sportFACHHANDEL 06_2018 Leseprobe
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DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />
04.05.<br />
<strong>2018</strong><br />
AUSGABE 6<br />
FÜR<br />
4 SEITEN<br />
VERKÄUFER-<br />
WISSEN<br />
Leichtzelte<br />
DEUTSCHLAN<br />
ÖSTERREICH<br />
SCHWEIZ<br />
6,00 €<br />
ZKZ 17598<br />
RAUS IN DIE<br />
Thule geht<br />
Outdoor<br />
NATUR<br />
Zwischen<br />
Microadventure &<br />
Glamping:<br />
Wie der Handel die<br />
neue Lust am<br />
Draußensein<br />
nutzen kann<br />
HANDEL<br />
+ Stellenmarkt Thule Stir<br />
+ Personalien<br />
+ Aktuelle Urteile<br />
+ Kommentare<br />
SIGNA GREIFT AN: Hat sich die Intersport einen<br />
Feind ins eigene Bett geholt? S. 24<br />
KOOPERATION<br />
Wie Outdoorhändler<br />
Sack & Pack durch<br />
Empfehlungen<br />
Kompetenz beweist. S. 26<br />
Rucksack mit schlichtem, schnörkellosem<br />
Design für längere Tageswanderungen mit<br />
verstellbarer Rückenlänge, mehreren leicht<br />
zugänglichen Taschen und einem Regenschutz.<br />
KINDER- & JUGENDCHIRURG:<br />
Das A–Z von<br />
Kinderschuhen S. 18<br />
S. 14<br />
KLETTERN<br />
So profitieren<br />
Industrie & Handel<br />
vom Olympia-Boom
Thule geht<br />
Outdoor<br />
Thule Stir<br />
Rucksack mit schlichtem, schnörkellosem<br />
Design für längere Tageswanderungen mit<br />
verstellbarer Rückenlänge, mehreren leicht<br />
zugänglichen Taschen und einem Regenschutz.
DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />
04.05.<br />
<strong>2018</strong><br />
AUSGABE 6<br />
FÜR<br />
4 SEITEN<br />
VERKÄUFER-<br />
WISSEN<br />
Leichtzelte<br />
DEUTSCHLAN<br />
ÖSTERREICH<br />
SCHWEIZ<br />
6,00 €<br />
ZKZ 17598<br />
RAUS IN DIE<br />
NATUR<br />
Zwischen<br />
Microadventure &<br />
Glamping:<br />
Wie der Handel die<br />
neue Lust am<br />
Draußensein<br />
nutzen kann<br />
HANDEL<br />
+ Stellenmarkt<br />
+ Personalien<br />
+ Aktuelle Urteile<br />
+ Kommentare<br />
SIGNA GREIFT AN: Hat sich die Intersport einen<br />
Feind ins eigene Bett geholt? S. 24<br />
KOOPERATION<br />
Wie Outdoorhändler<br />
Sack & Pack durch<br />
Empfehlungen<br />
Kompetenz beweist. S. 26<br />
KINDER- & JUGENDCHIRURG:<br />
Das A–Z von<br />
Kinderschuhen S. 18<br />
S. 14<br />
KLETTERN<br />
So profitieren<br />
Industrie & Handel<br />
vom Olympia-Boom
„Bei mir geht es nicht um Höhenmeter und Kalorien. Es geht mir um einen tollen<br />
Tag draußen, mit Menschen die mir nahe sind. Bei Deuter weiß ich, dass ich super<br />
Tragekomfort bekomme.“<br />
CAROLINE NANTKE, MIT DEM NEUEN FUTURA PRO 34 SL: Caroline ist gleichzeitig<br />
Grafikerin, Bikemodel und Fahrtechniktrainerin. Sie ist bereits seit 10 Jahren freundschaftlich mit<br />
Deuter verbunden, nicht nur durch diverse Fotoshootings.
Kostenlos:<br />
Die SFH<br />
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Lernen, nicht klagen<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />
sport-fachhandel.com/app<br />
oder in den App-Stores<br />
6.<strong>2018</strong><br />
Marcel Rotzoll<br />
Stellv. Chefredakteur<br />
m.rotzoll@sportcombi.de<br />
Klagen über den vermeintlich unfairen<br />
Onlinehandel ist einfach. Immerhin<br />
werden Preise verhunzt. Straßen<br />
werden durch LKW-Ladungen voller<br />
Retouren verstopft. Wettbewerbsregeln<br />
werden genüsslich gedehnt. Und<br />
noch dazu scheinen Politik und<br />
Bundeskartellamt mehr an den Preis<br />
denn an Qualität zu glauben.<br />
Ja, diese Diskussion muss geführt<br />
werden. Aber sie hilft nicht dabei,<br />
die Kundenfrequenz zu steigern. Nicht dabei,<br />
loyale Kunden (zurück) zu gewinnen. Und auch<br />
nicht dabei, Kunden von einem fairen Preis zu<br />
überzeugen.<br />
„Der Onlinehandel“ ist zunächst einmal ein<br />
Wettbewerber wie jeder andere auch. Also muss die<br />
Frage lauten: Was kann der Sportfachhandel vom<br />
Onlinehandel lernen?<br />
Beispiel Zusatzgeschäft: Das bekannte „Andere<br />
Kunden kauften auch“ verleitet online zum<br />
weiterstöbern. Im Fachhandel hat der Verkäufer nach<br />
eingehender Bedarfsanalyse alle Möglichkeiten, den<br />
Kunden von zusätzlich benötigten oder gewünschten<br />
Produkten zu überzeugen.<br />
Beispiel Affiliate-Marketing: Zum Affiliate-<br />
Marketing gehören auch Gutscheine anderer Shops.<br />
In den Paketen großer Onlinehändler finden sie sich<br />
häufig. Der Fachhandel kann durch die Empfehlung<br />
von Fachhandelskollegen anderer Branchen sein ganz<br />
eigenes Affiliate-Marketing betreiben.<br />
Beispiel Curated Shopping: Curated Shopping<br />
setzt darauf, den Kunden besser kennenzulernen, um<br />
ihm dadurch bessere Produktvorschläge für einen<br />
bestimmten Anlass unterbreiten zu können. Der<br />
Fachhandel seine Kunden ohnehin sehr gut und kann<br />
leicht individuelle Angebote für den entsprechenden<br />
Anlass oder das Vorhaben unterbreiten.<br />
Das alles kann man auch unter einem Schlagwort<br />
zusammenfassen: Convenience. Dem Kunden wird<br />
das Shoppen so einfach und bequem wie möglich<br />
gemacht. Das ist der große Trumpf des Onlinehandels.<br />
Vom Sofa aus lassen sich alle Kunden-Wünsche<br />
problemlos erfüllen. Daran muss sich der Fachhandel<br />
messen lassen. Denn wenn sich ein Sofa-Kunde doch<br />
wieder einmal in den Fachhandel verirrt und dann hört<br />
„Haben wir nicht“ oder „Da kann ich Ihnen nicht weiter<br />
helfen“, gibt es einen Stationär-Verweigerer mehr.<br />
„Mehr lernen, weniger<br />
klagen“, muss die Devise<br />
lauten.<br />
Ihr<br />
Marcel Rotzoll<br />
kompetent ............... <br />
unabhängig ............. <br />
modern .................... <br />
hochwertig .............. <br />
kritisch ..................... <br />
meinungsbildend ... <br />
beratend .................. <br />
TITELSTORY<br />
Zwischen Glamping<br />
und Microadventure S. 8<br />
Wie der Handel die neu Lust am<br />
Draußensein nutzen kann<br />
MIXED News aus allen Sortimenten 13<br />
OUTDOOR Aktuelles aus der Outdoor-Branche 14<br />
SERVICE Wettbewerbsrecht, Steuerrecht, Aktuelle Urteile 23<br />
FACHHANDEL Szene, Stores und Strategie 24<br />
BRAND NEW Produktneuheiten von A-Z 28<br />
STELLENMARKT Die Jobbörse der Branche 36<br />
PERSONALIEN Aufsteiger, Aussteiger, Umsteiger 38<br />
X-SO 30 Lady GTX ®<br />
(auch als Herrenmodell erhältlich)<br />
EDITORIAL | INHALT | 5<br />
TECHNISCH<br />
UND INNOVATIV<br />
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6 | 6.<strong>2018</strong><br />
IM FOKUS<br />
SkiMAGAZIN-Supertest in Sulden<br />
Intensive Neuheiten-Woche: Die Experten des angesehenen Endverbrauchermagazins haben beim<br />
traditionellen Supertest insgesamt 135 Alpin-Neuheiten für <strong>2018</strong>/19 auf Herz und Nieren geprüft.<br />
„Es gibt heute keine schlechten Ski mehr“, so das Fazit von Supertest-Leiter<br />
Ralf Kühlkamp. Jede Menge Gründe also, neues Equipment anzuschaffen.<br />
Kaiserwetter: 40 Alpin-Experten, darunter zehn Sportfachhändler, testeten<br />
135 Skimodelle für die kommende Saison auf Herz und Nieren.<br />
Sechs Tage ganz im Zeichen der Alpin-Ski:<br />
Der SkiMAGAZIN-Supertest ist der größte<br />
Neuheiten-Test der Branche. Zur inzwischen<br />
25. Ausgabe hat die Redaktion vom 14. bis<br />
21. April <strong>2018</strong> eine aus insgesamt 40 Alpin-<br />
Experten bestehende Test-Crew nach Sulden<br />
am Ortler eingeladen. Neben Skilehrern und<br />
Bergführern waren auch zehn Sportfachhändler<br />
aus Deutschland und Österreich in<br />
Sulden dabei. „Die Tester-Auswahl erfolgt<br />
sehr akribisch, denn sowohl unser Anspruch<br />
als auch der der Industrie ist extrem hoch.<br />
Schließlich gilt es, die komplette Bandbreite<br />
der Skifahrer abzudecken“, erklärt<br />
Ralf Kühlkamp, der selbst über mehr als<br />
40 Jahre Erfahrung im Sportartikel-Einzelhandel<br />
verfügt und den Supertest seit nunmehr<br />
sieben Jahren organisiert und leitet.<br />
Top-Bedingungen für Top-Ski: Auf einen<br />
Neuschnee-Tag zum Start, bei dem die Tester<br />
mit den breiteren Allmountain-Modellen<br />
durch den Powder pflügen konnten, folgte<br />
Kaiserwetter mit jeder Menge Südtiroler<br />
Bergsonne und Frost in den Nächten, der<br />
den Pisten die nötige Härte verlieh. So fällt<br />
das Fazit des 25. SkiMAGAZIN-Supertests,<br />
bei dem nach der produktionsbedingten Absage<br />
der österreichischen Marke Augment<br />
(ehemals Croc) insgesamt 135 Modelle<br />
der Firmen Atomic, Armada, Blizzard,<br />
Dynastar, Elan, Fischer, Head, K2, Kästle,<br />
Line, Nordica, Rossignol, Salomon,<br />
Stöckli und Völkl getestet wurden, auf<br />
ganzer Linie positiv aus: „Wir müssen erneut<br />
festhalten, dass es heute keine schlechten<br />
Ski mehr gibt“, resümiert Ralf Kühlkamp.<br />
„Alle vorgestellten Skimodelle waren<br />
qualitativ hervorragend und mit den besten<br />
Bindungs- und Plattensystemen abgestimmt,<br />
was es für die Tester nicht einfach machte,<br />
die Unterschiede in der Charakteristik<br />
herauszufahren. Ein Grund mehr, sich auf<br />
die Veröffentlichung unserer Ergebnisse im<br />
Herbst zu freuen!“<br />
»Konzentration auf den Sportfachhandel«<br />
Gleich fünf Teams traten bei Olympia in Pyeongchang in Kleidung der polnischen Sportmarke<br />
4F an. Nun will das polnische Unternehmen Österreich und Deutschland erobern. Darüber<br />
sprachen wir mit 4F-Mann Peter Zigrai.<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: In Osteuropa ist 4F bereits sehr stark. Im Oktober sind Sie in Österreich gestartet ...<br />
Peter Zigrai: Wir erhoffen uns einen schnellen Aufbau der Marke 4F in Österreich. Die erste Wintersaison ist sehr<br />
erfolgreich verlaufen mit vielen Neukunden.<br />
Vor allem in Polen ist 4F auch stark mit Own Retail vertreten. Wie stellt sich die Marke in Österreich auf? Die<br />
momentane Strategie in Österreich ist die Konzentration auf den Sportfachhandel. Durch das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis<br />
ist die Marke für sehr viele Händler interessant.<br />
Neben dem polnischen Olympia-Team rüstete 4F in Pyeonchang auch Lettland, Kroation, Serbien und<br />
Griechenland aus. Inwiefern nutzt die Olympia-Präsenz auch für den Markteintritt in Deutschland? Der<br />
Bekanntheitsgrad der Marke ist durch die starke TV-Präsenz sicherlich gestiegen. Das polnische Skisprungteam ist das<br />
Zugpferd besonders durch die Erfolge bei den Olympischen Spielen. Weitere sehr effektive Marketingaktivitäten sind in<br />
Vorbereitung, die speziell für den österreichischen und den deutschen Markt abgestimmt werden.<br />
FOTOS: DÉCATHLON , SFH, #URBAN-PHOTOGRAPHER/ISTOCKPHOTO.
