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ZVK-Anlage: Variationen der Point-of-Care Ultraschall Verfahren V. brachiocephalica, V. subclavia und VJI

Sie können 1) die Punktion und Katheterisierung der V. brachiocephalica neu entdecken und 2) Beispiele für das Vorgehen der Px und Katheterisierung von V. subclavia und VJI anschauen und 3) Periprozedurale Zusatzüberlegungen (Drahtlagekontrolle, Ausschluss PTX) kennenlernen. Ergänzt wird der Beitrag mit Sonogramm-Clips. Sie dürfen sich alles herunterladen und verbreiten ;-))

Sie können 1) die Punktion und Katheterisierung der V. brachiocephalica neu entdecken und 2) Beispiele für das Vorgehen der Px und Katheterisierung von V. subclavia und VJI anschauen und 3) Periprozedurale Zusatzüberlegungen (Drahtlagekontrolle, Ausschluss PTX) kennenlernen. Ergänzt wird der Beitrag mit Sonogramm-Clips. Sie dürfen sich alles herunterladen und verbreiten ;-))

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Raoul Breitkreutz<br />

für Postkurslernen ad DEGUM-Gr<strong>und</strong>kurs 1<br />

Anästhesie / AFS-Modul 2<br />

(SOCRATES-Konzept)<br />

<strong>und</strong> u.a. Aufbaukurs Notfallsonographie<br />

Publikationsdatum, 19.05.2018<br />

<strong>Point</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Care</strong> <strong>Ultraschall</strong> für die <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong><br />

Um die Techniken zu verstehen, müssen Sie die Gr<strong>und</strong>lagen zur Darstellung einer<br />

Zielstruktur (SAX, LAX), also Gefäß o<strong>der</strong> Nadel <strong>und</strong> die Nadelführungstechnik verstanden<br />

haben. <br />

Beispiel V. <strong>brachiocephalica</strong>-Punktion Oblique / IP<br />

Ziel dieses Abschnitts ist das Vermitteln des Eindrucks einer <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> in die V. <strong>brachiocephalica</strong><br />

inkl. Vor- <strong>und</strong> Nachuntersuchung.<br />

Die Px <strong>der</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> wurde von mehr als 20 Jahren sehr häufig <strong>und</strong> ohne<br />

<strong>Ultraschall</strong>führung <strong>und</strong> Kontrolle angewendet. Nach <strong>und</strong> nach wurde dieses Gefäßt durch die Px in<br />

<strong>der</strong> <strong>VJI</strong> verlassen. Es kann aber mit <strong>der</strong> Anwendung von <strong>Ultraschall</strong> quasi wie<strong>der</strong>entdeckt werden.<br />

Eine sehr schöne, überzeugende Übersicht habe ich von Dr. Tim Mäcken, Ruhr-Universität Bochum<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 1


Online Supplement zu „<strong>Ultraschall</strong>-geführte<br />

Gefäßpunktionen <strong>und</strong> Regionalanästhesie“<br />

Das SOCRATES Konzept (Breitkreutz R, Hrsg.)<br />

ISBN 978-3-96228-075-8


<strong>Ultraschall</strong>-geführte Gefäßpunktionen <strong>und</strong> Regionalanästhesie<br />

Das SOCRATES Konzept. R. Breitkreutz (Hrsg.)<br />

Inhalte für den Gr<strong>und</strong>kurs 1 <strong>und</strong> Aufbaukurs Anästhesie (DEGUM)<br />

<strong>und</strong> für das modulare Training AFS 1-3 (DGAI)<br />

Online Supplement zur 3., überarbeiteten Auflage 2018<br />

Unter Mitarbeit von J. Schleifer, B. Bailer, M. Zugaj, S. Blum, A. Dinse-Lambracht<br />

Ein Projekt des Netzwerk <strong>Ultraschall</strong> Notfall- <strong>und</strong> Intensivmedizin, www. SonoABCD.org<br />

