Mehrmarkenhandel 2011 - F&C
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2 bündelt folglich Antworten, deren zukünftige Bedeutung von geringerer Wichtigkeit<br />
ist. Zunächst wird das Trendszenario erläutert. Dieses stellt Szenario I dar (vgl. Anhang<br />
10):<br />
Der Automobilvertrieb der Zukunft wird trotz des Falls der GVO 1400/2002 von einer<br />
starken Abhängigkeit der Händler von den Herstellern geprägt. Das verfolgte Ziel<br />
einer steigenden Emanzipation der Automobilhändler wird somit weitestgehend verfehlt.<br />
Infolgedessen wird der Automobilvertrieb weiterhin durch die Marketingführerschaft<br />
des Herstellers determiniert, der vorrangig Instrumente der vertraglichen und<br />
monetären Steuerung der Handelsorganisationen einsetzt. Der Mehrmarkenvertrieb<br />
und -service nimmt nur zögernd zu. Insgesamt lassen sich weit weniger Mehrmarkenaktivitäten<br />
beobachten als erwartet. Der Nachfragerückgang sowie die weiterhin<br />
bestehenden Überkapazitäten lassen die Renditen im Automobilhandel weiter sinken.<br />
Gewinne sind zumeist nur noch im Teile- und Zubehörgeschäft sowie im Bereich<br />
der Finanzdienstleistungen zu erzielen. Verstärkt durch fehlgesteuerte Margensysteme<br />
kommt es zu anhaltenden ruinösen Rabattschlachten am Markt. Darüber<br />
hinaus zeichnet sich der Automobilkunde durch ein zunehmend ausgeprägtes Preisbewusstsein<br />
sowie den Wunsch nach Individualität aus.<br />
Das erste Extremszenario repräsentiert Szenario II (vgl. Anhang 11): Der Automobilvertrieb<br />
der Zukunft ist gekennzeichnet durch eine weiter zunehmende Liberalisierung<br />
des Marktes. Der Fall der GVO 1400/2002 gewährt den Händlern eine Vielzahl<br />
zusätzlicher Rechte und Handlungsalternativen, so dass von einer nahezu völligen<br />
Emanzipation der Automobilhändler gegenüber den Herstellern gesprochen werden<br />
kann. Im Zuge der Emanzipationsbewegung des Handels gewinnen Mehrmarkenstrategien<br />
sowie nationale Expansionsstrategien vermehrt an Bedeutung. Hiermit<br />
geht allerdings gleichzeitig eine Verschärfung des Wettbewerbs einher, so dass, u. a.<br />
bedingt durch Konzentrationsprozesse oder auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten,<br />
Handelsgruppen und Mega-Dealer die dominierenden Handelsformen darstellen.<br />
Zusätzlich verstärken die zunehmende Globalisierung und der rasant voranschreitende<br />
technologische Fortschritt den Wettbewerb. Insbesondere das Internet<br />
erlangt eine wachsende Aufmerksamkeit, sowohl als Informationsplattform als auch<br />
als Instrument des After-Sales. Darüber hinaus erfährt das Internet eine stärkere Integration<br />
und Abstimmung mit den bestehenden Vertriebskanälen. Demzufolge ist<br />
eine Verbreitung des Multi-Channel-Managements zu beobachten. Eine weitere