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Quintessenz 01 | 2018 - qe001_2018.pdf

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d<br />

DAS LEBENSMITTELMAGAZIN<br />

NO. <strong>01</strong>/18<br />

P.b.b. ROLLING PIN Media GmbH, Reininghausstraße 13a, 8020 Graz, Vertragsnr. 16z040723M<br />

HERR DER<br />

SINNE<br />

„IDENTITÄT BRAUCHT VARIETÄT”<br />

LAUTET HEINZ REITBAUERS<br />

LEBENS- UND ARBEITSHALTUNG.<br />

ÖSTERREICHS AKTUELL BESTER KOCH<br />

UND GLÜHENDER KÄMPFER FÜR MEHR<br />

GESCHMACKSVIELFALT IM PORTRÄT.<br />

REINE<br />

ÄHRENSACHE<br />

DAS LANGE ALS GEWÖHNLICH<br />

ABGESTEMPELTE BROT IST ZURÜCK<br />

AUF DER GROSSEN GENUSSBÜHNE:<br />

DAMIT ES BESSER ALS GUT WIRD,<br />

BRAUCHT ES SORGFALT, ZEIT – UND<br />

MENSCHEN WIE JOSEF EDER.<br />

IN DER<br />

GRÜNZONE<br />

DIE VEGANE KÜCHE HAT SICH VOM<br />

TREND ENDGÜLTIG ZUM FIXPUNKT<br />

AUF DER KULINARISCHEN LAND-<br />

KARTE DES LANDES GEMAUSERT.<br />

INSPIRATIONEN FÜR ELABORIERTES<br />

OHNE TIERISCHES.<br />

b<br />

w


Gemeinsam machen wir jeden Morgen zum<br />

guten Morgen!<br />

Am Bild: Benjamin van Berkel, Maierl Alm & Chalets / Kirchberg in Tirol<br />

Das Beste für die Gastronomie: Transgourmet.<br />

Österreichs größtes Sortiment, individuelle Beratung, Top-Qualität und fundiertes Know-how – das garantiert Ihnen<br />

DAS BESTE FÜR IHRE GÄSTE.<br />

Exklusiv bei Transgourmet.<br />

transgourmet.at


EDITORIAL.<br />

ERBGUT-<br />

ENTWICKLUNG<br />

Wir reisen um die Welt, und wo<br />

auch immer wir landen, erwarten<br />

uns spannende, neue, hochwertige<br />

Küchen- und Restaurantkonzepte.<br />

Neue Geschmäcke, Produkte, Techniken.<br />

Der Facettenreichtum der internationalen<br />

Küchen da draußen ist überwältigend, und<br />

sie entfalten sich innerhalb der Gastronomieszene<br />

Österreichs seit Jahren auf ganz<br />

wunderbare Weise. Aber wir sollten dabei<br />

nicht vergessen, dass die heimische Küche mit<br />

ihren großartigen Produkten und Traditionen<br />

tatsächlich auch eine kleine Welt für sich ist.<br />

Und sie hat ihr Potenzial noch längst nicht<br />

ausgeschöpft. Das Rückbesinnen auf die Vielfalt<br />

des Bestehenden, auf das Regionale und<br />

Traditionelle, ist dabei ebenso wichtig wie das<br />

mutige Weitergehen. Das kulinarische Erbe<br />

Österreichs zeitgemäß weiterzuentwickeln<br />

und die gastronomische Landkarte dadurch<br />

reicher und bunter zu machen, ohne dabei an<br />

Authentizität und Identität zu verlieren, ist<br />

eine große Aufgabe, der wir uns alle zukünftig<br />

noch stärker annehmen sollten.<br />

Eines der Aushängeschilder, wenn es darum<br />

geht, die kulinarische Vielfalt und den<br />

Produktreichtum Österreichs mit einem<br />

fast schon traumwandlerischen Gespür für<br />

Harmonie, Eleganz und Raffinesse auf dem<br />

Teller abzubilden, ist 2-Sterne-Koch und<br />

„Steirereck“-Küchenchef Heinz Reitbauer.<br />

Mit ihm haben wir über neue Werte und die<br />

Gastronomie als Bühnenbildner für neue Geschmäcke<br />

gesprochen. Ab Seite 10.<br />

Für mehr fleischlose Vielfalt auf den Tellern<br />

plädiert auch Cook2.0-Executive-Chef Leo<br />

Aichinger in seinem Kulinarik Corner. Ab<br />

Seite 50 zeigt er, wie spannend vegane Küche<br />

sein kann – und dass sie auch im guten<br />

Wirtshaus mehr denn je einen Platz verdient.<br />

Das Bewahren der Vielfalt heimischer Getreidesorten<br />

ist hingegen Bäcker Josef Eder ein<br />

großes Anliegen. Wir haben mit ihm den Weg<br />

vom Korn zum fertigen Bio-Brotlaib beschritten<br />

und dem neuen unter unseren Transgourmet<br />

Vonatur-Produzenten einen Besuch im<br />

Mühlviertel abgestattet. Ab Seite 20.<br />

Zum Schluss gibt es noch eine Neuigkeit, die<br />

wir nur zu gerne in die Welt hinausposaunen:<br />

Mitte Mai eröffnet unser neuer, österreichweit<br />

neunter Transgourmet-Standort in Vorarlberg.<br />

Wir sind stolz darauf, nun auch endlich<br />

in einer Region das Beste für die Gastronomie<br />

leisten zu dürfen, die sich ihres kulinarischen<br />

Erbes so bewusst ist und sich ihm gleichzeitig<br />

so facettenreich und zeitgemäß annimmt.Wir<br />

freuen uns darauf, diesen Weg mit den Gastronomen<br />

und Hoteliers Vorarlbergs zukünftig<br />

gemeinsam weiterzugehen.<br />

THOMAS<br />

PANHOLZER<br />

Thomas Panholzer, geboren 1968, ist Absolvent<br />

der Tourismusfachschule in Bad Leonfelden. Seit<br />

2008 ist er gemeinsam mit Manfred Hayböck<br />

Geschäftsführer von Transgourmet Österreich.<br />

IMPRESSUM<br />

QUINTESSENZ – DAS MAGAZIN DES KOMPETENZZENTRUMS KULINARIK HERAUSGEBER & VERLEGER TRANSGOURMET ÖSTERREICH GMBH, 4050 TRAUN, EGGER-LIENZ-STRASSE 15<br />

WWW.TRANSGOURMET.AT TEL. +43 (0) 7229/605-1524 FAX DW 51524 PROJEKTLEITUNG NINA SIMMER E-MAIL NINA.SIMMER@TRANSGOURMET.AT<br />

CHEFREDAKTION STEPHANIE FUCHS-MAYR REDAKTIONELLE MITARBEIT LEO AICHINGER FOTOGRAFIE & BILDBEARBEITUNG MONIKA REITER, WINFRIED FLOHNER,<br />

CHRISTIAN MAISLINGER ART DIRECTOR TALIDA TALPAS LAYOUT NATALIE MAUTNER ILLUSTRATION ROLAND VORLAUFER BETREUENDES VERLAGSHAUS ROLLING PIN<br />

MEDIA GMBH, REININGHAUSSTRASSE 13A, 8020 GRAZ DRUCKEREI NIEDERÖSTERREICHISCHES PRESSEHAUS AUFLAGE 24.750 ERSCHEINUNGSWEISE 3 X JÄHRLICH<br />

DRUCK- & SATZFEHLER VORBEHALTEN<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

1


INHALT<br />

10<br />

EINER WIE KEINER<br />

Heinz Reitbauer gibt nichts auf große Posen. Er lernt und denkt<br />

und verleiht der österreichischen Hochküche mit seiner Arbeit<br />

lieber ein unverwechselbares Gesicht. Der zweifach sternegekrönte<br />

Küchenchef des „Steirereck“ in Wien im Porträt.<br />

C.<br />

10<br />

COVERSTORY<br />

1


L.<br />

I.<br />

20<br />

LAIB UND SEELE<br />

Bestes Bio-Brot braucht<br />

bestes Korn. Findet zumindest<br />

Bäcker und Landwirt<br />

Josef Eder aus dem Mühlviertel.<br />

Warum bei ihm nur<br />

ehrliches Getreide in die<br />

Mühlen kommt und das<br />

Wissen um natürliche<br />

Kreisläufe für die Qualität<br />

seines Transgourmet Vonatur<br />

Mühlviertler Bio-Brots<br />

unerlässlich ist.<br />

50<br />

LEOS KULINARIK<br />

CORNER<br />

44<br />

INTERNATIONAL<br />

50<br />

VON WEGEN NUR<br />

TOFU<br />

Der Vegan-Freund lebt<br />

beim Restaurantbesuch<br />

ungern von Salat und Gemüselaibchen<br />

allein. Zu<br />

Inspirationszwecken hat<br />

sich Cook2.0-Executive-<br />

Chef Leo Aichinger im Kulinarik<br />

Corner deshalb der<br />

tierlosen Küche auf hohem<br />

Niveau angenommen.<br />

Fotos Winfried Flohner, Christoph Schöch, Monika Reiter<br />

26<br />

COOK2.0<br />

2.0<br />

Ohne Schnitzel & Co. zu nahe<br />

treten zu wollen: Schwein geht<br />

noch sehr viel feiner. Cook2.0-<br />

Executive-Chef Leo Aichinger<br />

nimmt sich Haxen, Filet und<br />

Tomahawk vom Transgourmet<br />

Vonatur Strohschwein vor.<br />

44<br />

SEELENSACHEN<br />

Schickes Design allein ist in<br />

der Hospitality-Branche<br />

kein Verkaufsargument<br />

mehr. Charmante Sehnsuchtsorte<br />

mit Herz und<br />

Seele schon. Ein Blick auf<br />

die wichtigsten Trends und<br />

Hotelkonzepte mit Zukunft.<br />

34<br />

MEET MISTER MEAT<br />

Andreas Flatscher hat die<br />

Wiener Steakhouse-Kultur<br />

revolutioniert, bringt ganz<br />

Paris auf den Teller und ist<br />

noch lange nicht fertig mit<br />

seinem Siegeszug durch<br />

die Hauptstadt-Gastronomie.<br />

Ein Besuch im<br />

„Flatschers“-Universum.<br />

40<br />

HOI, LÄNDLE!<br />

Going West: Im Mai eröffnet<br />

der neue Transgourmet-<br />

Standort in Vorarlberg.<br />

Standortgeschäftsleiter<br />

Manuel Gohm im Interview<br />

über bauliche Herausforderungen,<br />

große Innovationen<br />

und ein Sortiment, in<br />

dem viel Vorarlberg steckt.<br />

58<br />

ZISCH & SHAKE<br />

Der Sommer kommt<br />

schneller als gedacht – und<br />

da stehen lässige Longdrinks<br />

und Cocktails ganz<br />

oben auf der Hitliste der<br />

Gäste. Wer gerne vorne am<br />

Innovationszug mitfährt,<br />

setzt dabei auf Kreationen<br />

mit Keli-Limonaden.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

2


QUICKESSENZ.<br />

BEHIND<br />

THE SCENES<br />

NEUER<br />

TRANSGOURMET-MARKT:<br />

GRANDE FINALE IM LÄNDLE<br />

Im Juli 2<strong>01</strong>7 erfolgte in Schwarzach der Spatenstich, momentan werden<br />

die finalen Außenarbeiten abgeschlossen und Mitte Mai 2<strong>01</strong>8 wird der<br />

neue Transgourmet-Standort in Vorarlberg dann auch endlich seine Türen<br />

öffnen. Auf über 11.000 Quadratmetern entstand nach Plänen des<br />

Dornbirner Architekten Gerhard Aicher und unter der Projektleitung von<br />

Thomas Spiegel (im Bild rechts neben Manuel Gohm) während der knapp<br />

einjährigen Bauzeit ein hochmoderner, architektonisch harmonisch in das<br />

Landschaftsbild integrierter Markt mit Tiefgarage und einer markanten,<br />

eleganten grauen Fassade. „Wir haben rund 25 Millionen Euro in den Bau<br />

dieses wichtigen, neuen Standortes im Westen Österreichs investiert und<br />

bieten damit ab Mai rund 2500 Gastronomiebetrieben vom Arlberg bis<br />

zum Bodensee das Beste für die Gastronomie“, freut sich Transgourmet Österreich<br />

Geschäftsführer Thomas Panholzer über den erfolgreichen Schritt<br />

nach Vorarlberg. Neben der hohen Qualität der Produkte im Stammsortiment<br />

sowie einer gewohnt hohen Servicequalität wird der Neuzugang<br />

auch mit einem umfangreichen, typisch regionalen Sortiment punkten.<br />

Vor allem Milch- und Molkereiprodukte sowie Fleisch und Wurst von<br />

Vorarlberger Lieferanten wird ein hoher Stellenwert eingeräumt werden.<br />

EXKLUSIVES<br />

IMLAUER-EVENT IM MAI<br />

Ein Blick hinter die Kulissen eines der renommiertesten Stadthotels Salzburgs<br />

und Conchita auf der Bühne: Die Hospitality-Entrepreneure Georg<br />

und Thomas Imlauer verbinden beides am 25. und 26. Mai 2<strong>01</strong>8. Am<br />

Freitag öffnet das „IMLAUER HOTEL PITTER“ Salzburg im Rahmen des<br />

„Tages der offenen Türe“ seine Pforten, am Samstag gibt Conchita für 350<br />

Gäste ein exklusives Klub-Konzert mit anschließendem 5-Gänge-Dinner<br />

im „IMLAUER Sky Restaurant“. Über eine Einladung zu diesem exklusiven<br />

Event freuen sich auch die Transgourmet-Kundenbetreuer Thomas<br />

Binder und Alexandra Feldbacher, die den „IMLAUER“-Executive-Chefs<br />

Thomas Reischl und Dominik Münch bereits einen Besuch abstatteten.<br />

Fotos beigestellt<br />

4


ÜBERRASCHT.<br />

SCHMECKT. BEGEISTERT.<br />

ERLEBE DIE FUSION AUS TEE- UND FRUCHTGESCHMACK,<br />

MIT EINEM HAUCH VON KRÄUTERN.<br />

5<br />

Mit Genehmigung von DP Beverages. © 2<strong>01</strong>8 DP Beverages. FuzeTea ist eine eingetragene Marke von DP Beverages.


QUICKESSENZ.<br />

SZENE &<br />

EVENTS<br />

EIN BISSCHEN SPASS MUSS SEIN: RÜCKBLICKE, EINBLICKE<br />

UND AUSBLICKE AUF DIE SPANNENDSTEN UND SCHÖNSTEN<br />

EVENTS DES TRANSGOURMET-ÖSTERREICH-UNIVERSUMS.<br />

TRANSGOURMET IN<br />

SACHSENS „KLEIN-PARIS“<br />

Goethe nannte es sein „Klein-Paris“, heute gilt Leipzig als eine der<br />

lebendigsten Städte Deutschlands: Vom 11. bis 13. März fand in<br />

der sächsischen Stadt wieder der jährliche Gastro-Impulskongress<br />

GastroBizz statt, der sich als Forum für die österreichische Gastronomie<br />

versteht. Die Cook2.0-Köche Leo Aichinger und Thomas<br />

Wietinger verwöhnten die rund 400 Teilnehmer der diesjährigen<br />

Ausgabe mit Köstlichkeiten, unter anderem aus dem Vonatur-Sortiment,<br />

TRINKWERK präsentierte Neues aus dem Getränkebereich.<br />

„LES CHEFS EN OR” 2<strong>01</strong>8:<br />

BIRNBACH UND PIEBER<br />

FAHREN NACH PARIS<br />

Letztes Jahr entsandte Transgourmet Österreich erstmals<br />

einen Profi- und einen Nachwuchskoch nach Paris, dieses<br />

Jahr wird einer von ihnen sogar noch einmal die Möglichkeit<br />

haben, die Starkoch-Jury von sich zu überzeugen:<br />

Matthias Birnbach, der 2<strong>01</strong>7 beim von Transgourmet<br />

Frankreich ausgelobten, traditionsreichen „Les Chefs en<br />

Or“-Kochwettbewerb den sensationellen zweiten Platz<br />

holte, wird nach dem Gewinn des „Falstaff Young Talents<br />

Cup 2<strong>01</strong>7“ dieses Jahr erneut um den Titel „Europameister<br />

der Köche“ rittern. Birnbach sicherte sich beim als<br />

österreichischer Vorentscheid geltenden Falstaff-Cup mit<br />

Confiertem Waller/Gewürzlack/Kürbisvariation den Sieg<br />

und wird bei der „Chefs en Or“-Endausscheidung am 11.<br />

und 12. November in Paris erneut in der Kategorie Nachwuchskoch<br />

antreten. Als Profikoch wird Roland Pieber<br />

Transgourmet Österreich vertreten. Er holte sich am 12.<br />

März den von ROLLING PIN vergebenen Nachwuchs-<br />

Titel „JUNGER WILDER“ am Hamburger Süllberg und<br />

sicherte sich damit automatisch die Eintrittskarte für die<br />

„Chefs en Or“ 2<strong>01</strong>8.<br />

1 DER FRISCHGEBACKENE JUNGE<br />

WILDE 2<strong>01</strong>8, ROLAND PIEBER<br />

2 FREUEN SICH MIT MATTHIAS<br />

BIRNBACH: MICHAEL MAYER-<br />

HOFER & CHRISTINE KORN<br />

(TRANSGOURMET MARKETING),<br />

ANTON MARTERER (SGL BRUNN A.<br />

G.), BETTINA FLEISS (MARKETING-<br />

LEITUNG TRANSGOURMET), KURT<br />

MAYHART (RVL BRUNN A. G.)<br />

2<br />

1<br />

6


NEUE GENUSSFACHMESSE:<br />

TRINKWERK PUR<br />

WIRD TRANSGOURMET PUR!<br />

Aufbauend auf der erfolgreichen Getränkefachmesse TRINKWERK<br />

PUR weitet Transgourmet Österreich dieses Jahr den Rahmen aus<br />

und präsentiert am 16. und 17. April im Messezentrum Salzburg<br />

sein gesamtes Spektrum an Angeboten und Dienstleistungen in<br />

einer eigenen Veranstaltung der Transgourmet PUR. Die neue<br />

Genussfachmesse will sich als Branchenhighlight des Frühjahrs<br />

etablieren und forciert den intensiven Austausch zwischen Brancheninsidern<br />

und Fachpublikum. „Vor Ort werden 100 Industriepartner<br />

sowie 108 nationale und internationale Winzer ihre<br />

Produkte präsentieren, wobei Innovationen und Trends im Mittelpunkt<br />

stehen“, umreißt Thomas Panholzer die Eckpfeiler der<br />

Veranstaltung. „Die große Bandbreite unseres Sortiments wird<br />

sich im Messeauftritt widerspiegeln. Wir werden den Besuchern<br />

unter anderem Produktneuheiten von Transgourmet Vonatur, die<br />

umfassenden Leistungen der Getränkespezialisten von TRINK-<br />

WERK oder das 360-Grad-Kaffeeangebot von JAVA in eigenen<br />

kleinen Erlebniswelten näherbringen.“ Bei Produktpräsentationen<br />

und -verkostungen sowie bei Snack-Stationen stellt Transgourmet<br />

sowohl seine erfolgreichen Eigenmarken als auch wichtige Partner<br />

vor. So werden unter anderem die Haubenköche von Cook2.0 Exquisit<br />

gemeinsam mit namhaften Gastköchen wie Peter Zinter oder<br />

Roman Wurzer Delikatessen vor Ort zubereiten, in der Keli-Cocktailbar<br />

werden neue Drinks gemixt und in der JAVA-Erlebniswelt<br />

zeigen Latte-Art-Künstler ihr Können. Und Montagabend steht<br />

die bereits traditionelle „Big Bottle Party“ auf dem Programm.<br />

Tickets gibt’s auf www.transgourmet.at<br />

Produktpräsentationen,<br />

Verkostungsbereiche<br />

und Snack-Stationen<br />

Relax- und Networking-Areas<br />

Köstlichkeiten von JAVA Premiumcafe<br />

Bars, Lounges, Cafés, Bistros<br />

Big Bottle Party<br />

Produktinnovationen unserer Partner<br />

und Start-ups<br />

108 nationale und internationale Winzer<br />

PUR<br />

Die Genussfachmesse<br />

Fotos beigestellt<br />

Digitale Vernetzung<br />

Vorstellung der Transgourmet<br />

Eigenmarken-Welt<br />

16. – 17. APRIL 2<strong>01</strong>8<br />

MESSEZENTRUM SALZBURG, HALLE 10<br />

17_04142_tg_MessePUR_<strong>Quintessenz</strong>_80x134mm_210318.indd 1 22.03.18 13:03<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

