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Jurybericht Projektwettbewerb - ERR Raumplaner FSU SIA

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Altersheimstiftung der Bürgergemeinde Frauenfeld<br />

Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten, Frauenfeld<br />

<strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong><br />

St.Gallen, 5. Juli 2012


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 2<br />

Ingress<br />

Zur besseren Lesbarkeit wird generell<br />

nur die männliche Schreibweise verwendet.<br />

Selbstverständlich sind damit auch<br />

weibliche Personen angesprochen und<br />

eingeschlossen.<br />

<strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong><br />

Kirchgasse 16<br />

9004 St.Gallen<br />

www.err.ch<br />

st.gallen@err.ch<br />

Telefon +41(0)71 227 62 62<br />

Fax +41(0)71 227 62 63<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Anlass des Wettbewerbs ...................................................................................................... 4<br />

2 Verfahren .............................................................................................................................. 4<br />

2.1 Auftraggeberin ................................................................................................................ 4<br />

2.2 Organisation ................................................................................................................... 4<br />

2.3 Wettbewerbsverfahren .................................................................................................... 4<br />

2.4 Verbindlichkeit und Rechtsschutz ................................................................................... 4<br />

2.5 Preisgericht ..................................................................................................................... 5<br />

3 Aufgabenstellung .................................................................................................................. 6<br />

3.1 Zielsetzung ..................................................................................................................... 6<br />

4 Vorprüfung ............................................................................................................................ 6<br />

5 Ausschlüsse .......................................................................................................................... 6<br />

5.1 Ausschluss von der Beurteilung ...................................................................................... 6<br />

5.2 Ausschluss von der Preiserteilung .................................................................................. 7<br />

5.3 Ausschluss nicht verlangter Unterlagen .......................................................................... 8<br />

6 Beurteilung ............................................................................................................................ 8<br />

6.1 Beurteilungskriterien ....................................................................................................... 8<br />

6.2 Erster Rundgang ............................................................................................................. 9<br />

6.3 Zweiter Rundgang .......................................................................................................... 9<br />

6.4 Engere Wahl ................................................................................................................... 9<br />

6.5 Kontrolldurchgang ......................................................................................................... 10<br />

6.6 Rangierung und Preiszuteilung ..................................................................................... 10<br />

6.7 Empfehlung des Preisgerichts ...................................................................................... 10<br />

6.8 Würdigung .................................................................................................................... 10<br />

7 Genehmigung ..................................................................................................................... 11<br />

8 Projektverfasser .................................................................................................................. 12<br />

9 Anhang A ............................................................................................................................ 13<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 4<br />

1 Anlass des Wettbewerbs<br />

Vorabklärungen haben gezeigt, dass zur Deckung des stationären Pflegeangebots in der engeren<br />

Region Frauenfeld ein Zusatzangebot an Pflegeplätzen im Stadtgarten geschaffen werden<br />

sollte.<br />

Der Stiftungsrat der Altersheimstiftung der Bürgergemeinde Frauenfeld hat entschieden, die<br />

Erweiterung des Heims mit ca. 40 Pflegeheimzimmern an die Hand zu nehmen und dafür einen<br />

Architekturwettbewerb durchzuführen.<br />

Im Zusammenhang mit der Erweiterung des Heimes soll auch der teilweise Umbau des Altbaus,<br />

insbesondere der Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie der Einbezug von kommerziellen<br />

Fremdnutzungen (Arztpraxis, Kindertagesstätte) in die Überlegungen einbezogen werden.<br />

2 Verfahren<br />

2.1 Auftraggeberin<br />

Dieser <strong>Projektwettbewerb</strong> wurde durch die Altersheimstiftung der Bürgergemeinde Frauenfeld<br />

durchgeführt.<br />

2.2 Organisation<br />

Die Organisation und Administration des Wettbewerbs, die Vorprüfung der eingereichten Projekte<br />

sowie die gesamte Wettbewerbsbegleitung lag beim nachfolgenden Wettbewerbsbüro:<br />

<strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong> T +41 71 227 62 62<br />

Kirchgasse 16 F +41 71 227 62 63<br />

9004 St. Gallen st.gallen@err.ch<br />

www.err.ch<br />

2.3 Wettbewerbsverfahren<br />

Der Wettbewerb wurde als anonymer <strong>Projektwettbewerb</strong> im Einladungsverfahren durchgeführt.<br />

2.4 Verbindlichkeit und Rechtsschutz<br />

Die Auftraggeberin erklärte die Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe <strong>SIA</strong> 142,<br />

Ausgabe 2009, für verbindlich.<br />

Durch die Wettbewerbsteilnahme anerkannten die Teilnehmer die Wettbewerbs- und Programmbestimmungen,<br />

die Fragenbeantwortung sowie den Entscheid des Preisgerichts in Ermessensfragen.<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 5<br />

2.5 Preisgericht<br />

Sachpreisrichter<br />

- Thomas Pallmann, Bürgerpräsident i.R., Präsident des Preisgerichts<br />

- Titus Moser, Bürgerpräsident<br />

- Elsbeth Aepli Stettler, Vertreterin der Betriebskommission (Delegierte des Stadtrates)<br />