Copyright SonoABCD-Verlag, Fischbachtal<br />

ISBN 978-3-96228-075-8


Raoul Breitkreutz<br />

für Postkurslernen ad DEGUM-Gr<strong>und</strong>kurs 1<br />

Anästhesie / AFS-Modul 2<br />

(SOCRATES-Konzept)<br />

<strong>und</strong> u.a. Aufbaukurs Notfallsonographie<br />

Publikationsdatum, 19.05.2018<br />

<strong>Point</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Care</strong> <strong>Ultraschall</strong> für die <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong><br />

Um die Techniken zu verstehen, müssen Sie die Gr<strong>und</strong>lagen zur Darstellung einer<br />

Zielstruktur (SAX, LAX), also Gefäß o<strong>der</strong> Nadel <strong>und</strong> die Nadelführungstechnik verstanden<br />

haben. <br />

Beispiel V. <strong>brachiocephalica</strong>-Punktion Oblique / IP<br />

Ziel dieses Abschnitts ist das Vermitteln des Eindrucks einer <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> in die V. <strong>brachiocephalica</strong><br />

inkl. Vor- <strong>und</strong> Nachuntersuchung.<br />

Die Px <strong>der</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> wurde von mehr als 20 Jahren sehr häufig <strong>und</strong> ohne<br />

<strong>Ultraschall</strong>führung <strong>und</strong> Kontrolle angewendet. Nach <strong>und</strong> nach wurde dieses Gefäßt durch die Px in<br />

<strong>der</strong> <strong>VJI</strong> verlassen. Es kann aber mit <strong>der</strong> Anwendung von <strong>Ultraschall</strong> quasi wie<strong>der</strong>entdeckt werden.<br />

Eine sehr schöne, überzeugende Übersicht habe ich von Dr. Tim Mäcken, Ruhr-Universität Bochum<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 1


eim DEGUM-update <strong>der</strong> Sektion Anästhesie (Vorsitz Dr. K. Pracht) am 21.6.2017 in Heidelberg<br />

gesehen.<br />

Die Indikation liegt v.a. bei komplexen Patienten in <strong>der</strong> Intensivmedizin sowie Langzeitversorgung /<br />

weaning, o<strong>der</strong> als alternativer Zugang, wenn es „sonstwie“ schwierig ist, <strong>und</strong> die klinische Situation<br />

erfor<strong>der</strong>t. Die V. <strong>brachiocephalica</strong> ist auch bei Hypovolämie gut punktierbar, ohne, dass weitere<br />

Lagerungsmanöver erfor<strong>der</strong>lich sind.<br />

Das Risiko <strong>und</strong> <strong>der</strong> Respekt gelten sicher <strong>der</strong> Pleuraverletzung, sind aber aus praktischer Sicht eher<br />

unbegründet, da man in Richtung Mediastinum punktiert <strong>und</strong> nicht auf die Pleura zusticht. Außerdem<br />

ist das Gefäß <strong>of</strong>t sehr oberflächlich in <strong>der</strong> oberen Thoraxapertur zu finden (1-2 cm) <strong>und</strong> großkalibrig.<br />

Nach meiner Erfahrung fühlen sich diese Katheter angenehmer (wie bei V. <strong>subclavia</strong> Kathetern) für<br />

den Patienten an, als solche, die transmuskulär in die <strong>VJI</strong> gelegt werden <strong>und</strong> sind, insbes. bei<br />

Männern wg. Bartwuchs leichter zu pflegen.<br />

<strong>Verfahren</strong>sdauer (Vorbereitung - Voruntersuchung, Stich-Pflaster) mit Abdecken, sterilen Kautelen<br />

usw. 5-10 min, je nach aktiver Assistenz.<br />

Abb. 1a mit Film - <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> rechts oblique / IP zur freien Verfügung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung ;-)), Nadelartefakt (Reverberation, ähnl. B-Linie) zeigt Nadelvorschub an.<br />

Relative Unschärfe des Bildschirms für OnlineMaterial nicht zu verbessern.<br />

Schlüsselmerkmale <strong>und</strong> Abschnitte eines qualitativ hochwertigem Vorgehens <strong>und</strong> vollständigen<br />

