Leseprobe "Kopf-fit" Mai 2018
Gedächtnistraining mit unseren Apotheken-Kundenzeitschriften
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<strong>Kopf</strong>fıt<br />
Gedächtnistraining<br />
aus Ihrer Apotheke<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />
Gesund auf Reisen<br />
Entspannt in den Flieger<br />
Mit<br />
Gewinnspiel
Ernährung<br />
Gesund essen<br />
hält geistig fit<br />
Ob unser Gehirn in fortgeschrittenen Jahren<br />
noch zuverlässig funktioniert, darüber entscheidet<br />
nicht zuletzt auch die Ernährung.<br />
VON KARSTEN KULMS<br />
Wie für alle anderen Organe des Körpers<br />
gilt auch für das Gehirn, dass es<br />
nur dann leistungsfähig bleibt, wenn es<br />
optimal versorgt wird. Dieser Zusammenhang<br />
wird auch von Studien belegt,<br />
die zeigen, dass sich die Ernährungsweise<br />
ganz unmittelbar auf die Lernfä-<br />
Essenziell fürs Gehirn: Der Nährstoff<br />
Docosahexaensäure (DHA)<br />
muss über die Nahrung aufgenommen<br />
werden.<br />
4 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />
higkeit und die emotionale Verfassung<br />
auswirkt. Dabei profitiert vor allem das<br />
Gedächtnis von einer gesunden Ernährung.<br />
Der Grund: In bestimmten Hirnregionen<br />
sprießen ein ganzes Leben lang frische<br />
Nervenzellen, die vor allem für die Gedächtnisleistung<br />
wichtig sind. Damit<br />
das aber funktioniert, ist das Gehirn<br />
auf die regelmäßige Zufuhr einer ganzen<br />
Reihe von essenziellen Nährstoffen<br />
angewiesen. So sind beispielsweise<br />
Omega-3-Fettsäuren in Fischöl, Nüssen<br />
oder Leinsamen für den Hirnstoffwechsel<br />
unentbehrlich. Da der Körper sie<br />
aber nicht selber bilden kann, müssen<br />
sie mit der Nahrung aufgenommen<br />
werden. Die in diesen Fettsäuren enthaltene<br />
Docosahexaensäure (DHA) ist<br />
ein Baustein für die Hülle von Nervenzellen.<br />
Durch die Beteiligung von DHA<br />
wird sie besonders durchlässig für den<br />
Transport von Proteinen. Das führt<br />
dazu, dass es den Nervenzellen leichter<br />
fällt, sich mit anderen Hirnzellen zu<br />
verbinden.<br />
Und die vermehrte Bildung dieser Synapsen<br />
wiederum wirkt sich positiv auf<br />
die Lernfähigkeit und das Gedächtnis<br />
aus. Das geflügelte Wort der »Nervennahrung«<br />
gibt es also aus gutem<br />
Grund.<br />
In Ihrer Apotheke finden Sie<br />
alles, um Ihr Gehirn rundum<br />
optimal zu versorgen.<br />
Fotos: bigacis/Fotolia, kuzina1964/stock.adobe.com, ollaweila/stock.adobe.com<br />
Foto: Budimir Jevtic/stock.adobe.com<br />
<strong>Kopf</strong>fıt<br />
EINKAUFSZETTEL<br />
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bringen Sie Ihren Hirnstoffwechsel<br />
in Schwung:<br />
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Ihrer Apotheke!<br />
✁
Gedächtnistraining aus Ihrer Apotheke<br />
Warm-up<br />
Machen Sie es den Sportlern nach und wärmen Sie Ihr Arbeitsmittel, den Arbeitsspeicher<br />
oder Kurzspeicher, auf, bevor Sie sich zu Spitzenleistungen aufmachen. Diese Aufwärmübungen<br />
sind sehr leicht. Deshalb sollten Sie schnell arbeiten, um auf Touren zu kommen.<br />
1 Tempo, Tempo<br />
Gehen Sie die folgenden Buchstabenreihen konzentriert durch. Immer, wenn Sie das Wort<br />
MAI entdecken, unterstreichen Sie dieses. Arbeiten Sie möglichst zügig. Sie trainieren mit<br />
dieser Übung schnelles Erkennen und Reagieren.<br />
AJEHFBMAIVGTCLDIAMOWLEBVFKMAIYRATLVFOSTMAIGELAHCMAILQ<br />
MIAPDIDEGMAISKBRLIEHMACDIKMAIRTUMPFCLMAIDOWEBAMIVFDPN<br />
USVFOSTGELMAIAMHCTQAPMDEGJSKZAIMWBMAIRLIEHMACDIGTWQ<br />
ZSFEGMAINURVHCTUNAICBXZAIWBMAIRLIEHACDPCLDIOWEBMAIVFK<br />
YRMAIATLBDPNMAIMAISVAIHMAICTQAPAIDNIUMEIGLDIOWMAIEBVFKV<br />
OSTGCTNIUQAMAIPDEGJSKCBKNOSPEBRLMAINUCDLKRMAIJSKCBXZ<br />
2 Gutes Gedächtnis<br />
Entziffern Sie zunächst diesen Spruch des amerikanischen<br />
Publizisten Franklin P. Jones (1887–1929).<br />