- Bernhard Grill, Heimleiter Stadtgarten (Ersatz)<br />

Fachpreisrichter<br />

- Fritz Surber, dipl. Arch. ETH, Frauenfeld<br />

- Regula Harder, dipl. Arch. ETH <strong>SIA</strong> BSA, Zürich<br />

- Markus Bolt, dipl. Arch. ETH <strong>SIA</strong> BSA, Winterthur<br />

- Diego Gähler, dipl. Arch. HBK <strong>SIA</strong> BSA, St. Gallen<br />

- Thomas Eigenmann, dipl. Arch. HTL / <strong>Raumplaner</strong> NDS, St. Gallen (Ersatz)<br />

Experten mit beratender Stimme<br />

- Heinz Egli, Leiter Stadtentwicklung Frauenfeld<br />

- Martin Klauser, Landschaftsarchitekt, Rorschach<br />

- Guido Bartelt, Dr. oec. HSG, Berater Gesundheitswesen, Pfyn<br />

- Thomas Kobe, Kostenplaner, b+p blue, Zürich<br />

Organisation / Moderation<br />

<strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>, St. Gallen<br />

- Thomas Eigenmann, <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>, St. Gallen<br />

- Francesco Rinaldo, Dipl. Ing. FH <strong>Raumplaner</strong>, St. Gallen<br />

Das Preisgericht trat am 27. Juni 2012 zur Beratung zusammen. Das Preisgericht war bei allen<br />

Abstimmungen gemäss Art. 10 <strong>SIA</strong> Ordnung 142 beschlussfähig.<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 6<br />

3 Aufgabenstellung<br />

3.1 Zielsetzung<br />

Mit der Erweiterung und dem teilweisen Umbau des Alters- und Pflegeheims ist die hohe<br />

Wohnqualität zu erhalten und eine verbesserte Infrastruktur zu erreichen, welche eine optimale<br />

Betreuung und Pflege der Betagten sowie einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht. Alle neuen<br />

Zimmer sollen für gesunde wie auch für pflegebedürftige Betagte nutzbar sein; ein Zimmerwechsel<br />

bei verminderter Gesundheit ist zu vermeiden. Es ist ein Angebot zu schaffen, das den<br />

hilfs- und pflegebedürftigen Betagten sowie den Menschen mit Demenz Rechnung trägt.<br />

Die bauliche Gestaltung und räumliche Organisation soll die Zusammenarbeit zwischen Heim<br />

und Einrichtungen wie z.B. Arztpraxis und Kindertagesstätte fördern.<br />

4 Vorprüfung<br />

Die eingereichten Projekte wurden durch das Wettbewerbsbüro einer wertungsfreien Vorprüfung<br />

unterzogen. Sie umfasste die Kontrolle der Erfüllung der wichtigsten Programmbestimmungen<br />

wie die formellen Aspekte, die Einhaltung des Raumprogramms sowie die wichtigsten<br />

Randbedingungen, die bei Nichteinhaltung zu einem Ausschluss gemäss Art. 19 <strong>SIA</strong> Ordnung<br />

142 führen könnten.<br />

Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden im Bericht vom 20. Juni 2012 festgehalten. Dieser wurde<br />

sämtlichen Mitgliedern des Preisgerichts vorgängig der Jurierung zugestellt.<br />

Die Nummerierung der Projekte erfolgte durchgehend und zufällig von 01 bis 11.<br />

Die Kosten und die Wirtschaftlichkeit wurden durch die b+p blue geprüft und im Bericht vom 27.<br />

Juni 2012 festgehalten.<br />

5 Ausschlüsse<br />

Nach Kenntnisnahme des Vorprüfungsberichts fasste das Preisgericht folgende Beschlüsse:<br />

5.1 Ausschluss von der Beurteilung<br />

Ein Wettbewerbsbeitrag muss von der Beurteilung ausgeschlossen werden, wenn er nicht<br />

rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollständig abgeliefert wird, unleserlich ist,<br />

unlautere Absichten vermuten lässt oder wenn der Teilnehmer gegen das Anonymitätsgebot<br />

verstossen hat (Art. 19 <strong>SIA</strong> Ordnung 142).<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 7<br />

5.1.1 Fristen<br />

Das Preisgericht hat zur Kenntnis genommen, dass sämtliche Projekte rechtzeitig eingereicht<br />

wurden, respektive der Post oder anderen Kurierdiensten übergeben wurden. Die Modellunterlagen<br />

sind ebenfalls rechtzeitig eingetroffen.<br />

5.1.2 Vollständigkeit und Darstellung<br />

Das Preisgericht hat festgestellt, dass einige Projekte Abweichungen bei den verlangten Unterlagen<br />

oder der geforderten Darstellung aufweisen. Obwohl teilweise Aussagen zum Erweiterungspotential<br />

oder zum Bauablauf fehlen, erachtet das Preisgericht sämtliche Projekte als<br />

vollständig und beurteilbar.<br />

5.1.3 Anonymität<br />

Das Preisgericht hat keinen Verstoss gegen die gebotene Anonymität der Teilnehmer festgestellt.<br />

5.1.4 Fazit<br />

Nach der ersten Durchsicht der Projekte hat das Preisgericht festgestellt, dass sämtliche Projekte<br />

beurteilbar sind und sich kein Verfasser mittels Abweichung von der verlangten Darstellung<br />

einen Vorteil verschafft hat oder sich unlautere Absichten vermuten lassen. Somit wurden<br />

alle 11 eingereichten Projekte zur Beurteilung zugelassen.<br />

5.2 Ausschluss von der Preiserteilung<br />

Wettbewersbeiträge sind von der Preiserteilung auszuschliessen, wenn sie von den Programmbestimmungen<br />

in wesentlichen Punkten abweichen.<br />

Nach der Zulassung der Projekte zur Beurteilung hat das Preisgericht eingehend die bei der<br />

