02.05.2018 Aufrufe

audimax campus 6/2018: Dein Hochschulmagazin

WM 2018 - Du kannst es kaum erwarten? Dann klick dich rein in das neue audimax campus und hol dir alle Infos über unsere Nationalelf und die Fußballweltmeisterschaft. Als Top-On gibt es zur WM 2018 unser ultimatives Tippspiel plus Spielplan +++ Schon mal über einen Auslandsaufenthalt in Tel Aviv nachgedacht? Tirza berichtet über ihre Erfahrungen in der Trendstadt +++ Weitere Themen im Heft: Money, Money, Money - Der perfekte Einstieg in Banking & Finance und die Trendbranchen 2020 - Know-how für Absolventen uvm.

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INTERNATIONAL<br />

FAHRRAD & FALAFEL<br />

PRAKTIKUM IN TEL AVIV: TIRZA SEENE ERFÄHRT GELEBTES<br />

MULTIKULTI UND DIE LOCKERSTE BÜROATHMOSPHÄRE EVER.<br />

TEL AVIV, eigentlich Tel Aviv-Jaffa, wurde 1909 gegründet. An den beiden Universitäten<br />

der Hafenstadt studieren rund 50.000 junge Menschen. Tel Aviv bietet<br />

eine gute Mischung aus Geschichte und Moderne, eine Künstlerstadt, vergleichbar<br />

mit Berlin. Ein besonderes Highlight: Der Stadtteil »Die weiße Stadt«! Über<br />

4.000 weiße Bauhaus-Gebäude die 2003 zum Unesco-Kulturerbe ernannt wurden.<br />

Tel Aviv ist eine interkulturelle Stadt mit Religionsvielfalt - Juden, Moslems und<br />

Christen leben friedlich zusammen.<br />

Ein typischer Sonnenuntergang in Tel Aviv mit Blick auf die Altstadt Jaffa.<br />

Mein Traum war es, in Tel Aviv ein Praktikum zu machen. Daher<br />

habe ich kurzerhand initiativ historische Institutionen in<br />

der Stadt angeschrieben und mich für ein Praktikum beworben.<br />

Und tatsächlich: Das Moshe Kantor Center for the Research<br />

of Antisemitism and Racism an der Tel Aviv University<br />

meldete sich bei mir zurück - mit einer Zusage! Das Institut erforscht<br />

Antisemitismus in ganz Europa.<br />

GENÜGEND ZEIT UND GELD EINPLANEN<br />

Zunächst hieß es: alle Vorbereitungen treffen! Da das Praktikum<br />

unvergütet war und Tel Aviv unglaublich teuer ist – die<br />

Miete, für die für unsere Verhältnisse doch eher unansehnlichen<br />

Zimmer beläuft sich auf circa 500 Euro – habe ich mich<br />

für das Promos Stipendium des Deutschen Akademischen<br />

Auslandsdienstes beworben. Praktikanten in Israel bekommen<br />

einen monatlichen Zuschuss von etwa 300 Euro, dessen<br />

Beantragung auch nicht zu kompliziert ist. Es ist nur wichtig,<br />

die Bewerbungszeiträume gut im Auge zu behalten und Dokumente<br />

wie zum Beispiel die Praktikumsbescheinigung, einen<br />

Nachweis über Sprachkenntnisse und Empfehlungsschreiben<br />

einzureichen.<br />

Außerdem muss man sich frühzeitig um ein Visum kümmern.<br />

Der Visumsantrag ist mit einigem bürokratischen Aufwand<br />

verbunden, so musste ich auch Arzttests und Flugtickets vorweisen<br />

können. Mit dem Working Holiday Visum – das sechs<br />

Monate bezahlte Arbeit und sechs Monate Reisefreiheit im<br />

Land garantiert – konnte ich dann jedoch ohne Probleme in<br />

Israel bleiben und auch zwischendurch nach Jordanien reisen.<br />

STUDIEREN UND ARBEITEN UNTER PALMEN<br />

Meine ersten Wochen in Tel Aviv waren ereignisreich: die<br />

strengen Kontrollen am Flughafen, das Bekanntmachen mit<br />

einer neuen Umgebung und Kultur und die Umstellung auf das<br />

warm- feuchte Klima. An meinem Arbeitsplatz an der Uni wurde<br />

ich sehr nett empfangen, die fast ausschließlich weiblichen<br />

Mitarbeiterinnen des Instituts haben mir gerne weitergeholfen<br />

und mir auch viel Freiraum für eigene Interessen gelassen.<br />

Meine Aufgaben bestanden darin, das Institut bei unterschiedlichsten<br />

Veranstaltungen zu unterstützen und aktuelle antisemitische<br />

Vorfälle zusammengefasst in die umfangreiche Datenbank<br />

des Instituts einzutragen. Eine sehr spannende Arbeit,<br />

bei der ich immer über die aktuelle Tagespolitik informiert war<br />

und gleichzeitig viel über den immer noch vorherrschenden<br />

Antisemitismus der europäischen Gesellschaft mitbekommen<br />

habe. Am besten hat mir der lockere, herzliche und offene Umgang<br />

im Büro gefallen. Das habe ich bei Praktika in Deutschland<br />

noch nie erlebt.<br />

Der Uni<strong>campus</strong> ist etwas abgelegen, aber sehr schön und international.<br />

Das einzige Manko: Eine günstige Mensa gibt es dort<br />

nicht, aber die hippe Cafeteria der Geisteswissenschaften im<br />

Gilman Gebäude oder der Falafel für umgerechnet zwei Euro<br />

gleichen das wieder aus.<br />

HEBRÄISCH, ARABISCH, ÄTHIOPISCH<br />

Ich habe mich gleich in Tel Aviv verliebt – die Offenheit der<br />

Stadt und der Mix aus verschiedenen Stilen und Kulturen ist<br />

einzigartig. Jaffa, der alte Hafen und vorwiegend arabisch<br />

geprägte Teil der Stadt, ist ein Beispiel dafür. Hier kommen<br />

LGBTQ-Paare, Hipster, arabische Kleinhändler und Touristen<br />

auf kleinstem Ort zusammen und prägen das interkulturelle<br />

Bild der Stadt. Daneben können Besucher in der Neve<br />

Shaanan Street bei der Äthiopischen Community authentisch<br />

essen, Russisch an jeder Ecke hören und die unzähligen<br />

Französinnen in den Cafés der Bograshov Street beim<br />

typischen morgentlichen ›Kaffee Kar‹, Kaffee mit Eiswürfeln,<br />

beobachten. Natürlich ist in Tel Aviv nicht alles rosig: An die<br />

Militärpräsenz musste ich mich zunächst gewöhnen und an<br />

die Tatsache, dass am jüdischen Feiertag Schabbat, Freitagnachmittag<br />

bis Samstagabend, keine öffentlichen Verkehrsmittel<br />

fahren ebenso.<br />

Text und Fotos: Tirza Seene<br />

08 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker

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