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Zillertal Sage:<br />

Der Teufelssteg in Finkenberg<br />

Als bei Finkenberg noch keine<br />

Brücke über die Schlucht des<br />

Tuxerbachs führte, waren die<br />

Zeiten für Bauern und Händler<br />

schwierig.<br />

Da gab es nur einen Weg übers<br />

Tuxerjoch nach Schmirn und den<br />

übers Geiseljoch nach Weer. Darum<br />

entschlossen sich die Leute,<br />

einen Steg über den Bach zu<br />

legen. Das war allerdings leichter<br />

gedacht als getan, denn die<br />

Schlucht war breit und mit dem<br />

damaligen Handwerkszeug nicht<br />

leicht zu überbrücken. Nach<br />

stundenlangem Sinnieren ließen<br />

die Zimmerleute ratlos die Köpfe<br />

hängen. Sie wollten schon aufgeben,<br />

als plötzlich der Teufel unter<br />

ihnen stand. „Ich bau‘ euch heut‘<br />

Nacht eine Brücke“, versprach<br />

er, „aber der Erste, der drüber<br />

geht, gehört mir - als Lohn für<br />

die Arbeit.“ Da gab es ringsum<br />

betroffene Gesichter. Bis sich<br />

13<br />

ein pfiffiges Bäuerlein<br />

zu Wort meldete und<br />

meinte, der Teufel möge nur bauen,<br />

das mit dem Lohn bringe es<br />

schon in Ordnung. So ging man<br />

auseinander.<br />

Als die Leute am nächsten Morgen<br />

zur Baustelle kamen, spannte<br />

sich tatsächlich eine hölzerne<br />

Brücke über die Schlucht. Wer<br />

aber sollte sich nun freiwillig opfern?<br />

Da tauchte das Bäuerlein<br />

mit einem zaundürren Ziegenbock<br />

auf und trieb das Tier mit<br />

einem Fußtritt auf die Brücke.<br />

Kaum war der Geißbock in der<br />

Mitte des Stegs angekommen,<br />

brauste der Teufel durch die Luft<br />

daher, packte ihn bei den Hörnern<br />

und fuhr mit ihm durch die<br />

Schlucht geradewegs zur Hölle.<br />

Zur Erinnerung an den Erbauer<br />

erhielt die Brücke den Namen<br />

„Teufelssteg“.<br />

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal,

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