6.<strong>2018</strong><br />
| 7<br />
DATENSCHUTZ-GRUNDVERORDNUNG TRITT IN KRAFT<br />
Vorbereitung mangelhaft<br />
… haben noch<br />
nicht mit der<br />
Umsetzung<br />
begonnen<br />
Laut einer Studie, die vom Verband<br />
der Deutschen Internetwirtschaft<br />
(eco) und der Beratungsagentur absolit<br />
durchgeführt wurde, hätten 87 Prozent der<br />
befragten 6<strong>06</strong> mittleren und großen Unternehmen<br />
aus zwölf verschiedenen Branchen<br />
ihre Prozesse noch nicht an die Vorgaben der<br />
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) angepasst.<br />
In der Handelsbranche sieht es<br />
nicht viel besser (siehe Grafik) aus. Die<br />
DSGVO wurde am 4. Mai 2016 im Amtsblatt der<br />
Europäischen Union veröffentlicht. Die Übergangsfrist<br />
zur Umsetzung der dann europaweit<br />
geltenden und für Deutschland mitunter neuen<br />
Vorschriften endet zum 25. Mai, dann tritt die<br />
DSGVO in Kraft<br />
50 Geschäfte zählt Décathlon bereits in Deutschland – und es werden mehr. Dabei steht<br />
nicht mehr nur die stadtzentrenferne Grüne Wiese im Fokus, sondern immer häufiger – dem<br />
wankenden Filialisten-Einzelhandel und damit beherrschbareren Ladenmieten sei Dank – auch<br />
die Großstadt-Innenstadt. Schon heute plant Décathlon zudem mit mindestens sieben weiteren<br />
Geschäften im Jahresverlauf. Voraussichtlich kommt im Herbst eine neue Filiale in Senden hinzu,<br />
im Winter sollen Filialen in Braunschweig, in der Bielefelder Innenstadt und in der Dortmunder<br />
Innenstadt folgen. Außerdem sind Berlin, Dresden und Hamburg-Harburg geplant. Und die<br />
Expansion dürfte ungezügelt voran geht. Auf der Homepage des Unternehmens sowie auf deren<br />
Facebook-Seite können Nutzer angeben, an welchem Standort weitere Filialen eröffnet werden<br />
sollen. Die Facebook-Seite von Décathlon hat immerhin schon über 140.000 Abonnenten. Zum<br />
Vergleich: Die Intersport-Zentrale kommt auf knapp unter 170.000, die Sport 2000 auf unter<br />
19.000 Abonnenten. Aber auch auf Eigenmarken-Seite geben die Franzosen Gas. Mit Olaian<br />
wurde soeben die nunmehr zwanzigste Décathlon-Eigenmarke vorgestellt. Die Olaian-Kollektion<br />
sei „von Surfern für Surfer“ designt worden und solle „jedem Anspruch eines Surfers – egal ob<br />
Anfänger oder Profi – genügen“. Décathlon surft derzeit – so könnte man meinen – auf einer<br />
Welle des ungebremsten Wachstums.<br />
Für Décathlon ist<br />
es Surfen auf der<br />
Wachstumswelle, für<br />
den Sportfachhandel<br />
der Abgang einer<br />
unaufhaltsamen Lawine.<br />
22%<br />
63%<br />
15%<br />
… sind bereits<br />
DSGVO-konform<br />
… arbeiten daran<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
… PERSONEN<br />
Hans Allmendinger 38<br />
Dr. Micha Bahr 18<br />
Ekkehard Brahm 27<br />
Carsten Cossmann 9<br />
Christoph Driever 15<br />
Sven Ehret 38<br />
Dirk Fehse 9<br />
Mark Flanagan 11<br />
Franz Föttinger 38<br />
Wolfgang Haberstock 38<br />
Patrick Hebling 38<br />
Dirk Heidrich 10<br />
Susanne Hinzen 9<br />
Leif Holst-Liæker 38<br />
Sandra Hummel 38<br />
Ovid Jacota 9<br />
Jan Tore Jensen 38<br />
Jochen Jöhring 38<br />
Norbert Katsch 38<br />
Bong-Soo Kim 38<br />
Michael Kuhls 38<br />
Ralf Kühlkamp 6<br />
Young Lah 11<br />
Stephan Lee 38<br />
Maximilian Marten 38<br />
Wolfgang Mayrhofer 38<br />
Jérôme Meyer 14<br />
Michael Millenacker 13<br />
Sebastian Nielsen 9<br />
Hannes Oehler 15<br />
Sertac Özenir 26<br />
Gerald Palm 9<br />
Joakim Persson 13<br />
Bertrand Ragonneau-Flemming 27<br />
Oliver Robens 12<br />
Kim Roether 25<br />
Hans-Jürgen Schoder 38<br />
Eicke Schürmann 9<br />
Dr. Martin Spantig 8<br />
Georg Spätling 8<br />
Daniel Stadtmann 38<br />
Till Supan 38<br />
Erik Tjerneld 13<br />
Martin Veith 14<br />
Kai Vogt 9<br />
Dr. Daisy Walzel 25<br />
Simone Weber 38<br />
Markus Winter 38<br />
Peter Zigrai 6<br />
Dr. Stephan Zoll 38<br />
… FIRMEN<br />
Alpina 38<br />
ARGE Fahrrad 38<br />
Armada 6<br />
Atomic 6, 38<br />
Augment 6<br />
Bayern Tourismus Marketing 8<br />
Bergans of Norway 38<br />
Berufsgruppe Ski 38<br />
Big Tree 24<br />
Blizzard 6<br />
Bosch 38<br />
Bradshaw Taylor 13<br />
BRS 13<br />
Brunton 13<br />
Coleman 11<br />
Craghoppers 12<br />
DAC Poles 11<br />
DAV 14<br />
Derby Cycle 38<br />
DWF 25<br />
Dynastar 6<br />
Décathlon 7<br />
Ebay 38<br />
EHS 38<br />
Elan 6<br />
Eureka 11<br />
European Outdoor Summit 13<br />
Faber 38<br />
Fenix Outdoor International 13<br />
Fischer 6, 38<br />
Fjällräven 13<br />
Friluftsland 13<br />
Funbike 38<br />
Garmin 38<br />
Giant 38<br />
Globetrotter 13<br />
Hanwag 13<br />
Hauser Exkursionen International 9<br />
Head 6<br />
Helinox 11<br />
Hercules 38<br />
International Federation Of Sport<br />
Climbing 14<br />
Internetstores 24, 38<br />
Intersport 24<br />
IOC 14<br />
Jack Wolfskin 11<br />
Julbo 27<br />
K2 6<br />
Karstadt 24<br />
Karstadt Sports 24, 38<br />
Kering 13<br />
Kettler 38<br />
KTM Fahrrad 38<br />
Kästle 6<br />
La Sportiva 15<br />
Leki 10<br />
Line 6<br />
Lowa 18<br />
Magno 26<br />
McTrek 11<br />
Mizuno 38<br />
Naturkompaniet 13<br />
Nigor Net BV 11<br />
Nordica 6<br />
Nordisk 11<br />
Our Planet 11<br />
OutDoor 10<br />
Outfitter 24, 38<br />
Outwell 11<br />
Partioaitta 13<br />
PaulCamper 9<br />
Petzl 15<br />
Primus 9, 13<br />
Puma 13<br />
Rad ab! 26<br />
Robens 11<br />
Rossignol 6<br />
Royal Robbins 13<br />
Sack & Pack 26<br />
Salomon 6<br />
Scott Sports 38<br />
Sehwelt Eller 26<br />
Sherpa Adventure Gear 13<br />
Shimano 38<br />
Signa Sports Group 24, 38<br />
Simplon 38<br />
Sport 2000 38<br />
Sport Rumrich 15<br />
Stylefile 24, 38<br />
Stöckli 6<br />
Tennis-Point 24, 38<br />
Thalinger-Lange 38<br />
Tierra 13<br />
Vaude 9<br />
Volcom 13<br />
VSSÖ 38<br />
Völkl 6<br />
Winora Group 38<br />
Wintersteiger 13
8 | TITELSTORY | Camping 6.<strong>2018</strong><br />
TRENDTHEMA CAMPING<br />
Zwischen Glamping<br />
und Microadventure<br />
Für manche ist es ein einzigartiges Lebensgefühl, andere finden es einfach nur praktisch oder wollen ohne das<br />
Gefühl von Freiheit und Ungebundenheit erst gar nicht mehr auf Reisen gehen. Der Handel profitiert dabei von<br />
zwei gegensätzlichen Trends gleichzeitig: das reduzierte Micoadventure und das luxuriöse Glamping.<br />
Text: Astrid Schlüchter<br />
Reste-Suppe adé! Heute zaubern Outdoor-<br />
Enthusiasten ganze Menüs auf ihren Kochern.<br />
Laut Statista ist der Campingtourismus ein<br />
wesentlicher Bestandteil der deutschen Tourismuswirtschaft.<br />
Es gibt über 2.900 geöffnete<br />
Campingplätze mit fast 220.000 angebotenen<br />
Stellplätzen. Die meisten Campingplätze befinden<br />
sich in Bayern, gefolgt von Niedersachsen und<br />
Baden-Württemberg. Dass Natururlaub, also das<br />
Übernachten unter freiem Himmel immer mehr<br />
Menschen begeistert, zeigte auch unlängst eine<br />
Tagung in der Jochen Schweizer Arena bei München<br />
mit dem Thema „Camping- und Outdoor<br />
Tourismus 2030 – Neu denken“, die von der Bayern<br />
Tourismus Marketing GmbH (by.TM) initiiert<br />
wurde. Hier zeigte sich, dass Naturerlebnisse schon<br />
immer eines der umsatzstärksten Kernthemen im<br />
deutschen Tourismus sind. 58 Prozent der Gäste<br />
kommen wegen der Natur in den Freistaat. Ebenso<br />
gewinnt das Campen wieder zunehmend an Attraktivität.<br />
Die Zahl der Gästeankünfte auf bayerischen<br />
Campingplätzen ist in den vergangenen zehn Jahren<br />
um 59 Prozent gestiegen, bei den Übernachtungen<br />
verzeichnen sie einen Zuwachs von 34 Prozent.<br />
Doch so alt diese Art des unkomplizierten und<br />
aktiven Urlaubs auch ist, so sehr unterliegt sie dem<br />
Wandel. Wie wird sich die Outdoor-Welt zukünftig<br />
entwickeln? Welche Einflussfaktoren ergeben sich?<br />
Und wird es den Natururlauber und Camper von<br />
heute im Jahr 2030 noch geben? Die by.TM versuchte<br />
zusammen mit Branchenkennern im Rahmen<br />
der Tagung Antworten auf diese Fragen zu geben:<br />
„Wir wollen die Faszination, die das Naturerlebnis<br />
umgibt, nicht nur verstehen, sondern auch für die<br />
Zukunft antizipieren. Deshalb bringen wir Experten,<br />
Trendsetter und kreative Querdenker aus<br />
dem Outdoor- und Campingbereich zusammen,<br />
die mit ihren Prognosen für 2030 schon heute<br />
wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung<br />
des Natururlaubs setzen“, erläutert Dr. Martin<br />
Spantig, Geschäftsführer der by.TM. „Campingund<br />
Outdoor-Tourismus 2030 – Neu Denken“ ist<br />
die Zukunft, in der wir noch nicht sind. Die Reise<br />
dorthin beginnt in unseren Köpfen. Zukunft<br />
braucht Kraft und Inspiration“, sagte Georg<br />
Spätling, Vorsitzender des Landesverbandes der<br />
Campingplatzunternehmer in Bayern e.V. (LCB)<br />
und Unterstützer der Veranstaltung, zu Beginn der<br />
FOTOS: THULE, LEKI
6.<strong>2018</strong> Camping<br />
Camping | TITELSTORY | 9<br />
Tagung. Am Ende kamen alle Beteiligten zu den<br />
folgenden Thesen:<br />
1. Camping- und Outdoor-Reisen bleiben weiterhin<br />
im Trend. „Zwar hat jedes Reiseziel und jede<br />
Art des mobilen Reisens seine Zeit und wird sie auch<br />
in Zukunft haben. Die Begeisterung dafür besteht<br />
aber schon seit den 1930er Jahren und wird weiter<br />
anhalten“, so Susanne Hinzen (Erwin Hymer<br />
Museum). „Die Camping- und Outdoor-Saison 2030<br />
wird es geben, das ist keine Frage. Sie wird aber<br />
von zwei Zielgruppen geprägt sein, um die wir uns<br />
kümmern müssen. Wir brauchen für die sogenannten<br />
retirement boomer das, was es bereits heute gibt,<br />
nämlich die Evolution analoger Informationsmedien<br />
in digitale Informationskanäle mit bescheidenem<br />
Mehrwert. Für die Millenials hingegen brauchen wir<br />
die wirkliche Digilogisierung“, prognostiziert Eicke<br />
Schürmann (Leading Campings of Europe).<br />
2. Die Natur wird 2030 für Reisende eine wichtigere<br />
Rolle spielen als heute. Die Natur sei für viele<br />
der Ausgleich zur fortschreitenden Verdichtung in<br />
den Städten. Diese Entwicklung sieht auch Ovid<br />
Jacota (Hauser Exkursionen International<br />
GmbH). „Die perfekte Aktiv-Reise im Jahr 2030<br />
führt für uns in europäische Länder, vor allem in die<br />
Natur, bringt Gleichgesinnte zusammen, findet in<br />
Unterkünften mit schönen Aussichten statt, verhilft<br />
zu mehr Weisheit und inspiriert den Reisenden.“<br />
3. Die Zahl der Erstcamper wird weiter zunehmen.<br />
„Es wird in den kommenden Jahren immer<br />
mehr Menschen geben, die raus in die Natur gehen<br />
und dabei gute Erfahrungen machen wollen,<br />
angefangen beim Buchungsprozess über die<br />
Kommunikation mit dem Anbieter bis hin zum<br />
Erlebnis an sich“, sagt Dirk Fehse (PaulCamper).<br />
4. Die Sharing-Economy wird zunehmen. „Das<br />
Erlebnis wird bedeutender als der Besitz“, so Fehse.<br />
Auch Carsten Cossmann (ADAC e.V.) geht davon<br />
aus, dass sich die Menschen in Zukunft den Zugang<br />
zu Leistungen, nicht Mobilitätsprodukte an sich<br />
kaufen. „Die Share-Economy ist ein wichtiger<br />
Aspekt, mit dem auch wir uns in Zukunft noch intensiver<br />
beschäftigen müssen und wollen“, so<br />
Kai Vogt (Vaude). In Zeiten, in denen Besitz<br />
weniger zähle, lägen neue Chancen unter anderem<br />
im Angebot von Dienstleistungen.<br />
5. Die digitale Vernetzung wird Teil des Reiseerlebnisses.<br />
„Apps vernetzen Camper miteinander,<br />
Fahrzeuge werden untereinander kommunizieren,<br />
um den Verkehrsfluss zu optimieren“, prognostiziert<br />
Carsten Cossmann.<br />
6. 2030 werden lässige Angebote und Produkte<br />
im Outdoor- und Campingtourismus entscheidend<br />
sein. „Ob es sich dabei eher um Puristen<br />
oder Bequem-Camper handelt, rückt dabei in den<br />
Hintergrund. Wir müssen die Camping-Begeisterung<br />
der Menschen steigern, vor allem bei denen,<br />
die heute noch gar nicht wissen, dass sie große<br />
Camping-Fans werden“, meint Sebastian Nielsen<br />
(Adventure Camp Schnitzmühle) abschließend.<br />
Camping boomt, auch im Handel. Die Produktpalette<br />
reicht vom Zelt, über Campingzubehör,<br />
bis hin zu Campingstühlen und ausgeklügelten<br />
Kochstationen. „Camping liegt seit einiger Zeit im<br />
Trend – deshalb entwickelt sich der Markt sehr<br />
positiv. Viele schätzen die Freiheit und Flexibilität<br />
und gehen immer öfter zum Campen, dadurch<br />
wird generell mehr in eine gute, funktionelle<br />
Ausstattung investiert. Gleichzeitig rückt aber auch<br />
eine gesunde, bewusste Ernährung mehr in den<br />
Fokus und somit auch die Kochausstattung. Camping-Kunden<br />
erwarten im Sportfachhandel eine<br />
gute Beratung, da es sich teilweise um sehr technische,<br />
beratungsintensive Produkte handelt. Das<br />
Potential für den Handel ist groß. Mit einem guten<br />
Produkt- und Ersatzteilsortiment, einer attraktiven<br />
Warenpräsentation liegen die Chancen hoch, Kunden<br />
zu inspirieren und Zusatzverkäufe zu erzielen,“<br />
so das Resümee von Gerald Palm von Primus.<br />
Dem Hersteller von Outdoor-Kochern samt Zubehör<br />
kommt dabei die Nachfrage nach hochwertigen<br />
Outdoor-Kochern zu Gute, denn das Kochen<br />
unter freiem Himmel ist bei Campern,<br />
ganz gleich ob mit Zelt, Bus oder<br />
Wohnmobil, gleichermaßen beliebt.<br />
Das bestätigt auch Palm: „Outdoorkochen<br />
ist ein großes Thema, zu<br />
dem aktuell einige Kochbücher, wie<br />
z.B. „The Great Outdoors“ von Markus<br />
Sämmer, veröffentlicht werden.<br />
Viele Camper kochen mit Freude ein richtiges<br />
Menü, was mit einem hochwertigen en Zweiflammenkocher<br />
sehr einfach und unkompliziert<br />
möglich ist. Durch unsere CampFire- und Open-<br />
Fire-Kollektionen sind wir in der Zielgruppenansprache<br />
wesentlich breiter geworden<br />
und erreichen nicht nur die Trekker und<br />
>>><br />
Praktisch, gut verstaubar und<br />
perfekt fürs Campen – egal,<br />
ob mit Bus, Carvan oder Zelt –<br />
geeignet, die neue Faltstuhl-<br />
Kollektion von Leki.<br />
2015 gestartet: Leki<br />
überraschte den Handel mit<br />
Faltstühlen – mit Erfolg.