Vorprüfung festgestellten Abweichungen von den Programmbestimmungen diskutiert (Einhaltung<br />

der Randbedingungen, Erfüllung des Raumprogramms). Es handelte sich dabei im Wesentlichen<br />

um folgende Aspekte:<br />

5.2.1 Randbedingungen<br />

Verstösse gegen die Randbedingungen wurden beim Wettbewerbsgebiet und bei den Strassenabstandsvorschriften<br />

festgestellt. Das Projekt 09 SOCIUS überschreitet den Perimeter (gestrichelte<br />

Linie) mit Bauten. Die Projekte 07 FAIRMONT und 10 JARDIN verletzen entweder mit<br />

einer Anlage oder einer Baute den vorgeschriebenen Strassenabstand.<br />

5.2.2 Raumprogramm<br />

Es wurde festgestellt, dass alle Projekte diverse Abweichungen vom verlangten Raumprogramm<br />

(fehlende oder zu kleine Räume) aufweisen. Vom Preisgericht wurde jedoch einzig die<br />

fehlenden 6 Einzelzimmer im Projekt 11 GARTENSTADT als wesentlicher Mangel beurteilt.<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 8<br />

5.2.3 Fazit<br />

Das Preisgericht hat die genannten Verstösse gegen die Randbedingungen oder beim Raumprogramm<br />

projektweise betrachtet und eingehend diskutiert. Bei der anschliessenden Abwägung<br />

und Gewichtung der Verstösse ist das Preisgericht zur Überzeugung gelangt, dass die<br />

festgestellten Abweichungen von den Programmbestimmungen toleriert werden können und<br />

nicht zu einem Ausschluss von der Preiserteilung führen, allerdings bei der Beurteilung berücksichtigt<br />

werden sollen.<br />

5.3 Ausschluss nicht verlangter Unterlagen<br />

Nicht verlangte Unterlagen wurden keine abgegeben.<br />

6 Beurteilung<br />

6.1 Beurteilungskriterien<br />

Alle eingereichten und zur Beurteilung zugelassenen Projekte wurden im Rahmen der Jurierung<br />

nach den folgenden, im Wettbewerbsprogramm aufgeführten Kriterien, beurteilt:<br />

a) Gestaltung<br />

- Einbettung in den baulichen und freiräumlichen Kontext<br />

- Konzept, Identität und Ausstrahlung des Gesamtbauwerks<br />

- Formale Qualität der Bauten, Anlagen, Aussen- und Innenräume, Wohnlichkeit<br />

b) Nutzen<br />

- Funktionsnutzen (Zweckmässigkeit der Grundrisse, Innere Organisation, Betriebsabläufe)<br />

- Sicherheit (für Bewohner, Personal, Besucher, Öffentlichkeit; Behindertengerechtigkeit)<br />

- Variabilität, Flexibilität, Erweiterbarkeit<br />

c) Ökonomie, Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

- Voraussetzungen für ökologisches und nachhaltiges Bauen<br />

- Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten<br />

- Aufrechterhaltung Heimbetrieb während Bau<br />

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Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 9<br />

6.2 Erster Rundgang<br />

Im ersten Rundgang wurden sämtliche zur Beurteilung zugelassenen Projekte beurteilt und<br />

diskutiert. Das Preisgericht hat ohne Gegenstimme beschlossen, die folgenden 4 Projekte im<br />

ersten Rundgang auszuscheiden:<br />

01 via<br />

03 PROMENADE<br />

09 SOCIUS<br />

11 GARTENSTADT<br />

Die Gründe für das Ausscheiden im ersten Rundgang liegen in einem zu wenig überzeugenden<br />

Lösungsansatz hinsichtlich des Umgangs mit der städtebaulichen Situation sowie im Fehlen<br />

einer klaren Projektidee zur Erreichung eines qualitativ hochstehenden Resultates.<br />

6.3 Zweiter Rundgang<br />

Im zweiten Rundgang wurden die verbleibenden 7 Projekte durch das Preisgericht detailliert<br />

betrachtet, vertieft diskutiert und die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen. Folgende 3<br />

Projekte wurden zusätzlich einer Betrachtung unterzogen, aber schliesslich im zweiten Rundgang<br />

ausgeschlossen:<br />

04 Quattro Stagione<br />

05 Cheerios mit Milch<br />

08 INSIEME<br />

Bei den im zweiten Rundgang ausgeschiedenen Projekten stellt das Preisgericht Qualitäten<br />

hinsichtlich der grundsätzlichen Haltung und Projektidee fest. Jedoch werden Mängel in der<br />

Umsetzung des Raumprogramms, Funktionalität, in der Umsetzung der architektonischen<br />

Grundidee respektive in der Qualität des äusseren oder inneren Ausdrucks festgestellt. Die<br />

Projekte weisen in verschiedenen Aspekten gute Lösungsansätze auf, können aber in ihrer<br />

gesamtheitlichen Betrachtung den gestellten Anforderungen nicht genügen.<br />

6.4 Engere Wahl<br />

Nach dem zweiten Rundgang wurden die verbleibenden 4 Projekte<br />

02 Monsieur Philippe<br />

06 Aurora<br />

07 FAIRMONT<br />

10 JARDIN<br />

einer detaillierten Betrachtung unterzogen, Vor- und Nachteile vertieft einander gegenübergestellt<br />

und besprochen.<br />

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Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 10<br />

