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Intern - Berliner Werkstätten für Behinderte GmbH

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BWB in den Gropius<br />

Passagen<br />

BWB präsentiert sein Bildungsangebot<br />

auf der Ausbildungsmesse.<br />

BWB verabschiedet<br />

Wolfgang Braasch<br />

Langjähriger Betriebsleiter verlässt<br />

die BWB-Südwest.<br />

BWB-<strong>Intern</strong> zu Besuch<br />

beim Einblick<br />

Auch die Mitarbeiterzeitschrift feiert<br />

einen runden Geburtstag.<br />

Moderne Technik <strong>für</strong><br />

moderne Kunden<br />

Zwei neue Maschinen in der BWB-<br />

Nord im Einsatz.<br />

50 Jahre BWB: Das<br />

muss gefeiert werden<br />

Einblicke in die Projektgrupppe um<br />

die 50-Jahr-Feier der BWB.<br />

Wie sich die BWB vor<br />

Bränden schützt<br />

Große Umbaumaßnahmen in der<br />

BWB zum Thema Brandschutz.<br />

Großküchenhelfer<br />

Abschlussprüfungen<br />

Feierliche Zertifikatsübergabe der<br />

neuen Großküchenhelfer der BWB.<br />

Interview mit:<br />

Edda Bindewald<br />

BWB-<strong>Intern</strong> trifft die Nachfolgerin<br />

von Jürgen Mauss.<br />

S.3<br />

S.4<br />

S.9<br />

S.11<br />

S.13<br />

S.14<br />

S.15<br />

S.16<br />

DIE WERKSTATT<br />

FÜR ARBEIT<br />

UND BILDUNG<br />

<strong>Intern</strong><br />

Gebärdenservice in der BWB<br />

01/12


aus den <strong>Werkstätten</strong> - Editorial<br />

Die BWB präsentiert sich auf<br />

Jobmessen als zuverlässiger Partner<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Werkstätten</strong> <strong>für</strong> <strong>Behinderte</strong><br />

<strong>GmbH</strong> stellten sich am 13. und 14. Januar<br />

während der „Berufsausbildungstage“ mit<br />

einem eigenen Stand in den Gropius Passagen<br />

vor. 43 Unternehmen präsentierten sich an den<br />

beiden Tagen im Einkaufszentrum im <strong>Berliner</strong><br />

Bezirk Neukölln. Sie warben um Schulabgänger<br />

und Berufsanfänger. Am Stand der BWB lagen<br />

Prospekte und Flyer aus, die über die Aufgaben<br />

der <strong>Werkstätten</strong> und die verschiedenen Möglichkeiten<br />

der beruflichen Förderung informieren.<br />

„Einige Besucher kamen gezielt zu uns,<br />

andere entdeckten unseren Stand zufällig bei<br />

einer Einkaufstour“, berichtet Angelika Lipinski<br />

über ihre „Schicht“ am Sonnabend. Die Psychologin<br />

ist bei der BWB-Ost tätig. Sie beantwortete<br />

unter anderem die Fragen von Passanten,<br />

die <strong>für</strong> ihre Kinder oder andere Verwandte eine<br />

berufliche Bildung suchen.<br />

Gegen 14 Uhr wurde Angelika Lipinski von<br />

der Sozialarbeiterin Pinar Can und dem Psychologen<br />

Jens Hamann von der BWB-Nord<br />

abgelöst. „Unser Berufsbildkatalog kam bei den<br />

Besuchern gut an“, resümiert Hamann seine<br />

Arbeit. In dem DIN-A4-Heft erklärt die BWB die<br />

Berufsbilder, die sie anbietet: Welche Aufgaben<br />

hat beispielsweise ein Serviceassistent, und wo<br />

wird er bei der BWB eingesetzt? Was lernt eine<br />

Person, die in der Metallbearbeitung tätig ist?<br />

Wie alt sind im Durchschnitt die Kolleginnen<br />

und Kollegen, die sich <strong>für</strong> berufliche Bildung<br />

in diesem Bereich entscheiden? Diese Fragen<br />

beantwortet der Katalog.<br />

Am Stand erschien unter anderem eine<br />

27-jährige <strong>Berliner</strong>in, die nach einer persönlichen<br />

Krise eine neue berufliche Perspektive<br />

<strong>für</strong> sich sucht. Sie hat einen erweiterten Haupt-<br />

schulabschluss, beherrscht etwas Englisch und<br />

Polnisch. Jetzt will sie Praktika machen und herausfinden,<br />

wo ihre Stärken liegen. Auch Mitarbeiter<br />

der BWB-Süd, die in Neukölln wohnen,<br />

schauten am BWB-Stand vorbei. Ferner kamen<br />

Menschen mit einem Abschluss in einem sozialen<br />

Beruf, die sich bei der BWB um einen<br />

Arbeitsplatz im Stammpersonal bewerben<br />

wollen. „Die BWB hat in der Stadt einen guten<br />

Ruf als Arbeitgeber“, sagte eine Frau, die zur<br />

Zeit bei einer sozialen Einrichtung angestellt<br />

ist und von dort weg möchte. „Außerdem ist<br />

die BWB gut zu erreichen, egal, wo man in der<br />

Stadt wohnt“, sagte die Frau.<br />

Pinar Can und Jens Hamann (Foto) bemühten<br />

sich, im Gespräch mit den behinderten<br />

Menschen herauszufinden, wo deren Bedürfnisse<br />

liegen. „Manche können sich nicht gut<br />

selbst einschätzen“, meint der Psychologe Hamann.<br />

Sie würden sich zu viel oder zu wenig<br />

zutrauen. Die BWB hilft ihnen, das richtige Maß<br />

und eine spannende Herausforderung <strong>für</strong> sich<br />

zu finden.<br />

Auch im März präsentiert sich die BWB wieder<br />

der Öffentlichkeit. „Und was möchten Sie<br />

werden?“ – so lautet eine Frage, die Jugendliche<br />

in den letzten Schuljahren oft hören. Auf<br />

der dritten Großen Hausmesse am 20. März in<br />

der Westhafenstraße 4, 13353 Berlin-Tiergarten,<br />

können sie eine Antwort finden. Von 15 bis 18<br />

Uhr können sich Menschen mit Behinderungen<br />

und ihre Familien über 20 Berufsfelder<br />

informieren, welche die BWB bietet. Ausbilder,<br />

Gruppenleiter und andere Mitarbeiter der BWB<br />

haben Zeit <strong>für</strong> ein Gespräch. Der Eintritt ist<br />

selbstverständlich frei und ohne Anmeldung<br />

möglich.<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

vor bald 50 Jahren hat das Land<br />

Berlin gemeinsam mit Verbänden der<br />

Wohlfahrt die BWB mit dem Zweck<br />

gegründet, „behinderte Personen (…)<br />

durch geeignete Maßnahmen einer<br />

zeitgemäßen Rehabilitation in Arbeit,<br />

Beruf und Gesellschaft einzugliedern.“<br />

Es waren noch nicht mal 20 Jahre<br />

vergangen, dass man in Deutschland<br />

Menschen mit Behinderung ihr Recht<br />

auf Leben und körperliche Unversehrtheit<br />

genommen hatte.<br />

Menschen mit Behinderung haben<br />

ihre Chance genutzt und ihr Recht auf<br />

gleichberechtigte Teilhabe formuliert<br />

und eingefordert. Dieses Recht ist aber<br />

noch nicht in allen Teilen umgesetzt,<br />

wie die aktuellen Diskussionen um die<br />

<strong>Behinderte</strong>nrechtskonvention (BRK)<br />

und Inklusion zeigen.<br />

Auf dem Weg hin zu einer gleichberechtigten<br />

Teilhabe möchte die BWB<br />

auch weiterhin Menschen mit Behinderung<br />

begleiten, Handicaps ausgleichen<br />

und Chancen nutzbar machen.<br />

Dazu gehört auch, das Erreichte mit<br />

Stolz und Selbstbewusstsein zu feiern.<br />

Dazu sollten Sie sich schon jetzt den 7.<br />

August 2012 vormerken!<br />

Ihre Gabriele Rössler<br />

3


4<br />

aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

Daumen hoch! Wolfgang Braasch<br />

verabschiedet sich.<br />

„Er war immer mittenmang“<br />

Im Januar ging Wolfgang Braasch in Rente,<br />

der Betriebsleiter der BWB-Südwest. Seine<br />

Kollegen erinnern sich an die Zeit mit ihm.<br />

„Er ist nicht der Typ, der sich im Büro verbarrikadiert“,<br />

sagt Annett Jeske. „Er war immer<br />

mittenmang.“ Jeske ist Gruppenleiterin bei der<br />

BWB-Südwest. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in ihrer Gruppe montieren Sicherheitsschlösser<br />