10 | TITELSTORY | Camping 6.<strong>2018</strong><br />
Kochen egal wo? Mit dem<br />
Angebot von Primus kein<br />
Problem mehr, denn laut<br />
Hersteller nimmt die Nachfrage<br />
nach hochwertigen Camping-<br />
Kochsystemen stark zu.<br />
Auch Helinox sorgt für ein<br />
umfangreiches Sortiment an<br />
Faltmöbeln und Klapptischen.<br />
Expeditionisten, sondern alle, die gerne draußen<br />
kochen. Egal, ob auf dem Campingplatz, im eigenen<br />
Garten, im Park oder mitten in der Natur. Neu in<br />
dieser Saison ist der Kuchoma Gasgrill. Damit kann<br />
jeder mit der Familie oder Freunden überall grillen.<br />
Das skandinavische Produkt-Design ist so puristisch<br />
und kompakt, dass der Grill mit seinen 4,5 kg<br />
überall in einer Hand mitgenommen werden kann.<br />
Mit seinen leistungsstarken 2.500 Watt ist er für die<br />
Verpflegung von bis zu zehn Personen geeignet.“<br />
Neben dem Trend des Glampings, also des<br />
Luxus-Campens, zeichnet sich momentan ein<br />
weiteres Phänomen ab. Viele Naturliebhaber<br />
suchen die kurze Auszeit nach Feierabend anhand<br />
von Microadventures, dem genauen Gegenteil vom<br />
luxuriösen Camping-Erlebnis. Ein Bereich, dem<br />
auch auf der kommenden OutDoor in Friedrichshafen<br />
mehr Beachtung geschenkt wird. „Solche<br />
Microadventures werden immer beliebter und sie<br />
begeistern auch Menschen für Outdoor-Erlebnisse,<br />
die bislang kaum Erfahrung damit haben“, erklärt<br />
OutDoor-Projektleiter Dirk Heidrich. Ganz unter<br />
dem Motto „back to the basics“ kommen dabei<br />
nur die nötigsten Hilfsmittel zum Einsatz. Moderne<br />
Technik? Fehlanzeige. Zur 25. Auflage der<br />
Fachmesse sollen erstmals auch Konsumenten an<br />
einem kleinen Ausflug mit Übernachtung unter<br />
freiem Himmel teilnehmen können. Mit leichtem<br />
Gepäck geht es unter der Führung eines erfahrenen<br />
Outdoor-Guides am Messevortag per Shuttle ins<br />
Deggenhausertal, wo Karte und Kompass die Teilnehmer<br />
zu Fuß ins Zielgebiet leiten. Dort heißt es<br />
dann den Urinstinkt wiederfinden und sich selbst<br />
ans Werk machen.<br />
Welche Trends sich sonst noch abzeichnen?<br />
Alles, was schnell, praktisch und kompakt verstaut<br />
werden kann, wie z.B. Faltmöbel oder Tische.<br />
Stockhersteller Leki ist rechtzeitig auf den Zug<br />
aufgesprungen und hat die Kollektion um Faltstühle<br />
in verschiedensten Varianten erweitert, mit<br />
großem Erfolg, wie das Unternehmen gegenüber<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong> kommentiert: „Unsere Faltmöbel-Kollektion<br />
mit Chiller & Breeze kam bei unseren<br />
Händlern mit der Einführung 2015 ganz gut an.<br />
Für die Händler teilweise etwas überraschend, da<br />
wir ja unseren vermeintlichen Kompetenzbereich,<br />
nämlich Stöcke, etwas verlassen haben. Auf den<br />
zweiten Blick passt das ganz gut zu uns.<br />
Mit der Erweiterung mit dem Table<br />
XS haben wir einen Falttisch<br />
unter 900 Gramm<br />
entwickelt. Das<br />
ist wichtig, denn in<br />
diesem Segment geht es<br />
um Komfort und ganz klar<br />
in Richtung Leichtigkeit. Die<br />
FOTOS: HELINOX, PRIMUS
Camping | TITELSTORY | 11<br />
6.<strong>2018</strong> Camping<br />
Camping liegt seit einiger Zeit im<br />
Trend – deshalb entwickelt sich der<br />
Markt sehr positiv.«<br />
Gerald Palm, Primus<br />
Zielgruppe für unsere Faltmöbel<br />
geht vom Kanusport,<br />
Anglerfan, Jäger bis hin zum<br />
Camper. Wir konzentrieren<br />
uns im Vertrieb zunächst auf<br />
den Outdoor-Handel, der das<br />
Abenteuer Camping und<br />
Reise mit seiner Kompetenz<br />
für uns am besten umsetzt.“<br />
Auch das südkoreanische<br />
Unternehmen Helinox,<br />
ein Spin-off von DAC<br />
Poles, einem Hersteller von<br />
Aluminium-Zeltgestängen,<br />
entwickelt und produziert<br />
seit 2010 leichte, faltbare<br />
Stühle, Tische und Liegen<br />
sowie Trekking-Stöcke<br />
für den Outdoor-Einsatz.<br />
Helinox-Stühle sollen dabei<br />
von den Technologien im<br />
Zeltbereich profitieren. Sie<br />
sind kleiner zu packen und<br />
extrem leicht: Für den nur<br />
490 Gramm schweren „Chair<br />
Zero“ erhielt das Unternehmen<br />
im Rahmen der OutDoor<br />
2017 einen „OutDoor Industry<br />
Award“ in Gold.<br />
Seit vergangenem Sommer<br />
haben die Südkoreaner auch<br />
den Europa-Vertrieb, der bis<br />
dahin über Nigor Net BV<br />
in den Niederlanden lief,<br />
unter der Führung von Mark<br />
Flanagan in die eigene Hand<br />
genommen. Aktuell laufen<br />
Gespräche für einen eigenen<br />
Deutschland-Vertrieb. „Wir<br />
wollen zukünftig auf dem<br />
europäischen Markt stärker<br />
in Erscheinung treten. Durch<br />
die Umstellung werden wir<br />
Prozesse optimieren, die<br />
Logistik erleichtern und vor<br />
allem die Marke stärken: Der<br />
Helinox-Stuhl ist das Original<br />
und wir werden mittlerweile<br />
heftig kopiert. Wir wollen<br />
den Mehrwert einer starken<br />
Marke liefern,“ erklärt CEO<br />
Young Lah.<br />
Die Einstiegspreislagen<br />
sind bei Zelten in den<br />
vergangenen Jahren immer<br />
wichtiger geworden. Dabei,<br />
so stellt beispielsweise Vaude<br />
fest, legen Kunden aber nach<br />
wie vor viel Wert „auf einen<br />
einfachen Aufbau, simplen<br />
Bedienkomfort und eine<br />
solide Bauweise“. Bei High-<br />
End-Zelten hingegen sei eine<br />
sinkende Nachfrage festzustellen,<br />
mit zwei Ausnahmen,<br />
wie die Tettnanger betonen:<br />
sehr leichte und sehr komfortable<br />
Zelte. Dazu passt, dass<br />
das so bezeichnete Glamping<br />
immer beliebter wird. Die luxuriöse<br />
Form des Campings,<br />
bei der Urlauber den Komfort<br />
eines Hotels und gleichzeitig<br />
das Naturerlebnis suchen,<br />
findet immer mehr Freunde.<br />
Bei alledem bleiben Zelte aber<br />
beratungsintensiv und damit<br />
für den Outdoor-Fachhandel<br />
ein Kompetenz-Segment. Das<br />
aber erfordere „auch eine<br />
gewisse Fläche, im besten Fall<br />
mit eigener Ausstellung oder<br />
speziellen Veranstaltungen“.<br />
Mit einer großen Zelt-Veranstaltung<br />
Kompetenz zu<br />
zeigen, das versucht aktuell<br />
auch der Filialist McTrek.<br />
Vom 4. bis zum 6. Mai will<br />
man im Strandbad Spessartblick<br />
im hessischen Großkrotzenburg<br />
mit dem<br />
Outdoor Tentival „Deutschlands<br />
größte Zeltausstellung“<br />
mit einer Fläche von<br />
über 42.000 qm aufbauen.<br />
„Markenspezialisten“ sollen<br />
die Besucher zu Zelten unter<br />
anderem der Marken Jack<br />
Wolfskin, Vaude, Outwell,<br />
Robens, Coleman, Nordisk,<br />
Eureka und Our Planet<br />
beraten und durch die<br />
Auswahl von Ein-Personenüber<br />
Familien- bis hin zu<br />
Glamping-Zelten führen.
12 | TITELSTORY | Camping 6.<strong>2018</strong><br />
Zusätzlich wird Outdoorbekleidung und -ausrüstung<br />
präsentiert. Das Tentival wird umrahmt von<br />
Mitmachaktionen, Live-Musik sowie Expertengesprächen<br />
und Vorträgen zu den Themen<br />
Abenteuer, Reisen, Zelten und Wandern. Von<br />
McTrek heißt es dazu: „ Egal ob Trekkingtour,<br />
Festivalbesuch, Bootsausflug, Radtour oder Campingurlaub<br />
– Zelten ist angesagter denn je! In erster<br />
Linie möchte McTrek seinen Kunden die Möglichkeit<br />
geben, über 150 verschiedene Zeltmodelle live<br />
zu begutachten und sich von den Experten vor Ort<br />
beraten zu lassen. Gleichzeitig ist es uns ein<br />
wichtiges Anliegen, Menschen, die bislang wenig<br />
mit der Outdoorbranche zu tun hatten, für<br />
Aktivitäten in der Natur zu begeistern. Wir möchten<br />
ihnen beim Outdoor Tentival Inspiration mit auf<br />
den Weg geben, die Natur in all ihren Facetten zu<br />
erleben, Outdoor greifbar zu machen und zu<br />
erleben! Es ist viel mehr als Deutschlands größte<br />
Zeltausstellung, bei der wir unsere Zeltmeisterkompetenz<br />
präsentieren werden, sondern ein<br />
Outdoor-Event für die ganze Familie.“
6.<strong>2018</strong> News<br />
News | MIXED | 13<br />
FOTOS: ROYAL ROBBINS, WINTERSTEIGER, VOLCOM<br />
EUROPEAN OUTDOOR SUMMIT<br />
Motto und Sponsoren<br />
vorgestellt<br />
Technologie in all ihren Formen habe in den<br />
vergangenen zwei Jahrzehnten die Entwicklungen<br />
der Branche übertroffen, die Geschwindigkeit des<br />
Wandels nehme zu, so die Einschätzung der Macher<br />
des European Outdoor Summit (EOS). Dementsprechend<br />
will die diesjährige Veranstaltung, die<br />
am 19. und 20. September <strong>2018</strong> in der schwedischen<br />
Metropole Malmö, die unter dem Motto „The<br />
Outdoor Industry – A Progressive Business Sector“<br />
steht, einen Blick darauf werfen, was die Zukunft aus<br />
Industriesicht bereit hält und welche Chancen der<br />
Wandel mit sich bringt. Im Mittelpunkt solle dabei<br />
das Thema „Outdoor Digital“ stehen. Tickets können<br />
ab sofort im Rahmen eines „Early Bird Specials“ zu<br />
einem reduzierten Preis in Höhe von netto 5.550<br />
Schwedischen Kronen (umgerechnet etwa. 550 Euro)<br />
bis einschließlich 27. Juli <strong>2018</strong> auf der Internetseite<br />
der Veranstaltung (www.europeanoutdoorsummit.<br />
com) gekauft werden.<br />
SECHSTE MARKE FÜR DIE SKANDINAVIER<br />
Fenix übernimmt<br />
Royal Robbins<br />
Nach der Akquise durch Fenix<br />
folgt die Umstrukturierung<br />
bei Royal Robbins und Sherpa.<br />
Die US-Investmentfirma BRS hat Royal Robbins an<br />
Globetrotter-Eigner Fenix Outdoor International<br />
AG verkauft. Fenix ist bereits Eigner der Marken<br />
Fjällräven, Hanwag, Primus, Brunton und Tierra.<br />
Zugleich betreibt das Unternehmen mit Naturkompaniet,<br />
Partioaitta, Friluftsland und Globetrotter<br />
in Skandinavien und Deutschland starke Multichannel-Händler.<br />
Direkt betroffen von der Übernahme<br />
ist der deutsche und europäische Vertrieb von<br />
Royal Robbins, der bisher von Bradshaw Taylor in<br />
England gesteuert wurde. Fenix werde den Vertrieb<br />
selbst übernehmen. Erik Tjerneld wird zusätzlich<br />
die Position des Brand Managers Europa bei Royal<br />
Robbins übernehmen und an den Global President<br />
Michael Millenacker berichten. Fenix vertreibt<br />
somit ab Mai die F/S Kollektion 2019. Zum gleichen<br />
Zeitpunkt wird auch<br />
Joakim Persson zu<br />
Fenix wechseln und<br />
Royal Robbins als neuer<br />
Sales Manager Europa<br />
unterstützen. Bradshaw<br />
Taylor wolle sich nun<br />
auf den Vertrieb der<br />
Marke Sherpa Adventure<br />
Gear konzentrieren<br />
und wolle das<br />
Team möglichst schnell<br />
aufstocken.<br />
PFC-frei in die Zukunft<br />
Vor über zehn Jahren hatte Vaude verkündet, zu einem<br />
Öko-Vorreiter werden zu wollen und Schadstoffe wie<br />
insbesondere PFC zu vermeiden. Dereinst belächelt,<br />
meldet das Unternehmen nun Vollzug: Alle textilen<br />
Materialien der Bekleidungskollektion für Frühjahr/Sommer<br />
seien ohne PFC ausgerüstet. Ab Sommer 2019 will<br />
man zudem auch für die wasserdichten Reißverschlüsse<br />
in den High Performance-Produkten, für die es bisher<br />
keine PFC-freie Lösung gibt, den Ausstieg vollzogen<br />
haben. Schuhe, Rucksäcke und Zelte sollen folgen. „Ich bin sehr stolz darauf“, so Vaude-<br />
Chefin Antje von Dewitz, „dass wir heute zeigen können, dass es möglich ist, PFC-freie<br />
Alternativen anzubieten, ohne dass Kunden auf wichtige Funktionalität verzichten müssen.“<br />
NACH REKORDUMSATZ<br />
Wintersteiger auf<br />
Expansionskurs<br />
2017 erzielte der Konzern einen Rekordumsatz von<br />
154 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Steuern von 7,8<br />
Mio. Euro. Der Vorstand geht für <strong>2018</strong> davon aus,<br />
dass der Gruppenumsatz weiter an Dynamik gewinnen<br />
wird. Das mit mehr als 62 Mio. Euro Umsatz<br />
größte Geschäftsfeld Sports konnte 2017 zum dritten<br />
Mal in Folge kräftig zulegen. Wintersteiger sei<br />
dabei seit Jahren weit mehr als ein Maschinenbauer<br />
und bediene den Sportfachhandel und Skiverleih<br />
als Komplettausstatter. Zum Erfolg hätten zudem<br />
die Geschäftsfelder Seedmech, Woodtech, die Sparte<br />
Metals, der Bereich Animation und die deutsche<br />
Tochterfirma Kohler Maschinenbau GmbH beigetragen.<br />
Mit einer Eigenkapitalquote von 53 Prozent<br />
bestünden „beste Voraussetzungen für weiteres<br />
Wachstum“. Für <strong>2018</strong> plane die Gruppe einen deutlichen<br />
Personalaufbau in fast allen Bereichen, vor<br />
allem aber bei Vertrieb, Kundendienst und Technik.<br />
KERING KONZENTRIERT SICH AUF LUXUS<br />
Volcom steht vor Verkauf<br />
Nach der erst kürzlich beschlossenen Ausgliederung<br />
von Puma und dem Ende der Zusammenarbeit mit<br />
Stella McCartney will Kering auch Volcom als das<br />
letzte Nicht-Luxus-Label<br />
im Portfolio verkaufen.<br />
Kering gab kürzlich<br />
bekannt, man wolle sich<br />
komplett auf High-Endund<br />
High-Fashion-Marken<br />
wie u.a. Gucci, Yves<br />
Saint Laurent, Bottega<br />
Veneta oder Alexander<br />
McQueen konzentrieren.<br />
Volcom passt nicht mehr in<br />
die Luxusstrategie von Kering.<br />
Das Skatewear-Label<br />
steht ab sofort zum<br />
Verkauf.<br />
Kempa geht auf<br />
die Matte<br />
Kempa ist ab sofort neuer<br />
Ausrüster des Deutschen<br />
Ringer-Bundes. Die<br />
Kooperation sei die optimale<br />
Gelegenheit, das Engagement<br />
im Multisport-Bereich weiter<br />
auszubauen und das Portfolio<br />
der Marke um eine olympische<br />
Sportart mit zahlreichen<br />
Hochburgen in Deutschland<br />
zu ergänzen. Kempa ist bisher<br />
nicht als Multisportmarke<br />
bekannt, sondern eher für die<br />
Fokussierung auf den Handball.<br />
POC und Mips einigen<br />
sich in Rechtsstreit<br />
In einem seit November<br />
2017 schwelenden<br />
rechtsstreit zwischen Mips<br />
AB und POC aufgrund<br />
einer Patentverletzung bei<br />
Helmtechnologien wurde<br />
nun eine Schlichtung erreicht.<br />
Man verständigte sich, die<br />
Streitigkeiten beizulegen.<br />
Beide Firmen wollen in Zukunft<br />
verstärkt zusammenzuarbeiten,<br />
„um neue Innovationen in der<br />
Sicherheitstechnologie zu<br />
entwickeln“.<br />
Tagesaktuelle News:<br />
sport-fachhandel.com<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY
14 | OUTDOOR | Klettern 6.<strong>2018</strong><br />
Klettern wird bei den 32. Olympischen<br />
Spielen in Tokio erstmals als eigene Disziplin<br />
ins Programm aufgenommen. Was bedeutet<br />
das für den Sport, den Handel und die<br />
Branche im Allgemeinen?<br />
TOP-THEMA: KLETTERN WIRD 2020 OLYMPISCH<br />
Klimmzug<br />
nach<br />
Japan!<br />
Text: Astrid Schlüchter<br />
Sportklettern steht erstmals 2020 in Tokio auf<br />
dem Programm der Olympischen Spiele. Das<br />
IOC hatte Anfang August 2016 neben Klettern<br />
auch Baseball/Softball, Karate, Skateboard und<br />
Surfen als neue Sportarten bestätigt. Gemischt war<br />
hingegen die Reaktion darauf, dass der Wettkampf<br />
in Tokio 2020 in einem sogenannten Dreikampf-Format<br />
abgehalten werden soll. Neben Leadklettern und<br />
Bouldern muss auch Speed als Disziplin absolviert<br />
werden. Im Moment gibt es jedoch kaum Athleten,<br />
die alle drei Formen wettkampfmäßig trainieren. Pro<br />
Land dürfen übrigens nur jeweils zwei Frauen und<br />
zwei Männer antreten. „Für den DAV war, wie für<br />
viele andere Nationen im Sportklettern die zentrale<br />
Herausforderung, sich auf die neue Disziplin einzustellen.<br />
Das Wettkampfformat, das bei Olympia<br />
geklettert wird, gab es in der Form nicht. Es wird der<br />
komplette Kletterer gesucht. Das bedeutet aus trai-<br />
ningspraktischer Sicht eine Umorientierung. In<br />
letzter Konsequenz bedeutet das für den DAV<br />
auch, sich finanziell stärker in dem Leistungssport<br />
zu engagieren,“ so Martin Veith,<br />
Sportdirektor beim Deutschen Alpenverien.<br />
Dennoch, die Teilnahme wird sich in<br />
erster Linie positiv auf das Klettern<br />
auswirken. Durch die Zulassung als olympische<br />
Disziplin bekommt der Sport offizielle<br />
Fördergelder vom Innenministerium und<br />
hat dadurch auch die Chance, bekannter zu<br />
