3ureohph - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
3ureohph - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
3ureohph - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ç In der Regel wird davon ausgegangen, dass eine umfassende Fortbildung<br />
mindestens 80-100 Doppelstunden umfasst. Somit gilt generell der Grundsatz, dass<br />
kein <strong>IT</strong>-Verfahren, auch keine Standardsoftware wie MS-Office, zum Einsatz<br />
kommt, ohne dass die Mitarbeiter ausreichend geschult wurden.<br />
Neben der Möglichkeit, die Beteiligungsrechte des Personalrats durch „normale“<br />
Beteiligungsvorgänge zu regeln, besteht auch die Möglichkeit, eine Dienstvereinbarung<br />
nach § 74 PersVG <strong>Berlin</strong> abzuschließen. Diese Möglichkeit findet häufig dann<br />
Anwendung, wenn der Beteiligungstatbestand sehr viele Arbeitsplätze betrifft oder<br />
von grundsätzlicher Bedeutung ist (Einführung von Standardsoftware wie<br />
Windows NT, MS-Office). Dienstvereinbarungen werden von der Dienststelle und<br />
dem Personalrat geschlossen, sind schriftlich niederzulegen, von beiden Seiten zu<br />
unterzeichnen und in geeigneter Weise bekanntzumachen. Dienstvereinbarungen<br />
sind durch nachfolgende Paragrafen gekennzeichnet<br />
Dienstvereinbarung:<br />
§ 1 Gegenstand, Geltungsbereich<br />
§ 2 Begriffsbestimmung<br />
§ 3 Verfahren zur DV – Dokumentation<br />
§ 6 Qualifizierung<br />
§ 8 Datenschutz<br />
§ 9 Beteiligung und Rechte der Arbeitnehmer<br />
§ 10 Beteiligung der Rechte der Personalräte und der Frauenvertretung<br />
§ 11 Konfliktlösung<br />
§ 12 Schlussbestimmung<br />
Vergleich der Regelungen PersVG mit dem Betriebsverfassungsgesetz<br />
(BetrVG)<br />
Zu regelnder Bereich PersVG <strong>Berlin</strong> BetrVG<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
Beschäftigtenvertretungen<br />
der Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer<br />
Ausstattung und<br />
Gestaltung von<br />
Arbeitsplätzen mit Geräten<br />
der Info-Technik<br />
Besondere<br />
Schutzbestimmungen<br />
Fazit<br />
§ 73<br />
§ 79 (4)<br />
§ 77<br />
§ 85 (1) Nm. 7,12,13<br />
§ 85 (2) Nm. 2,8,9,10<br />
§ 87 Nm. 2, 5, 6<br />
§ 88 Nr. 7<br />
§ 80 (2)<br />
§ 81 (2)<br />
§ 91 (korrigierend)<br />
§ 78 (1) Nr. 7<br />
§ 80 (1)<br />
§ 89<br />
§ 87 (1) Nr. 7<br />
Einarbeitung, Aus- und<br />
Fortbildung<br />
§ 85 (2) Nm. 1 und 3 §§ 92, 96, 97, 98<br />
Leistungs- und<br />
Verhaltenskontrolle<br />
§ 85 (1) Nr. 13 § 87 (1) Nr. 6<br />
Gestaltungsgrundsätze für § 85 (1) Nr. 12<br />
§ 91<br />
den Einsatz der Geräte der<br />
Informationstechnik<br />
§ 85 (2) Nm. 2 und 9<br />
Die hier gemachte Darstellung zeigt sehr deutlich, dass der Gesetzgeber den<br />
Personalvertretungen im öffentlichen Dienst bei der Einführung und dem Betrieb<br />
der IuK-Technik sehr weitgehende Beteiligungsrechte einräumt. Es ist in der Praxis<br />
aber erforderlich, dass auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
arbeitgeberseitig diesem Umstand im erforderlichen Maße Rechnung getragen wird<br />
und die Personalvertretungen vor allem rechtzeitig und umfassend über geplante <strong>IT</strong>-<br />
2/01 2 53<br />
Maßnahmen informiert werden,<br />
andererseits die Beschäftigtenvertreter<br />
verantwortungsvoll mit den<br />
Beteiligungsrechten umgehen.<br />
Ziel beider Seiten sollte es sein, die Einführung<br />
und den Betrieb von <strong>IT</strong>-Verfahren<br />
unter dem Aspekt der Arbeitserleichterung<br />
für die Mitarbeitenden und<br />
der rationellen Gestaltung von Arbeitsabläufen<br />
mit dem letztendlich gemeinsamen<br />
Ziel, der Verbesserung der Dienstleistung<br />
der öffentlichen Verwaltung für<br />
den Bürger, zu begleiten.<br />
Literatur:<br />
1. PersVG <strong>Berlin</strong>, Kommentar für die<br />
Praxis, Bund-Verlag 1995<br />
2. Arbeitshilfe und Materialien zum Einsatz<br />
der Informations- und Kommunikationstechnik<br />
für personal- und<br />
Betriebsräte, ÖTV <strong>Berlin</strong> 1996<br />
3. Sichere und gesundheitsgerechte Gestaltung<br />
von Bildschirmarbeitsplätzen<br />
4. Bundesverband der Unfallkassen e.V.,<br />
München 1997<br />
5. Die neue Bildschirmarbeitsverordnung<br />
(Verordnung, Kommentar, Arbeitshilfen),<br />
Gewerkschaft HBV, Düsseldorf,<br />
1997<br />
HORST-PETER KURBEL<br />
Systemanalytiker im Landesbetrieb für<br />
Informationstechnik <strong>Berlin</strong> (L<strong>IT</strong>). Der<br />
Autor ist seit 1992 Mitglied im Personalrat<br />
bei der Senatsverwaltung für Inneres<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
(Aus der Zeitschrift „CoPers-Computergestützte<br />
und operative Personalarbeit“<br />
Heft 2/2001, Seite 26, DATAKON-<br />
TEXT-FACHVERLAG GmbH Frechen-Königsdorf)<br />
u<br />
7