<strong>für</strong> die ASSA ABLOY Sicherheitstechnik<br />

<strong>GmbH</strong>, in deren Gebäude die BWB-Südwest<br />

untergebracht ist. Annett Jeske redet über ihren<br />

ehemaligen Chef: Wolfgang Braasch, der<br />

Leiter der BWB-Südwest, ging im Januar nach<br />

mehr als 20 Jahren bei der <strong>Berliner</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Behinderte</strong> <strong>GmbH</strong> in Rente. Als „freundlich<br />

und nett“ bleibt der Betriebswirt Braasch auch<br />

Sonja Ulderup im Gedächtnis. Die 1955 geborene<br />

Frau ist seit ihrem 17. Lebensjahr bei der<br />

BWB tätig. Sie ist in Annett Jeskes Gruppe. „Mit<br />

Herrn Braasch konnte man wenigstens mal einen<br />

Spaß machen“, sagt Sonja Ulderup.<br />

Der von seinen Kolleginnen und Kollegen<br />

hochgelobte Betriebsleiter wurde am 19. Januar,<br />

seinem Geburtstag, mit einer Feier verabschiedet.<br />

Zu diesem Fest kamen nicht nur<br />

BWB-Personal, sondern auch Vertreter von TE<br />

Connectivity (früher ADC Krone) und vielen<br />

anderen Unternehmen, mit denen Wolfgang<br />

Braasch im Laufe der Jahre zusammengearbeitet<br />

hatte. Norbert Michalski aus dem Aufsichtsrat<br />

der BWB hielt eine Rede, über die sich<br />

Braasch besonders freute, wie er im Nachhinein<br />

erzählt: „Ich habe immer gern bei der BWB<br />

gearbeitet“, resümiert er seine Zeit im Betrieb.<br />

„In Südwest hatte ich eine gute Crew.“<br />

Allerdings sei er enttäuscht darüber, dass die<br />

BWB noch keinen Nachfolger <strong>für</strong> seinen Posten<br />

gefunden hat. Braasch hätte diese Person gern<br />

eingearbeitet, auch um die guten Kontakte zu<br />

den Kunden aufrechtzuerhalten. Die BWB ist<br />

bestrebt, den Posten bald zu besetzen. Zur Zeit<br />

leitet Christian Schuster, der Chef der BWB-<br />

Süd, übergangsweise auch die BWB-Südwest.<br />

Annett Jeske bleibt stellvertretende Betriebsleiterin<br />

der BWB-Südwest.<br />

Die BWB-Südwest nahm im Wendejahr 1989<br />

in der Goerzallee ihren Betrieb auf. Zwei Jahre<br />

später trat Wolfgang Braasch ans Steuer. Er<br />

war zuvor bei IKON angestellt, einer <strong>Berliner</strong><br />

Firma, die später in der weltweit tätigen Unternehmensgruppe<br />

ASSA ABLOY aufgehen<br />

sollte. Eckhard Schubert kennt Braasch noch<br />

aus dieser Zeit. Er kam im Frühling 1991 zur<br />

BWB. Der gelernte Werkzeugmacher Schubert<br />

war zu der Zeit arbeitslos, weil sein Betrieb in<br />

der Wendezeit aufgelöst worden war. Zufällig<br />

las der Mann aus dem Land Brandenburg in<br />

der „<strong>Berliner</strong> Zeitung“ eine Stellenanzeige der<br />

BWB: Die <strong>Werkstätten</strong> suchten einen Gruppenleiter<br />

<strong>für</strong> die BWB-Südwest. Schubert interessierte<br />

sich schon seit längerem <strong>für</strong> die Arbeit<br />

mit behinderten Menschen. Er bewarb sich,<br />

erhielt aber zunächst keine Antwort. Die Einladung<br />

zum Vorstellungsgespräch traf erst ein,<br />

als der Termin schon verstrichen war.<br />

Eckhard Schubert telefonierte mit der damaligen<br />

Personalchefin Karin Pfeffer. Er durfte<br />

trotzdem kommen. Im Vorstellungsgespräch<br />

saß er Wolfgang Braasch gegenüber, dem<br />

frischgebackenen Betriebsleiter. Die beiden<br />

Männer verstanden sich auf Anhieb. In seiner<br />

unkomplizierten Art habe Braasch ihm geholfen,<br />

mit der Situation klarzukommen, die ihm


unangenehm war, erinnert sich Eckhard Schubert.<br />

Er kriegte den Job – und betreute bei der<br />

BWB-Südwest eine Gruppe von sechs bis neun<br />

behinderten Menschen. Später machte er seine<br />

sonderpädagogische Zusatzausbildung,<br />

ebenso wie Wolfgang Braasch.<br />

Schuberts Gruppe gehörte zum Arbeitstrainingsbereich,<br />

wie der Berufsbildungsbereich<br />

Anfang der neunziger Jahre genannt wurde.<br />

Wie auch heute noch sollte der Bereich behinderte<br />

Menschen <strong>für</strong>s Berufsleben fit machen.<br />

Die Aufgaben von Schuberts Gruppe waren<br />

vielfältig. Die behinderten Menschen montierten<br />

Zylinder und verpackten Schrauben<br />

in Tüten, die dann zugeschweißt wurden. Das<br />

waren Aufträge von IKON, dem Unternehmen,<br />

mit dessen Vertretern Wolfgang Braasch häufig<br />

verhandelte. Dabei ging es um Preise, um die<br />

Formen der Kooperation mit der BWB. Eckhard<br />

Schubert erzählt, dass Braasch ein geschickter<br />

Verhandlungsführer war – ein von allen geschätzter<br />

und stets gesprächsbereiter Kollege.<br />

„Die Mitarbeiter und die Stammmitarbeiter<br />

konnten sich jederzeit an ihn wenden“, sagt er.<br />

„Er fand Lösungen <strong>für</strong> vieles.“<br />

Die BWB-Südwest veränderte sich – und mit<br />

ihr Wolfgang Braasch und seine Aufgaben. Im<br />

Jahr 2003 wurde die Außenarbeitsgruppe bei<br />

der Firma ADC Krone eingerichtet. In der gesamten<br />

BWB wurden nun Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gesucht, die in Außenarbeitsgruppen<br />

tätig werden wollten. Diese Gruppen<br />

gibt es bis heute. Die BWB-Mitarbeiter arbeiten<br />

dort eng mit der übrigen Belegschaft zusammen.<br />

Sie gehen wie sie in die Kantine, haben<br />

einen Werkausweis. Viele Menschen bei der<br />

BWB hatten anfangs Vorbehalte gegenüber<br />

den Außenarbeitsgruppen, würden sie doch<br />

den geschützten Bereich der <strong>Werkstätten</strong> verlassen.<br />

„Doch es gelang Wolfgang Braasch,<br />

ihnen zu vermitteln, dass sie einen Schritt vorwärts<br />

tun, wenn sie sich <strong>für</strong> eine Außenarbeitsgruppe<br />

entscheiden“, sagt Eckhard Schubert.<br />

Eine Außenarbeitsgruppe kommt dem ersten<br />

Arbeitsmarkt sehr nahe. Und es ist ja die Aufgabe<br />

der <strong>Werkstätten</strong>, sie dahin zu führen. Auch<br />

dank der Arbeit von Herrn Braasch „haben die<br />

Außenarbeitsgruppen heute bei der BWB ein<br />

positives Image“, sagt Annett Jeske.<br />

Schließlich hatte die BWB-Südwest so viele<br />

Mitarbeiter, dass Räume fehlten. Braasch und<br />

sein Schubert schauten sich in der Umgebung<br />

um. Die Räume mussten ja bestimmten Anforderungen<br />

genügen, industrielle Produktion<br />

musste darin möglich sein. Dass in der nahegelegenen<br />

Wupperstraße im Jahr 2004 ein weiterer<br />

Ableger der BWB öffnen konnte, ist maßgeblich<br />

ihr Verdienst. Wolfgang Braasch setzte<br />

seine Kraft da<strong>für</strong> sein, auch diesen Teil der BWB<br />

flott zu machen. Er kümmerte sich außerdem<br />

darum, dass Mitarbeiter der BWB in der Poststelle<br />

von ASSA ABLOY tätig werden konnten.<br />

Annett Jeske ist seit dem Jahr 2003 bei der<br />

BWB. Auch sie war zunächst Angestellte von<br />

IKON. Mit einer Kollegin von IKON begleitete<br />

sie eine Gruppe behinderter Mitarbeiter der<br />

BWB, die Aufträge von IKON erledigte. Sie lernte<br />

auch die Gruppenleiter an. Schließlich kam<br />

Annett Jeske ganz zur BWB. Sie erzählt, dass<br />

ihr Wolfgang Braasch den Einstieg erleichtert<br />

habe. „Er hat sehr viel Einfühlungsvermögen<br />

im Umgang mit behinderten Menschen“, sagt<br />

sie. Diese schätzen ihn und erinnern sich gern<br />

an ihn – auch daran, dass er gern mal vorbeischaute,<br />

wenn eine Gruppe einen Ausflug oder<br />

eine Reise unternahm.<br />

aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

Wolfgang Braasch bedankte sich bei<br />

seinen Gästen<br />

5


6 Titelthema<br />

Ein gutes Team. Silke Urban und Alexander Pietzke trainieren regelmäßig die Deutsche Gebärdensprache.<br />