Addieren (+) Sie dann im <strong>Kopf</strong> alle versteckten Zahlen<br />
und am Ende zählen Sie noch, aus wie vielen<br />
verschiedenen Wörtern das Zitat besteht. Für ein<br />
besonders effektives Aufwärmtraining zählen Sie<br />
bitte ohne Hilfsmittel!<br />
Wa6sfÜreiNg3uT7EsgEdä2<br />
ChTniSM2aNh4AtMErk8Tm<br />
An1eRsTwE2NnMaNvER6s<br />
UcHteTwAszUvErG9eSsEn.<br />
3 Wortschatztraining<br />
Aktivieren Sie Ihren Wortschatz, indem Sie Wörter<br />
nach bestimmten Vorgaben suchen. Das ist ein prima<br />
Aufwärmtraining für Ihre kleinen grauen Zellen.<br />
Suchen Sie mindestens 10 Wörter, die mit »ai«<br />
geschrieben werden. Vielleicht schaffen Sie auch<br />
mehr.<br />
Beispiel<br />
<strong>Mai</strong>, Waise ...<br />
Foto: kubais/stock.adobe.com<br />
Illustration: raincity/stock.adobe.com<br />
Wortbrücken bauen<br />
Neue Herausforderungen stärken die kleinen grauen<br />
Zellen. Bauen Sie mit den vorgegebenen Begriffen<br />
acht »Wortbrücken«. Dazu müssen Sie immer<br />
drei Begriffe so zusammensetzen, dass eine Farbe<br />
in der Mitte steht. Die Farbe soll zusammengesetzt<br />
mit den beiden anderen Begriffen jeweils ein sinnvolles<br />
Wort ergeben.<br />
Beispiel<br />
Rot<br />
Blüten + Weiß + Bier<br />
blütenweiß Weißbier<br />
Gelb<br />
Kohle<br />
Raben<br />
Grün<br />
Distel<br />
Fieber<br />
Tafel<br />
Silber<br />
Stift<br />
Dorn<br />
Gedächtnistraining aus Ihrer Apotheke<br />
Wal<br />
Flaschen<br />
Weiß<br />
Himmel<br />
Span<br />
Braun<br />
Markt<br />
Schwarz<br />
Schnee<br />
Kaffee<br />
Ei<br />
Abend<br />
6 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 7<br />
Blau
Rot-Grün-Schwäche<br />
Matt und farblos. Von einer<br />
echten Farbblindheit spricht man,<br />
wenn das Umfeld nur aus verschwommenen<br />
Hell-Dunkel-Kontrasten besteht.<br />
Menschen, die keine Farben erkennen<br />
können, leiden an Achromasie. Eine<br />
seltene Farbsehstörung, die angeboren<br />
ist und im Säuglingsalter beginnt. Eine<br />
Therapie gibt es nicht. Lediglich spezielle<br />
Brillen mit getönten Gläsern können<br />
die extreme Lichtempfindlichkeit der<br />
Augen mildern.<br />
Die Rot-Grün-Sehschwäche lässt<br />
sich für »Normal«-Farbsichtige<br />
simulieren. Links das normale Bild,<br />
in der Mitte die Rot-Grün-Sehschwäche,<br />
rechts Simulation der<br />
Achromasie, bei der gar keine<br />
Farben erkannt werden können.<br />
So weit, so gut. Es gibt Menschen, für die ist die Welt<br />
der Farben gar nicht so eindeutig. Ein Leben in Grautönen?<br />
Wie fühlt sich das an?<br />
Hoffnung gibt es für Menschen, die mit<br />
einer anderen Fehlsichtigkeit durchs<br />
Leben gehen. Eine Rot-Grün-Schwäche<br />
kann unauffällig sein, weil sie Betroffenen<br />
gar nicht bewusst ist. Erst im<br />
Umgang mit ihren Mitmenschen kann<br />
augenscheinlich werden, dass die Farben<br />
Rot und Grün eine untergeordnete<br />
Rolle spielen. Die Art und Weise, wie<br />
sie Kleidungsstücke kombinieren, kann<br />
verräterisch sein.<br />
Problematisch wird es, wenn wir von einer<br />
Rot-Grün-Blindheit sprechen. Im<br />
Straßenverkehr kann es fatale Folgen<br />
haben, wenn rote Bremslichter nicht erkannt<br />
werden. In vielen Berufen ist eine<br />
exakte Farbsichtigkeit entscheidend:<br />
z. B. für Elektriker, Friseure, Fotografen.<br />
Wer rot-grün-blind ist, verwechselt die<br />
beiden Farben und kann sie nur in Kontrasten<br />
voneinander trennen.<br />
Fotos: atoss/stock.adobe.com, senoldo/Fotolia, 3 × Bautsch/Wikipedia<br />
Quelle: public domain/Wikimedia<br />
Illustration: designua/stock.adobe.com<br />
Wie kommt die Farbe ins Leben?<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
Gras ist grün und Tomaten sind rot.<br />
Mit solchen Testbildern prüft der<br />
Augenarzt Patienten auf eine Farb-<br />
Fehlsichtigkeit. (Normalsichtige<br />
sollten hier eine 74 lesen.)<br />
Wie wir Farben sehen<br />
Wir können Millionen von Farben unterscheiden.<br />
