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Klassifikation von Hangbewegungen - Universität Bonn

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degree; (3) geographic type; (4) location; (5) climate; (6) type of material (including cohe-<br />

rence); (7) underlying geology; (8) type of movement; (9) velocity; (10) water, ice, air and<br />

gas content; (11) cause of movement; (12) triggering mechanism; (13) morphology of failu-<br />

re surface; (14) morphology of deposited material; (15) geotechnical properties" (SHRO-<br />

DER & CVERCKOVA 2005). VARNES (1978) klassifiziert primär aufgrund der Art der Be-<br />

wegung (type of movement) und sekundär im Hinblick auf das bewegte Material (type of<br />

material). Siehe hierzu auch Kap. 2, dieser Arbeit.<br />

6.2 Nicht klassifizierte Phänomene und Komplex<br />

Wie sinnvoll ist Klassifizierung und Generalisierung, wenn die beschriebenen Prozesse in<br />

der Natur so gut wie nie in ihrer Reinform auftreten? Wenn in der Realität auf eine Kipp-<br />

oder Rutschbewegung ein Fallen folgt und die bewegte Masse im Anschluss daran beginnt<br />

zu fließen, dann ist dies eher Regelfall als Ausnahme (VARNES 1978). Hat diese statische<br />

Einteilung und Betrachtungsweise ausgedient? (SHRODER & CVERCKOVA 2005). Wer-<br />

den Hangbewegungstypen nicht erkannt, weil sie in bislang ungewöhnlicher Kombination<br />

(bzw. Komplex) auftreten?<br />

Abgesehen <strong>von</strong> vielen Synonymen, Definitionsüberschneidungen und auch Definitions-<br />

lücken finden sich daneben auch nach wie vor rätselhafte Phänomene, Kombinationen<br />

und offene Fragen (SHRODER & CVERCKOVA 2005). Insbesondere zählt SHRODER &<br />

CVERCKOVA (2005) hierzu Störungen unter Einfluss <strong>von</strong> Hitze und Dampfdruck (steam<br />

pressure), sowie die Verflüssigung <strong>von</strong> Eis durch Störungen, welche allesamt zu sehr ge-<br />

ringen Reibungsfaktoren (coefficients of friction) führen und teilweise unberechenbare wie<br />

unerklärbare Prozesse auslösen. "[...] the mass may have ridden on a cushion of steam"<br />

(VARNES 1978). Desweiteren beschreibt SHRODER & CVERCKOVA (2005) Hangbewe-<br />

gungen mit einem geringen Verhältnis bzw. Quotienten aus fall distance (D) und travel<br />

length (L), z.B. sog. overthrusts oder auch Sturzströme und rock avalanches, als teilweise<br />

unerklärt und deren <strong>Klassifikation</strong> noch in den Kinderschuhen.<br />

7 Resümee<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass gravitative Massenbewegungen einzig der<br />

Schwerkraft unterliegen und nicht auf andere Transportmedien angewiesen sind. Auslöser<br />

für gravitative Massenbewegung sind sowohl natürlichen als auch menschlichen Ur-<br />

sprungs und auch ihre Auswirkungen können den Menschen direkt oder indirekt beeinflus-

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