Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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6 Aus den Zielen können folgende forschungsleitende Fragestellungen abgeleitet werden: 1. Sind die dynamischen Arbeitsblätter nutzergerecht konzipiert? Um dies beantworten zu können, werden von den Anwendern verschiedene Beschreibungen und Beurteilungen zum Einsatz der dynamischen Arbeitsblätter im Unterricht erfragt. 2. Gibt es besonders günstige Kontextbedingungen bzw. wichtige Einflussvariablen beim Einsatz dynamischer Arbeitsblätter im Unterricht zu beachten? Zu klären ist inwiefern bestimmte Kovariablen wie Vorkenntnisse, Leistungsstand etc. Wirkungen auf das Arbeiten mit dynamischen Arbeitsblättern erzielen. 3. Lassen sich besondere Wirkungen auf die subjektiven Einstellungen der Lernenden feststellen? Hierbei geht es vor allem darum mögliche Folgen auf grundsätzliche Haltungen zu erfassen.

2. Datenbasis In diesem Kapitel soll die vorhandene Datenbasis und ihre Erhebung erläutert sowie die Datenqualität untersucht werden. Beide Themenkreise sind für alle weiteren Schritte fundamental. Während dies für die Datenerhebung und Datenstruktur schon deshalb einleuchtet, weil ohne diese Erläuterungen ein Verständnis kaum möglich ist, erfährt die Qualitätsbeurteilung und Qualitätssicherung oft zu wenig Aufmerksamkeit. Sie stellt aber in analoger Weise die Voraussetzung für zutreffende Schlussfolgerungen dar. Sonst kommt es zu dem bekannten „Müll rein- Müll raus-“ Effekt. 2.1. Datenerhebung und Datenstruktur Auswahl der Klassen Die Teilnahme an der Befragung erfolgte auf freiwilliger Basis unter Gewährleistung von Anonymität. Diese Bedingung bewirkt üblicherweise, dass man eine Positivauswahl von Antworten erhält, da eher engagierte und interessierte Lehrkräfte Interesse an Befragungen zeigen. Als Argument gegen die Teilnahme an einer Befragung klingt im schulischen Bereich oft die Furcht vor Kontrolle des Unterrichts an bzw. die Furcht vor Beurteilungen, die nicht zuletzt für die schulische Laufbahn negative Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Deshalb ist zu beachten, dass sich die aufgeschlossene Einstellung der beteiligten Lehrkräfte in der Führung und im täglichen Unterricht ihrer Klassen widerspiegeln kann und so Einfluss auf die Antworten ihrer Schüler bewirken kann. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass es bei der Auswertung zu – positiven – Verzerrungen kommen kann. Für den vorliegenden Datensatz haben 17 Gruppen (in der Regel Schulklassen) Datensätze geliefert, so dass insgesamt 365 Schülerbogen vorliegen. Zu betonen ist vorab, dass die Daten also in keiner Weise einer Zufallsstichprobe entstammen, sondern eine Sammlung aller verfügbaren Antworten darstellen. Insofern handelt es sich bei der vorliegenden Untersuchung auch nur um eine Beobachtungsstudie. Es sind zwar – außer den oben schon angesprochenen – keine augenfälligen Gründe für eine hierdurch bedingte Verzerrung der Resultate erkennbar, doch ist dies auch nicht auszuschließen. Die Teilnahme war auch für die Schüler freiwillig unter Zusicherung von Anonymität. Die Befragten wurden unmittelbar im Anschluss an die Arbeit mit einem dynamischen Arbeitsblatt gebeten, einen Erhebungsbogen auszufüllen. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei äußere Bedingungen unterscheiden, die möglicherweise Einfluss auf das Antwortverhalten der Schüler haben können. Wie in nachstehender Abbildung zu ersehen ist, wurde nur ein Teil der Bogen in der Schule unter realen Unterrichtsbedingungen erhoben, während der andere Teil im Rahmen einer Schulung von Schulklassen durch Lehrstuhlmitarbeiter an der Universität quasi unter speziellen Laborbedingungen erzielt wurde. Zudem ist zu unterscheiden, dass anfangs die Bogen in Printform vorlagen und zur elektronischen Weiterverarbeitung online eingegeben werden mussten (Klassensatz 20, 21, 22), während der Großteil der Schülerbogen direkt online ausgefüllt wurde. Zu einem kritischen Vergleich dieser beiden Möglichkeiten später mehr. Insgesamt beteiligten sich vier Klassen aus der Hauptschule, eine Realschulklasse, zehn Gymnasialklassen sowie eine schulart- und altersgemischte Gruppe (Girl’s Day / UBT) an der Befragung. Die Grafik zeigt des Weiteren die Verteilung in Jahrgangsstufen: zwei 6. Klassen (HS), acht 7. Klassen (GY), eine 8. Klasse (RS), zwei 9. Klassen (HS/GY) und zwei 10. Klassen (HS/GY). Bei vier Klassenpaaren handelt es sich um Parallelklassen: Das betrifft die zwei 7. Klassen aus Berlin, die zwei 7. Klassen aus Brandenburg, die zwei 7. Klassen des Richard-Wagner-Gymnasiums Bayreuth und die beiden 6. Klassen der Gutenberg-Schule Rehau. Wie die Verteilung in Jahrgangsstufen verdeutlicht, sind weitere jahrgangsparallele Datensätze vorhanden. Die 7. Jahrgangsstufe ist besonders häufig vertreten. Die Realschulklasse nahm zweimal teil (Herbst 2004, Frühjahr 2005). Außerdem wurden die dynamischen Arbeitsblätter „Thales“, „Pythagoras“, „Billard und Vierecke“ und „Grunderfahrungen“ von mehr als einer Klasse bearbeitet, so dass an dieser Stelle themenspezifische Teiluntersuchungen möglich sind. Die Grafik verdeutlicht außerdem, dass jene Schulklassen, die im Unterricht mit GEONExT arbeiteten und abschließend Fragebögen ausfüllten, von den Gruppen, die aufgrund der Unterstützung durch die Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen eines Universitätsbesuches sich mit GEONExT beschäftigten, zu unterscheiden sind. Diese Differenzierung ist bedeutsam, da man annimmt, dass die Rahmenbedingungen für jene Gruppen, die durch die Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurden, günstiger sind (z. B. durch den Universitätsbesuch: besondere Betreuung, Klassenausflug, andere Umgebung, etc). Dementsprechend ist zu fragen, inwiefern sich die günstigeren Bedingungen auf die Motivation oder die Einschätzung tatsächlich auswirken. 7

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Aus den Zielen können folgende forschungsleitende Fragestellungen abgeleitet werden:<br />

1. Sind die dynamischen Arbeitsblätter nutzergerecht konzipiert?<br />

Um dies beantworten zu können, werden von den Anwendern verschiedene Beschreibungen <strong>und</strong><br />

Beurteilungen zum Einsatz der dynamischen Arbeitsblätter im Unterricht erfragt.<br />

2. Gibt es besonders günstige Kontextbedingungen bzw. wichtige Einflussvariablen beim Einsatz<br />

dynamischer Arbeitsblätter im Unterricht zu beachten?<br />

Zu klären ist inwiefern bestimmte Kovariablen wie Vorkenntnisse, Leistungsstand etc. Wirkungen auf<br />

das Arbeiten mit dynamischen Arbeitsblättern erzielen.<br />

3. Lassen sich besondere Wirkungen auf die subjektiven Einstellungen der Lernenden feststellen?<br />

Hierbei geht es vor allem darum mögliche Folgen auf gr<strong>und</strong>sätzliche Haltungen zu erfassen.

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