Die Hunde - Tierheim Paderborn
Die Hunde - Tierheim Paderborn
Die Hunde - Tierheim Paderborn
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<strong>Tierheim</strong><br />
Nr. 2/2011<br />
Zeitung <strong>Paderborn</strong><br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
<strong>Die</strong> Hälfte des Jahres ist schon wieder um!<br />
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Schon herrscht wieder<br />
Hochsaison bei den Katzenbabies. War das nicht erst gestern,<br />
als man das letzte Katzenkind vom vergangenen<br />
Jahr vermittelt hat? Und schon beginnt der Kreislauf von<br />
vorn. Gleich 32 Katzen in nur einer Woche!!! Auch ausgewachsene<br />
Katzen! Zudem droht uns jetzt auch wieder<br />
die Abgabewelle - immer kurz vor den Sommerferien. <strong>Die</strong><br />
Abgabegründe sind natürlich völlig andere als ein bevorstehender<br />
Urlaub.<br />
Da wird die Katze auch nicht freundlich übergeben, sondern<br />
man wirft dem Mitarbeiter die Box vor die Füße mit<br />
den Worten „Wenn ihr sie nicht nehmt, klatsche ich sie vor<br />
die Wand!“ und rauscht dann davon. Andere ersparen sich<br />
selbst das und stellen die Box gleich bei den Müllcontainern<br />
vorm <strong>Tierheim</strong> ab.<br />
Schwupps sind alle Stationen wieder voll – eher schon<br />
überbelegt. Wie gut, dass es nun mit Riesenschritten auf<br />
die Fertigstellung des neuen Katzenhauses zugeht. Es<br />
wird nicht mehr lange dauern, dass es zu Kapazitätsproblemen<br />
kommt und wir dann froh sind, zusätzlichen Raum<br />
zu haben.<br />
Da stellt sich bei uns aber leider schon das nächste Problem:<br />
Wer soll das alles putzen und pflegen? Unser Mitarbeiterstamm<br />
von 5 Vollzeitkräften wird gerade mal von<br />
3 Aushilfen unterstützt. Es gilt schließlich 8 Stationen morgens<br />
zu reinigen, zu desinfizieren, die Tiere zu füttern und<br />
zu behandeln. Helfer aus anderen sozialen Einrichtungen<br />
gibt es schon lange kaum noch, da auch diese inzwischen<br />
von Kürzungen betroffen sind. Finanziell ist eigentlich alles<br />
ausgeschöpft. Da ist guter Rat teuer. Wo soll man den<br />
Gürtel noch enger schnallen, wenn man schon alles soweit<br />
wie möglich gekürzt hat?<br />
Da hilft nur gesunder Optimismus weiter! Immer positiv<br />
denken!<br />
Hoffen, dass sich ehrenamtliche Helfer für den morgendlichen<br />
<strong>Die</strong>nst finden!<br />
Hoffen, dass weniger Tierhalter ihre Tiere aussetzen!<br />
Hoffen, dass die Katzenhalter endlich ihre Tiere kastrieren<br />
lassen!<br />
Hoffen, dass sich viele verantwortungsvolle neue Besitzer<br />
für unsere vielen Schützlinge finden!<br />
Ja, wenn die Hoffnung nicht wäre…wo wären wir dann!?<br />
Viele Grüße,<br />
Solange Menschen denken,<br />
dass Tiere nicht fühlen,<br />
müssen Tiere fühlen,<br />
dass Menschen nicht denken!<br />
<strong>Tierheim</strong>bewohner des Monats<br />
<strong>Die</strong> ausführlichen Portraits finden Sie auf Seite 16 + 17.<br />
Amber<br />
Leo<br />
Santos<br />
Coco<br />
Roberta<br />
Vicky<br />
(Noka)
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 2<br />
Aus dem Inhalt<br />
Unsere Autorinnen Seite 2<br />
Artgerechte Kaninchenernährung Seite 3<br />
Fundräder helfen <strong>Tierheim</strong> Schloss Neuhaus Seite 5<br />
Buchvorstellung - Notizen zum Tierschutz Seite 6<br />
Wie konntest Du nur? Seite 8<br />
<strong>Hunde</strong>wandertouren Seite 9<br />
Oh ja, ein Welpe! - Teil 6 Seite 10<br />
Unsere Notfälle ... Seite 16<br />
Über das Leben hinaus -<br />
unseren Tieren eine sichere Zukunft geben Seite 18<br />
Wir sagen herzlich Danke ... Seite 18<br />
Ein Jahr Vorstandsmitglied Seite 19<br />
Beschäftigung und Kopfarbeit<br />
für meinen Vierbeiner im Alltag Seite 21<br />
Haustierdiebstahl Seite 22<br />
Katzenhausneubau Seite 25<br />
<strong>Tierheim</strong>splitter Seite 26<br />
Vom missachteten „Vieh“ zum geliebten<br />
„Gute-Laune-Bär!“ Seite 28<br />
Allgemeine Informationen / Termine Seite 30<br />
Impressum<br />
Tiere in Not e.V.<br />
Hermann-Löns-Str. 72<br />
33104 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: +49 (0) 52 54 1 23 55 Fax: +49 (0) 5254 32 69<br />
E-Mail: info@tierheim-paderborn.de<br />
Internet: www.tierheim-paderborn.de<br />
V.i.S.d.P.: Gabi Votsmeier, 1. Vorsitzende<br />
Registergericht: Amtsgericht <strong>Paderborn</strong><br />
Registernummer: VR 1051<br />
Unsere Autorinnen<br />
Beate Rost wurde 1965 in <strong>Paderborn</strong><br />
geboren und lebt seit 1992 in<br />
Berlin. Schon als junge Frau von<br />
nicht einmal 20 Jahren widmete<br />
sie ihre Zeit ausschließlich dem<br />
Tierschutz. Ein Praktikum in einem<br />
kleinen <strong>Tierheim</strong> in ihrer Heimat<br />
Nordrhein-Westfalen stellte<br />
die Weichen für ihren weiteren<br />
Lebensweg!<br />
Als sie einige Jahre später vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Paderborn</strong> das<br />
Angebot bekam, die <strong>Tierheim</strong>leitung zu übernehmen,<br />
stand endgültig fest: Ihre Kraft und ihre Energie gehören<br />
dem Tierschutz. Das ist bis heute so geblieben, und täglich<br />
wirkt sie an großen wie kleinen Tierschutzprojekten mit,<br />
engagiert sich, wo sie kann und wo immer sie gebraucht<br />
wird. Neben der aktiven Tierschutzarbeit ist es Beate Rost<br />
ein Anliegen, mit ihren Büchern aufmerksam zu machen:<br />
Auf Tierschutzthemen, mit deren Problematik sich offensichtlich<br />
so mancher gedankenlos arrangiert hat.<br />
Kontakt: www.beate-rost.de<br />
Dr. med. vet. Claudia Preßer<br />
Abitur 1977, Tierarzthelferinnenlehre,<br />
anschließend 1979 Tiermedizinstudium<br />
in Wien, Gießen<br />
und München, Approbation<br />
1984, Promotion 1987. Es folgten<br />
verschiedene Tätigkeiten<br />
in Praxis und Pharmaindustrie.<br />
Durch ihre eigenen „etwas komplizierten“<br />
Tiere hat sie sich seit 1999<br />
intensiv mit Verhaltenslehre und<br />
Training bei Tieren beschäftigt. Neben der Erlangung der<br />
tierärztlichen Zusatzbezeichnung „Verhaltenstherapie“,<br />
hat sie sich über Welpenschulen und <strong>Hunde</strong>erziehung<br />
fortgebildet.<br />
2007 eröffnete sie ihre Tierärztliche Praxis für Tierverhaltenstherapie<br />
und die Welpen- und <strong>Hunde</strong>schule Tollwiese.<br />
Kontakt: www.tollwiese.de<br />
Gabi Votsmeier wurde 1963 in<br />
Salzkotten geboren und ist mit <strong>Hunde</strong>n<br />
groß geworden. Um Tieren<br />
wirklich helfen zu können, fing sie im<br />
Oktober 1986 im <strong>Tierheim</strong> als ehrenamtliche<br />
Helferin an. Inzwischen ist<br />
sie seit vielen Jahren die 1. Vorsitzende<br />
des Tierschutzvereins „Tiere<br />
in Not e. V.“ mit dem dazugehörigen<br />
<strong>Tierheim</strong>.<br />
<strong>Die</strong> umfangreiche Tierschutzarbeit erfordert viel Zeit. Aber<br />
ein Leben ohne sie und den <strong>Tierheim</strong>tieren, die ihr immer<br />
wieder ans Herz wachsen, kann sie sich nicht mehr vorstellen.<br />
Jedem Tier, dem sie zu einem besseren Leben<br />
verhelfen kann, ist ihr Antrieb und Dank zugleich, um mit<br />
der Tierschutzarbeit fortzufahren.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 3<br />
Artgerechte Kaninchenernährung<br />
von<br />
Vera Wulf<br />
Kaninchen haben einen Stopfmagen bzw. -darm, d. h. sie<br />
müssen kontinuierlich fressen um Kot absetzen zu können.<br />
Ihr Darm bewegt sich im Gegensatz zu unserem nur geringfügig.<br />
Deswegen sind Kaninchen auf das Nachschieben<br />
des Futterbreis durch andauerndes Fressen angewiesen.<br />
So nehmen sie bis zu 50 kleine Mahlzeiten pro Tag zu sich.<br />
Damit unsere Kaninchen auch Tag und Nacht fressen<br />
können und ihre Verdauung in Schwung halten können,<br />
sollte ihnen immer Heu zur Verfügung stehen. Hierbei<br />
ist es wichtig auf eine gute Qualität zu achten: hochwertiges<br />
Heu hat eine kräftige grüne Farbe und duftet<br />
aromatisch. Minderwertiges Heu ist gelblich/bräunlich,<br />
riecht muffig und sollte nicht verfüttert werden.<br />
Heu ist ein natürliches, rohfaserreiches Futtermittel. Vor allem<br />
der Rohfaseranteil des Futters beeinflusst die Darmtätigkeit.<br />
Bei einer geringen Rohfaseraufnahme bewegt sich<br />
der Futterbrei nur langsam durch den Darm. Dabei kann<br />
es zu Verdauungsschwierigkeiten oder schlimmstenfalls<br />
zum Erliegen der Darmtätigkeit führen, also einer Verstopfung,<br />
die beim Kaninchen schnell zum Tode führen kann.<br />
Nicht nur die Verdauung selbst profitiert von einer rohfaserreichen<br />
Ernährung mit Heu, sondern auch die bestmögliche<br />
Zahnabnutzung wird gewährleistet. Kaninchenzähne<br />
wachsen ein Leben lang (ca. 2-3mm in der<br />
Woche), die nur beim Fressen von Heu (und Grünfutter/<br />
Frischfutter) und Abnagen von Ästen optimal abgenutzt<br />
werden können. Hingegen nutzen getrocknetes Brot oder<br />
Knäckebrot, entgegen der landläufigen Meinung, die<br />
Zähne nicht ab. <strong>Die</strong> Nahrung wird durch Mahlbewegungen<br />
zerkleinert. Bei getrocknetem Brot kommt es aber<br />
nicht dazu, da sich das vorher harte Brot sehr schnell mit<br />
dem Speichel im Mund zu einem weichen Brei verbindet,<br />
der nur noch abgeschluckt wird. Auch für das menschliche<br />
Auge nicht sichtbare an getrocknetem Brot haftende<br />
Schimmelsporen stellen eine Gefahrenquelle dar.<br />
Getreide gehört ebenfalls nicht zu den natürlichen Nahrungsmitteln<br />
der Kaninchen, lediglich im Herbst haben sie<br />
für kurze Zeit die Möglichkeit Getreide aufzunehmen. Deshalb<br />
ist ihr Magen-Darm-System nicht auf eine getreidehaltige<br />
Ernährung eingerichtet. <strong>Die</strong> durch den Kaninchenmagen<br />
schlecht verdauliche Stärke führt zu Verdauungsproblemen.<br />
Da fast alle herkömmlichen Trockenfutter Getreide<br />
und/ oder Getreidebindemittel enthalten, gehören sie nicht<br />
auf den Speiseplan unserer Kaninchen. Trockenfutter,<br />
welches zu 100% aus getrocknetem Gemüse und Kräutern<br />
besteht, darf hingegen als Leckerli gefüttert werden.<br />
Auch von anderen handelsüblichen Futtermitteln, wie<br />
Drops ist abzusehen, da diese meist Zucker, auch oft in<br />
versteckter Form als Melasse oder Getreide enthalten und<br />
daher reine Dickmacher sind. Zudem enthalten manche<br />
sogar Laktose, die ein Kaninchen nicht verdauen kann<br />
und ebenfalls zu Verdauungsproblemen führen kann.<br />
In der Natur ernähren sich Wildkaninchen von Gräsern,<br />
Kräutern, Blättern, Rinden und Zweigen von Sträuchern<br />
und Bäumen. Ihr natürlicher Speiseplan setzt sich aus rohfaserreicher,<br />
fett- und proteinarmer Ernährung zusammen.<br />
Obwohl sich das äußere Erscheinungsbild unserer Hauskaninchen<br />
in Größe und Farbe, sowie Länge des Haarkleides<br />
unterscheidet, sind die Anatomie und Physiologie,<br />
also der Aufbau des Skeletts und die Körpervorgänge<br />
wie z. B. die Verdauung, nahezu unverändert geblieben.<br />