7


QUICKESSENZ.<br />

MUST<br />

HAVES<br />

AUF UNSERE IMMER WEITER WACHSENDE<br />

BIO-KOMPETENZ SIND WIR ZIEMLICH STOLZ – UND<br />

DESHALB ZEIGEN WIR AUCH GERNE, WAS WIR HABEN. DIE<br />

FRÜHJAHRSHIGHLIGHTS UNSERES BIO-SORTIMENTS!<br />

1<br />

1<br />

AROMATISCH, FAIR UND BIO?<br />

LOGISCH!<br />

Mit dem JAVA Natura-Blend aus 100 Prozent<br />

schonend gerösteten Arabica-Bohnen ist den Kaffeeprofis<br />

von JAVA Premiumcafe ein echter Aromenschatz<br />

aus fairem und biologischem Anbau gelungen.<br />

Kräftige Provenienzen aus Peru und Kolumbien<br />

verleihen dem Blend einen gehaltvollen Körper, das<br />

milde Aroma Brasiliens sorgt für perfekte Balance.<br />

Artikelnummer: 693176<br />

RUND UND WEISS<br />

VON DER GEISS<br />

2<br />

Antonia Krenn und Michael Mandl lesen den auf ihrem Hof in der Buckligen<br />

Welt beheimateten Diven jeden Wunsch von den Augen ab. Belohnt werden<br />

die detailversessenen Nachhaltigkeits- und Bio-Verfechter – sie wurden 2<strong>01</strong>5<br />

mit dem österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet – mit bester<br />

Ziegenmilch, aus der sie in ihrer Hofkäserei unter anderem auch die Transgourmet<br />

Vonatur Ziegenfrischkäseröllchen mit Gewürzblüten herstellen.<br />

Artikelnummer: 1943372<br />

8


5<br />

KAISERWINKLER<br />

3-KÄSE-HOCH<br />

Das Erfolgsrezept für österreichischen Bio-Spitzenkäse: Man nehme beste Bio-Heumilch von 40<br />

Almen im Kufsteinerland, füge keine Zusatzstoffe zu und lasse die Laibe unter perfekten Bedingungen<br />

in einem 160 Meter langen Felsenkeller reifen. Genau so werden die drei Transgourmet<br />

Vonatur Kaiserwinkler Felsenkeller-Käse nämlich hergestellt. Der Bio-Bergkristall ist ein<br />

neun Monate gereifter, klassisch-würziger Bergkäse, der schmiergereifte Bio-Salzkräuterkas darf<br />

vier Monate lang sein herrliches Aroma ausbilden, und der cremige Bio-Siebenzeitenkas ist nach<br />

5<br />

acht Wochen schon mehr als bereit für seinen Einsatz am Buffet und in der Küche.<br />

Artikelnummer: 1973791, 1973809, 1973783<br />

4<br />

3<br />

2<br />

3 NATÜRLICH<br />

SÜSSER GENUSS<br />

Aromatisch und süß, mit einer feinen Karamellnote ausgestattet, aus biologisch<br />

angebauten mexikanischen Agavenpflanzen gewonnen und obendrein<br />

eine vegane Alternative zu Honig? Ganz schön viele gute Argumente für den<br />

„natürlich für uns“ Bio-Agavendicksaft, der sich hervorragend zum Süßen<br />

von Müslis, Desserts, Backwaren, Dressings, Kaffee oder Tee eignet.<br />

Artikelnummer: 3243<strong>01</strong><br />

DAS GLÜCK LIEGT AUF DER<br />

STREUOBSTWIESE<br />

4<br />

Im oststeirischen Brodingberg lebt und arbeitet mit<br />

Tino Pölzer ein Bio-Pionier der ersten Stunde. Sein<br />

Herz gehört der Herstellung hochwertigster Bio-<br />

Essige aus regionaltypischen Apfelsorten, die auf den<br />

Streuobstwiesen der Umgebung angebaut werden.<br />

Pölzers 17 Jahre gereifter Transgourmet Vonatur<br />

Bio-Apfelbalsamessig ist eine geschmacklich runde<br />

und leicht süßliche Würzessenz mit milder Frucht<br />

und dezenter Säure. Eine echte Rarität, perfekt zur<br />

Veredelung unterschiedlichster Gerichte.<br />

Artikelnummer: 1922392<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

9


COVERSTORY.<br />

10


DER WERT-<br />

ERHALTER<br />

HEINZ REITBAUER KÖNNTE EINFACH NUR DER MANN SEIN,<br />

DER ALS VORREITER DER SELBSTBEWUSSTEN, ELEGANT-UNPRÄTENTIÖSEN<br />

ÖSTERREICHISCHEN HOCH KÜCHE VON GÄSTEN, KOLLEGEN UND KRITIKERN<br />

BEWUNDERT UND GESCHÄTZT WIRD. TATSÄCHLICH IST IHM KEIN WEG ZU<br />

STEINIG, UM DER GESCHMACKLICHEN VIELFALT DIESES LANDES EINE BÜHNE<br />

ZU GEBEN UND EINE NEUE WERTHALTUNG IM UMGANG MIT UNSEREM<br />

KULTURELLEN UND LANDWIRTSCHAFTLICHEN ERBE ZU ETABLIEREN.<br />

Fotos Monika Reiter, pierer.net, Marija Kanizaj<br />

Wenn Heinz Reitbauer – vom<br />

Suchen, Nachdenken, Experimentieren,<br />

Gärtnern, Aufklären<br />

und natürlich Kochen einmal abgesehen –<br />

etwas wirklich sehr gut kann, dann ist es<br />

Zuhören. Stellt man ihm eine Frage, folgt<br />

niemals eine Peng-zack-Antwort, immer<br />

erst eine kurze Pause. So, als würde er jedes<br />

einzelne Wort erst kurz zerlegen, seine<br />

Bedeutung im Kopf hin und her wiegen, es<br />

dann in einen Kontext setzen und ein großes<br />

Ganzes daraus machen. Die Art und Weise,<br />

wie umfassend und reflektiert Reitbauer<br />

mit Fragen nach seinem Tun umgeht, sagt<br />

sehr viel aus über den Menschen Heinz Reitbauer.<br />

Und es sagt enorm viel über jedes<br />

einzelne Gericht aus, das in diesem Epizentrum<br />

der selbstbewussten österreichischen<br />

Hochküche in Wien über den Pass geht.<br />

VON PILZEN UND ANDEREN UNBEACHTETEN<br />

An diesem Tag steht Heinz Reitbauer an ebendiesem Pass<br />

und hält ein kleines Töpfchen in die Höhe, aus dem hellgrüne<br />

Blütenstiele herausragen, optisch halb Endivie, halb Spargel.<br />

„Puntarelle!“, sagt er. „Ein großartiges Produkt, eine Chicorée-<br />

Art, aber viele Gäste kennen es nicht, und so können wir ihnen<br />

zeigen, wie die aussehen.“ Man erinnert kurz den Geschmack<br />

von Chicorée. „Bitter“ taucht da auf, natürlich, aber da hakt<br />

Reitbauer schon ein, weil er es verdammt genau nimmt mit<br />

Geschmäcken. „Eine Puntarelle hat natürlich Bitternoten, aber<br />

da ist auch was Süßes, Frisches, Löwenzahnartiges“, sagt er.<br />

„Ein Pilz schmeckt auch nicht einfach nur nach Pilz, der eine<br />

ist nussig, der andere erdig, die Bandbreite ist groß.“<br />

Mit der Pilzvielfalt heimischer Wälder und den geschmacklichen<br />

Eigenheiten von wenig beachteten und wohl auch<br />

wenig bekannten Sorten wie Schopf-Tintling oder Leistling<br />

beschäftigt sich Reitbauer in der „Steirereck“-Küche seit einiger<br />

Zeit besonders intensiv. Es ist nicht so, dass er was gegen<br />

Eierschwammerl hat, „aber die Familie der Pilze ist so<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

11


COVERSTORY.<br />

REHHERZ<br />

GETREIDE<br />

STOCKSCHWAMM<br />

PILZKRAUT<br />

HEINZ REITBAUERS AKTUELLE AUSEINANDERSETZUNG<br />

MIT HEIMISCHEN PILZARTEN FINDET UNTER ANDEREM<br />

IN DIESEM GERICHT IHREN NIEDERSCHLAG.<br />

DIE STOCKSCHWÄMMCHEN WERDEN ALS BRÜHE<br />

ZUM REHHERZ GEREICHT.<br />

12


unfassbar vielfältig, diese geschmackliche Vielfalt erschließt<br />

sich uns jetzt erst langsam wirklich, und wenn man sich mit<br />

diesen unterschiedlichen Geschmacksbildern beschäftigt,<br />

dann hilft das einer Küche natürlich enorm“.<br />

Wenn Reitbauer über das Thema Vielfalt spricht, wird seine<br />

Stimme bestimmt, seine Sätze schneller. Da schwingt an den<br />

Rändern all die Emotion und Leidenschaft mit, mit der er seit<br />

Jahren gegen Saatgutverordnungen, Monokulturisierung und<br />

für die Bewahrung der klein strukturierten Landwirtschaft<br />

kämpft. „Was sollte denn unsere Aufgabe als Köche sein?<br />

Freude und Begeisterung im Team zu halten? Den Menschen<br />

etwas Gutes zu tun? Für unsere Gäste interessant zu bleiben?<br />

Neue Geschmäcke selbst einmal zu verstehen, die einzuschätzen<br />

und sie dann vielleicht auch richtig einzusetzen? Alles<br />

davon! Aber es geht auch darum, eine Lebenshaltung einzunehmen,<br />

wie man mit Kultur- und Landwirtschaftserbe<br />

umgeht!“ Sicher, betont er, er könne schon verstehen, wenn<br />

auch aus Gastronomenkreisen immer wieder mal Kritik an<br />

den allgegenwärtigen Schlagworten unserer Zeit – regional,<br />

bio, nachhaltig – aufkommen würde. Er kennt das Argument,<br />

es sei schon alles entdeckt, produkttechnisch sei man am Plafond<br />

angekommen, was Österreich hergibt, und überhaupt sei<br />

das Thema langsam erschöpft. „Aber tatsächlich kratzen wir<br />

gerade mal so an der Oberfläche. Und wenn wir weiterhin den<br />

Weg der Monokulturisierung gehen, vom einfachen Weizen<br />

bis zum Erdäpfelanbau, um es plakativ zu sagen, wie soll dann<br />

die Kulinarik so interessant und vielfältig werden, wie sich<br />

das auch der Konsument erträumt? Wie soll sich bei einigen<br />

wenigen Sorten, mit denen man arbeitet, geschmackliche<br />

Vielfalt abbilden lassen?“<br />

Reitbauer ist überzeugt davon, dass die oben genannten<br />

Schlagworte, wenn man sie tatsächlich auch lebt, ein neues,<br />

tieferes Verständnis für die Natur, ihre Produkte und<br />

Geschmäcke schafft. Und sich am Ende daraus auch eine<br />

neue Sinngesellschaft entwickelt, in der die klein<br />

Nur die besten Beeren<br />

finden den Weg<br />

in Unterweger‘s<br />

Preiselbeerkonfitüre<br />

Unterweger Früchteküche GmbH • A-9911 Assling<br />

www.fruechtekueche.at


COVERSTORY.<br />

1<br />

strukturierte Landwirtschaft nicht verdrängt, sondern hochgehoben<br />

und geschätzt wird. „Da hat die Gastronomie meiner<br />

Meinung nach eine Position als Role Model, weil am Ende<br />

unser aller Schaffens bleibt etwas über. Unsere Verantwortung<br />

als Köche liegt darin, der heimischen Landwirtschaft<br />

und einzelnen Produkten eine neue Bühne zu geben. Das ist<br />

ganz entscheidend!“<br />

Die Bühne, die Reitbauer Dirndln, Knollenziest, Forono-Rübe<br />

oder Roseneibisch im „Steirereck“ bereitet, ist komplex. Intelligent.<br />

Sensibel. Und sehr präzise aufgebaut. Das ständige<br />

Verlassen altbekannter Geschmackswelten, das Erkunden,<br />

Probieren, Verstehen jedes noch so vermeintlich banalen Produktes<br />

ist die Triebfeder der täglichen Arbeit im „Steirereck“,<br />

die sich schon aufgrund dieses Anspruches längst nicht nur<br />

auf die tatsächliche Arbeit in der Küche beschränken kann.<br />

4<br />

LEG DEIN OHR AUF DIE GESCHICHTE DES PRODUKTES<br />

Bei der Kreation eines neuen Gerichtes setzen Reitbauer und<br />

sein Team immer beim Produkt an. „Ich bin kein Freund von<br />

Mythen und Storytelling, so nach dem Motto: ‚In meiner<br />

Kindheit bin ich über die Wiese gelaufen und deshalb hab<br />

ich jetzt dieses Gericht gemacht.‘ Das Produkt ist für mich<br />

das wichtigste Thema am Anfang, gepaart mit dem, was uns<br />

der Produzent über das Produkt an Wissen vermittelt“, sagt<br />

er. „Viele der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten,<br />

haben ein Niveau erreicht, wo wir als Köche eigentlich permanent<br />

Schüler sind. Wir hören denen sehr genau zu und<br />

versuchen, für jedes einzelne Produkt ein Verständnis zu<br />

entwickeln.“ Dieses Netzwerk an Ideengebern, Lieferanten,<br />

Saatgutspezialisten oder Mitstreitern um den Erhalt alter<br />

Sorten hat sich Reitbauer über viele Jahre mühsam aufgebaut.<br />

In Kombination mit dem, was die eigene Landwirtschaft am<br />

Pogusch produziert, sind damit die Voraussetzungen für die<br />

(Weiter-)Entwicklung einer eigenständigen Küchenlinie heute<br />

besser denn je. Das war vor 20 Jahren, als Reitbauers Eltern<br />

1996 das Wirtshaus am Pogusch aufsperrten und der Sohn<br />

vom Herd der Obauer-Brüder heim in die Steiermark kehrte,<br />

noch sehr viel herausfordernder. Drei Menüs setzte<br />

14<br />

14


2 3<br />

5<br />

1+3 VORNEHME ZURÜCKHALTUNG LAUTET<br />

DAS MOTTO IM AUSSEN- UND INNENBEREICH<br />

DES RESTAURANTS 2 SEIT MEHR ALS EINEM<br />

JAHRZEHNT FÄHRT BROTSOMMELIER ANDREAS<br />

DJORDJEVIC IM STEIRERECK DEN BROT-<br />

WAGEN VOR 4 MIT DER MEIEREI IM STADTPARK<br />

BESCHERTE REITBAUER DEN WIENERN EINE<br />

EXKLUSIVE MILCHTRINKHALLE. 150 KÄSE<br />

LAGERN IN ZWEI SCHAU-REIFERÄUMEN 5 DER<br />

CHEF MACHT'S PERSÖNLICH. REITBAUER IST<br />

NICHT EINFACH NUR DER TÜFTLER IM HINTER-<br />

GRUND, SONDERN IMMER AUCH DA, WO EIN<br />

KOCH SEIN MUSS: IN DER KÜCHE 6+7 HALT-<br />

BARMACHEN IST AUCH SO EINE LEIDENSCHAFT<br />

VON HEINZ REITBAUER. VIELE SPEZEREIEN IM<br />

GLAS GIBT'S TO-GO 8 VON WEGEN SCHLICHTES<br />

GEMÜSE: KNOLLENSELLERIE MIT ORANGEN-<br />

BLÜTE, KAPERN UND TOPAZ-APFEL .<br />

6<br />

7 8<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

15


COVERSTORY.<br />

STÖR<br />

ROTER CHICORÉE<br />

DIRNDLN<br />

ARTISCHOCKE<br />

ÜBER HOLZKOHLE GEGRILLTER STÖR<br />

UND KAVIAR, VEREINT MIT IN DIRNDL-MARK<br />

EINGELEGTEM CHICORÉE, ARTISCHOCKEN–LUPINEN-<br />

GEMÜSE, IN CHUPETINHO-ESSIG MARINIERTEM<br />

CHICORÉE, JOGHURT–MOLKE UND DIRNDL-SALZLAKE.<br />

16


Reitbauer junior damals auf die Karte: „Vom steirischen Stall“,<br />

„Vom steirischen Fluss“ und „Vom steirischen Garten“, außerdem<br />

ein paar steirische Klassiker. „Damals war es extrem<br />

schwierig, das ganze Jahr hindurch auf eine entsprechende<br />

Produktvielfalt zugreifen zu können, um die Karten überhaupt<br />

ordentlich zu füllen“, erzählt Reitbauer. „Heute ist es uns nicht<br />

einmal im Ansatz möglich, die Produktvielfalt unseres Landes<br />

in allen unseren Karten im Steirereck in Wien abzubilden, weil<br />

sie so enorm groß ist.“<br />

Diese enorme Vielfalt an Produkten, die Reitbauer heute<br />

zur Verfügung steht, landet in der Regel erst einmal in der<br />

„Steirereck“-Zauberwerkstatt. Vorstellen müsse man sich diese<br />

Werkstatt („Ich mag den Namen Testküche irgendwie nicht“)<br />

wie einen Setzkasten aus einzelnen Gerichtebausteinen. „Eingelegtes,<br />

Fermentiertes, Getrocknetes … Dinge, auf die wir<br />

zugreifen können, wenn wir ein neues Gericht kreieren“, erklärt<br />

Reitbauer. Das klappt aber natürlich nur, wenn der Setzkasten<br />

regelmäßig befüllt wird, womit ein erheblicher Teil der<br />

„Steirereck“-Mannschaft auch beschäftigt ist. „Wir setzen uns<br />

ständig mit dieser Weiterentwicklung unserer Küche auseinander<br />

und wir führen sehr genau Buch über alles, was wir tun.<br />

Es gibt eine interne Datenbank, die wir mit Produktwissen<br />

und Know-how füttern. Nicht nur mit Rezepten, sondern eben<br />

mit Besonderheiten. Im kreativen Prozess hilft uns das enorm.“<br />

2<strong>01</strong>8<br />

GESCHÜTZTE GEOGRAPHISCHE ANGABE<br />

DAS NEUE WILL SORGFÄLTIG ERSCHLOSSEN WERDEN<br />

Die Besonderheiten der 150 Würzkräuter und Aromapflanzen,<br />

die etwa am Dach des Wiener „Steirerecks“ in Reitbauers<br />

Nutzgarten wachsen und geheimnisvolle Namen wie Tagetes<br />

Lucida Cav. (Pericon) oder Agastache Mexicana (Zitronen-<br />

Agastache) tragen, hat er im Großen und Ganzen schon erfasst,<br />

sagt er. „Nur züchten wir da oben ja kein Basilikum,<br />

sondern raffinierte Sorten, davon viele, die früher einmal zu<br />

Heilzwecken eingesetzt wurden oder ganz selten Verwendung<br />

fanden. Die haben sich uns geschmacklich noch gar nicht<br />

erschlossen.“ Von all den Gewächsen im geheimen Garten des<br />

„Steirerecks“ landet etwa ein Drittel in der Küche. Die<br />

Steirerkraft überzeugt die Jurymitglieder.<br />

Steirerkraft Kürbiskernöl wurde bereits zum<br />

18. Mal in Folge mit der Landesprämierung<br />

und zum 3. Mal Gault Millau ausgezeichnet.<br />

Somit ist und bleibt es das meist ausgezeichnete<br />

Steirische Kürbiskernöl g.g.A. und in<br />

den Küchen der Klassiker für Salatvariationen,<br />

Hauptspeisen und raffinierte Desserts.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