6.5 Kontrolldurchgang<br />

Vor der Rangierung der Projekte hat das Preisgericht einen Kontrolldurchgang durchgeführt und<br />

nochmals alle Projekte betrachtet und deren bisherige Beurteilung überprüft. Dabei wurden<br />

keine Änderungen vorgenommen.<br />

6.6 Rangierung und Preiszuteilung<br />

Nach eingehender Diskussion und nach Abwägung aller Kriterien hat das Preisgericht die<br />

Rangfolge ohne Gegenstimme wie folgt festgelegt:<br />

1. Rang 07 FAIRMONT<br />

2. Rang 02 Monsieur Philippe<br />

3. Rang 10 JARDIN<br />

4. Rang 06 Aurora<br />

Im Anschluss an die Rangierung wurden die Preise zugeteilt. Für die Preise und Ankäufe standen<br />

dem Preisgericht CHF 140‘000.- zur Verfügung. Davon erhalten alle 11 Teilnehmer je<br />

3‘000.- CHF als Entschädigung.<br />

Die verbleibende Preissumme von 107‘000.- CHF wurde wie folgt verteilt:<br />

1. Rang / 1. Preis 40‘000.- CHF<br />

2. Rang / 2. Preis 30‘000.- CHF<br />

3. Rang / 3. Preis 20‘000.- CHF<br />

4. Rang / 4. Preis 17‘000.- CHF<br />

6.7 Empfehlung des Preisgerichts<br />

Das Preisgericht empfiehlt der Auftraggeberin, das im 1. Rang platzierte Projekt 07 FAIRMONT<br />

zur Weiterbearbeitung und Ausführung.<br />

6.8 Würdigung<br />

Dem Preisgericht ist bewusst, dass die Aufgabenstellung mit dem vorgegebenen Raumprogramm<br />

äusserst anspruchsvoll war. Sämtlichen Teilnehmern gebührt für die Einreichung ihrer<br />

interessanten Wettbewerbsbeiträge ein grosser Dank. Sie haben dazu beigetragen, eine intensive<br />

Diskussion und Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung zu ermöglichen. Die Durchführung<br />

des <strong>Projektwettbewerb</strong>s hat sich aus Sicht des Preisgerichts gelohnt.<br />

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7 Genehmigung<br />

Das Preisgericht hat in seiner Zusammenstellung am 27. Juni 2012 den vorliegenden Bericht<br />

genehmigt.<br />

Thomas Pallmann<br />

Titus Moser<br />

Elsbeth Aepli Stettler<br />

Fritz Surber<br />

Regula Harder<br />

Markus Bolt<br />

Diego Gähler<br />

Bernhard Grill<br />

Thomas Eigenmann<br />

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Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 12<br />

8 Projektverfasser<br />

Das Preisgericht hat folgende Projektverfasser der rangierten Projekte ermittelt:<br />

1. Rang / 1. Preis 07 FAIRMONT<br />

2. Rang / 2. Preis 02 Monsieur Philippe<br />

3. Rang / 3. Preis 10 JARDIN<br />

4. Rang / 4. Preis 06 Aurora<br />

Allemann Bauer Eigenmann Architekten AG, Zürich<br />

Armin Benz Martin Engeler Architekten BSA <strong>SIA</strong>, St.Gallen<br />

Kräher, Jenni & Partner AG, Frauenfeld<br />

Thomas K. Keller Architekten ETH BSA <strong>SIA</strong>, St.Gallen<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


Erweiterung Alters- und Pflegeheim Stadtgarten | <strong>Jurybericht</strong> <strong>Projektwettbewerb</strong> Seite 13<br />

9 Anhang A<br />

Prämierte Projekte (inkl. Projektbeschrieb) und weitere Projekte<br />

5. Juli 2012 <strong>ERR</strong> <strong>Raumplaner</strong> <strong>FSU</strong> <strong>SIA</strong>


07 FAAIRMONT<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Allemann BBauer<br />

Eigenm mann Architekten<br />

AG<br />

Patric Allemmann,<br />

Martin Bauer, Marc Eigenmann E<br />

Zürich<br />

Ana Otero<br />

Sabrina Moohr<br />

Samuel Haasler<br />

Hannes Maahlknecht<br />

-<br />

1. Rang / 11.<br />

Preis


Grunddriss<br />

Erdgeschhoss<br />

Grunddriss<br />

1. und 2. Obergeschoss


Projektbeschreibung FAIRMONT<br />

Hauptnutzfläche 3‘462 m 2<br />

Gebäudevolumen 25‘339 m 2<br />

Das Projekt FAIRMONT schlägt einen eingeschossigen Sockelbau vor, welcher einen dreigeschossigen<br />

Erweiterungsbau mit dem bestehenden Gebäudekomplex verbindet. Diese entwerferische<br />

Strategie schafft einen adäquaten Haupteingang als Adresse zum Stadtgartenweg. Der<br />

volumetrisch differenziert geformte Erweiterungsbau schafft mit dem Bestand eine Gesamtanlage,<br />

welche sich stimmig in den städtebaulichen Kontext integriert. In der Massstäblichkeit der<br />

verschiedenen Teile wirkt diese aber nicht wie eine grosse Institution, sondern strahlt Wohnlichkeit<br />

aus. Der architektonische Ausdruck der Neubauten stärkt diese Haltung der differenzierten<br />

