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Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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Die voreingestellten Parameter wurden wie folgt gewählt:<br />

Min. No. Of Obs. Before Split: 3<br />

Min. Node Size: 6<br />

Min. Node Deviance: 0.00.<br />

Es soll in keiner Weise behauptet werden, dass die obigen Bäume optimal oder die einzig möglichen<br />

sind. Ihre Rechtfertigung ergibt sich vielmehr daraus, dass sie ex post leicht verifizierbar sind <strong>und</strong><br />

durch verschiedene Parametersätze <strong>und</strong> Optimierungen sehr beharrlich in ähnlicher Weise herauskommen.<br />

Welche „innere Struktur“ deutet sich durch diesen Ansatz an? Man kann wohl – bei allen Vorbehalten<br />

– folgende Beobachtungen <strong>und</strong> darauf fußende Kommentare festhalten:<br />

1. Auf der obersten Hierarchieebene wird bei binären Bäumen nach Klassensatz unterteilt. Dies ist in<br />

gewisser Weise nicht überraschend, da Klassensatz auch die meisten möglichen Ausprägungen besitzt<br />

<strong>und</strong> somit bei gleich starkem Einfluss eine bessere Regressionsvorhersage ermöglichen würde<br />

als Variablen mit geringerem Ausprägungsvorrat. Andererseits sollten sich aber wirklich deutliche<br />

Effekte (z. B. etwa durch Geschlecht oder Alter) – soweit vorhanden – auch entsprechend deutlich<br />

manifestieren – <strong>und</strong> würden dies auch tun, wenn man ein eindeutig geschlechtsbezogenes oder altersbezogenes<br />

Merkmal untersucht hätte.<br />

(Kommentar: Dies suggeriert – oder steht zum mindesten nicht im Widerspruch zu – einem sehr starken<br />

Einfluss der „Klassensituation“, den man wohl unschwer auf Lehrer <strong>und</strong> Klassengemeinschaft<br />

zurückführen kann. Das würde auch implizieren, dass an diesem Punkt <strong>für</strong> eine möglichst ertragreichen<br />

Einsatz von GEONExT angesetzt werden sollte (Lehrerschulung, „Klimaverbesserung“). Der<br />

Einfluss des Lehrpersonals ist auch hier nicht zu unterschätzen.)<br />

2. Bei den Klassensätzen, bei denen GEONExT „gut“ ankommt, spielt Klassensatz auch auf der<br />

nächsten Stufe eine entscheidende Rolle. Bei den Klassensätzen, bei denen GEONExT nicht so „gut“<br />

ankommt, schieben sich dann in zweiter Linie andere Distinktionen (Note, Geschlecht) nach vorne –<br />

hier greift dann übrigens das Argument vom größeren Wertevorrat eben nicht mehr<br />

(Kommentar: Auch das ist an sich leicht interpretierbar: Ist die „Klassensituation“ nicht mehr „überragend“,<br />

muss der Enthusiasmus vom einzelnen Schüler herkommen. Das gelingt „besseren“ (Note)<br />

<strong>und</strong> „trainierteren“ (Anzahl) Schülern besser. Zudem sind Jungen eher aufgeschlossen <strong>für</strong> GEONExT<br />

als Mädchen. Gerade hier sind aber Vermengungen von Effekten leicht möglich.)<br />

Die obigen Kommentare sind ausdrücklich als letztlich etwas subjektive Lesart der beobachteten –<br />

<strong>und</strong> insofern kaum bestreitbaren – Sachverhalte gedacht. Sie werden unseres Erachtens aber nicht<br />

dadurch wertlos, dass es sich um im Gr<strong>und</strong>e wohlbekannte didaktisch Erkenntnisse handelt (Bedeutung<br />

des Lehrers bzw. der Lerngruppe <strong>für</strong> das „Lernen“). Eine wichtige Konsequenz: Computereinsatz<br />

sollte nicht automatisch mit einer Individualisierung des Lernens identifiziert werden.<br />

5.2. Längsschnittbetrachtung<br />

Die Befragung war nicht explizit als Längsschnittstudie angelegt. Die zweimalige Teilnahme einer<br />

Realschulklasse bietet allerdings die Chance eine zumindest rudimentäre längsschnittliche Betrachtung<br />

anzustellen. Allerdings ist dies wegen fehlender <strong>und</strong> nicht wieder herstellbarer Zuordnungen nur<br />

in sehr begrenztem Umfang möglich.<br />

Die erste Erhebung fand im Herbst 2004 nach der Bearbeitung des dritten dynamischen Arbeitsblattes<br />

– in diesem Fall zum Thema Thales – <strong>und</strong> die zweite nach der Bearbeitung des zehnten Arbeitsblattes<br />

– zum Thema Brüche – im Frühjahr 2005 statt. Von Interesse ist primär, inwiefern sich die Beurteilung<br />

der dynamischen Arbeitsblätter im Laufe der Zeit verändert hat. Des Weiteren soll analysiert werden,<br />

ob sich die längere Benutzung von GEONExT auf die Haltung zum Medium Computer <strong>und</strong> auf allgemeine<br />

Einstellungen zum Themengebiet auswirkt– insbesondere ob es Gewöhnungs- bzw. sogar<br />

Abnutzungseffekte gibt.<br />

Die Werte aus der Herbstbefragung liegen bereits recht nahe an der Bestnote 1,0, so dass eine deutliche<br />

Verbesserung gar nicht mehr möglich ist. Trotzdem zeigt sich <strong>für</strong> den Gesamtmittelwert im<br />

Herbst <strong>und</strong> Frühjahr noch eine leichte positive Veränderung. Dies gilt ebenso <strong>für</strong> die Mittelwerte der<br />

einzelnen Skalen. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse im Zusammenhang (angegeben sind<br />

jeweils die Mittelwerte <strong>und</strong> – in Klammern – die Standardabweichungen):<br />

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