Verantwortlich dafür sind drei verschiedene<br />
Typen von Zapfenzellen in der Netzhaut.<br />
Ein Typ dieser Zellen reagiert auf rotes,<br />
langwelliges Licht, ein anderer verarbeitet<br />
grünes, mittelwelliges Licht und der dritte ist<br />
für blaues, kurzwelliges Licht zuständig.<br />
Die Stäbchenzellen in der Netzhaut sind<br />
hingegen für Helligkeitsunterschiede im Bild<br />
zuständig. Alle Zapfen- und Stäbchenzellen<br />
liefern ihre Informationen über den Sehnerv<br />
Die Rot-Grün-Schwäche ist weit verbreitet.<br />
Betroffen sind meistens Männer.<br />
8 % sollen diese Farbfehlsichtigkeit haben.<br />
Bei Frauen sind es nur 0,5 %. Das<br />
liegt daran, dass die Farbsehschwäche<br />
auf dem X-Chromosom vererbt wird.<br />
Frauen haben zwei X-Chromosome. Im<br />
Fall eines defekten »Farbgens« kann<br />
es ausgeglichen werden. Bei Männern<br />
funktioniert das nicht.<br />
ins Gehirn. Dort werden sie so interpretiert,<br />
dass wir die entsprechende Farbe in ihrer<br />
Schattierung erkennen können.<br />
Bei der relativ stark verbreiteten Rot-<br />
Grün-Schwäche funktionieren die Zapfen für<br />
die Rot- und Grünwahrnehmung nicht richtig.<br />
Die Farben Rot und Grün werden schlechter<br />
wahrgenommen oder können nicht unterschieden<br />
werden. Eine Blausehschwäche<br />
kommt äußerst selten vor.<br />
Eine Rot-Grün-Schwäche ist nicht korrigierbar,<br />
aber sie lässt sich hinters Licht<br />
führen. Je nach Ausprägung kann eine<br />
spezielle Rot-Grün-Brille Farbe ins Leben<br />
bringen. Inzwischen gibt es auch<br />
Kontaktlinsen, die nach dem gleichen<br />
Prinzip arbeiten: Integrierte Farbfilter<br />
sollen die Stäbchen- und Zapfenzellen<br />
in der Netzhaut des Auges stimulieren.<br />
Farben und Schattierungen werden insgesamt<br />
klarer und intensiver wahrgenommen.<br />
Fragen Sie Ihren Augenarzt.<br />
Zapfenzellen<br />
Schematische Darstellung<br />
der Netzhaut.<br />
Stäbchenzellen<br />
12 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />
<strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 13
Teil 3: Angst vor Knöpfen<br />
Ungewöhnliche<br />
Phobien<br />
Es lebe der<br />
Reißverschluss<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
»Eklig, diese scheußlichen runden Dinger<br />
mit den Löchern in der Mitte. Schon das<br />
Wort widert mich an: Knöpfe …«<br />
Die Angst vor Knöpfen klingt ungewöhnlich,<br />
ist aber kein Grund, sich zu<br />
schämen. Merkwürdiger geht immer.<br />
Phobien sind rational nicht erklärbare<br />
Ängste, die sich auf Objekte, Tiere oder<br />
Situationen beziehen. Spinnenangst ist<br />
eine weit verbreitete Phobie, seltener<br />
ist die Angst vor Enten, Zahlen oder<br />
eben vor Knöpfen.<br />
Pfui, Knöpfe …<br />
»Woher der Knopf-Ekel kommt, weiß<br />
ich nicht.« Roland D. erinnert sich lediglich<br />
daran: »Schon als Kind<br />
habe ich mich vor den Dingern<br />
geekelt. Egal, ob sie<br />
aus Glas, Holz, Perlmutt<br />
oder Plastik gemacht sind.<br />
Was haben Knöpfe an Kleidung eigentlich<br />
zu suchen?« Im Alltag ist das<br />
»Problem« relativ einfach zu umgehen.<br />
»Es lebe der Reißverschluss«, ist seine<br />
Devise. Schwieriger wird es, wenn eine<br />
solche Phobie den sozialen Umgang<br />
beeinträchtigt. Wenn kein Gespräch<br />
möglich ist, weil das Gegenüber ein<br />
Hemd mit Knopfleiste trägt. Oder wenn<br />
Betroffene das Haus nicht mehr verlassen<br />
können.<br />
Fotos: pixelrobot/stock.adobe.com, PikePicture/stock.adobe.com, voisine574/stock.adobe.com, fotofabrika/stock.adobe.com, WaffleBoo/Fotolia<br />
Mehr als nur Ekel<br />
»Eine Phobie ist mehr als ein bisschen<br />
Ekel«, weiß die Ärztin und systemische<br />
Familientherapeutin Dr. Julia Berg.<br />
»Panikartige Anfälle werden ausgelöst<br />
mit massiven körperlichen Reaktionen:<br />
Herzrasen, Schwindel und Zittern. Dann<br />
ist eine Therapie immer sinnvoll.« Bei einer<br />
