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JIU-JITSU<br />
in festgelegter Abfolge und<br />
Ausführungsart geübt werden.<br />
Wer Kata übt, trainiert zunächst<br />
die Einzeltechniken, verbindet<br />
diese zur vorgeschriebenen<br />
Form und schließlich, wenn<br />
der Ablauf der Form erlernt<br />
ist, beginnt der Feinschliff. Ein<br />
wesentliches Merkmal von Kata<br />
ist die Loslösung vom rein technischen<br />
Aspekt des Übens, und<br />
das schließt den Wechsel von<br />
Anspannung und Entspannung<br />
hin zu Harmonie mit ein. An allen<br />
vier Lehrgangstagen zeigte<br />
sich, dass Kata auf Technik,<br />
Geschmeidigkeit, dem Miteinander<br />
von Tori und Uke und auf<br />
sehr, sehr viel Feinarbeit und<br />
Konzentration beruht. Es zählen<br />
nicht nur die Kraft und der impulsive<br />
Einsatz sowie das Verinnerlichen<br />
von „Aktion“ und<br />
„Reaktion“, sondern ebenfalls<br />
das Verständnis für Spannung<br />
und Entspannung, von welchem<br />
Tori und Uke von Anfang der<br />
Technik bis zum Schluss durchdrungen<br />
sein müssen. Aus dem<br />
Wesen der Kata ergibt sich eine<br />
klar festgelegte Ablaufform,<br />
die sich zum Beispiel vom Bodenkampf<br />
unterscheidet, denn<br />
hier entsteht aus dem unvorhersehbaren<br />
Verlauf des Kampfes<br />
eine schier unendliche Kette<br />
von möglichen Bewegungsabläufen,<br />
die tatsächlich erst dann<br />
ein Ende findet, wenn einer der<br />
beiden Kämpfer aufgibt bzw.<br />
der andere gewonnen hat.<br />
Kata - das ist auch der<br />
Ablauf des Lehrganges selbst.<br />
Nach dem gemeinsamen Ver-<br />
beugen werden die jeweiligen<br />
Techniken im Detail gezeigt<br />
und sorgfältig erklärt. Jede<br />
Kata aus der Prüfungsordnung<br />
des DJJB besteht aus fünf<br />
Techniken, die von Tori und<br />
Kontrolle des Partners<br />
zu jeder Zeit<br />
Uke jeweils seitenverkehrt<br />
(rechts und links) erlernt und<br />
ausgeführt werden müssen.<br />
Nach den einzelnen Techniken<br />
folgt die Laufschule, bevor<br />
der Lehrgang mit der gemein-<br />
samen Verbeugung endet. Jeder<br />
Kata-Lehrgang des DJJB folgt<br />
diesem Muster. Im Detail ging<br />
das Lehrer-Duo auf die kleinen<br />
Feinheiten der Techniken ein,<br />
die gerade denjenigen unter<br />
den Lehrgangsteilnehmern<br />
zunächst Probleme bereiten<br />
können, die Kata zum ersten<br />
Mal erlernen. Den Blick<br />
hierfür zu schulen, das war die<br />
zu leistende „Hausaufgabe“,<br />
welche die Teilnehmer mit in<br />
ihr Heimatdojo nahmen. Die<br />
möglichst getreue Wiedergabe<br />
des Erlernten ist wichtig für<br />
die Vermittlung von Kata an<br />
die Schüler im Dojo vor Ort.<br />
Dieter Lösgen erklärte, dass die<br />
ersten drei Kataformen nach<br />
der Prüfungsordnung des DJJB<br />
eigentlich als eine Gesamt-Kata<br />
mit insgesamt 15 Techniken<br />
(30, wenn man rechts und links<br />
betrachtet) gedacht waren und<br />
sind. Hier ist anzumerken, dass<br />
die Kataformen Nr. 1 bis 3 die<br />
waffenlosen Angriffe (Körper-<br />
und Distanzangriffe) beinhalten,<br />
während die Kataformen Nr.<br />
4 bis 6 Waffenangriffe (Stock,<br />
Messer und Pistole) zum Thema<br />
haben. Wie schon die Kataformen<br />
1 bis 3 als eine Einheit<br />
zu betrachten sind, werden<br />
auch die Kataformen 4 bis 6<br />
in formaler und inhaltlicher<br />
Hinsicht als zusammenhängende<br />
Einheit betrachtet. Dies,<br />
so Dieter Lösgen, ergebe sich<br />
aus dem traditionellen Bild der<br />
Kata, die 15 Techniken umfasst<br />
- als Beispiel sei hier die Naga-<br />
No-Kata zu nennen, die für<br />
54 4/2009 der budoka<br />
Kata laufen lernen