Mehrmarkenhandel 2011 - F&C
Mehrmarkenhandel 2011 - F&C
Mehrmarkenhandel 2011 - F&C
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
33<br />
wichtige Herausforderung für den Automobilvertrieb im Jahre 2010 wird im demografischen<br />
Wandel gesehen, da die zukünftige Entwicklung Deutschlands immer stärker<br />
von den sog. aktiven „Best Agern“ geprägt sein wird. Infolgedessen wird der Motorisierungsgrad<br />
der über 60-Jährigen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen.<br />
Dem Automobilvertrieb eröffnet dieser Trend, insbesondere durch kunden- und technikorientierte<br />
Maßnahmen, enorme Chancen.<br />
Das zweite Extremszenario bildet Szenario III (vgl. Anhang 12): Durch den Fall der<br />
GVO 1400/2002 herrscht auf dem Automobilmarkt eine verstärkte Vorwärtsintegration15<br />
der Automobilhersteller. Dementsprechend gewinnen sowohl herstellereigene<br />
Niederlassungen als auch Agentursysteme vermehrt an Bedeutung. Die Automobilhersteller<br />
versuchen über diese Vorwärtsintegration, die vormals bestehende Händlerabhängigkeit<br />
und die hieraus resultierende machtorientierte Stellung innerhalb der<br />
Wertschöpfungskette aufrecht zu erhalten. So übt der Hersteller einerseits eine weitgehende<br />
Kontrolle über den Marktauftritt und die Preispolitik der Vertragspartner aus.<br />
Andererseits besteht jedoch durch den Automobilhersteller weiterhin eine laufende<br />
Unterstützung. Darüber hinaus spielen internationale Expansionsstrategien aufgrund<br />
der verschärften Wettbewerbssituation eine immer größere Rolle. Im Autohandel expandieren<br />
vermehrt deutsche Unternehmen ins Ausland. Dieser Trend wird allerdings<br />
von einer schwierigen politischen bzw. wirtschaftlichen Lage begleitet. Die<br />
rückläufige Automobilkonjunktur sowie die anhaltende restriktive Bankenpolitik erschweren,<br />
insbesondere für kleinere Unternehmen, eine Expansion. Eine weitere<br />
Herausforderung stellt das veränderte Konsumentenverhalten dar. Die steigende Erlebnis-<br />
und Freizeitorientierung sowie das wachsende Bedürfnis nach Abwechslung,<br />
machen es für den Handel immer schwerer den Kunden über die Kaufphase hinaus<br />
zu halten. Der Kunde lässt sich somit durch eine sinkende Einkaufsstätten- und Markentreue<br />
charakterisieren, so dass insbesondere der Vertrieb über Supermärkte und<br />
unabhängige Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />
15 Unter einer Vorwartsintegration im Bereich der Automobilhersteller wird eine Verlagerung der Kernkompetenzen<br />
von der Entwicklung und Produktion hin zu Service und Vertrieb verstanden.