OLIMAR MagischesSpanien 2012
OLIMAR MagischesSpanien 2012
OLIMAR MagischesSpanien 2012
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Tipps vom Spezialisten<br />
NICHT ZUM KEGEL ALLEIN<br />
Bei dem gan zen berechtigten Hype um den Vul -<br />
kanriesen Teide auf Teneriffa sollte man auch<br />
das Anaga-Gebirge im Osten der Insel nicht ver-<br />
gessen! Seine dramatischen Formati o nen aus<br />
Basalt und Lavaschmelzgestein sind von Farn-,<br />
Lorbeer- und Baumheide wäl dern überzo gen<br />
und bieten Naturliebhabern entschleunigende<br />
Ein sam keit – und ein Fest für die Sinne.<br />
VERPASS DIR EINE<br />
Zigarren: dank Gerhard Schröder wieder salonfähig<br />
– und im Allgemeinen mit Cuba assoziiert.<br />
Dabei werden auch auf La Palma von Ken nern<br />
hoch geschätzte „Prengel“ produziert, aus in -<br />
seleigenen Tabaken und zu moderaten Prei sen.<br />
Wer sich gerne in blauen Dunst hüllt, sollte sich<br />
un bedingt die eine oder andere gönnen!<br />
ES LIEGT WAS IN DER LUFT<br />
Wer auf El Hierro immer der Nase nachgeht,<br />
wird über kurz oder lang einem süßlichen Duft<br />
mit leicht rauchiger Note auf die Spur kommen.<br />
Er entströmt einem Haus in Valverde, über dessen<br />
Eingang „Fabrica de Quesadil las“, Käse ku -<br />
chenfabrik, geschrieben steht. Für viele Her re ños<br />
ist dieser Ort ein Pilger ziel, denn hier entsteht<br />
jene untertassengroße Süßspeise, nach der die<br />
ganze Insel verrückt ist. Verantwortlich für diesen<br />
Erfolg sind die traditionellen Zutaten – allen<br />
vor an der inseltypische Frisch käse aus Ziegen-,<br />
Schaf- und Kuhmilch – sowie das Holz der Baumheide,<br />
das im O fen verfeuert wird und den Quesadillas<br />
ihr ein zigartiges rauchiges Aroma verleiht.<br />
Un bedingt probieren!<br />
INSEL MIT PFIFF<br />
Um sich über weite, oft unwegsame Täler hin -<br />
weg verständigen zu können, haben die Be woh-<br />
ner von La Gomera „El Silbo“, eine gepfiffene<br />
Sprache, entwickelt. Sie drohte lange in Verges -<br />
senheit zu geraten, erfreut sich inzwischen aber<br />
wieder einer stetig wachsenden Fange meinde<br />
und wird sogar an einigen Schu len unterrichtet.<br />
Unser Tipp: Besu chen Sie im Ort Vu el tas das<br />
„Abi sinia“ (Restaurant/Bar) und lassen Sie sich<br />
vom Kellner zeigen, wie man pfeifend einen<br />
Drink bestellt.<br />
AB IN DEN URWALD<br />
Nicht nur die Drachen bäume auf La Palma sind<br />
ein botanischer Superlativ, sondern auch der<br />
Lor beer wald Bosque de los Tilos, das größte<br />
Areal dieses aus dem Tertiär stammenden „Ur -<br />
walds“ auf den Kanaren.<br />
NEUE WEGE GEHEN<br />
Was anderswo längst eine echte Alternative<br />
zum reinen Badeurlaub ist, kommt jetzt auch<br />
auf Fuerteventura langsam in Mode: das Wan -<br />
dern. Aus gutem Grund, denn die zweitgrößte<br />
Insel des Archipels bietet eine überraschende<br />
Vielfalt, die sich am besten auf Schusters Rap -<br />
pen entdecken lässt: erodierte Vulkankegel und<br />
bizarre Stein- und Wüstenlandschaften hier,<br />
schneeweiße Dörfer, grüne Oasen, sehenswerte<br />
Täler und Schluchten da. In absehbarer Zeit sollen<br />
gut 600 Kilometer markierter Wanderwege<br />
die exo tischen Schönheiten Fuerteventuras er -<br />
schließen. Heute sind Karten, Wegweiser und<br />
Wanderführer noch ein wenig Mangelware.<br />
Bild oben<br />
links: Das<br />
Erbe César<br />
Man riques<br />
– hier seine<br />
Stiftung in<br />
Tahíche – ist<br />
überall auf<br />
Lanzarote<br />
präsent.<br />
Bild oben<br />
rechts: Der<br />
Teide ist der<br />
allgegenwärtige<br />
Herrscher<br />
über Teneriffas<br />
Nord<br />
küste.<br />
Bild unten<br />
links: durch<br />
die stetigen<br />
Atlantikwinde<br />
geprägte<br />
Wacholderbüsche<br />
auf<br />
El Hierro<br />
Bild un-<br />
ten rechts:<br />
Skurille<br />
Felsgebilde<br />
– Magma -<br />
pfropfen,<br />
die der Erosionwiderstanden<br />
–<br />
prägen das<br />
Gesicht von<br />
La Gomera.<br />
Infos und Tipps · Kanaren<br />
IM REICH VON CÉSAR MANRIQUE<br />
Der 1919 in Lanzarotes Hauptstadt Arrecife<br />
ge borene und 1992 auf seiner Heimat insel<br />
verstorbene César Manrique war Künst ler,<br />
Architekt und Bildhauer – und führender Um -<br />
weltschützer des vulka nischen Eilands …<br />
Nach einem Kurs zum Städtebaumeister an<br />
der Universität von La Laguna auf Teneriffa<br />
und dem Besuch der „San Fernando“-Schule<br />
der Schönen Künste in Madrid eröffnet er<br />
dort 1954 die erste nichtbildliche Kunstga -<br />
lerie Spaniens. 1964 folgt er einer Einla dung<br />
Nelson Rocke fel lers, für vier Jahre in Hous ton<br />
und New York auszustellen. 1968 kehrt er<br />
nach Lanzarote zu rück. Und in seinem Stre -<br />
ben nach Bewah rung der traditionellen Bau -<br />
weise gestaltet er ab 1970 bis zu seinem Tod<br />
eine Vielzahl von Ge bäu den und öffentlichen<br />
Plätzen, wo bei ihm durch die Integration von<br />
Felsen, Stein und erstarrten Lavaströmen eine<br />
einmalige Syn these von Kunst und Natur ge -<br />
lang. Mehr noch: Er überzeugt die Insel re gie -<br />
rung, die landschaftliche und kulturelle Iden -<br />
tität Lanzarotes zu erhalten und den Tou ris -<br />
mus in gemäßigte Bahnen zu steuern.<br />
Dem Lebenswerk Manriques begegnet man<br />
auf Schritt und Tritt. So etwa in Ta híche, wo<br />
er beim Bau seines einstigen Wohn hau ses –<br />
seit 1982 Sitz der Stiftung – fünf Lava bla sen<br />
zu Wohnräumen umgestaltete. In Gärten wie<br />
dem „Jardín de Cactus“ in Guatiza. In den<br />
Lavagrotten Jameos del Agua. Auf Ver kehrs -<br />
inseln, die große Windspiele zieren. Und auch<br />
außerhalb Lanzarotes, z.B. mit den Meeres -<br />
schwimmbädern Lago Martiánez in Puerto de<br />
la Cruz auf Teneriffa, ist sein Erbe präsent.<br />
157