<strong>Verfahren</strong>s sind:<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 2


1) Voruntersuchung (Lage in Bezug zur Arterien, Check n. Thromben o<strong>der</strong> Risiken <strong>der</strong> A. carotis<br />

communis, z.B. Plaques, so dass man vielleicht eine an<strong>der</strong>e Stelle wählen würde).<br />

Hauptmerkmal ist das Durchmustern / Schwenken / Kippen, da man sonst nicht in die Tiefe <strong>der</strong><br />

Thoraxapertur hineinschauen kann.<br />

2) Etwaiger Einsatz des C-Mode, um venöses <strong>und</strong> arterielles Gefäß sicher zu unterscheiden.<br />

3) <strong>Ultraschall</strong>-geführte Punktion: hierbei kommt es darauf an, dass die Artefaktbildung durch die<br />

Nadel akzeptiert wird, bzw. auch genutzt wird. Darstellung <strong>der</strong> Zielstruktur ist „oblique“: Sie<br />

kann aufgr<strong>und</strong> des Gefäßverlaufs <strong>und</strong> <strong>der</strong> eingeschränkten Sondenhaltung „oblique“ genannt<br />

werden. Sie ist eine Mischung aus kurze Achse <strong>und</strong> lange Achse. Zunächst beginnt sie in <strong>der</strong><br />

kurzen Achse <strong>und</strong> geht dann in die Tiefe <strong>und</strong> erscheint in <strong>der</strong> langen Achse. Nadeldarstellung ist<br />

eher in <strong>der</strong> langen Achse. Die Nadelführung erfolgt IP.<br />

4) Vor Dilatation muss <strong>der</strong> Verlauf des Drahtes in die Tiefe dokumentiert werden. Dies ist<br />

OBLIGATER Bestandteil einer jeden <strong>Ultraschall</strong>-geführten Punktion. Die unbemerkte<br />

Fehlpunktion einer Arterie kann so vermieden werden.<br />

5) Die Nachuntersuchung umfasst den Ausschluss eines Pneumothorax. Es wird so untersucht,<br />

wie man mit einem Stethoskop vorgehen würde (Stethoskop-artig). Überall wird mindestens<br />

Lungengleiten (o<strong>der</strong> werden B-Linien) gesehen, so dass man damit dokumentiert, dass keine<br />

Luft im Pleuraspalt ist (2, 3). <br />

6) Das <strong>Verfahren</strong> kann durch einen zweizeitigen Ausschluss des PTX ergänzt werden. So würde<br />

man geplant erneut nach 2-4 St<strong>und</strong>en erneut sonographieren. Dieses <strong>Verfahren</strong> sollte am besten<br />

in einer SOP festgelegt werden. Beispiel ist hier: https://www.yumpu.com/de/document/view/<br />

60252474/sop-point-<strong>of</strong>-care-ultraschall-<strong>und</strong>-sicherheit-bei-zvk-anlage# <br />

Die Lagekontrolle des <strong>ZVK</strong> kann auch direkt <strong>und</strong> indirekt (hier nicht dargestellt) erfolgen. Direkt: Man<br />

untersucht <strong>VJI</strong> <strong>und</strong> V. <strong>subclavia</strong>, soweit einsehbar. Ein Umschlagen ist aber bei <strong>Anlage</strong> in die V.<br />

<strong>brachiocephalica</strong> sehr unwahrscheinlich, wenn <strong>der</strong> Draht in die Tiefe gehend gesehen wurde. Das<br />

Umschlagen kann bei <strong>Anlage</strong> in <strong>VJI</strong> o<strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong> eher „passieren“, <strong>der</strong> direkte Nachweis ist die<br />

Fehllage im Gefäß (Untersuchungsaufwand ca. 1-2 min).<br />

Indirekt kann die Frage, insbeson<strong>der</strong>e, wenn bei Vorh<strong>of</strong>fflimmern ein Alphacardsystem nicht<br />

funktionieren würde, mit <strong>der</strong> Injektion von Mircobubbles erfolgen. Es gibt eine ausführliche<br />

