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Mehrmarkenhandel 2011 - F&C

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2 Grundlagen des Automobilvertriebs in Deutschland<br />

2.1 Aktuelle Strukturen des Automobilvertriebs in Deutschland<br />

3<br />

Über Jahrzehnte blieb der Automobilvertrieb1 in Deutschland nahezu unverändert,<br />

wohingegen aktuell ein tiefgreifender Strukturwandel innerhalb der Kfz-Branche zu<br />

beobachten ist (vgl. Mattes et al., 2004, S. 30). Dieser macht sich nicht nur wie beschrieben<br />

in der abnehmenden Zahl an Automobilhändlern bemerkbar, sondern auch<br />

in der Veränderung der Geschäftsmodelle. So ist bei den Autoherstellern in den letzten<br />

Jahren eine Verschiebung der Kernkompetenzen von der Entwicklung und Produktion<br />

hin zu Marketing und Vertrieb zu beobachten (vgl. Dannenberg, 2005, S. 48<br />

f.; Riess, 1998, S. 166 f.). Diese Verschiebung geht mit einer verstärkten Vorwärtsintegration<br />

der Automobilhersteller einher, die nicht weiter verwunderlich ist. Denn mit<br />

einem Kostenanteil von ca. 30 % des Fahrzeugendpreises erweist sich der Automobilvertrieb<br />

im Vergleich zum Industriedurchschnitt als deutlich überhöht und bietet<br />

enorme Ansatzpunkte für Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen (vgl. Mattes, Zillessen,<br />

Koers, 2005, S. 12; Diez, Stollmaier, 2001, S. 72; Müller, Reuss, 1995, S. 23).<br />

Darüber hinaus sehen Automobilhersteller vermehrt Potenzial darin, sich nicht allein<br />

über die reine Produktleistung vom Wettbewerb zu differenzieren, sondern ebenso<br />

über den direkten Kundenkontakt (vgl. Schögel, 2001, S. 17).<br />

Folglich gewinnt der direkte Vertrieb an Bedeutung. Dieser liegt immer dann vor,<br />

wenn seitens des Herstellers keine selbständigen Handelsbetriebe in den Absatzkanal<br />

einbezogen werden (vgl. Nieschlag, Dichtl, Hörschgen, 2002, S. 915). Der Vertrieb<br />

der Automobilhersteller erfolgt vielmehr über werkseigene Niederlassungen oder<br />

über zentrale Verkaufsabteilungen (vgl. hier und im Folgenden Diez, 2001, S.<br />

313). Letztere konzentrieren ihre Verkaufsaktivitäten meist auf bestimmte Abnehmergruppen<br />

wie z. B. Behörden oder VIPs. Eine größere Bedeutung haben allerdings<br />

die werkseigenen Niederlassungen, die klassische Einzelhandelsfunktionen<br />

ausüben. Vorteile dieser Vertriebsform liegen vor allem im direkten Kundenkontakt,

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