Auch unsere Hauskaninchen bekommen aus der rohfaserreichen,<br />
aber energiearmen Nahrung alle Vitamine,<br />
Spurenelemente und Mineralstoffe, die sie zum<br />
Leben benötigen. Eine naturnahe Ernährung ist daher<br />
auch in der Heimtierhaltung am gesündesten!<br />
Auf Wildwiesen lassen sich sehr viele verschiedene Gräser,<br />
Kräuter, Zweige und Blätter finden. Wichtig ist, dass<br />
das Grünfutter nicht an Wegesrändern, Feldrändern und<br />
<strong>Hunde</strong>wiesen gepflückt wird! Stadtmenschen finden alternativ<br />
mittlerweile auch in vielen Lebensmittelgeschäften<br />
eine große Auswahl frischer Kräuter. Nach langsamer Angewöhnung<br />
kann gesunden Kaninchen Grünfutter in Form<br />
von Gräsern, frischen Kräutern, Zweigen und Blättern täglich<br />
unbegrenzt zur freien Aufnahme angeboten werden.<br />
Leider steht das Grünfutter oft nicht in ausreichender<br />
Menge zur Verfügung (vor allem im Winter /und oder in<br />
der Stadt) daher sollte die Ernährung durch eine Frischfütterung<br />
in Form von Gemüse und ein wenig Obst ergänzt<br />
werden<br />
Das Frischfutter sollten Sie mindestens zweimal am Tag<br />
anbieten. Karotten und Karottengrün, Fenchel mit Grün,<br />
Sellerie, Feldsalat und Äpfel sind nur eine kleine Auswahl<br />
an Obst und Gemüse, die von den meisten Kaninchen gut<br />
vertragen werden. Achten Sie beim Füttern darauf, dass<br />
Sie evtl. gespritztes Obst und Gemüse gut reinigen und<br />
dass das Futter Zimmertemperatur hat (nicht direkt aus<br />
dem Kühlschrank füttern!). Ein Richtwert zur Frischfuttermenge<br />
(bei ausschließlicher Gemüsefütterung) sind 100g<br />
Frischfutter pro kg Kaninchen. <strong>Die</strong> genaue Menge hängt<br />
jedoch sowohl von der Zusammensetzung des Frischfutters,<br />
als auch vom persönlichen Bedarf Ihrer Tiere<br />
ab. So benötigen zum Beispiel Kaninchen bei ganzjähriger<br />
Außenhaltung größere Futtermengen, um sich ihre<br />
Fettreserven für den Winter zu speichern. Auch kranke<br />
und ältere Tiere benötigen häufig mehr Frischfutter.<br />
Obwohl die Kaninchen den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs<br />
über das Frischfutter decken, brauchen<br />
sie trotzdem einen frei zugänglichen Wassernapf.<br />
Das Wasser sollte täglich gewechselt werden.<br />
Zusammenfassung: Hochwertiges Heu und frisches Wasser<br />
muss immer angeboten werden. Frische Gräser, Kräuter<br />
und Blätter, sowie ungespritzte Zweige dürfen (nach<br />
Gewöhnung) immer unbegrenzt zur freien Verfügung stehen.<br />
Ergänzt wird die Ernährung durch Gemüse und Obst.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 4<br />
Was Kaninchen fressen dürfen Was Kaninchen nicht fressen dürfen<br />
Heu und Kräuter getreidehaltiges Trockenfutter<br />
Gras getrocknetes Brot<br />
Gemüse Kartoffelschalen<br />
Obst Nagesteine, wie Salz-/Kalk- und Mineralsteine<br />
Zweige und Blätter Knabberstangen<br />
Futterliste<br />
Gemüse Obst Kräuter, Zweige, Blätter Giftig/ tödlich<br />
unbedenklich unbedenklich unbedenklich nie füttern<br />
Blattspinat* Ananas Ahorn Aubergine<br />
Blumenkohl* Äpfel # Apfelbaum Avocados<br />
Broccoli* Banane (ohne Schale) Basilikum Bohnen<br />
Chicoree Birnen # Birke Exotische Früchte<br />
Chinakohl Brombeeren Birnbaum Grüne Tomaten<br />
Eisbergsalat Erdbeeren (+Blätter) Borretsch Hülsenfrüchte<br />
Endivien Hagebutten Breitwegerich Lauch<br />
Feldsalat Heidelbeeren Brennnessel (angewelkt) Radieschen<br />
Fenchel Himbeeren (+ Blätter) Brunnenkresse Zierkürbis<br />
Grünkohl* Honigmelone Buche Zwiebelgewächse<br />
Gurken Johannisbeeren Dill Zwiebeln<br />
Knollensellerie Kirschen # Distel<br />
Kohlrabi* Kiwi (ohne Schale) Eiche (ohne Eicheln)<br />
Kohlrabiblätter Mandarinen # Erle<br />
Kopfsalat Mirabellen # Esche<br />
Maisblätter Nektarinen # Fichte<br />
Mangold* Pfirsiche # Gänseblümchen<br />
Möhren Pflaumen # Gras (alle Sorten)<br />
Paprika* (ohne Strunk) Wassermelone Haselnuss (ohne Nüsse)<br />
Pastinake Weintrauben # Huflattich<br />
Petersilienwurzel Kamille<br />
Radieschenblätter Kiefer<br />
Romanasalat* Lavendel<br />
Romanesko Linde<br />
Rote Beete* Löwenzahn<br />
Rucola* Melde<br />
Schwarzwurzel (geschält)* Melisse<br />
Staudensellerie Oregano Petersilie<br />
Spargel* Pfefferminze<br />
Speisekürbis Rosen (ungespritzt)<br />
Salbei<br />
Steckrübe Schafgarbe<br />
Stielmus Sonnenblume (ohne Kerne)<br />
Tomaten (rot, ohne Grün) Spitzwegerich<br />
Topinambur Vogelmiere<br />
Zucchini Wicke<br />
Wildrose<br />
* nur geringe Mengen # ohne Kern<br />
Bitte beachten Sie, dass Obst viel Zucker enthält und deshalb nur in geringen Mengen gefüttert werden sollte.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 5<br />
Sollten Sie weitere Fragen zu Kaninchen haben<br />
(auch bei Fragen zu Meerschweinchen und<br />
Hamster stehe ich gerne zur Verfügung), würde<br />
ich mich freuen, wenn Sie mir eine Mail senden:<br />
(vwulf@kaninchenberatung.de).<br />
Oder schauen Sie doch auf unserer Homepage vorbei,<br />
dort sind noch mehr Informationen zu finden:<br />
Grüßen Sie Ihr Langohr!<br />
Viele Grüße<br />
Vera Wulf<br />
....im Einsatz für glückliche Langohren<br />
Anschrift:<br />
Grunigerstraße 3a<br />
33102 <strong>Paderborn</strong><br />
K L E I N T I E R P R A X I S<br />
Dorothea Kornat<br />
- Tierärztin -<br />
Kontakt:<br />
Telefon: (05251) 87 86 101<br />
Fax: (05251) 87 86 129<br />
Email: Klinik.dk@gmx.de<br />
Internet: www.kleintierpraxis-kornat.de<br />
Sprechstunden:<br />
Mo. - Fr.: 10.00 - 12.00 und 17.00 - 20.00<br />
Sa.: 11.00 - 12.00<br />
und nach Vereinbarung<br />
Bürgermeister Heinz Paus (2.v.r.), Heribert Zelder (r.),<br />
Gabi Votsmeier und Karl Heinz Schäfer<br />
Neues aus<br />
<strong>Paderborn</strong><br />
P r e s s e - I n f o r m a t i o n<br />
Fundräder helfen <strong>Tierheim</strong><br />
Schloss Neuhaus<br />
Große Freude beim Verein „Tiere in Not e. V.“: Bürgermeister<br />
Heinz Paus überreichte Gabi Votsmeier vom <strong>Tierheim</strong><br />
in Schloß Neuhaus gemeinsam mit Heribert Zelder,<br />
dem Leiter des Einwohneramts, und Karl Heinz Schäfer<br />
von der Tourist Information <strong>Paderborn</strong> einen Scheck über<br />
3.710 Euro. Das Geld stammt aus der Versteigerung der<br />
gut 50 städtischen Fundfahrräder auf dem diesjährigen<br />
„<strong>Paderborn</strong>er Fahrradtag“ und kommt dem Bau des neuen<br />
Katzenhauses zugute.<br />
Heribert Zelder: „Jedes Jahr werden im Fundbüro des<br />
Einwohneramts über 400 Fahrräder registriert, die 50 bis<br />
60 besten davon werden beim <strong>Paderborn</strong>er Fahrradtag,<br />
den die Tourist Information gemeinsam mit der Schloßpark<br />
und Lippesee Gesellschaft organisiert, versteigert.<br />
Wir freuen uns, dass die Auktion nicht nur das Programm<br />
des Fahrradtags bereichert, sondern der Erlös auch noch<br />
einem gutem Zweck zukommt.“<br />
Der „11. <strong>Paderborn</strong>er Fahrradtag“ findet am Sonntag,<br />
13. Mai 2012, im Schloßpark von Schloß Neuhaus statt -<br />
natürlich wieder mit großer Fundräderversteigerung.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 6<br />
Ein neues Buch von Beate Rost….<br />
….und wieder wird der Erlös aus seinem Verkauf unserem<br />
<strong>Tierheim</strong> zugutekommen.<br />
Beate Rost, die sich seit nunmehr 30 Jahren dem Tierschutz<br />
verschrieben hat, ist es auch in diesem Buch wieder<br />
gelungen, den Leser einzufangen, um ihn mitzunehmen,<br />
mitten hinein in die Geschehnisse ihres vielfältigen<br />
Tierschutzalltags. Spannend von der ersten Seite an, geht<br />
die Autorin in einem bunten Spektrum an Erzählungen,<br />
Berichten und Darstellungen auf die Schwächen unserer<br />
Gesellschaft ein, auf die Gedankenlosigkeit und Ungerechtigkeit<br />
gegenüber unseren Tieren, aber auch auf die<br />
Hoffnung und das Miteinander. Entstanden aus ihren persönlichen<br />
Notizen erzählt sie Geschichten, in denen Entsetzen<br />
und Freude sich abwechseln, sich Resignation und<br />
Hoffnung miteinander vermischen, in denen traurige von<br />
wunderschönen Momenten abgelöst werden, und hin und<br />
wieder auch Tränen des Glücks hervorrufen.<br />
Wie auch in ihren früheren Büchern überträgt sich die tiefe<br />
Liebe der Autorin zu den Tieren unmittelbar auf den Lesenden.<br />
Ihr Mitgefühl für die Tiere weht wie ein stiller Wind<br />
durch jeden einzelnen Beitrag, leise, sanft und eindringlich.<br />
Zum Inhalt:<br />
-Ein Wort vorab<br />
Kapitel 1: Aus meinem Tierschutzalltag<br />
-Cymes<br />
-Denn es fühlt wie du den Schmerz<br />
-Im Namen des Gesetzes<br />
-Der Plan<br />
-Allianz für Opa Joe<br />
Kapitel 2: Auslandstierschutz<br />
-Braucht der Tierschutz Grenzen?<br />
Kapitel 3: Tierversuche<br />
-Jimmys Weg zum Regenbogen<br />
Kapitel 4: Vom Leben geschrieben<br />
-Der alte Mann und der Hund<br />
-Annas Reise<br />
-Peter und Paul<br />
-Manchmal kommt es anders<br />
-Das Versprechen<br />
Kapitel 5: Jagd<br />
-Im Netzwerk der Jäger<br />
Kapitel 6: Risiko Mensch<br />
-Tierliebe auf Abwegen<br />
Format 14 x 20 cm, Paperback<br />
208 Seiten, 24 Farbfotos<br />
12,80 € + Versand<br />
Zu bestellen bei Beate Rost:<br />
Internet: www.beate-rost.de<br />
E-Mail: beate.rost@t-online.de<br />
Telefon: +49/030-62739009<br />
Leseproben:<br />
Kapitel 4: Vom Leben geschrieben:<br />
Der alte Mann und der Hund<br />
Seitdem er pensioniert war, ging er jeden Tag denselben<br />
Weg. Er lief die Treppen zum öffentlichen Park hinunter,<br />
umrundete den Teich und tauchte dann in die Ruhe des<br />
dicht eingewachsenen Schlossparks ein. Hier, auf den mit<br />
hohen Buchsbaumhecken gesäumten Wegen, konnte er<br />
allein sein und musste sich über nichts und niemanden<br />
ärgern.<br />
Gottlob war den <strong>Hunde</strong>besitzern der Zutritt zum<br />
Schlosspark verboten. Er mochte keine <strong>Hunde</strong>. Er regte<br />
sich jeden Tag über die vielen <strong>Hunde</strong> auf, die in den<br />
öffentlichen Parks die Wiesen bevölkerten. Er konnte es<br />
nicht ertragen, dass sie überall Löcher gruben, Passanten<br />
ankläfften und die Wege mit ihrem Kot verschmutzten. Er<br />
hatte schon unzählige Beschwerdebriefe an den Bürgermeister<br />
geschrieben. <strong>Die</strong> Antwortschreiben waren immer<br />
vorgefertigt, und er hatte sie alle wütend zerrissen.<br />
In den öffentlichen Parks war er als „der <strong>Hunde</strong>hasser“<br />
bekannt. Gegrüßt wurde er von niemandem mehr. Wegen<br />
seiner Verdrießlichkeit nicht einmal mehr von den „Nicht-<br />
<strong>Hunde</strong>-Besitzern“. Umso erstaunlicher war es, dass sich<br />
ein kleiner schwarzer Hund auf ganz merkwürdige Weise<br />
zu ihm hingezogen fühlte. (...)<br />
Kapitel 4: Vom Leben geschrieben:<br />
Peter und Paul<br />
Peter und Paul waren glückliche <strong>Hunde</strong>. Sie hatten zwei<br />
Menschen, Oliver und Katharina, die sie über alles liebten,<br />
und sie hatten sich. Sie wohnten in einer wunderschönen<br />