Weiterführung des Bestehenden. Die prägnant horizontale Fassadengliederung interpretiert die<br />

prägenden Horizontalität des Bestandes von Blankart und Debrunner und transformiert sie mit<br />

den grossformatigen Fenstern und Balkonnischen zu einem heutigen Fassadenausdruck.<br />

Das flächige Sockelgebäude im Erdgeschoss ermöglicht eine grosszügige räumliche Konzeption<br />

aller öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen und die funktionale und räumliche Verbindung<br />

aller Gebäudeteile. Es prägt die architektonische Identität der inneren Öffentlichkeit, welche<br />

in einem Alters- und Pflegeheim von grosser Bedeutung für die Bewohner und für die Besucher<br />

ist. Der Mehrzweckraum mit dem Lichthof bildet die räumliche Mitte, um welche die<br />

Restauration, zahlreiche Dienstleistungsräume sowie die Vertikalerschliessungen aller Gebäude<br />

erreicht werden. Das Restaurant wird richtigerweise am bestehenden Standort belassen mit der<br />

attraktiven Orientierung zum Park. Es wird jedoch zurückgebaut auf die ursprüngliche Fassadenflucht,<br />

nach Westen grosszügig erweitert und mit den Kücheninfrastrukturen entsprechend<br />

den heutigen Anforderungen ergänzt. Die Arztpraxis und die Kindertagessstätte sind auch separat<br />

von aussen zugänglich, wobei die Distanz zum Parkplatz für Besucher relativ weit ist.<br />

Die Demenzstation im Erdgeschoss des Erweiterungsbaus verfügt über einen attraktiven Aufenthaltsraum<br />

mit direktem Zugang zum separaten Garten. Die Grundrissorganisation mit den<br />

Zimmern um die zentralen Infrastrukturräume ermöglicht den in der Demenzabteilung erwünschten<br />

Rundgang innerhalb der Wohngruppe. Die zwei Obergeschosse gliedern sich in je<br />

eine Pflegegruppe mit 18 Zimmern. Diese betrieblich ideale Grösse wird mit der Gliederung des<br />

Grundrisses in für den Bewohner angenehme Teilbereiche unterteilt. Betrieblich ist die Lage der<br />

beiden separaten Aufenthaltsräume je am Gebäudeende, entfernt vom Stationszimmer/Arbeitszimmer<br />

Pflegedienst, jedoch zu überprüfen. Alle Einzimmer-Appartments sind nach<br />

Osten oder Westen orientiert. Sie sind mit ihren beinahe quadratischen Raumproportionen<br />

schöne Räume, welche gut in verschiedensten Variationen möbliert werden können. Die grossen<br />

Panoramafenster mit den tiefen Brüstungen schaffen sehr helle Räume und gewähren auch<br />

bettlägerigen Personen eine gute Aussicht. Der Balkon ist gegenüber den Programmvorgaben<br />

jedoch zu wenig tief und etwas klein.<br />

Die Situierung der Baukörper erlaubt, den bestehenden Park im Süden und Westen weitgehend<br />

unangetastet zu belassen. Der Haupteingang ist grosszügig, wobei die notwendige gedeckte<br />

Vorfahrt fehlt. Die Parkierung entlang dem Stadtgartenweg über den Fussgängerweg, die Nähe<br />

des Stadtgartenwegs zum Lichthof mit fehlender Fussgängerführung und begleitender Begrünung<br />

und die Zu- und Wegfahrt Parkgarage und Anlieferung der Küche für grössere Fahrzeuge<br />

sind problematisch.<br />

Das Projekt stellt in seiner kompakten Volumetrie und in der geringen Umbautiefe im Bestand<br />

im Vergleich der Projekte eine sehr wirtschaftliche Lösung dar. Auch der energetische Standard<br />

(Minergie) ist dank der kompakten Gebäudeform problemlos zu erreichen.<br />

Das Projekt FAIRMONT überzeugt, weil es für das Alters- und Pflegeheim Stadtgarten in jeder<br />

Hinsicht gut Erweiterungsbauten schafft, welche sich mit dem Bestand architektonisch und<br />

betrieblich selbstverständlich zu einer qualitätvollen Gesamtanlage vereinen.


02 MMonsieur<br />

Phhilippe<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Armin Benzz<br />

Martin Enge eler Architekten<br />

BSA <strong>SIA</strong><br />

St.Gallen<br />

Nora Bothee<br />

Pauli Landdschaftsarchite<br />

ekten BSLA, St.Gallen S<br />

2. Rang / 22.<br />

Preis


Grunddriss<br />

Erdgeschhoss<br />

Grunddriss<br />

1. Obergeschoss


Projektbeschreibung Monsieur Philippe<br />

Hauptnutzfläche 3‘223 m 2<br />

Gebäudevolumen 30‘026 m 2<br />

Die Verfasser fügen eine langgezogene, höhengestaffelte, raumgreifende Gebäudefigur entlang<br />

dem Stadtgartenweg an. Der Erweiterungsbau schliesst mit einem zweigeschossigen Zwischentrakt,<br />

der in einem kraftvollen Hauptbaukörper endet, an die bestehende Anlage an. Zum Stadtgartenweg<br />

hin spannt sich ein längslaufender, mit einer Allee begrenzter Freiraum auf, der gebäudeseitig<br />

mit einer Arkade flankiert wird. Durch die vorgeschlagene Modulation der Baukörper<br />

entsteht zusammen mit den vorhandenen Bauten ein zentraler, wohlproportionierter, dreiseitig<br />

umschlossener Hof. Der Neubau hält einen respektvollen Abstand zur geschützten Villa und<br />

wertet mit dem zwischenliegenden Gartenbereich beide Bauten auf. Der südliche Parkbereich<br />

bleibt so vollständig erhalten und wird durch eine kompositorische Abfolge von wohlgegliederten,<br />

adäquaten Garten- und Parkbereichen ergänzt, denen präzise Nutzungen zugeordnet sind.<br />