werden. Dann geraten vielleicht auch wieder<br />
andere Kletterarten in den Fokus. „In erster<br />
Linie erwarten wir uns eine größere Beachtung<br />
des Klettersports generell, das heißt<br />
auch, dass wir weltweit mit mehr Förderung<br />
rechnen. Das wird sich am Ende auch positiv<br />
auf das IFSC und unsere Athleten auswirken.<br />
Sportklettern wird auch bei den dritten Olympischen<br />
Jugendspielen in Buenos Aires <strong>2018</strong> eine<br />
wichtige Rolle spielen. Im Zuge dessen werden wir<br />
Teil einer komplett neuen Bewegung, die den Fokus<br />
auf trendige, junge, urbane Sportarten legen wird,<br />
die vor allem eine junge Zielgruppe ansprechen“,<br />
so das Resümee von Jérôme Meyer, Head of<br />
Olympic Coordination bei der IFSC (International<br />
Federation Of Sport Climbing).<br />
Auch der Deutsche Alpenverein sieht in der Teilnahme<br />
bei den Olympischen Spielen inzwischen eher<br />
einen Vorteil. Auch, wenn man sich innerhalb des<br />
Verbandes noch uneinig ist und man dem Internationalen<br />
Olympischen Komitee sehr kritisch gegenüber<br />
steht. Mit der Zusage des Bundesministeriums<br />
für Inneres (BMI), deutsche Athletinnen und<br />
Athleten im Rahmen einer Projektförderung für<br />
Tokio zu unterstützen, hat nun auch der DAV<br />
Zugang zur nationalen Sportförderung. Dadurch<br />
können Strukturen aufgebaut werden, von denen<br />
alle DAV-Athleten profitieren. „Das Thema Olympia<br />
wirkt sich immer sehr schnell öffentlichkeitswirksam<br />
aus. Die Olympischen Spiele sind eine tolle<br />
Plattform, seinen Sport zu präsentieren. Die mediale<br />
FOTO: DAV/KLAUS LISTL, PETZL/LAFOUCHE
6.<strong>2018</strong> Klettern | OUTDOOR | 15<br />
Resonanz für diesen Wettkampf ist international<br />
sehr groß. Auch national werden die Olympischen<br />
Spiele immer von einer sehr breiten Masse von sportaffinen<br />
Zuschauern wahrgenommen. Das gilt dann<br />
natürlich auch für das Klettern. Für den DAV bedeutet<br />
das also, dass man sich im Kontext Olympia mit<br />
seinem leistungssportlichen Thema Sportklettern<br />
sehr gut darstellen und positionieren kann. Das wird<br />
sich nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung der<br />
Sportart Klettern, sondern auch in der Resonanz mit<br />
Blick auf den Leistungssport positiv widerspiegeln.<br />
Die öffentliche Wahrnehmung bietet dem DAV<br />
natürlich auch die Möglichkeit, sich mit seiner<br />
Stimme zu den kontroversen Themen im Kontext<br />
Olympische Spiele zu äußern und so das eine oder<br />
andere Mal den Finger in die Wunde zu legen“, so<br />
Veith. Er ist sich dabei auch sicher, dass der Klettersport<br />
vom Thema Olympia profitieren wird. „Das<br />
Sportklettern wird in seiner Vielfalt präsentiert und<br />
wird noch mehr Jugendliche begeistern. Obgleich<br />
einige Sportkletterer um die „Seele des Kletterns“<br />
bangen, finden wir hier Prozesse wieder, die es in<br />
Sportarten wie Snowboard auch gegeben hat.“<br />
Wie sehen Hersteller die Teilnahme an den<br />
Olympischen Sommerspielen 2020? Werden sich<br />
ab sofort Gurte, Seile, Sicherungsmaterial und andere<br />
kletterspezifischen Produkte besser verkaufen?<br />
Gilt es, das Equipment so anzupassen, dass man<br />
noch mehr Menschen in die Sportkletterhallen der<br />
Großstädte lockt? „Wir definieren uns ganz klar als<br />
Bergsportmarke, und das natürlich in erster Linie<br />
über das Klettern, vor allem draußen in der Natur<br />
am freien Fels. Dennoch finde ich die Entwicklung,<br />
dass immer mehr Kletterer nach Feierabend in der<br />
Halle trainieren, durchweg positiv. Ganz klar, viele<br />
nutzen die Halle ähnlich wie ein Fitnessstudio<br />
als reine Trainingsplattform, um sich für den Fels<br />
fit zu halten. Andere wiederum suchen gar nicht<br />
die Herausforderung in den Bergen. Mir gefällt<br />
diese Dynamik, dass Klettern auch an künstlichen<br />
Wänden oder in Boulderhallen funktioniert. Und<br />
ich denke, wenn die Disziplinen 2020 in Tokio einer<br />
breiten Masse zugänglich gemacht werden, wird das<br />
Klettern mehr Anerkennung als Breitensport finden<br />
und in jedem Fall auch eine breitere Masse erreichen.<br />
Das können wir als Klettermarke natürlich nur<br />
befürworten. Und nicht unbedingt, weil wir dann<br />
mehr Gurte an den Mann bringen, nein, ich denke<br />
die Einstellung zum Sport wird sich ändern“, so<br />
Christoph Driever, Countrymanager Petzl. Zudem<br />
sieht Driever eine Chance für die Athleten selbst,<br />
die sich nach Tokio besser vermarkten können und<br />
die Möglichkeit haben, neue Sponsoren an Land zu<br />
ziehen.<br />
Auch der DAV wittert einen Vorteil für das Team im<br />
Olympiakader, „grundsätzlich wird die Möglichkeit,<br />
sich auf der großen Bühne des Weltsports präsentieren<br />
zu können, als große Ehre empfunden. Die<br />
Begeisterung für Olympia ist bei den meisten Wettkampfsportlern<br />
sehr<br />
groß.“ Ebenso blickt die<br />
italienische Bergsportmarke<br />
La Sportiva zuversichtlich<br />
nach Tokio.<br />
„Dass Klettern ab 2020<br />
olympisch wird, bewerten<br />
wir natürlich positiv.<br />
Die höhere Medienpräsenz<br />
der Disziplin<br />
Klettern wird sicherlich<br />
bejahende Impulse und<br />
wahrscheinlich den<br />
letzten Schub geben, dass sich Klettern als Breitensport<br />
etabliert. Auf der anderen Seite werden sich<br />
mehr Mitbewerber auf dieses Feld begeben und sich<br />
dort betätigen. Wir werden versuchen, unsere starke<br />
Position im Kletterbereich weiter auszubauen und zu<br />
untermauern. Für die Händler ergeben sich dadurch<br />
auch mehr Möglichkeiten, das Thema Klettern im<br />
Laden entsprechend hervorzuheben und zu forcieren,“<br />
so Hannes Oehler von La Sportiva. Pünktlich<br />
zu den Olympischen Spielen wird es von La Sportiva<br />
deswegen dann auch einen eigenen „Wettkampfschuh“<br />
geben. „La Sportiva wird für die F/S 19 Saison<br />
eine spezielle „Climbing Pro“ Bekleidungskollektion<br />
präsentieren die auch aus verschiedenen speziellen<br />
Kletterhosen und Long sleeves besteht. Diese Teile<br />
haben spezielle Schnitte und Stoffe, die von unseren<br />
Athleten und unter der Projektleitung unseres<br />
Entwicklers Pietro Dalprà entwickelt und auf<br />
die spezifischen Anforderungen von Wettkampfkletterern<br />
zugeschnitten wurden“, so Oehler weiter.<br />
Bei Petzl sei ein eigenes Kletterfestival in Tokio im<br />
Gespräch. Man wolle vor Ort auf die einzelnen Disziplinen<br />
aufmerksam machen, aber auch die vielen<br />
Destinationen in Japan vorstellen, wo man draußen<br />
in der Natur live den Sport am Felsen erleben kann.<br />
Oder – auch dafür ist Tokio bekannt – auf die rund<br />
100 Klettersportanlagen hinweisen, in denen man<br />
ebenso den Spaß am Klettersport finden kann.<br />
Und der Handel? Ist Klettern wirklich so unpopulär,<br />
dass eine Teilnahme bei Olympia den Verkauf<br />
ankurbeln wird? Oder sieht man hier eher gelassen<br />
in Richtung Japan? Sport Rumrich in München<br />
konzentriert sich einfach aufs Wesentliche, nämlich<br />
den Verkauf von Kletterequipment. Der kleine<br />
Klettershop gilt als absoluter Geheimtipp, wenn es<br />
um die passende Kletterausrüstung geht. Vom Seil,<br />
über Gurt bis hin zum passenden Schuh wartet der<br />
kleine Store mit einem extrem guten Sortiment auf.<br />
Dazu passt eine kompetente, professionelle und<br />
extrem ehrliche Beratung. Alle Rumrich-Mitarbeiter<br />
sind selbst regelmäßig in der Halle oder draußen<br />
am Fels, alle Mitarbeiter sind bestens geschult, was<br />
das Thema Sicherheit und Kletterequipment angeht.<br />
Wer hier nicht gut beraten wird, ist meistens zur<br />
falschen Zeit im Laden, dann nämlich kann es sein,<br />
dass einfach kein Mitarbeiter frei ist.
16 | OUTDOOR | Jacken 6.<strong>2018</strong><br />
OUTDOORJACKEN<br />
Welche Jacke für<br />
Gerade jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht, will ein Tag draußen in der freien Natur gut geplant sein.<br />
Oft kommt dabei jedoch die Frage auf, welche Jacke für welche Wetterlage und für welche Aktivität in den<br />
Rucksack soll. <strong>sportFACHHANDEL</strong> fasst zusammen ... Text: Astrid Schlüchter<br />
HARDSHELL<br />
Gerade in der Übergangszeit kann es oft zu<br />
plötzlichen Regenschauern kommen. Da ist<br />
es hilfreich, immer eine passende Hardshell<br />
im Gepäck zu führen. Hardshelljacken<br />
sind wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv,<br />
bestenfalls haben sie ein geringes<br />
Gewicht, so passen sie optimal in den<br />
Rucksack.<br />
REGEN<br />
Modell Letto<br />
von Bergans<br />
BEWEGUNG<br />
GORE-TEX<br />
ACTIVE<br />
Für anstrengende Ausdauersportarten bei<br />
kühlen und wechselhaften Wetterbedingungen<br />
ist ein effizienter Wetterschutz mit<br />
Gore-tex Active Laminat die ideale Wahl.<br />
Es wurde speziell für die Verwendung<br />
bei bewegungsintensiven Outdooraktivitäten<br />
entwickelt. Das Laminat<br />
zeichnet sich besonders durch seine hohe<br />
Atmungsaktivität, sein geringes Gewicht<br />
und sein kompaktes Packmaß aus.<br />
Modell GR20<br />
Storm Jacket von<br />
Berghaus<br />
FOTOS: HERSTELLER,<br />
MILKYWAYY + MICROVONE/ISTOCKPHOTO.COM
6.<strong>2018</strong> Jacken | OUTDOOR | 17<br />
welchen Einsatz?<br />
KÄLTE<br />
Modell Viper<br />
Hoodie von<br />
Montane<br />
FLEECE<br />
Jacken aus Fleece sind leicht, aber<br />
dennoch warm. Fleece ist weder wassernoch<br />
winddicht. Allerdings lassen sich<br />
Eigenschaften optimieren, wenn in die<br />
Fleecekleidung eine zusätzliche Membran<br />
eingearbeitet wird (z.B. Polartec).<br />
Das Material ist aber gleichzeitig so<br />
atmungsaktiv, dass es Wasserdampf<br />
hervorragend aufnehmen und schnell<br />
wieder abgeben kann. Darüber hinaus<br />
gibt es noch weitere Isolationsjacken,<br />
die mit warmer Wattierung (z.B.<br />
Primaloft) ausgestattet sind.<br />
Achtung: Unter oder über einem Fleece<br />
sollten nur Kleidungsstücke getragen<br />
werden, die die Luftzirkulation nicht<br />
behindern.<br />
WIND<br />
WINDSTOPPER<br />
Windstopper sind eine besondere Variante<br />
der Softshell-Jacken. Bestenfalls sind sie<br />
klein verpackbar und passen damit perfekt<br />
in jeden Rucksack. Insbesondere beim<br />
Rad- oder Skifahren sind eine winddichte<br />
Vorderseite und ein bewegungsfreundlicher<br />
Schnitt von Vorteil. Beim Tragekomfort sind<br />
Softshell- und Windstopper-Jacken weniger<br />
störrig als Hardshells und meist innen leicht<br />
isoliert. In der Regel ist das Gewebe zugleich<br />
wasserabweisend, sprich: die vielseitigen<br />
Outdoorjacken bieten daher gleichzeitig<br />
Schutz vor leichtem Regen.<br />
Modell Croz Windshell II von Vaude
18 | OUTDOOR | Kinderschuhe 6.<strong>2018</strong><br />
KINDER-WANDERSCHUHE<br />
„ Funktion & Sicherheit sollten<br />
im Mittelpunkt stehen“<br />
Outdoor-Schuster Lowa hat mit dem Direktor der Kinder- und Jugendchirurgie des Klinikums Ingolstadt<br />
Dr. Micha Bahr einen Wanderschuh für Kinder entwickelt. <strong>sportFACHHANDEL</strong> hakte nach und fragte den<br />
Experten, worauf bei Kinder-Wanderschuhen besonders zu achten ist. Interview: Marcel Rotzoll<br />
Dr. Micha Bahr war mit<br />
den bisher erhältlichen<br />
Kinderwanderschuhen nur<br />
„suboptimal“ zufrieden und<br />
entschloss sich, das Problem<br />
selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Wenn Eltern<br />
ihren Kindern<br />
nicht geeignete<br />
Schuhe kaufen,<br />
sollten sie sich<br />
bewusst sein, dass<br />
der Urlaub ganz<br />
schnell gelaufen ist,<br />
wenn das Kind<br />
umknickt. «<br />
Dr. Micha Bahr<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Dr. Bahr,<br />
mit Lowa haben Sie jüngst den<br />
Kinder-Wanderschuh Arco GTX Mid<br />
Junior entwickelt. Wie kam es dazu?<br />
Dr. Micha Bahr: Wir machen einmal<br />
im Jahr einen Familien-Wander urlaub<br />
und waren schon länger auf der Suche<br />
nach guten Kinder-Wanderschuhen.<br />
Dabei waren wir bisher immer suboptimal<br />
zufrieden mit den Schuhen<br />
und nie hundertprozentig überzeugt.<br />
Daraufhin habe ich mehrere Schuh-<br />
Hersteller angeschrieben, ob Interesse besteht,<br />
einen Kinder-Wanderschuh mit mir zu entwickeln.<br />
Was unterscheidet Kinder- von Erwachsenen-Füßen?<br />
Kinderfüße befinden sich in einem stetigen Umbau.<br />
Sie benötigen aktive Unterstützung der Muskulatur,<br />
um das Fußgewölbe vollständig aufzurichten.<br />
Der Bandapparat ist deutlich weicher und die<br />
Knochen haben noch viele knorpelige Anteile.<br />
Kinder-Wanderschuhe gibt es doch bereits. Keiner<br />
hat Sie überzeugt. Warum? Irgendwann haben Hersteller<br />
bei Kinder-Wanderschuhen die Schäfte immer<br />
kleiner gemacht, Wander- wurden zu Halbschuhen.<br />
Gerade Kinder benötigen aber andere Schuhe als<br />
halb-professionelle erwachsene Wanderer, weil sie<br />
einfach den starken Band-Apparat im Fuß noch<br />
nicht voll entwickelt haben. Niedrige Schäfte jedoch<br />
bedeuten auch weniger Schutz vor Verstauchungen,<br />
der häufigsten Verletzung im Kindesalter.<br />
Hersteller haben mehr auf Mode gesetzt als auf die<br />
Sicherheit der Kinder? Genau. Den Kindern wurde<br />
eingeredet, dass sie keine hohen Schaftschuhe haben<br />
wollen, weil das nicht modisch genug sei. Aber<br />
als Elternteil ist es mir völlig egal, wie der Schuh<br />
aussieht! Wenn es um die Sicherheit geht, sollen sie<br />
bitteschön einen Schuh mit hohem Schaft tragen!<br />
Welche besonderen Eigenschaften muss ein Kinder-<br />
Wanderschuh haben? Gemeinsam mit Lowa haben<br />
wir ein Lastenheft entwickelt und diese Eigenschaften<br />
festgehalten. So wurde die Abrollbewegung<br />
verbessert und im Gegenzug die Flexibilität in der<br />
Längsachse so verändert, dass man nicht so leicht<br />
umknicken kann. Kinder sollten zudem im Schuh<br />
Zehen-Krallen können, ohne dass die Sohle zu weich<br />
wird. Insgesamt haben wir für eine gute Beweglichkeit<br />
der Zehen gesorgt, was gerade bei längeren Wanderungen<br />
oder auch dem Tag im Waldkindergarten<br />
wichtig ist. Der Fersenbereich wurde verstärkt, der<br />
Halt im Bereich von Innen- und Außenknöchel<br />
durch ein spezielles Verfahren ergonomisch und<br />
vor allem physiologisch verbessert. Hinzu kommt<br />
ein Schaft, der höher ist, was den Tragekomfort<br />
wesentlich verbessert und die Sicherheit erhöht.<br />
Schließlich wollten wir einen hohen Lederanteil im<br />
Schuh haben, Gore-Tex und der Schuh sollte nicht<br />
zu schwer sein. Lowa hat diese Anforderungen alle<br />
umgesetzt. Dabei hat der Schuh mit Größe 25 die<br />
gleichen positiven Eigenschaften wie der 39er.<br />
Kinder-Wanderschuhe stehen im Preisfokus. Vielen<br />
Familien sind hochwertige Wanderschuhe schlicht zu<br />
teuer, andere wollen sich hochwertige Schuhe nicht<br />
leisten. Warum gibt es kein Umdenken? Was Eltern<br />
sich bewusstmachen müssen, ist, dass der häufigste<br />
Unfall bei Kindern in den Bergen das Umknick-Trauma<br />
ist. Wenn Eltern also ihren Kindern billige, nicht<br />
geeignete Schuhe für das Wandern in den Bergen<br />
kaufen, kann der Urlaub ganz schnell gelaufen sein,<br />
wenn das Kind dann umknickt. Hier ist der Sicherheitsaspekt<br />
aus meiner Sicht ganz entscheidend.<br />
Generell ist es zudem so, dass bei vielen schweren<br />
Unfälle in den Alpen ein Bagatelltrauma wie zum<br />
Beispiel ein Umknicken des Fußes vorausgeht.<br />
Selbst wenn es nochmal verhältnismäßig gut geht,<br />
kann der Urlaub dann weniger schön verlaufen.<br />
Welche Argumente würden Sie als Vater von Ihrem<br />
Outdoor-Fachhändler erwarten, wenn er Sie zu<br />
Kinder-Wanderschuhen berät? Er sollte mir<br />
bewusstmachen, dass mein Kind sich noch im<br />
Wachstum, in der Entwicklung befindet. Dass ein<br />
schlechtes Fußbett, eine schlechte Sohle, ein falsch<br />
konzipierter Schaft den Kinderfuß ganz schnell<br />
nachhaltig schädigen können und eine Gefahr für<br />
Bagatell-Unfälle darstellen.