Reetdachkate nahe der Ostsee, und sie hatten eine richtige<br />
Aufgabe zu erfüllen. Gemeinsam bewachten sie seit
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 7<br />
über zwei Jahren Haus und Garten und passten auf Katharina<br />
auf, wenn Oliver auf Tour ging. Oliver war Fernfahrer,<br />
und Katharina war oft allein in dem großen leeren<br />
Haus, das weit außerhalb des Dorfes lag. Eines Tages war<br />
Oliver von einer Fahrt nach Hause gekommen und trug<br />
zwei kleine Bündel unter seinem Arm. „Sieh mal!“, hatte er<br />
gesagt, als Katharina ihn vom Tor abholte, „ab heute wirst<br />
du nicht mehr allein sein!“<br />
Oliver hatte die beiden Welpen auf einem Rastplatz in<br />
Bayern gefunden. Damals waren sie erst knapp acht Wochen<br />
alt. Jemand hatte sie in einem Karton dort abgestellt.<br />
„Sie waren vom Regen durchnässt, und sie zitterten um<br />
die Wette“, hatte Oliver später Katharina erzählt. Und<br />
gemeinsam hatten sie dann viele Wochen lang überlegt,<br />
welche Rassen sich in Peter und Paul wohl wiederfinden<br />
würden. Peters Fell war weich und feinhaarig, und es war<br />
schwarz. Katharina hatte allerdings immer gesagt, es sei<br />
lackschwarz. Weil es so glänzte, und es in der Sonne<br />
anmutete wie ein edles Seidentuch. Paul hingegen war<br />
schwarz-weiß, und sein Fell fühlte sich derber an. Er war<br />
auch etwas stämmiger als sein Bruder und genau genommen<br />
auch etwas mutiger. Anfangs hatten Oliver und Katharina<br />
geglaubt, die beiden seien reinrassige Border Collies.<br />
Aber als sie dann ihren ersten Geburtstag feierten, hatte<br />
Peter bereits die Größe eines Deutschen Schäferhundes<br />
bei weitem überschritten, und Paul stand ihm kaum nach.<br />
„Aber ein Elternteil“, hatte Oliver trotzdem weiterhin stolz<br />
behauptet, „war garantiert ein Border Collie“. Und dann<br />
erzählte er immer mit leuchtenden Augen von Peters und<br />
Pauls herausragender Intelligenz, und dass sie in der<br />
<strong>Hunde</strong>schule immer die Ersten seien, und sie jede neue<br />
Aufgabe stets sofort begriffen. Und Katharina unterstützte<br />
Oliver immer eifrig und erzählte, wie Peter und Paul sie<br />
sogar einmal aus einem ihnen völlig fremden Wald zurück<br />
zu ihrem Auto geführt haben, als sie sich verlaufen hatte.<br />
„Es sind einfach wunderbare <strong>Hunde</strong>!“, waren sich beide<br />
jederzeit einig, und Oliver war froh, Katharina in den langen<br />
Wochen seiner Abwesenheit so glücklich zu wissen.“<br />
So hätte alles weitergehen können, aber (…)<br />
Kapitel 3: Tierversuche<br />
Jimmys Weg zum Regenbogen<br />
(...) Andreas weiß, dass die nächsten Stunden unerträglich<br />
für ihn sein werden. Der Stein in seinem Magen wiegt<br />
zentnerschwer. Ausgerechnet ihn hatte man hierher geschickt.<br />
Ihn, der vor vielen Jahren zu den unabhängigen<br />
Tierrechtsaktivisten gehörte und für den keine Mauer zu<br />
hoch war, wenn es darum ging, Tiere aus dem Elend zu<br />
befreien. Ausgerechnet ihn musste sein Chef hierher delegieren.<br />
In ein Labor für Neurophysiologie. Um einen objektiven<br />
Bericht über Versuche an Affen zu schreiben. Als<br />
Journalist müsse er das können, hatte sein Chef ihm gesagt,<br />
nachdem Andreas ihn gebeten hatte, jemand anderen<br />
hierher zu schicken. Als Journalist eines wissenschaftlichen<br />
Magazins müsse er in der Lage sein, über jedes<br />
Thema objektiv berichten zu können.<br />
Andreas wird von Walter Sonare, dem Assistenten des<br />
Professors, empfangen. Sonare macht keinen Hehl dar-<br />
aus, zu zeigen, was er von der Idee seines Vorgesetzten<br />
hält, einem Journalisten Einblick in seine Arbeit zu gewähren.<br />
Er spricht nicht viel, nur das Nötigste, und dass seiner<br />
Ansicht nach die Öffentlichkeit hier nichts verloren habe.<br />
„Ich denke, Sie laufen heute einfach hinter mir her!“, sagt<br />
er kurz angebunden. „Und wenn Sie etwas wissen wollen,<br />
dann fragen Sie einfach! Ansonsten halten Sie sich bitte<br />
im Hintergrund. Meine Arbeit erfordert hohe Konzentration.“<br />
Andreas nickt und zieht den weißen Kittel über, den<br />
Sonares Sekretärin ihm reicht. Seine Tasche muss er im<br />
Büro lassen. Nur einen weißen Ringblock und einen Stift<br />
darf er mitnehmen. Für den Fall, dass einige Anmerkungen<br />
für seinen Artikel erforderlich sind. Fotos zu machen,<br />
wird ihm strengstens untersagt. Aber seine Kamera ist<br />
klein, und niemandem fällt auf, dass er sie am Handgelenk<br />
trägt.<br />
Andreas folgt Sonare. Der Weg führt sie durch einen<br />
kargen Gang ins Gehege. „Sie werden verstehen“, sagt<br />
Sonare, ohne Andreas dabei eines Blickes zu würdigen,<br />
„dass meine Arbeit trotz Ihrer Anwesenheit weitergehen<br />
muss. Für ein Kaffeekränzchen habe ich keine Zeit.“<br />
Andreas antwortet darauf nicht. Der Mann ist ihm unsympathisch,<br />
und seine Äußerungen verstärken diesen Eindruck.<br />
Er ist nicht freiwillig hier, und bei dem Gedanken,<br />
mit diesem Menschen in dieser Umgebung ein Kaffeekränzchen<br />
zu halten, wird ihm übel.<br />
<strong>Die</strong> Luft ist stickig. Andreas schwitzt. An der Tür zum Gehege<br />
gibt Sonare einen Zahlencode ein. Ein heller lang<br />
gezogener Ton zerreißt die Stille, und die schwere Metalltür<br />
öffnet sich. Der Anblick nimmt Andreas umgehend die<br />
Luft zum Atmen. (...)<br />
Rezension von Regina Kowalzick<br />
(www.schule-und-tierschutz.de)<br />
In ihrer einmaligen einfühlsamen Art beschreibt Beate<br />
Rost den Umgang mit Tieren in unserer Gesellschaft. Sie<br />
beschreibt das -Ausgeliefert sein von Tieren in Privathand<br />
und im Bereich Jagd/Tierversuch. Unsere Mensch-Tier-<br />
Beziehung ist gestört, Tiere werden oft nicht als leidensfähige<br />
Lebewesen mit eigenem Wert und eigener Würde<br />
gesehen, sondern als Objekte, die uns nach Belieben zur<br />
Verfügung stehen. In ihrem Buch beschreibt sie Menschen<br />
ohne Mitgefühl, Achtsamkeit und Respekt gegenüber unseren<br />
Mitlebewesen. Es ist beschämend wie Tiere zu Sachen<br />
degradiert werden. Allerdings beschreibt sie auch<br />
wunderbare Menschen, die sich für Tiere einsetzen und so<br />
einen anderen Weg im Umgang mit unseren Tieren aufzeigen.<br />
Das macht Mut und Hoffnung. In ihrem Buch bringt<br />
sie uns ganz eng mit Tieren zusammen, indem sie ihre Gefühle,<br />
ihre Bedürfnisse und ihre Denkfähigkeit beschreibt.<br />
Darüber hinaus liefert sie uns hervorragende Hintergrundinformationen<br />
zum Thema Auslandstierschutz, Tierversuche<br />
und Jagd. Informationen, die sich jeder zu eigen<br />
machen sollte, damit wir endlich erkennen, wie uns durch<br />
fehlende Informationen die Wahrheit vorenthalten bzw.<br />
sie verfälscht wird. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt,<br />
berührt und uns somit die Chance gibt, umzudenken.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 8<br />
»Wie konntest du nur?«<br />
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen<br />
Possen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest<br />
mich dein Kind, und trotz einer Anzahl zerkauter Schuhe<br />
und so manchem verstümmelten Sofakissen wurde ich<br />
dein bester Freund. Immer wenn ich »böse« war, erhobst<br />
du deinen Finger und fragtest mich: »Wie konntest du<br />
nur?« Aber dann gabst du nach und drehtest mich auf den<br />
Rücken, um mir den Bauch zu kraulen.<br />
Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger<br />
als erwartet, denn du warst furchtbar beschäftigt; aber<br />
zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich<br />
an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an dich kuschelte,<br />
du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest<br />
und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein. Gemeinsam<br />
machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten<br />
Runden mit dem Auto und holten uns Eis; ich bekam<br />
immer nur die Waffel, denn »Eiskrem ist schlecht für <strong>Hunde</strong>«,<br />
sagtest du. Und ich döste stundenlang in der Sonne,<br />
wäh rend ich auf deine abendliche Rückkehr wartete.<br />
Allmählich fingst du an, mehr Zeit mit deiner Arbeit und<br />
deiner Karriere zu verbringen – und auch damit, dir einen<br />
menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig<br />
auf dich, tröstete dich über Liebeskummer und Enttäuschungen<br />
hinweg, tadelte dich niemals wegen schlechter<br />
Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn<br />
du heimkamst, und auch, als du dich verliebtest. Sie, jetzt<br />
deine Frau, ist kein »<strong>Hunde</strong>mensch« – trotzdem hieß ich<br />
sie in unserem Heim willkommen, versuchte, ihr meine<br />
Zuneigung zu zeigen, und gehorchte ihr. Ich war glücklich,<br />
weil du glücklich warst.<br />
Dann kamen die Menschenbabys, und ich teilte deine<br />
Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa<br />
Haut und ihrem Geruch und wollte sie auch bemuttern.<br />
Nur dass du und deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen<br />
wehtun. So verbrachte ich die meiste Zeit verbannt<br />
in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie<br />
sehr wollte auch ich die Kleinen lieben! Doch ich war ein<br />
»Gefangener der Liebe«.<br />
Als sie heranwuchsen, wurde ich ihr Freund. Sie krallten<br />
sich in meinem Fell fest, zogen sich auf wackeligen<br />
Beinchen daran hoch, pieksten ihre Finger in meine Augen,<br />
inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf<br />
die Nase. Ich liebte alles an ihnen, liebte ihre Berührung,<br />
denn deine Berührungen waren selten geworden. Ich hätte<br />
die Kinder mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig<br />
gewesen wäre.<br />
Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und<br />
Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch<br />
deines Wagens in der Auffahrt. Es gab einmal eine<br />
Zeit, da zogst du auf die Frage, ob du einen Hund hättest,<br />
mein Foto aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten<br />
über mich. In den letzten Jahren hast du nur noch mit »Ja«<br />
geantwortet und schnell das Thema gewechselt. Ich hatte<br />
mich von »deinem Hund« in »einen Hund« verwandelt,<br />
und jede Ausgabe für mich wurde dir zum Dorn im Auge.<br />
Jetzt hast du neue Berufsaussichten in einer anderen<br />
Stadt, und ihr werdet in eine Wohnung ziehen, in der<br />
Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl<br />
für »deine« Familie getroffen – aber es gab einmal eine<br />
Zeit, da war ich deine einzige Familie.<br />
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am <strong>Tierheim</strong><br />
ankamen. Es roch nach <strong>Hunde</strong>n und Katzen, nach Angst<br />
und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und<br />
sagtest: »Ich weiß, Sie werden ein gutes Zuhause für ihn<br />
finden.« Sie zuckten mit den Schultern und warfen dir einen<br />
gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder<br />
eine Katze »in mittleren Jahren« erwartet, auch wenn sie<br />
einen Stammbaum haben. Du musstest deinem Sohn<br />
jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie:<br />
»Nein, Papa! Bitte! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!«<br />
Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die<br />
Lektionen, die du ihm gerade beibrachtest – über Freundschaft<br />
und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, über<br />
Respekt vor allem Leben. Zum Abschied hast du mir den<br />
Kopf getätschelt, den Blick in meine Augen gemieden und<br />
höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest<br />
einen Termin einzuhalten – und nun habe ich auch<br />
einen.<br />
Nachdem du fort warst, sagten die beiden netten Damen,<br />
du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von<br />
dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen,<br />
um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie<br />
schüttelten den Kopf und dachten bei sich: »Wie konntest<br />
du nur?«<br />
Hier im <strong>Tierheim</strong> kümmern sie sich um uns, so gut es<br />
eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe<br />
meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte<br />
ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig<br />
kam, in der Hoffnung, das seist du, du habest deine<br />
Meinung geändert, all dies sei nur ein schlimmer Traum<br />
gewesen … Oder ich hoffte, dass es zumindest jemand<br />
wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.<br />
Als ich einsah, dass ich nichts zu bieten hatte im Vergleich<br />
mit dem vergnügten Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter<br />
Welpen, die völlig ahnungslos waren, was ihr<br />
künftiges Schicksal betraf, zog ich mich in eine einsame<br />
Ecke zurück und wartete.<br />
Ich hörte ihre Schritte, als sie am Ende des Tages kam,<br />
um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang<br />
entlang zu einem abgelegenen Raum – ein angenehm<br />
ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch, kraulte meine<br />
Ohren und sagte mir, alles sei in Ordnung. Mein Herz<br />
pochte vor Aufregung. Was würde jetzt wohl geschehen?<br />
Aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den<br />
Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen. Meiner<br />
Natur gemäß war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe<br />
lastete schwer auf ihr – das spürte ich genauso, wie<br />
ich jede deiner Stimmungen erfühlt hatte.<br />
Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote<br />
an, während eine Träne über ihre Wange rann.<br />
Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten – genauso wie ich<br />
dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübtem Griff<br />
führte sie die Nadel in meine Vene ein. Ich konnte den<br />
Einstich spüren, und eine kühle Flüssigkeit lief durch meinen<br />
Körper. Dann wurde ich schläfrig. Ich legte mich hin,<br />
blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte: »Wie konntest<br />
du nur?«<br />
Vielleicht verstand sie die <strong>Hunde</strong>sprache und sagte des-
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 9<br />
halb: »Es tut mir ja so leid!« Sie umarmte mich und beeilte<br />
sich, mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe, dafür zu sorgen,<br />
dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder<br />
ignoriert, noch missbraucht, noch ausgesetzt werden<br />
könnte und wo ich auch nicht auf mich allein gestellt sein<br />
würde – an einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen<br />
anders als mein irdischer Platz.<br />
Mit meiner letzten Kraft versuchte ich, ihr mit einem<br />
Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass<br />
mein »Wie konntest du nur?« nicht ihr gegolten hatte. Du,<br />
mein geliebtes Herrchen, warst es, an den ich dachte. Ich<br />
werde immer an dich denken und auf dich warten.<br />
Möge dir ein jeder in deinem Leben so viel Loyalität zeigen.<br />
Auszug aus Jim Willis, “<strong>Die</strong> leise Stimme der Seele”, Copyright<br />
© ComArt, CH-Weggis, ISBN 978-3-905319-33-0, erhältlich im<br />
Buchhandel bzw. beim Kaufmann-Verlag, Lahr, Euro 14,00<br />
Dringend Katzenpflegestellen gesucht!<br />
Wer hat Zeit und Interesse verwaiste Katzenbabies<br />
aufzuziehen?<br />
Es dauert sicherlich nicht mehr lange und die ersten<br />
Katzenbabies werden eintreffen. Wir suchen daher<br />
bereits im Vorfeld Katzenfreunde, die diese in privater<br />
Umgebung betreuen. Was dazu benötigt wird,<br />
wird von uns gestellt. Tierarztkosten (über unsere<br />
<strong>Tierheim</strong>ärztin) werden natürlich auch von uns übernommen.<br />
Weitere Infos erhalten Sie im <strong>Tierheim</strong>: 05254<br />
12355 oder unter 05258 3605 (Votsmeier).<br />
Katzen-Kontrolleure dringend gesucht!<br />
Wir suchen Tierfreunde, die bei von uns vermittelten<br />
Katzen Kontrollen durchführen!<br />
Jedes Tier, was von uns vermittelt wird, besuchen wir<br />
nach ca. 4 Wochen – manchmal auch später -. Wir<br />
überprüfen hierbei die Haltung – teilweise auch, ob<br />
die Kastration eingehalten wurde und fragen nach, ob<br />
es Probleme gibt.<br />
Da meist mehr als 500 Katzen pro Jahr vermittelt werden,<br />
kommen wir dieser Aufgabe kaum noch nach<br />
und brauchen deshalb dringend Hilfe.<br />
Wer Interesse hat, bitte melden bei Gabi Votsmeier<br />
Tel.: 05258/ 3605<br />
Von Halb- und Tageswandertouren bis hin zu geführten<br />
Mehrtageswandertouren sowie Rad- und Kanufahren<br />
und Golfen mit Hund umfasst dieses neue und erstmalige<br />
<strong>Hunde</strong>wandertouren Angebot im Kreis <strong>Paderborn</strong>,<br />
ein interessantes, themenorientiertes Wanderprogramm<br />
für alle <strong>Hunde</strong>freunde zu werden. Themenorientierte<br />
<strong>Hunde</strong>wandertouren, die Wissenswertes über <strong>Hunde</strong>,<br />
Gesundheit, Umwelt, Natur & Kultur vermitteln. Für jedes<br />
Interessengebiet das richtige Thema. Vorgetragen<br />
von kompetenten Natur- und Landschaftsführern, Rangern<br />
und Wanderführern, immer an Bord ist ein <strong>Hunde</strong>ausbilder<br />
(VDH /DVG) oder auch <strong>Hunde</strong>therapeut.<br />
<strong>Die</strong> Halb- und Tageswanderungen aber auch Mehrtageswandertouren<br />
mit Hund und anderen <strong>Hunde</strong>besitzern<br />
finden im <strong>Paderborn</strong>er Land, hier insbesondere auf dem<br />
144km langen Sintfeld-Höhenweg, dem Jesuiten Pfad,<br />
dem Grenz-Stein-Weg und dem Fünf-Bäche-Weg sowie<br />
einem weltbekannten Teilabschnitt des Jakob-Pilgerwegs,<br />
der nach Santiago de Compostela führt, statt. Ferner finden<br />
<strong>Hunde</strong>tageswandertouren im Teutoburger Wald, im<br />
Eggebirge oder aber auch im Sauerland statt. Ein wenig<br />
weiter geht es dann bei den Mehrtagestouren, wie z. B.<br />
zur Heideblüte in die Lüneburger Heide, auf den Spuren<br />
der Wölfe in die Lausitz oder aber zu Deutschlands Nordseeküsten<br />
nach Borkum und nach Sylt!<br />
<strong>Die</strong> Wanderangebote sind so ausgerichtet, dass zum<br />
einen das Sozialverhalten der <strong>Hunde</strong> untereinander<br />
gefördert und zum anderen die Beziehung zwischen<br />
Mensch und Hund gefestigt wird. Daher wird<br />
auch mit den <strong>Hunde</strong>n - wo es erlaubt ist - ohne Leine<br />
durch Wald & Flur gewandert. <strong>Die</strong> Gruppengröße ist<br />
überschaubar, denn die max. Teilnehmeranzahl beträgt<br />
10 – 15 Personen mit Hund, ggf. auch Zweithund.<br />
Mit einem Teil der Erlöse werden regionale und überregionale<br />
Tierschutzorganisationen unterstützt. Max & Moritz<br />
<strong>Hunde</strong>wandertouren hilft übrigens gern auch bei der Suche<br />
nach einem hundefreundlichen Urlaubsquartier weiter.<br />
Weitere Informationen und AGB:<br />
Max & Moritz <strong>Hunde</strong>wandertouren®<br />
Annette M.L. Feldmann<br />
Drosselweg 4<br />
33142 Büren (Kreis <strong>Paderborn</strong>)<br />
Tel.: 02951 / 99 11 922 oder 02951 5270 (AB)<br />
info@hundewandertouren.de<br />
www.hundewandertouren.de
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 10<br />
Oh ja, ein Welpe!<br />
von Dr. med. vet. Claudia Preßer<br />
www.tollwiese.de<br />
Teil 6<br />
Noch einmal zur Erinnerung:, wir haben über die folgenden<br />
Wissensgebiete und Kommandos schon berichtet:<br />
Sozialisation, Habituation<br />
Wie verständigen Sie sich mit dem Welpen?<br />
Wie lernt mein Hund das Alleinbleiben?<br />
Wie Lernen <strong>Hunde</strong>?<br />
Grundsätzliches zum Training, Lob und Strafe<br />
Technische Hilfsmittel in der <strong>Hunde</strong>erziehung<br />
1. Gehen an lockerer Leine (Leinenführigkeit)<br />
2. Aus geben von Gegenständen<br />
3. Rückruf<br />
4. Sitz<br />
5. Korrekturwort<br />
6. Schau<br />
7. Platz<br />
8. Bleib<br />
9. Folgesignal<br />
In der heutigen Ausgabe berichten wir über:<br />
10. Sozialgefüge mit dem Hund, die Rangordnung in<br />
der Familie<br />
Auch wenn heute viele Rassen nicht mehr so aussehen,<br />
als würde der Wolf ihr Urahn sein, sind unsere <strong>Hunde</strong><br />
nun einmal Wolfnachkommen. Vor allem die Orientierung<br />
auf ein Leben im Rudel mit einem eindeutigen<br />
Sozialgefüge ist immer noch lebenswichtig. Der Wolf<br />
oder auch Wildhunde sind Lebewesen, welche in einer<br />
festen Sozialstruktur leben, die aber durchaus sehr<br />
liberal sein kann. Untereinander werden individuelle<br />
Beziehungen aufgebaut, so dass verschiedene<br />
Familienmitglieder trotz großer Rangunterschiede z. B.<br />
das Kontaktliegen ausführen oder auch Futter abgegeben.<br />
Aus „Der tut nix“ D. Döring, H. Jung, U. Falbesaner<br />
Ohne Rangdisziplin sähe jede Situation, um eine Ressource,<br />
so aus, da ist der Jagderfolg des Rudels schnell<br />
dahin, da es immer Verletzte gibt.<br />
Also auch Sie können weiterhin ein sehr freundliches<br />
Verhältnis zu Ihrem Hund haben.<br />
Ein souveränes Leittier braucht kein „Herrscher“ zu sein,<br />
es kann durchaus aufopfernd und liebevoll mit seinen<br />
Familienmitgliedern umgehen, es muss nur (fast)alle<br />
Lebenslagen im Griff haben und die Entscheidungen<br />
fällen. Demokratische Strukturen gibt es nicht, sie<br />
bedeuten Zeitverschwendung. Jeder hält sich strikt an<br />
seine Position in der Gruppe und nur ein sehr souveränes<br />
Tier kann ein Rudel leiten, alle anderen Tiere gliedern sich<br />
ein und überlassen dem Leittier die Entscheidungen.<br />
Chef sein ist anstrengend!<br />
Aus „Der tut nix“ D. Döring, H. Jung, U. Falbesaner<br />
Um Kräfte und Kalorien zu sparen, hat sich ein subtiles<br />
Werk der Verständigung gebildet, welches jedes Tier in der<br />
Welpen- und Jugendzeit erlernt. Minimalgesten genügen<br />
für die klare Verständigung der Tiere untereinander und<br />