Beschreibung dieses neuen <strong>Point</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Care</strong> <strong>Ultraschall</strong>verfahrens, dass Frau Dr. Schellknecht, Dom.<br />

Republik <strong>und</strong> ich zusammen mit PD Dr. Dr. F. Seeger, Ravensburg <strong>und</strong> Dr. M. Campo dell´Orto, Bad<br />

Nauheim, entwickelt hatten (1).<br />

Inwieweit eine Röntgenaufnahme durchgeführt wird, sollte <strong>der</strong> Entscheidung des verantwortlichen<br />

Facharztes obliegen. Es gibt hinreichend Literatur, die für die Routinefragen in Hinblick auf die<br />

Prozedur (Ausschluss PTX, Lagebeurteilung) die Sonographie als gleichwertig mit <strong>der</strong> Rö/Th<br />

Aufnahme im AP-Strahlengang betrachten (2, 3).<br />

<br />

Vorteile: hohe Flexibilität, wirksame Alternative zur <strong>VJI</strong> <strong>und</strong> V. <strong>subclavia</strong>.<br />

Nachteile: Einschränkungen des <strong>Point</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Care</strong> <strong>Verfahren</strong>s: Kleiner Bildschirm.<br />

Daher im folgenden noch Sonogramme mit Clips für ihr kognitives Bil<strong>der</strong>training.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 3


Abb. 1b mit Clip <strong>der</strong> Sonogramme <strong>der</strong> oblique / IP Px<br />

Abb. 1c mit Clip <strong>der</strong> Sonogramme <strong>der</strong> intravasalen Lagekontrolle des Drahtes<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 4


Abb. 1d mit Clip <strong>der</strong> Sonogramme - Randständige TVT <strong>der</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> (nicht<br />

im Bereich <strong>der</strong> <strong>VJI</strong> zu sehen!).<br />

Tipps - Tricks<br />

- Unbedingt Ergonomie optimieren <strong>und</strong> das <strong>Ultraschall</strong>gerät in Blick- <strong>und</strong> Stichrichtung aus Sicht des<br />

Interventionalisten aufstellen. Dies gilt auch nachfolgend für die Punktion <strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong>. <br />

- Schallkopf bewußt nach ventral kippen / schwenken, wenn in die obere Thoraxapertur<br />

„hineingeschaut“ wird. <br />

<br />

Abb. 2 Lage eines <strong>ZVK</strong> (linkes Bild) <strong>und</strong> eines großlumigen Katheters mit Sichtverband (Shaldon) (rechtes Bild) für<br />

SLEDD /CVVHD nach <strong>Anlage</strong> in <strong>der</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong>.<br />

Die Punktionsstelle ist unabhängig von Bartwuchs <strong>und</strong> leicht zu pflegen, sowie<br />

nicht so abhängig von Kopfdrehungen, wie z.B. die <strong>VJI</strong>.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 5


Beispiel <strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong> - Punktion SAX / OOP<br />

Die Vena <strong>subclavia</strong> kann in <strong>der</strong> kurzen <strong>und</strong> langen Achse dargestellt werden <strong>und</strong> gleichermaßen mit<br />

<strong>der</strong> Nadeldarstellung in <strong>der</strong> kurzen <strong>und</strong> langen Achse in OOP o<strong>der</strong> IP-Nadelführungstechnik punktiert<br />

werden.<br />

Abb. 3a mit Film - Punktion <strong>und</strong> Katheterisieren <strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong> links in voller Länge<br />

Die Kombination SAX / OOP setzt voraus, dass man ein Gefühl für den Nadelvorschub in <strong>der</strong> Tiefe<br />

hat <strong>und</strong> im Bewußtsein die Pleura in <strong>der</strong> Nähe zu haben auch reflektiert hat, dass Blut aspirieren das<br />

Ziel ist <strong>und</strong> nicht die Sichtbarkeit <strong>der</strong> Nadelspitze, auch wenn diese irgendwann in die Ebene kommt.<br />