Phobie empfiehlt sie immer zuerst<br />
eine Ursachenforschung. »Wenn wir<br />
wissen, woher die Angst stammt, können<br />
wir damit verbundene Emotion, Kognition<br />
und Verhalten viel besser verstehen.<br />
Die Auslöser bestimmen die weitere<br />
therapeutische Vorgehensweise.«<br />
Bei Phobien sehen<br />
die therapeutischen<br />
Leitlinien eine klassische<br />
Expositionstherapie<br />
vor. »Wer sich<br />
seiner Angst stellt, hat eine gute<br />
Option, mit seiner Angst perspektivisch<br />
besser umgehen zu können«, sagt die<br />
Therapeutin.<br />
»Patienten machen die Erfahrung, dass<br />
vom Objekt ihrer Angst keine Gefahr<br />
ausgeht. Die Gewöhnung kann die<br />
Angstreaktion abschwächen.«<br />
Für Roland D. sind Knöpfe keine Bedrohung<br />
(mehr). Er spricht offen über seine<br />
Aversion gegenüber diesen »scheußlichen<br />
runden Dingern« und hat ein Internetportal<br />
eröffnet, das Betroffenen<br />
eine Möglichkeit zum Austausch<br />
gibt. Auch das ist eine Form<br />
der Therapie …<br />
Mehr Informationen:<br />
www.knopfphobie.de<br />
Phobien entstehen meist in der<br />
Kindheit. Oft sind sie ein Ausdruck<br />
für ungeklärte Konflikte. Angstgefühle werden<br />
auf bestimmte Objekte übertragen, um sie »greifbar«<br />
zu machen. Knöpfe zum Beispiel können<br />
sich Betroffene buchstäblich vom Leib halten. So<br />
funktioniert Vermeidungsverhalten, was typisch<br />
für eine Phobie ist.<br />
18 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 19
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Deutschland – eine Denkreise<br />
Unter dem Motto »Deutschland – eine Denkreise« finden Sie in jeder Ausgabe<br />
eine Rubrik mit Übungen zu einem der 16 Bundesländer. Nutzen Sie die Denksportaufgaben<br />
und lernen Sie mit ihnen Deutschlands Bundesländer besser kennen.<br />
Lifestyle und Idylle<br />
Ruhrmetropole Essen.<br />
Das Ruhrgebiet hat sich von<br />
seinem staubigen Bergbauund<br />
Malocher-Image längst<br />
verabschiedet und international<br />
als innovatives Dienstleistungszentrum<br />
etabliert.<br />
Weitläufige geruhsame Landschaften<br />
gehören ebenso zu Nordrhein-<br />
Westfalen wie Stahlarbeiter.<br />
Unsere Denkreise durch Nordrhein-Westfalen führt dieses Mal durch ein<br />
Bundesland der Gegensätze. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass für jeden<br />
etwas dabei ist.<br />
Die Landschaften und Städte Nordrhein-Westfalens<br />
haben je nach Region<br />
einen ganz eigenen Charakter. Da gibt<br />
es den flachen Niederrhein mit seinen<br />
idyllischen, verträumten Landstädtchen,<br />
den weltoffenen, urbanen Ballungsraum<br />
der Metropole Rhein-Ruhr<br />
mit dem ehemaligen »Ruhrpott« und<br />
die leicht hügeligen Landschaften des<br />
Münsterlandes mit ihren schmucken<br />
Gutshöfen und schier endlos scheinenden<br />
Feldern, Wäldern und Wiesen.<br />
Dabei kann das bevölkerungsreichste<br />
Bundesland mit einer Bevölkerungsdichte<br />
von 517 Einwohnern pro Quadratkilometer<br />
auch mit jeder Menge<br />
Kuriositäten aufwarten. So befindet<br />
sich beispielsweise das mit 26 Metern<br />
höchste Filmstudio der Welt im Kölner<br />
VON KARSTEN KULMS<br />
Stadtteil Ossendorf. Das Flüsschen Pader,<br />
Namensgeber der Stadt Paderborn,<br />
gilt mit gerade einmal vier Kilometern<br />
Länge als Deutschlands kürzester Fluss.<br />
Und der Landschaftspark Duisburg-<br />
Nord, ein stillgelegtes Zechengelände<br />
im einst stählernen Herzen Europas,<br />
zählt zu den zehn schönsten Großstadtoasen<br />
weltweit.<br />
Auch kulturell hat NRW einiges zu<br />
bieten. Mit gleich fünf Stätten des<br />
UNESCO-Weltkulturerbes, nämlich dem<br />
Aachener Dom, den Schlössern Augustusburg<br />
und Falkenlust in Brühl, dem<br />
Kölner Dom, der Zeche Zollverein in<br />
Essen und dem Schloss Corvey in Höxter,<br />
genießt das bevölkerungsreichste<br />