eraten<br />
verkauft<br />
NR.51<br />
&<br />
Der kompakte Leitfaden für Sportartikel-Verkäufer<br />
LEICHTZELTE FÜR<br />
KLEINE ABENTEUER<br />
Microadventure steht für kleine Feierabendabenteuer, die wenig kosten, aber großen Spaß<br />
machen, weil sie sich vom beruflichen Alltag sehr unterscheiden. Will man diesen bis zum<br />
nächsten Morgen genießen, gehört ein Zelt zum Equipment. Bei der Wahl des Zeltes für<br />
Microadventure ist ein Faktor ganz entscheidend: das Gewicht.<br />
Wie bei jedem Zeltkauf muss der Verkäufer auch beim Zelt fürs Microadventure wissen, wie<br />
viele darin Platz finden wollen. Es sollten nicht mehr als zwei Personen sein, da ansonsten<br />
das Zelt zu schwer würde.<br />
Text:<br />
Dorothea Weniger<br />
FOTO: VAUDE/ATTENBERGE
II |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
NR.51<br />
| Leichtzelte<br />
Abb. 2: Tunnelzelte haben einen größeren Innenraum<br />
als Kuppelzelte. Dieses hier verfügt außerdem über eine<br />
geräumige Apsis für das Gepäck und eine Vordertür<br />
für einen leichten Zugang, guten Ausblick und gute<br />
Belüftung.<br />
Abb. 1: Zweiwandige Zelte<br />
aus Außen- und Innenzelt wie<br />
dieses Solo-Zelt können bei<br />
sommerlichen Temperaturen<br />
auch ohne Außenzelt genutzt<br />
werden.<br />
Abb. 3: Dieses Solo-Zelt bietet<br />
die Möglichkeit, das Außenoder<br />
das Innenzelt unabhängig<br />
voneinander aufzustellen.<br />
Egal, welches man gerade<br />
lieber nutzen möchte, das<br />
Gestänge passt immer.<br />
Außerdem ist das Außenzelt<br />
so groß, dass auch ein<br />
Zwei-Personen-Innenzelt<br />
darunter Platz findet.<br />
Wichtig ist auch die Antwort auf die Frage, wie<br />
der Kunde sein Microadventure organisiert: Ist<br />
er zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs? Das<br />
Gewicht und das Packmaß spielen bei beiden<br />
Varianten eine große Rolle. Das Angebot des Verkäufers<br />
sollte sich auf Leichtzelte konzentrieren:<br />
Pro Person rechnet man mit ca. 1-2 kg Zeltgewicht.<br />
Sogenannte Ultraleichtzelte bringen sogar<br />
weniger als 700 g pro Person auf die Waage. Gewicht<br />
gespart wird am Gestänge und an der Dicke<br />
des Zeltmaterials, nicht aber an seiner Qualität.<br />
Neben dem Gewicht haben (ultra-)leichte Zelte<br />
auch ein geringes Packmaß. Beliebt sind sie nicht<br />
nur bei Microadventures. Auch Rucksackreisende<br />
und Festivalbesucher schätzen sie. (Ultra-)Leichtzelte<br />
gibt es als Kuppel-, Tunnel- und Solo-Zelte.<br />
Kuppelzelt<br />
Beim Kuppelzelt formen zwei (oder mehr) am<br />
höchsten Punkt des Zeltes gekreuzte Gestängebögen<br />
eine Kuppel. Das Gestänge ist dabei über<br />
Schlaufen oder Stoffkanäle mit dem Innenzelt<br />
verbunden. Über das aufgestellte Innenzelt wird<br />
dann das Außenzelt geworfen und befestigt<br />
(Abb. 1). Im Vergleich zu einem Tunnelzelt bietet<br />
das Kuppelzelt den Vorteil, dass es frei, also ohne<br />
Verankerung im Boden, stehen kann, weshalb<br />
sich diese Zeltform auch gut für harte Böden und<br />
kleine Stellflächen eignet. Dafür hat das Kuppelzelt<br />
den Nachteil, dass aufgrund der schrägen<br />
Wände der Innenraum bei gleicher Grundfläche<br />
kleiner ausfällt.<br />
Tunnelzelt<br />
Um die Form eines Tunnelzelts zu erzielen,<br />
müssen mindestens zwei parallel zueinander<br />
verlaufende Gestängebögen eingesetzt werden.<br />
Dieses wird durch die dafür vorgesehenen Kanäle<br />
des Außenzeltes geschoben. Danach wird das<br />
Außenzelt aufgestellt. Meist ist es auch direkt<br />
mit dem Innenzelt verbunden oder das Innenzelt<br />
wird im zweiten Schritt eingehängt. Diese Aufbauvariante<br />
hat den Vorteil, dass das Innenzelt<br />
auch bei Regen immer trocken bleibt.<br />
Da sich die Zeltstangen nicht kreuzen, ist das<br />
Tunnelzelt weniger windstabil als das Kuppelzelt.<br />
Deshalb sollte man es nicht mit der Breitseite in<br />
den Wind stellen, da dieser dort ansonsten mit<br />
aller Macht „angreifen“ kann.<br />
Ein Tunnelzelt muss immer mit mehreren Leinen<br />
und Heringen abgespannt werden, egal ob es<br />
stürmt oder windstill ist. Dies hat zu Folge, dass<br />
man mit einem Tunnelzelt auch immer eine<br />
größere Stellfläche braucht. Und: Tunnelzelte<br />
haben meist einen Vorraum (Apsis), in dem das<br />
Gepäck Platz findet (Abb. 2).<br />
Solo-Zelte<br />
Solo-Zelte sind nur für eine Person gedacht und<br />
sehr minimalistisch, wodurch sie ausgesprochen<br />
leicht sind. Manche ähneln mehr einem Kuppel-,<br />
andere mehr einem Tunnelzelt. Typisch ist, dass<br />
der Fußbereich sehr niedrig gehalten ist und im<br />
Kopfbereich mindestens ein Gestängebogen dafür<br />
sorgt, dass man im Zelt sitzen kann (Abb. 3).<br />
(Ultra-)Leichtzelte-Außenzelt<br />
Die meisten Zelte sind zweiwandig, bestehend aus<br />
einem Außen- und einem Innenzelt. Fehlt das<br />
Innenzelt spricht man von einem einwandigen Zelt.<br />
Innen- und Außenzelt werden meist getrennt aufgebaut,<br />
manche hängen aber auch zusammen. Je<br />
nach Witterung kann bei den zweiwandigen Zelten<br />
auch eines davon zu Hause bleiben. Das spart Gewicht<br />
und die Belüftung ist besser. Verzichtet man<br />
auf das Innenzelt, gewinnt man auch an Raum.<br />
FOTOS: EXPED, NORDISK,
Leichtzelte |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
uf3 NR.3 NR.517<br />
| III<br />
Das Außenzelt eines (Ultra-)Leichtzelts besteht in<br />
der Regel aus synthetischem, reiß- und scheuerfestem<br />
Polyamidgewebe (PA; auch Nylon genannt)<br />
in 20 oder 40 Denier. Denier ist die Einheit<br />
zur Bezeichnung der Garnfeinheit (1 Denier = 1 g<br />
pro 9000 m Faden). Polyamid ist leichter (60-70<br />
g/m²) als ein ähnlich reiß- und scheuerfestes,<br />
synthetisches Polyestergewebe (70-80 g/m²), weil<br />
seine Denier-Zahl geringer ausfällt. Bei Polyester<br />
liegt sie bei ca. 75 Denier. Allerdings ist Polyamidgewebe<br />
auch teurer.<br />
Polyester hat auch den Vorteil, dass es sich bei<br />
Regen nicht dehnt, Polyamid dagegen schon. Deshalb<br />
muss es dann eventuell auch nachgespannt<br />
werden. Viele Hersteller verwenden sogenanntes<br />
Polyamid 6.6 (PA 6.6), das bessere mechanische<br />
Eigenschaften aufweist. So ist es bei 85° C noch<br />
formbeständig und nimmt im Vergleich zu<br />
anderen Polyamidvarianten weniger Wasser auf.<br />
Polyamidgewebe hat oft eine Ripstop-Struktur,<br />
d.h. in regelmäßigen Abständen werden<br />
verstärkende, dickere Kett- (vertikal) und<br />
Schussfäden (horizontal) eingewebt, sodass<br />
eine Rechenkästchenstruktur entsteht. Diese<br />
macht den Stoff weiterreißfest, sprich bei einem<br />
kleinen Riss stoppen diesen die dickeren Fäden.<br />
Außenzeltbeschichtung<br />
Um Regen standzuhalten wird das Außenzelt<br />
entweder außen mit Silikon (SI) und innen<br />
mit Polyurethan (PU) oder beide Seiten mit SI<br />
beschichtet. Die SI-Beschichtung hat den Vorteil,<br />
dass sie die Reißfestigkeit des Gewebes erhöht.<br />
Die PU-Beschichtung schwächt dagegen das<br />
Gewebe eher, weshalb sie nur als dünne Schicht<br />
aufgetragen wird. Dafür hält SI dem Wasserdruck<br />
weniger als PU stand. Regen perlt auf einer<br />
SI-Beschichtung aber auch besser ab. Mit beiden<br />
Beschichtungen wird das Zelt wasserdicht.<br />
Doch wie wird die Wasserdichte ermittelt?<br />
Ein Produkt darf erst dann als wasserdicht<br />
bezeichnet werden, wenn es bei einem so-<br />
genannten hydrostatischen Wasserdruckversuch<br />
einem bestimmten Wert, angegeben als säule in Millimetern, standhält. Bei dem Versuch<br />
steht auf 10 cm² Stoff ein Messzylinder, der mit<br />
Wasser-<br />
Wasser gefüllt wird. Pro Minute wird der Wasserdruck<br />
in Form einer steigenden Wassersäule<br />
erhöht. Gemessen wird, bei welcher Wasserhöhe<br />
der dritte Tropfen auf der Stoffinnenseite zu<br />
sehen ist. Der Druck, der dann auf das Material<br />
wirkt, wird als maximal erreichte Wassersäule in<br />
Millimetern angegeben. Laut Deutschem Institut<br />
für Normung e.V. (DIN) gelten ein Oberzelt ab<br />
1.500 mm und ein Zeltboden ab 2.000 mm<br />
Wassersäule als wasserdicht. Bei langen Regenzeiten,<br />
schlechter Verarbeitung des Materials und<br />
einem schlecht aufgebauten Zelt spielen diese<br />
Werte aber nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Deshalb müssen auch diese Kriterien beachtet<br />
werden: Gerade die Nähte sind oft die Schwachstellen.<br />
Bei gut verarbeiteten Zelten sind diese<br />
zwar auf der Rückseite mit speziellen, heiß<br />
aufgebrachten (SI-)Tapes wasserdicht versiegelt<br />
(= nahtbandversiegelt). Die Lebensdauer eines<br />
Zeltes wird aber verlängert, wenn der Kunde sein<br />
Zelt nicht nur immer wieder nachimprägniert,<br />
sondern auch die Zeltnähte mit einem Nahtdichter<br />
nachbehandelt. Doch Vorsicht: Die Art<br />
der Zeltbeschichtung entscheidet über die Wahl<br />
des Imprägnierers und des Nahtdichters.<br />
Das Problem mit dem Kondenswasser<br />
Beschichtetes, synthetisches Gewebe hat den<br />
Nachteil, dass Feuchtigkeit von innen nur schwer<br />
nach außen gelangen kann. Diese sammelt sich<br />
dann als Kondenswasser an der Unterseite des<br />
Außenmaterials. Gründe dafür gibt es viele:<br />
(Hohe) Luftfeuchtigkeit existiert natürlich<br />
auch im Zelt. Ist es darin nach einem kühlen<br />
Regenschauer oder abends deutlich wärmer als<br />
draußen, kondensiert die Feuchtigkeit im Zelt.<br />
Verstärkt wird dieser Prozess durch Ausatmen<br />
und Schwitzen (in einer Nacht ca. 0,5 Liter Feuchtigkeit).<br />
>>><br />
Abb. 4: Ein Konstruktionstrick<br />
erhöht bei diesem Zelt das<br />
Belüftungspotenzial und spart<br />
gleichzeitig Gewicht: Die<br />
Bodenwanne des Innenzeltes<br />
ist am Fußende höher<br />
geschnitten, sodass das<br />
Außenzelt verkürzt werden<br />
konnte.
IV |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
NR.51<br />
| Leichtzelte<br />
6.<strong>2018</strong><br />
Abb. 5: Selbst bei den Innentaschen<br />
wird an Gewicht<br />
gespart. Doppelnähte und eine<br />
Verstärkung am oberen Rand<br />
verlängern ihre Lebensdauer.<br />
Abb. 6: Eine noch leichtere<br />
Alternative zu einem<br />
Aluminium- oder Carbon-<br />
Gestänge ist diese<br />
Doppelkammer-Schlauchkonstruktion,<br />
die sich wie<br />
ein Bogen über das Kopfteil<br />
des Zeltes spannt. Sie<br />
wird entweder mit einer<br />
Pumpe oder mit dem Mund<br />
aufgeblasen.<br />
Abb. 7: Bei diesem Tarp<br />
mit Innenzelt mit großen<br />
Öffnungen für eine gute<br />
Belüftung gehören die Plane<br />
und das einwandige Zelt mit<br />
festem Boden konzeptionell<br />
zusammen. Da die<br />
Konstruktion kein Gestänge<br />
braucht, bringt sie nur wenig<br />
Gewicht auf die Waage.<br />
Kondenswasser im Zelt lässt sich nicht<br />
vermeiden, aber reduzieren. Eingearbeitete<br />
Belüftungsmöglichkeiten sollten z.B. nach<br />
Möglichkeit offen bleiben (Abb. 4).<br />
(Ultra-)Leichtzelte – Innenzelt<br />
Innenzelte bestehen in der Regel aus einem Nylon-<br />
Polyestergemisch. Sie weisen diverse Netzeinsätze<br />
zur Belüftung auf, die für ein gutes Klima im Zelt<br />
sorgen sollen. Auch Innentaschen für Kleinigkeiten<br />
sind oft eingearbeitet (Abb. 5). Zelte mit<br />
zwei Eingängen haben den Vorteil, dass bei Regen<br />
immer ein Eingang problemlos genutzt werden<br />
kann. Und: Bei heißen Temperaturen kann auch<br />
darüber das Zelt besser belüftet werden.<br />
Bodenmaterial<br />
Das Bodenmaterial eines (Ultra-)Leichtzeltes<br />
besteht ebenfalls aus einem PA-, manchmal auch<br />
aus einem PU-Gewebe. Damit keine Feuchtigkeit<br />
eindringen kann, wird dieses in mehreren Lagen<br />
beschichtet.<br />
Eine universal verwendbare Bodenplane, die<br />
unter das Zelt gelegt wird, schützt den Zeltboden<br />
vor Verschmutzungen und Beschädigung durch<br />
Dornen, spitze Steine usw. Sogenannte Footprints<br />
decken nur den Zeltboden ab, Groundsheets auch<br />
den Raum der Apsis.<br />
(Ultra-)Leichtzelte – Gestänge<br />
Das Gestänge gibt dem Zelt seine typische Form.<br />
Die einzelnen Zeltstangen sind biegsam und<br />
können auf kürzere Längen zerlegt werden<br />
(Abb. 6). Für (Ultra-)Leichtzelte werden Gestänge<br />
aus Aluminium oder Carbon verwendet.<br />
Aluminium gilt – abhängig von der Aluminium-<br />
Legierung – als leicht, steif und stabil. Nummerierungen<br />
wie 7075 und 7001 sprechen für eine<br />
hohe Qualität. Eine weitere mit einer Skala von<br />
T1 bis T10 gibt Auskunft über die Elastizität der<br />
Stangen. Als Faustregel gilt: Je höher die Ziffer,<br />
desto flexibler ist das Gestänge.<br />
Leichter, robuster und temperaturbeständiger als<br />
Aluminium ist Carbon. Es ist aber auch teurer.<br />
Heringe<br />
Die Heringe aus Kunststoff, Aluminium oder<br />
Carbon, an denen die Abspannleinen befestigt<br />
und die dann in den Boden getrieben werden,<br />
unterscheiden sich je nach Bodenverhältnissen:<br />
Es gibt Heringe für „normalen“ Boden, für weichen<br />
Erd- und Sandboden sowie für Felsboden.<br />
Auch ihre Formen sind unterschiedlich: Nägel<br />
sind für harte Böden, Profilheringe (V-, U- und<br />
Y-Profil) für weichere Böden geeignet. Für Sandboden<br />
sind sie auch länger, dafür nicht so dick<br />
und stabil. In den Boden getrieben werden sie<br />
idealerweise mit einem Gummihammer.<br />
Sonderform fürs Microadventure –<br />
Plane oder Tarp<br />
Eine aufgespannte Plane, auch Tarp genannt,<br />
reicht als minimaler Schutz vor Regen, Sonne<br />
und Wind beim Übernachten im Rahmen eines<br />
Microadventures meist schon aus. Einen Schutz<br />
vor Insekten bietet sie allerdings nicht. Kombiniert<br />
man die Plane mit einem Moskitonetz oder<br />
Innenzelt kann man diesen Nachteil aber schnell<br />
wettmachen (Abb. 7).<br />
Bezeichnend für die Tarps ist, dass sie sehr leicht<br />
sind und sehr flexibel aufgebaut werden können.<br />
Die Planen, die es in unterschiedlichen Größen<br />
gibt und die am verstärkten Rand mit entsprechenden<br />
Ösen ausgestattet sind, werden über<br />
Zeltstangen in der Mitte befestigt. Die Abspannleinen<br />
werden mit Heringen am Boden<br />
oder ohne Heringe an Bäumen, Trekking-<br />
Stöcken, Ästen oder Fahrrädern befestigt.<br />
Tarps bestehen meist aus den gleichen<br />
strapazierfähigen, synthetischen Materialien<br />
wie die Zelte. Versiegelte Nähte und PU- oder<br />
SI-Beschichtungen schützen vor Regen.