Erfahrungsgemäß wird die Nadel die Vor<strong>der</strong>wand <strong>der</strong> Vene zunächst komprimieren, um sie dann zu<br />

durchstoßen, was haptisch wahrgenommen wird (Plopp). Statt die Nadel sehen zu wollen, sollte<br />

daher das Ziel sein, das elastische Vordrängen <strong>der</strong> anterioren Venenwand zu beobachten <strong>und</strong> sich<br />

auf die Aspiration von Blut sodann zu konzentrieren. Aber überzeugen Sie sich gerne selbst (Abb. 3).<br />

Man erkennt bei <strong>der</strong> Sonographie <strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong>, dass diese auch gut kollabieren kann, also alles<br />

an<strong>der</strong>e als „bindegewebig“ fixiert <strong>und</strong> immer <strong>of</strong>fen ist. <br />

Tipps - Tricks<br />

Statt sich regelmäßig für den Kontakt / Ankopplung des Schallkopfs in <strong>der</strong> Punktionsregion mit<br />

Desinfektionsspray feucht zu halten, kann man auch z.B. einen getränkten Kugeltupfer / Kompressen<br />

o<strong>der</strong> ähnlichen Materialien benutzen, so dass man unabhängig die Prozedur ohne Abwarten auf<br />

Sprühstöße / Bedienung des Sprays den Prozess flüssig abarbeiten kann.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 6


Abb. 3b mit Clip <strong>der</strong> Sonogramme - SAX / OOP Punktion <strong>und</strong> Drahtlagekontrolle <strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong>. <br />

Beachten Sie, dass die Vene genau <strong>der</strong> Pleura aufliegt <strong>und</strong> die Nadel zuerst gefühlvoll auf die<br />

anteriore Venenwand „tanzend“ gesetzt wird, <strong>und</strong> erst dann die Px erfolgt! Das Risiko <strong>der</strong> PTX<br />

besteht hier deutlich, kann aber so eingeschränkt werden. Weiterhin gab es eine oberflächliche Vene,<br />

die nicht getr<strong>of</strong>fen werden sollte.<br />

<br />

Abb. 3c Sonogramm - LAX / IP-Punktion <strong>der</strong> V. <strong>subclavia</strong>. <br />

Die Nadel kommt von rechts. Die (elastische) Venenwand ist durch den Stich eingedellt /<br />

komprimiert. In <strong>der</strong> Tiefe ist die A. <strong>subclavia</strong> in LAX zu sehen. Hauptproblem sind<br />

regelmäßig die Nadelsichtbarkeit in <strong>der</strong> Tiefe, Artefaktbildung durch die Nadel, <strong>und</strong> das<br />

sog. Alignment (Kongruenz zwischen Nadellängsdarstellung <strong>und</strong> Anlotung/Ausrichtung des<br />

Schallfensters.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 7


Beispiel <strong>der</strong> <strong>VJI</strong> - Punktion SAX / OOP <strong>und</strong> LAX / IP<br />

Abb. 4a mit Film Voruntersuchung Px <strong>der</strong> <strong>VJI</strong> <strong>und</strong> V. <strong>subclavia</strong>, je SAX.<br />

Abb. 4b mit Film Px <strong>der</strong> <strong>VJI</strong> in SAX / OOP, es war lei<strong>der</strong> vorpunktiert worden. Beachte, bereits Blut erst bei<br />

Rückzug aspiriert wurde <strong>und</strong> die Nadel zuerst nicht <strong>und</strong> dann nur vllt. spät in das Schallfenster kommt. Ziel<br />

muss also die Blutaspiration <strong>und</strong> kann nicht die Nadeldarstellung sein!<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 8


Abb. 4c mit Clip <strong>der</strong> Sonogramme Drahtlagekontrolle <strong>der</strong> <strong>VJI</strong> in SAX <strong>und</strong>, <br />

haben Sie bitte Geduld, auch LAX.<br />

Abb. 4d mit Film Px <strong>der</strong> <strong>VJI</strong> in LAX / IP bei Hypovolämie. Patient bewegte sich. Volle Kontrolle <strong>der</strong><br />