Sich mit dem Körper ausdrücken<br />

– eine Herausforderung.<br />

Silke Urban lernt die Deutsche Gebärdensprache. Bei der BWB ist sie<br />

Kontaktperson <strong>für</strong> Gehörlose und Schwerhörige.<br />

In der Schule konnte sich Silke Urban <strong>für</strong><br />

Fremdsprachen nicht so recht begeistern.<br />

Basiskenntnisse in Englisch hat sie zwar, aber der<br />

Unterricht machte ihr keinen Spaß. Um so mehr<br />

interessiert sich die 35-Jährige <strong>für</strong> die Deutsche<br />

Gebärdensprache. Gehörlose und schwerhörige<br />

Menschen nutzen sie, um sich untereinander und<br />

mit Hörenden zu verständigen. „Für mich ist das<br />

nicht einfach eine Fremdsprache, sondern eine<br />

eigene Welt“, sagt Silke Urban. Sich mit dem Körper<br />

auszudrücken, ohne die Sprechwerkzeuge zu<br />

benutzen, das findet sie spannend.<br />

Die Heilerziehungspflegerin fing im Jahr 2003<br />

bei der BWB an. Sie leitet eine Sonderarbeitsgruppe<br />

bei der BWB-Nord. Die Mitarbeiter fertigen<br />

unter anderem Verpackungen an und bestücken<br />

Wandkonsolen, die in Klimaanlagen eingebaut<br />

werden. In der Gruppe ist auch ein gehörloser<br />

Mann, Alexander Pietzke. Als sie ihn kennen lernte,<br />

verständigte sich Silke Urban zunächst mittels<br />

einfacher Gesten mit ihm. Sie zeigte auf etwas,<br />

manchmal schrieb sie ein Wort auf. Schon bald<br />

wollte sie die Welt der Gehörlosen und Schwerhörigen<br />

besser verstehen.<br />

Die BWB ermöglichte Ihr die Teilnahme an<br />

mehreren Kursen in der Deutschen Gebärdensprache.<br />

„Der Lehrer ist selbst gehörlos“, sagt Silke<br />

Urban, die mittlerweile schon den siebenten Kurs<br />

besucht. Ihr Lehrer ist <strong>für</strong> das <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />

Gebärdenservice tätig, das <strong>für</strong> die BWB Kurse<br />

anbietet. Gebärdenservice arbeitet <strong>für</strong> Privatpersonen<br />

und Firmen – Gehörlose und Hörende, die<br />

die Gebärdensprache erlernen oder ihre Kenntnisse<br />

vertiefen möchten. Der Geschäftsführer Andreas<br />

Costrau ist langjähriger Gebärdensprachdozent<br />

mit staatlicher Anerkennung. Costrau ist


Muttersprachler – er ist taub und auf die Gebärdensprache<br />

angewiesen.<br />

Die Deutsche Gebärdensprache wird von ungefähr<br />

80.000 Gehörlosen und 120.000 Schwerhörigen<br />

und Hörenden genutzt. DGS – wie Silke<br />

Urban und andere Kundige die Sprache nennen<br />

– ist eine visuelle Sprache. Das heißt, dass der Sprechende<br />

Körperhaltung, Gestik und Mimik einsetzt,<br />

um sich auszudrücken. Er bewegt auch die Lippen,<br />

damit das Gegenüber die Worte ablesen kann. Wie<br />

paukt man da Vokabeln? Silke Urban erzählt, dass<br />

sie am Anfang ziemlich viel Zeit und Kraft investiert<br />

habe. Wie beim Englischlernen musste sie Vokabeln<br />

üben. Das macht sie übrigens noch heute. Sie<br />

schaut sich die Gebärden auf einem Kurzvideo an<br />

und trainiert sie nach dieser Vorgabe. Manchmal<br />

arbeitet sie auch mit einer anderen Person zusammen.<br />

Diese schaut, ob die Gebärde stimmt, also der<br />

Vorlage entspricht.<br />

Nach dem Einführungskurs bei der BWB besuchte<br />

Silke Urban nacheinander fünf Aufbaukurse.<br />

Diese fanden einmal pro Woche in den Räumen<br />

des Unternehmens Gebärdenservice statt. „Die<br />

anderen Teilnehmer waren Hörende“, erinnert sich<br />

Urban. „Viele waren in sozialen Berufen tätig.“ Immer<br />

tiefer stieg sie in das <strong>für</strong> sie noch immer neue und<br />

spannende Universum ein. Die Deutsche Gebärdensprache,<br />

so erzählt sie, kennt auch grammatikalischen<br />

Zeiten, wie Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Zukunft. Sie wird in Deutschland verwendet.<br />

In anderen Ländern gibt es eigene Verständigungssysteme.<br />

Jugendliche und andere soziale Gruppen<br />

benutzen ihren eigenen Slang. „Die Gebärden entwickeln<br />

sich immer weiter“, sagt Silke Urban. „Sie<br />

entsprechen dem Zeitgeist.“<br />

Auch nach den Aufbaukursen ist Silke Urban<br />

noch keine staatlich geprüfte Dolmetscherin <strong>für</strong><br />

die Deutsche Gebärdensprache. Das bedeutet einige<br />

Einschränkungen. So dürfe sie zum Beispiel<br />

keine Verträge übersetzen. Als Sprachkundige kann<br />

sie sich jedoch gut verständigen und andere unterstützen.<br />

Sie gilt bei der BWB mittlerweile als Fachfrau.<br />

Gehörlose und Schwerhörige können sich an<br />

sie wenden, wenn sie eine Frage haben. „Ich kann<br />

z. B. helfen, wenn jemand ein Reha-Gespräch hat“,<br />

sagt Silke Urban. Im Juli 2012 will sie mit gehörlosen<br />

und schwerhörigen Mitarbeitern der BWB eine Reise<br />

in den Harz unternehmen: fünf Tage Erholung.<br />

Urban betont, dass sie auch gern weiterhilft, wenn<br />

Förderschüler und ihre Angehörigen die BWB kennen<br />

lernen und sich über Angebote zur beruflichen<br />

Bildung informieren wollen.<br />

Auch die Kommunikation mit dem gehörlosen<br />

Kollegen Alexander Pietzke klappt besser, obwohl<br />

dieser die Deutsche Gebärdensprache erst seit<br />

zwei Jahren erlernt. Er arbeitet bei der BWB im Betreuungsschlüssel<br />

1:3. Silke Urban hilft ihm, sich<br />

noch besser zurechtzufinden. Sie will weiter lernen.<br />

Dazu besucht sie gleich zwei Gesprächskreise. Der<br />

eine, ein Stammtisch, wird von dem im Jahr 2004<br />

gegründeten Unternehmen Gebärdenfabrik organisiert.<br />

Der andere, von Urban selbst organisiert,<br />

findet innerhalb des Innovativen Bildungs-Systems<br />

(IBS) bei der BWB statt. Zu diesem „Gebärdengesprächskreis“<br />

gehören ungefähr 14 Personen. Er<br />

wird von einem gehörlosen Mann geleitet, der als<br />

Produktionshelfer tätig ist. „ Wir schnattern, wie uns<br />

die Hände gewachsen sind“, sagt Silke Urban.<br />

Sie ist in der Gehörlosen- und Schwerhörigenszene<br />

Berlins bestens vernetzt. Sie erzählt von einem<br />

Kinder- und Jugendfestival <strong>für</strong> Menschen aus<br />

aller Welt, das im September 2011 zum zweiten Mal<br />

��<br />

Titelthema<br />

7<br />

Mit diesem Logo macht die BWB auf seinen<br />

Gebärdenservice aufmerksam<br />

Planung der gemeinsamen Reise im<br />

Kursteam.


