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3ureohph - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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ç der eine „E-Notar“ mit dem anderen<br />

zur Zeit nicht verständigen. Meinel<br />

forderte deshalb den Staat auf, seine<br />

hoheitliche Verantwortung wahrzunehmen<br />

und für eine flächendeckende, funktionierende<br />

Infrastruktur zu sorgen.<br />

Auch sei eine Kampagne für den breiten<br />

Einsatz der digitalen Signatur, der elektronischen<br />

Unterschrift, erforderlich.<br />

Trust-Center sind, wie der Trierer<br />

Telematik-Professor betonte, eine wichtige<br />

Voraussetzung dafür, dass der Handel<br />

via Internet sicher und rechtsverbindlich<br />

abgewickelt werden könne.<br />

„Wer sich erfolgreich am E-Commerce<br />

beteiligen will, muss absolut sicher sein,<br />

dass Daten vertraulich übermittelt und<br />

während der Übertragung nicht verändert<br />

werden“, unterstrich Meinel. Ferner<br />

müsse garantiert sein, dass man bei<br />

einer übermittelten Information deren<br />

tatsächlichen Urheber identifizieren und<br />

dieser die Urheberschaft nicht abstreiten<br />

könne.<br />

Ein „Public Key Infrastruktur“ (PKI)<br />

genanntes Zwei-Schlüssel-System hält<br />

das Trierer Institut für Telematik für die<br />

beste Lösung, um in einem offenen Netz<br />

wie dem Internet sensible, schutzbedürftige<br />

Daten so zu übermitteln, dass<br />

Integrität, Authentizität, Verbindlichkeit<br />

und Vertraulichkeit gewährleistet sind.<br />

Diese moderne Verschlüsselungstechnik<br />

kann von den Beteiligten direkt und<br />

unmittelbar eingesetzt werden. Die<br />

Schlüssel dafür erzeugt und verwaltet<br />

ein Trust Center. Es errechnet für jeden<br />

Nutzer zwei digitale Schlüssel, die jeweils<br />

nur einmalig existieren und sich ergänzen.<br />

Um das Verständnis für den Nutzen<br />

des Zwei-Schlüssel-Systems auf breiter<br />

Front zu fördern, bieten die Trierer<br />

Telematik-Experten auf der Website<br />

ihres Instituts (www.ti.fhg.de) neuerdings<br />

eine interaktive und allgemein verständliche<br />

Einführung in digitales Signieren<br />

und Nachrichten-Verschlüsselung an.<br />

Das als eingetragener Verein verfasste<br />

gemeinnützige und außeruniversitäre<br />

Institut für Telematik ist in seiner Ausrichtung<br />

in Deutschland einmalig. Nach<br />

nur drei Jahren Arbeit kann es schon auf<br />

2<br />

zwei Patente, zwei Promotionen und<br />

fast 70 Fachbeiträge zu internationalen<br />

Konferenzen verweisen. Die fast 50köpfige<br />

Mannschaft rund um Prof.<br />

Meinel entwickelt anwenderfreundliche<br />

und praxistaugliche Hightech-Lösungen.<br />

M-Commerce, Internet/Intranet, Sicherheit<br />

der Datenkommunikation in<br />

offenen Netzen, Telemedizin, elektronisches<br />

Publizieren, Systementwurf und<br />

-analyse - das sind die derzeitigen<br />

Tätigkeitsfelder des international beachteten<br />

Spitzenforschungsinstituts, das mit<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft verbunden<br />

ist. Es betreibt selbst ein Trust Center im<br />

eigenen Haus. u<br />

Signierprodukte haben<br />

Sicherheitslöcher<br />

Digitale Unterschriften<br />

im Kreuzfeuer<br />

An der Universität Bonn haben<br />

Forscher Sicherheitslücken in<br />

verschiedenen Signaturprodukten<br />

entdeckt. Die Software soll<br />

eigentlich einen sicheren Umgang mit<br />

digitalen Unterschriften im Internet gewährleisten,<br />

was die Bundesregierung<br />

erst im Mai gesetzlich geregelt hat.<br />

Obwohl inzwischen informiert, glänzte<br />

das zuständige Bundesamt durch Inaktivität,<br />

berichtete das <strong>IT</strong>-Profimagazin<br />

iX in der Ausgabe 7/01.<br />

Die Geburtsurkunde übers Internet, bei<br />

der Bundestagswahl per Mausklick wählen:<br />

All das soll der Einsatz von digitalen<br />

Signaturen vor Manipulation schützen.<br />

Doch vorerst müssen diese Ansinnen<br />

als gescheitert gelten. Bereits im September<br />

2000 konnten Forscher an der<br />

Uni Bonn einen so genannten Trojaner<br />

programmieren, der die Sicherheitsvorkehrungen<br />

bei verschiedenen<br />

Signierprodukten außer Kraft setzt. Der<br />

Computerschädling liest nicht nur die<br />

PIN-Nummer aus, sondern kann ein<br />

signiertes Dokument nachträglich manipulieren.<br />

Auch ein zertifiziertes Produkt<br />

konnte durch den eingeschleusten<br />

Schädling überlistet werden.<br />

2/01 2 12<br />

Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse<br />

erstmals im Mai diesen Jahres auf<br />

einem Kongress des Bundesamtes für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) vorgestellt. Dort berichteten<br />

Adrian Spalka und Hanno Langweg, wie<br />

sie im Rahmen ihrer Forschungsarbeit<br />

die von der Deutschen Post AG und der<br />

Deutschen Telekom AG verwendete<br />

Software knacken konnten. In ihrem<br />

Test erwies sich nur ein einziges Produkt<br />

als resistent gegen einen Angriff.<br />

Die Deutsche Post AG bat zunächst die<br />

Wissenschaftler, das Problem nicht zu<br />

veröffentlichen. Im Januar erfuhr die<br />

RegTP (Regulierungsbehörde für Post<br />

und Telekommunikation) von dem Vorfall<br />

und ergänzte Ende Februar ihre<br />

Webseiten um einen Warnhinweis. Das<br />

BSI hingegen hatte im Vorfeld seines<br />

Kongresses die Wissenschaftler aufgefordert,<br />

auf die Nennung der Post im<br />

Vortrag zu verzichten. Langweg und<br />

Spalka wollten sich darauf nicht einlassen,<br />

anschließend legte das BSI eine<br />

zuvor in Aussicht gestellte Kooperation<br />

auf Eis. Gegenüber iX verweigerte das<br />

Bundesamt jegliche Stellungnahme. u<br />

Digitale Signatur:<br />

verschmähtes<br />

Antibiotikum gegen<br />

E-Mail-Viren<br />

Briefbomben waren gestern - heute<br />

richten virenverseuchte E-<br />

Mail-Würmer wie der neue<br />

Sircam riesige Schäden an. Diese kosteten<br />

allein im Jahr 2000 weltweit 17,1<br />

Milliarden US-Dollar. Der Investitionsbedarf<br />

in Deutschland wird auf mehrere<br />

Milliarden Mark geschätzt. Jedoch könnten<br />

sich Unternehmen längst fast hundertprozentig<br />

vor Viren schützen, wenn<br />

sie auf die digitale Signatur umstellen<br />

würden. Doch in den Chefetagen deutscher<br />

Unternehmen hat dieser Lösungsansatz<br />

bisher nur wenig Anklang<br />

gefunden. Die Unternehmensberatung<br />

Mummert + Partner rät zur digitalen Signatur<br />

als Mittel gegen E-Mail-Würmer. è

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