Bundesland international ein hohes Ansehen.<br />
Illustration: crevis/stock.adobe.com; Fotos: Oliver Franke/Tourismus NRW e. V., StudioLaMagica/stock.adobe.com<br />
Illustrationen: Onur/stock.adobe.com, TUBS/Wikipedia; Foto: Lukassek/stock.adobe.com<br />
Städtedurcheinander<br />
Die Namen der Städte dieser Karte sind durcheinandergeraten.<br />
Sortieren Sie die Buchstaben und<br />
Sie erhalten die richtigen Ortsnamen. Scheuen<br />
Sie sich auch nicht, eine Straßenkarte zur Hand<br />
zu nehmen.<br />
Notfalls nutzen Sie die Namen<br />
unten als Unterstützung.<br />
Rheine,<br />
Minden, Münster, Bielefeld,<br />
Hamm, Paderborn, Dortmund,<br />
Essen, Duisburg, Düsseldorf,<br />
Wuppertal, Arnsberg, Köln,<br />
Siegen, Aachen, Bonn<br />
CHANAE<br />
BIRUSGUD<br />
FLORDESSÜD<br />
NÖLK<br />
NONB<br />
SENSE<br />
HERNIE<br />
RÜNSTEM<br />
TUPPERWAL<br />
MAHM<br />
TRUDMOND<br />
BRANGRES<br />
EIGENS<br />
DENNIM<br />
DEIBELFEL<br />
BANDERPOR<br />
24 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 25
Gedächtnistraining aus Ihrer Apotheke<br />
Reimrätsel<br />
Rätsel in Reimform ziehen uns<br />
noch mehr in ihren Bann als reine<br />
Texträtsel. Oft klingen sie ein wenig<br />
geheimnisvoll.<br />
Was beschreibt dieses Rätsel?<br />
Gedächtnistraining aus Ihrer Apotheke<br />
X<br />
Wochentaglogik<br />
Rückwärts durch das Alphabet<br />
Kleine Merkaufgabe (Teil 1)<br />
Das logische Denkvermögen ist trainierbar. Hier Auch wenn das Internet und die Suchmaschinen<br />
häufig Lexika ersetzen, können wir<br />
Die Merkspanne wird bei dieser Aufgabe ganz<br />
haben Sie Gelegenheit dazu. Um die richtige Lösung<br />
zu finden, ist logisches, sinnvolles und schlüs-<br />
nicht auf unsere Raumorientierung verzich-<br />
besonders gefordert. Es ist nicht unbedingt so<br />
leicht, wie es aussieht. Eine gute Konzentration<br />
siges Denken gefragt. Lassen Sie sich genügend Zeit ten. Deshalb ist es wichtig, diese ausreichend<br />
ist wichtig.<br />
zum Nachdenken. Sie können die Wochentage auch zu trainieren. Möglich ist dies durch einfache<br />
Prägen Sie sich diese drei Kombinationen aus<br />
nacheinander aufschreiben und anhand dieser Liste<br />
nach der Lösung suchen.<br />
chen, z. B. Tiere, und zu jedem Buchstaben des<br />
Übungen, wie sich eine Kategorie auszusu-<br />
Ziffern und Buchstaben gut ein. Dann blättern<br />
Sie auf Seite 31.<br />
Alphabets einen passenden Begriff zu suchen.<br />
Erschweren kann man die Übung, indem man<br />
5A2 ✤ 83G ✤ 9P4<br />
1) Wenn gestern Sonntag war, welcher<br />
Tag ist dann morgen in zwei Tagen?<br />
nur jeden 2. Buchstaben nimmt oder bei Z beginnt<br />
und das Alphabet rückwärts geht.<br />
2) Wenn übermorgen Freitag ist, welcher<br />
Die heutige Kategorie sind Städte.<br />
Tag war dann drei Tage vor gestern?<br />
Beginnen Sie bei Z.<br />
3) Wenn morgen in drei Tagen Dienstag<br />
ist, welcher Tag ist dann zwei Tage<br />
vor heute?<br />
4) Wenn heute vor vier Tagen Mittwoch<br />
war, welcher Tag ist dann drei Tage<br />
nach morgen?<br />
Ich bin die größte Bahn<br />
zwischen Erde und Himmel.<br />
Kein Mensch ist hier gegangen,<br />
kein Wagen je gefahren.<br />
Und doch herrscht hier<br />
ein riesengroßes Gewimmel.<br />
B<br />
Foto: Jay Photo/Unsplash<br />
Foto: industrieblick/stock.adobe.com<br />
kniffelig<br />
Z Y<br />
C<br />
5) Welcher Tag war vorgestern,<br />
wenn der Tag nach übermorgen<br />
zwei Tage vor Samstag liegt?<br />
E<br />
F<br />
28 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 29
Aus der Forschung<br />
Ist das Kribbeln<br />
angeboren?<br />
Neue Erkenntnisse über<br />
das Restless-Legs-Syndrom<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
Dieses unerträgliche Kribbeln in den Beinen, als sei<br />
ein ganzer Ameisenhaufen in Aufruhr. Immer nachts,<br />
wenn der Körper eigentlich zur Ruhe kommen will,<br />
raubt diese Krankheit Tausenden von Menschen den<br />
