3ureohph - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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14.12.2012 Aufrufe

ç wurde eine Initiative zur Standardisierung von Geschäftsprozessen in der öffentlichen Verwaltung gestartet. Eines der Ziele ist es, dem Besucher virtueller Rathäuser in Zukunft ähnliche Zugänge zu ermöglichen, unabhängig davon, ob er in Rosenheim oder Kiel wohnt. Auch sollen Städte und Gemeinden untereinander elektronische Dokumente austauschen und weiterverarbeiten können. Um diese Ziele zu erreichen, sollen sogenannte PAS, d.h. öffentlich verfügbare Spezifikationen (Publicly Available Specification) entwickelt werden. Verschiedene Arbeitsgruppen wurden eingerichtet, die vom DIN durch eine mit Fachexperten besetzte Lenkungsgruppe koordiniert werden. Staatssekretär Dr. Alfred Tacke: „Ich begrüße diese Initiative sehr. Sie entspringt der wissenschaftlichen Begleitung von MEDIA@Komm, dem vom BMWi geförderten Leitprojekt zur Entwicklung virtueller Rathäuser und Marktplätze. MEDIA@Komm ist eine ‘Lokomotive’ zur beschleunigten Entwicklung und breiten Anwendung des elektronischen Geschäfts- und Rechtsverkehrs in Deutschland.“ In den MEDIA@Komm-Projekten werden Best-Practice-Beispiele geschaffen, die dazu beitragen, Tempo und Effektivität des Multimedia-Einsatzes wesentlich zu beschleunigen. Beispiele sind Online-Transaktionen, wie z.B. elektronische Baugenehmigung, Beschaffung oder Steuererklärung. MEDIA@Komm geht einher mit der Modernisierung des Gemeinwesens. Behörden, Unternehmen und Bürger vernetzen sich zunehmend. Eines der größten Hemmnisse auf dem Weg zum E-Government sind fehlende Standards und Kompatibilitäten. Dies zeigen unter anderem die Ergebnisse einer umfangreichen Städteumfrage zum Entwicklungsstand virtueller Rathäuser, die das Deutsche Institut für Urbanistik vor kurzem vorgestellt hat. Auch die bisherigen Erfahrungen in MEDIA@Komm bestätigten, dass für 2 die Geschäftsprozesse zwischen der Verwaltung und den Bürgern ein hoher Bedarf an Vereinheitlichung und standardisierten Lösungen besteht. Es ist bei den Akteuren die Einsicht gewachsen, dass für Dokumente, die zwischen Bürgern und der Verwaltung online ausgetauscht werden, bundesweit einheitliche Datenstrukturen, Austauschformate und Nachrichteninhalte erforderlich sind. Für die Vereinheitlichung von Datenaustauschformaten und die Definition von Schnittstellen erweist sich die von MEDIA@Komm Bremen entwickelte Lösung OSCI (Online Services Computer Interface) als ein vielversprechender Ansatz, der in die Standardisierungsarbeiten eingebracht wird. Tacke: „Die vom DIN in Angriff genommenenStandardisierungsanstrengungen für E-Government sind auch vor dem Hintergrund der Initiative „Bund Online 2005“ der Bundesregierung von besonderer Bedeutung. Einheitliche Standards sind eine wesentliche Voraussetzung für leistungsfähige Online-Angebote der Verwaltung“. Bereits im Herbst sollen erste Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorliegen. Im Meldewesen soll bis dahin ein wesentlicher Fortschritt in Richtung Standardisierung erreicht werden. Der Kooperationsausschuss Bund, Länder, Gemeinden übernimmt hier, zusammen mit der OSCl-Leitstelle in Bremen, die Federführung. u 16 Millionen DM für XML in Berlin TimeKontor initiiert XML- Kompetenzzentrum und gewinnt bundesweiten Wettbewerb Im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Innovative regionale Wachstumskerne“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung setzte sich ein Konsortium, bestehend aus 11 2/01 2 38 Unternehmen und Hochschulen Berlins, gegen 122 Mitbewerber durch. In der Endausscheidung bestachen Oli Kai Paulus (Geschäftsführer Infonie GmbH) und Ywes Israel (Vorstand TimeKontor AG) durch ihre überzeugende Präsentation. Es wird den Standort Berlin als XML-Kompetenzzentrum bundesweit etablieren und sich aktiv an der weltweiten Standardisierung der XML-Technologien beteiligen. Das Konzept wurde im Mai 2001 unter der Leitung von Art + Com AG, infonie GmbH, Shinka Technologies AG und TimeKontor AG ins Leben gerufen. Mittlerweile schlossen sich dem Konsortium bone labs GmbH, Chemie.DE GmbH, EsPresto AG, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin, Webcrew GbR und Wire & Wireless GmbH an. Den Partnern gemeinsam ist, dass sie innovative Produkte und Lösungen auf der Basis von XML anbieten und hierbei zu den Vorreitern der Branche zählen. Es bündelt Know-how und Kompetenzen, um Dienstleistungen, Software-Produkte und Online-Dienste auf XML-Basis aufzubauen. XML (eXtensible Markup Language) ist eine neue Metasprache für das Definieren von Dokumententypen, damit diese von vielen Personen mit vielen verschiednen Programmen auf verschiedenen Rechnern verwendet werden können. XML und die sich in den nächsten Jahren etablierenden Standards sind die wichtigste Grundlage für die Entwicklung der Datenerhaltung, -aufbereitung und -kommunikation der IT-Industrie für die nächsten zehn Jahre. XML-Technologien werden einen bedeutenden Anteil an den Umsätzen in allen wesentlichen Geschäftsfeldern im B2C- und B2B-Bereich des Internet, aber auch bei allen unternehmensinternen Vorgängen haben. Analysten gehen davon aus, dass das heutige Marktvolumen von 1,2 Milliarden US-Dollar weltweit auf bis zu 10 Milliarden US- Dollar 2003 steigen wird. „Die infonie GmbH wird im Rahmen von modernste Technologien für ihre Lösungen im Bereich è