werden befolgt, dadurch kommt es nur sehr selten zu<br />
aufreibenden Ernstkämpfen, bei denen sich die <strong>Hunde</strong><br />
gegenseitig verletzen. Tiere sind sehr konstant und<br />
konsequent in ihrem Verhalten.<br />
Also: eine stabile Sozialstruktur gibt dem<br />
Einzelindividuum eine große Sicherheit und Ruhe,<br />
jeder kann sich auf den Anderen verlassen und genau<br />
einschätzen, da alle Regeln konsequent und konstant<br />
eingehalten werden.<br />
Warum ist es so wichtig ein festes Sozialgefüge zu<br />
bilden, wenn ein Hund in der Familie lebt?<br />
Ein sozial hoch stehendes Lebewesen(das Alphatier) gilt<br />
als Vorbild und bestimmt, wie der Alltag abläuft, wann
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 11<br />
gefressen wird, wann Spielzeiten stattfinden und wann<br />
das Territorium abgeschritten wird. <strong>Die</strong> rangniedrigen<br />
Mitlebewesen führen aus, was der Chef gern möchte,<br />
dafür haben Sie als Gegenleistung ein gemütliches ruhiges<br />
Leben und brauchen keine Verantwortung zu tragen.<br />
Sollte Ihr Hund das Gefühl haben, er sei der Ranghöchste<br />
in Ihrer Familie, braucht er sich von Ihnen nichts sagen<br />
zu lassen, er kann gehorchen, wenn er gerade nichts<br />
Besseres zu tun hat, aber in Momenten, in denen er etwas<br />
Interessanteres im Sinne hat wird er Ihnen nicht folgen.<br />
Er entscheidet, was er tun möchte: er fordert Sie auf ihm<br />
die Terrassentür zu öffnen, er steht vor seinem Fressnapf,<br />
damit Sie nachladen, er quengelt herum, wenn er<br />
Spazieren gehen möchte, er kommt mit einem Spielzeug<br />
an und fordert Sie zum Spielen auf.<br />
Problematisch kann das Ganze werden, wenn Sie aber<br />
Dinge wollen, die Ihnen aus Sicht des <strong>Hunde</strong>s nicht mehr<br />
zustehen, also sich auf das (sein) Sofa setzen, oder zuerst<br />
zur Tür gehen, oder ihm einen Knochen wegnehmen, ihm<br />
Befehle erteilen, ihn zu sich rufen, wo er doch so einen<br />
interessanten Kumpel getroffen hat…<br />
Sehr wichtig ist für Ihre Sozialstruktur, das die<br />
Erwachsenen in der Familie aber auch wirklich<br />
an einem Strang ziehen und nicht so und mal so<br />
entschieden wird. Dann wird sich der Hund nicht nach<br />
Ihnen richten, denn Sie sind ja unkalkulierbar.<br />
Kinder bis zur Pubertät sind für den Hund maximal<br />
gleichwertige Kumpel und sollten nie versuchen den<br />
Hund zu Recht zu weisen.<br />
Wie stellen Sie nun praktisch ein intaktes Sozialgefüge<br />
mit einem Hund her?:<br />
Sie kopieren das souveräne Verhalten des Leittieres.<br />
Das bedeutet natürlich nicht, dass der Hund sie als Hund<br />
empfindet, dennoch ist es hilfreich einige feste Regeln zu<br />
haben, damit der Hund weiß, woran er ist.<br />
Sie agieren, ihr Hund reagiert!<br />
Sie setzen ganz konkrete Grenzen innerhalb derer der<br />
Hund wunderbar leben kann, er muss aber wissen, dass<br />
eine Überschreitung der Grenzen Folgen hat.<br />
Egal was Ihr Hund anstellt, Sie bleiben gelassen, ruhig<br />
und überlegen.<br />
Derjenige, der die AUFMERKSAMKEIT auf sich lenken<br />
kann punktet auf seinem Rangordnungskonto. Überlegen<br />
Sie einmal, wie oft Sie nach dem Hund schauen und sich<br />
kümmern. Sofort macht der Hund auf seiner Liste im<br />
Kopf einen Strich auf dem Punktekonto. Also: reagieren<br />
Sie nicht, wenn ihr Hund Dinge tut, welche Sie unschön<br />
finden, führen immer mal wieder Momente ein, in denen<br />
Sie Ihr Tier vollkommen ignorieren.<br />
Außerdem gilt das Motto: ES GIBT NICHTS UMSONST<br />
(Das wissen Sie selbst, wenn Sie einkaufen gehen).<br />
In der Natur gibt es kein Schlaraffenland, in dem es warm<br />
ist, Futter aus den Händen der Knechte (oder meistens<br />
aus dem geheimnisvollen runden Ding auf dem Boden in<br />
der Küche) fällt, ein gemütliches Kuschelplätzchen bereit<br />
steht und das Leben sorgenfrei an einem vorbei zieht.<br />
(Bedenken Sie, das die Gene von Wolf und Hund fast<br />
identisch sind)<br />
Unsere <strong>Hunde</strong> leben aber heutzutage so und da nehmen<br />
wir es ihnen irgendwann übel, wenn sie das Gefühl haben,<br />
sie seien sehr privilegiert.<br />
Wenn Sie bisher nicht so sehr an die Sozialstruktur<br />
gedacht haben, können zu Beginn der Umstellung,<br />
die <strong>Hunde</strong> sehr nervig werden, denn bisher hatten sie<br />
ja immer Erfolg mit ihren Wünschen. Es entsteht der<br />
Eindruck, als würde sich das Verhalten verschlechtern,<br />
denn der Hund versucht mit mehr Ausdauer seine<br />
Wünsche durch zu setzen.<br />
Ich zähle Ihnen nun einige Punkte auf, die für den Hund<br />
sehr wichtig sein könnten. Allerdings sind meistens nicht<br />
alle Ressourcen gleich wichtig, so dass es sein kann,<br />
dass für Ihren Hund das Futter recht unwichtig erscheint,<br />
sie können ihm jederzeit den Napf wegnehmen, aber<br />
wenn er nicht zuerst an die Haustür kann, wird er ganz<br />
wild. Einige <strong>Hunde</strong> liegen gern auf dem Sofa, lassen sich<br />
aber sofort herunter schicken, wenn ich dorthin möchte.<br />
Manche <strong>Hunde</strong> liegen nie im Wege, also brauche ich<br />
ihn auch nicht weg scheuchen. Falls Probleme mit der<br />
Rangordnung bestehen ist es sehr wichtig heraus zu<br />
finden, was wirklich für meinen Hund das wichtigste in<br />
seinem Leben bezüglich der Rangordnung ist, sonst kann<br />
ich mir die „Rangordnungsarbeit“ sparen, wenn ich alles<br />
Mögliche ändern, es aber für den Hund unwichtig ist.<br />
Bleibt das was er als wichtig empfindet so bestehen wie<br />
immer, wird er sich weiterhin als der Boss fühlen.<br />
• Schlafplatz: der Hund sollte nicht den Eingangsbereich<br />
oder die Durchgänge kontrollieren können, dass<br />
vermittelt ihm schnell unbeabsichtigt das Gefühl<br />
er sei hier für die Wege verantwortlich und gibt ihm<br />
eine ungewollte Machtstellung. Geben Sie dem Hund<br />
einen Platz in einer stillen Ecke und verweisen Sie<br />
ihn immer wieder dort hin und belohnen Sie ihn dann,<br />
wenn er auf seinem Platz ist. Auf diesem guten Platz<br />
gibt es auch mal ein Schweineohr oder anderes<br />
Kauspielzeug. Außerdem hat Ihr Hund in so einer<br />
Ecke auch wirklich Ruhe und Sie können ihn evtl.<br />
auch gegen die Kinder besser abschotten. Ein Hund<br />
braucht unbedingt, einen ruhigen Platz, auf dem er<br />
sicher ist und seine Intimsphäre nicht ständig gestört<br />
wird.<br />
• Kein Futter zur freien Verfügung, Übrig gebliebene<br />
Futterreste werden weggeräumt, wenn der Hund nicht<br />
vernünftig frisst, sondern herummäkelt und an dem<br />
Futter vorbei geht, als würde er kein Appetit haben.<br />
Wenn Ihr Hund nicht fressen möchte, lassen Sie den<br />
Futternapf höchstens noch 10 Minuten stehen und<br />
räumen ihn dann weg. Das nächste Angebot gibt<br />
es erst wieder Stunden später. Am besten nur eine<br />
kleine Ration geben, der andere Teil der Tagesportion<br />
wird als Belohnung, nach erfolgreichen Übungen,<br />
verfüttert. Stellen Sie sich morgens die Tagesmenge<br />
zur Seite, dann wissen Sie, dass Ihr Hund nicht zu viel<br />
bekommt. Falls Sie Trockenfutter verwenden, können
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 12<br />
Sie schön eine Portion über ein Futterspielzeug,<br />
Futterkubus vergeben, weiches Futter können Sie in<br />
einen KONG geben und den Hund herausarbeiten<br />
lassen.<br />
Verlangen Sie eine kleine Übung, bevor sie das Futter<br />
reichen. Sitz, Futter hinstellen, dann das Kommando<br />
auflösen(Lauf, Nimm,…), Hund darf zum Futter.<br />
• Nie vom Tisch füttern oder vom eigenen Essen<br />
während Ihrer Mahlzeit etwas abgeben. Wenn<br />
der Hund kleinen Kindern das Essen aus der Hand<br />
stiehlt, müssen Sie die Essensgabe der Kinder anders<br />
organisieren. Sie sollten am Tisch essen und nicht mit<br />
dem Essen herumlaufen.<br />
• Distanz zum Esstisch verlangen, also auf den Platz<br />
schicken oder zumindest 1,5 - 2 m weg schicken,<br />
wenn der Hund immer zu Ihren Essenszeiten unter<br />
dem Tisch herumlungert.<br />
• Tabuzonen für den Hund. Liegt Ihr Hund immer gern<br />
auf dem Sofa oder drängelt sich zu ihnen dazu oder<br />
quetscht sich hinter Sie? Ihr Sofa, Bett, Eckbank o. ä.<br />
ist ab nun hundefrei!!!<br />
Am liebsten ist natürlich der Sitzplatz, den auch<br />
die Menschen haben wollen.<br />
Alle erhöhten komfortablen Plätze gehören nur Ihnen,<br />
als das sozial höher stehende Familienmitglied.<br />
Schlechtes Gewissen ? Sie sind ein guter Mensch,<br />
verwöhnen Sie Ihren Hund mit einem besonders<br />
kuscheligen Körbchen auf dem Boden.<br />
VORSICHT, wenn der Hund bereits gedroht hat,<br />
nicht einfach so vom Sofa herunterziehen! Wenn Sie<br />
merken. er möchte auf das Sofa, schicken Sie ihn<br />
sofort auf seinen auf seinen eigenen Platz und loben<br />
ihn dort. Wenn er sich heimlich auf die schönen Plätze<br />
legt, verleiden Sie ihm die Möglichkeit. Doppelseitiges<br />
Klebeband anbringen, Alufolie auflegen, Sessel<br />
umkippen, Türen schließen.<br />
Aus „Der tut nix“ D. Döring, H. Jung, U. Falbesaner<br />
• Keine Tabuzonen für Sie Setzen Sie sich wenn<br />
möglich auch öfter mal auf den Lieblingsplatz ihres<br />
<strong>Hunde</strong>s und lesen ein paar Seiten in einem Buch,<br />
so dass Sie das beleidigte Gesicht nicht ansehen<br />
müssen. Lachen Sie in solchen Situationen nicht<br />
über Ihren Hund. Es kann auch sein, dass er versucht<br />
etwas anzustellen um Ihre Aufmerksamkeit doch<br />
noch auf sich zu lenken. NICHT BEACHTEN!<br />
• Tägliche Körperpflege. Auch wenn es nicht nötig<br />
ist, drängen Sie sich nun jeden Tag auf und bürsten<br />
Ihren Hund kurz, sachlich, wenden Sie den Hund<br />
dabei, bürsten Sie auch Stellen, die nicht beliebt sind.<br />
Putzen Sie die Pfoten ab, heben Sie die Ohren an<br />
und schauen darunter, heben Sie die Leftzen und<br />
sehen sich mal die Zähne an…<br />
VORSICHT, wenn der Hund dabei droht! Maulkorb<br />
auftrainieren und Pflegeübungen ganz langsam mit<br />
Leckerlis positiv auftrainieren.<br />
• Soziale Aktionen gehen nur noch von Ihnen aus.<br />
Wenn Ihr Hund Ihre Aufmerksamkeit möchte, werden<br />
Sie ihn nun vollkommen ignorieren. Das heißt: NICHT<br />
ANSEHEN, NICHT ANSPRECHEN, SIE DREHEN<br />
SICH WEG ODER GEHEN WEG.<br />
Zu hundlichen Aufforderungen zählen: Kopf auf den<br />
Schoß legen, Anschmiegen, Anrempeln, Anspringen,<br />
Pföteln, vor Ihnen liegen und Sie anstarren, Gassi<br />
gehen fordern, Balkon- oder Terrassentür öffnen<br />
fordern, Bellen, Singen, Auf- und Ablaufen, Spielzeug<br />
anbringen oder zur Schau stellen, am Futternapf<br />
klappern um Nachschub zu bekommen, Bellen, wenn<br />
Sie telefonieren oder fernsehen, am Vorhang ziehen,<br />
Tapeten herunterreißen, Herumrasen in der Wohnung<br />
mit springen über Tisch und Bänke… etc., <strong>Hunde</strong> sind<br />
da sehr erfinderisch,
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 13<br />