Unter der ausladenden Arkade des Zwischentraktes, entlang dem Stadtgartenweg, führt der<br />

Eingang in die Eingangshalle mit dem Empfangsbereich und dem zum Park ausgerichteten<br />

Restaurant mit Mehrzwecksaal. Die grosse räumliche Distanz vom Empfangsbereich zu den<br />

restlichen Büroräumen im neuen Hauptbau ist nachteilig. Die Demenzabteilung wird im Nordtrakt<br />

des Bestandes untergebracht und erhält zum Hof und zum Park einen umlaufenden,<br />

grosszügigen Dementengarten von hoher Qualität. Im Erweiterungsbau wird im Erdgeschoss<br />

der gesamte Dienstleistungsbereich angeordnet. Die Erschliessung der Pflegezimmer in den<br />

bestehenden Bauten wird über eine Treppe und einen Personenlift direkt aus der Eingangshalle<br />

gewährleistet. Ein weiteres Treppenhaus, das die neuen Pflegestationen in den Obergeschossen<br />

erschliesst, vermag nicht zu überzeugen. Es liegt im Erdgeschoss eingezwängt hinter der<br />

Liftanlage. Die drei Pflegestationen in den Obergeschossen weisen eine ausserordentlich differenziert<br />

ausgearbeitete Raumabfolge auf, bei der der Mittelbereich mit den freigestellten Raumkuben<br />

und Lichthöfen Sichtbezüge in der Horizontalen wie in der Vertikalen zulässt. Die inneren<br />

Rundwege sind ideal für den täglichen Spaziergang und führen zu unterschiedlichen, gemeinschaftlich<br />

genutzten Räumen und Raumnischen. Insgesamt haben die Pflegestationen in den<br />

Obergeschossen eine hohe Aufenthalts- und Wohnqualität. Die Anzahl der Pflegezimmer, über<br />

die Gesamtanlage gesehen, wird eingehalten. Leider wird aber mit den 15 Pflegezimmern im<br />

Neubauteil die reguläre Anzahl von 18 unterschritten, was sich nachteilig auf die Wirtschaftlichkeit<br />

auswirkt. Im Zwischentrakt des 1. Obergeschosses kommt die Arztpraxis zu liegen. Da<br />

auch externe Patienten behandelt werden, wäre eine direkte Erschliessung von Vorteil. Im Untergeschoss<br />

kommen nebst der Tiefgarage, den Technik- und Lagerräumen, die Garderoben,<br />

die Lingerie und die Küche zu liegen, wobei der gebäudeinterne Weg für die Anlieferung zur<br />

Küche zu lang ist.<br />

Das gestufte Bauvolumen des Neubaus wird durch die gleichbleibende Art der Befensterung zur<br />

Einheit zusammengeführt und erhält damit ein angemessenes Bild. Ob die Fassadengliederung<br />

des Neubaus übereck mit den horizontalen Bandfenstern des Bestandes in Einklang gebracht<br />

werden kann, wird in Frage gestellt. Die vorgeschlagene Fassadenkonstruktion in Massivbauweise<br />

ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll. Über die Erweiterbarkeit und den Bauablauf werden<br />

vom Verfasser keine Aussagen gemacht.<br />

Funktional und strukturell ist das Projekt schlüssig aufgebaut. Die reduzierte Zimmeranzahl in<br />

den Pflegegeschossen, die Betriebsküche im Untergeschoss, sowie die Trennung des Empfangsbereiches<br />

von den Büroräumlichkeiten, bewirken einen nicht unerheblichen betrieblichen<br />

Mehraufwand. Dies wirkt sich im Zusammenhang mit dem überdurchschnittlich grossen Gebäudevolumen<br />

negativ auf die zu erwartenden Erstellungs- und Betriebskosten aus.<br />

Insgesamt handelt es sich um einen sehr interessanten Beitrag von hoher architektonischer<br />

Qualität. Gewürdigt werden an diesem Projekt die eigenständige, ortsbauliche Lösung mit der<br />

raumbildenden, präzis gesetzten Gebäudefigur, sowie die äusserst reizvolle Konzeption der<br />

Pflegegeschosse.


