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Klassifikation von Hangbewegungen - Universität Bonn

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Abbildung 23: Schematische Darstellung des Driftens in<br />

a) "homogeneous rock" und b) "brittle rock" (aus PASUTO<br />

& SOLDATI 1996)<br />

PASUTO & SOLDATI (1996) verweisen<br />

auf JAHN (1964), welcher als erster<br />

nachwies, dass auch massive Hänge<br />

aus Festgestein durch Gravitation eine<br />

Beeinträchtigung erfahren, und somit<br />

den Grundstein für die Überlegung des<br />

"lateral spreading in homogeneous rock<br />

masses" (PASUTO & SOLDATI 1996)<br />

legte. BECK (1968) beschrieb in seinem<br />

Modell das Absinken und auseinander<br />

Driften eines Bergrückens (vgl. Abb.<br />

23a). Durch die abwärts- (downward)<br />

und nach außen (outward) gerichtete<br />

Bewegung beider Talseiten (both valley<br />

sides) kommt es zu Felsdriften an der<br />

Spitze des Rückens. Die resultierenden<br />

Doppelbergrücken (double ridges) findet man im Hochgebirge wie etwa den Alpen (DRA-<br />

MIS & SORRISO-VALVO 1994). Hierbei handelt es sich häufig um metamorphe Gesteine,<br />

die bereits tektonisch sehr stark zerlegt sind (IMRE et al. 2009) wie beispielsweise Schie-<br />

fer wie die Matreier Schuppenzone im Mittelostalpin (schriftl. Mitteilung KRAUTBLATTER<br />

2010).<br />

b) Driften brüchiger (brittle) Körper auf dehnbarem (ductile) Material<br />

Hier wird die Bewegung, ähnlich wie beim Boden- und Schuttdriften (3.4.1), durch die De-<br />

formation oder Verdrängung eines bedeckten dehn- bzw. leichtverformbaren Körpers, he-<br />

vorgerufen. Die Folgen sind das Einsinken und Driften der kompetenteren Deckschicht<br />

(cap rock) sowie das Auftreten <strong>von</strong> Gräben, Gulls oder auch Merkmale <strong>von</strong> Pseudokarst,<br />

im selbigen wie auch Wölbungen (bulges) und andere Verformungen im der weicheren lie-<br />

genden Schicht (PASUTO &SOLDATI 1996, DIKAU et al. 2001) (vgl. Abb. 23b). Oft zer-<br />

bricht das aufliegende Gestein aufgrund der einwirkenden Spannung und tritt zusammen<br />

mit Kipp-, Sturz-, Rutsch- oder Gleitbewegungen auf, weshalb es auch zu den Komplexen<br />

Massenbewegungen gezählt wird (PASUTO & SOLDATI 1996).

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