8 Titelthema<br />

Bild: aktuelle Website des BMAS. Auf der<br />

Homepage des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />

Arbeit und Soziales (BMAS) sind jetzt<br />

noch mehr Inhalte als Gebärdensprach-<br />

Filme abrufbar. Die Filme wurden in die<br />

Website eingebunden und stehen in den<br />

Formaten Flash, QuickTime und WindowsMedia<br />

zur Verfügung.<br />

DIE KLASSISCHE GROSSFAMILIE<br />

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stattfand, dieses Mal in der deutschen Hauptstadt.<br />

In den Workshops ging es zum Beispiel um Reisen,<br />

berufliche Orientierung und um das Verhalten bei<br />

Konflikten. Ebenfalls im September 2011 in Berlin war<br />

die „Deafweek“, auf der sich unter anderen soziale Ein-<br />

richtungen und Verbände von Gehörlosen, Schwerhörigen<br />

und ihren Angehörigen präsentierten. „Ich<br />

fand es spannend, bei Vorträgen mit dabei zu sein“,<br />

sagt Silke Urban. Natürlich verständigten sich die Referenten<br />

in der Gebärdensprache.<br />

Viele Gehörlose und Schwerhörige in Berlin sind<br />

einander schon begegnet. Sie kennen sich – aus der<br />

Schule, dem <strong>Intern</strong>at oder von gemeinsam besuchten<br />

Veranstaltungen. Wie Gleichaltrige gehen die Jugendlichen<br />

gern auf Partys, jedoch eher, um sich zu<br />

unterhalten als zu tanzen.<br />

Viele Hörende sind befangen, wenn sie zum<br />

ersten Mal einem Gehörlosen oder Schwerhörigen<br />

begegnen. „Man sollte keine Scheu haben,<br />

auf sie zuzugehen – und dabei nicht die Behinde-<br />

rung in den Mittelpunkt stellen“, sagt Silke Urban.<br />

Viele Gehörlose und Schwerhörige können ja Worte<br />

von den Lippen ablesen, so dass eine Verständigung<br />

über einfache Themen möglich sein sollte.<br />

Sie macht sich viele Gedanken darüber, wie wir das<br />

Leben von Gehörlosen und Schwerhörigen vereinfachen<br />

können. Was geschieht beispielsweise, wenn jemand<br />

im Fahrstuhl steckenbleibt? Mit der Sprechanlage<br />

kann sich die Person kaum verständigen. Könnte<br />

da eine Videoaufzeichnung aus dem Lift helfen? Und<br />

wie drückt ein Gehörloser aus, dass jemand einen<br />

Unfall hat und Hilfe braucht? Ein Patentrezept <strong>für</strong> solche<br />

schwierigen Situationen gibt es nicht. Es braucht<br />

Feingefühl und Toleranz und das Mitdenken aller.<br />

Gehörlose und schwerhörige Förderschüler und<br />

ihre Familien können sich direkt an Silke Urban wenden,<br />

wenn sie die BWB kennen lernen möchten:<br />

urban@bwb-gmbh.de, Telefon 390 96 -227.