10 JAARDIN<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Kräher, Jennni<br />

& Partner AG<br />

Frauenfeldd<br />

Michael Heelbling<br />

Tiziano Saalzmann<br />

Christoph LLabhart<br />

Tobias Lennggenhager<br />

3. Rang / 33.<br />

Preis<br />

Christoph MMeier,<br />

SJB Kemppter<br />

Fitze AG / Bauingenieur r, Frauenfeld


Grunddriss<br />

Erdgeschhoss<br />

Grunddriss<br />

2. und 3. Obergeschoss


Projektbeschreibung JARDIN<br />

Hauptnutzfläche 3‘930 m 2<br />

Gebäudevolumen 20‘246 m 2<br />

Das Projektteam ergänzt den bestehenden Winkelbau mit einem Zweibünder entlang des<br />

Stadtgartenweges, anstelle der abgebrochenen Scheune wiederum raumbildend zu einer U-<br />

Form. Damit bleibt der wertvolle Garten im Süden und Westen intakt. Der Baumbestand im<br />

Norden wird gefasst zum Hof, der sich gegen die Villa von Otto Meyer hin öffnet und in deren<br />

historischem Umfeld etwas unbestimmt ergänzt. Nicht die Qualität dieser Grünräume erreicht<br />

der Strassenraum entlang des Stadtgartenweges. Hier suggeriert die Glasfront mit den etwas<br />

zufällig gesetzten Zugängen eine „Passage“. Zudem wird die Vorplatzgestaltung dem Richtplan<br />

nicht wirklich gerecht, der entlang des Stadtgartenweges eine von Stadtgrün begleitete, öffentliche<br />

Fusswegführung vorsieht. Auch die kleinteilige Wohnstruktur in den Obergeschossen findet<br />

in der vorgeschlagenen Fassadenstrukturierung keinen adäquaten Ausdruck.<br />

Bei den Nutzungen überzeugt der Empfang durch attraktive Innen- und Aussenräume mit<br />

Durchblicken in den Hof, über die Gastronomie zum Park, von Schatten zu Sonne. Die Arbeitsplätze<br />

als Rezeption werden aber erkauft mit einer auf zwei Geschosse aufgeteilten Verwaltung,<br />

und die Kühlräume im UG beeinträchtigen die Funktionalität der willkommenen „Schauküche“.<br />

Gut situiert liegen die separierbare Arztpraxis, Coiffeur / Pedicure und in jeder Beziehung stimmig<br />

ist die Nutzung der Remise von Otto Meyer als Kindertagesstätte.<br />

Im Untergeschoss bleiben die Arbeitsplätze der Lingerie unverbessert und die Schnitzelanlieferung<br />

bedingt eine mögliche aber aufwändige Fördereinrichtung.<br />

Im OG lässt sich die zu kleine Pflegegruppe im Neubau mit mehrheitlich dezentralen Serviceräumen<br />

gegenüber dem bestehenden Zimmertrakt flexibel abgrenzen. Sie bleibt aber mit den<br />

dazwischen liegenden Verwaltungsteil und Lufträumen weitläufig organisiert. In den zwei darüber<br />

liegenden Geschossen erreichen die Pflegegruppen eine eigenständige Grösse, die konzeptionell<br />

angestrebte Flexibilität zwischen Alt und Neu scheitert jedoch an den Niveaudifferenzen.<br />

Mit der vom Projektteam selber angestrebten Raumhöhe im Neubau lassen sich die resultierenden<br />

Rampen wirklich behindertentauglich im Grundriss nicht realisieren. Bestenfalls ist im<br />

zweiten OG noch die 6 %-Vorschrift einzuhalten. Allen Obergeschossen des Neubaus gemeinsam<br />

sind die unattraktiven Erschliessungsräume als lange, dunkle Korridore mit wenig wirksamen<br />

Lichteinfällen. Teilweise fehlt auch den Aufenthaltsräumen die wohnliche Atmosphäre.<br />

Dafür liegt „Jardin“ mit dem entsprechend kompakten Gebäudevolumen unterhalb der mittleren<br />

Anlagekosten bei überdurchschnittlichen Hauptnutzungsflächen. Die Bauphase ist in drei Etappen<br />

glaubhaft so strukturiert, dass der Betrieb ohne Küchenauslagerung aufrecht erhalten bleiben<br />

kann. Potenzielle Weiterentwicklungen des Heimbetriebs sind aufgezeigt, stellen aber mit<br />

dem vorliegenden Projekt generierte Mehrwerte in Frage.<br />

Insgesamt liegt die Stärke dieses Vorschlags in der Angemessenheit der ortsbaulichen Ergänzung<br />

mit ihrer Raumbildung und Parkerhaltung resp. -ergänzung. Bei guter Funktionalität gibt es<br />

einzelne Mängel und die angestrebte Flexibilität bei den Pflegegruppen wäre für die Detailplanung<br />

ein belastendes Servitut. Mit der guten Wirtschaftlichkeit gehen gestalterische Mängel<br />

insbesondere bei der Erschliessung einher. Aber auch die Fragen des äusseren Ausdrucks und<br />

der gesuchten Adresse am Stadtgartenweg finden im vorliegenden Projekt nicht die gesuchten<br />

Antworten.


06 Aurora<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Thomas K. . Keller - Architekt<br />

ETH BSA A <strong>SIA</strong><br />

St.Gallen<br />

Marco Teixxeira-Duarte<br />

Christian SSchwizer<br />

Adriel Grabber<br />

4. Rang / 44.<br />

Preis<br />

Müller Illienn<br />

Landschafts sarchitekten GmbH,<br />

Zürich


Grunddriss<br />

Erdgeschhoss<br />

Grunddriss<br />

1. Obergeschoss


Projektbeschreibung Aurora<br />

Hauptnutzfläche 3‘521 m 2<br />

Gebäudevolumen 24‘577 m 2<br />

Der in der Wettbewerbsaufgabe verlangte Erweiterungsbau wird von den Projektverfassern als<br />

erster Schritt eines langfristigen Ausbaukonzeptes angelegt. Nachvollziehbar wird aufgezeigt,<br />

dass mit einer Komposition aus windmühlenartig in den Park ausgreifenden Trakten einerseits<br />

die Zugangssituation am Stadtgartenweg aufgewertet werden kann, anderseits eine den Park<br />

schonende Verdichtung des Areals möglich ist.<br />

Der vorgeschlagene erste Ausbauschritt ist allerdings zwiespältig zu werten. Mit dem sorgfältig<br />

entwickelten architektonischen Ausdruck zeigt der Ergänzungsbau eine feine Massstäblichkeit<br />

und Eleganz – Merkmale, die auch den ursprünglichen Altbau auszeichnen. Hingegen sind die<br />

