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Mehrmarkenhandel 2011 - F&C

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6<br />

Bei einer Automall handelt es sich um eine standortbezogene Konzentration von<br />

Autohäusern verschiedener Unternehmen (vgl. Hoffmeister, 1998, S. 78). Ziel dieses<br />

Konzeptes ist es, die Attraktivität eines Standortes und damit die Kundenfrequenz zu<br />

erhöhen (vgl. Diez, 2001, S. 374). Ein wesentlicher Vorteil der Automall besteht in<br />

der Möglichkeit, abgestimmte absatzfördernde Maßnahmen bspw. in Form von<br />

Händlerkooperationen durchzuführen. Das Mehrmarken-Konzept der Handelsgruppe<br />

ist durch den Vertrieb mehrerer Marken an unterschiedlichen Standorten durch<br />

ein Unternehmen gekennzeichnet (vgl. Diez, 1997, S. 223). Hierbei ist es nicht<br />

zwangsläufig notwendig, dass der Inhaber für den Kunden nach außen hin erkennbar<br />

ist, so dass einzelne Filialen der Gruppe unter verschiedenen Namen betrieben werden<br />

können. Im Gegensatz zur Automall und zur Handelsgruppe ist der Mega-Dealer<br />

nicht eindeutig definiert (vgl. Hoffmeister, 1998, S. 75 f.). So wird darunter einerseits<br />

die Vertretung mehrerer Marken durch ein Autohaus an einem Standort verstanden,<br />

andererseits ein Betriebstyp, der sich durch eine entsprechende Betriebsgröße auszeichnet.<br />

Häufig handelt es sich dabei um Unternehmen mit mehr als zehn Standorten<br />

(vgl. Weβner, 2005, S. 320).<br />

Wie dargestellt, unterliegen die gegeben Strukturen im Automobilvertrieb starken<br />

Veränderungen. Hauptursache für die beschriebenen Konzentrationsentwicklungen<br />

unter den Händlern ist die hohe Vertriebsnetzdichte, wodurch ein erhöhter<br />

Intrabrand-Wettbewerb6 gefördert wird (vgl. Landmann, 1999, S. 82). Zur Kundenakquise<br />

bleibt den Händlern daher häufig nur der Einsatz des preispolitischen Instrumentariums,<br />

so dass Nachlässe bis zu 10 % des Listenpreises üblich sind. Der Autohandel<br />

verzeichnet u. a. auch deshalb eine minimale Umsatzrendite. Hiermit geht<br />

eine wachsende Anzahl an Insolvenzen, freiwilligen Betriebsaufgaben bzw. Verkäufen<br />

von Händlerbetrieben und Vertragswerkstätten an größere Händlergruppen einher<br />

(vgl. Reindl, 2004, S. 54). Darüber hinaus werden die Strategien der Hersteller<br />

kritisiert, die vermehrt zum Mittel der Vertragskündigung und der Fusionierung von<br />

Händlerbetrieben greifen, um die Vertriebskosten – insbesondere die Transaktionskosten7<br />

und die Kosten der Händlerbetreuung – zu reduzieren. Weiterhin erwächst<br />

6 Unter einem Intrabrand-Wettbewerb wird der Wettbewerb innerhalb der Händlerschaft eines Herstellers<br />

verstanden.<br />

7 Bei Transaktionskosten handelt es sich „[...] ganz allgemein um Kosten der Information und Kommunikation,<br />

die sich aus der Steuerung arbeitsteiliger Prozesse ergeben“ (Diez, Reindl, 2005c, S.<br />

74).

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