Was die Mitarbeiterzeitschrift<br />

Einblick über die BWB erzählt<br />

Der Einblick ist die Mitarbeiterzeitschrift<br />

der BWB, ein Heft voller Erlebnisberichte,<br />

Kinorezensionen und Sport. Die Titelseite<br />

ist in den Farben der BWB gehalten: blau, gelb<br />

und weiß. Im Heft stehen vor allem kurze Texte.<br />

Oft schreibt jemand in der Ich-Form über etwas,<br />

das er oder sie bei oder mit der BWB erlebt<br />

hat: einen Arbeitstag, einen Ausflug, einen<br />

Sportwettkampf. Eine Übersicht informiert darüber,<br />

wer gerade sein Betriebsjubiläum feiert.<br />

Regelmäßig erscheinen Kontaktanzeigen von<br />

Kollegen – mit Namen und Foto.<br />

„Der Einblick ist die Plattform der Mitarbeiter“,<br />

erklärt Katharina Mittmann. „Sie können<br />

alles schreiben, was sie bewegt.“ Die Heilerziehungspflegerin<br />

ist bei der BWB-Ost tätig. Seit<br />

drei Jahren ist sie Chefredakteurin des „Einblicks“.<br />

Die 32-Jährige verfasst nur selten selbst<br />

einen Artikel. Vielmehr kümmert sie sich um<br />

die Koordination der redaktionellen Arbeit und<br />

achtet darauf, dass alle den Redaktionsschluss<br />

einhalten. Den Journalismus hat sich Katharina<br />

Mittmann selbst beigebracht – Learning by<br />

Doing. Hilfe bekommen sie und ihr Team von<br />

Dominic Merten, dem Marketingchef der BWB.<br />

Die Redakteurinnen des „Einblicks“ heißen<br />

Karina Kühn, Stefanie Subai, Silke Jelonek und<br />

Heike Rapsch. Damit jeder weiß, wer sie sind<br />

und wie er sie erreichen kann, hängen Plakate<br />

mit ihren Fotos samt Telefonnummern, E-<br />

Mail-Adressen und dem Datum des nächsten<br />

Redaktionsschlusses überall in der BWB. Denn<br />

im Einblick veröffentlichen kann jeder, der den<br />

anderen etwas mitteilen möchte. Die Redakteurinnen<br />

helfen mitunter beim Schreiben und<br />

achten darauf, dass die Texte stimmig sind.<br />

Für die Gestaltung des DIN-A5 großen Heftes<br />

zeichnet sich die EDV-Grafikabteilung verantwortlich.<br />

Gruppenleiterin Annekathrin Schubert<br />

und Mitarbeiterin Monika Matschke sitzen<br />

<strong>für</strong> die Grafiker in der Redaktionssitzung. Das<br />

Magazin sah nicht immer so professionell aus.<br />

Es erschien 1992 zum ersten Mal und feiert somit<br />

in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum, so<br />

wie die BWB. In der Frühzeit konnten sich die<br />

Sozialarbeiter, die damals die Redaktion betreuten,<br />

nicht so viel Zeit da<strong>für</strong> nehmen. Das Magazin<br />

war eher eine lose Textsammlung. Heute ist<br />

der Einblick gebunden und passt auch äußerlich<br />

zum Corporate Design der BWB.<br />

Warum das Einblick-Team ausschließlich aus<br />

Frauen besteht, wissen die Redakteurinnen und<br />

Grafikerinnen selbst nicht. Es<br />

hat sich wohl einfach so entwickelt.<br />

Jedenfalls ist ihr Heft<br />

ein Erfolg. „Ständig stehen<br />

Leute vor der Tür und fragen:<br />

‚Wann kommt der nächste<br />

Einblick?‘“, erzählt Katharina<br />

Mittmann nicht ohne Stolz.<br />

Es gefällt den Leserinnen und<br />

Lesern, dass sie sich und ihre<br />

Kollegen in den Texten und<br />

auf den Fotos wiederentdecken<br />

können.<br />

Der Einblick kommt vier<br />

Mal im Jahr heraus. Jede Ausgabe<br />

hat eine Auflage von<br />

etwa 2.000 Exemplaren. Die<br />

Gruppenleiter verteilen rund<br />

1.800 an die Mitarbeiter der<br />

BWB. Die Hefte reichen kaum aus. Ungefähr<br />

200 Stück gehen an Förderschulen. „Auch dort<br />

könnten wir mehr verteilen“, meint die Gruppenleiterin<br />

Annekathrin Schubert. „Das Interesse<br />

ist groß.“<br />

Annekathrin Schubert und Monika Matschke<br />

sind bei der BWB-Nord tätig. Sie bearbeiten die<br />

Fotos, die im Einblick erscheinen sollen, und<br />

formatieren die Texte. „Bevor die Artikel veröffentlicht<br />

werden, schicken wir sie noch mal an<br />

die Autoren – <strong>für</strong> eine letzte Korrektur“, erläutert<br />

Annekathrin Schubert ihre Arbeit. Den Job<br />

beim Einblick übt die Heilerziehungspflegerin<br />

nebenbei aus, ebenso wie die anderen in der<br />

Redaktion. Sie und Monika Matschke sind in<br />

der Grafikabteilung tätig. Diese gestaltet <strong>für</strong><br />

die diversen Kunden der BWB unter anderem<br />

T-Shirts und Logos, entwirft Plakate. Mit diesen<br />

Berufserfahrungen sind die beiden Grafikerinnen<br />

bestens gerüstet <strong>für</strong> den Einblick.<br />

Die Redakteurinnen kümmern sich vor allem<br />

um die Texte. Dabei gilt es, einiges zu beachten:<br />

Alle Fakten und die Rechtschreibung sollen<br />

korrekt sein. Jeder Text muss einem Autor<br />

zugeordnet sein, was bei 40 bis 70 Seiten pro<br />

Heft recht viel Mühsal bedeutet. Alle Mitarbeiterinnen<br />

achten darauf, dass die Bildunterschriften<br />

stimmen und die Quellen richtig angegeben<br />

sind. Weder im Text noch im Bild darf<br />

jemand in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt<br />

werden. Auch die regelmäßigen Autoren<br />

wollen betreut werden. Manche verfassen viele<br />

Artikel, andere kaum einen. „Alle sollten daran<br />

��<br />

<strong>Intern</strong> trifft Einblick<br />

9<br />

(v l. n. r.) Annekathrin Schubert, Monika<br />

Matschke und Chefredakteurin Katharina<br />

Mittmann


10 <strong>Intern</strong> trifft Einblick<br />

Links oben: erste Ausgabe von 1992<br />

Mitte: Milleniumausgabe in Farbe<br />

Rechts unten: Einblick Dezember 2011<br />

denken, dass uns die Texte rechtzeitig vorliegen<br />

– nicht erst kurz vor Redaktionsschluss“, sagt<br />

eine Mitarbeiterin. Während in der Redaktion<br />

nur Frauen sitzen, ist das Verhältnis von Autorinnen<br />

und Autoren übrigens ausgewogen.<br />

Redakteurinnen und Grafikerinnen kommunizieren<br />

vor allem via E-Mail und Telefon. Bei<br />

einer ihrer seltenen Redaktionssitzungen am<br />

1. Februar geht es um das Thema, das auch<br />

viele andere bei der BWB bewegt: Wie würdigen<br />

wir unser 50-jähriges Jubiläum? Katharina<br />

Mittmann und ihre Kolleginnen überlegen, ob<br />

ihr Heft vor oder nach der großen Feier am 7.<br />

August erscheinen soll. Wenn es davor käme,<br />

könnte es Vorfreude wecken. Nach dem Termin<br />

könnten sie auch Fotos vom Fest drucken. Die<br />

Diskussion verläuft partnerschaftlich und ruhig<br />

– jede ist bemüht, die Argumente der anderen<br />

zu würdigen. Schließlich fasst die Chefredakteurin<br />

zusammen: Die Mehrheit ist <strong>für</strong> einen<br />

Einblick vor dem 7. August. Er wird Ende Juli herauskommen.<br />

Monika Matschke meint: „Es würde<br />

viele Leser interessieren, wie es mit der BWB<br />

angefangen hat.“ Deshalb soll es unter anderem<br />

Kurzporträts von Mitarbeitern geben, die schon<br />

lange im Betrieb sind und über die vergangenen<br />

Jahre erzählen können. Die Redakteurinnen<br />

denken noch einmal nach: Können sie mit<br />

Texten über das Jubiläum so viele Seiten füllen?<br />

Na klar, können sie! Bevor sie die Jubiläumsausgabe<br />

in Angriff nehmen, ist im März aber erst<br />

mal Redaktionsschluss <strong>für</strong> das Frühlingsheft.<br />

Monika Matschke ist seit zwölf Jahren bei<br />

der BWB. In ihrer Freizeit engagiert sie sich<br />

ehrenamtlich im Bundesverband Selbsthilfe<br />

Körperbehinderter. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes<br />

Berlin-Brandenburg. Wen sie sich<br />

als Interviewpartner <strong>für</strong> den Einblick wünschen<br />

würde? Frau Matschke überlegt kurz. Der Regierende<br />

Bürgermeister Klaus „Wowi“ Wowereit solle<br />

mal zur BWB kommen und darüber berichten,<br />

wie er die <strong>Behinderte</strong>npolitik in der Stadt sieht,<br />

fordert sie. „Ich selbst sehe sie mit gemischten<br />

Gefühlen“, sagt Monika Matschke. Sie erzählt<br />

von behinderten Menschen, die in Wohngruppen<br />

bevormundet werden, von Fahrstühlen auf<br />

U- und S-Bahnhöfen, die nicht funktionieren<br />

– auch an viel besuchten Orten in Berlin. Und<br />

von unfreundlichen Busfahrern und anderen<br />

Problemen.<br />

Der Einblick kann diese Schwierigkeiten nicht<br />

aus der Welt schaffen. Er verschafft seinen Leserinnen<br />

und Lesern aber ein Wohlfühl- und<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl. So schreibt ein<br />

Autor, wie schwierig und spannend seine Stunde<br />

bei der Logopädin war. Ein anderer berichtet<br />

darüber, was die Kollegen von der Weihnachtsfeier<br />

hielten. Ins Auge fallen die Kontaktanzeigen.<br />

Die Redakteurinnen und Grafikerinnen erzählen,<br />

dass sie vor allem im Frühling geschaltet<br />

werden. Die Männer sind hier wohl ein bisschen<br />

mutiger als die Frauen. „Im Frühling erwachen<br />

alle aus dem Winterschlaf“, sagt eine Redakteurin.<br />

Haben die Anzeigen Erfolg? Ehen wurden<br />

wohl noch nicht gestiftet. Doch oft lernen sich<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter näher kennen.<br />

Es kam auch schon vor, dass ein Kontaktsuchender<br />

<strong>für</strong> jeden Kollegen in seiner Abteilung<br />

sein Konterfei im Einblick signieren sollte. Die<br />

nahmen die Ausgabe mit nach Hause wie eine<br />

Autogrammpostkarte. „Da fühlte sich der Mann<br />

wie ein Star“, sagt Annekathrin Schubert.


Zwei neue Maschinen, die präziser arbeiten<br />

Bei der BWB-Nord stehen seit ein paar<br />

Wochen zwei neue Maschinen. Beide<br />

bereichern den Arbeitsalltag. Sie helfen, Arbeitsschritte<br />

besser zu verstehen, und tragen<br />

auch zu Erleichterungen <strong>für</strong> das Stammpersonal<br />

bei.<br />

Dietmar Jäger und Cemal Inan aus der<br />

Kunststoffspritzerei sind glücklich über die<br />

neue „EcoPower 110“ von der Firma Wittmann<br />

& Battenfeld. Ein halbes Jahr warteten sie nach<br />

der Zusage der Geschäftsführung der BWB auf<br />

die neue Spritzgießmaschine. Mit dieser können<br />

aus Kunststoffgranulat fertige Produkte<br />

hergestellt werden. Die Maschine wurde kurz<br />

vor Weihnachten 2011 angeliefert. Ein Kran<br />

hievte das etwa sechs Tonnen schwere Gerät<br />

in die erste Etage des Gebäudes in der Westhafenstraße<br />

4. Dietmar Jäger verfolgte jeden<br />

Schritt und drückte viele Male auf den Auslöser<br />

der Kamera. Es kommt ja auch nicht alle Tage<br />

vor, dass so ein Monstrum installiert wird. Die<br />

Fotos vom 20. Dezember schlummern inzwischen<br />

auch auf der Festplatte von Dominic<br />

Mertens Computer. Er wird sie nutzen, um zum<br />

Beispiel anlässlich von Jubiläen Veränderungen<br />

in der BWB zu dokumentieren.<br />

„Es ist schön, mal eine neue Maschine kennen<br />

zu lernen“, sagt Carsten Cziommer, Mitarbeiter<br />

der Kunststoffspritzerei. Dietmar Jäger<br />

gefällt besonders, dass die Neue so leise ist.<br />

„Die alte Maschine schrie förmlich nach dem<br />

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Schrottplatz“, meint er. Sie<br />

war seit 1987 bei der BWB in<br />

Betrieb. Ihr Energieverbrauch<br />

war deutlich höher als der der<br />

„EcoPower 110“. Die Parameter<br />

<strong>für</strong> das Kunststoffspritzen<br />

mussten stets von Neuen per<br />

Hand eingestellt werden. Die<br />

Maschine war laut Dietmar<br />

Jäger ausgeleiert und lieferte<br />

oft nicht mehr die präzisen<br />

Ergebnisse, die die Kunden<br />

erwarten. Sie registrierten eine<br />

erhöhte Ausschussquote. Die<br />

Abteilung hat aber den Anspruch,<br />

Qualität zu liefern: Die<br />

Mitarbeiter fertigen unter anderem Kunststoffteile<br />

<strong>für</strong> die Autoindustrie, <strong>für</strong> Klima- und <strong>für</strong><br />

