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aussprengten, grob sortierten<br />

und auf sogenannten „Schloapfen“<br />

entlang der Gletscherzunge<br />

zur Granathütte zerrten. Dort<br />

wurden die Stufen zerschlagen<br />

(gepocht), also der Granatkristall<br />

von seinem Muttergestein<br />

entfernt. Ein Wasserrad, dessen<br />

Reste noch zu sehen sind,<br />

betrieb die „Kübel“, in denen sich<br />

die Granatkristalle gegenseitig<br />

abrollten und vom anhaftenden<br />

Schiefer befreiten. In großen<br />

Fässern brachten Tragtiere diese<br />

getrommelten Granate nach<br />

Mayrhofen. Von dort aus wurden<br />

sie nach Prag und teilweise in<br />

den Schwarzwald an verschiedene<br />

Schleifereien verkauft und<br />

kamen zum Teil als „Böhmische<br />

Granate“ in den Handel.<br />

Im Jahre 1836 gründete Peter<br />

Rieder u. Comp. an der östlichen<br />

Seite des Roßrückens einen<br />

Konkurrenzbetrieb. Dadurch<br />

kam es zu Streitigkeiten, deren<br />

Verhandlungen ca. 20 Jahre<br />

dauerten. Um 1875 übernahm<br />

der Tiggl-Bauer aus Mayrhofen<br />

den Granat-Bergbau von der Fa-<br />

33<br />

milie Kreidl und führte ihn mit<br />

4 Arbeitern weiter. Während<br />

dieser Zeit wurde die Fundstelle<br />

„Granatklamm“ (südwestlich der<br />

Berliner Hütte) beschürft, welche<br />

kleine, farblich sehr schöne<br />

Steinchen lieferte. Danach dürfte<br />

der Zillertaler Granatbergbau<br />

nur noch sporadisch betrieben<br />

worden sein.<br />

Heute kommen wieder viele<br />

Mineraliensammler gerne ins<br />

Zillertal, um die verschiedenen<br />

Granatarten wie Almandin, Grossular,<br />

Andradit und Hessonit zu<br />

suchen. Besonders glücklich<br />

können sich jene Sammler schätzen,<br />

denen es gelingt, besondere<br />

Raritäten zu finden wie Granat<br />

mit Bergkristall, Granat mit Disthen,<br />

Granat mit Hohlräumen, in<br />

denen sich Bergkristall, Muskovit,<br />

Calcit und Pyrit befinden und<br />

manch andere.<br />

Kristalle ohne Einschlüsse und<br />

Sprünge werden noch immer geschliffen<br />

und gehören zur stilvollen<br />

Tracht der Zillertalerin.<br />

Walter Ungerank

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