ç Suchmaschinen und Content Management auf der Basis von XML entwickeln und durch die enge Kooperation mit den Konsortialpartnern ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen können“ sagt Oli Kai Paulus, Geschäftsführer Infonie GmbH. Die Bündelung von Kompetenzen und Know-how zur Erschließung dieser Schlüsseltechnologie öffnet neue Geschäftspotentiale und führt zur nachhaltigen Aufwertung des Standortes im nationalen und internationalen Vergleich. u Datenschutzgerechte Speicherung von Verbindungsdaten an der Freien Universität Berlin Vielen datenschutzrechtlichen Vorgaben des Informationsverarbeitungsgesetzes (IVG), konnte in den Berliner Verwaltungen regelmäßig allein durch organisatorische Maßnahmen begegnet werden. Organisatorische Schutzmaßnahmen sind jedoch verletzlicher als technische Lösungen, sei es durch bewusstes Fehlverhalten, sei es durch unbewusstes, versehentliches Tun. Doch es fehlten technische Lösungen. In enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der ZEDAT (Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung der Freien Universität Berlin) ist es nun der Firma Siemens gelungen, eine den datenschutzrechtlichen Vorgaben des IVG weitgehend entsprechende Speicherung der Verbindungsdaten unter Einsatz von Hicom-Anlagen, HDMS (Hicom Domain Management System) und AM- WIN (Abrechnungs-PC) zu realisieren. Aufgrund der technischen Gestaltung wird nun an der Freien Universität Berlin eine Speicherung der Verbindungsdaten mit hohem Sicherheitsniveau möglich. Die technische Realisierung folgender IVG- Regelungen ist besonders hervorzuheben: • § 5 Absatz 2 Nr. 1 IVG: Speicherung der angerufenen Rufnummer gekürzt um die letzten vier Ziffern • § 5 Absatz 4 Satz 1 IVG: Zusammenfassung von Verbindungsdaten zur Kostenkontrolle von mindestens zehn Beschäftigten. • § 5 Absatz 4 Satz 4 IVG: Zur Kostenkontrolle in besonders sensiblen Bereiche werden lediglich die verbrauchten Tarifeinheiten und Entgelte als Summe erfasst. Weitere Verbindungsdaten werden für diesen „VIP- Bereichen“, z.B. Personalvertretungen und Betriebsarzt, nicht erfasst. • Die Abrechnung von Privatgesprächen geschieht nach Wunsch der einzelnen Beschäftigten entweder auf der Grundlage von Einzelverbindungsnachweisen, hierzu werden alle im Katalog des § 5 Absatz 2 Satz 1 IVG genannten Verbindungsdaten gespeichert, oder auf der Grundlage lediglich der in den Nr. 1 und 4 des Absatz 2 des § 5 IVG genannten Verbindungsdaten (das sind 1. Namen, Vornamen, Stellenzeichen, • Rufnummer oder Anschlusskennung der Anrufenden und 4. die Anzahl der verbrauchten Tarifeinheiten und Leistungsentgelte). • Nicht erfasst werden selbstverständlich interne Gespräche und ankommende Amtsgespräche, die keine Kosten verursachen. INGRID PAHLEN-BRANDT Behördliche Datenschutzbeauftragte der Freien Universität Berlin u 2/01 2 39 Wissensschätze nutzen KGSt-Bericht „Wissensmanagement in Kommunalverwaltungen“ Was passiert, wenn Mitarbeiter die Verwaltung verlassen, mit ihrem Wissen? Kann dieses Wissen für die Verwaltung „gerettet“ werden? Mit Wissensmanagement können diese und andere Fragen beantwortet werden. Kommunales Wissensmanagement will die vorhandenen Wissensschätze - in den Köpfen der Mitarbeiter ebenso wie in den vielen konventionell geführten Akten und Registraturen und in den Datenbanken der informationstechnischen Anwendungen - heben und sie mit einer qualifizierten Assistenz für Informationssucher am Arbeitsplatz zur Verfügung stellen. Es will zudem benötigtes neues Wissen systematisch beschaffen und bereitstellen helfen. Einen Beitrag zur weiteren Diskussion liefert die KGSt, der Verband für kommunales Management, mit ihrem neuen Trendbericht „Wissensmanagement in Kommunalverwaltungen“ (7/2001). Kommunales Wissen muss als Bestandteil der Wertschöpfungsprozesse intensiver genutzt und deshalb organisiert werden. Nur so können die komplexen Probleme der Zukunft gelöst werden. Unter Wissensmanagement werden alle Maßnahmen verstanden, die eine Kommunalverwaltung betreibt, um Wissen für den Erfolg ihres Wirkens nutzbar zu machen. Wissensmanagement kann als Managementansatz aufgefasst werden, der bekannte Strukturen und Prozesse in der öffentlichen Verwaltung durch eine „neue Brille“ sehen lässt. Zu häufig wird Wissen als Machtfaktor verstanden. Die Einstellung „Wissen ist Macht“ ist ein entscheidendes Hindernis auf dem Weg zu einem erfolgreichen Wissensmanagement. Deshalb ist ein Wechsel der Informationskultur notwendig: Mitarbeiter sollen dazu bewegt è 7