Zeichnung D. Döring<br />
Auf fordendes Verhalten gehen Sie nicht ein.<br />
Zeichnung D. Döring<br />
Auch auf Spielaufforderungen gehen Sie nicht<br />
ein, sondern es wird gespielt, wenn Sie es<br />
möchten!<br />
Bei all solchen Aufmerksamkeitsheischenden<br />
Verhaltensweisen, ignorieren Sie nun Ihren<br />
Hund, wenn er dann weggeht und sich nett und<br />
ruhig verhält, weil er anscheinend nichts erreicht,<br />
rufen Sie ihn ein paar Sekunden später zu sich<br />
und geben Ihm dass, was er eigentlich wollte(<br />
Schmusen, Spielen…), aber nun geht die Aktion<br />
von Ihnen aus und wurde nicht von Ihrem Hund<br />
eingefordert.<br />
Hier ist das Timing sehr wichtig. Der Hund muss<br />
wirklich mit dem Betteln um die Aufmerksamkeit<br />
aufgehört haben. Auch beenden Sie nun auch die<br />
Aktion, bevor ihr Hund Sie einfach stehen lässt,<br />
weil er genug bekommen hat. Also, Sie hören auf<br />
mit dem Kraulen, Sie rufen den Hund aus dem<br />
Garten wieder herein bevor er an der Tür steht und<br />
wieder hinein möchte, Sie rufen den Hund zum<br />
Gassi gehen in den Flur, verlangen ein Sitz, leinen<br />
an und gehen hinaus, wenn das nicht funktioniert,<br />
ziehen Sie sich wieder aus, und der Spaziergang<br />
fällt flach. Wenn Ihr Hund später wieder nach<br />
draußen möchte, weil er ja irgendwann auch mal<br />
wirklich sein Geschäft erledigen muss, ignorieren<br />
Sie ihn, rufen ihn aber dann, wenn er sich wieder<br />
zur Ruhe begeben hat, und gehen hinaus.<br />
Wenn Ihr Hund schon sehr starkes Aufmerksamkeit<br />
heischendes Verhalten zeigt, sollten Sie sich an einen<br />
Spezialisten wenden.<br />
• Sie gehen als erster durch die Tür. Drängeln Sie<br />
sich gnadenlos vor, wenn Ihr Hund als erster durch<br />
die Tür will. Wenn er schubst, machen Sie es ebenso.<br />
Schließen Sie immer wieder die Tür vor seiner Nase<br />
wenn Ihr Hund vor Ihnen heraus will. Bleibt er dann<br />
wirklich einmal zurück belohnen Sie ihn, gehen durch<br />
die Tür und rufen den Hund hinterher. Falls Ihr Hund<br />
ganz gut gehorcht, bringen Sie ihn ein paar Schritte<br />
vor der Tür zu Sitz, gehen selbst durch die Tür und<br />
rufen ihn dann hinterher.<br />
• Ihr Hund muss aufstehen, wenn er im Weg liegt<br />
Verlangen Sie, dass der Hund weggeht wenn Sie<br />
den Weg kreuzen, steigen Sie nicht über den Hund,<br />
wenn er die Wege versperrt. Ihr Hund liegt nicht zufällig<br />
an dieser Stelle. Sollte er es auf Aufforderung<br />
nicht tun, benutzen Sie eine Hausleine und ziehen<br />
Ihn weg. VORSICHT nicht anschubsen, könnte<br />
schnell daneben gehen, schnapp!<br />
Fordern Sie den Hund auf aus dem Weg zu gehen.<br />
Abschieds- und Begrüßungsszenen. Wenn Sie<br />
das Haus verlassen wollen, gehen Sie einfach ohne<br />
dem Hund zu erklären, dass Sie doch bald wieder da<br />
sind und alles nicht so schlimm ist. Er versteht Sie ja<br />
so wie so nicht und fühlt sich durch Ihre beruhigende<br />
Worte nur in einer eventuellen Ängstlichkeit bestätigt.<br />
Kein Leittier sagt Bescheid, wenn es geht.<br />
Beim Zurückkommen gehen Sie wortlos in das<br />
Haus/Wohnung legen erst einmal Ihre Utensilien<br />
weg, beachten den herum flippenden Hund nicht,<br />
unter Umständen schnappen Sie sich eine Zeitung<br />
und verschwinden auf der Toilette. Wenn dann mal<br />
Ruhe eingekehrt ist, begrüßen Sie Ihren Freund<br />
kurz herzlich. Möchten Sie einen Begrüßungssnack<br />
verteilen, lassen Sie eine kleine Übung machen und<br />
belohnen diese.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 14<br />
• Leinenführung wechseln Sie öfter ohne<br />
Vorankündigung die Richtung und variieren Sie das<br />
Tempo. Erlauben Sie Ihrem Rüden nicht, an kurzer<br />
Leine ständig zu markieren, gehen Sie einfach<br />
weiter, nehmen den Hund wortlos mit oder benutzen<br />
Ihr Folgesignal. Ein ranghohes Tier markiert, ein<br />
Rangniedriges uriniert. Das bedeutet nun nicht, dass<br />
Ihr Hund gar nicht mehr markieren darf, aber es sollte<br />
nicht jeder Grashalm auf Ihrem Wege sein und wenn<br />
es Ihnen im Moment nicht passt, gehen Sie einfach<br />
weiter.<br />
• Üben Sie oft das AUS-geben von Gegenständen<br />
oder Leckereien. Zu Beginn üben Sie über das<br />
Tauschgeschäft, wenn es nicht klappt, benutzen Sie<br />
den Schnauzengriff und belohnen dann aber auch<br />
sofort. Kurz danach lassen Sie eine kleine Übung<br />
machen(z. B. Sitz) und geben dann den vorher<br />
entfernten Gegenstand als Belohnung zurück.<br />
• Leckerlis oder auch Zuwendung sollten Sie<br />
nie grundlos verteilen. <strong>Die</strong> alleinige Anwesenheit<br />
des <strong>Hunde</strong>s ist kein Grund für eine Belohnung. Es<br />
muss für den Hund erkennbar sein, warum er eine<br />
Belohnung erhält. Entweder hat er einen Befehl gut<br />
ausgeführt, oder er ist ausnahmsweise mal brav auf<br />
seinem Platz, auf den Sie ihn geschickt haben etc.<br />
Bekommt der Hund ständig ohne Gegenleistung gute<br />
Sachen, denk er, Sie verschenken Ihr gutes Futter an<br />
ihn, da er ja so wichtig ist.<br />
• Strafen müssen <strong>Hunde</strong>gerecht sein:<br />
Strafen Sie nie nach menschlichen Maßstäben<br />
(Schläge, Tritte, Halsbandrucken, Schimpfen…). Das<br />
kann der Hund nicht verstehen, denn <strong>Hunde</strong> schlagen<br />
oder treten sich nicht gegenseitig wenn sie bös` sind,<br />
er wird nur durch Ihre Handlungen eingeschüchtert.<br />
Ihr Tier reagiert grundsätzlich aus seiner Sicht<br />
richtig, wenn es dann, vollkommen unverständlich<br />
gemaßregelt wird, zerstören Sie die Vertrauensbasis.<br />
Ihr Hund wird sich nicht mehr an Ihnen orientieren,<br />
weil Sie unkalkulierbar aggressiv erscheinen.<br />
Sollten Strafen nötig sein, müssen Sie hundgerecht<br />
sein: Spielabbruch, Ignorieren, scharfes, tiefes<br />
Sprechen oder auch Knurren, Schnauzengriff,<br />
Nackengriff (nicht schütteln!), Anstarren(Drohfixieren),<br />
über den Hund beugen, auf den Boden drücken, und<br />
die Steigerungen: den Hund blitzschnell auf den<br />
Rücken werfen und dort halten, bis er sich still verhält<br />
und den Kopf zur Seite wendet.<br />
<strong>Die</strong>se letzten beiden Strafmaßnahmen sind schon<br />
sehr massiv und sollten nur bei starker Drohung<br />
seitens des <strong>Hunde</strong>s durchgeführt werden, ich rate<br />
Ihnen aber von diesen Maßnahmen ab, denn es<br />
kann sehr schnell zu Bissverletzungen kommen.<br />
Gehen Sie besser aus diesen Situationen mit dem<br />
Ignorieren heraus und überlegen, wie es zu solch<br />
einer Situation kommen konnte. Mit dem Ignorieren<br />
verlieren Sie nicht das Gesicht, denn Sie gehen auf<br />
die „lächerlichen“ Drohungen des <strong>Hunde</strong>s nicht ein,<br />
Auch ein sehr souveräner Hund lässt die „Stänkerer“<br />
einfach stehen!<br />
Aber auch für Strafmaßnahmen gibt es Regeln, die<br />
Sie einhalten müssen, damit die Strafen wirken:<br />
1. Strafen müssen vom Timing her<br />
stimmen(sofort bis 1 Sekunde),<br />
2. müssen jedes Mal bei der Missetat erfolgen,<br />
(puh)<br />
3. müssen individuell in der Stärke passen<br />
(schwer zu beurteilen).<br />
Manchmal sind Strafen nötig, denn z. B. lässt sich<br />
das Klauen vom Tisch schwerlich durch Leckerlis<br />
abtrainieren. In solchen Situationen sollte man<br />
schlauer sein, als der Hund, Prävention betreiben und<br />
kleine Fallen stellen, damit der Hund sich selbst straft,<br />
wenn er „Verbotenes“ tut.<br />
Falls Sie mehrere <strong>Hunde</strong> im Haushalt haben, ist es<br />
sehr wichtig, deren Rangordnung zu kennen. Der Hund,<br />
welcher die Anderen räumlich einschränken kann ist der<br />
Ranghöchste, es geht nicht um die Verteidigung von<br />
verschiedenen Ressourcen wie Futter oder Spielzeug,<br />
das sind situative „Rangeleien, die in der nächsten ¼<br />
stunde genau anders herum ablaufen können.<br />
Wenn Sie mit den <strong>Hunde</strong>n umgehen, kommt der<br />
ranghöhere Hund kommt immer zuerst an die Reihe,<br />
egal was Sie gerade vorhaben. Versuchen Sie nicht aus<br />
„Mitleid“ ein rangniedriges Tier zu bevorzugen, das gibt<br />
Probleme unter den beteiligten <strong>Hunde</strong>n, denn es steht<br />
dem rangniedrigeren Tier einfach nicht zu, zuerst bedient<br />
zu werden. Denken Sie immer daran, dass es für einen<br />
Hund normal ist, sich in die Gruppe ein zu gliedern.<br />
Bringen Sie keine menschlichen Gefühle mit ins Spiel.<br />
Das nächste Mal besprechen wir:<br />
11. <strong>Die</strong> Bindung zum Menschen, Theorie und Übungen<br />
12. <strong>Die</strong> Grundstellung, Startposition zum Fuß, Ruhestellung<br />
und<br />
13. beginnen mit dem „Bei Fuß“ laufen
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 15<br />
200,00 € aus einer Spendenaktion beim<br />
2. Zughundeevent der Stadt Lichtenau<br />
Ein Dank gilt besonders allen Ausstellern und zahlreichen<br />
<strong>Hunde</strong>besitzern, die so manchen Cent in die „Katzenhaus-<br />
Spendendose“ gesteckt haben und somit auch ein Herz<br />
für Katzen zeigten. Alleine von dem in Büren ansässigen<br />
<strong>Hunde</strong>wander- und <strong>Hunde</strong>reiseanbieter Max & Moritz<br />
<strong>Hunde</strong>wandertouren® wurden auf dieser Veranstaltung<br />
über 150,00 gespendet. Das im Januar 2011 gegründete<br />
Unternehmen hat somit bereits mit 500,00 € den Bau des<br />
Katzenhauses des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Paderborn</strong> unterstützt.<br />
Zentrum für Menschen mit Hund<br />
<strong>Paderborn</strong> und Arnsberg<br />
Ines Hermes<br />
Wir trainieren nach der D.O.G.S.<br />
Philosophie von Martin Rütter<br />
<strong>Hunde</strong> und deren Halter.<br />
Wir bieten Einzeltraining,<br />
Gruppentraining, Seminare etc. an.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.ruetters-dogs.de<br />
Standort <strong>Paderborn</strong><br />
(Fohling 20, 33106 <strong>Paderborn</strong>-Elsen)
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 16<br />
Unsere Notfälle ...<br />
Amber ist am 04.10.2006 geboren und eine sehr intelligente<br />
und lernfreudige Malinoishündin. Ursprünglich<br />
wurde sie wohl mal als Polizeihund ausgebildet, denn sie<br />
sucht nach Tabletten in Taschen, öffnet auch verschlossene<br />
Türen. Sie kam dann über mehrere Umwege zu<br />
ihrer letzten Besitzerin. <strong>Die</strong>se konnte sie aber aufgrund<br />
der neuen familiären Umstände nicht behalten. Amber<br />
ist im <strong>Tierheim</strong> leider völlig unterfordert und leidet sehr.<br />
Amber hat einen starken Spieltrieb und schwimmt super<br />
gerne. Wenn sie nicht an der Leine ist, versteht sie sich im<br />
Grunde sehr gut mit anderen <strong>Hunde</strong>n und fordert auch zum<br />
Spielen auf. An der Leine kommt ihr Beschützerinstinkt<br />
stärker hervor, dann werden auch alle <strong>Hunde</strong> angepöbelt.<br />
Amber ist sehr verfressen und auch futterneidisch,<br />
lernt aber über Leckerchen/Futter besonders schnell.<br />
