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Klassifikation von Hangbewegungen - Universität Bonn

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4.4 Driften (lateral spreading) (Jonas Buddeberg)<br />

Definition nach DIKAU et al. (2001): Driften bezeichnet eine laterale Bewegung <strong>von</strong> Fest-<br />

oder Lockergesteinen mit einem Einsinken in die liegenden, weniger kompetenten Schich-<br />

ten ohne intensive Scherung auf Gleitflächen.<br />

Der Begriff Driften (lateral spreading) wird in der Literatur unterschiedlich verwendet und<br />

beschreibt teilweise völlig verschiedene geomorphologische Phänomene, die auch auf völ-<br />

lig unterschiedlichen Skalen zu beobachten sind (DIKAU et al. 1996). Üblicherweise breitet<br />

sich beim Driften eine Masse aufgrund <strong>von</strong> Deformation des darunter liegenden Materials<br />

seitlich aus. Vielfach bezeichnet das Driften ausschließlich den durch Verflüssigung (lique-<br />

faction) <strong>von</strong> tiefen liegenden weniger kompetenten (GEOLOGICAL SURVEY 2004, NIER-<br />

DERSCHICK 2007) Schichten ausgelösten Prozess. Einige Autoren begrenzen den Begriff<br />

auf relativ oberflächennahe Störungen mit eher mikroskaligen Auswirkungen (RAUCH<br />

Abbildung 21: Quicktonrutschung (aus Buma u. Asch, 1996)<br />

1997). PASUTO &<br />

SOLDATI (1996) ver-<br />

wenden die Bezeich-<br />

nung für Massenbe-<br />

wegung, die aus-<br />

schließlich durch per-<br />

manentenGravitati- onsstress bedingt<br />

sind, welche auf den Prozess der Bergzerreißung AMPFERER zurückgehen. DIKAU et al.<br />

(1996) versteht unter dem Oberbegriff Driften die Definition zweier zu unterscheidender<br />

Prozesse des eher kleinskaligen Boden- und Schuttdriftens (3.4.1) und des Felsdriftens<br />

(3.4.2) auf größeren Skalen. Nachfolgende Erläuterungen basieren auf dieser Einteilung.<br />

4.4.1 Boden- und Schuttdriften (soil / debris spreading)<br />

"Movements may involve fracturing and extension of coherent material [. . .] owing to lique-<br />

faction or plastic flow of subjacent material" (VARNES 1978).<br />

Nach VARNES (1978) folgt auf den Zusammenbruch eines tiefer liegenden Materials,<br />

etwa eines störanfälligen (sensitive) Horizontes (BUMA & ASCH 1996), die Deformation<br />

des selbigen und darauf das Zerbrechen, Rutschen, Absinken oder Fließen der aufliegen-<br />

den Schichten. Beim Zerbrechen der Deckschicht entsteht eine Abfolge aus Horst- und

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