Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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42 Allerdings ist einzuräumen, dass Klassensatz nicht der einzige vermengende Faktor sein muss. Überdies kann im Klassensatzeffekt eben auch beispielsweise ein Teil eines Geschlechtereffektes bereits enthalten sein. Ganz krass ist dies bei der Variable Schulart der Fall, die ja eine Vergröberung von Klassensatz darstellt und daher (abgesehen von dem etwas Schulart übergreifenden Klassensatz 1) vollständig darin aufgeht. Insofern dürften die verbleibenden Effekte der einzelnen Kovariablen wieder eher „untere Schranken“ für die tatsächlichen Effekte sein. Zum Vergleich wird deshalb auch immer die unbereinigte Version mit diskutiert. Auch fehlende Werte (KA) sind hier mit berücksichtigt. Geschlecht Jungen schätzen sich selbst wahrscheinlich computeraffiner ein als Mädchen. Lernprogrammen gegenüber sind die Schüler eher kritisch eingestellt, da sie im privaten Bereich weniger davon Gebrauch machen als mit Spielen, mailen, Internet etc. Es ist daher anzunehmen, dass Mädchen computergestützte Mathematik positiver bewerten als Jungen. Betrachtet man allerdings die Ergebnisse dieser Umfrage, so lässt sich unschwer erkennen, dass die Schülerinnen insgesamt etwas kritischer urteilen. m w KA Anzahl 176 180 9 Mittelwert 1.91 2.00 2.35 Bereinigter Mittelwert 1.95 1.98 2.03 Tabelle 16 Mittelwerte und bereinigte Mittelwerte nach Geschlecht Allerdings ist der Unterschied (jedenfalls nach Bereinigung) nicht mehr sehr groß wie sich in einem Boxplot sehr klar zeigt: Bereinigtes Gesamtmittel 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 Abbildung 19 Geschlechterplot KA m w Geschlecht

Zensur Vorauszuschicken ist, dass die Angabe der erhaltenen letzten Zeugnisnote in Selbsteinschätzung durch die Befragten erfolgt ist und demnach sind diese Ergebnisse unter Vorbehalt zu betrachten. Lernschwache sollten von der dynamischen Veranschaulichung profitieren und sind eventuell im häuslichen Bereich bzw. bei Nachhilfe eher mit Lernprogrammen vertraut als erfolgreiche Lerner. Nicht zu vergessen ist jedoch, dass nicht abgesicherte Vorkenntnisse und Misserfolgserlebnisse bei sich als schlechter einschätzenden Schülerinnen und Schülern zu negativeren Gesamturteilen führen können. Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Note 6 KA Anzahl der Schüler 21 64 129 93 10 1 47 Mittelwert 1.92 1.97 1.98 2.04 2.02 2.86 1.78 Bereinigter Mittelwert 1.92 1.97 1.96 1.97 2.13 2.51 1.95 Tabelle 17 Mittelwerte und bereinigte Mittelwerte nach Zensur Als Boxplot ergibt sich: Bereinigtes Gesamtmittel 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 Abbildung 20 Zensurenplot 1 2 3 4 5 6 KA Note Insgesamt kann man festhalten, dass die besseren Lerner positiver als schlechtere urteilen. Die Unterschiede sind in einigen Skalen erheblich ausgeprägt. Bei Skala 6, in der die zur Verfügung stehende Zeit für die Bearbeitung abgefragt wird, urteilen die Einserschüler mit deutlichem Abstand besser als die schlechteren. Etwas abgeschwächt ist dies auch bei der Beurteilung des Themas zu sehen. Das heißt, dass die besseren Schüler eher mit der Aufgabenstellung und der Zeitvorgabe zu Recht kommen als die schlechteren Schüler. Zieht man die negativeren Urteile zur Vorerfahrung mit Lernsoftware und Beurteilung der Computernutzung im Allgemeinen der Lernschwachen hinzu, so zeigt sich auch hier ein erwartungswidriges Ergebnis. Zusammengenommen weisen diese Ergebnisse auf die Bedeutsamkeit der Vermittlung in einer angemessenen didaktisch-methodischen Lernumgebung gerade für die Lernschwächeren hin. 43

Zensur<br />

Vorauszuschicken ist, dass die Angabe der erhaltenen letzten Zeugnisnote in Selbsteinschätzung<br />

durch die Befragten erfolgt ist <strong>und</strong> demnach sind diese Ergebnisse unter Vorbehalt zu betrachten.<br />

Lernschwache sollten von der dynamischen Veranschaulichung profitieren <strong>und</strong> sind eventuell im<br />

häuslichen Bereich bzw. bei Nachhilfe eher mit Lernprogrammen vertraut als erfolgreiche Lerner.<br />

Nicht zu vergessen ist jedoch, dass nicht abgesicherte Vorkenntnisse <strong>und</strong> Misserfolgserlebnisse bei<br />

sich als schlechter einschätzenden Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu negativeren Gesamturteilen führen<br />

können.<br />

Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Note 6 KA<br />

Anzahl der Schüler 21 64 129 93 10 1 47<br />

Mittelwert 1.92 1.97 1.98 2.04 2.02 2.86 1.78<br />

Bereinigter Mittelwert 1.92 1.97 1.96 1.97 2.13 2.51 1.95<br />

Tabelle 17 Mittelwerte <strong>und</strong> bereinigte Mittelwerte nach Zensur<br />

Als Boxplot ergibt sich:<br />

Bereinigtes Gesamtmittel<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

Abbildung 20 Zensurenplot<br />

1 2 3 4 5 6 KA<br />

Note<br />

Insgesamt kann man festhalten, dass die besseren Lerner positiver als schlechtere urteilen. Die Unterschiede<br />

sind in einigen Skalen erheblich ausgeprägt. Bei Skala 6, in der die zur Verfügung stehende<br />

Zeit <strong>für</strong> die Bearbeitung abgefragt wird, urteilen die Einserschüler mit deutlichem Abstand besser<br />

als die schlechteren. Etwas abgeschwächt ist dies auch bei der Beurteilung des Themas zu sehen.<br />

Das heißt, dass die besseren Schüler eher mit der Aufgabenstellung <strong>und</strong> der Zeitvorgabe zu Recht<br />

kommen als die schlechteren Schüler. Zieht man die negativeren Urteile zur Vorerfahrung mit Lernsoftware<br />

<strong>und</strong> Beurteilung der Computernutzung im Allgemeinen der Lernschwachen hinzu, so zeigt<br />

sich auch hier ein erwartungswidriges Ergebnis. Zusammengenommen weisen diese Ergebnisse auf<br />

die Bedeutsamkeit der Vermittlung in einer angemessenen didaktisch-methodischen Lernumgebung<br />

gerade <strong>für</strong> die Lernschwächeren hin.<br />

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