6.<strong>2018</strong> Recht<br />
Recht | SERVICE | 23<br />
FOTOS: ERHUI1979 + EDIN/ISTOCKPHOTO.COM<br />
ARBEITSRECHT<br />
Kündigung bei außerdienstlichem<br />
Verhalten<br />
Nicht jede außerdienstlich begangene Straftat<br />
rechtfertigt eine fristlose Kündigung. So entschied<br />
das Landesarbeitsgericht Düsseldorf in einem<br />
Urteil vom 12. April <strong>2018</strong> (11 Sa 319/17). Ein Mitarbeiter<br />
eines Chemieunternehmens, der wegen<br />
eines versuchten Sprengstoffvergehens verurteilt<br />
worden war, hatte gegen seine außerordentliche<br />
Kündigung geklagt, die ihm gegenüber ausgesprochen<br />
wurde, nachdem der Arbeitgeber aus<br />
der Presse von diesem Vergehen Kenntnis erlangt<br />
hatte. Das Landesarbeitsgericht führte aus, dass<br />
auch bei außerdienstlichem Verhalten eine fristlose<br />
Kündigung grundsätzlich in Betracht komme,<br />
aber nur dann, wenn dieses die Eignung beziehungsweise<br />
Zuverlässigkeit des Arbeitnehmers<br />
entfallen lasse. Dabei seien die konkret nach dem<br />
Arbeitsvertrag geschuldete Leistung, die Art und<br />
Schwere des außerdienstlichen Fehlverhaltens, die<br />
Zugehörigkeitsdauer zum Betrieb und die Stellung<br />
im Unternehmen zu berücksichtigen. (pl)<br />
KORRUPTIONSINDEX 2017<br />
Deutschland nicht mehr<br />
unter den Top 10<br />
Die Antikorruptionsorganisation Transparency<br />
International hat den Korruptionswahrnehmungsindex<br />
für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Untersuchung<br />
umfasst inzwischen 180 Länder und<br />
Territorien. Deutschland hat trotz gleichbleibender<br />
Punktzahl im Vergleich zum Vorjahr den Anschluss<br />
an die obersten Ränge nicht halten können<br />
und ist auf Rang 12 zurückgefallen. Länder- und<br />
gebietsübergreifend kritisiert Transparency, dass<br />
insgesamt zu wenig Fortschritt im Kampf gegen<br />
Korruption zu verzeichnen sei. Insbesondere fehle<br />
es an innovativen Ansätzen gegen Lobbyismus und<br />
für mehr Transparenz. (mj)<br />
Deutschland fällt im Korruptionsindex zurück. Insgesamt<br />
fehle es an Ansätzen gegen Lobbyismus.<br />
HANDELS- UND WETTBEWERBSRECHT<br />
Ende von Geoblocking im<br />
EU-Onlinehandel<br />
Das Europäische Parlament hat für eine neue Geoblocking-Verordnung<br />
gestimmt. Die Verordnung<br />
geht auf einen Entwurf durch die EU-Kommission<br />
vom 25. Mai 2016<br />
zurück (2016/0152/<br />
COD). In Umfragen<br />
war die EU-Kommission<br />
zu dem<br />
Ergebnis gekommen,<br />
dass 63 Prozent<br />
der untersuchten<br />
Web sites<br />
Kunden aus dem<br />
EU-Ausland nicht<br />
bei sich einkaufen ließen. Mit<br />
den neuen Vorschriften sollen<br />
Verbraucher bald selbst wählen<br />
können, auf welcher Website<br />
sie Waren oder Dienstleistungen<br />
erwerben, ohne dass sie aufgrund<br />
ihrer Staatsangehörigkeit, ihres<br />
Wohnsitzes oder sogar ihres vorübergehenden<br />
Aufenthaltsortes blockiert oder automatisch auf<br />
eine andere Website umgeleitet werden. Anbieter<br />
müssen dementsprechend unter bestimmten<br />
Bedingungen zukünftig Online-Käufer aus einem<br />
anderen EU-Land genauso behandeln wie einheimische<br />
Kunden. Die neue Verordnung wird – nach<br />
formeller Billigung des Rates der Europäischen<br />
Union – wohl noch in diesem Jahr in Kraft treten. (mj)<br />
SOZIALVERSICHERUNG<br />
GmbH-GF grundsätzlich<br />
versicherungspflichtig<br />
In gleich zwei Urteilen stellte das Bundessozialgericht<br />
am 14. März <strong>2018</strong> (B 12 KR 13/17 und B 12<br />
R 5/16 R) fest, dass Geschäftsführer einer GmbH<br />
regelmäßig als Beschäftigte der GmbH anzusehen<br />
sind und damit der Sozialversicherungspflicht<br />
unterliegen. Ein Gesellschafter-Geschäftsführer sei<br />
nur dann nicht abhängig beschäftigt und unterliege<br />
damit nicht der Sozialversicherungspflicht, wenn<br />
er die Rechtsmacht besitzt, über seine Stimmen in<br />
der Gesellschafterversammlung die Geschicke der<br />
GmbH zu lenken. Dies sei grundsätzlich dann der<br />
Fall, wenn der Geschäftsführer mindestens 50<br />
Prozent der Anteile an der GmbH halte oder aber,<br />
sollte er weniger als 50 Prozent der Anteile halten,<br />
über eine gesellschaftsrechtlich eingeräumte<br />
Sperrbefugnis verfüge, die es ihm ermögliche,<br />
ihm nicht genehme Weisungen der Gesellschafterversammlung<br />
zu verhindern. (pl)<br />
Kein Schmerzensgeld<br />
für Zwanziger<br />
Der ehemalige DFB-Präsident<br />
Dr. Theo Zwanziger erhält<br />
kein Schmerzensgeld<br />
aufgrund gegen ihn laufender<br />
staatsanwaltschaftlichen<br />
Ermittlungen. Das OLG<br />
Frankfurt konnte in der<br />
Einleitung der Untersuchungen<br />
keine Amtspflichtverletzung<br />
erkennen (Az. 1 U 112/17).<br />
Staatsanwaltschaftliche<br />
Ermittlungsmaßnahmen seien<br />
im Amtshaftungsprozess<br />
nur darauf überprüfbar, ob<br />
sie vertretbar erschienen.<br />
Unvertretbar seien sie<br />
nur, wenn bei Würdigung<br />
auch der Belange einer<br />
funktionstüchtigen<br />
Strafrechtspflege das<br />
staatsanwaltschaftliche<br />
Verhalten nicht mehr<br />
verständlich erscheint.<br />
Laut OLG konnte dies hier<br />
nicht festgestellt werden.<br />
Vielmehr sei es nach<br />
kriminalistischer Erfahrung<br />
nicht unvertretbar, aus der<br />
vom Kläger freigegebenen<br />
und steuermindernd<br />
berücksichtigten<br />
Betriebsausgabe „FIFA-Gala“<br />
einen Anfangsverdacht für<br />
eine Steuerhinterziehung in<br />
einem besonders schweren Fall<br />
abzuleiten. (mj)<br />
Über aktuelle Entwicklungen<br />
aus den Bereichen<br />
Recht & Steuern informieren<br />
wir Sie in Kooperation mit<br />
den Kanzleien Wessing &<br />
Partner (Düsseldorf) und<br />
DWF Germany (u.a. Köln)
24 | FACHHANDEL | Stores 6.<strong>2018</strong><br />
INTERSPORT UND SIGNA SPORTS GROUP<br />
Feind im eigenen Bett?<br />
Nach der Ankündigung einer strategischen Partnerschaft zwischen Intersport und der Signa Sports Group<br />
hegen Experten kartellrechtliche Bedenken. Und auch Intersport-Händler befürchten, dass man sich unter<br />
Umständen einen Feind ins eigene Bett geholt hat ...<br />
Text: Marcel Rotzoll<br />
Noch dürften die Orderhallen<br />
des redblue für Signa<br />
uninteressant sein. Für<br />
Signa geht es um die<br />
finanziellen Vorteile der<br />
Zentralregulierung und auf<br />
dem Beschaffungsmarkt.<br />
Anfang des Jahres gaben Intersport und die<br />
Signa Sports Group bekannt, dass man künftig<br />
die Interessen „auf dem deutschen und auch<br />
internationalen Beschaffungsmarkt“ bündeln werde.<br />
Zugleich sollte ab Mitte Januar Karstadt Sports in<br />
die Zentralregulierung der Intersport aufgenommen<br />
werden. Weitere Signa-Unternehmen sollen folgen.<br />
Mehr als diese wenigen Informationen gibt es seither<br />
nicht. Nicht darüber, wann die zu Signa gehörenden<br />
Internetstores, Outfitter oder seit jüngstem<br />
Stylefile in die Zentralregulierung aufgenommen<br />
werden. Auch nicht darüber, ob es noch weitere Pläne<br />
im Rahmen der strategischen Partnerschaft gibt.<br />
Signa, so viel ist sicher, ist in den vergangenen<br />
Jahren einer der umtriebigsten Akteure der<br />
Sportbranche. Im Herbst 2013 verleibte man sich<br />
zunächst Karstadt Sports und darauf sukzessive<br />
alle Karstadt-Teile ein. Nach einiger Zeit der Reorganisation<br />
schaltete Signa auf Angriff. Den Start<br />
markierte dabei im April 2016 die Mehrheitsbeteiligung<br />
an Outfitter. Im November desselben Jahres<br />
wurde Internetstores mehrheitlich erworben, drei<br />
Monate später auch die Mehrheit an Tennis-Point<br />
– die Signa Sports Group war geboren, unter deren<br />
Dach die Sportartikel-Händler vereint sind. Im<br />
Februar dieses Jahres folgt die Übernahme von<br />
Stylefile. Zum Unternehmen gehört neben dem<br />
Onlineshop für Sneaker und sportive Fashion<br />
auch der Outdoor-Onlineshop Big Tree. Ziel der<br />
Übernahmen: Man wolle eine der „führenden Omni<br />
Channel Sports Gruppen in Europa“ werden.<br />
So könne man für die einzelnen Unternehmen<br />
der Gruppe Synergien in der Beschaffung heben<br />
und die „hochinteressanten Chancen in der Standardisierung<br />
von IT-Systemen und logistischen<br />
Prozessen“ sowie der Internationalisierung“<br />
nutzen. Gleichzeitig wolle man die Point of Sales<br />
der Online- und der Offline-Welt weiter miteinander<br />
verzahnen. Beispiel dafür: Im Oktober des<br />
vergangenen Jahres eröffnet Outfitter in Frankfurt<br />
in der Großen Eschenheimer Straße auf 510 Quadratmetern<br />
einen Fußball-Concept Store. Ebenso<br />
würden innerhalb der Gruppe „Shop-in-Shop<br />
Lösungen der Online-Brands auf den bestehenden<br />
Flächen von Karstadt Sports“ diskutiert.<br />
Die letzte Signa-Nachricht, die aufhorchen ließ<br />
stammt aus dem Februar. Es kamen Gerüchte auf,<br />
wonach Signa die Signa Sports Group an die Börse<br />
bringen möchte. Die Rede ist von einer Bewertung<br />
von über einer Milliarde Euro.<br />
Aber was heißt es, wenn nun zunächst Karstadt<br />
Sports und später weitere Unternehmen der Gruppe<br />
in die Zentralregulierung der Intersport aufgenommen<br />
werden? Der große Vorteil einer Zentralregulierung<br />
liegt darin begründet, dass die zentral<br />
regulierten Lieferanten ihre Rechnungen pünktlich<br />
überwiesen bekommen, und zwar von genau einem<br />
und nicht von vielen Rechnungsempfängern. Dafür<br />
verlangen Verbundgruppen zunächst einmal eine<br />
Delkredere-Gebühr. Diese liegt dem Vernehmen<br />
nach zwischen vier und fünf Prozent. Zusätzlich<br />
werden in der Regel Bonusverträge für das<br />
Erreichen bestimmter Umsatzschwellen<br />
ausgehandelt und natürlich bei gemeinsamen<br />
Aktionen Werbekostenzuschüsse vereinbart.<br />
Hier kann die Intersport auf den ersten Blick profitieren.<br />
Signa plante mit den insgesamt „45 stationären<br />
Standorten in der DACH-Region und mit 58<br />
Webshops in 17 verschiedenen Ländern“ für 2017<br />
mit einem Umsatz von rund 650 Millionen Euro.<br />
Ungefähr die Hälfte davon dürfte also irgendwann<br />
von der Intersport zentralreguliert werden. Mitglieder<br />
von Verbundgruppen erhalten normalerweise<br />
nicht nur eine Gewinnrückvergütung ihrer Zentrale,<br />
sondern auch eine Rückvergütung auf zentralregulierte<br />
Umsätze. Auch Lagerboni für Ware, die<br />
aus verbundgruppeneigenen Lagern gezogen wird,<br />
werden häufig ausgeschüttet. Im Falle der Inter-<br />
FOTOS: INTERSPORT, DWF
6.<strong>2018</strong> Stores | FACHHANDEL | 25<br />
sport ist die Gewinnrückvergütung den Genossen<br />
vorbehalten. Die Rückvergütung auf die zentralregulierten<br />
Umsätze dürften aber auch an die Signa<br />
Sports Group ausgeschüttet werden. Ob es für Signa<br />
einen Lagerbonus gibt, hängt davon ab, ob Waren<br />
aus Intersport-Lagern bezogen und wie die strategische<br />
Partnerschaft letztlich ausgestaltet wird.<br />
Der Intersport-Vorstandvorsitzende Kim<br />
Roether bezeichnete die Partnerschaft als „starkes<br />
Signal für den inhabergeführten Sportfachhandel“.<br />
Unter Händlern ist jedoch umstritten, ob man<br />
langfrstig damit nicht einen Wettbewerber unnötig<br />
stärker macht – und dann auch noch einen, der mit<br />
seinem starken und teils aggressiven Onlinegeschäft<br />
dazu beiträgt, dass der stationäre Handel jetzt und in<br />
Zukunft vor Problemen steht.<br />
Auf Industrieseite trieben nach Ankündigung der<br />
Partnerschaft insbesondere die Delkredere-Gebühr<br />
sowie die Bonusverträge manch einem Industrie-<br />
Boss die Sorgenfalten auf die Stirn. Natürlich gibt es<br />
auch mit Karstadt Sports und den anderen Signa-<br />
Unternehmen Verträge, aber eben nicht in diesen<br />
Dimensionen. Für die Industrie-Bosse hieß das, dass<br />
die Wahrscheinlichkeit groß ist, auf die Signa-<br />
Umsätze zukünftig einen extra Obolus entrichten<br />
zu müssen. Gleiches gilt für etwaige Skonto-Regelungen.<br />
Manche Lieferanten haben zudem vor allem<br />
mit Karstadt Sports Depotverträge geschlossen. Das<br />
bedeutet, dass gelieferte Ware solange im Besitz des<br />
Lieferanten verbleibt, bis sie vom Händler abverkauft<br />
wurde. Wird die Intersport, so die bange Frage, zukünftig<br />
vielleicht auch verstärkt auf Depotverträge<br />
setzen wollen? Die wichtigste, weil folgenschwerste<br />
Frage der Industrie ist aber die nach so bezeichneten<br />
Hochzeitsrabatten. Werden nun Intersport und<br />
Signa ihre Marktmacht ausspielen und einseitige<br />
Rabattforderungen stellen oder sogar einen rückwirkenden<br />
Konditionenabgleich vornehmen?<br />
Zumindest die letzten beiden Sorgen dürften immerhin<br />
unberechtigt sein, da hier der Gesetzgeber sehr<br />
hohe kartellrechtliche Hürden aufgebaut hat (siehe<br />
dazu auch den untenstehenden Fachbeitrag).<br />
Ist nun also mit der Signa Sports Group ein<br />
Feind der Intersport-Genossen im eigenen Bett<br />
gelandet? Unzweifelhaft wird die Signa Sports<br />
Group die finanziellen Vorteile der Partnerschaft<br />
einsetzen, um das eigene Business zu stärken – und<br />
im Zweifel andere Wettbewerber in einem stagnierenden<br />
Markt zu schwächen. Ob dazu auch für die<br />
Mitglieder der Intersport-Familie gehören, muss die<br />
Ausgestaltung der Partnerschaft zeigen.
