14.12.2012 Aufrufe

Mehrmarkenhandel 2011 - F&C

Mehrmarkenhandel 2011 - F&C

Mehrmarkenhandel 2011 - F&C

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5<br />

Neben diesen traditionellen Formen des Automobilvertriebs lässt die GVO 1400/2002<br />

auch andere Vertriebsformen zu (vgl. Mattes, Koers, 2004, S. 68). Die bisherige Monokultur<br />

weicht einer Pluralität von Vertriebsformen. Insbesondere das klassische<br />

Vertragshändlersystem erfährt einen revolutionären Wandel hin zum <strong>Mehrmarkenhandel</strong><br />

(vgl. Mattes et al., 2004, S. 35). Für den Begriff des <strong>Mehrmarkenhandel</strong>s<br />

bzw. -vertriebs hat sich in der Automobilwirtschaft bislang noch keine einheitliche<br />

Definition durchgesetzt (vgl. Hoffmeister, 1998, S. 74), da der Mehrmarkenvertrieb<br />

am Markt unterschiedliche Formen aufweisen kann. Bspw. lassen sich konzerninterne<br />

und konzernexterne Konzepte unterscheiden lassen. Der konzerninterne Mehrmarkenvertrieb<br />

beschränkt sich auf den Vertrieb verschiedener Marken eines Automobilherstellers,<br />

während es sich beim konzernexternen Mehrmarkenvertrieb um<br />

Fabrikate unterschiedlicher Automobilkonzerne handelt. Als Beispiel ist hier die Fokussierung<br />

eines Händlers auf eine Gruppe verwandter Marken wie z. B. Luxusfahrzeuge<br />

oder auf eine bestimmte Produktgruppe wie bspw. Cabriolets zu nennen. Eine<br />

weitere Abgrenzung kann nach dem Inhaber- und dem Standortprinzip erfolgen (vgl.<br />

hier und im Folgenden Diez, 1997, S. 221 f.). 4 Nach dem Inhaberprinzip werden<br />

mehrere Marken an einem oder mehreren Standorten durch ein Unternehmen vertrieben.<br />

Werden hingegen mehrere Marken an einem Standort durch ein oder mehrere<br />

Unternehmen vertrieben, liegt das Standortprinzip vor. Je nachdem welches Prinzip<br />

zugrunde gelegt wird, können verschiedene Betriebstypen5 (Automall, Handelsgruppe<br />

und Mega-Dealer) unterschieden werden. Diese sind Tabelle 1 zu entnehmen:<br />

Räumliche<br />

Dispersion<br />

Inhaber-<br />

Beteiligte Handels-<br />

unternehmen<br />

Standortprinzip<br />

Ein Unternehmen Mehrere Unternehmen<br />

Ein Standort Mega-Dealer Automall<br />

prinzip Mehrere Standorte Handelsgruppe -<br />

Tabelle 1: Mehrmarken-Betriebstypen im Autohandel<br />

Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Diez, 1997, S. 222.<br />

4 Eine detaillierte Systematisierung von Mehrmarkenkonzepten findet sich bei Hoffmeister, 1998, S.<br />

76 ff. Dieser integriert neben dem Inhaber- und Standortprinzip zusätzlich das Funktionsprinzip.<br />

Hierdurch können weitere Formen unterschieden werden. Für diese Studie wird bewusst eine<br />

weniger detaillierte Untergliederung zugrunde gelegt, da diese für die weiteren Ausführungen<br />

ausreicht und somit die Übersichtlichkeit gewährleistet wird.<br />

5 Ein Betriebstyp ist wiederum definiert als eine unternehmensindividuelle Systematik verschiedener<br />

Kombinationen von Handlungsalternativen eines real existierenden Handelsbetriebes (vgl. Ahlert,<br />

Olbrich, 2001, S. 12; Ahlert, Kenning, Schneider, 2000, S. 101 ff.; Große-Bölting, 2005, S. 11 f.).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!