Lichttechnik. Zu ihren Produkten gehört auch<br />

der Kunststoffchip mit dem Logo der BWB, den<br />

man <strong>für</strong>s Einkaufen verwenden kann. Dieses<br />

Werbegeschenk verteilen BWB-Mitarbeiter unter<br />

anderem auf Messen.<br />

Gruppenleiter Cemal Inan betätigt den<br />

Touchscreen der „EcoPower 110“. Diese moderne<br />

Technik fehlte natürlich bei der alten Maschine.<br />

An dem Bildschirm kann Inan nicht nur<br />

alles genau einstellen. Die Maschine speichert<br />

die Einstellung <strong>für</strong> die Arbeitsvorgänge, so dass<br />

Inan und seine Kollegen sie später noch einmal<br />

abrufen und auch mit weiteren Parametern<br />

aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

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��<br />

11<br />

(v. l. n. r.) Carsten Cziommer, Cemal Inan<br />

und Dietmar Jäger sind froh über den<br />

Neuzugang


12 aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

Sechs Tonnen schwer und zu groß <strong>für</strong> den<br />

Fahrstuhl. Da kam sie durchs Fenster, die<br />

neue ECO-Power 110.<br />

Michael Bredow zeigt die Beschriftung auf<br />

dem Zollstock der BWB. Diese dauert nur<br />

ca.17 Sekunden.<br />

kombinieren können. Die neue Technik hilft außerdem,<br />

Unfälle zu vermeiden: Wenn die Maschine<br />

morgens hochgefahren wird, durchläuft sie<br />

sämtliche Programmpunkte und stellt von allein<br />

fest, ob irgendwo ein Fehler auftaucht. Falls einer<br />

auftritt, wird er auf dem Touchscreen angezeigt.<br />

Vor allem freut sich Cemal Inan über den<br />

Sprachmodus: Er kann Deutsch, Türkisch, Russisch,<br />

Kroatisch und viele andere Sprachen einstellen,<br />

die bei der BWB gesprochen werden. „So<br />

können die Mitarbeiter lernen, was ein deutscher<br />

Begriff in ihrer Muttersprache bedeutet“, sagt<br />

Inan. Der Sprachmodus hilft ihnen dabei, umfassende<br />

Arbeitsprozesse zu verstehen.<br />

Dietmar Jäger bietet im Innovativen Bildungs-<br />

System (IBS) zwei Kurse an, die sich auf die „EcoPower<br />

110“ beziehen. Einer richtet sich an Anfänger,<br />

der zweite an Fortgeschrittene.<br />

Jäger zeigt ihnen, wie die<br />

Maschine funktioniert und<br />

wie sie Arbeitsprozesse daran<br />

vorbereiten können. „Nach einer<br />

Einweisung hat jeder Mitarbeiter<br />

der Kunststoffspritzerei<br />

die Möglichkeit, an der<br />

Maschine zu arbeiten“, sagt<br />

Dietmar Jäger.<br />

Gruppenleiter Michael<br />

Bredow aus dem Berufsbildungsbereich<br />

freut sich über<br />

die neue „Speedy 300“ von<br />

der Trotec <strong>GmbH</strong>. Dieses weltweit tätige Unternehmen<br />

liefert Lasersysteme zum Markieren,<br />

Gravieren und Schneiden. Die „Speedy 300“ traf<br />

schon im November 2011 bei der BWB ein. Michael<br />

Bredow nahm sich Zeit, sich selbst einzuarbeiten<br />

und auch Gruppenleiter zu schulen. „Mit<br />

der Maschine können wir verschiedene Materialien<br />

behandeln“, erklärt er und zählt einige auf:<br />

„Papier, Pappe, Kork, Holz und jeglichen Kunststoff.“<br />

Die Maschine verändert die Oberfläche<br />

des Werkstoffs mittels eines Lasers. Sie wird an<br />

den entsprechenden Stellen sozusagen weggebrannt.<br />

Dieser Prozess muss vorher am Computer<br />

vorbereitet werden – eine spannende Aufgabe<br />

unter anderem <strong>für</strong> Mitarbeiter Jim Friedrich.<br />

Auch die „Speedy 300“ arbeitet präzise und<br />

sicher. Sie bietet der BWB viele neue und interessante<br />

Möglichkeiten, die Wünsche ihrer Kunden<br />

zu erfüllen. Arbeitsprozesse können noch<br />

besser ausgeführt werden. So können Logos<br />

und Schriftzüge auf Grußkarten oder Kunststoff<br />

aufgebracht werden. Michael Bredow zeigt 500<br />

Zollstöcke mit dem Logo der BWB. Sie werden<br />

ebenfalls als Werbegeschenke verteilt.<br />

Bredow kennt die Maschine mittlerweile gut.<br />

Er wollte zunächst testen, was sie alles kann.<br />

Dazu widmete er sich einem Gebäude, das fast<br />

jeder Mensch kennt. Er schuf gleich zwei kleinere<br />

Ausgaben des Pariser Eiffelturms – aus Acrylglas.<br />

Sie sind ungefähr einen Meter hoch. Die<br />

neue Maschine schnitt die Formen präzise aus.<br />

Die maßstabsgerechten Nachbauten des Wahrzeichens<br />

der französischen Hauptstadt wurden<br />

inzwischen von vielen Kollegen bewundert.<br />

Unter seinen geschickten Händen entsteht jetzt<br />

eine Mini-Version des <strong>Berliner</strong> Funkturms. „Die<br />

Maße stimmen hundertstelgenau“, sagt Michael<br />

Bredow.


Bei der 50-Jahr-Feier soll sich jeder<br />

wie ein Star fühlen<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Werkstätten</strong> <strong>für</strong> <strong>Behinderte</strong><br />

<strong>GmbH</strong> (BWB) wird in diesem Jahr 50. Diesen<br />

Geburtstag werden die Mitarbeiter und das<br />

Stammpersonal feiern. Am Dienstag, den 7. August,<br />

steigt die Party. Alle kommen im Hangar 2<br />

des stillgelegten Flughafens Berlin-Tempelhof zusammen.<br />

Die Geschäftsführerin Dr. Gabriele Rössler<br />

freut sich schon. „Wir planen eine schöne Feier<br />

in gediegenem Rahmen“, sagt die Psychologin.<br />

Das Fest soll allen lange in Erinnerung bleiben. Da<br />

es eben eine 50-Jahr-Feier ist und keine Gartenparty,<br />

wünscht sich Frau Dr. Rössler, dass die Mitarbeiter<br />

in angemessener Kleidung erscheinen:<br />

„Keine Jeans bitte“ – weder bei den Damen noch<br />

bei den Herren. Lieber ein schönes Kleid oder eine<br />

gute Hose. Man solle sich anziehen wie als Hochzeitsgast.<br />

Oder eben <strong>für</strong> einen ganz besonderen,<br />

einen runden Geburtstag.<br />

Die Geschäftsführung steckt mitten in der Planung<br />

<strong>für</strong> das Ereignis. Auch der Newsletter der<br />

BWB soll zum 50-jährigen Jubiläum in einer Sonderausgabe<br />

erscheinen. Mit den Details der Party<br />

am 7. August ist Ulrike Arnold betraut, die Assistentin<br />

der Geschäftsführung. „Es ist eine Herausforderung,<br />

möglichst jeden zufriedenzustellen“,<br />

sagt die Industriekauffrau, die berufsbegleitend<br />

Betriebswirtschaft studiert hat. Einzelheiten wollen<br />

Dr. Gabriele Rössler und Ulrike Arnold nicht<br />

verraten. Nur so viel: Es soll Musik und Überraschungen<br />

geben. Die Kollegen sollen sich noch<br />

besser kennen lernen – und auch die Mitarbeiter<br />

aus anderen Abteilungen.<br />

Vormittags beginnt das Fest <strong>für</strong> die Mitarbeiter,<br />

die ohne Angehörige kommen. Bei dieser Party<br />

bleibt die BWB zunächst unter sich. Die Mitarbeiter<br />

laufen über einen roten Teppich zum Hangar.<br />

Wie Stars sollen sie sich fühlen, wenn sich die BWB<br />

auf dem ehemaligen Flughafengelände hochleben<br />

lässt. Denn sie sind die Hauptpersonen.<br />

Etwa gegen 15 Uhr treffen sich die Gruppen, so<br />

dass die Mitarbeiter nach Hause fahren können.<br />

Nun sind sämtliche Stammmitarbeiter und die<br />

Partner der BWB aus Wirtschaft, Politik, der Werkstattlandschaft,<br />

den Förderschulen und sozialen<br />

Einrichtungen der Stadt eingeladen. Der Dank<br />

der BWB geht an diesem Tag auch an die vielen<br />

Kunden und an Menschen,<br />

die den anhaltenden Erfolg<br />

der <strong>Werkstätten</strong> ermöglicht<br />

haben.<br />

Die Geschäftsführung<br />

hat sich aus gutem Grund<br />

<strong>für</strong> den Flughafen Tempelhof<br />

entschieden. „Er steht<br />

<strong>für</strong> Berlin als Wirtschaftsstandort“,<br />

sagt Dr. Gabriele<br />

Rössler. „Und die BWB ist<br />

als zweitälteste Werkstatt<br />

<strong>für</strong> <strong>Behinderte</strong> in der Stadt<br />

ganz selbstverständlich Teil<br />

der <strong>Berliner</strong> Arbeitswelt.“<br />

Sie zieht schon jetzt ein<br />

positives Resümee der vergangenen<br />

50 Jahre. <strong>Behinderte</strong><br />

Menschen werden<br />

in weiten Bereichen der<br />

Gesellschaft nicht mehr<br />

abgewertet und ausgeschlossen,<br />

wie das früher<br />

der Fall war. „Es hat viele<br />

Jahre gedauert, bis man in<br />

Deutschland merkte: Sie<br />

sind ein Teil unserer Gesellschaft“,<br />

sagt Dr. Gabriele<br />

Rössler. Nun müssten wir daran arbeiten, die individuellen<br />

Bedürfnisse des Einzelnen stärker zu berücksichtigen:<br />

Jeder behinderte Mensch hat seine<br />

eigene Geschichte, seine eigenen Fähigkeiten.<br />

Für die Zukunft wünscht sich Dr. Gabriele Rössler<br />

auch, dass Menschen mit geistiger Behinderung<br />

noch selbstverständlicher ins (Arbeits-)Leben integriert<br />

werden.<br />

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aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

13<br />

Feierlich über den roten Teppich. BWB-<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die<br />

Stars der 50-Jahr-Feier.<br />

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Montag - Freitag 10-13 Uhr Kernzeit