steirerkraft.com


COVERSTORY.<br />

„DASS DIE SAISON DEN TAKT<br />

VORGIBT, MAN AUF VORRAT<br />

PRODUZIERT, SICH MIT JEDEM<br />

EINZELNEN PRODUKT INTENSIV<br />

BESCHÄFTIGT – DAS ALLES<br />

VERÄNDERT DIE ARBEITSWEISE IN<br />

EINER KÜCHE, DAS GESCHMACKS ­<br />

BILD. UND LETZTENDLICH DAS<br />

ERGEBNIS AM TELLER. ”<br />

Heinz Reitbauer über die Entstehung neuer Gerichte im Steirereck<br />

anderen dürfen weiter vor sich hin wachsen,<br />

werden von der Crew immer wieder verkostet.<br />

„So lange, bis wir diesen Geschmack<br />

irgendwann verstehen. Es dauert oft Jahre,<br />

bis wir wissen, was wir mit diesem Produkt<br />

überhaupt anfangen sollen.“ Beispiel? „Rautengewächse<br />

sind schwierig einzuordnen,<br />

weil sie sehr aromenstark, mentholischbenzinisch<br />

sind. Daran muss man sich erst<br />

einmal gewöhnen. Aber neue Geschmäcke<br />

sind ein Lernprozess für uns Menschen. Ich<br />

kenne kaum einen jungen Mann, der sagt:<br />

'Das erste Bier meines Lebens hat mir geschmeckt.'<br />

Man lernt, gewisse Geschmäcke<br />

zu mögen, und das verändert sich im Laufe<br />

eines Lebens natürlich.“ Reitbauer und sein<br />

Team sind zuletzt jedenfalls schwer auf den<br />

Geschmack von Monardengewächsen gekommen.<br />

Die wahrscheinlich bekannteste<br />

Vertreterin der vielfältigen Gattung ist die Goldmelisse,<br />

die im „Steirereck“ gerne als Basiswürze<br />

für Marinaden, Sirupe und Essig herangezogen<br />

wird. Monardengewächse, sagt Reitbauer, hätten<br />

eindeutig das Potenzial zum Allzeit-Liebling in<br />

seiner Küche. „Mittlerweile brauen wir sogar Bier<br />

draus.“ Bei aller Ehrfurcht vor der Tradition und<br />

dem Ansinnen, die kulinarische Identität des Landes<br />

zu bewahren, ist die Reitbauer’sche Küche eben<br />

nicht nur heimatbezogen, sondern auch immer<br />

deutlich vorwärtsgerichtet.<br />

Dass er manche seiner Gäste mit aromatisch komplexen<br />

Gerichten auch herausfordert und dabei<br />

riskiert, dass nicht jeder, der an seinem Tisch Platz<br />

nimmt, bereit ist für diese Neuvermessung des<br />

Gaumens, ist ihm nur recht. „Die Frage, ob der<br />

Grat, auf dem wir wandeln, zu schmal ist, ob das<br />

jeder Gast annimmt … die darf man sich meiner<br />

Meinung nach so nicht stellen. Wobei es schon wichtig ist,<br />

sich nicht zu sehr aufs Selbstverwirklichen zu konzentrieren.<br />

Man sollte die Chance ergreifen, Produkte zu veredeln und<br />

den Gast mit seiner Arbeit glücklich zu machen, so gut es<br />

geht. Und, ganz wichtig, selbst den Spaß an der Freud nicht<br />

zu verlieren.“ Dass man sich als Koch Anerkennung für seine<br />

Leistung wünsche, sei logisch. Wobei ihm persönlich Kritik<br />

immer lieber sei als überbordendes Lob. „Weil da kann ich was<br />

lernen draus. Auch wenn ich nicht behaupte, dass ich Kritik<br />

wahnsinnig gerne höre. Wer tut das schon?“<br />

Mittlerweile ist es 16 Uhr geworden, Reitbauer verabschiedet<br />

am Ausgang die letzten Mittagsgäste, hinter ihm über dem<br />

Empfangstresen baumelt ein Windspiel aus Fischgräten. „Unsere<br />

Fastendeko“, grinst er. Außerdem hat er seit vielen Jahren<br />

nur noch heimischen Fisch auf der Karte. Waller. Zander. Stör.<br />

Schleie. Seesaibling. „Die Wertehaltung der Gesellschaft ist<br />

beim Thema Fisch ja Gott sei Dank schon ganz ordentlich“,<br />

sagt er. „Aber wir haben noch viel zu tun.“<br />

18


ZIPFER HOPS –<br />

JETZT AUCH IN DER DOSE!<br />

Auch im<br />

4er-Dosen-Pack &<br />

12er-Flaschen-Tray!


IM FOKUS: VONATUR<br />

UM DAS ANSEHEN VON BROT<br />

ALS WERTVOLLEM LEBENS-<br />

UND GENUSSMITTEL WAR ES<br />

IN DEN VERGANGENEN JAHREN<br />

NICHT UNBEDINGT GUT<br />

BESTELLT. DAS ÄNDERT SICH<br />

ENDLICH WIEDER. ZU VERDAN-<br />

KEN IST DAS BIO-HANDWERKS-<br />

BÄCKERN WIE JOSEF EDER, DER<br />

IN SEINER HOFBÄCKEREI IM<br />

NÖRDLICHEN MÜHLVIERTEL<br />

DEN KREISLAUF DER NATUR<br />

SCHLIESST – UND DAMIT EINEN<br />

LEBENSSCHATZ BEWAHRT.<br />

Wattig, saftig, fein säuerlich mit einer leichten Röstnote.<br />

Irgendwo ist da auch eine leichte Süße. Und die<br />

Krume? Walnussbraun, knusprig und irgendwie luftig.<br />

Oder? Josef Eder schneidet eine weitere Scheibe von seinem „Strutzen“<br />

ab, schiebt den Buttertiegel über den Holztisch in der Stube<br />

und lächelt zufrieden. Wir werten das als stille Zustimmung zu<br />

unserer ersten Brot-Verkostungsnotiz überhaupt. Mit Veltliner<br />

und Riesling kennt sich ja bald einer aus – aber mit Brot? Immerhin<br />

kann Sauerteig über 300 verschiedene Geschmäcke haben.<br />

BAUER, BÄCKER, BIO-PIONIER<br />

„Brot ist halt nicht gleich Brot“, sagt Josef Eder, und nimmt einen tiefen<br />

Schluck aus dem Kaffeehäferl, das ihm Oma Eder hingestellt hat. Von<br />

der Mama, sagt Eder, habe er eigentlich das meiste übers Brotbacken<br />

gelernt, aber auch über die Art und Weise, wie man im Einklang mit<br />

der Natur lebe und wirtschafte. „Man muss verstehen, dass der gesamte<br />

Kreislauf – von der Wahl des Saatkorns über die Art und<br />

20


AUS<br />

DEM BROT<br />

EINE TUGEND<br />

MACHEN<br />

Fotos Winfried Flohner<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

21


IM FOKUS: VONATUR<br />

Weise, wie das Feld bearbeitet wird, bis hin zur Getreideaufbereitung,<br />

dem Mahlen, dem Ruhen und Backen bis zum fertigen Laib – über<br />

die Qualität eines Brotes entscheidet.“ Diesen ganzheitlichen Ansatz,<br />

gepaart mit der Überzeugung, dass „Bio“ und „Nachhaltigkeit“ selbstverständliche<br />

Ordnungen im System darstellen, lebt Josef Eder kompromisslos.<br />

Als Bäckermeister in seiner Hofbäckerei, natürlich. Aber<br />

auch als Bio-Landwirt. 70 Milchkühe hält Eder im offenen Laufstall,<br />

dazu kommen etwa 70 Hektar Acker- und Wiesen- und Waldfläche<br />

in Sarleinsbach, in der Region Donau-Böhmerwald unweit der bayrischen<br />

Grenze.<br />

Neben der Landwirtschaft<br />

wird hier auf dem Hof schon<br />

seit dem 17. Jahrhundert Brot<br />

gebacken, nach wohl gehüteten<br />

Familienrezepten, die nur<br />

den Einsatz von „ehrlichem“<br />

Getreide erlauben. „In der<br />

Bäckerei verarbeiten wir seit<br />

jeher nur sortenreine und für<br />

das Mühlviertel typische Bio-<br />

Getreidearten: Dinkel, Einkorn,<br />

Hafer, Roggen, Gerste und Weizen“,<br />

sagt Eder. „Und mir sind<br />

resistente Reingetreidesorten<br />

ein ganz großes Anliegen, also die Kultivierung von biologischem<br />

Saatgut und auch die biologische Saatguterzeugung.“<br />

Als Josef die Landwirtschaft von seinen Eltern 1980 übernahm und<br />

auf einen Bio-Betrieb umstellte, beschloss er rund ein Jahrzehnt später,<br />

Hof und Bio-Gebäckproduktion enger zu verknüpfen und die Bäckerei<br />

„ICH WILL DAS LEBEN IN<br />

LEBENSMITTELN<br />

ERHALTEN. DESHALB<br />

GIBT'S BEI UNS KEIN<br />

AUSZUGSMEHL.<br />

DAS IST TOT.”<br />

Josef Eder über sein Bekenntnis zur Arbeit mit Vollkornmehlen<br />

als Hauptstandbein zu installieren. 2000 gründete Eder<br />

seine Bio-Hofbäckerei, die heute von rund 100 Bio-<br />

Getreidebauern aus dem Wald- und Mühlviertel<br />

mit diesem „ehrlichem“ Getreide beliefert wird.<br />

LEBENDIGES BROT<br />

Nach der Anlieferung wird das Getreide eingelagert und erst unmittelbar<br />

vor der Vermahlung fertig gereinigt. Von der Reinigung geht<br />

es direkt in die Mühle, wobei das frische Mahlen des ganzen Korns<br />

direkt in die Teigschüssel über Eders eigene Getreidemühlen erfolgt.<br />

Josef Eder nennt diese Philosophie „Lebensmittel live“. „Beim Vermahlen<br />

des ganzen Korns bleibt alles Wertvolle erhalten, allerdings<br />

ist die Haltbarkeit viel geringer als bei einem Auszugsmehl, weshalb<br />

wir unmittelbar vor dem Mischen direkt in die Teigschüssel mahlen“,<br />

erklärt Josef Eders Sohn<br />

Andreas, der mittlerweile<br />

gemeinsam mit dem Vater<br />

Bauer, Müller, Bäcker<br />

und Saatgut-Verfechter<br />

ist. Der Junior hat ein<br />

charmantes Was-kostetdie-Welt-Lächeln<br />

und<br />

gleichzeitig die philosophische<br />

Tiefe seines Vaters.<br />

„Bei Auszugsmehlen<br />

wird nur der Mehlkörper<br />

vermahlen, was das Mehl<br />

hell und lange haltbar<br />

macht“, erklärt Andreas.<br />

„Nur enthält es dann kein Leben mehr. Deshalb arbeiten wir nicht<br />

mit Auszugsmehlen.“ Neben den Vollkornmehlen kommen bei den<br />

Eders auch ausgesiebte Mehle zum Einsatz. Dabei wird das ganze<br />

Korn, also Schale und Keimling, über mehrere Stufen vermahlen<br />

und ein Teil herausgesiebt. Die Farbe ist dunkler als bei Auszugsmehl,<br />

die Haltbarkeit begrenzt, sodass auch dieses Mehl nach dem Mahlen<br />

schnellstmöglich in die Backstube geht.<br />

Dort herrscht an diesem kühlen Herbstmorgen reges Treiben. Aus den<br />

geöffneten Ofentüren strömt dieser unvergleichliche Geruch<br />

22


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1+2 JOSEF EDER VERZICHTET AUF DIE ARBEIT MIT AUSZUGSMEHLEN, DAS FRISCHE<br />

MAHLEN DES GANZEN KORNS ERFOLGT DIREKT IN DIE TEIGSCHÜSSEL 3 GENERATIONEN­<br />

ÜBERGREIFENDE LEIDENSCHAFT: SOHN ANDREAS (LI.) IST MITTLERWEILE JUNIORCHEF,<br />

UND WIE SEIN VATER BEGEISTERTER BAUER, MÜLLER UND BÄCKER IN PERSONALUNION.<br />

4 AUCH BEI DER PRODUKTION SEINER<br />

BIO-BAGUETTES SETZT EDER AUF<br />

LANGE TEIGFÜHRUNG 5 70 MILCH­<br />

KÜHE HALTEN DIE EDERS ZUSÄTZLICH<br />

5<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

6<br />

23


IM FOKUS: VONATUR<br />

DER DUFT VON<br />

FRISCHEM BROT<br />

IST DER DUFT<br />

VON NACHHAUSE-<br />

KOMMEN. VON<br />

ZUSAMMENSEIN.<br />

VON LIEBE UND<br />

HANDARBEIT.<br />

1<br />

2<br />

1 LAND SCHAFFT LEBEN: DAS GETREIDE FÜR EDERS BROTE STAMMT VON BIO-BAUERN<br />

AUS DEM MÜHL- UND WALDVIERTEL 2+3 FÜR EDER IST ES SELBSTVERSTÄNDLICH,<br />

DIE URSPRÜNGLICHEN GRUNDLAGEN, UM GUTES BROT ZU BACKEN, AUCH IN EINER<br />

MODERNEN PRODUKTION EINZUHALTEN 4 JOSEF MIT OMA EDER BEI DER BROTZEIT.<br />

3<br />

4<br />

24


von frisch gebackenem Brot. Es ist der Duft von Nachhausekommen.<br />

Von Zusammensein. Von Liebe. Im Hintergrund rattert eine<br />

Walzmühle, Laibe sausen auf Holzbretter nieder und feuern kleine<br />

Mehlwölkchen ab. Handarbeit wird bei Eder großgeschrieben. Das<br />

geht auch nicht anders, denn ein natürlicher Teig, in dem keine Backhilfsmittel<br />

enthalten sind, ist „eigenwillig“, wie Josef Eder es nennt.<br />

Es brauche Fingerspitzengefühl und Erfahrung in der Bearbeitung<br />

der Teige. Und die habe keine Maschine der Welt.<br />

19 Natursauerteig-Brotsorten stellen Eders Bäcker hier täglich her,<br />

dazu Mehlspeisen, Kleingebäck und natürlich auch die vier Vonatur<br />

Mühlviertler Biobrot-Sorten. Josef Eders Vonatur Mühlviertler<br />

Bio-Baguettes, -Ciabatte, -Olivenciabatte und -Wurzelbaguettes<br />

werden nach traditionellen Rezepturen aus Italien und Frankreich<br />

gefertigt. Verantwortlich für die knusprig-resche Kruste und das<br />

dezent-säuerliche Aroma der Ciabatta ist übrigens – von den sorgsam<br />

ausgewählten Zutaten einmal abgesehen – in erster Linie die Langzeitführung<br />

des Teiges aus Roggen- und Weizenmehl. Überhaupt ist<br />

Zeit, viel Zeit, ein wichtiger Eckpfeiler von Josef Eders Mühlviertler<br />

Biobrot-Produktion. Denn traditionell wird der Natursauerteig<br />

bei Eder mehrstufig geführt, je nach Teigsorte bis zu 24 Stunden<br />

lang. Die lange Teigführung trägt wesentlich zur Haltbarkeit, aber<br />

auch zur Aromenbildung und zur Bekömmlichkeit des Brotes bei.<br />

URSPRUNG MEETS FORTSCHRITT<br />

Auf dem Weg aus der Backstube hinaus zu den Traktoren, mit denen<br />

Josef und Andreas später noch aufs Feld fahren werden, um die<br />

Böden für die nächste Aussaat vorzubereiten, geht es vorbei an der<br />

200-kW-Photovoltaik-Anlage, die Eder 2006 in Betrieb nahm. Der<br />

schonende Umgang mit Ressourcen und regionales, nachhaltiges<br />

Wirtschaften, erklärt er, seien hier auf dem Hof eine Selbstverständlichkeit.<br />

