Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Walter Olbricht, Doris ...

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32 In der Abbildung kann man erkennen, dass sich eine gleichmäßige Tendenz durch alle neun Skalen zieht. Die Jungen bewerteten durchschnittlich positiver als die Mädchen. Bei den Skalen 1 (Vorerfahrungen mit Computern), 2 (Vorerfahrungen mit Lernsoftware), 3 (Beurteilung von Computereinsatz), 4 (Aufbau der dynamischen Arbeitsblätter), 5 (Beurteilung des Themas), 6 (Zeitrahmen) und 7 (Beurteilung selbständigen Arbeitens) ist dieser Unterschied jedoch nicht besonders stark ausgeprägt. Etwas auffälligere, aber immer noch geringe Unterschiede kann man bei den Skalen 8 (Weiterer Einsatz von Lernsoftware) und 9 (Generelle Einstellung zum Themengebiet) ausmachen. Betrachtet man auf der Ebene einzelner Skalen die Skala 2 im Detail, zeigt sich erstaunlicherweise, dass die Mädchen entgegen dem sonst vorherrschenden Muster bei 3 von 5 Items (Items 11, 21 und 24) leicht positiver urteilen. Zensur Ebenfalls wenige Unterschiede in den Antworten zeigen sich in Blick auf die letzte Zeugnisnote in Mathematik. Diese Variable wurde in Selbsteinschätzung der Befragten erhoben und ist nicht unbedingt zuverlässig, wie schon vorher gezeigt wurde. Deshalb sind die folgenden Untersuchungen vorsichtig zu betrachten. Mittelwert 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Abbildung 12 Unterschiede nach Zensur Als Ergebnis kann man festhalten, dass sich schlechte Noten im letzten Zeugnis kaum negativ auf das Antwortverhalten ausgewirkt haben. Schulart Unterschiede nach Zensur 1 2 3 4 5 Skala 6 7 8 9 Der Vergleich der vorliegenden Daten in Hinsicht auf die Schularten ist deshalb so wichtig, weil Gymnasium, Realschule und Hauptschule unterschiedliche Lehrpläne und Fächer haben, in denen der Geometrie und dem Computereinsatz ein unterschiedlicher Stellenwert beigemessen wird und unterschiedliche Inhalte zugewiesen werden. Unser Vergleich bezieht sich vor allem auf die bayerischen Lehrpläne, da der Großteil der Befragten in diesem Bundesland eine Schule besucht. Die befragten Gymnasiasten haben kein Pflichtfach, in dem der Umgang mit dem Computer gelernt wird. An der Realschule ist bei den Befragten Textverarbeitung ein Pflichtfach in der 5. Klasse gewesen. Auf dem mathematischen und wirtschaftlichen Zweig ist ab der 8. Klasse Informatik ein Pflichtfach. In der Hauptschule lernen die Schüler und Schülerinnen in der 5. Klasse im Fach ITG sich Informationen mit dem Computer zu beschaffen. Außerdem werden dort ab der 7. Klasse verschiedene Themenberei- Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5

che im Umgang mit dem Computer durchgenommen (Buchführung, Tabellenkalkulation, EDV – Grundlagen, etc.) 8 . Mittelwert 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Abbildung 13 Unterschiede nach Schulart Unterschied nach Schulart 1 2 3 4 5 Skala 6 7 8 9 Betrachtet man die Übersicht zeigt sich, dass die Gymnasiasten bis auf die Skala 7 (Beurteilung selbständigen Arbeitens) bei allen Skalen negativer als die Realschüler und die Hauptschüler gewertet haben. Die Realschüler beantworten alle Items bis auf die der Skala 6 (Zeitrahmen) am positivsten. Vor allem der sehr positive Mittelwert der Realschüler bei Skala 3 (Beurteilung von Computernutzung) fällt auf. Ein möglicher Grund dafür könnte wie bereits vermutet der Unterricht in der Realschule sein, der im Gegensatz zu dem am Gymnasium die Fächer Textverarbeitung verpflichtend und auf dem mathematischen und wirtschaftlichen Zweig auch Informatik beinhaltet. Die Schüler der Realschule kommen also schon im Regelunterricht viel mit Computern in Berührung, bei den Gymnasiasten dagegen ist es nur ein Wahlfach und es liegt somit an den Lehrern, ob diese in ihrem Unterricht auch die Arbeit am Computer einplanen. Ebenfalls auffällig ist die deutlich negative Bewertung der Skala 9 (Generelle Einstellung zum Themengebiet) durch die Gymnasiasten. Der zughörige Mittelwert ist um mehr als 0,5 niedriger als der von den Hauptschülern und mehr als 0,7 niedriger als jener der Realschüler. Diese Tatsache lässt Platz für Spekulationen. Entweder sind die Gymnasiasten durchgehend dem Fach Mathematik und speziell der Geometrie negativer eingestellt, was an dem Lehrplan und der Aufarbeitung der Themen im Unterricht liegen kann oder sie urteilen durchgehend negativer, weil sie kritischer mit den Items umgehen. Die These, dass die Gymnasiasten kritischer werten, wird von den Ergebnissen bei den anderen Skalen unterstützt. Aber auch Klassendynamiken und die soziale Erwünschtheit können eine große Rolle bei der Beantwortung des Erhebungsbogens gespielt haben. Weiter unten wird nochmals genauer darauf eingegangen. 8 Vgl. www.isb.bayern.de : Lehrplan Gymnasium, Hauptschule und Realschule 33 Gymnasium Realschule Hauptschule