Nadelspitze <strong>und</strong> Px unter Sicht!<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong> V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 9


Weitere <strong>Verfahren</strong>sbeschreibungen finden Sie hier. <br />

Ausschluss Pneumothorax<br />

Zu jedem fachlich-korrekten Vorgehen, gehört laut SOP <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> (siehe https://www.yumpu.com/<br />

s/cXe1GErSgQYOWVMA) <strong>der</strong> Ausschluss eines postprozeduralen Pneumothorax. Das Stethoskopähnliche<br />

Untersuchen (=Sonoskopie nach Breitkreutz) ist innerhalb von weniger als 60 Sek<strong>und</strong>en<br />

umsetzbar <strong>und</strong> kann unmittelbar nach dem Annähen des <strong>ZVK</strong> als Abschluss <strong>der</strong> Gesamtprozedur<br />

vorgenommen werden. <br />

Abb. 5 mit Film Ausschluss postprozeduraler Pneumothorax <br />

(hier in Untersuchungsform <strong>der</strong> Sonoskopie nach Breitkreutz).<br />

Die Untersuchung ist sehr einfach: Man sucht nach Lungengleiten (ggf., falls dies nicht zu sehen<br />

wäre Lungenpuls o<strong>der</strong> B-Linien). Wird Lungengleiten nachgewiesen, liegt die Pleura viszeralis an <strong>der</strong><br />

Thoraxwand, d.h. kein Luft im Pleuraspalt (= Ausschluss Pneumothorax). Das <strong>Verfahren</strong> kann bei<br />

Risiko- o<strong>der</strong> Mehrfachpunktionen nochmal nach wenigen St<strong>und</strong>en geplant <strong>und</strong> beliebig <strong>of</strong>t<br />

wie<strong>der</strong>holt werden. Gibt es Zweifel, sollten nach klinisch-rationellen Überlegungen weiterführende<br />

Untersuchungen erfolgen.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong>V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 10


Abkürzungen<br />

PTX, Pneumothorax, Px; Punktionen, B-Mode; Brightness (real-time 2D s/w-Bildgebung), <br />

C-Mode; Color; SAX; short axis (kurze Achse, transversal), LAX; long axis (lange Achse, longitudinal)<br />

IP; in-plane Nadelführungstechnik, OOP; out-<strong>of</strong>-plane Nadelführungstechnik. <strong>VJI</strong>; V. jug. int.<br />

Literatur<br />

(1) https://prezi.com/ykhknuan5qih/sonographische-lagekontrolle-zentral-venoser-katheter-mit-de/<br />

Med. Dissertation von Dr. med. Silke Schellknecht, Universität Frankfurt am Main 2015<br />

https://d-nb.info/1072227231/04<br />

(2) Xirouchaki N et al. Impact <strong>of</strong> lung ultraso<strong>und</strong> on clinical decision making in critically ill patients.<br />

Intensive <strong>Care</strong> Med (2014) 40:57–65<br />

(3) Volpicelli G et al. International evidence-based recommendations for point-<strong>of</strong>-care lung<br />

ultraso<strong>und</strong>. Intensive <strong>Care</strong> Med (2012) 38:577–591<br />

Der Autor ist finanziell von den Herstellern <strong>der</strong> gezeigten <strong>Ultraschall</strong>geräten unabhängig.<br />

<br />

QR-Code zu diesem Beitrag<br />

Autor: Raoul Breitkreutz<br />

Priv.-Doz. Dr. Dr. med., EDIC<br />

Internist, Anästhesist, Notfall- <strong>und</strong> Intensivmedizin<br />

Wissenschaftliches Netzwerk Akut- <strong>und</strong> Intensivmedizin SonoABCD<br />

am Klinikum Frankfurt<br />

Gotenstr. 6-8<br />

65929 Frankfurt am Main (Höchst)<br />

raoul.breitkreutz@gmail.com<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>ZVK</strong>-<strong>Anlage</strong> V. <strong>brachiocephalica</strong>V. <strong>subclavia</strong> <strong>und</strong> V. jug. interna 11


ISBN 978-3-96228-075-8

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