„Wir heizen unsere Backöfen mit Hackschnitzeln aus den<br />

umliegenden Wäldern und verwenden für die Herstellung der Brote<br />

Wasser aus der Hofquelle. Außerdem betreiben wir eine Bio-Gasanlage,<br />

wo wir den Kuhmist und Abfälle aus der Backstube und von der<br />

Getreideaufbereitung vergären, und damit unsere Transporterflotte<br />

betreiben. Und wir verwenden nur natürliche Kältemittel in der<br />

Kühltechnik.“ Ein konsequent weiter gedachter Bio-Gedanke und<br />

moderne Technologie schließen einander bei den Eders nicht aus –<br />

im Gegenteil. Das hat den Hof nicht nur in puncto Qualität, sondern<br />

auch in puncto Nachhaltigkeit zu einem Vorzeigebetrieb gemacht.<br />

Und da Eder 78 Mitarbeiter beschäftigt – darunter Teilzeitkräfte,<br />

Wiedereinsteiger und eine Reihe von Lehrlingen – und Müller, Bäcker,<br />

Konditoren, Bürokaufleute und Lebensmitteltechniker ausbildet,<br />

ist er mittlerweile auch ein bedeutender und beliebter Arbeitgeber<br />

der Region.<br />

Bevor Josef und Andreas sich endgültig in die Sessel ihrer Traktoren<br />

schwingen und in Richtung des vor praller Herbstfarben explodierenden<br />

Waldes aufs Feld tuckern, sagt Josef noch, ein Imker habe ihm<br />

damals als Kind den vielleicht prägendsten Haltungssatz überhaupt<br />

mit auf den Weg gegeben. „Der hat gesagt: Was für die Bienen nicht<br />

gut ist, ist auch für die Menschen nicht gut.“ Das sei sein Lebenscredo<br />

geworden. „Wir müssen das Leben im Lebensmittel lassen, und die<br />

natürliche Ordnung in Boden, Pflanze und Insektenwelt aufrechterhalten<br />

und schützen.“<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

25


COOK2.0<br />

STROHEINSTREU STATT SPALTENBÖDEN-<br />

HALTUNG BEDEUTET MEHR AUFWAND FÜR<br />

DIE BAUERN. ABER AUCH DEUTLICH MEHR<br />

LEBENSQUALITÄT FÜR DIE SCHWEINE.<br />

MODERNE SCHWEINEFLEISCHKÜCHE<br />

HAT SEHR VIEL MEHR ZU BIETEN ALS<br />

SCHNITZEL, BRATEN UND FILET. WENN<br />

DIE SCHWEINE DANN AUCH NOCH EIN<br />

SAUGUTES LEBEN FÜHREN DURFTEN,<br />

KANN ZUSAMMEN FINDEN, WAS ZUSAM-<br />

MENGEHÖRT: BESTE FLEISCHQUALITÄT<br />

UND EINE ZEITGEMÄSSE INTER PRETATION<br />

TRADITIONELLER GERICHTE. EIN AUSFLUG<br />

IN DEN KULINARISCHEN TRANSGOURMET<br />

VONATUR STROHSCHWEIN-HIMMEL<br />

MIT LEO AICHINGER.<br />

Das Hausschwein gilt als eines der am frühesten domestizierten<br />

Haustiere der Zivilisationsgeschichte, vermutlich wird es seit mehr<br />

als 9000 Jahren zur Fleischerzeugung gehalten. In Europa, auch in<br />

der österreichischen k. u. k. Monarchie, galt es auf vornehmen Tafeln aber<br />

lange Zeit als tabu. In Wien etablierte sich dank der Nähe zu Ungarn und<br />

der guten Versorgungslage mit Rindfleisch im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

die traditionelle und kostengünstige Rindfleischküche, die auch<br />

am Hof sehr geschätzt wurde. Schweinefleischrezepte hingegen tauchten<br />

erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrt in Kochbüchern<br />

auf, die ursprünglich bäuerlichen Gerichte mit Frischfleisch, aber auch<br />

Sur- und Selchfleischgerichte sowie Würste und Innereien hielten Einzug<br />

in der bürgerlichen Küche.<br />

Heute gilt Schweinefleisch als das beliebteste Fleisch im europäischen<br />

Raum, rund 40 Kilogramm werden hierzulande pro Kopf und Jahr gegessen.<br />

Aber Schwein ist eben nicht gleich Schwein. Unzählige Faktoren<br />

bestimmen die Qualität des Fleisches, das geht von der Haltung über die<br />

Fütterung bis hin zum Transport und der Schlachtung. „Schweinefleisch<br />

aus nachhaltig wirtschaftenden, streng kontrollierten österreichischen<br />

Betrieben den Vorzug in der Küche zu geben, macht absolut Sinn“, sagt<br />

Cook2.0-Executive-Chef Leo Aichinger. „Wir haben mit den Teilen vom<br />

Vonatur Voralpen Strohschwein jetzt extrem hochwertige Produkte im<br />

Sortiment, die all jene Qualitäten aufweisen, die man als Koch und als Gast<br />

schätzt: einen perfekten intramuskulären Fettgehalt, geringen Wasseranteil<br />

im Fleisch und einen aromatischen, feinen und klaren Geschmack.“<br />

RICHTIG SCHWEIN HABEN<br />

Aufgezogen werden die Strohschweine in ausgewählten Betrieben in der<br />

Region Voralpen. Betriebe wie der von Familie Preßl, deren Schweine 60<br />

Prozent mehr Platz haben als ihre Artgenossen in konventionellen Zuchtbetrieben.<br />

Die Haltung auf Stroh anstatt auf Vollspaltenböden ist zwar<br />

26


Fotos Winfried Flohner, beigestellt<br />

THINK<br />

PIG<br />

27


COOK2.0<br />

<strong>01</strong> STEIRISCHE HAXLSUPPE<br />

MIT HEIDENSTERZ-SOUFFLÉ<br />

& STELZE IM TEMPURATEIG<br />

28


8 PERSONEN | 120 MINUTEN | LEICHT<br />

ZUTATEN 2 VORDERE SCHWEINESTELZEN VOM VONATUR STROHSCHWEIN<br />

MIREPOIX (KAROTTE, SELLERIE, ZWIEBEL, PETERWURZEL, GELBE RÜBEN)<br />

3 ZWIEBELN | 3 KNOBLAUCHZEHEN | 200 ML APFELESSIG | 1 TL PFEFFERKÖRNER<br />

½ TL KORIANDERKÖRNER | 3 LORBEERBLÄTTER | 1 TL KÜMMEL MAJORAN,<br />

FRISCH UND GETROCKNET | 1 ZW. LIEBSTÖCKEL | 1 KL. BD. PETERSILIE<br />

250 G SAUERRAHM | 150 ML OBERS | 200 G TEMPURAMEHL | 2 EL AKTIVKOHLE<br />

200 ML WASSER | 100 G BRAUNE BUTTER | 160 G BUCHWEIZENMEHL | 6 EIER<br />

SALZ | ETWAS FRISCHER KREN<br />

ZUBEREITUNG Die Schweinestelzen unter fließendem Wasser waschen<br />

und in reichlich kaltem Wasser und Apfelessig zustellen. Pfefferkörner,<br />

Lorbeerblätter, Korianderkörner, Gemüse und Zwiebeln sowie Knoblauch zugeben<br />

und so lange kochen, bis das Fleisch leicht vom Knochen zu lösen ist. Dabei immer<br />

wieder aufsteigenden Schaum abschöpfen. Die Stelzen herausheben, auslösen<br />

und in Würfel schneiden. Einige grobe Stücke für das Tempura zur Seite geben.<br />

Fond abseihen und Karotte, Gelbe Rübe sowie Sellerie in Würfel schneiden.<br />

Wieder mit etwas Obers aufkochen lassen. Sauerrahm mit Mehl glatt rühren,<br />

einrühren und abschließend mit einem Schuss Essig und Salz abschmecken.<br />

Klein geschnittenes Fleisch wieder in die Suppe geben und nochmals kurz<br />

erwärmen. Tempuramehl mit kaltem Wasser und Aktivkohle anrühren, das<br />

Fleisch etwas salzen, durchziehen und im heißen Öl ausbacken. Wasser, eine<br />

Prise Salz und braune Butter aufkochen, Buch weizenmehl zugeben und<br />

verkochen. Die Masse überkühlen und die Dotter einrühren, das Eiweiß steif<br />

schlagen und unterheben. In Soufflé-Formen abfüllen und im Wasserbad bei<br />

140 ° C 30 Minuten backen. Die Suppe mit der Stelze und etwas Kren<br />

gemeinsam anrichten, Heidensterz-Soufflé extra dazureichen.<br />

aufwendiger für die Bauern, dadurch wird aber auch das natürliche Instinktverhalten<br />

der Schweine geweckt, vor allem das Wühlen. Gepaart mit ausreichend<br />

Platz und Beschäftigungsmaterial, Futter vom Hof oder aus der Region<br />

entspricht die Strohhaltung einer modernen, artgerechten Schweinehaltung.<br />

Auch beim Transport zum Schlachthaus in St. Martin und der Schlachtung<br />

selbst wird größtes Augenmerk auf das Tierwohl gelegt. „Man weiß ja<br />

mittlerweile, dass Transport und stressfreie Schlachtung absolut maßgeblich<br />

für die Fleischqualität sind“, sagt Leo Aichinger. „In Stresssituation wird<br />

Adrenalin freigesetzt, was zur Übersäuerung des Fleisches führen kann,<br />

wodurch es bei der Zubereitung trocken wird. Untersäuertes Fleisch hingegen<br />

ist nass, blass und verliert beim Braten ebenfalls viel Saft.“ Aichinger<br />

hat sich aus dem Vonatur Strohschwein-Sortiment drei Teilstücke für seine<br />

Cook2.0-Session herausgepickt: „Was Edles, was Unterschätztes und was Seltenes“,<br />

schmunzelt er. Konkreter: Filet, vorderes Haxl und Tomahawk-Steak.<br />

DU SOLLST DEN HAXEN EHREN<br />

Los geht’s mit einem fast vergessenen Gericht, dem sich Aichinger zeitgemäß<br />

annähert: der Haxelsuppe, auch als Klachlsuppe bekannt. Sie gilt als steirischkärntnerisches<br />

Wirtshauskulturgut, im ehemaligen bäuerlichen Alltag kam<br />

sie – so wie frisches Schweinefleisch generell – nur an Festtagen oder unmittelbar<br />

nach der Hausschlachtung auf den Tisch. Der Begriff „Klachln“ bezog<br />

sich ursprünglich übrigens auf das Verquirlen<br />

der Suppe mit Sauerrahm, später meinte man<br />

damit die Einlage selbst, also die Schweinshaxln.<br />

Traditionell wurde zur Suppe aus<br />

Haxen, Kräutern, Gemüse, Knoblauch und<br />

Sauerrahm ein typisches Arme-Leute-Gericht<br />

gereicht: Heidensterz. Der aus Buchweizenmehl<br />

hergestellte Sterz galt als nahrhaftes<br />

und schnell zuzubereitendes Grundnahrungsmittel.<br />

Leo Aichinger nimmt sich der<br />

herzhaften Suppe mit Freuden an – nicht<br />

nur, weil ihm grundsätzlich daran gelegen<br />

ist, althergebrachte österreichische Gerichte<br />

nicht von den Speisekarten verschwinden zu<br />

lassen, sondern auch, „weil man einem eher<br />

unscheinbaren Teil wie einem Haxl mit ein<br />

bisschen Know-how und Kreativität manchmal<br />

Spannenderes entlocken kann, als einem<br />

Edelteil“. Im konkreten Fall bäckt Aichinger<br />

größere Stücke des gekochten Fleisches in<br />

schwarz gefärbtem Tempurateig aus und serviert<br />

sie in der Suppe, was das Gericht optisch<br />

wie geschmacklich veredelt. Das Buchweizenmehl<br />

wird als Soufflé verarbeitet und erhält<br />

so eine feinporige, luftigere Textur, als das<br />

in der konventionellen Herstellung als Sterz<br />

möglich wäre. „Ein bisschen frisch geriebener<br />

Kren drüber, ein Glas Grüner Veltliner dazu,<br />

mehr braucht’s fast nicht zum Glücklichsein,<br />

oder?“, sagt Aichinger. Mit vollem Mund soll<br />

man ja nicht sprechen, deshalb nicken wir<br />

lieber andächtig zustimmend.<br />

TRINKWERK-WEINTIPP<br />

GRITSCH GRÜNER VELTLINER<br />

KALMÜCKE 0,75L, 2<strong>01</strong>7<br />

ART.-NR. 1955954<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

29


COOK2.0<br />

FILET MEETS BLUNZN<br />

Beim zweiten Gericht des Tages bleibt Aichinger<br />

– zumindest zum Teil – bei einer<br />

bäuerlichen Spezialität. Bei der Blutwurst<br />

nämlich. Ursprünglich ein klassisches Nebenprodukt<br />

der Hofschlachtung, polarisiert<br />

die „Blunzn“ als Produkt zwar nach wie vor,<br />

erfreut sich aber in der gehobenen Küche wieder<br />

zunehmender Beliebtheit. Leo Aichinger<br />

setzt sie gemeinsam mit einem klassischen<br />

Edelteil vom Strohschwein, dem Filet, in<br />

Szene. „Wenn man die Blutwurst in einen<br />

Brotteig einarbeitet, dann ist sie nicht so dominant<br />

im Geschmack, also auch für jene<br />

Gäste interessant, die der Blunzn generell<br />

skeptisch gegenüberstehen“, erklärt Aichinger.<br />

Der Brotteig-Mantel verleiht dem Gericht<br />

so eine schöne, würzige Komponente und<br />

hält das Filet in seinem Inneren zudem schön<br />

saftig. Serviert mit Frühkraut, das Aichinger<br />

mit Bauchspeck ummantelt und im Ofen gart,<br />

und knackig gedünstetem Rettich ein rundum<br />

stimmiges, herzhaftes Gericht, das perfekt<br />

in die Übergangszeit zwischen Frühling und<br />

Sommer passt.<br />

EIN RARER CUT<br />

Last, but not least, steht an diesem Tag eine kleine Rarität am Programm:<br />

Tomahawk-Steak. „Vom Rind ist der Cut aus dem vorderen Rücken mit<br />

extralangem Knochen ja fast schon ein Grillklassiker, aber Schweine-Tomahawk<br />

ist schon was Besonders“, sagt Leo Aichinger. Dabei ist der große<br />

Rippenknochen ja schon mal ein optisches Highlight für sich. Aichinger<br />

zerteilt die Krone und zeigt, worauf es beim perfekten Tomahawk aber<br />

wirklich ankommt: die leicht rötliche Fleischfarbe und eine gewisse Fettabdeckung.<br />

„Die Fettschicht sorgt dafür, dass das Fleisch beim Braten schön<br />

saftig bleibt, und ist natürlich auch ein entscheidender Geschmacksträger.“<br />

Man könne das sogenannte „Frenched Rack“, also die Krone, natürlich<br />

auch im Ganzen am Grill bei indirekter Hitzezufuhr zubereiten, betont<br />

Aichinger, „aber in Kombination mit dem fruchtigen Chutney und dem<br />

geschmorten Chicorée würde ein mit einem würzigen Rub mariniertes<br />

Stück die anderen Komponenten erschlagen“. Die Steaks brauchen nicht<br />

viel mehr als Salz und Pfeffer als Würze, kommen nur kurz in die Pfanne<br />

und garen im Ofen fertig. Das Ergebnis ist saftig und aromatisch, angenehm<br />

im Biss – eben genau so, wie ein Schweinesteak sein soll. So zubereitet<br />

freut sich das Tomahawk übrigens über nicht ganz so wuchtige Begleiter,<br />

Gemüsebeilagen wie Zucchiniröllchen, grüne Bohnen oder eben, wie<br />

in Aichingers Variante, Chicorée stehen ihm da schon besser zur Seite.<br />

„Und Fruchtaromen, egal ob Apfel, Zwetschke, Marille oder Birne“, sagt<br />

Leo Aichinger noch.<br />

Wie gut, dass wir hierzulande nicht nur wunderbares Schweinefleisch,<br />

sondern auch jede Menge wunderbares Obst produzieren.<br />

4 PERSONEN | 120 MINUTEN | MITTEL<br />

ZUTATEN 1 SCHWEINEFILET VOM VONATUR STROHSCHWEIN<br />

1 SCHWARZER RETTICH | 1 STK. FRÜHKRAUT | 300 G VONATUR<br />

BAUCHSPECK | 100 ML APFELESSIG | 100 G BUTTER<br />

125 G BROTBACKMISCHUNG (367680) | 100 ML WASSER | 200 G<br />

BAUERNBLUTWURST | 1 ZWEIG THYMIAN | 1 TS. DAIKON-KRESSE<br />

TRINKWERK-WEINTIPP<br />

AUMANN CHARDONNAY<br />

RESERVE 2<strong>01</strong>5<br />

ART.-NR. 1811751<br />

ZUBEREITUNG Das Strohschweinfilet sauber zuputzen und mit<br />

Salz und Pfeffer würzen. In der Pfanne von allen Seiten anbraten<br />

und kalt stellen. Die Brotbackmischung mit Wasser anrühren, die<br />

Blutwurst raspeln und den gezupften Thymian unter den Teig mischen.<br />

Den Teig an einer warmen Stelle eine Stunde rasten lassen. Den<br />

Blutwurst-Brotteig mit etwas Mehl ausrollen und das Filet darin<br />

einwickeln. Im Rohr bei 150 °C bis zu einer Kerntemperatur von 60 °C<br />

rosa backen. Das Frühkraut von den oberen Blättern befreien, mit<br />

Bauchspeck umwickeln und in Alufolie einwickeln. Anschließend bei<br />

im Ofen garen. Den schwarzen Rettich schälen und in gleichmäßige<br />

Stifte scheiden, in etwas Butter in einer Sauteuse anschwitzen, mit<br />

Apfelessig und etwas Suppe ablöschen und darin knackig weich<br />

dünsten. Den Rettich aus dem Fond nehmen und diesen mit Butter<br />

montieren, abschmecken und den Rettich zurücklegen. Mit<br />

Daikon-Kresse und etwas Natur-Jus anrichten.<br />

30


02<br />

ROSA STROHSCHWEINFILET<br />

IM BLUTWURST-BROTTEIG,<br />

FRÜHKRAUT, SCHWARZER<br />

RETTICH & DAIKON-KRESSE<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

31


COOK2.0<br />

TRINKWERK-WEINTIPP<br />

UMATHUM ST. LAURENT<br />

0,75L, 2<strong>01</strong>5<br />

ART.-NR. 1902618<br />

03 GEGRILLTES<br />

TOMAHAWK-STEAK VOM<br />

STROHSCHWEIN, CHICORÉE &<br />

ZWETSCHKEN-APFEL-CHUTNEY<br />

4 PERSONEN | 90 MINUTEN | LEICHT<br />

ZUTATEN<br />

1 KG TOMAHAWK-STEAK VOM VONATUR<br />

STROHSCHWEIN | 8 STK. KLEINE CHICORÉE<br />

8 SCHEIBEN VONATUR SCHINKENSPECK<br />

6 ZWETSCHKEN | 2 ÄPFEL | 1 ZWIEBEL<br />

1 TL PIMENT | ½ TL GEWÜRZNELKEN<br />

2 EL ZUCKER | 1 EL MALZEXTRAKT-PULVER<br />

50 G BUTTER | ETWAS BRAUNE GRUNDSAUCE<br />

ETWAS APFEL-BALSAMESSIG<br />

ZUBEREITUNG Die Steaks portionieren, mit Salz und Pfeffer würzen und in einer<br />

Grillpfanne von beiden Seiten anbraten. Auf ein Backblech legen und im Rohr bei 140 °C<br />

schonend rosa garen. Chicorée säubern und das untere Drittel mit Rohschinken<br />

umwickeln, in einer Pfanne mit etwas Butter anbraten, mit etwas Balsamessig und Jus<br />

ablöschen, Malzextrakt-Pulver zugeben und langsam weich schmoren.<br />

Für das Apfel-Zwetschken-Chutney die Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden.<br />

Die Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel in Würfel schneiden.<br />

Ebenso mit den Zwetschken verfahren. In einem Topf den Essig mit dem Zucker und den<br />

Gewürzen aufkochen. Die Früchte dazugeben und auf kleiner Flamme ca. 20 Minuten<br />

kochen lassen. Dabei öfter umrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