Schlaf. Das Restless-Legs-Syndrom war lange Zeit ein<br />
ungeklärtes Phänomen. Die weltweit größte Studie<br />
brachte Wissenschaftler jetzt zu neuen Erkenntnissen.<br />
Es liegt an den Genen.<br />
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist<br />
eine neurologische Erkrankung. Unruhige,<br />
schmerzende Beine in der Nacht<br />
sind nur die eine Seite der Medaille. Patienten<br />
haben auch mit den Folgen zu<br />
kämpfen: auf die Schlaflosigkeit folgt<br />
die Tagesmüdigkeit. Manche leiden zusätzlich<br />
an Depressionen und Angststörungen.<br />
Viele sind ihr Leben lang auf<br />
Medikamente angewiesen.<br />
Über die molekularen Ursachen und<br />
Krankheitsmechanismen wusste man<br />
bisher wenig. Ein internationales Team<br />
unter der Leitung von Prof. Bertram<br />
Müller-Myhsok vom Max-Planck-Institut<br />
für Psychiatrie hat in der weltweit<br />
größten RLS-Studie 45.000 Patienten<br />
untersucht und dabei Erstaunliches ans<br />
Licht gebracht.<br />
Foto: Robert Kneschke/stock.adobe.com; Hintergrund: Jezper/stock.adobe.com<br />
Foto: juniart/stock.adobe.com<br />
13 neue Risikovarianten<br />
»Insgesamt 19 Risiko-assoziierte Varianten<br />
konnten wir im Erbgut der Studienteilnehmer<br />
identifizieren – 13 davon<br />
sind neu«, sagt Dr. Barbara Schormair<br />
vom Institut für Neurogenomik am<br />
Helmholtz Zentrum München. Gemeint<br />
sind punktuelle Besonderheiten<br />
des Erbmoleküls, die bei RLS-Patienten<br />
häufiger vorkommen als bei Nicht-Betroffenen.<br />
Es tauchten Gene auf, die<br />
an der Krankheitsentstehung beteiligt<br />
sind. Die große Überraschung aber<br />
waren ganz andere Marker: Patienten<br />
wiesen Gene auf, die für die embryonale<br />
Entwicklung des Nervensystems<br />
verantwortlich sind. Die RLS-Krankheit<br />
entsteht jedoch meist erst in späteren<br />
Lebensjahren. Dr. Barbara Schormair:<br />
»Das lässt vermuten, dass angeborene<br />
Besonderheiten des Nervensystems sich<br />
erst später in Form des Restless-Legs-<br />
Syndrom bemerkbar machen.«<br />
Neue Medikamente?<br />
»Indem wir das jetzt besser verstehen,<br />
können wir über geeignete Therapien<br />
nachdenken. Unsere genetische Studie«,<br />
so die Fachärztin für Neurologie,<br />
»bringt uns einen großen Schritt vorwärts,<br />
um neue und bessere Medikamente<br />
für unsere Patienten zu finden.«<br />
Nachts zur Ruhe kommen: Ihr Apothekenteam weiß Rat!<br />
32 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 33
KINDER<br />
Lösungen findest du auf Seite 47<br />
Urlaubserinnerungen<br />
Anna, Lisa, Jonas und Moritz waren im Urlaub am Meer und<br />
haben Muscheln mitgebracht. Wer hat wie viele gefunden?<br />
Die Hinweise sollen dir helfen, das herauszufinden.<br />
1) Moritz und Lisa haben zusammen 15 Muscheln gefunden.<br />
2) Die Ausbeute von Anna und Jonas ist doppelt so groß.<br />
3) Lisas Anzahl ist eine gerade Zahl und durch 2, 4 und 8 teilbar.<br />
4) Anna hat doppelt so viele Muscheln gefunden wie Jonas.<br />
5) Jonas hat 3 Muscheln mehr gefunden als Moritz.<br />
Finde die zehn Fehler!<br />
Das rechte Bild unterscheidet sich jeweils durch zehn Veränderungen vom Bild links. Welche sind es?<br />
© Dirk Pietrzak/DEIKE<br />
Foto: igradesign/stock.adobe.com<br />
Illustration: Colorlife/stock.adobe.com<br />
Wie viele Punkte?<br />
Die Marienkäfer haben unterschiedlich<br />
viele Punkte auf ihrem Rücken.<br />
Wie viele sind es insgesamt?<br />
WARUM? WARUM?<br />
ARUM?<br />
ARUM?<br />
© Dieter Hermenau/DEIKE<br />
WARUM?<br />
Warum würzen wir<br />
unsere Speisen?<br />
WARU<br />
Diese Frage könnte man eigentlich ganz einfach abtun:<br />
»Weil es besser schmeckt.« Immerhin werden die<br />
Gewürze in so kleinen Mengen verwendet, dass sie<br />
kaum Nährwerte haben. Dennoch sind sie sehr wichtig<br />
für uns, denn viele von ihnen sorgen erst dafür,<br />