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In der Abbildung kann man erkennen, dass sich eine gleichmäßige Tendenz durch alle neun Skalen<br />

zieht. Die Jungen bewerteten durchschnittlich positiver als die Mädchen. Bei den Skalen 1 (Vorerfahrungen<br />

mit Computern), 2 (Vorerfahrungen mit Lernsoftware), 3 (Beurteilung von Computereinsatz), 4<br />

(Aufbau der dynamischen Arbeitsblätter), 5 (Beurteilung des Themas), 6 (Zeitrahmen) <strong>und</strong> 7 (Beurteilung<br />

selbständigen Arbeitens) ist dieser Unterschied jedoch nicht besonders stark ausgeprägt. Etwas<br />

auffälligere, aber immer noch geringe Unterschiede kann man bei den Skalen 8 (Weiterer Einsatz von<br />

Lernsoftware) <strong>und</strong> 9 (Generelle Einstellung zum Themengebiet) ausmachen. Betrachtet man auf der<br />

Ebene einzelner Skalen die Skala 2 im Detail, zeigt sich erstaunlicherweise, dass die Mädchen entgegen<br />

dem sonst vorherrschenden Muster bei 3 von 5 Items (Items 11, 21 <strong>und</strong> 24) leicht positiver urteilen.<br />

Zensur<br />

Ebenfalls wenige Unterschiede in den Antworten zeigen sich in Blick auf die letzte Zeugnisnote in<br />

<strong>Mathematik</strong>. Diese Variable wurde in Selbsteinschätzung der Befragten erhoben <strong>und</strong> ist nicht unbedingt<br />

zuverlässig, wie schon vorher gezeigt wurde. Deshalb sind die folgenden Untersuchungen vorsichtig<br />

zu betrachten.<br />

Mittelwert<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Abbildung 12 Unterschiede nach Zensur<br />

Als Ergebnis kann man festhalten, dass sich schlechte Noten im letzten Zeugnis kaum negativ auf das<br />

Antwortverhalten ausgewirkt haben.<br />

Schulart<br />

Unterschiede nach Zensur<br />

1 2 3 4 5<br />

Skala<br />

6 7 8 9<br />

Der Vergleich der vorliegenden Daten in Hinsicht auf die Schularten ist deshalb so wichtig, weil Gymnasium,<br />

Realschule <strong>und</strong> Hauptschule unterschiedliche Lehrpläne <strong>und</strong> Fächer haben, in denen der<br />

Geometrie <strong>und</strong> dem Computereinsatz ein unterschiedlicher Stellenwert beigemessen wird <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Inhalte zugewiesen werden. Unser Vergleich bezieht sich vor allem auf die bayerischen<br />

Lehrpläne, da der Großteil der Befragten in diesem B<strong>und</strong>esland eine Schule besucht. Die befragten<br />

Gymnasiasten haben kein Pflichtfach, in dem der Umgang mit dem Computer gelernt wird. An der<br />

Realschule ist bei den Befragten Textverarbeitung ein Pflichtfach in der 5. Klasse gewesen. Auf dem<br />

mathematischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Zweig ist ab der 8. Klasse Informatik ein Pflichtfach. In der<br />

Hauptschule lernen die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen in der 5. Klasse im Fach ITG sich Informationen mit<br />

dem Computer zu beschaffen. Außerdem werden dort ab der 7. Klasse verschiedene Themenberei-<br />

Note 1<br />

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