32


Super.<br />

Mood.<br />

Food.<br />

Gute Vorsätze einhalten<br />

macht glücklich.<br />

Mit Knorr Bouillons<br />

die Wünsche Ihrer Gäste<br />

erfüllen!<br />

Spannende Rezepte und Tipps zum<br />

Thema bewusste Ernährung unter:<br />

www.ufs.com/supermoodfood


KUNDE IM PORTRÄT.<br />

34


ALLES<br />

NACH<br />

MASS<br />

& ZIEL<br />

ANDREAS FLATSCHER BEFREITE IN<br />

SEINEM STEAK-LOKAL „FLATSCHERS“<br />

DEN EDLEN FLEISCHGENUSS ERFOLG-<br />

REICH VON DESSEN ELITÄREM IMAGE<br />

UND HOLTE MIT DEM „FLATSCHERS<br />

BISTROT & BAR“ EIN ECHTES STÜCK<br />

PARIS NACH WIEN. WARUM ER<br />

GROSSE, DURCHDACHTE KONZEPTE<br />

MEHR SCHÄTZT ALS KLEINE TREND-<br />

ABENTEUER, KONSTANZ UND WEITER-<br />

ENTWICKLUNG EINANDER NICHT<br />

AUSSCHLIESSEN UND ZWEI LOKALE<br />

IMMER NOCH EINES ZU WENIG SIND.<br />

Fotos : Vanessa Kollinger, beigestellt<br />

Andreas Flatscher und die Berlinerin<br />

mit Stil und Wiener Charme, das war<br />

eine „Amour fou“ im besten Wortsinn.<br />

2<strong>01</strong>4 wollte Flatscher, der mit seinem<br />

Steakrestaurant „Flatschers“ sowie dem angrenzenden<br />

französisch angehauchten „Flatschers<br />

Bistrot und Bar“ eine wenig bobotaugliche<br />

Ecke Wiens innerhalb kürzester Zeit zu<br />

einer der gefragtesten Adressen in Sachen<br />

Steaks, Moules & Frites & Co. machte, mit<br />

der „Flotten Charlotte“ seinen dritten Streich<br />

in der Kaiserstraße eröffnen. Am Ende schlug<br />

er sich mehr als zwei Jahre mit behördlichen<br />

Auflagen herum, die Eröffnung der „Flotten<br />

Charlotte“ erfolgte erst 2<strong>01</strong>6. Nur ein knappes<br />

Jahr später war dann endgültig Schluss<br />

zwischen Flatscher und der Berlinerin – und<br />

Wiens erster überdachter Currywurst-, Bierund<br />

Schaumwein-Imbiss Geschichte.<br />

Drei Jahre Vorbereitung für ein neues,<br />

präzise konzipiertes, freches Lokal, das<br />

nach einem Jahr wieder schließt: Das könnte einem schon auch<br />

Kopfschmerzen bereiten oder Zweifel aufkommen lassen. Aber<br />

Andreas Flatscher ist kein Zweifler und kein Bereuer, sondern<br />

ein Macher. Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen.<br />

BESSERESSEN FÜR JEDERMANN<br />

„Mit Trends bin ich ja immer ein wenig vorsichtig, aber ich hab mir<br />

mit der ‚Flotten Charlotte‘ trotzdem einmal die Freiheit genommen,<br />

den Trend der – ich nenn es einfach mal Pop-up-Stores – mitzugehen<br />

und das auszuprobieren“, sagt Flatscher heute über die kurz währende<br />

kulinarische Achse Wien–Berlin. „Es hat auch im Großen und Ganzen<br />

funktioniert. Ich hab aber auch gemerkt, dass mir so ein kleines<br />

Outlet nicht liegt, ich bin eher für größere Einheiten geschaffen und<br />

konzentrier mich jetzt einfach wieder auf die beiden Stammhäuser.<br />

Und die anderen neuen Ideen, die gerade so herumschwirren.“ Damit<br />

wäre eines schon mal klar: Herr Flatscher und die Wiener Gastro-Szene<br />

sind noch lange nicht fertig miteinander.<br />

Ein Händchen für die Entwicklung maßgeschneiderter Konzepte bewies<br />

der gebürtige Salzburger Vollblutgastronom Flatscher schon mit<br />

seinem ersten Lokal im 8. Wiener Gemeindebezirk, der „Wäscherei“,<br />

für das er sein WU-Studium schmiss und das er so perfekt auf<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

35


KUNDE IM PORTRÄT.<br />

„WENN EIN NEUES LOKAL<br />

NACH EINEM JAHR NICHT<br />

ABHEBT, ALSO JEDEN TAG VOLL<br />

IST, DANN WIRD’S MEISTENS<br />

AUCH NICHTS MEHR. “<br />

Andreas Flatscher über Probezeiten für neue Konzepte<br />

die Zielgruppe des Grätzels zuschnitt, dass<br />

ihm bis zum Verkauf 2<strong>01</strong>0 die halbe Stadt<br />

die Türen einrannte. „Aber wenn’s gut läuft,<br />

dann kann man auch in Ruhe weiterziehen,<br />

erstens, und nachts zu arbeiten, war irgendwann<br />

auch keine so attraktive Option mehr<br />

für mich“, sagt Flatscher über die Trennung<br />

von der „Wäscherei“ und seinen persönlichen<br />

und beruflichen Re-Boot. Eine Zeit, die er<br />

nützte, um sich durch Hamburg, Berlin, Chicago,<br />

London und Paris zu essen. Was er dort<br />

fand, waren viele großartige Steak-Lokale,<br />

aber ohne übertriebenen Schick und Schnick.<br />

„In Wien gab es solche Häuser damals eigentlich<br />

in der Form nicht. Warum sich also nicht<br />

auf dieses Thema konzentrieren?“, begründet<br />

Flatscher seinen Neustart als Steakgastronom<br />

2<strong>01</strong>1. 250.000 Euro investierte er in das Restaurant in der Kaiserstraße,<br />

um nicht weniger als das Top-Steakhouse der Stadt zu werden – und<br />

legte eine Punktlandung hin, wie er sagt. „Es hat ein halbes Jahr<br />

gedauert, dann waren wir eigentlich voll. Mehr als ein Jahr würde<br />

ich auch keinem Lokal Zeit geben, um abzuheben. Und damit meine<br />

ich: jeden Tag jeden Tisch besetzt zu haben.“<br />

Das „Flatschers“, sagt Flatscher, war immer und ist immer<br />

noch ein internationales Wohlfühl-Lokal für Menschen, die<br />

unkomplizierte Gastronomie und hohe Qualität schätzen.<br />

Man kann das auch anders sagen, nämlich so: Andreas<br />

Flatscher hat das Steakessen in Wien demokratisiert. Es<br />

ist ein sehr hochwertiges Gastronomie-Paket, das Flatscher<br />

von Anfang an für seine Gäste schnürte – nur eben<br />

nicht zu irrwitzigen Preisen in einem verschnöselten<br />

Ambiente an einer superschicken Ecke der Stadt. Er ging<br />

bei der Qualität der Grundprodukte nie Kompromisse<br />

ein, nur das beste Rindfleisch darf auf den Lava-Grill, die<br />

Burger-Buns werden in Handarbeit nach eigener Rezeptur<br />

gefertigt, das Gemüse bezieht er vom Großgrünmarkt.<br />

Überhaupt ist ihm die langfristige und enge Zusammenarbeit mit<br />

seinen Lieferanten wichtig. Transgourmet zählt seit etwa eineinhalb<br />

Jahren auch dazu, „und ich muss sagen, dass ich da wirklich<br />

eine Heimat gefunden habe“. Bis auf Fleisch und Gemüse bezieht<br />

Flatscher so gut wie alle Produkte von Transgourmet und betont,<br />

dass das größte Argument für diese Zusammenarbeit die außerordentliche<br />

Servicequalität ist. „Da ist halt immer einer für dich da,<br />

wenn’s grade brennt, der zuverlässig ist und Probleme gleich löst.<br />

Und ich kann mich darauf verlassen, dass bei meiner Küchencrew,<br />

letztendlich dann auch beim Gast, die richtige Qualität ankommt.“<br />

ENTSPANNTES VORWÄRTSDENKEN<br />

Dass spätestens seit der Eröffnung des „El Gaucho“ am Wiener Rochusmarkt<br />

ein weiteres entspanntes Steaklokal im selben Wiener Kulinarik-<br />

Teich fischt, bereitet Flatscher übrigens auch kein Kopfzerbrechen. Im<br />

Gegenteil. Vielmehr ist es ein Ansporn, das Bestehende zu bewerten<br />

und mit neuen Ideen weiterzuentwickeln. „Ohne in Stehsätze<br />

36


Fantastisch.<br />

Bomba<br />

Auch zuckerfrei erhältlich.<br />

schartnerbombe.at


KUNDE IM PORTRÄT.<br />

1 2<br />

1+4 AUCH IM FLATSCHERS BISTROT & BAR SPIELT<br />

FLEISCH EINE WICHTIGE ROLLE. ZUKÜNFTIG SOLL DIE<br />

KARTE ABER MEHR FISCH UND MEERESFRÜCHTE<br />

ZU BIETEN HABEN. 2+3 STEAKHOUSE GANZ<br />

ENTSPANNT: SOUS-VIDE GEGARTE SHORT RIBS MIT<br />

SÜSSKARTOFFEL-STAMPF UND KOHLSPROSSEN<br />

3 4<br />

6<br />

5<br />

6<br />

38<br />

5+6 HAUSGEMACHTE LIMONADEN ZÄHLEN IM<br />

FLATSCHERS EBENSO WIE INTERNATIONALE COCKTAILS<br />

UND EINE ERLESENE SPIRITUOSENAUSWAHL ZUM<br />

KULINARISCHEN 360-GRAD-PROGRAMM.


Fotos xxx<br />

zu verfallen: Sich permanent neu<br />

zu erfinden, manche Trends<br />

auszusitzen, manche aufzugreifen<br />

– darum geht es, wenn man<br />

langfristig erfolgreich sein will.<br />

Die Food-Szene ist ja trendlastig<br />

wie nie, das Beef Tatar von heute<br />

ist das Ceviche von morgen. Ich<br />

glaube, man sollte schon seinem<br />

Grundkonzept treu bleiben, und<br />

sich innerhalb gewisser Grenzen<br />

behutsam weiterentwickeln. Sei es<br />

mit einem optischen Facelift, einer<br />

neuen Karte, neuen Wegen, seine<br />

Gäste anzusprechen. Aber dabei<br />

seine Kernkompetenzen nie aus<br />

den Augen lassen.“<br />

Die Weiterentwicklung, von der Flatscher<br />

spricht, ist in seinen beiden Restaurants gerade<br />

voll in Gange. Die „Flatschers“-Terrasse<br />

wird aktuell neu bepflanzt und beleuchtet, um<br />

das Außenambiente noch ansprechender zu<br />

machen. Außerdem wurde die Speisekarte im<br />

Steakhouse überarbeitet. Küchenchef Philipp<br />

Demel zeigt seit Mitte Februar, dass er<br />

sich längst nicht nur auf Tomahawk-Steaks<br />

versteht, sondern auch auf Fisch- und Meeresfrüchtegerichte,<br />

Salat-Bowls mit Beef-,<br />

Hühnchen-, Garnelen- oder Käse-Toppings,<br />

Low-Carb-Burritos oder – Achtung! – vegane<br />

Quiche. Wie passt das zusammen? „Du hast<br />

in einer Gruppe von vier Gästen halt heute<br />

mindestens einen, der vegetarisch oder vegan<br />

isst. Und weil wir uns als inklusives Lokal<br />

verstehen, das niemanden ausschließen will,<br />

haben wir jetzt eben mit diesem Gericht eine<br />

„ EIN VEGANES<br />

GERICHT AUF DER<br />

STEAKHOUSE-KARTE<br />

IST KEIN WIDER-<br />

SPRUCH FÜR MICH.<br />

ICH WILL KEINEN<br />

GAST AUSSCHLIESSEN.“<br />

Andreas Flatscher über Neuerungen auf der Flatschers-Karte<br />

vegane Alternative geschaffen. Jeder soll hier glücklich werden. Das ist<br />

mir lieber, als auf irgendwelchen Prinzipien herumzureiten.“<br />

Auch im französisch angehauchten Schwesternlokal, dem „Flatschers<br />

Bistrot und Bar“, dessen Küchenmannschaft sich bislang bestens auf<br />

Moules frites, Entrecôte und Gin Tonic verstand – hergestellt vorzugsweise<br />

aus dem hauseigenen „Wakeholder Gin“, von dem Flatscher<br />

jährlich 1000 Flaschen füllen lässt und die exklusiv in seinen Häusern<br />

zu haben sind –, setzt Flatscher ab April deutliche neue kulinarische<br />

Akzente. Das zukünftige Motto lautet: Noch mehr urfranzösische<br />

Küche und damit eine deutlichere Abgrenzung zum Steaklokal. Wechselnde<br />

Quiche-Varianten, Schnecken und Croques, ein noch breiteres<br />

Angebot an Fisch und Meeresfrüchten sollen bald auf der Karte Einzug<br />

halten. Und was steht sonst noch auf der Agenda des ewig rastlosen<br />

Multi-Food-Entrepreneurs? Über die Ideen für das neue Lokal, das<br />

2<strong>01</strong>9 oder 2020 eröffnen wird, hüllt er sich noch in Schweigen. Sollte<br />

er sich doch entscheiden, tiefer in die Getränkematerie (oder eine<br />

andere) einzutauchen, „wird das eher aus einer Laune heraus passieren“.<br />

Man darf jedenfalls gespannt sein auf die nächste „Laune“ von<br />

Andreas Flatscher, die ganz sicher mit ziemlich viel Plan hinterlegt ist.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