dass wir Vitamine und Mineralstoffe aus unserem<br />
Essen aufnehmen können. Oder aber sie machen die<br />
Nahrung bekömmlicher und regen den Verdauungstrakt<br />
an. Salz ist sogar überlebenswichtig, da es den<br />
Wasserhaushalt unseres Körpers reguliert. Außerdem<br />
machen Gewürze – beispielsweise Salbei oder<br />
Rosmarin – Speisen länger haltbar. Sie verhindern,<br />
dass diese schnell verderben. Glawion/DEIKE<br />
ARUM<br />
36 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 37
Gesund auf Reisen<br />
Entspannt in den Flieger<br />
Druck auf den Ohren, <strong>Kopf</strong>schmerzen, schwere Beine. Beschwerden wie diese<br />
sind auf Flugreisen Alltag. Aber muss das sein? Je besser Sie vorbereitet sind,<br />
desto entspannter starten Sie in Ihren Traumurlaub.<br />
Auf die Atemwege achten<br />
Hoch über den Wolken herrschen<br />
andere Klimaverhältnisse als unten<br />
auf dem Boden. Die Luftfeuchtigkeit<br />
sinkt im Flugzeug auf 10<br />
bis maximal 20 %. Auf die trockene<br />
Umgebungsluft reagieren<br />
die Schleimhäute in Nase und Rachen<br />
gereizt. Viren und Bakterien haben leichtes Spiel, sich<br />
einzunisten. Um nicht mit Schnupfen und Halsschmerzen<br />
am Urlaubsort anzukommen, beugen Sie vor: mit feuchtigkeitsspendenden<br />
Nasensalben aus der Apotheke oder Nasensprays,<br />
die Kochsalz enthalten. Die Schleimhäute feucht<br />
halten, ist Regel Nr. 1 im Flugzeug. Viel trinken, am besten<br />
Wasser ohne Kohlensäure. Keinen Alkohol.<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
Ohren schützen<br />
Bei den Starts und Landungen wird im Flugzeugraum künstlich<br />
Druck erzeugt. Das ist wichtig, damit die Fluggäste und<br />
die Crew an Bord überleben können.<br />
Wir spüren die veränderten Druckverhältnisse mit einem<br />
Knacksen im Ohr und haben den Eindruck, schlechter hören<br />
zu können. Gähnen, Schlucken, Kaugummikauen sind die<br />
leichtesten Hilfsmittel, um das Druckgefühl auszugleichen.<br />
Gegen Ohrenschmerzen beim Fliegen gibt es Ohrenstöpsel in<br />
Ihrer Apotheke. Auch für Kinder.<br />
Für <strong>Kopf</strong>, Herz und Kreislauf<br />
Begleiterscheinungen wie <strong>Kopf</strong>schmerzen und Kreislaufprobleme<br />
klingen nach der Landung meist von allein ab. Während<br />
des Flugs viel trinken (Wasser!).<br />
Wer mit einer bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />
die Reise antritt, sollte entsprechende Vorkehrungen treffen.<br />
Vorher mit dem Arzt sprechen und Medikamente immer bei<br />
sich führen.<br />
Beine bewegen<br />
Stundenlanges Sitzen in engen Sitzreihen kann zum Blutstau<br />
in den Beinen führen. Selbst Menschen ohne Venenerkrankungen<br />
können es während eines Flugs mit Wadenkrämpfen<br />
zu tun bekommen. Um Durchblutungsstörungen vorzubeugen,<br />
hilft Bewegung. Öfter mal aufstehen, über den Gang<br />
spazieren und im Sitzen Fußgymnastik machen. Bequeme<br />
Kleidung, reichlich Flüssigkeit und leichte Kost vermindern<br />
zusätzlich das Thromboserisiko. In der Apotheke gibt es<br />
Kompressionsstrümpfe, die Venenprobleme während der<br />
Flugreise minimieren können. Risikogruppen wie Schwangere,<br />
ältere Menschen und Raucher sollten nicht unvorbereitet<br />
die Flugreise antreten.<br />
Für Entspannung sorgen<br />
Bei Flugangst helfen Atem- und Entspannungsübungen. Gespräche<br />
mit Sitznachbarn oder dem Personal an Bord lenken<br />
ab. Viele Fluggesellschaften bieten im Vorfeld Seminare für<br />
entspanntes Fliegen an. So wird die Reise zum Traumurlaub.<br />
<strong>Kopf</strong>fıt<br />
EINKAUFSZETTEL<br />
Ohrenstöpsel für<br />
die Flugreise<br />
ß Sanohra fly Ohrenschutz<br />
ß EarPlanes ® Ohrenstöpsel<br />
ß Alpine FlyFit Ohrenstöpsel<br />
✁<br />
Fotos: Jag_cz/stock.adobe.com, Sunny studio/Fotolia, Illustration: Nataly-Nete/stock.adobe.com<br />
40 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 41<br />
Erhältlich in<br />
Ihrer Apotheke!