14<br />

aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

Dieser Knopf rettet Leben<br />

Ulrich Hasenauer mit einem Flucht- und<br />

Rettungsplan. Dieser hängt auf jeder<br />

Etage<br />

Wie sich die BWB vor Bränden schützt<br />

Brandschutz? Die <strong>Berliner</strong> <strong>Werkstätten</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Behinderte</strong> <strong>GmbH</strong> hat ein sicheres und<br />

zeitgemäßes Konzept: Alle Mitarbeiter in allen<br />

Betriebsteilen können bei Gefahr innerhalb<br />

weniger Minuten aus den Gebäuden evakuiert<br />

werden. Das siebenstöckige Haus in der Westhafenstraße,<br />

in dem die BWB-Nord untergebracht<br />

ist, wäre in zehn bis fünfzehn Minuten leer. Allen<br />

650 Personen, die sich dort werktags aufhalten,<br />

würde es in dieser kurzen Zeitspanne gelingen,<br />

sich auf dem Hof in Sicherheit zu bringen. Das<br />

zeigen die Brandschutzübungen, die einmal im<br />

Jahr stattfinden. Ulrich Hasenauer, der Chef der<br />

BWB-Nord, rät <strong>für</strong> den Ernstfall: „Ruhe bewahren!<br />

Man hat in der Regel genügend Zeit, das Haus<br />

zu verlassen.“<br />

Der Ingenieur erklärt die gut durchdachten<br />

Pläne, die in den vergangenen Jahren immer<br />

wieder überarbeitet und an neue Gesetze und<br />

Vorgaben des Staates angepasst wurden. Die<br />

BWB arbeitet sehr erfolgreich mit INGENIAS<br />

zusammen, einem Ingenieurbüro, das sich auf<br />

Arbeitssicherheit spezialisiert hat. INGENIAS-<br />

Mitarbeiter Holger Puttbrese kommt in Sachen<br />

Brandschutz regelmäßig zur BWB. Er schult die<br />

Gruppenleiter, geht mit Ulrich Hasenauer alle<br />

Pläne und auch die Maßnahmen durch, die im<br />

Notfall erforderlich wären. Große Brände hat es<br />

bei der BWB bisher zum Glück nicht gegeben.<br />

Höchstens kam es mal zu einem kleinen Brand,<br />

etwa in einem Papierkorb, der schnell gelöscht<br />

werden konnte.<br />

Der gut durchdachte Brandschutz ist <strong>für</strong> die<br />

BWB so wichtig, da sich viele Mitarbeiter nicht<br />

so schnell bewegen können. Einige sitzen im<br />

Rollstuhl. Gehörlose würden das Tuten der<br />

Alarmanlage nicht wahrnehmen. Psychisch<br />

Kranke wären vielleicht besonders verunsichert.<br />

Die Gruppenleiter hätten bei Gefahr<br />

die Aufgabe, alle Mitarbeiter in ihrem<br />

Team zu informieren und sie sicher<br />

und schnell zu den Ausgängen zu<br />

geleiten. Menschen, die gehen können,<br />

benutzen bei der BWB-Nord<br />

eines der Treppenhäuser. Menschen<br />

mit Gehbehinderung können die<br />

dann von der Feuerwehr geführten<br />

Fahrstühle nehmen. Sie sind so ausgerüstet,<br />

dass sie auch bei einem<br />

Brand weiter funktionieren. Die Gruppenleiter<br />

würden im Ernstfall ihre<br />

Teams auf dem Hof um sich scharen<br />

und kontrollieren, ob wirklich jeder<br />

Mitarbeiter ins Freie gekommen ist.<br />

Ein zeitgemäßes Sicherheitssystem<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass erst gar kein Brand ausbricht. In<br />