Freiräume von sehr unterschiedlicher Qualität. Am Stadtgartenweg bildet die schmale Vorzone<br />

zusammen mit der schön gegliederten Längsfront einen angemessenen Zugang zur Gesamtanlage.<br />

Dagegen wird der rückwärtige, nach Norden offene Hof durch die intensive Verkehrsnutzung<br />

vom übrigen Park isoliert und zeigt eine eher unwirtliche Atmosphäre. Im Süden führt der<br />

in den Park vorstossende Neubau zu einer problematischen Verschattung von Altbau und Parkanlage.<br />

Der Bereich im Winkel zwischen Alt- und Neubau hat dadurch nicht die wünschbare<br />

Aufenthaltsqualität.<br />

Beim Eintritt ins Gebäude wird unmittelbar die übersichtliche Nutzungsanordnung erlebbar. Die<br />

Eingangshalle gibt auf schöne Art den Blick frei in den südseitigen Park. Die Gemeinschaftsräume<br />

im Erdgeschoss und auch die Pflegeabteilungen in den Obergeschossen sind sinnfällig<br />

organisiert. Auch auf das Problem der zu knappen Geschosshöhen im Altbau gibt der Vorschlag<br />

eine gültige Antwort: Lift und Treppe werden so an der Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau<br />

platziert, dass die Höhendifferenzen überwindbar sind. Nachteilig für den Betrieb ist einzig die<br />

grosse Distanz bzw. die fehlende Blickbeziehung zwischen Stationszimmer und Aufenthaltszone.<br />

Mit seinem kompakten Aufbau und mit der einfachen Grundriss-Struktur bietet der Vorschlag<br />

gute Voraussetzungen für eine wirtschaftliche und nachhaltige Umsetzung. Die ermittelten Kostenkennzahlen<br />

sind denn auch durchweg besser als der Durchschnittswert aller Projekte.<br />

Das Projekt „Aurora“ liefert eine plausible, überzeugende Verdichtungsstrategie für das Gesamtareal.<br />

Architektonisch feinfühlig wird dazu ein erster Ausbauschritt entwickelt, welcher auch<br />

schlüssige Antworten auf die betrieblichen Anforderungen findet. In städtebaulich - freiräumlicher<br />

Beziehung erreicht der Vorschlag aber nicht dieselbe Qualität.


04 QQuattro<br />

Staggione<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Staufer & HHasler<br />

Archite ekten AG<br />

dipl. Archittekten<br />

ETH BS SA <strong>SIA</strong><br />

Frauenfeldd<br />

Mathias Küühn<br />

Sabine Harmuth<br />

Dinah Hall<br />

Christian EEgli<br />

Selini Demmetriou<br />

H PLUS S Gastronomief fachplanung GmbH, Bern


05 Cheerios<br />

miit<br />

Milch<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Beat Consoni<br />

AG Archite ekt BSA <strong>SIA</strong><br />

St.Gallen<br />

Bijörn Morggenegg<br />

Christian AAugschöll<br />

Daniel Fricck<br />

-


08 Innsieme<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Architekturrbüro<br />

Antoniol + Huber + Partner AG<br />

Frauenfeldd<br />

Kurt Huberr<br />

Roland Witttmann<br />

Sascha Maayer<br />

Pablo Huber<br />

-


01 viia<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Schoch-Taavli<br />

Architekten n<br />

Frauenfeldd<br />

Florian Schhoch<br />

Aret Tavli<br />

Felicitas RRentschler<br />

Thomas WWetter,<br />

HL Technik<br />

AG, Haus stechnik, Züricch<br />

Rolf Soller,<br />

Bauingenieu ur, Rolf Soller AG, A Kreuzlinggen


03 PRROMENADDE<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Architekturrbüro<br />

Bruno Stäheli<br />

Frauenfeldd<br />

Bruno Stähheli<br />

Stephan Leehmann<br />

Vera Kurz<br />

Yvonne Mooser<br />

-


09 SOOCIUS<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Emanuel MMarbach<br />

Architekturatelier<br />

GmbH G<br />

Frauenfeldd<br />

Ivano Sorggon<br />

Tide Huessser<br />

Sabrina Baargetzi<br />

Tobias Tiscchendorf<br />

Thomas Stteinmann,<br />

Lan ndschaftsarchitektur,<br />

Winterrthur


11 GARTENSTAADT<br />

Verfassser<br />

/ Architekkt:<br />

Mitarbbeiter:<br />

Fachpplaner<br />

/ Speziaalist:<br />

Situation<br />

Modellfoto<br />

Olbrecht, KKrebs<br />

und Hof fer AG FH <strong>SIA</strong> A SGD<br />

Patricia Kreebs,<br />

Marcel Olbrecht, O David d Hofer<br />

Frauenfeldd<br />

Matthias BBaertschi<br />

Nikola Filippovic<br />

Luca Mathys<br />

Rene Stebbler<br />

-

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