39


MANAGEMENT.<br />

'S BESCHTE<br />

FÜRS LÄNDLE<br />

GEMEINSAM MIT MANUEL GOHM<br />

(IM VORDERGRUND) BILDEN<br />

CHRISTIAN BRAUN (MARKTLEITER)<br />

UND BANDJAK ZENJO (LOGISTIK-<br />

LEITER) DIE NEUE FÜHRUNGSRIEGE<br />

IN VORARLBERG (V. L. N. R)<br />

40


MITTE MAI ÖFFNEN SICH IN DER VORARLBERGER GEMEINDE<br />

SCHWARZACH DIE TÜREN DES NEUEN UND MODERNSTEN TRANSGOURMET-<br />

STANDORTES ÖSTERREICHS. STANDORTGESCHÄFTSLEITER MANUEL GOHM IST<br />

JENER MANN, DER DEM NEUZUGANG IN DER TRANSGOURMET-FAMILIE EIN<br />

GESICHT VERLEIHT. EIN GESPRÄCH ÜBERS BAUHERRENDASEIN,<br />

TEAMBUILDING UND REGIONALE WERTSCHÖPFUNG.<br />

IM INTERVIEW MIT MANUEL GOHM, STANDORTGESCHÄFTSLEITER<br />

DES TRANSGOURMET-MARKTES IN SCHWARZACH<br />

: SIE HABEN IM APRIL 2<strong>01</strong>7 IHREN POSTEN<br />

ALS STANDORTGESCHÄFTSLEITER DES NEUEN<br />

TRANSGOURMET-MARKTES IN SCHWARZACH<br />

ANGETRETEN. WAS HAT SIE AN DIESER STELLE<br />

GEREIZT?<br />

Gohm: Ich bin ja schon länger im Lebensmittelbereich<br />

tätig und habe zuletzt<br />

vier Jahre lang die Geschäfte der Ländle<br />

Qualitätsprodukte Marketing GmbH in<br />

Bregenz geführt, einer regionalen Vermarktungsinitiative.<br />

Dazu kommt, dass ich im<br />

Laufe meiner Karriere im Bereich Eigenmarkenproduktion<br />

und Prozessaufbau jede<br />

Menge Erfahrung gesammelt habe. Das sind<br />

Themenbereiche, die ich extrem spannend<br />

finde. Als klar wurde, dass Transgourmet einen<br />

Standort im Ländle eröffnen wird, den<br />

es komplett neu aufzubauen gilt, war mein<br />

Interesse sofort geweckt. Etwas völlig Neues<br />

auf die Beine zu stellen, ist eine großartige<br />

Herausforderung.<br />

: WO WIR GERADE VON HERAUSFOR-<br />

wir eine Tiefgarage gebaut und das Gebäude<br />

zur Hälfe unterkellert. Allerdings – und da<br />

kam dann schon die nächste Herausforderung<br />

auf uns zu – grenzt das Gebäude an ein<br />

Sumpfgebiet. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit<br />

mussten wir rund 700 Piloten, also<br />

Holzpfähle, für das Fundament einschlagen.<br />

Das hält dafür jetzt aber bombensicher!<br />

: SCHWARZACH UNTERSCHEIDET SICH VOR<br />

ALLEM ÄUSSERLICH DOCH DEUTLICH VON<br />

ANDEREN TRANSGOURMET-STANDORTEN.<br />

KÖNNEN SIE AUF EIN PAAR DETAILS DER<br />

GESTALTUNG EINGEHEN?<br />

Gohm: Der augenscheinlichste Unterschied<br />

liegt sicher in der Farbgebung, denn das Gebäude<br />

ist nicht rot, sondern grau, und verfügt<br />

zudem über eine markante, geschwungene<br />

Glasfront. Hinzu kommt, dass der Markt<br />

auf einem Betonsockel steht und somit über<br />

dem Boden zu schweben scheint, was ihm<br />

eine zeitgemäße Attraktivität verleiht. Auch<br />

bei der Gestaltung des Innenbereiches ha-<br />

AUFGABEN STEHEN AUF IHRER TO-DO-LISTE<br />

AKTUELL GANZ OBEN?<br />

Gohm: Momentan stecken wir mitten in der<br />

Personalrecruiting-Phase. 120 Mitarbeiter<br />

sollen zukünftig hier beschäftigt sein. 60<br />

Mitarbeiter braucht man in der Startphase<br />

unbedingt, damit alle Prozesse reibungslos<br />

anlaufen können. Und das müssen starke<br />

Teamplayer mit großem Durchhaltevermögen<br />

sein, denn bei so einem Marktaufbau gibt es<br />

viele Höhen und Tiefen, wo man gemeinsam<br />

durch muss. Davon abgesehen ist eine der<br />

wichtigsten Aufgaben, uns bei potenziellen<br />

Kunden vorzustellen, sowohl über Postmailings<br />

als auch persönlich. In Vorarlberg ist<br />

Transgourmet ja noch eher unbekannt. Es ist<br />

also unsere Aufgabe, den rund 3500 Gastronomen<br />

und Hoteliers vom Bodensee bis zum<br />

Arlberg zu erklären, wer wir sind, wofür wir<br />

stehen und was wir tun. Last, but not least,<br />

bereiten wir uns natürlich auch in puncto<br />

Sortiment vor.<br />

Fotos beigestellt<br />

DERUNGEN SPRECHEN: SIE HATTEN JA IM<br />

VORFELD UND WÄHREND DES BAUS EIN<br />

PAAR NICHT GANZ ALLTÄGLICHE HÜRDEN<br />

ZU BEWÄLTIGEN …<br />

Gohm: Stimmt. Zum einen war es ziemlich<br />

schwierig, ein Grundstück in der Größe und<br />

mit der Widmung, die wir benötigen, zu finden.<br />

In Schwarzach haben wir dann 11.000<br />

Quadratmeter Fläche bekommen, was zwar<br />

sehr viel ist, aber trotzdem nicht reicht, um<br />

darauf einen Außenparkplatz, Markt und<br />

Logistik unterzubringen. Deshalb haben<br />

ben wir uns dazu entschieden, einen extrem<br />

modernen Weg einzuschlagen, der sich in<br />

vielen kleinen Details widerspiegelt. Unser<br />

Cookstudio, das übrigens von Haubenkoch<br />

Jürgen Holzer geleitet werden wird, ist beispielsweise<br />

mit Kameras ausgestattet, die dem<br />

Koch aus unterschiedlichsten Blickwinkeln<br />

folgen können.<br />

: BIS ZUR GEPLANTEN OFFIZIELLEN<br />

ERÖFFNUNG MITTE MAI SIND ES JA NUR<br />

NOCH EIN PAAR WOCHEN HIN. WELCHE<br />

: WIE VIEL REGION WIRD IN DIE-<br />

SEM SORTIMENT VERTRETEN SEIN?<br />

Gohm: Von den insgesamt rund 30.000 Artikeln,<br />

die wir im Sortiment führen, wird ein<br />

nicht unwesentlicher Teil von Lieferanten aus<br />

Vorarlberg abgedeckt, vor allem im Käse- und<br />

Fleischbereich. Die ersten Kooperationen sind<br />

schon unter Dach und Fach, aber es wird sicher<br />

noch etwa eineinhalb Jahre dauern, bis dieser<br />

Prozess gänzlich abgeschlossen ist.<br />

www.transgourmet.at<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

41


JAVA PREMIUMCAFE.<br />

JETZT GIBT‘S DAS BESTE VON JAVA PREMIUMCAFE<br />

KOMPRIMIERT: MIT „FORTE ITALIA“ UND „CLASSIC VIENNA“<br />

SIND AB MITTE APRIL ZWEI NEUE SORTEN IN<br />

DER PRAKTISCHEN KAPSEL ERHÄLTLICH.<br />

In der JAVAREI im steirischen Bruck an der<br />

Mur werden beste Arabica-Bohnen mittels<br />

traditioneller und schonender Trommelröstung<br />

zu Kaffeespezialitäten vermahlen: Der<br />

JAVA Classica ist die vornehm-feine Sorte für<br />

klassischen Kaffeegenuss, der JAVA Tempramenta<br />

verführt mit seinem dunklen Aroma, während<br />

der JAVA Natura mit seiner Natürlichkeit<br />

überzeugt. Mit JAVA-Kapseln in zwei Sorten<br />

erweitert Transgourmet Österreich ab Mitte<br />

April sein Produktangebot. Kräftiges Aroma<br />

verspricht der neue „Forte Italia“, klassische Finesse<br />

der „Classic Vienna“. „Die Kapseln runden<br />

unser Angebot für die Gastronomie perfekt ab,<br />

und der Familienzuwachs passt natürlich in alle<br />

gängigen Kapsel-Kaffeemaschinen“, freut sich<br />

Jürgen Steindl, Verkaufsleiter JAVA Premiumcafe.<br />

KLEINE KAPSEL – GROSSER GENUSS<br />

Dass auch die kleinen Kapseln den so JAVAtypischen<br />

großen Genuss bieten, garantieren<br />

die hauseigenen Kaffee-Experten. Die Sorten<br />

wurden mit viel Liebe und Sorgfalt ausgewählt,<br />

nur die feinsten Rohkaffeebohnen werden<br />

verwendet. Der „Forte Italia“ ist ein Blend aus<br />

kräftig aromatischen, dunkel gerösteten Bohnen,<br />

sein kraftvolles Aroma entfaltet er als kurzer<br />

Espresso ideal. Auch die Liebhaber feiner,<br />

klassischer Finesse kommen bei JAVA auf ihre<br />

Rechnung. Der „Classic Vienna“ ist eine Komposition<br />

aus hochwertigen Kaffeesorten, die<br />

eine besonders aromatische Mischung ergeben.<br />

Dieser Blend ist perfekt für die Zubereitung<br />

als Verlängerter oder milder Espresso geeignet.<br />

WILDER ITALIENER, SANFTER WIENER<br />

Die Stärke von Kaffee wird anhand einer fünfstufigen<br />

Skala definiert. Der „wilde Italiener“ lässt<br />

sich auf Stufe vier einordnen, der „sanfte Wiener“<br />

auf Stufe drei. Verfügbar sind die Kapseln ab<br />

Mitte April bei Transgourmet<br />

und mein<br />

c+c. In einer Schachtel<br />

befinden sich je<br />

zehn Kapseln, 20<br />

Schachteln in<br />

einem Karton.<br />

PERFEKT FÜR ZIMMERMASCHINEN, KLEINE BÜ-<br />

ROS UND SEMINARRÄUME<br />

Das neue Kapselsystem ist selbstredend mit allen<br />

Nespresso®-Systemen kompatibel – die Produkte<br />

überzeugen geschmacklich wie preislich.<br />

Gerade für Zimmermaschinen, kleinere Büros<br />

oder Seminarräume sind Kapseln die perfekte<br />

Lösung: kein Herumpatzen, einfache Abrechnung<br />

und Nachbestückung. Darüber hinaus<br />

punktet Transgourmet wie gehabt mit seinem<br />

360-Grad-Service: Von Maschinenlösungen<br />

inklusive Finanzierungsmodell über Geschirr<br />

bis hin zu Merchandising-Artikeln erhält jeder<br />

Gastronom das für ihn maßgeschneiderte Paket.<br />

WIENER CHARME UND<br />

ITALIENISCHES FEUER:<br />

DIE ZWEI NEUEN JAVA<br />

PREMIUMCAFE-SORTEN<br />

IN DER KAPSEL.<br />

42


GENUSS IN<br />

DER KAPSEL<br />

Fotos Shutterstock<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

43


INTERNATIONAL.<br />

ALTES,<br />

SMARTES,<br />

GRÜNES<br />

NEUES JAHR, NEUE WEGE IM HOSPITALITY-BUSINESS:<br />

DAS KLASSISCHE DESIGNHOTEL IST TOT, ES LEBE DER<br />

ERLEBNISREICHE SEHNSUCHTSORT. IN DEN HOTELS DER<br />

ZUKUNFT FINDEN HISTORISCHES UND NEUES, NATUR<br />

UND TECHNOLOGIE ZUSAMMEN. EIN AUSBLICK.<br />

4 ABO. VOLUPTUM CORPORE, VOLUTENT, OMNIAT PORION RE, SENT<br />

VOLUPTATURE PLAUTET, 5 NT MODIO. ITIS EA QUIDERO MAIO EA VO-<br />

LUT EXCEARUM, UNT VOLUM ET VELIBUS ACEA CUSMUS, UT UT QUO<br />

EOS MAIORIS INT FACEA VOLORUM ELLA VEL MAGNATIS EST PA<br />

2<strong>01</strong>4 ERÖFFNETEN HUBERT UND<br />

RENATE OBERLADER IHR VOLLHOLZHOTEL<br />

MIT URBANEM TOUCH FÜR AKTIVE GÄSTE,<br />

DAS MAMA THRESL IN LEOGANG.<br />

44


Die Welt der Hotellerie ist voller Mysterien.<br />

Wer hätte sich vor ein paar Jahren träumen<br />

lassen, dass Budget-Hotels zu Vorreitern in<br />

Sachen Lifestyle werden. Dass ein Luxushotel heute<br />

weder ein Sternerating, noch ein Zimmertelefon<br />

braucht, um sich als solches zu bezeichnen. Dass<br />

Anbieter wie Airbnb auch deshalb immer größer<br />

werden, weil Reisende lieber in Wohnungen von<br />

echten Menschen logieren als in schnörkellosen<br />

Hotelzimmern. In kaum einer anderen Branche<br />

wurde in den vergangenen Jahren die alte Welt der<br />

Kost und Logis mit ihren Vorstellungen von Annehmlichkeiten,<br />

Service, Ambiente und Interior so<br />

sehr auf den Kopf gestellt wie in der Hotellerie. Die<br />

ebenso rasante wie radikale Abkehr vom gewohnten<br />

„Hotelerlebnis“ ist dabei aber keineswegs nur eine<br />

Modeerscheinung. Vielmehr reagieren Hoteliers<br />

mit der Umorientierung vom anonymen Hotelbunker<br />

hin zum charmanten Haus mit privatem<br />

Charakter, Herz und Seele auf den Wertewandel<br />

der Kundschaft. Und für die soll ein Hotel heute ein<br />

erlebnisreicher, authentischer Ort zum Entspannen,<br />

Arbeiten, Essen, Trinken oder Leutetreffen sein.<br />

Das Hotel der Zukunft kann, je nach Standort und<br />

Zielgruppe, vieles sein: solange es dabei nicht wie<br />

ein Hotel wirkt.<br />

Nun sind viele Trends im Hoteldesign natürlich<br />

genauso kurzlebig wie jene in der Mode. Dass<br />

sich in Europa etwa das Konzept des Roboters als<br />

Empfangsdame, wie im Henn-Na-Hotel im japanischen<br />

Sasebo, langfristig etablieren wird, ist trotz<br />

der verstärkten Hinwendung zu smarten Lösungen<br />

unwahrscheinlich. Mit der Entwicklung flippiger<br />

Hotelmarken und ein paar hippen Vintage-Sesseln<br />

in der Lobby alleine ist es heute allerdings auch<br />

nicht mehr getan, denn Design ist heute kein Verkaufs-<br />

und Unterscheidungsmerkmal mehr. Welche<br />

Makrotrends werden sich also zukünftig durchsetzen?<br />

Und wie kann es gelingen, aus einer Unterkunft<br />

einen Sehnsuchtsort zu erschaffen?<br />

Fotos : Kurt Hörbst, Christoph Schöch, Günther Standl<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

45


INTERNATIONAL.<br />

1<br />

2+4+9 HOTEL BÄREN - ARCHITEKT BERND FRICK, REUTHE<br />

3 HOTEL KRONE HITTISAU - BERNARDO BADER ARCHITEKTEN,<br />

DORNBIRN 1+8 MAMA THRESL - W2 MANUFAKTUR, LEOGANG<br />

6 HOTEL SCHANI - ARCHITEKT GABRIEL KACEROVSKY, ARCHISPHERE,<br />

WIEN 5 THE WAREHOUSE HOTEL - ZARCH COLLABORATIVES, SINGAPUR<br />

10 GRAND FERDINAND - ATELIER HEISS, WIEN 7 THERMENHOTEL<br />

DAS SONNREICH - INTERIOR DESIGN DERENKO GMBH, WIEN<br />

11 SANTA CLARA 1728 - ARCHITEKT MANUEL AIRES MATEUS, LISSABON<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6 DAS HOTEL SCHANI IN WIEN IST EIN SUPERSMARTES HOTEL MIT<br />

CO-WORKING-SPACE UND HANDY-CHECK-IN 7 LOBBY-LIFE: IM<br />

HOTEL SONNREICH ÄHNELT DIE LOBBY EHER EINEM GROSSEN,<br />

GEMÜTLICHEN WOHNZIMMER 10 RINGSTRASSEN-GRANDEZZA<br />

IN DEN ZIMMERN DES GRAND FERDINAND 11 REDUXED TO THE<br />

MAX: IM SANTA CLARA 1728 IN LISSABON GILT ALLE<br />

AUFMERKSAMKEIT DEM ORT UND SEINER ARCHITEKTUR<br />

9<br />

10<br />

8<br />

46


2<br />

3<br />

1+8: IM MAMA THRESL VERSCHMELZEN URBANE<br />

COOLNESS UND NATUR IN ALLEN BEREICHEN DES<br />

HOTELS PERFEKT MITEINANDER 2+4+9 DESIGN-<br />

INDIVIDUALISMUS IM BREGENZERWALD: WELT-<br />

OFFENE LEICHTIGKEIT UND ALPINER CHARME<br />

CHARAKTERISIEREN DAS HOTEL BÄREN IN MELLAU<br />

5 OLDIE, BUT GOLDIE: THE WAREHOUSE HOTEL IN<br />

SINGAPUR SPIELT MIT SEINER INDUSTRIEGESCHICHTE<br />

3 RUHE IN STIL: DIE BREGENZERWALD-ZIMMER IM<br />

HOTEL KRONE SIND MIT MÖBELN AUS DER REGION<br />

UND FEINSTEN MATERIALIEN AUSGESTATTET -<br />

FERNSEHER GIBT'S DAFÜR KEINEN. 4<br />

11<br />

4<br />

BEGREIFE DEN ORT<br />

Die italienische Design-Ikone Matteo Thun, der sich nebst Illy-Kaffeetassen<br />

oder Waschbecken seit vielen Jahren auch höchst erfolgreich<br />

dem Design von Hotels annimmt, formulierte seinen gestalterischen<br />

Zugang einst mit den Worten, man müsse die Seele des Ortes, an<br />

dem man baut, verstehen und erfassen. Eine Meinung, der sich noch<br />

vor zehn Jahren kaum ein Hotelier angeschlossen hätte. Da fiel die<br />

Entscheidung, ein bestehendes, renovierungsbedürftiges Objekt<br />

abzureißen und ebenda ein neues zu bauen, schneller, als der Bauherr<br />

„Bagger“ sagen konnte. Doch jetzt sind es tatsächlich mehr denn je<br />

der Ort und das Gebäude selbst, die im Fokus des Erlebnisses stehen<br />

und die Basis für das „Storytelling“ bilden: eine erzählenswerte Geschichte,<br />

verknüpft mit einem stimmigen Interior-Design und einer<br />

der Zielgruppe und Zeit exakt angepassten Dienstleistungsqualität.<br />

Man kann am Globus drehen und beeindruckende Beispiele dafür<br />

finden, wie dieses Triumvirat aus Erfolgsfaktoren zusammenspielen<br />

kann. Man landet dann etwa im „Warehouse Hotel“ in Singapur.<br />

Ein ehemaliges Gewürzwarenlager im Kolonialstil, ein Stück<br />

Industriegeschichte. Anstelle einer Abrissbirne baumeln hier riesige<br />

Industrielampen von schwarzen Eisenträgern von der Decke, in<br />

den Zimmern spielen Kupfer und Beton die Hauptrolle, die großen,<br />

alten Glasfenster dienen heute unter anderem als Überdachung<br />

für den Infinity-Pool am Dach. Wer hierher fährt, möchte<br />

im Wegsein daheim sein und die Moderne mit der Geschichte gemeinsam<br />

aufsagen. Das geht übrigens auch in Österreich sehr gut,<br />

etwa in Florian Weitzers Wiener Hotel „Grand Ferdinand“. Das<br />

Palais am Schubertring wurde nach Kriegsschäden in den 1950er-<br />

Jahren komplett neu aufgebaut, Weitzer brachte diese vergangene<br />

Epoche nach innen: Lobmeyr-Luster und Thonet-Stühle da, geschwungene<br />

Betthäupter und Neobarock-Spiegel dort, dazu ein<br />

stimmiges Kulinarik-Konzept mit Szegediner-Krautfleisch & Co.<br />

Fotos Davide Groppi ,<br />

Derenko Innenrachitektur, beigestellt<br />

ULTRALOKAL IN SCHÖN<br />

Wo wir gerade von Historie sprechen: Vorarlberg ist ein Land, in dem<br />

Design, Architektur, Natur, Stilbewusstsein, Authentizität und gastgeberische<br />

Leidenschaft scheinbar schon mit der Muttermilch aufgesogen<br />

werden. In keinem anderen Bundesland nimmt man sich in der<br />

Hotellerie so präzise, formschön und stimmig-modern dem<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

47


INTERNATIONAL.<br />

Vorhandenen an. Als beispielhaft für diese richtungsweisende<br />

Melange aus Ursprünglichkeit und<br />

modernem Komfort gelten vor allem zwei Häuser:<br />

das „Hotel Bären“ in Mellau sowie das „Hotel Gasthof<br />

Krone“ in Hittisau. Im „Hotel Bären“ wurden im<br />

Zuge der Revitalisierung im Innenraum originale<br />

Elemente teilweise erhalten oder wiederverwendet,<br />

etwa der alte Dachstuhl. Naturmaterialen sorgen<br />

für entspannte Schlichtheit, die Möbel stammen<br />

von regionalen Handwerkern und im hauseigenen<br />

Café Deli werden regionales Frühstück, Slow Food<br />

und Specialty-Coffee serviert. Übrigens auch für<br />

Nicht-Hotelgäste.<br />

Auch die Besitzer des „Hotel Gasthof Krone“ in Hittisau<br />

entschieden sich, historischen Altbestand und<br />

moderne Wohnlichkeit miteinander zu verbinden.<br />

Die alte Stube wurde funktionell und edel ins 21.<br />

Jahrhundert geholt, in den Zimmern dominieren<br />

feine Stoffe und Eiche. Es gibt eine Musiksammlung,<br />

Ruheräume, Naturkosmetik, eine Hausbibliothek,<br />

Lesungen und Vorträge und außerdem ein Restaurant,<br />

das sich mittlerweile über die Landesgrenzen<br />

hinaus einen Namen als Genussadresse gemacht hat.<br />

IT’S ALWAYS GREENER ON THE INSIDE!<br />

Eng verknüpft mit der wachsenden Bedeutung des<br />

Ortes oder Hauses per se ist die zusehende Vernetzung<br />

von Mensch und Natur – in Innenräumen.<br />

Dafür gibt es mittlerweile einen eigenen Ausdruck:<br />

Biophilie. Biophiles Design zielt nicht darauf ab,<br />

einfach nur ein bisschen Grünzeug in der Lobby<br />

zu platzieren. Vielmehr basiert das Konzept auf der<br />

Idee, dass wir auch in menschengemachten Räumen<br />

natürliche Elemente und natürliche Formen<br />

suchen. Senkrechte Gärten, Treibholz, ein Indoor-Dschungel, kleine Wasserläufe, natürlicher<br />

Lichteinfall, naturnahe Materialien bedienen beispielsweise diesen Wunsch nach<br />

Natur als Teil der Ausstattung. Oder, wie im Falle des Leoganger Vollholz-Hotels „mama<br />

thresl“, das städtischen (in Form von Wein-Humidor, offener Insel-Bar, Restaurant und<br />

Lobby mit Screenwand und Live-DJ-Pult) und alpenländischen Stil gekonnt wie kaum<br />

ein anderes Haus in Österreich vereint, mit einer Indoor-Kletterwand und einem Raum<br />

der Stille, in dem sich massives Holz organisch in die Ecken und Schrägen des Raumes<br />

schmiegt und das Panoramafenster einen förmlich nach draußen zieht.<br />

Dank Biophilic-Aspekten werden auch Lobbys zu Hang-outs, die zum längeren<br />

Verweilen einladen. Das Home-away-Konzept schlägt sich in keinem anderen Hotelbereich<br />

zukünftig intensiver nieder. Wohnzimmeratmosphäre mit warmen Farben<br />

und gemütlichen Ecken ist angesagt. Die Lobby wird zum sozialen Dreh- und<br />

Angelpunkt, wo man sich mit Freunden wie Businesspartnern trifft, isst, liest oder<br />

einen Drink nimmt – besonders gelungen umgesetzt wurde dieser Ansatz etwa im<br />

„Thermenhotel Sonnreich“ in Loipersdorf. Der klassische Front Desk weicht gemütlichen<br />

Lounge-Areas mit großzügigen Tischen und Rezeptionsmitarbeitern, die einen<br />

erst mal mit Kaffee oder einem Glas Wein versorgen, bevor sie sich zu einem<br />

setzen und per iPad einchecken. So geschieht das unter anderem im Amsterdamer<br />

„Volkshotel“, oder aber auch im „Wiesergut“ im salzburgischen Hinterglemm.<br />

URBAN UND SMART<br />

Die moderne Stadthotellerie wird sich zukünftig in puncto Personalisierung und Erlebnis<br />

noch intensiver mit dem Thema smarte Technologien und raffinierte Funktionalität<br />

auseinandersetzen. Gemeinschaftsräume werden größer, spannender und gemütlicher,<br />

die Zimmer dafür kleiner und smarter. In den Hamburger 25hours-Hotels gibt es etwa<br />

eigene Selfie-Areas. iPad-Check-ins machen Spaß und riesige Front-Desk-Areale überflüssig,<br />

und mit personalisierten Tablets am Zimmer kann der Hotelgast Roomservice<br />

ordern und nebenbei die Temperatur regeln. Im kürzlich eröffneten „Hotel Schani“ in<br />

Wien hat man gar mit so gut wie allen gängigen Hotelstrukturen gebrochen: Es gibt ein<br />

mobiles Check-in-System, das Gästen via Smartphone zur Verfügung steht. Das Telefon<br />

ist gleichzeitig auch Zimmerschlüssel. Die Auswahl des Zimmers steht dem Gast frei<br />

und kann bis zum Check-in jederzeit geändert werden. In der Lobby befindet sich ein<br />

Coworking-Space und im Innenhof ein gemütlicher Garten, es gibt österreichische Snacks<br />

und eine hübsche Bar. Mehr braucht es im Herzen einer Stadt auch nicht.<br />

48


WO EINST DER BUNDESVERFAS-<br />

SUNGSSCHUTZ BEHEIMATET WAR,<br />

KNÜPFT FLORIAN WEITZER JETZT IN<br />

SEINEM HOTEL GRAND FERDINAND<br />

AN DIE LEGENDÄRE RINGSTRASSEN-<br />

ÄRA AN, OHNE DABEI DEN BLICK<br />

FÜRS ZEITGEMÄSSE ZU VERLIEREN.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