Sie sollte in erfahrene Hände, wo man sie vor allem auch<br />
geistig fordert.<br />
Border-Collie-Rüde Leo, geb. 04.04.2006 wurde<br />
am 06.03.2011 wegen Trennung und<br />
Überforderung im <strong>Tierheim</strong> abgegeben.<br />
Leo begegnet anderen Menschen freundlich und aufgeschlossen,<br />
dennoch braucht Leo eine klare Führung, sowie<br />
Regeln und vor allem Sicherheit von seinen neuen Besitzern.<br />
Ansonsten versucht er seinen Kopf durchzusetzen.<br />
Leo ist kein Hund, dem man in der ersten Zeit, bürsten<br />
oder Halsbänder wechseln kann. Leo braucht<br />
eine gewisse Zeit um Vertrauen aufzubauen.<br />
Bekommt Leo die nötige Sicherheit, zeigt er sich bei seinen<br />
Bezugspersonen als lustiger, freundlicher und sehr<br />
anhänglicher Vierbeiner, der gerne und schnell lernt.<br />
Leo ist verträglich mit Hündinnen, bei Rüden entscheidet<br />
die Sympathie. Allerdings möchte Leo vermutlich lieber als<br />
Einzelhund gehalten werden, da er seine Menschen ganz<br />
für sich alleine haben möchte und zur Eifersucht neigt!<br />
Der Border Collie ist ein Arbeitshund, der<br />
nicht nur körperlich ausgelastet werden möchte,<br />
sondern auch geistig gefördert werden muss!<br />
Kann man Leo dies bieten, dann wird aus ihm ein liebenswerter<br />
und umgänglicher Familienhund!<br />
Der ca. 2-jährige Schäferhundrüde Santos wurde Ende<br />
Januar 2011 in Delbrück aufgegriffen. Santos ist ein<br />
freundlicher und neugieriger Rüde, der ein starkes Nachholbedürfnis<br />
zu haben scheint. Er ist recht temperamentvoll<br />
und braucht noch Erziehung. Aber er hat eine gute<br />
Auffassungsgabe und lernt schnell. Er ist jetzt wohl eher<br />
im richtigen „Flegelalter“, wo man schon mal gerne andere<br />
Rüden „anpöbelt“. Aber wer sich nur ein wenig mit<br />
Santos beschäftigt merkt schnell, dass man ihm solche<br />
Eigenarten auch abgewöhnen kann und er im Grunde eigentlich<br />
nur seinem Menschen alles recht machen möchte.<br />
Mit dem Besuch einer <strong>Hunde</strong>schule wäre sicherlich<br />
beiden – Santos und seinem neuen Besitzer/in – schnell<br />
geholfen.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 17<br />
Unsere Notfälle ...<br />
<strong>Die</strong> 6-jährige Katzendame Coco, eine Main-Coon-<br />
Mischlingskatze, war fast 5 Jahre vermittelt. Sie lebte mit<br />
einem weiteren Kater als reine Wohnungskatze bei ihrer<br />
Besitzerin. Als diese wegen beruflicher Veränderungen<br />
immer weniger Zeit für sie hatte, wurde Coco leider unsauber.<br />
So zeigen Katzen oft ihren Protest an! Coco ist<br />
schon eine kleine Diva, die gerne im Mittelpunkt steht.<br />
Sie ist unheimlich verschmust und sucht die Aufmerksamkeit.<br />
Coco würde sich vermutlich als Einzelkatze wohler<br />
fühlen. Vielleicht wäre die Möglichkeit rein und raus zu<br />
gehen für sie eine willkommene Option. Auf jeden Fall<br />
wäre es schön, wenn Coco Katzenfreunde finden würde,<br />
die ihr genügend Aufmerksamkeit zukommen lassen und<br />
vielleicht nicht ganztags berufstätig sind.<br />
Roberta lebt seit Oktober 2010 im <strong>Tierheim</strong> und zeigte<br />
sich anfangs gar nicht freundlich gegenüber Betreuern<br />
und Besuchern. Das hat sich aber inzwischen grundlegend<br />
geändert. Sie ist viel umgänglicher und manchmal<br />
sogar richtig verschmust geworden. Auch Katzen können<br />
sich also zum Positiven verändern. Nicht immer ist der<br />
erste Eindruck, den man bekommt, eine unumstößliche<br />
Charaktereigenschaft. So brauchte auch Roberta einfach<br />
nur Zeit um ihr „wahres ich“ zu zeigen. <strong>Die</strong> kleine, aber<br />
robuste, 2-jährige Katzendame kommt mit Artgenossen<br />
durchaus klar und weiß sich durchzusetzen. Nur auf<br />
Freigang – dafür ist sie nämlich viel zu neugierig – wird<br />
Roberta nicht verzichten mögen.<br />
<strong>Die</strong> hübsche Vicky – wegen ihrer Fellfarbe auch Glückskatze<br />
genannt – wird auf knapp ein Jahr geschätzt und<br />
kam, wie die meisten Katzen, als Findling zu uns. Artgenossen<br />
scheint sie nicht zu kennen und auch nicht sonderlich<br />
zu mögen, denn sie hält so viel Distanz wie möglich<br />
zu ihnen. Mit Menschen kommt sie dagegen ganz gut<br />
klar und schmust auch gerne – sofern sie es möchte! Sie<br />
ist eben eine richtige Katze: eigenwillig und selbstständig!<br />
Vielleicht hat Vicky als reine Wohnungskatze gelebt,<br />
da sie den Umgang mit anderen Katzen nicht kennt und<br />
bei allem was neu für sie ist auch unsicher reagiert. Aber<br />
wir wissen es nicht. Freigang im neuen Zuhause wäre<br />
daher schon wünschenswert.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 18<br />
Über das Leben hinaus -<br />
unseren Tieren eine sichere Zukunft geben<br />
Liebe Freundinnen und Freunde unseres <strong>Tierheim</strong>s,<br />
Menschen, die sich dazu entschließen, ein Testament<br />
zu verfassen, ziehen eine persönliche Bilanz. Sie erinnern<br />
sich an die Vergangenheit, schauen auf die Gegenwart<br />
und blicken in die Zukunft. In diesen Momenten<br />
fragt man sich:<br />
- Was bleibt am Ende?<br />
- Welche Spuren hinterlasse ich in dieser Welt?<br />
- Wer und was ist mir wichtig?<br />
- Wie kann ich über mein Leben hinaus helfen und mit<br />
dem, was ich erwirtschaftet und bewahrt habe, Sinn-<br />
volles leisten?<br />
Über Ihr Leben hinaus können Sie den Tieren<br />
helfen, wenn Sie unser <strong>Tierheim</strong> in Ihrem Testament<br />
bedenken. Einige Tierfreunde haben bereits<br />
von dieser vorausschauenden und nachhaltigen<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht. Es lohnt<br />
sich auf jeden Fall, einmal darüber nachzudenken.<br />
Gerne steht Ihnen auf Wunsch unser Vorstandsmitglied,<br />
Herr Eberhard Krelaus, persönlich und natürlich<br />
vertraulich für eine Beratung zur Verfügung. Diskretion<br />
ist für uns eine Selbstverständlichkeit.<br />
Bitte, denken Sie daran - Tiere sind dankbare Erben!<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0) 5252 4676 (ab 19:00 Uhr)<br />
Handy: +49 (0) 151 15619204<br />
Email: Eberhard.Krelaus@t-online.de<br />
Wir sagen herzlich Danke<br />
...für die vielen großzügigen Futterspenden<br />
Kibitzmarkt, Lichtenau<br />
Hagebaumarkt, Salzkotten<br />
Kaufland, Schloss Neuhaus<br />
Ellenbürger, Schloss Neuhaus<br />
Raiffeisenmarkt, Elsen<br />
Familie <strong>Die</strong>trich<br />
von der Brakeler Tierwelt<br />
Bernadette Ohlendahl-Bussas -<br />
für ihre tollen Futterspenden<br />
für die Spende der Klasse HB10c und<br />
ihres Lehrers Volker Pässler vom Berufskolleg<br />
in Schloss Neuhaus (153,00 EUR)<br />
für die Spende unserer jüngsten engagierten<br />
Tierfreundinnen, Lina und<br />
Jaqueline Timmerberg, die mit einem<br />
selbst und liebevoll gestalteten Plakat für<br />
die <strong>Tierheim</strong>tiere 20,51 EURO gesammelt<br />
haben.<br />
an die Firma Malermeister Ahle GmbH,<br />
die unser Hauptgebäude künstlerisch mit<br />
unserem <strong>Tierheim</strong>logo versehen hat.<br />
... und für die großartige Unterstützung<br />
und Spenden für die Untersuchung unseres<br />
akuten „Sorgenkindes“ Luca!
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 19<br />
Ein Jahr Vorstandsmitglied!<br />
von Ulrich Eisenhuth<br />
Ich möchte unseren Mitgliedern, Helfern und allen, die<br />
uns in irgendeiner Art und Weise unterstützen, mit diesem<br />
Bericht aufzeigen, wie schwierig es ist, unser <strong>Tierheim</strong><br />
am Leben zu erhalten und wie viel Arbeit wirklich dahinter<br />
steckt.<br />
Erst einmal kurz erklärt, wie ich überhaupt dazu gekommen<br />
bin:<br />
Meine Frau war und ist schon seit langem Mitglied in zwei<br />
Tierschutzvereinen. Nachdem unser erster gemeinsamer<br />
Hund, den sie mit in die Beziehung gebracht hat, verstorben<br />
war, sollte ein neuer zu uns kommen. <strong>Hunde</strong> waren<br />
von je her auch schon (fast) immer mein Ding, und wenn:<br />
Dann wollte ich auch einen aus dem <strong>Tierheim</strong> holen!<br />
Also gesagt, getan: nach Schloss Neuhaus und gleich<br />
beim ersten Besuch hatte es uns ein Schäferhundmischling<br />
(von einem Schäfer beschlagnahmt) angetan. Jackson<br />
war sein Name und dass er schon angeblich 10 Jahre<br />
alt sein sollte, schreckte uns beide nicht ab.<br />
So kam Jackson zu uns. Es klappte super mit ihm.<br />
So war der erste Kontakt zum <strong>Tierheim</strong> <strong>Paderborn</strong> da. Wir<br />
gingen zu jedem Fest und brachten auch jedes Mal einen<br />
Kuchen mit.<br />
Nachdem wir ein Eigenheim gebaut hatten, suchten wir<br />
einen zweiten Hund, damit Jackson nicht so allein war,<br />
wenn wir zur Arbeit gingen. Zu dem Zeitpunkt fanden wir<br />
in Schloss Neuhaus leider nichts passendes und durchstöberten<br />
das Internet. Ein Schäferhundweibchen (namens<br />
Manda, 8 Jahre) kam aus dem <strong>Tierheim</strong> Fulda zu<br />
uns.<br />
Leider musste Jacksons ein Jahr später über die Regenbogenbrücke<br />
gehen - und so suchten wir nach kurzer Zeit<br />
wieder einen Hund zu unserer Hündin. Es sollte ein Rüde<br />
sein, den fanden wir diesmal im TH Gütersloh, ein prächtiger<br />
Bursche namens Benno.<br />
Nachdem Benno und wir mit Manda nur zwei super schöne<br />
Jahre verbringen durften, fiel mir nach einigen Wochen<br />
- bei einem meiner ersten Arbeitseinsätze im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Paderborn</strong> im Katzenaussengehege (wie ich dazu kam -<br />
ein paar Zeilen später) - eine Schäferhundmischlingshündin<br />
(angeblich 10 Jahre) auf. Mandy lebt jetzt seit dem<br />
31.10.2007 bei uns.<br />
Soweit meine ersten Kontakte zum Tierschutz. Wie ging<br />
es jetzt weiter?<br />
Meine Frau bekam immer die Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
TH PB, ist aber nie hin gegangen (ich war noch<br />
kein Mitglied).<br />
2007 bin ich dann Mitglied geworden, um erst einmal mehr<br />
darüber zu erfahren, wie und was im <strong>Tierheim</strong> abläuft.<br />
Wir gingen zu der nächsten Mitgliederversammlung und<br />
prompt sprach Frau Votsmeier das Thema Reparaturen<br />
an. Wer weiß jemanden, oder wer könnte handwerklich<br />
helfen?<br />
Ich bat darum, mal eine Liste aufzustellen, was denn zu<br />
machen sei, und mit welcher Priorität.<br />
Und schwups war ich mitten im Geschehen.<br />
Man erledigte dies und sah das nächste, bzw. Mitarbeiter<br />
oder andere ehrenamtliche Helfer, mit denen man jetzt<br />
auch viel mehr Kontakt hatte, machten einen auf die verschiedensten<br />
Sachen aufmerksam.<br />
Leider hat man neben dem Beruf, der eigenen Familie<br />
(Frau und Tiere), dem Sport und dem eigenen Zuhause<br />
nicht unbegrenzt Zeit, im <strong>Tierheim</strong> alles sofort zu erledigen,<br />
daher geht alles nur so nach und nach.<br />
In den letzten drei Jahren ist einiges passiert.<br />
Nun stand wieder eine Mitgliederversammlung an und -<br />
wie alle drei Jahre - Neuwahlen. Zwei Vorstandmitglieder<br />