der Kantine der BWB-Nord ist das Rauchen in einem<br />

Raucherraum und auf der Terrasse gestattet.<br />

In den anderen Betriebsteilen sind ebenfalls<br />

Plätze <strong>für</strong> die Raucher eingerichtet worden. Ansonsten<br />

sind Zigaretten überall verboten – und<br />

zwar in allen Räumen der <strong>Werkstätten</strong>! Das war<br />

nicht immer so. Als Ulrich Hasenauer vor gut<br />

zehn Jahren zur BWB kam, hatten die Raucher<br />

noch mehr Privilegien. „Einige Büros waren dick<br />

verqualmt“, erinnert er sich. Wenn er in diesen<br />

Räumen etwas zu tun hatte, roch seine Kleidung<br />

hinterher nach den Zigaretten. Der überzeugte<br />

Nichtraucher ist froh, dass diese Zeiten vorbei<br />

sind.<br />

Auch vor anderen potenziellen Gefahrenquellen<br />

schützt sich die BWB. Fluchtwege, also die<br />

Wege zu den Fahrstühlen und Treppenhäusern,<br />

dürfen nicht zugestellt werden. Darauf achten<br />

die Mitarbeiter und auch die Stammmitarbeiter,<br />

die <strong>für</strong> den Brandschutz in ihrer Etage verantwortlich<br />

sind. Petroleum, Reinigungsmittel und<br />

andere brennbare Materialien lagern vorschriftsgemäß<br />

in speziell da<strong>für</strong> ausgestatteten Räumen.<br />

Geschulte Stammmitarbeiter prüfen regelmäßig,<br />

ob dort alles in Ordnung ist. Für Werkzeuge,<br />

von denen Gefahren ausgehen können, gelten<br />

Richtlinien, die von allen eingehalten werden.<br />

So dürfen Lötkolben nur nach Absprache mit<br />

dem Gruppenleiter und unter seiner Aufsicht<br />

verwendet werden.<br />

In jeder Etage gibt es Erste-Hilfe-Kästen,<br />

Fluchtpläne und Feuerlöscher. Diese können<br />

benutzt werden, um beispielsweise einen Brand<br />

in einem Papierkorb zu löschen. Alle Etagen<br />

sind mit Feuermeldern und mit Lautsprechern<br />

ausgestattet. Über diese würde im Ernstfall der<br />

Alarm übertragen werden, ein lautes Tuten. In<br />

jedem Raum hängt außerdem ein Gerät, das<br />

Qualm und andere Anzeichen von Brand registriert<br />

und Alarm auslöst. Es reagiert auch auf<br />

brennende Zigaretten. Brandschutztüren würden<br />

bei Gefahr da<strong>für</strong> sorgen, dass sich das Feuer<br />

nicht weiter ausbreitet.<br />

Damit nichts passieren kann, gehen die Gruppenleiter<br />

mit ihren Mitarbeiter regelmäßig die<br />

Brandschutzpläne durch und trainieren auch<br />

die Fluchtwege mit ihnen. Einmal im Quartal<br />

treffen sich die Stammmitarbeiter, die <strong>für</strong> den<br />

Arbeits- und Brandschutz verantwortlich sind.<br />

Und falls trotz aller Vorsicht doch ein Brand ausbricht,<br />

rät Ulrich Hasenauer: Den Gruppenleiter<br />

und den Pförtner informieren. Bei einem großen<br />

Brand den Feuermelder benutzen. „Vor allem:<br />

keine Hektik!“


Fünf Großküchenhelfer und ihre Rezepte<br />

<strong>für</strong> die berufliche Zukunft<br />

Jetzt haben sie‘s geschafft: Zwei Großküchenhelferinnen<br />

und drei Großküchenhelfer<br />

zwischen 21 und 54 Jahren erhalten am 24.<br />

Januar in einem Konferenzraum der BWB-Nord<br />

ihre Urkunden. Norman Neumann, Melanie<br />

Hagen, Cigdem Okatan, Herbert Griepp und<br />

Benjamin Neuhaus haben ihre interne Qualifizierung<br />

erfolgreich beendet. Diese dauerte<br />

knapp zwei Jahre – vom 19. Februar 2010 bis<br />

zum 7. Dezember 2011. Alle Fünf bleiben auch<br />

nach dem Abschluss bei der BWB, in deren Küchen<br />

es viel zu tun gibt. Bei der BWB-Nord arbeiten<br />

Benjamin Neuhaus, Cigdem Okatan und<br />

Herbert Griepp, in der Wupperstraße Norman<br />

Neumann und Melanie Hagen. Wenn sie später<br />

mal in eine andere Stadt umziehen und dort<br />

eine neue Beschäftigung suchen sollten, können<br />

sie mit ihrem Zertifikat belegen, dass sie<br />

schon Berufserfahrungen in einer Großküche<br />

gesammelt haben.<br />

Benjamin Neuhaus ist zufrieden. Der 27-Jährige<br />

aus dem Bezirk Wedding ist laut seinem<br />

Chef ein Allrounder. Er ist immer dann gut,<br />

wenn er viele unterschiedliche Arbeiten erledigen<br />

kann, sagt der Küchenchef Michael Wilke.<br />

Nachdem die Geschäftsführerin Dr. Gabriele<br />

Rössler die Urkunden überreicht hat, sitzt Benjamin<br />

Neuhaus mit den anderen bei Kaffee und<br />

Bienenstich und lässt sich ein bisschen feiern.<br />

Er hat sich <strong>für</strong> dieses Ereignis fein gemacht,<br />

trägt Anzug und Krawatte. Neuhaus erzählt,<br />

dass er als Kind gar<br />

nicht gern in der<br />

Küche geholfen hat.<br />

„Das Wort Abwasch<br />

hat mir zu denken<br />

gegeben“, sagt er<br />

und feixt. „Damals<br />

gab es ja noch keine<br />

Spülmaschinen.“ In<br />

der Küche der BWB-<br />

Nord steht der junge<br />

Mann recht oft an<br />

Selbiger. Zu seinen<br />

Aufgaben gehört es<br />

außerdem, Speisen<br />

vorzubereiten, die<br />

Lager- und Kühlräume<br />

mit den frisch<br />

eingetroffenen Waren<br />

zu bestücken.<br />

Großküchenhelfer<br />

arbeiten auch mal in<br />

der warmen Küche<br />

oder am Buffet. „Benjamin<br />

mag Abwechslung“, sagt Michael Wilke.<br />

„Die gibt es in der Küche oft.“<br />

Neuhaus kam vor zehn Jahren zur BWB.<br />

Er lernte verschiedene Abteilungen und Arbeitsplätze<br />

kennen. Als er in der Küche anfing,<br />

musste er sich zunächst ans frühe Aufstehen<br />

gewöhnen. Um 5.10 Uhr lässt er sich wecken.<br />

Sein Rezept, schnell aus dem Bett zu kommen:<br />

„Den Wecker schön laut stellen und dann gute<br />

Musik hören.“ Von 6.30 bis 14 Uhr dauert die<br />

Schicht. Zum Glück hat es Benjamin Neuhaus<br />

nicht weit zur BWB.<br />

Michael Wilke ist auf der Suche nach Menschen,<br />

die bei der BWB eine interne Qualifizierung<br />

zum Großküchenhelfer beginnen wollen.<br />

Sie können jederzeit einsteigen. „Jeder ist willkommen<br />

– Interesse an der Küche wäre gut“,<br />

sagt der Küchenchef.<br />

Geschäftsführerin Dr. Gabriele Rössler betont,<br />

dass man sich heute an jedem Arbeitsplatz<br />

lebenslang Wissen aneignen sollte. „Ich<br />

hoffe, Sie haben Lust, weiter zu lernen“, sagt sie<br />

zu den Großküchenhelfern. In der Küche gebe<br />

es ja immer wieder Neues auszuprobieren. Wer<br />

wusste vor 40 Jahren schon, wie Spaghetti Carbonara<br />

zubereitet werden?<br />

Benjamin Neuhaus denkt nicht nur ans Arbeiten,<br />

sondern auch an seine Freizeit. Er joggt<br />

gern – und regelmäßig. Das Hobby betreibt er<br />

auch, um angesichts der vielen leckeren Speisen<br />

in der Küche seine gute Figur zu behalten.<br />

aus den <strong>Werkstätten</strong><br />

15<br />

Bild: Dr. Gabriele Rössler, Benjamin<br />

Neuhaus, Herbert Griepp, Melanie Hagen,<br />

Norman Neumann und Cigdem Okatan<br />

(v.l.n.r.)<br />

Dieser Newsletter ist durch die Unterstützung<br />

unserer Partner entstanden:<br />

Feuersozietät<br />

Generalagentur Ralph Kircks e. Kfm.<br />

ralph.kircks@feuersozietaet.de<br />

Hasse & Wrede <strong>GmbH</strong><br />

www.hassewrede.de<br />

GEYER GRUPPE Industrieholding <strong>GmbH</strong><br />

www.geyer-gruppe.de<br />

Collonil - Salzenbrodt <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Hermsdorfer Str. 70 · D-13437 Berlin<br />

www.collonil.com<br />

NewCos <strong>GmbH</strong><br />

www.newcos.de<br />

EDELMANN<br />

Gebäudereinigung <strong>GmbH</strong><br />

EAB- Elektroanlagenbau<br />

Kleinmachnow <strong>GmbH</strong><br />

www.eab-kleinmachnow.de/


16<br />

Was macht eigentlich ... ?<br />

Den Einzelnen im Blick haben<br />

Edda Bindewald ist die Nachfolgerin von<br />

Jürgen Mauss. Seit Oktober leitet die<br />

Kommunikationswissenschaftlerin den Berufsbildungsbereich<br />

der BWB.<br />

Wie geht es Ihnen nach einem guten Vierteljahr<br />

im neuen Amt?<br />

In den vergangenen Wochen erhielt ich von<br />

den Stammmitarbeitern viel Unterstützung.<br />

Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Der<br />

kollegiale Umgang untereinander gefällt mir.<br />

Eine Abwehrhaltung mir gegenüber habe ich<br />

nirgends verspürt.<br />

Ich habe viel gelernt und auch schon einiges<br />

verändert. So benutze ich gern Flipcharts,<br />

um während einer Besprechung die Gedankengänge<br />

der Teilnehmenden zu veranschaulichen.<br />

Mein Arbeitszimmer und das Berufsbildungsbüro<br />

sehen anders aus als wie es vor<br />

meiner Zeit war: aufgeräumter und strukturierter.<br />

Was haben Sie getan, bevor Sie zur BWB kamen?<br />

Nach meinem Publizistik-Examen an der<br />

Freien Universität Berlin habe ich berufsbegleitend<br />

Betriebswirtschaft studiert. Ich war zunächst<br />

bei einem Verlag und später viele Jahre<br />

in der Erwachsenenbildung tätig.<br />

Welche Erfahrungen bringen Sie aus diesen<br />

Tätigkeiten zur BWB mit?<br />

Verschiedene. Als Betriebswirtin habe ich<br />

auch die wirtschaftlichen Aspekte von Projekten<br />

im Blick. Ich kann mich in die Position von<br />

öffentlichen Kostenträgern hineindenken, bin<br />

geübt im Umgang mit Behörden und arbeite<br />

gerne mit Menschen. Mit behinderten Menschen<br />

zu arbeiten, ist eine neue Herausforderung<br />

<strong>für</strong> mich. Mir gefällt daran, dass wir bei<br />

der BWB die Menschen über einen längeren<br />

Zeitraum begleiten, nicht nur <strong>für</strong> ein paar Wochen.<br />

Da haben wir die Chance, sie behutsam<br />

bei Veränderungen und ihrer beruflichen Entwicklung<br />

zu unterstützen.<br />

Womit beschäftigen Sie sich zur Zeit?<br />

Ich setze mich sehr intensiv mit den Rahmenplänen<br />

auseinander, welche die Gruppenleiter<br />

entwickelt haben, um dem Durchführungskonzept<br />

der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit zu genügen:<br />

Wie können wir <strong>für</strong> diese Rahmenpläne<br />

eine standardisierte Form der Umsetzung finden,<br />

ohne die Individualität des Einzelnen zu<br />

vernachlässigen?<br />

Und zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?<br />

Darüber möchte und kann ich noch nichts<br />

sagen. Das wird ein längerer gemeinsamer Prozess<br />

sein, <strong>für</strong> den ich die weitere Unterstützung<br />

von vielen Beteiligten benötigen werde – dem<br />

Arbeitsbereich, dem Begleitenden Dienst und<br />

natürlich ganz vorne dem Team des Berufsbildungsbereiches.<br />

Bis wir damit fertig sind, ziehen<br />

sicherlich noch ein paar Monate ins Land.<br />

Und was beschäftigt Sie noch?<br />

Wir erheben mit Fragebögen Daten sowohl<br />

im Berufsbildungsbereich als auch im Arbeitsbereich:<br />

Welche Themen werden derzeit<br />

überwiegend geschult, welche Tätigkeitsprofile<br />

haben die Mitarbeiter? In welcher Arbeitsgruppe<br />

besteht welcher Bedarf in der Zukunft?<br />

Das sind nur einige von vielen Fragen, die wir<br />

stellen, um ein Blitzlicht auf die Ist-Situation zu<br />

bekommen.<br />

Welchen Sinn hat diese Arbeit?<br />

Mein Ziel besteht darin, dass der Berufsbildungsbereich<br />

und der Arbeitsbereich eng<br />

zusammenarbeiten. Diese sollen noch enger<br />

mit den Begleitenden Diensten verzahnt werden.<br />

Mir geht es, wie gesagt, um behutsame,<br />

langsame Veränderungen, die aber nachhaltig<br />

umgesetzt werden. Allein kann ich gar nichts<br />

bewirken. Daher möchte ich andere da<strong>für</strong> gewinnen<br />

mitzumachen. Ich will mir und ihnen<br />

Zeit geben, die Veränderungen gemeinsam in<br />

Angriff zu nehmen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Behinderte</strong> <strong>GmbH</strong> (BWB)<br />

Westhafenstraße 4 · 13353 Berlin<br />

Tel.: (030) 390 96-0<br />

V.i.S.d.P.: Dominic Merten<br />

Redaktion: Josefine Janert, Dominic Merten<br />

Schlussredaktion: Dr. Gabriele Rössler,<br />

Dominic Merten<br />

Fotos: Josefine Janert, Dominic Merten,<br />

Dietmar Jäger, iStockPhoto.de<br />

Korrektorat: Ulrike Arnold<br />

Grafische Gestaltung: Niels Menke,<br />

Dominic Merten<br />

Auflage: 5.000<br />

Druck: print24<br />

Anzeigenannahme: Dominic Merten,<br />

Kerstin Klawonn<br />

Kontakt:<br />

bwb-intern@bwb-gmbh.de

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