26 | FACHHANDEL | Stores 6.<strong>2018</strong><br />
Die Hälfte der<br />
Sporttreibenden ist<br />
fehlsichtig. Beim<br />
Sportbrillenkauf bietet sich<br />
deshalb eine Kooperation<br />
mit einem Augenoptiker an.<br />
KOOPERATION ZWISCHEN FACHGESCHÄFTEN<br />
Kompetenz verbindet<br />
Kompetenz beweisen, obwohl man ein Produkt nicht führt oder nicht die Expertise hat, ein Kundenproblem zu<br />
lösen: Für Outdoorausrüster Sack & Pack in Düsseldorf bedeutet das, Kunden an einen Fachhandelskollegen<br />
einer anderen Branche weiter zu empfehlen, zum Beispiel einen Augenoptiker. Text: Marcel Rotzoll<br />
Wie verliert man am schnellsten einen<br />
Kunden an den örtlichen Wettbewerber<br />
oder gleich den Onlinehandel? Ganz vorne<br />
dürften zwei Aussagen von Verkäufern stehen:<br />
„Haben wir nicht“ und „Da können wir Ihnen nicht<br />
weiterhelfen“. Zwei Klicks später ist das gewünschte<br />
Produkt oder die Hilfestellung jedoch gefunden.<br />
Die Frage nach dem Produkt oder dem Problem<br />
sind anschließend schnell vergessen. In Erinnerung<br />
bleibt, dass der stationäre Handel nicht willens war,<br />
das Problem des Kunden zu lösen.<br />
In Zeiten sinkender Kundenfrequenz und<br />
schwindender Kundenloyalität ist es nicht immer<br />
ausschließlich die viel gerühmte Convenience im<br />
Online-Handel, die Konsumenten zu Stationär-<br />
Verweigerern macht. Nicht selten ist es auch die<br />
Verweigerung der Convenience im stationären<br />
Handel selbst. Sinkende Frequenz und die nachlassende<br />
Kundenloyalität sind längst eine Herausforderung<br />
für alle (Fach-)Handelsbranchen. Aber<br />
wenn alle ohnehin im selben Boot sitzen, warum<br />
sich dann nicht gegenseitig unterstützen? Warum<br />
nicht mit ausgewählten Kollegen anderer<br />
Branchen vor Ort kooperieren?<br />
Das dachte sich auch Sack & Pack in Düsseldorf.<br />
Wie selbstverständlich empfiehlt das Düsseldorfer<br />
Traditionsgeschäft Kunden, denen man bei ihren<br />
ganz speziellen Wünschen nicht helfen kann, an<br />
andere Fachgeschäfte weiter. Hauptkriterium der<br />
Empfehlung ist dabei die Kompetenz der empfohlenen<br />
Geschäfte. Sucht ein Kunde beispielsweise<br />
Artikel für die nächste Radtour, die der Outdoor-Ausrüster<br />
nicht führt, wird er je nach Problem entweder<br />
zu Rad ab! oder zu Magno weiterempfohlen. Auch<br />
diese beiden Fachgeschäfte in der Düsseldorfer<br />
Friedrichstraße sind Institutionen der Stadt und<br />
keine 200 Meter von Sack & Pack entfernt. Umgekehrt<br />
schicken die beiden Fachgeschäfte Kunden,<br />
die beispielsweise nach GPS-Geräten suchen, in die<br />
Brunnenstraße zu Sack & Pack. Eine andere interessante<br />
Kooperation gibt es mit der Sehwelt Eller von<br />
Augenoptikermeister Sertac Özenir. Beide arbeiten<br />
im Bereich Sportbrillen zusammen.<br />
FOTOS: JULBO / JEREMY BERNARD, SFH
6.<strong>2018</strong> Stores | FACHHANDEL | 27<br />
Sack & Pack-Geschäftsführer<br />
Ekkehard<br />
Brahm schildert, wie<br />
der Kontakt zu dem in<br />
einem anderen Stadtteil<br />
gelegenen Augenoptiker<br />
zustande<br />
kam: „Vor vielen<br />
Jahren haben wir eine<br />
Veranstaltung mit dem<br />
Deutschen Alpenverein<br />
hier bei Sack<br />
& Pack durchgeführt.<br />
In diesem Rahmen<br />
hatte sich Herr Özenir<br />
auch den DAV-Mitgliedern<br />
präsentiert. Im<br />
Gespräch erfuhren wir,<br />
dass die Sehwelt Eller im Sportbrillenbereich wie<br />
wir mit Julbo zusammenarbeitet und ein relativ<br />
weit gefächertes Sortiment hat. Ich selbst habe mir<br />
meine Sportbrillen bei der Sehwelt Eller anfertigen<br />
lassen und weiß daher, wie Herr Özenir und sein<br />
Team arbeiten.“ Und auf diese Kompetenz käme<br />
es letztlich an, so Ekkehard Brahm weiter. „Wir als<br />
spezialisiertes Outdoor-Fachgeschäft können<br />
vielen Kunden gar keine Sportbrille anbieten, weil<br />
sie eigentlich eine Korrektur benötigen. In dem<br />
Moment, in dem uns der Kunde darauf hinweist,<br />
dass er fehlsichtig ist, erklären wir ihm ehrlich,<br />
dass wir im Bereich Korrektur-Sportbrillen der<br />
falsche Ansprechpartner sind und er zu einem<br />
Augenoptiker muss. Dann sprechen wir unsere<br />
Empfehlung aus, dass er bei der Sehwelt Eller<br />
fündig wird, weil es dort ein gutes Sportbrillen-<br />
Sortiment auch mit Korrekturgläsern gibt.“<br />
Düsseldorfer Institution: Sack & Pack gehört zur Gruppe der<br />
Outdoor Insider. Ekkehard Brahm will Kunden auch dann<br />
weiterhelfen, wenn sie bei Ihm nicht fündig werden.<br />
Das Argument, Augenoptiker führten ein<br />
ähnliches Sortiment an Sportbrillen und sind<br />
deshalb direkter Wettbewerber, zählt für Ekkehard<br />
Brahm nicht. Man verliere keinen Umsatz durch<br />
die Weiterempfehlung, vielmehr „könnten wir<br />
diese Kunden ja ohnehin nicht bedienen. Würden<br />
wir es doch tun, wären sie mit der gekauften<br />
Sportbrille nicht zufrieden.“ Dieses Eingehen auf<br />
den tatsächlichen Bedarf des Kunden stellt auch<br />
Bertrand Ragonneau-Flemming, International<br />
Sales Manager bei Julbo, in den Mittelpunkt seiner<br />
Argumentation. Fast die Hälfte der Sporttreibenden<br />
in Deutschland benötigt eine Sehhilfe. Das können<br />
Kontaktlinsen, Innen-Clips mit Korrektion sowie<br />
die Direkt- bzw. Originalverglasung der Brille sein.<br />
Damit jedoch, so Ragonneau-Flemming „sind die<br />
meisten Sportfachhändler überfordert, haben diese<br />
Kompetenz nicht und die Ausstattung sowieso<br />
nicht“. Besser sei es, fehlsichtige Kunden an einen<br />
Augenoptiker weiter zu empfehlen, der die Refraktion,<br />
also die individuelle Feststellung der Fehlsichtigkeit,<br />
vornehmen und sich um die Glasanfertigung<br />
kümmern kann. „Wir wollen“, fügt Ekkehard<br />
Brahm hinzu, „unseren Kunden die bestmöglichen<br />
Produkte mit der bestmöglichen Beratung bieten.<br />
Und dazu gehört aus unserer Sicht eben auch, dem<br />
Kunden zu sagen, dass er bei einem Augenoptiker,<br />
den wir kennen und von dem wir wissen, dass er<br />
seine Kunden qualitativ genauso gut versorgt wie<br />
wir es in unserem Bereich tun, die Sportbrille in<br />
seiner Sehstärke und mit seinen ganz individuellen<br />
Parametern bekommt. So weiß der Kunde, dass wir<br />
ihm selbst dann weiterhelfen, wenn er bei uns mit<br />
seinem speziellen Anliegen nicht fündig geworden<br />
ist. Und das wollen wir erreichen.“<br />
So erhalten jährlich zwischen 50 und 70 Sack &<br />
Pack-Kunden von den Verkäufern den Hinweis auf<br />
die Sehwelt Eller. Immerhin zwischen acht und<br />
zehn Kunden kann Augenoptikermeister Sertac<br />
Özenir später in Eller begrüßen, von denen er sicher<br />
weiß, dass sie auf die Empfehlung von Brahms<br />
Team gekommen sind. „Was wir den Sportbrillenkunden<br />
bieten können“, erklärt Özenir, „ist die<br />
individuell und zur Sportart passende Korrektionsverglasung<br />
für die jeweilige Brille. Dadurch wird<br />
der Sport komfortabler und sicherer.“ Dabei ist die<br />
Empfehlung längst keine Einbahnstraße. „Die<br />
Kooperation mit Sack & Pack ist eine gute Ergänzung<br />
für uns. Sack & Pack weist fehlsichtige Sportbrillen-Kunden<br />
auf die Sehwelt Eller hin und wir<br />
empfehlen unsererseits Sportlern, die zu uns kommen,<br />
für die Outdoor-Ausrüstung Sack & Pack.“<br />
Für beide Unternehmen sind Sportbrillen nicht<br />
das Kerngeschäft. Einig sind sich beide aber<br />
darin, dass sie auch auf diesem Gebiet ihre Kunden<br />
bestmöglich beraten und versorgen wollen. Gerade<br />
deshalb heißt es eben nicht „Haben wir nicht“ oder<br />
„Da können wir nicht weiterhelfen“. Gerade deshalb<br />
empfehlen Ekkehard Brahm und Sertac Özenir<br />
sich gegenseitig. Beide sind überzeugt davon, dass<br />
zufriedene Kunden auch beim nächsten Kauf lieber<br />
Sack & Pack und der Sehwelt Eller vertrauen, weil<br />
hier ein Problem nicht abgewiegelt, sondern gelöst<br />
wurde.
28<br />
brandnew<br />
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SEITE<br />
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SEITE
6.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 29<br />
leki.com<br />
Zum Chillen nach der Tour<br />
Effect Furniture nennt LEKI seine kompakten, leichten<br />
und komfortablen Faltmöbel. Die praktischen und vielseitigen<br />
Faltstüh le und der dazu passende Tisch überzeugen<br />
auf Campingplätzen, Festivals, am Flussufer, beim<br />
Sternschnuppen-Gucken, auf Familienausflügen oder<br />
Grillpartys. Man kann in den bequemen Stühlen auch<br />
perfekt Chillen nach einer Bergtour, einer Wanderung<br />
odereinem Trailrunning- oder Nordic-Walking-Training.<br />
Die klein verpackbaren Stühle und Tische passen locker<br />
in die Tasche oder den Rucksack, sind im Handumdrehen<br />
auf- oder abgebaut und man sitzt so gemütlich, dass sich<br />
jeder das Aufstehen zweimal überlegt.<br />
LEKI baut bei den Faltmöbeln auf sein umfassendes<br />
Knowhow aus dem Stockbereich, ergänzt durch clevere<br />
Innovationen aus der erfolgreichen Tüftler-Werkstatt<br />
der Kirchheimer. LEKI nutzt u.a. seine jahrzehntelange<br />
Erfahrung im Bereich der Aluminiumveredelung. Hochfeste<br />
Lightweight Aluminiumschäfte werden im eigenen<br />
Verfahren gehärtet. Das sorgt für höchste Qualität. In<br />
Sachen Falten und hochfeste Verbindungen mit<br />
Mini-Packmaßen kennen sich die Schwaben ohnehin<br />
bestens aus und haben diese Techniken für ihre Faltmöbel<br />
teilweise neu gedacht.<br />
Komplett wird die ganze Idee mit dem Falttisch XS<br />
Lite, der ebenfalls in jede Tasche passt und sparsame<br />
860 g wiegt. Extrem clever: die 60x40 cm große<br />
Tischplatte aus Kunststoff, die durch ihre wabenartige<br />
Struktur sehr leicht sondern und stabil ist und sich wie<br />
ein Fächer auffalten lässt. Das Tischgestänge besteht aus<br />
insgesamt 4,20 m Rohrmaterial, das dank seines ausgeklügelten<br />
Mechanismus‘ sehr kompakt zusammengefaltet<br />
werden kann. Der Aufbau des Tisches funktioniert<br />
schnell und selbsterklärend in drei Schritten. Ist der<br />
Tisch ausgepackt, fasst man das Gestänge in der Mitte<br />
an, dreht ein wenig, bis die Stangen aufgefaltet sind und<br />
lässt dann die Eckpunkte einrasten. Im zweiten Schritt<br />
widmet man sich der Tischplatte, faltet sie wie einen<br />
Fächer auf und fixiert sie an den vorgesehenen Punkten.<br />
Der dritte und letzte Schritt kann mitunter der langwierigste<br />
des gesamten Prozesses sein: nämlich die<br />
Suche nach dem schönsten Platz!<br />
Chiller heißt der größte der drei LEKI Faltstuhl-Modelle. Zum Lieferumfang gehören<br />
ein Getränkehalter und die praktische Transporttasche, die gleichzeitig als<br />
zusätzlicher Stauraum per Klettband am Stuhl fixiert werden kann. Der Chiller<br />
bringt sparsame 1.339 Gramm auf die Waage, hat eine Sitzhöhe von 41 cm, glänzt<br />
mit einem Packmaß von 14x12x38 cm und ist im normalen Betrieb mit 145 kg<br />
belastbar.<br />
Der kleine Bruder heißt Breeze. Er spielt mit 1.090 Gramm noch eine Gewichtsklasse<br />
tiefer. Tiefer gelegt ist auch seine Sitzhöhe mit 30 cm. Natürlich lässt er<br />
sich mit 14x12x33 cm noch kleiner verpacken. Genauso groß ist er aber in Sachen<br />
Kampfgewicht und nimmt es mit bis zu 145 kg schweren Erholungssuchenden auf.<br />
Der Dritte im Bund ist der Sub 1, das Fliegengewicht der Effect Chairs. Er basiert<br />
auf dem Breeze. Mit sportiverem Look und leichterem Gewebe des Sitzbezugs<br />
schafft er es mit 940 Gramm sogar unter die Kilogrenze.
30 | BRAND NEW | Outdoor 6.<strong>2018</strong><br />
Komperdell Carbon<br />
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41cm (Kompaktversion). Fix in den<br />
Schaft montierter Segmente, die<br />
miteinander verschraubt werden<br />
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reduziert und den leichten Multifunktionsschuh<br />
schnell trocknet lässt. Durch die perfekte Anpassung<br />
von Membran und Textil werden Falten und Uneben-enheiten<br />
eliminiert und somit Druckpunkte reduziert. rt.<br />
Für Halt sorgt die LOWA-Trail-Tra c®-Außensohle.<br />
PERFEKTE PASSFORM<br />
Keine Falten und Knicke dank direktem Verbund<br />
von GORE-TEX®-Futter und Obermaterial<br />
lowa.de<br />
NAHTLOS<br />
Durch die Verwendung eines einteiligen<br />
Textilschaftes werden Nähte und somit<br />
Reibung und Irritationen vermieden.<br />
Dies bitetet einen hohen Tragekomfort.<br />
MINIMALISTISCH UND<br />
KOMFORTABEL<br />
Weniger Gewicht,<br />
100 Prozent atmungsaktiv<br />
und mehr Komfort durch<br />
reduzierten, minimalistischen<br />
Materialeinsatz.<br />
LYNNOX GTX ® LO<br />
INNOX PRO GTX ® MID Ws,<br />
INNOX PRO GTX ® MID<br />
IMMER SPONTAN FÜR EIN<br />
ABENTEUER ZU HABEN.<br />
Wozu sich festlegen, wenn sich ein Ziel mit dem Multifunktionsschuh<br />
INNOX PRO GTX® MID Ws bzw. INNOX<br />
PRO GTX® MID auf allen Wegen erreichen lässt? Auch<br />
Umwege sind für den Leichtwanderschuh aus flexiblem<br />
Synthetik-Material kein Problem. Während die Zwischensohle<br />
aus LOWA DynaPU® für die nötige Dämpfung sorgt,<br />
stabilisiert der LOWA-MONOWRAP®-Rahmen jeden<br />
Schritt im Gelände. Damit die Füße selbst bei schlechtem<br />
Wetter immer schön trocken bleiben und bei anstrengenden<br />
Touren nicht ins Schwitzen geraten, leistet das<br />
wasserdichte und atmungsaktive GORE-TEX®-Futter<br />
ganze Arbeit.