Gedächtnistraining aus Ihrer Apotheke<br />
Gedächtnisambulanz<br />
Gestauchte Wörter<br />
Lassen Sie sich bei dieser Wahrnehmungsübung<br />
genügend Zeit<br />
und schauen Sie ganz genau hin.<br />
So schaffen Sie es sicher, die beiden<br />
Wörter zu entziffern.<br />
FRONLEICHNAM ..<br />
MAIGLOCKCHEN<br />
Kleine Veränderungen<br />
Wie wird aus einem Laut ein Hals? Sie dürfen pro Reihe nur einen<br />
Buchstaben verändern, um ans Ziel zu kommen. Sie benötigen dazu<br />
einen ausreichenden Wortschatz, ein paar gute Strategien und ein wenig<br />
Spaß am Knobeln. Alle Wörter sollen sinnvoll sein.<br />
1<br />
3<br />
R E G E N<br />
W E S E N<br />
L E I T E R<br />
R E I S E N<br />
L A U T<br />
L A U S<br />
H A U S<br />
H A L S<br />
2<br />
V A T E R<br />
R A S E N<br />
4<br />
E R L E N<br />
E S S E R<br />
Foto: neirfy/stock.adobe.com<br />
Foto: Alexander Rath/stock-adobe.com<br />
Dement oder nicht?<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
Wann hört Vergesslichkeit auf und wann beginnt Demenz? Gedächtnisambulanzen<br />
sind auf diese Frage spezialisiert. Was wird dort gemacht<br />
und wer sollte hingehen? Vielleicht kennen Sie sogar jemanden …<br />
Demenz vom Alzheimer-Typ ist keine<br />
Erkrankung, die plötzlich auftritt. Sie<br />
schleicht sich ein und zeigt sich mit unspezifischen<br />
Symptomen. Betroffene<br />
bemerken die Veränderungen oft gar<br />
nicht selbst. Es sind die Angehörigen,<br />
die einen ersten Verdacht schöpfen.<br />
Eine frühe Diagnostik ist sinnvoll, um zu<br />
unterscheiden: Handelt es sich wirklich<br />
um eine Alzheimer-Demenz oder steckt<br />
eine Depression hinter der Vergesslichkeit?<br />
Stress kann ebenso die Merkfähigkeit<br />
beeinträchtigen. Zerstreutheit<br />
und Orientierungsprobleme können<br />
viele Ursachen haben.<br />
Um Gewissheit zu haben, lohnt sich<br />
ein Besuch in der Gedächtnisambulanz.<br />
Was Sie dafür benötigen, ist eine Überweisung<br />
Ihres Hausarztes. Gedächtnisambulanzen,<br />
auch Memory-Kliniken<br />
oder Gedächtnissprechstunden genannt,<br />
gibt es in jeder größeren Stadt.<br />
Sie befinden sich in der neurologischen<br />
Abteilung der Krankenhäuser.<br />
In der Gedächtnisambulanz führt ein<br />
Expertenteam aus Fachärzten, Psychologen<br />
und Pflegekräften zielgerichtete<br />
Untersuchungen durch, ohne dass Patienten<br />
und Angehörige von Praxis zu<br />
Praxis fahren müssen. Auf eine gründliche<br />
Anamnese zu Vorerkrankungen<br />
und Lebensumständen folgen umfangreiche<br />
Tests:<br />
• körperliche Untersuchung<br />
• Bluttest<br />
• neuropsychologische Diagnostik<br />
• psychiatrisches Gespräch<br />
• bei Bedarf bildgebendes Verfahren<br />
• eventuell Zusatzuntersuchungen<br />
Je nach Diagnose berät der Facharzt in<br />
der Klinik zur weiteren Vorgehensweise.<br />
Falls nötig, können Patienten vor Ort<br />
individuell zugeschnittene Behandlungen<br />
bekommen. Wird eine Demenzerkrankung<br />
ausgeschlossen, leitet die Gedächtnisambulanz<br />
den Diagnosebericht<br />
einfach an den Hausarzt weiter.<br />
Finden Sie eine<br />
Gedächtnisambulanz<br />
in Ihrer Nähe:<br />
www.deutsche-alzheimer.de<br />
42 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> <strong>Kopf</strong>-fit <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> 43
Gut betreut bei<br />
Weiterlesen?<br />
psychosomatischen<br />
Fragen Sie Krankheiten<br />
in Ihrer Apotheke<br />
nach der<br />
kostenlosen Kundenzeitschrift<br />
Manchmal fi ndet sich einfach keine<br />
organische Erklärung für deutlich<br />
spürbare Beschwerden. Patienten mit<br />
Schmerzen, Atemnot oder Verdauungsproblemen<br />
leiden trotzdem unter den<br />
Symptomen. Häufi g ist anhaltender<br />
Stress im Job oder in der Familie der<br />
Auslöser. Der Berufsverband Deutscher<br />
Psychiater schätzt, dass die Symptome<br />
von nahezu jedem dritten Patienten in<br />
deutschen Arztpraxen psychosomatische<br />
Ursachen haben. Die Betroffenen<br />
warten durchschnittlich sechs Jahre<br />
lang auf eine adäquate Diagnose und<br />
Behandlung. Was viele nicht wissen: In<br />
Deutschland gibt es seit fast 25 Jahren<br />
eine qualifi zierte Ausbildung auf diesem<br />
medizinischen Gebiet. Mittlerweile<br />
arbeiten bundesweit über 4.000 Fachärzte<br />
der Psychosomatischen Medizin<br />
in Kliniken oder eigenen Praxen. Die<br />
Experten berücksichtigen gleichermaßen<br />
seelische, soziale und körperliche<br />
Faktoren und arbeiten eng mit den<br />
Hausärzten zusammen, die in der Regel<br />
die ersten Ansprechpartner für die<br />
Patienten sind.<br />
Informationen und Kontaktadressen<br />
in Ihrer Nähe fi nden Sie unter<br />
www.dgpm.de<br />
© Techniker Krankenkasse<br />
<strong>Kopf</strong>-fit!<br />
Jeden Monat neu!<br />
Schmerzen ohne erkennbare Ursache sind<br />
sehr belastend und schwierig zu bekämpfen.<br />
<strong>Kopf</strong>-fit 11/2013 5