49


LEOS KULINARIK CORNER.<br />

LEOS KULINARIK<br />

CORNER<br />

KÜR<br />

OHNE TIER<br />

GESCHMACKSNEUTRAL UND ASKETISCH. DAS WAREN DIE LABELS, DIE<br />

DER VEGANEN KÜCHE LANGE UMGEHÄNGT WURDEN. DABEI PASST DAS<br />

FLEISCH LOSE GANZ WUNDERBAR IN DIE GEHOBENE GASTRONOMIE.<br />

LEO AICHINGER LÄDT ZUM AUSFLUG IN NEUE KULINARIKWELTEN,<br />

DIE AUCH OHNE TIERISCHES GROSSES GESCHMACKSKINO BIETEN.<br />

Vor ein paar Wochen luden Österreichs<br />

Veggie-Sternekoch Paul Ivić und<br />

Christian Halper in Wien zur zweiten<br />

Ausgabe einer Veranstaltung namens „Tian<br />

Food Evolution“, um darüber zu diskutieren,<br />

wie man als Winzer, Koch und Gastronom<br />

heute Monokulturen im Kopf einreißen kann.<br />

Übersetzt: wie man die Vielfalt am Teller und<br />

im Pflanzenreich noch weiter ausbauen kann<br />

und was Verantwortung übernehmen für Köche<br />

im 21. Jahrhundert eigentlich bedeutet.<br />

Im Sinne der praxisnahen Untermauerung<br />

dessen, worüber tagsüber diskutiert wurde,<br />

lud Ivić abends zum gänzlich fleischlosen<br />

Dinner. Fünf Gastköche – darunter übrigens<br />

keiner, der sich in seinem Restaurant<br />

auf Pflanzenküche spezialisiert hat, und mit<br />

Richard Rauch sogar einer der wichtigsten<br />

Fürsprecher der modernen österreichischen<br />

Innereienküche – zeigten mit<br />

<strong>01</strong> VIETNAMESISCHE<br />

SOMMERROLLEN MIT<br />

ROTEN RÜBEN & AVOCADO<br />

4 PERSONEN | 60 MINUTEN | LEICHT<br />

ZUTATEN 500 ML ROTE-RÜBEN-SAFT | 50 G GLASNUDELN | 1 LIMETTE<br />

1 EL BRAUNER ZUCKER | 2 EL HELLE SOJASAUCE | 1 KNOBLAUCHZEHE | 1 CHILISCHOTE<br />

2 EL SESAMÖL | 2 EL SCHWARZER SESAM | 2 EL GERÖSTETE ERDNÜSSE | 1 STK. INGWER<br />

1 ST. ZITRONENGRAS | 1 HASS-AVOCADO | 1 TS. SHIITAKE | 2 ROMANASALATHERZEN<br />

1 WEISSER RETTICH | 8 REISPAPIERBLÄTTER<br />

TRINKWERK-WEINTIPP<br />

FELLUGA PINOT GRIGIO<br />

DOC COLLIO 2<strong>01</strong>6<br />

ART.-NR. 1852128<br />

DIP 4 EL REISESSIG | 1 EL HELLE SOJASAUCE | 2 EL BRAUNER ZUCKER<br />

2 KNOBLAUCHZEHEN | 4 CHILIS | 1 KL. BD. KORIANDER<br />

ZUBEREITUNG Rote-Rüben-Saft aufkochen und die Reisnudeln darin einweichen,<br />

danach abgießen. Mit einem Dressing aus Limette, Limettenabrieb, Zucker, Sojasauce,<br />

Chili, Sesamöl, geröstetem schwarzem Sesam, fein gehacktem Ingwer und Zitronengras<br />

die roten Glasnudeln marinieren. Shiitake schneiden, anbraten, würzen und unter die<br />

Glasnudeln mengen. Die Reispapierblätter in kaltem Wasser einweichen und die<br />

Glasnudeln mit geschnittenem Rettich, Romanasalatherzen und Avocados darin<br />

einrollen. Aus Reisessig, heller Sojasauce, braunem Zucker, Knoblauch, Chili und frisch<br />

geschnittenem Koriander eine Sauce zum Dippen herstellen.<br />

50


QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

51


LEOS KULINARIK CORNER.<br />

02<br />

VEGANE GEMÜSETARTE<br />

MIT PILZVINAIGRETTE<br />

4 PERSONEN | 90 MINUTEN | MITTEL<br />

TEIG 220 G DINKELVOLLKORNMEHL | 90 G ALSAN VEGANE BIO-MARGARINE | 1 TL SALZ<br />

CA. 6-7 EL WASSER, MEHR NACH BEDARF<br />

ZUTATEN 2 GEPRESSTE KNOBLAUCHZEHEN | 50 ML VEGANES JOYA-OBERS | BIO SOJA CUISINE<br />

2 GROSSE KAROTTEN | 2 VIOLETTE KAROTTEN | 2 GELBE RÜBEN | 2 ZUCCHINI | 50 G PINIENKERNE<br />

1 TS. ENOKI-PILZE | 1 TS. AUSTERNPILZE | 1 ZWEIG BASILIKUM | 1 ZWEIG PETERSILIE | WEISSER<br />

BALSAMICO | SALZ | PFEFFER | ETWAS OLIVENÖL<br />

ZUBEREITUNG Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und verkneten. Eine Tarteform<br />

fetten oder mit Backpapier auslegen und den Teig als Boden hineindrücken. Das Joya-Obers mit dem<br />

Knoblauch, Salz und etwas Pfeffer mischen und auf dem Boden verteilen. Das Gemüse waschen und<br />

schälen, auf der Schneidemaschine der Länge nach in dünne Scheiben schneiden und die Zucchini<br />

ungeschält in Scheiben schneiden. In einer Pfanne in Olivenöl das Gemüse anbraten und würzen.<br />

Etwas auskühlen lassen. Nun das Gemüse abwechselnd spiralförmig aufrollen, bis der Boden belegt<br />

ist. Salzen und mit Olivenöl bestreichen. Bei 200 °C für ca. 40 Minuten backen. Die Pilze schneiden<br />

und in Olivenöl anbraten, dann mit weißem Balsamico ablöschen und abschmecken. Kurz vor dem<br />

Anrichten geröstete Pinienkerne, gehackte Petersilie und Basilikum unterrühren.<br />

52


KARL &<br />

RUDI OBAUER<br />

Restaurant Hotel<br />

Obauer, Werfen<br />

TRINKWERK-WEINTIPP<br />

ALTENBURGER CHARDONNAY<br />

VOM KALK 2<strong>01</strong>7<br />

ART.-NR. 3<strong>01</strong>6649<br />

ihren jeweiligen Gängen, was in der modernen fleischlosen<br />

Gourmetküche heute alles möglich ist. Eine Küche, die eine<br />

wachsende Anzahl an Gästen schätzt und sich davon auch<br />

mehr erwartet als eine Salatschüssel oder Gemüseplatte.<br />

GEMÜSE IST (AUCH) MEIN FLEISCH!<br />

Es sind längst nicht nur die rund 800.000 Vegetarier und<br />

80.000 Veganer in Österreich, die fleischlose Küche auf ansprechendem<br />

Niveau genießen wollen. Immerhin mehr als<br />

zwei Millionen Österreicher versuchen mittlerweile, ihren<br />

Fleischkonsum zu senken, und bezeichnen sich als Flexitarier<br />

– und eine wachsende Zahl von ihnen spricht auch<br />

beim Restaurantbesuch der veganen Küche zu. Weil auch<br />

Gäste, die sich dem Fleischkonsum nicht gänzlich verweigern,<br />

Lust darauf haben, Gemüse nicht einfach mehr nur als<br />

Beilage zu betrachten, sondern sich auf ein spannendes neues<br />

Geschmackserlebnis einlassen möchten.<br />

„In der heimischen Gastronomie – und ich meine damit nicht<br />

nur Restaurants in der Stadt, sondern auch das gehobene<br />

Gasthaus am Land – ist es mittlerweile eigentlich selbstverständlich,<br />

einige vegetarische und zumindest ein veganes<br />

Gericht auf der Karte zu haben“, sagt Cook2.0-Executive-<br />

Chef Leo Aichinger, während er Karotten, Gelbe Rüben und<br />

Zucchini spiralförmig in einer kleinen Tarteform aufrollt.<br />

„Man muss sich aber bei der Kreation von veganen Gerichten<br />

keineswegs auf Fleischersatzprodukte wie Seitan oder Tofu<br />

allein stützen. Und ich bin auch der Meinung, dass man einem<br />

veganen Gericht nichts Gutes tut, wenn man es lediglich mit<br />

Fleisch- oder Wurstwaren-Imitaten zubereitet.“ Und wohl<br />

in letzter Konsequenz auch dem Gast nicht, denn bei vielen<br />

Surrogaten handelt es sich um stark verarbeitete Lebensmittel.<br />

Und deren Konsum steht in Widerspruch zum Anspruch<br />

der Gäste, sich bewusst und gesund zu ernähren.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

EIERSCHWAMMERL/REINANKE/<br />

LEDERKARPFENCREME/WASSERMELONE<br />

ZUTATEN FÜR 10 PORTIONEN<br />

¼<br />

Wassermelone,<br />

mittlere Größe<br />

10 Filets von der<br />

Reinanke, entgrätet<br />

Olivenöl<br />

Brennnesselsalz<br />

FÜR DIE SCHWAMMERL<br />

1 kg kleine Eierschwammerl,<br />

gut geputzt<br />

400 g QimiQ Saucenbasis<br />

200 g Hühner- oder Rindersuppe<br />

3 Schalotten, fein geschnitten<br />

2 EL Butter<br />

½ Knoblauchzehe,<br />

fein geschnitten<br />

Chilli, geschrotet<br />

Salz<br />

frische Kräuter wie: Petersilie,<br />

Kerbel, Liebstöckl,<br />

Schnittlauch<br />

FÜR DIE<br />

KARPFENCREME<br />

200 g Lederkarpfenfilets,<br />

geschröpft,<br />

mit Haut und klein<br />

geschnitten<br />

150 g QimiQ Classic<br />

100 g Crème Fraîche<br />

10 cl Noilly Prat<br />

10 cl Veltliner<br />

2 Schalotten, fein<br />

geblättert<br />

Chilli<br />

Salz<br />

Curry<br />

Sardellenpaste<br />

eventuell etwas<br />

selbstgemachtes<br />

Gartenkräuterextrakt<br />

ZUBEREITUNG<br />

Für die Karpfencreme:<br />

1. Karpfen, Noilly Prat, Veltliner, Schalotten etwas Salz, Curry zusammen ca.<br />

10 Minuten zugedeckt köcheln lassen.<br />

2. QimiQ, Crème fraîche und etwas Sardellenpaste beigeben und im<br />

Thermomixer bei niedrigster Temperatur ganz hochtourig mixen. Kalt stellen<br />

für mindestens 3 Stunden.<br />

Für die Schwammerl:<br />

1. QimiQ Saucenbasis mit der Hühnersuppe, dem Knoblauch, Chilli und Salz<br />

vermengen und erhitzen. Die Schalotten mit der Butter in einer breiten Pfanne<br />

leicht anglacieren lassen.<br />

2. Die Schwammerl für eine Minute in kochenedes Wasser geben. Ableeren in<br />

die Butterpfanne geben, mit den geschnittenen Kräutern vermischen, salzen.<br />

In die Gläser füllen, mit der erhitzten QimiQ Saucenbasis zu 2/3 untergießen.<br />

Ausgarnieren.<br />

Finalisierung<br />

1. Die Melone wie am Bild auf den Tellern<br />

arrangieren.<br />

2. Die Fischfilets auf Butterpapier, welches mit<br />

Olivenöl bestrichen wurde, im Ofen bei 160°<br />

Heißluft nur kurz garen (glasig).<br />

3. Fischfilets auf die Teller legen. Mit Olivenöl<br />

beträufeln, und mit Brennesselsalz bestreuen.<br />

Karpfencreme mit einem Löffel beigeben.<br />

www.QimiQ.com


LEOS KULINARIK CORNER.<br />

03 GEFÜLLTE PAPRIKA<br />

MIT WILDREIS<br />

4 PERSONEN | 90 MINUTEN | LEICHT<br />

ZUTATEN 4 STK. GELBE BABY-PAPRIKA | 250 G RÄUCHERTOFU | 3 SCHALOTTEN<br />

1 KNOBLAUCHZEHE | 2 TL PAPRIKAPULVER | 2 TL KURKUMA | 1 ZWEIG MAJORAN<br />

300 G KICHERERBSEN | 1 TS. KIRSCHTOMATEN | 250 ML TOMATENSAUCE<br />

300 G PREMIUM USA WILDREIS | PFEFFER | SALZ | OLIVENÖL<br />

ZUBEREITUNG Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. Schalotten schälen und<br />

fein schneiden. Beides in einer Pfanne in Olivenöl anschwitzen und eine fein gehackte<br />

Knoblauchzehe hinzufügen. Pfeffer, Salz, 1 TL Paprikapulver, 1 TL Kurkuma und<br />

Majoran hinzugeben und gut verrühren. Kichererbsen in einem Mixer oder mit einem<br />

Pürierstab zu einer hummusartigen Masse verrühren. Diese Masse unter das Gemisch<br />

aus Räuchertofu, Zwiebeln und Knoblauch heben und gut vermischen. Die Paprikaschoten<br />

aushöhlen und säubern. Die Gemüsemasse in die Paprikaschote füllen.<br />

Die Tomatensauce in einer Pfanne erwärmen und mit Kurkuma, Paprikapulver, Salz<br />

und Pfeffer abschmecken. Die gefüllten Paprikaschoten in die Pfanne setzen und im<br />

Rohr bei 160 °C 30 Minuten garen. Die Kirschtomaten in heißem Olivenöl kurz<br />

frittieren und schälen, würzen und mit dem frisch gekochten Wildreis anrichten.<br />

VORHANDENES NEU DENKEN<br />

Vielmehr, betont Aichinger, gehe es darum,<br />

Gemüsegerichte aufzuwerten und sich mit<br />

einer gewissen Portion Experimentierfreude<br />

dem anzunehmen, was Mutter Natur an<br />

pflanzlichen Schätzen bereithält. Paul Ivić<br />

zeige das in seinem Restaurant Tian auf Sterneniveau<br />

vor. „Wir haben eine wunderbare<br />

Gemüsevielfalt in Österreich, da kann man<br />

aus dem Vollen schöpfen. Oder sich auch mal<br />

an der asiatischen Küche und deren Produkten<br />

orientieren“, sagt Aichinger. Während<br />

die Gemüsetarte im Ofen den letzten Schliff<br />

erhält, reicht er zum Beweis ein Stück der<br />

Sommerrollen mit Rote-Bete-Glasnudeln<br />

und Avocado über den Tresen der Cook2.0.-<br />

Küche. Saftig und fruchtig, knackig und aromatisch<br />

sind sie. Und keineswegs eintönig im<br />

Geschmack. Es sei ein hartnäckiges Vorurteil,<br />

sagt Aichinger, dass es veganen Gerichten an<br />

Würze fehle. „Natürlich muss ich mir etwa bei<br />

einem Gemüsefond mehr Gedanken darüber<br />

machen, wie ich ihm geschmackliche Kraft<br />

verleihe, als bei einem Fleischfond. Aber Pilze<br />

zum Beispiel sind hervorragende Aromenbooster. Das gilt<br />

auch für alle möglichen Gewürze, wie etwa Thymian, Majoran,<br />

Chili oder Zitronengras.“<br />

Sicher: Ganz ohne vegane Ersatzprodukte geht es natürlich<br />

auch nicht immer, betont er, „aber die Qualität der Produkte,<br />

die zur Auswahl stehen, ist mittlerweile auf einem relativ hohen<br />

Niveau angekommen“. Beispiel? „Das vegane Soja-Obers<br />

und die vegane Bio-Margarine, mit der wir die Tarte gemacht<br />

haben. Beide Produkte haben natürlich eine etwas andere<br />

Konsistenz und einen anderen Geschmack, lassen sich aber,<br />

wie wir jetzt gerade gesehen haben, trotzdem problemlos<br />

verarbeiten.“ Tatsächlich kommen sowohl Textur als auch<br />

Geschmack des Tartebodens sehr nah an einen konventionell<br />

hergestellten Tarteboden heran, das Gemüse ist knackig und<br />

aromatisch, die dazu gereichte Pilzvinaigrette aus Enoki- und<br />

Austernpilzen sorgt für zusätzliche Würze. Da verkommt<br />

die ansprechende Optik schon fast zur Nebensache, und<br />

doch spiele sie in der veganen Küche ein große Rolle, sagt<br />

Leo Aichinger zum Schluss. „Das Auge isst immer mit, und<br />

gerade bei fleischlosen Gerichten habe ich ja die Möglichkeit,<br />

mit Farben zu spielen und die einzelnen Komponenten so<br />

zu arrangieren, dass sich ein ansprechendes Bild auf dem<br />

Teller ergibt.“ Die Zeiten der schlichten Gemüseplatte sind<br />

tatsächlich endgültig vorbei.<br />

54


TRINKWERK-WEINTIPP<br />

NEUMEISTER SAUVIGNON<br />

BLANC 2<strong>01</strong>7<br />

ART.-NR. 3<strong>01</strong>3414<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