6.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 33<br />
lowa.de<br />
LOWA DynaPU ®<br />
LOWA DynaPU ®<br />
Für den Tragekomfort, das Abrollverhalten<br />
und die Dämpfung eines Schuhs ist vor<br />
allem die Zwischensohle verantwortlich.<br />
LOWA hat dafür exklusiv einen speziellen<br />
Schaumstoff aus Polyurethan (PU)<br />
entwickelt, der alle Anforderungskriterien<br />
an Dämpfung, Komfort und Haltbarkeit<br />
garantiert: LOWA DynaPU®. Dieser<br />
Kunststoff, der aus tausenden von<br />
Schaumblasen besteht, ist leicht, flexibel<br />
und enorm haltbar. Bei jedem Tritt<br />
kehrt das Material wieder in seinen<br />
Ausgangszustand zurück. Es ist enorm<br />
formbeständig, auch wenn es bereits<br />
tausende Male zusammengedrückt wurde.<br />
So haben die daraus gefertigten Schuhe<br />
auch noch nach vielen Kilometern optimale<br />
Eigenschaften.<br />
VERGLEICH VON SCHAUMMATERIAL IN<br />
EINEM LANGZEIT-KOMPRESSIONSTEST<br />
Mechanische Alterung nach 240.000 Kompressionen<br />
Relative Formkonsistenz bei maximaler Deformation<br />
Formkonsistenz nach<br />
240.000 Kompressionen (%)<br />
Deformation und<br />
machanische Alterung<br />
nach 240.000 Kompressionen (%)<br />
POLYURETHAN<br />
EVA<br />
LAUFEN WIE AM SCHNÜRCHEN.<br />
Kids aufgepasst: Der leichte Multifunktionsschuh<br />
MADDOX GTX® JUNIOR eignet sich optimal für große<br />
Abenteuer und kleine Füße. Der stützende LOWA-MONOWRAP®-<br />
Rahmen bietet auch in anspruchsvollem Terrain jederzeit besten Halt<br />
und Stabilität. Aber auch sonst läuft es mit den flexiblen Allroundern<br />
wie am Schnürchen: So ist die MID-CUT-Version mit einem Velcro®-<br />
Verschluss sowie einem fixierten Gummizugsystem ausgestattet,<br />
das bei Bedarf enger oder weiter gestellt werden kann.<br />
Demgegenüber verfügt die LOW-CUT-Variante<br />
über die praktische Speed Lacing-Technologie,<br />
um möglichst schnell einsatzbereit zu sein.<br />
MADDOX GTX ®<br />
MID JUNIOR<br />
MADDOX GTX ®<br />
LO JUNIOR
34 | BRAND NEW | Schuhe 6.<strong>2018</strong><br />
meindl.de<br />
Tereno GTX ® Tereno Lady Mid GTX ®<br />
Das Low-Cut-Modell Tereno (Lady) GTX® überzeugt durch<br />
seine, weit nach vorne gezogene Schnürung und eine perfekte<br />
Anpassung an den Fuß. Dank GORE-TEX® ist der Approachschuh<br />
garantiert wasserdicht und atmungsaktiv. Die Sohle Meindl Lite<br />
Trail Gummiprofilsohle II mit EVA-Dämpfungskeil ist mit einer<br />
Kletterzone im vorderen Bereich ausgestattet – so ist man für jedes<br />
Abenteuer gut gerüstet.<br />
Mit dem Approachschuh Tereno (Lady) Mid GTX®<br />
erweitert Meindl seine breite Palette an technischen<br />
Mid-Schuhen um ein besonders robustes Modell. Die<br />
Sohle ist mit einer Kletterzone im vorderen Bereich<br />
ausgestattet und gibt dadurch besonders viel Halt<br />
auf felsigem Untergrund. Im Fersenbereich sorgt<br />
das variofix®-System für eine gute Fersenfixierung<br />
und eine individuelle Anpassung an den Fuß,<br />
denn das frei laufende „Speedwire“ zieht sich beim<br />
Einschnüren gleichmäßig eng um die Ferse. Dank<br />
GORE-TEX® ist das Mid-Cut-Modell garantiert<br />
wasserdicht und atmungsaktiv.<br />
Lite Trail GTX ®<br />
Beim Lite Trail (Lady) GTX® überzeugt ebenfalls die weit nach<br />
vorne gezogene Schnürung. Der Schuh kann so optimal an den<br />
Fuß angepasst werden. Der handaufgezogene Gummigürtel auf<br />
dem Lederschaft gibt dem Schuh eine hohe Formstabilität und<br />
Robustheit. Ein durchgehender weicher EVA-Dämpfungskeil<br />
verbunden mit dem Meindl Multigriff® Profil machen den Schuh<br />
griffig und geben einen bequemen Gehkomfort. Dank GORE-TEX®<br />
sind die Schuhe garantiert wasserdicht und atmungsaktiv.
6.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 35<br />
meindl.de<br />
Die Modelle der<br />
Surround-Gruppe von<br />
Traditionsschuster Meindl<br />
sind mit der GORE-TEX®<br />
SURROUND®-Technologie<br />
ausgestattet. Diese Innovation<br />
ermöglicht rundum<br />
atmungsaktive und<br />
dauerhaft wasserdichte<br />
Schuhe.<br />
X-SO 30 (Lady) GTX ®<br />
Der X-SO 30 (Lady) GTX® ist als sportlicher Halbschuh für<br />
Freizeitaktivitäten und den Alltag optimal geeignet. Durch die<br />
GORE-TEX® SURROUND® Technologie sind die Schuhe rundum<br />
atmungsaktiv und dauerhaft wasserdicht. Diese einzigartige<br />
Konstruktion sorgt für trockenere Füße und somit mehr<br />
Wohlbefinden. Die spezielle Sohlenkonstruktion besteht aus einem<br />
durchgehenden Spacer, der nicht nur für die Luftzirkulation sorgt,<br />
sondern auch einen ganz besonderen Dämpfungseffekt erzeugt.<br />
X-SO 70 Lady Mid GTX ®<br />
X-SO 70 Mid GTX ®<br />
Der X-SO 70 (Lady) Mid GTX® ist mit der GORE-TEX® SURROUND® Technologie<br />
ausgestattet. Durch die neue Technologie sind die Schuhe rundum atmungsaktiv<br />
und dauerhaft wasserdicht. Die Konstruktion unter dem Fuß ist dabei das Herzstück.<br />
Wasserdampf entweicht durch das GORE-TEX® Laminat in einen offenzelligen Spacer und<br />
von dort seitlich aus dem Schuh. Der Spacer gibt zudem ein softiges Gehgefühl.
SCHÖFFEL LOWA OUTFITBERATERIN<br />
OUTDOOR & SPORT M/W IN VOLLZEIT FÜR<br />
UNSEREN STORE IN STUTTGART<br />
Wenn Du in einem sport-und outdoorbegeisterten Team mitarbeiten willst und für<br />
das Thema Kundenberatung und Verkauf brennst, dann sind wir als traditionsreiche,<br />
innovative Unternehmen der richtige Arbeitgeber für Dich. Deine Aufgabe ist es,<br />
jeden Kunden so von unseren Produkten zu begeistern, dass er gerne wiederkommt,<br />
um einzukaufen und uns weiterempfiehlt.<br />
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sportcombi.de
38 | PERSONALIEN 6.<strong>2018</strong><br />
Supan kehrt zu<br />
Brooks zurück<br />
Zoll wird CEO von Signa Sports,<br />
Internetstores trennt sich von Winter<br />
Alpina: Patrick Hebling neuer Director<br />
Brand & Sales<br />
Rückkehrer Till Supan ist seit<br />
März neuer Regional Sales<br />
Manager bei Brooks. Sein<br />
Vorgänger Bong-Soo Kim<br />
übernimmt die Stelle des Key<br />
Account Managers. Bong-Soo<br />
Kim ist seit 2012 bei Brooks,<br />
zunächst als Sales Rep, dann<br />
als Regional Sales Manager.<br />
Till Supan, war bereits ab 2014<br />
fast drei Jahre als Sales Rep für<br />
Brooks unterwegs.<br />
Eagle Creek mit<br />
Flächenvertrieb<br />
Seit April besetzt Björn Jansen<br />
bei Eagle Creek die neu<br />
geschaffene Position des Sales<br />
Manager Wholesale für Europa<br />
und berichtet direkt an Oliver<br />
Messing, Executive Managing<br />
Director von Eagle Creek<br />
Europe. Jansen kommt von<br />
Uhlsport, wo er als International<br />
Area Sales Manager EMEA<br />
fungierte.<br />
Sport 2000 Österreich:<br />
Neue Leitung<br />
Marketing und Rent<br />
Bereits Anfang März hat<br />
Natascha Krawinkel die<br />
operative Gesamtleitung für<br />
den Bereich Marketing und<br />
Rent bei der Sport 2000<br />
Österreich übernommen. Zu<br />
ihren Aufgaben zählen die<br />
Umsetzung von Marketingund<br />
Vertriebsstrategien,<br />
die Weiterentwicklung<br />
der Sport 2000 Akademie<br />
und die Umsetzung<br />
kurz- und langfristiger<br />
Akquisitionskonzepte.<br />
Tagesaktuelle News:<br />
sport-fachhandel.com<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />
Dr. Stephan Zoll wird zum 1. Juli<br />
CEO der Signa Sports Group, zu<br />
der neben Karstadt Sports auch<br />
Internetstores, Tennis-Point,<br />
Outfitter und Stylefile gehören. Bis<br />
Mitte 2016 war Zoll Geschäftsführer<br />
von Ebay Deutschland, bevor er zum<br />
amerikanischen Handelskonzern Sears wechselte, wo er nur<br />
ein Jahr lang als Onlinevorstand tätig war. Zugleich soll Zoll<br />
„kommissarisch“ die Geschäftsführung von Internetstores<br />
übernehmen. Der bisherige Geschäftsführer Markus Winter<br />
verlasse das Unternehmen „im gegenseitigen Einvernehmen“,<br />
teilt Signa mit.<br />
Markus Winter<br />
Leif Holst-Liæker tritt als<br />
Bergans-CEO zurück<br />
Leif Holst-Liæker tritt von seinem<br />
Posten als CEO von Bergans of<br />
Norway zurück. Grund seien<br />
Unstimmigkeiten zwischen<br />
Bergans’ Aufsichtsrat und dem<br />
CEO über die Weichenstellungen<br />
für die Zukunft. Man habe sich in den<br />
vergangenen Monaten über die weitere<br />
Strategie der Firma ausgetauscht<br />
und dabei Differenzen sowohl<br />
zu wichtigen Weichenstellungen<br />
als auch zu deren Durchführung<br />
festgestellt. Jan Tore Jensen, bisher<br />
Supply Chain Director bei Bergans,<br />
hat vorübergehend den Posten als CEO übernommen.<br />
Leiff Holst Liæker<br />
Jan Tore Jensen<br />
Mayrhofer wird Sprecher der<br />
Österreichischen Skiindustrie<br />
Zum 1. April hat Wolfgang Mayrhofer<br />
die Position des Sprechers der<br />
Österreichichen Skiindustrie<br />
in der Berufsgruppe Ski des<br />
Fachverbandes der Holzindustrie<br />
Österreichs von Fischer-<br />
Geschäftsführer Franz Föttinger<br />
übernommen. Mayrhofer ist seit 1986 bei Atomic und wurde<br />
2011 zum Geschäftsführer der Atomic Austria GmbH ernannt.<br />
Wolfgang Mayrhofer<br />
Sport 2000 mit neuem Bereichsleiter für<br />
Marketing & Kommunikation<br />
Michael Kuhls folgt als Bereichsleiter<br />
für Marketing und Kommu<br />
nikation bei der Sport 2000<br />
auf Hans Allmendinger, der das<br />
Unternehmen Ende letzten Jahres<br />
verlassen hatte. Der 38-jährige ist<br />
seit Ende 2011 bei Sport 2000 und war zuvor unter anderem<br />
bei Zalando. Sandra Hummel, die seit Ende 2012 bei Sport<br />
2000 für die Unternehmenskommunikation zuständig ist,<br />
übernimmt die Stellvertretung für Michael Kuhls.<br />
Michael Kuhls<br />
Patrick Hebling hat zum 1. April<br />
die Leitung der Geschäftseinheit<br />
Produktmanagement, Vertrieb und<br />
Marketing bei Alpina übernommen.<br />
Er bringe 20 Jahre Berufserfahrung<br />
im internationalen Vertrieb,<br />
Produktmanagement und Marketing<br />
mit und soll in neuer Funktion die Themen Multichannel,<br />
Internationalisierung, Digitalisierung, Prozessoptimierung<br />
und Kundenorientierung vorantreiben.<br />
Patrick Hebling<br />
Neue Marketingleitung für Garmin<br />
Bereits seit dem 1. März ist<br />
Simone Weber für die<br />
Gesamtmarketingaktivitäten<br />
von Garmin in der DACH-<br />
Region verantwortlich. Die<br />
Weiterentwicklung der 2016<br />
gestarteten Marketingkampagne<br />
#BeatYesterday solle unter ihrer Führung weiterentwickelt<br />
werden. Zudem solle sie die Neuausrichtung der Marke im<br />
Handel vorantreiben. Simone Weber kommt von Weber-<br />
Stephen, wo sie in gleicher Position tätig war. Sie folgt<br />
auf Daniel Stadtmann, der das Unternehmen bereits im<br />
September des vergangenen Jahres verlassen hatte.<br />
Simone Weber<br />
VSSÖ: Haberstock neuer Sprecher der<br />
ARGE Fahrrad<br />
Als Nachfolger von Norbert Katsch<br />
tritt Wolfgang Haberstock den<br />
Posten des Sprechers der ARGE<br />
Fahrrad in Österreich innerhalb des<br />
Verbands der Sportartikelerzeuger<br />
und Sportausrüster Österreichs<br />
(VSSÖ) an. Seit vier Jahren leitet<br />
Haberstock den Vertrieb von<br />
Simplon. Hans-Jürgen Schoder,<br />
seit 2016 Geschäftsführer des<br />
österreichischen Shimano-<br />
Distributeurs Thalinger-Lange<br />
soll Haberstock als Sprecher-<br />
Stellvertreter unterstützen. Die ARGE<br />
Fahrrad agiert seit 2014 unter dem Dach des VSSÖ. In ihr sind<br />
beispielsweise Bosch, Derby Cycle, EHS, Faber, Funbike,<br />
Giant, Hercules, Kettler, KTM Fahrrad, Scott Sports,<br />
Simplon, Thalinger-Lange und die Winora Group engagiert.<br />
Wolfgang Haberstock<br />
Hans-Jürgen Schoder<br />
Personelle Neuaufstellung bei Mizuno<br />
Maximilian Marten ist neuer General Manager bei Mizuno<br />
Deutschland. Der 37jährige ist bereits seit 2014 bei Mizuno<br />
und war zuvor in verschiedenen Positionen für Adidas tätig.<br />
Zudem wird der Mizuno-Vertrieb für Deutschland und<br />
Österreich bereits seit Dezember von Sven Ehret geleitet<br />
und „neu aufgestellt“. Ebenfalls seit April gibt es mit Jochen<br />
Jöhring einen Category Manager Running und mit Stephan<br />
Lee einen Category Manager Teamsport.<br />
FOTO: HERSTELLER
6.<strong>2018</strong> IMPRESSUM | 39<br />
IMPRESSUM<br />
LESERSERVICE<br />
Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />
leserservice@sport-fachhandel.com<br />
oder an:<br />
SportCombi Verlag GmbH<br />
– Leserservice SFH –<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
Telefon +49 – (0)2354 – 7799-14<br />
VERLAG<br />
SportCombi Verlag GmbH<br />
Heerstraße 5 · D-58540 Meinerzhagen<br />
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Fax +49 – (0) 23 54 – 77 99–77<br />
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Internet www.sport-fachhandel.com<br />
CHEFREDAKTEUR (V.I.S.D.P.)<br />
Andreas Mayer +49 – (0) 23 54 – 77 99-16<br />
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REDAKTION<br />
Marcel Rotzoll, Astrid Schlüchter<br />
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AP Ulrich Onnasch (Ltg.) (DW –21)<br />
u.onnasch@sportcombi.de<br />
Sylvia Triebel (DW –20)<br />
s.triebel@sportcombi.de<br />
Astrid Eisenblätter (DW –14)<br />
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Erik Hornung – Non Sport Products/<br />
Tourismus (DW –13)<br />
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LAYOUT henrich.media GmbH<br />
DRUCK Zimmermann Druck, Balve<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong> erscheint 16 mal/Jahr.<br />
Zur Zeit ist der Anzeigentarif<br />
Nr. 9 vom 1. September 2017 gültig.<br />
EINZELHEFT Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz € 6,–<br />
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nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Änderungen und Kürzungen der Manuskripte<br />
behält sich die Redaktion vor.<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong> ist ein Titel der<br />
Die Titel der SportCombi:<br />
FLÜSSE<br />
TEAM<br />
SPORT<br />
Nächste Ausgaben<br />
7/<strong>2018</strong><br />
VORMESSE OUTDOOR/<br />
RUCKSÄCKE<br />
ERSCHEINUNG:<br />
01.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGSSCHLUSS:<br />
24.05.<strong>2018</strong><br />
8/<strong>2018</strong><br />
DEUTSCH/ENGLISCH<br />
OUTDOOR 1. TAG<br />
ERSCHEINUNG:<br />
17.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGSSCHLUSS:<br />
07.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
9/<strong>2018</strong><br />
DEUTSCH/ENGLISCH<br />
OUTDOOR 2. TAG/<br />
OUTDOOR SCHUHE/<br />
BADE-MODE/EUROBIKE<br />
ERSCHEINUNG:<br />
18.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGSSCHLUSS:<br />
08.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
10/<strong>2018</strong><br />
TRIATHLON/OUTDOOR<br />
NACHBERICHT<br />
ERSCHEINUNG:<br />
27.07.<strong>2018</strong><br />
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19.07.<strong>2018</strong><br />
11/<strong>2018</strong><br />
NACHHALTIGKEIT/<br />
FITNESS TECHNIK<br />
ERSCHEINUNG:<br />
24.08.<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGSSCHLUSS:<br />
16.08.<strong>2018</strong><br />
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