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1 Vorwort - Arche Austria

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DOMESTIKATIONSMERKMALE:<br />

� Scheckung: Schon kurz nach Beginn der Domestikation entstanden Tiere mit weißen<br />

Abzeichen. Dies kommt in der Natur nur sehr selten vor. Für den Menschen brachte<br />

die Scheckung den Vorteil, dass er seine Haustiere leichter von der wilden Urform (es<br />

konnten so Rückkreuzungen leichter vermieden werden) aber auch von Tieren eines<br />

anderen Halters unterscheiden und so auch trennen konnte. Gescheckte Tiere sind<br />

außerdem in der Landschaft leichter auszunehmen, was für wild lebende Tiere einen<br />

Wettbewerbsnachteil, für Halter von Haustieren aber einen entscheidenden Vorteil<br />

bedeutet.<br />

� Größe: Im Vergleich zur Wildform gibt es bei den Nutztieren auch eine Abweichung<br />

in der Größe. So gibt es bei Pferd, Schaf, Ziege und Schwein Rassen, die kleiner aber<br />

auch Rassen, die größer sind als die Wildform. Beim Rind jedoch gibt es nur eine<br />

Rasse, die gerade die Widerristhöhe des Auerochsen erreicht. Alle anderen Rinder<br />

sind kleiner.<br />

� Breite: Viele Haustierassen, und hier vor allem die so genannten Fleischrassen, sind<br />

erheblich breiter gebaut als ihre Wildform.<br />

� Muskelmenge: Auch einen Zuwachs an Muskelmasse kann man bei vielen<br />

Nutztierrassen gegenüber der Wildform beobachten.<br />

� Hornlosigkeit: Ein typisches Domestikationsmerkmal vieler Schaf- und Ziegenrassen,<br />

aber auch mancher Rinderrassen, ist ihre Hornlosigkeit. Diese Rassen sind deshalb<br />

sehr beliebt, da sie oftmals weniger aggressiv sind und daher der Umgang mit ihnen<br />

ungefährlicher ist, weiters können sie auch Artgenossen weniger Schaden zufügen,<br />

was auch dann noch zutrifft, wenn es zu einer Erhöhung der Besatzdichte kommt.<br />

Ganz unterschätzen darf man diese Tiere aber trotz ihrer Hornlosigkeit nicht, da sie<br />

ihre Kampfweise nicht geändert haben. In ihrem Fall kommt es dann eben zu einem<br />

Zusammenstoß mit den Köpfen. (Erwähnt sollte in diesem Zusammenhang noch<br />

werden, dass es aber auch Schaf- und Ziegenrassen gibt, die sogar vier Hörner am<br />

Kopf tragen.)<br />

� Fortpflanzung: Ein deutliches Domestikationsmerkmal ist auch bei der Fortpflanzung<br />

erkennbar. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Hypersexualisierung.<br />

Bedingt durch eine angemessene Haltung und Ernährung setzt die Geschlechtsreife<br />

früher ein. Männliche und weibliche Tiere sind mehr oder weniger das ganze Jahr zur<br />

Fortpflanzung fähig. Außerdem ist die Wurffolge bei Haustieren meist rascher<br />

hintereinander. Bedingt durch eine höhere Zahl an Jungtieren ist auch die<br />

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