ç Suchmaschinen und Content Management<br />

auf der Basis von XML entwickeln<br />

und durch die enge Kooperation<br />

mit den Konsortialpartnern ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen<br />

können“ sagt Oli Kai Paulus, Geschäftsführer<br />

Infonie GmbH. Die Bündelung<br />

von Kompetenzen und Know-how zur<br />

Erschließung dieser Schlüsseltechnologie<br />

öffnet neue Geschäftspotentiale<br />

und führt zur nachhaltigen<br />

Aufwertung des Standortes im nationalen<br />

und internationalen Vergleich. u<br />

Datenschutzgerechte<br />

Speicherung von<br />

Verbindungsdaten an<br />

der Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Vielen datenschutzrechtlichen<br />

Vorgaben des Informationsverarbeitungsgesetzes<br />

(IVG),<br />

konnte in den <strong>Berlin</strong>er Verwaltungen<br />

regelmäßig allein durch organisatorische<br />

Maßnahmen begegnet werden. Organisatorische<br />

Schutzmaßnahmen sind jedoch<br />

verletzlicher als technische Lösungen,<br />

sei es durch bewusstes Fehlverhalten,<br />

sei es durch unbewusstes, versehentliches<br />

Tun. Doch es fehlten technische Lösungen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern<br />

der ZEDAT (Zentraleinrichtung<br />

für Datenverarbeitung der Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong>) ist es nun der Firma<br />