55


ÖWM.<br />

ZEIT FÜR NEUE<br />

„ SALONLÖWEN“<br />

SALON ÖSTERREICH<br />

WEIN TOURNEE 2<strong>01</strong>8<br />

20. JUNI 2<strong>01</strong>8 –<br />

KURSALON HÜBNER<br />

26. JUNI 2<strong>01</strong>8 –<br />

SCHLOSSMUSEUM LINZ<br />

28. JUNI 2<strong>01</strong>8 –<br />

SALZLAGER IN HALL IN TIROL<br />

PUBLIKUMS VERKOSTUNGEN<br />

JEWEILS VON 15:00 BIS 21:00 UHR<br />

DER „SALON ÖSTERREICH WEIN“ IST DAS<br />

SCHAUFENSTER DER HEIMISCHEN WEIN­<br />

WIRTSCHAFT. AM 20. JUNI STEHT FEST,<br />

WELCHE 270 SALON-WEINE DIESES JAHR<br />

INS RENNEN UM DIE TOP-PLÄTZE GEHEN.<br />

Dass der härteste Weinwettbewerb des<br />

Landes auch 30 Jahre nach seiner<br />

Erstaustragung für ein paar Überra-<br />

Sauvignon blanc) und Andreas Ott (2<strong>01</strong>5<br />

Cuvée Reserve) zwei Überraschungssieger<br />

aus Niederösterreich.<br />

schungen gut ist, stellte der „SALON Öster-<br />

Ob der eine oder andere „Außenseiter“<br />

reich Wein“ letztes Jahr deutlich unter Beweis.<br />

auch bei der diesjährigen Ausgabe des<br />

Blindverkostung ermittelt. Schaumweine<br />

Zum einen, weil die ÖWM ihre Publikums-<br />

SALONs auftrumpfen wird, steht natürlich<br />

können von jedem Weingut Österreichs ein-<br />

verkostungstournee an drei neuen Standor-<br />

noch in den Sternen. Sicher ist, dass auch<br />

gereicht werden. Sie werden von geübten Ver-<br />

ten ausrichtete – dem Kursalon Hübner, der<br />

2<strong>01</strong>8 wieder aus über 7000 eingereichten<br />

kostern bewertet, die 20 besten ziehen in den<br />

Weinen mittels eines ausgeklügelten,<br />

SALON ein. Aus diesem facettenreichen Pool<br />

mehrstufigen Wertungssystems am<br />

an Spitzenweinen werden die zehn „SALON<br />

Ende die besten 270 Weine für den<br />

Auserwählten“ ermittelt und gemeinsam mit<br />

SALON ermittelt werden. Dieses<br />

den 16 „SALON Siegern“ im Rahmen einer<br />

Wertungssystem stellt sicher, dass<br />

festlichen Gala ausgezeichnet.<br />

auch wirklich die ganze Vielfalt<br />

„Als der SALON ins Leben gerufen wurde, ba-<br />

des österreichischen Weinwun-<br />

sierte er auf der Grundidee, in unabhängigen<br />

ders ins Rampenlicht gerückt wird.<br />

Verkostungen die besten Weine Österreichs<br />

Der Mix aus Blue Chips und Auf-<br />

zu ermitteln und ins Rampenlicht zu stellen.<br />

steigern, der durch dieses System<br />

Er ist heute die wichtigste Bühne des österrei-<br />

entsteht, ist zweifelsfrei einzigartig.<br />

chischen Weinwunders und seine Bedeutung<br />

für die Attraktivität und Verkaufswirksamkeit<br />

270 WEINE MIT<br />

unserer Weine, vom Ab-Hof-Verkauf bis hin<br />

STAATSMEISTERPOTENZIAL<br />

zum Handel, ist keineswegs zu unterschätzen“,<br />

40 sogenannte Fixplätze werden<br />

sagt Willi Klinger, Chef der ÖWM, über „sei-<br />

Tabakfabrik in Linz sowie dem Salzraum in<br />

durch Journalisten, Fachmagazine und Som-<br />

nen“ Wettbewerb. „Der SALON bietet jedes<br />

Hall. Zum anderen, weil in den Kategorien<br />

meliers vergeben, wovon die zehn häufigs-<br />

Jahr aufs Neue einen extrem wichtigen, ob-<br />

Rotweincuvée und Sauvignon blanc weder<br />

Weingüter aus dem Burgenland noch aus<br />

der Steiermark den Sieg holten – sondern<br />

mit dem Weingut Hofbauer-Schmidt (2<strong>01</strong>6<br />

ten Nennungen den Kreis der Auserwählten<br />

darstellen. 210 Weine, die aus den jeweiligen<br />

Landesweinprämierungen stammen, werden<br />

durch eine unabhängige Jury mittels<br />

jektiven, qualitativen Orientierungspunkt für<br />

Konsumenten und Händler.“<br />

www.oesterreichwein.at<br />

Fotos beigestellt<br />

56


GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Der härteste Weinwettbewerb<br />

Österreichs beweist: Österreich hat<br />

in allen Kategorien Spitzenweine zu<br />

bieten. Einmal im Jahr nimmt der Weg<br />

von der Rebe bis ins Glas einen steilen<br />

Anstieg, der die Besten von den Guten<br />

trennt. Nur die Besten schaffen es ganz<br />

hinauf, in den SALON Österreich Wein.<br />

österreichwein.at


TRINKWERK REPORTAGE.<br />

KULT-KRACHERL<br />

IM COCKTAILKLEID<br />

DIE KULT-KRACHERLMARKE KELI<br />

INSPIRIERT DIE ÖSTERREICHISCHE<br />

BARSZENE MIT NEUEN COCKTAIL-<br />

UND LONGDRINK-KREATIONEN. EINE<br />

ZISCHFRISCHE ÜBERLEITUNG VOM<br />

APRÈS-SKI ZUM SOMMER AM TRESEN.<br />

Es ist ja schon ein bisschen her, dass die Menschheit den Konsum<br />

von Spirituosen aller Art für sich entdeckte. Und bereits<br />

die Urgroßväter der modernen Barkeeperszene verstanden,<br />

dass viele Spirituosen in Kombination mit Saurem, Süßem, am<br />

besten auch noch Sprudelndem, nicht nur wunderbare Aromen<br />

entfalten, sondern auch ziemlich angenehm zu trinken sind. Heute<br />

gibt es im Spirituosen-Universum nichts, was es nicht gibt: Obstbrände,<br />

Getreidebrände, Agavenschnaps, Liköre, Zuckerrohrdestillate,<br />

Bitters. Aber mit der großen Auswahl an Basis-Spirituosen<br />

und unterschiedlichsten Bar-Limonaden, die sich zum Mischen<br />

anbieten, wächst natürlich auch der Anspruch, immer wieder neue<br />

Drinks und Cocktailkreationen zu präsentieren.<br />

Und genau da kommt die von TRINKWERK erfolgreich neu belebte<br />

Kultmarke Keli ins Spiel. Denn die Limo-Klassiker sowie der eine<br />

oder andere Sortimentsneuling – etwa Keli Mix Cola-Orange, Keli<br />

Johannisbeere Kracherl, Keli Säfte sowie 1-Liter-Gebinde, Bag in<br />

Box und Container – machen als Filler eine ausgezeichnete Figur.<br />

Eine Auswahl einfach zuzubereitender, neuer Keli-Cocktails mit<br />

frechen Namen wie Captain Keli, Keli Appletini oder Aperol Zisch<br />

präsentierte TRINKWERK dieses Jahr bereits auf dem berühmten<br />

Wiener Kaffeesiederball. Auch auf der bevorstehenden Transgourmet<br />

PUR in Salzburg können Besucher sich durch das neue<br />

Keli-Drink-Universum kosten – oder sich gleich selbst an neue<br />

Kreationen wagen.<br />

Szenewirt setzt voll und ganz auf die urösterreichischen<br />

Limonaden. Das verrät<br />

schon die zwölf Meter hohe Keli-Lilly, die<br />

vom Dach seines Szenelokals winkt. „Wir<br />

haben nach unserem Neustart einen neuen<br />

Partner im Limonaden-Bereich gesucht, und<br />

Keli ist eine Marke, die nicht nur diejenigen<br />

anspricht, die mit Keli Kindheitserinnerungen<br />

verbinden, sondern dank des Retro-<br />

Designs auch die jüngere Generation“, sagt<br />

Wolfsberger. Als Filler für Spirituosen wie<br />

Wodka haben sich Keli-Limonaden in unterschiedlichsten<br />

Geschmacksrichtungen in<br />

seinem Lokal bestens bewährt. „Wenn wir<br />

Wodka flaschenweise verkaufen, reichen wir<br />

immer Keli dazu, und die Gäste nehmen<br />

das sehr gut an“, sagt er. Sehr gefragt seien<br />

auch Kreationen wie der Aperol Zisch oder<br />

Keli Johannisbeer Frizzante, vor allem bei<br />

älteren Semestern. Die Jugend hingegen hat<br />

eine andere Keli-Kreation für sich entdeckt:<br />

„Sauschneider“ nennt sich der Drink aus Bier<br />

und Himbeer-Keli. „Das ist ein Mix, der vor<br />

allem im Winter extrem gut beim Après-Ski<br />

funktioniert“, sagt Wolfsberger. Damit ist es ja<br />

mit dem bevorstehenden Saisonschluss bald<br />

vorbei, „aber wir haben im Sommer auch<br />

geöffnet, und da wird das Thema Keli-Cocktails<br />

natürlich noch interessanter.“<br />

MIX AND MATCH<br />

So wie Christian Wolfsberger, Inhaber der im November 2<strong>01</strong>7<br />

neu eröffneten „Kastanienbar“ am steirischen Kreischberg. Der<br />

Weitere Inspirationen für potenzielle Keli-<br />

Knüller des Sommers gibt’s übrigens auf der<br />

nächsten Seite!<br />

58


PERFEKTE FILLER: KELI-LIMONADEN UND<br />

-SÄFTE SORGEN FÜR ABWECHSLUNG IM<br />

LONGDRINK-GLAS. WINTER WIE SOMMER.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

59


TRINKWERK REPORTAGE.<br />

STIR<br />

ME UP!<br />

MARACUJA SPRIZZ<br />

KELI SECCO<br />

KELI APPLETINI<br />

1 TEIL KELI MARACUJA<br />

1 TEIL GRÜNER VELTLINER<br />

1 TEIL KELI SODA<br />

FRISCHE MARACUJA<br />

ZITRONENZESTE<br />

1 TEIL KELI JOHANNISBEER<br />

2 TEILE MY ITALY FRIZZANTE<br />

FRISCHE RIBISEL<br />

3 CL GRASOVSKA<br />

3 CL KELI APFEL<br />

1 CL ZITRONENSAFT<br />

FRISCHE MINZE<br />

& APFELSPALTEN<br />

APEROL ZISCH<br />

KELI COLADA<br />

CAPTAIN KELI<br />

2 CL APEROL<br />

4 CL KELI ANANAS<br />

KELI SODA<br />

ORANGENSPALTE<br />

4 CL PLANTATION DARK RUM<br />

1 CL MONIN COCOS<br />

8 CL KELI ANANAS<br />

2 CL SCHLAGOBERS<br />

4 CL CAPTAIN MORGAN<br />

SPICED RUM<br />

KELI COLA<br />

60


DER CREMIGE ÖSTERBLU<br />

DOPPELSCHIMMELKÄSE<br />

• Weichkäsekomposition aus weißem und blauem Edelschimmel<br />

• Fein-cremig in der Konsistenz mit aromatischer Blauschimmel Note<br />

• Attraktive, einzigartige Käseform<br />

aus Österreich<br />

Mit Schärdinger schmeckt das Leben.<br />

WWW.SCHAERDINGER.AT


TRINKWERK PRODUKTSPECIAL.<br />

PERLEN ­<br />

SPIEL<br />

VOM URSCHAUMWEIN BIS ZUM<br />

ELEGANTEN APPETIZER-BEGLEITER<br />

IN ZARTROSA: WINZERSEKTE SIND<br />

GEFRAGT WIE NIE. DIE HIGHLIGHTS AUS<br />

UNSEREM TRINKWERK-SORTIMENT!<br />

Wie fruchtig und luftig<br />

Langenloiser Eleganz<br />

IN LACHSROSA<br />

PERLT DIE BLASE …<br />

Am Weingut Bründlmayer widmet man sich der überschäumenden<br />

Lebensfreude seit vielen Jahren mit<br />

besonderer Hingabe – und besonders gekonnt. Die<br />

Pinot-noir-, Zweigelt- und St.-Laurent-Trauben für<br />

den Bründlmayer Brut Rosé werden im September<br />

ausgelesen und stammen vor allem von den Südosthängen<br />

mit kalkreichen Böden. In der Flasche<br />

überzeugt der viel seitige Speisenbegleiter mit feinem<br />

Mousseux, animierender Frucht, Anklängen<br />

von Kirschen und Beeren sowie einem Hauch Zitrus.<br />

Elegante Säure und eine harmonische Struktur machen<br />

ihn zum unverzichtbaren Appetizer-Begleiter.<br />

Artikelnummer: 1<strong>01</strong>3028<br />

… dieses Kamptaler Schatzes in dem Glase!<br />

Die Winzerfamilie Steiniger hat mit der sorten-<br />

und jahrgangsreinen Versektung typischer<br />

Kamptaler Sorten ihre eigene österreichische<br />

Sektphilosophie gefunden. Und die lautet:<br />

hohe Qualität der fruchtbetonten und duftigen<br />

Sektgrundweine und eine behutsame<br />

zweite Gärung in der Flasche. Im Falle ihres<br />

Riesling-Sekts mündet das in einem Gaumenschmeichler<br />

mit feiner Perlage und eleganter<br />

Rieslingfrucht, unterlegt mit Steinobstnoten<br />

und voller Dynamik. Ein idealer Begleiter<br />

zu Meeresfrüchten und Fischgerichten!<br />

Artikelnummer: 393330<br />

Strahlend strohgelbe<br />

GRANDE DAME<br />

Es ist schon ein paar Jährchen aus, da brachte<br />

Winzer Hannes Harkamp anlässlich seiner<br />

Hochzeit seinen ersten eigenen Schaumwein<br />

aus der Muskateller-Traube in die Flasche.<br />

Heute zählt der Südsteirer zu den besten<br />

Versektern der Region. In seiner Sektmanufaktur<br />

spielt Pinot noir die Hauptrolle,<br />

gemeinsam mit Pinot blanc und Chardonnay<br />

zeigt er sich im prickelnden Harkamp<br />

Brut Reserve von seiner allerbesten Seite:<br />

kräftig in der Nase nach Quitten und Schokobananen,<br />

elegant am Gaumen, saftig mit<br />

straffer Säure, feines Mousseux, eleganter<br />

Abgang. Eine echte Grande Dame!<br />

Artikelnummer: 1139955<br />

62


Stefan Langmann und die Liebe zum Prickelnden,<br />

Teil 2 : Der weststeirische Paradewinzer beschränkt<br />

sich nämlich längst nicht nur auf die Produktion von<br />

Schilchersekt, sondern punktet in den letzten Jahren<br />

auch mit hoch aromatischen Schaumweinen, welche die<br />

zweite Gärung im Drucktank durchlaufen. Langmanns<br />

Ziel ist dabei stets, die klare steirische Frucht mit feiner<br />

Kohlensäure in die Flasche zu bekommen. Sein Pet-<br />

Nat-Repertoire wird sich vom aktuellen Muskat Otonell<br />

im Frühjahr um einen Blauen Wildbacher erweitern.<br />

Artikelnummer: 3<strong>01</strong>0667<br />

Pet Nat von Stefan Langmann<br />

DOUBLE BUBBLE<br />

Typisch rassiges<br />

AUSHÄNGESCHILD<br />

Der Schilcher zählt wohl zu den unverwechselbarsten<br />

österreichischen Weinen. Gewonnen<br />

aus der Sorte Blauer Wildbacher, wurde<br />

er in seiner Heimat lange verschmäht – und<br />

wird heute umso mehr geschätzt. Winzer<br />

Stefan Langmann aus St. Stefan ob Stainz<br />

bringt den Charakterstarken auch als Sekt in<br />

die Flasche. Sein Schilchersekt überzeugt mit<br />

einem feinen Bukett von frischen Früchten<br />

und Beeren, Weingartenpfirsich und pikanter<br />

Würze. Perfekte Balance und präzise integrierte<br />

Säure runden diesen außergewöhnlichen<br />

Schaumwein ab.<br />

Artikelnummer: 395145<br />

Fotos beigestellt<br />

Kremstaler „Pétillant naturel“<br />

URSEKT-UNIKATE<br />

Am Geyerhof im Kremstal versteht man sich schon seit 1988 bestens aufs organischbiologische<br />

Weinmachen, die Winzerfamilie Maier zählt zu den Bio-Pionieren im<br />

österreichischen Weinbau. Eine Pionierleistung ist auch ihr 360° PET NAT – ein<br />

Schaumwein, der nach der Méthode ancestrale, quasi der Urmethode der Sekterzeugung<br />

– hergestellt wird. Der gärende Bio-Most aus Grünen Veltlinertrauben kommt<br />

dabei ohne Zucker und Schwefel in die Flasche, wodurch ein natürliches Prickeln<br />

entsteht ("Pétillant naturel“). Der Clou dabei: Durch die Unkontrollierbarkeit der<br />

Gärung ist jede Flasche ein Unikat. Dieser Jahrgang überzeugt mit einer saftigen,<br />

cremigen Textur und Anklängen von Honig und Birnenfrucht.<br />

Artikelnummer: 1555499<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>01</strong>/18<br />

63


DAS DING DER AUSGABE.<br />

Land der Pitmaster<br />

Barbecue ist seit bald 100 Jahren so<br />

amerikanisch wie John Wayne und American<br />

Football. Wett bewerbs-Barbecuing ist eines<br />

der heißesten Hobbys des Landes, in allen<br />

Bundesstaaten rittern Teams aus ganz Amerika<br />

um die Krone für Ribs, Pulled Pork, Beef<br />

Brisket & Co. Die größten Contests finden<br />

übrigens in Memphis und Kansas City statt.<br />

Locker Flocke<br />

Ja, Tomaten kann man natürlich auch smoken.<br />

In der Regel sind sie aber besser in süß-scharfen<br />

BBQ-Saucen aufgehoben. Wer den vollen<br />

Tomatengeschmack will – nicht nur in Saucen,<br />

sondern auch in Suppen oder Pasten –, ist mit<br />

den walzengetrockneten Tomaten flocken von<br />

SPICEWORLD bestens bedient. Konzentriert<br />

fruchtig im Geschmack, leuchtend rot,<br />

aus 100 % Tomaten – und superpraktisch.<br />

HOLY<br />

SMOKES!<br />

Stilfragen<br />

In den USA wird zwischen vier regionalen<br />

BBQ-Styles unterschieden: Memphis-Style,<br />

Carolina-, Kansas City- und Texas-Style.<br />

In Memphis dominieren Schweinerippchen<br />

mit einem Dry Rub auf Paprikapulver-<br />

Basis – nicht zu scharf und nicht zu süß<br />

also. Der SPICEWORLD Allround BBQ Rub,<br />

der aus Paprika, Zwiebel, Salz, Pfeffer, Chili,<br />

Knoblauch, Kurkuma, Zimt, Kumin und<br />

Senfmehl besteht, ist in puncto Zutaten<br />

und Geschmack also am nähesten am<br />

Memphis-Style dran. Falls mal ein<br />

Amerikaner fragen sollte …<br />

Mop, Rub, oder …?<br />

Die heilige BBQ-Dreifaltigkeit, um Schwein, Rind, Hühnchen oder<br />

Fisch geschmacklichen Wumms zu verleihen: Moppen, Rubben oder<br />

Marinieren. Mops sind dünnflüssige Saucen, mit denen das Fleisch<br />

während des Garens immer wieder bestrichen wird. Bei Tisch haben<br />

sie nichts zu suchen. Rubs wie der Allround BBQ Rub von SPICE-<br />

WORLD sind trockene Gewürzmischungen, die vor dem Grillen oder<br />

Smoken einmassiert werden. Wenn man ihn mit Olivenöl und Säure,<br />

etwa Essig, vermengt, verwandelt er sich sogar in eine Marinade.<br />

Doppelt gemoppelt. Sozusagen.<br />

It's all in the mix<br />

Echte BBQ-Enthusiasten machen sich zwischendurch auch<br />

gerne mal an die Herstellung ihrer eigenen Rubs – und<br />

wenn man die Tomatenflocken schon im Haus hat, kann<br />

man sie dafür auch gleich verwenden. Voilà, unser Tipp<br />

für Chicken Rub: Salz, Knoblauch-, Paprika- und Limettenpulver,<br />

Tomatenflocken, Schnittlauch, schwarzer Pfeffer,<br />

getrockneter Thymian. Einreiben. Warten. Smoken. Perfekt.<br />

MEHR UNTER: WWW.TRANSGOURMET.AT/SPICEWORLD<br />

Fotos Monika Retiter<br />

64


NEU!<br />

Viele Sorten jetzt auch<br />

im praktischen<br />

Einweg 12er-Tray!<br />

Fruchtige<br />

Spitzenqualität<br />

für hochwertigen Genuss!<br />

Die Produkte unserer Gourmet-Linie in der 0,2l<br />

Flasche eignen sich ideal für den puren Genuss<br />

oder als Grundlage für köstliche Cocktails und<br />

gespritzte Getränke.


Gemeinsam machen wir jeden Tisch zum<br />

Stammtisch!<br />

Am Bild: Clemens Grabmer, Waldschänke / Grieskirchen<br />

Das Beste für die Gastronomie: Transgourmet.<br />

Österreichs größtes Sortiment, individuelle Beratung, Top-Qualität und fundiertes Know-how – das garantiert Ihnen<br />

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Exklusiv bei Transgourmet.<br />

transgourmet.at

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