Siemens gelungen, eine den datenschutzrechtlichen<br />

Vorgaben des IVG weitgehend<br />

entsprechende Speicherung der<br />

Verbindungsdaten unter Einsatz von<br />

Hicom-Anlagen, HDMS (Hicom<br />

Domain Management System) und AM-<br />

WIN (Abrechnungs-PC) zu realisieren.<br />

Aufgrund der technischen Gestaltung<br />

wird nun an der Freien Universität <strong>Berlin</strong><br />

eine Speicherung der Verbindungsdaten<br />

mit hohem Sicherheitsniveau möglich.<br />

Die technische Realisierung folgender IVG-<br />

Regelungen ist besonders hervorzuheben:<br />

• § 5 Absatz 2 Nr. 1 IVG: Speicherung<br />

der angerufenen Rufnummer<br />

gekürzt um die letzten vier<br />

Ziffern<br />

• § 5 Absatz 4 Satz 1 IVG: Zusammenfassung<br />

von Verbindungsdaten<br />

zur Kostenkontrolle von<br />

mindestens zehn Beschäftigten.<br />

• § 5 Absatz 4 Satz 4 IVG: Zur<br />

Kostenkontrolle in besonders<br />

sensiblen Bereiche werden<br />

lediglich die verbrauchten Tarifeinheiten<br />

und Entgelte als Summe<br />

erfasst. Weitere Verbindungsdaten<br />

werden für diesen „VIP-<br />

Bereichen“, z.B. Personalvertretungen<br />

und Betriebsarzt,<br />

nicht erfasst.<br />

• Die Abrechnung von Privatgesprächen<br />

geschieht nach Wunsch<br />

der einzelnen Beschäftigten entweder<br />

auf der Grundlage von<br />

Einzelverbindungsnachweisen,<br />

hierzu werden alle im Katalog<br />

des § 5 Absatz 2 Satz 1 IVG<br />

genannten Verbindungsdaten<br />

gespeichert, oder auf der Grundlage<br />

lediglich der in den Nr. 1<br />

und 4 des Absatz 2 des § 5 IVG<br />

genannten Verbindungsdaten<br />

(das sind 1. Namen, Vornamen,<br />

Stellenzeichen,<br />

• Rufnummer oder Anschlusskennung<br />

der Anrufenden und 4.<br />

die Anzahl der verbrauchten<br />

Tarifeinheiten und Leistungsentgelte).<br />

• Nicht erfasst werden selbstverständlich<br />

interne Gespräche und<br />

ankommende Amtsgespräche,<br />

die keine Kosten verursachen.<br />

INGRID PAHLEN-BRANDT<br />

Behördliche Datenschutzbeauftragte der<br />

Freien Universität <strong>Berlin</strong> u<br />

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Wissensschätze nutzen<br />

KGSt-Bericht<br />

„Wissensmanagement in<br />

Kommunalverwaltungen“<br />

Was passiert, wenn Mitarbeiter<br />

die Verwaltung verlassen, mit<br />

ihrem Wissen? Kann dieses<br />

Wissen für die Verwaltung „gerettet“<br />

werden? Mit Wissensmanagement können<br />

diese und andere Fragen beantwortet<br />

werden. Kommunales Wissensmanagement<br />

will die vorhandenen<br />

Wissensschätze - in den Köpfen der<br />

Mitarbeiter ebenso wie in den vielen<br />

konventionell geführten Akten und Registraturen<br />

und in den Datenbanken der<br />

informationstechnischen Anwendungen<br />

- heben und sie mit einer qualifizierten<br />

Assistenz für Informationssucher am<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung stellen. Es<br />

will zudem benötigtes neues Wissen systematisch<br />

beschaffen und bereitstellen<br />

helfen. Einen Beitrag zur weiteren Diskussion<br />

liefert die KGSt, der Verband<br />

für kommunales Management, mit ihrem<br />

neuen Trendbericht „Wissensmanagement<br />

in Kommunalverwaltungen“<br />

(7/2001).<br />

Kommunales Wissen muss als Bestandteil<br />

der Wertschöpfungsprozesse intensiver<br />

genutzt und deshalb organisiert<br />

werden. Nur so können die komplexen<br />

Probleme der Zukunft gelöst werden.<br />

Unter Wissensmanagement werden alle<br />

Maßnahmen verstanden, die eine Kommunalverwaltung<br />

betreibt, um Wissen<br />

für den Erfolg ihres Wirkens nutzbar zu<br />

machen. Wissensmanagement kann als<br />

Managementansatz aufgefasst werden,<br />

der bekannte Strukturen und Prozesse<br />

in der öffentlichen Verwaltung durch<br />

eine „neue Brille“ sehen lässt.<br />

Zu häufig wird Wissen als Machtfaktor<br />

verstanden. Die Einstellung „Wissen ist<br />

Macht“ ist ein entscheidendes Hindernis<br />

auf dem Weg zu einem erfolgreichen<br />

Wissensmanagement. Deshalb ist ein<br />

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