stellten sich nicht zur Wiederwahl. Herr Krelaus und ich<br />
wurden zur Wahl gestellt und die Mitglieder wählten uns<br />
in den Vorstand.<br />
Im Vorstand sind die einzelnen Aufgaben auf alle Mitglieder<br />
verteilt, d. h. jeder hat mehr zu tun als das, was sein<br />
Vorstandposten (z. B. Kassierer) aussagt.<br />
Meine Vorstandsaufgaben waren nun, wie vorher schon<br />
zum Teil, mich um die handwerklichen Sachen zu kümmern.<br />
Ich musste ab jetzt nicht mehr wegen jeder Reparatur<br />
bzw. Neuanschaffung nachfragen. Größere Anschaffungen<br />
werden natürlich mit dem gesamten Vorstand abgestimmt.<br />
Und für mich kam das umfassende Thema Internet dazu.<br />
Das heißt: neue Tiere einstellen, die Vermittelten herausnehmen,<br />
einmal alle Seiten zu durchforsten und natürlich<br />
den Internetauftritt einmal vollständig zu überarbeiten.<br />
Viele werden jetzt sagen: „Das kann ja nicht soviel sein!“,<br />
aber mindestens eine, manchmal auch zwei Stunden -<br />
fast jeden Abend - sitze ich nun am Rechner, um halt fürs<br />
<strong>Tierheim</strong> bzw. den Verein etwas zu erledigen.<br />
Es kommen täglich E-Mails, entweder zur Info, oder um<br />
irgendwelche Vorstandsdinge zu klären.<br />
<strong>Die</strong> Beschreibungen und Fotos (die teilweise noch zu<br />
bearbeiten sind) der Tiere, Infos etc. müssen eingestellt<br />
werden. Nach den Festen (die ca. alle 6-8 Wochen stattfinden)<br />
muss ein kleiner Rückblick verfasst werden.<br />
Ich kann sagen, durch den Einblick, den ich jetzt in den<br />
Hintergrund bekommen habe, kann man viele Sachen viel<br />
besser verstehen, die mir als ehrenamtlicher Helfer nicht<br />
immer sofort eingeleuchtet haben.<br />
Unser Ziel ist es, den vielen Tieren, die von Menschen verstoßen<br />
oder schlecht behandelt werden, zu helfen. Aber<br />
diese Hilfe fordert immer mehr Organisation und Geld.<br />
Zweites ist bei uns - wie bei nahezu allen Tierschutzorganisationen<br />
- Mangelware. Daher muss der Vorstand<br />
sehr oft abwägen, wofür kann das vorhandene, knapp bemessene<br />
Geld ausgeben werden, um auch weiterhin das<br />
Futter für die Tiere, die Tierarztkosten und - was genau<br />
so wichtig ist - die Gehälter für die Angestellten sicher zu<br />
stellen. Denn ohne Personal könnten wir die vielen Tieren<br />
nicht richtig versorgen.<br />
Es gibt immer so viele Dinge, die einkalkuliert werden
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 20<br />
müssen. Man bedenke: Allein die Gebäude sind fast 40<br />
Jahre alt und die Technik ebenfalls! Jeder, der ein Eigenheim<br />
hat, wird in diesem Zeitraum mindestens die Heizung<br />
schon mal erneuert haben, evtl. Fenster oder Türen, Wasserleitungen<br />
etc. Solche Sachen fallen bei uns natürlich<br />
auch an und das sind dann immer Kosten, die so richtig<br />
ins Geld gehen, was eigentlich gar nicht da ist. Mal eine<br />
Tür, eine Gehegetür, ein Stück Zaun ist nicht das Problem,<br />
aber solche großen Anschaffungen wie eine Heizungsanlage<br />
für den gesamten hinteren Quarantänebereich…..<br />
Oder z. B. kurz vor Weihnachten letzten Jahres, als plötzlich<br />
ein Teil des <strong>Tierheim</strong>s ohne Strom war. Der Elektriker<br />
kam sofort und stellte fest, dass es in der Verteilung schon<br />
geschmort hat. Also: <strong>Die</strong> ganze, 40 Jahre alte Verteilung<br />
raus und neu! Und das nicht erst in einer Woche, sondern<br />
sofort, denn der Betrieb im <strong>Tierheim</strong> geht ja weiter. Es war<br />
Winter und die Räume mussten warm bleiben (bis dahin<br />
war dort noch Elektroheizung), die Waschmaschinen und<br />
Trockner mussten laufen. Gott sei Dank ist sich die Elektrofirma<br />
dieses Problems bewusst gewesen und so war<br />
alles in zwei Tagen wieder in Ordnung. Aber so etwas<br />
kosten nicht nur 500 oder 1.000 €, sondern schon noch<br />
einiges mehr, und das zum Jahresende, wo es sowieso<br />
immer finanziell besonders eng wird!<br />
Eine andere Sache war zum Beispiel auch das Dach des<br />
Haupthauses, das auch in die Jahre gekommen war (undicht<br />
und kaum gedämmt). Nur durch die Unterstützung<br />
der Stadt <strong>Paderborn</strong> konnte es jetzt erneuert werden. Da<br />
das alles seine Zeit dauert, bis das geklärt war und alle<br />
Angebote eingeholt waren, hat uns der Winter schon erwischt<br />
und es konnte vorher nicht mehr gemacht werden.<br />
Durch die lange Kältephase ist dann auch der Schimmel<br />
im Haus wieder gekommen, den wir dann jetzt auch wieder<br />
bekämpfen mussten.<br />
Das sind alles Ausgaben, die halt nur indirekt unseren Tieren<br />
nützen, aber gemacht werden müssen.<br />
Unser <strong>Tierheim</strong> ist auch eine kleine Firma (mit allen Rechten<br />
und Pflichten), und da gibt es auch immer die Probleme,<br />
die jeder von uns auch an seinem Arbeitsplatz kennt.<br />
Der eine wird krank, die andere schwanger und irgendwie<br />
muss das alles aufgefangen werden, und zwar auch noch<br />
recht kurzfristig. <strong>Die</strong> Tiere müssen ihr Futter bekommen,<br />
die Boxen und Gehege müssen sauber gemacht werden<br />
und ein bisschen muss man sich auch noch um jeden<br />
kümmern.<br />
Gott sei Dank ist es momentan kein großes Problem, das<br />
Futter zu besorgen und zu bezahlen, aber wegen der<br />
Menge der Tiere, die wir in den letzten Monaten und auch<br />
jetzt immer noch haben und bekommen, könnte auch das<br />
mal wieder zum Problem werden, wer weiß.<br />
Dann kommt in diesem Jahr auch noch das lang ersehnte<br />
Katzenhaus dazu! Auch hierzu sind immer zusätzliche<br />
Termine erforderlich, die wahrgenommen werden müssen<br />
bzw. Entscheidungen, die wir absprechen müssen.<br />
Ich weiß das aus eigener Erfahrung - von der Zeit, bevor<br />
ich im Vorstand war -, das immer wieder Themen unter<br />
uns ehrenamtlichen Helfern auftauchten, über die dann<br />
diskutiert wurde. Man konnte halt nicht immer verstehen,<br />
warum das eine oder andere noch nicht geregelt wurde<br />
bzw. die Entscheidung so und nicht so ausfiel.<br />
Dazu kann ich jetzt halt sagen, dass man immer vor dem<br />
Problem steht: Was ist jetzt wichtiger? Z. B., um aus meinem<br />
Aufgabenbereich zu sprechen, repariere ich die <strong>Hunde</strong>hütte<br />
oder steige ich auf das Dach der Kleintierausläufe,<br />
um die vielen Blätter und Äste zu entfernen, unter denen<br />
sich das Dach besorgniserregend nach unten biegt? Wir<br />
haben gutes Wetter (Frühling), dann lässt man die Hütte<br />
noch etwas so und säubert das Dach. Jeder der dieses<br />
Dach kennt, weiß: Es sind nur die Kunststoffwellbahnen<br />
und wenn dort sieben Schubkarrenladungen voll Blätter,<br />
feuchter Erde und Äste darauf liegen, kann man sich vorstellen,<br />
wie es schon durchhing. Wieder etwas, was nicht<br />
geplant war, aber nun erst mal gemacht werden musste,<br />
damit nicht noch ein größerer Schaden entsteht.<br />
Oder was mir auch einfällt, seit Wochen steht bei mir zu<br />
Hause die Umrandung für den Zimmerteich (z.B. für Wasserschildkröten,<br />
auch so etwas wird uns manchmal gebracht),<br />
aber da dieser momentan nicht benötigt wird, wird<br />
dieser Einbau auch immer vorher geschoben.<br />
Und so habe ich noch einige Baustellen die zu erledigen<br />
sind, aber es geht halt nicht alles auf einmal.<br />
Ich hoffe Sie haben jetzt ein wenig mehr Verständnis für<br />
so einige Sachen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht<br />
immer zu verstehen sind. Aber seien Sie gewiss, dass bei<br />
uns als allererstes das Wohl der Tiere steht.<br />
Manchmal kann es leider auch passieren, dass Sie als<br />
Interessent, Gassigeher oder Helfer ein Vorstandsmitglied<br />
oder Mitarbeiter in einem Moment erwischen, wo ihn andere<br />
Zeitgenossen auf 180 gebracht haben. Sie werden<br />
das kennen, nicht immer kann man sich dann im Zaum<br />
halten. Falls ihnen so etwas bei uns schon mal passiert<br />
ist, möchte ich mich im Namen des Vorstandes und der<br />
Mitarbeiter entschuldigen.<br />
Leider ist es immer so, wenn etwas Negatives passiert,<br />
macht es sehr schnell die Runde und wird auch nicht so<br />
schnell vergessen. <strong>Die</strong> positiven Erlebnisse bleiben meistens<br />
nicht so nachhaltig im Gedächtnis. Ich möchte Sie<br />
noch bitten: Falls Ihnen bei uns etwas missfällt oder ärgert,<br />
sagen oder schreiben Sie es uns, nur so können wir<br />
besser werden!<br />
Natürlich dürfen Sie uns auch positive Dinge mitteilen, die<br />
hört doch jeder gern.<br />
Ich hoffe, wir können so gemeinsam noch viel Gutes für<br />
unsere Tiere bewirken.<br />
Im Namen der Tiere,<br />
Ulrich Eisenhuth
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 21<br />
Beschäftigung und Kopfarbeit für<br />
meinen Vierbeiner im Alltag<br />
von Yvonne Ottensmeyer<br />
Durch das tägliche Gassi gehen bekommt Ihr Hund zwar<br />
die nötige körperliche Auslastung, da sein Bewegungsdrang<br />
befriedigt wird, jedoch bleibt die Kopfarbeit auf der<br />
Strecke. <strong>Die</strong>se fehlende Kopfarbeit kann zu vielen negativen<br />
Folgen, wie z. B. Krankheit, Depression, Aggressivität<br />
oder anderen Verhaltensstörungen führen.<br />
Man benötigt keine teure <strong>Hunde</strong>schule oder unglaublich<br />
viel Zeit am Tag, um seinen Hund artgerecht auslasten zu<br />
können. Auf jedem Spaziergang oder Zuhause im Wohnzimmer<br />
kann man mit seinem Hund arbeiten und ihn geistig<br />
beschäftigen. <strong>Die</strong>s macht nicht nur dem Hund Spaß,<br />
sondern verstärkt auch die Beziehung zwischen Mensch<br />
& Hund.<br />
Denksportaufgaben<br />
Verpacken Sie Ihrem Hund doch mal Leckerlis in Zeitungspapier,<br />
in einem Karton, in Klopapierrollen, legen Sie<br />
diese an Stellen, die der Hund nicht sofort erreichen kann,<br />
unter einen umgedrehten Eimer zum Beispiel. Sie werden<br />
sehen, Ihr Hund wird sich richtig anstrengen, um eine Lösung<br />
zu finden.<br />
Beschäftigung auf Spaziergängen<br />
Ein Spaziergang bietet so viele Möglichkeiten, seinem<br />
Hund etwas Beschäftigung zu bieten.<br />
Lassen Sie ihn über Baumstämme oder andere Hindernisse<br />
springen. Schicken Sie ihren Hund um Bäume oder La-<br />
ternen. Auch auf Spaziergängen kann man seinem Hund<br />
viele Tricks beibringen, wie - zum Beispiel - rückwärts an<br />
einem Baum oder einer Mauer hochzuklettern.<br />
Natürlich braucht das eine vorherige Übung, aber Sie werden<br />
sehen, dass es Ihrem Hund sehr viel Spaß macht und<br />
es eine Abwechslung zu den alltäglichen Spaziergängen<br />
bietet.<br />
Trickdogging<br />
... ist eine der besten Möglichkeiten, seinen Hund geistig<br />
auszulasten und das schöne daran ist, man kann dies<br />
ganz gemütlich zuhause im Wohnzimmer machen. Es gibt<br />
unendlich viele Tricks, die man seinem Hund beibringen<br />
kann. Dazu gehören natürlich auch eine gewisse Kreativität<br />
und eigene Ideen.<br />
Leichte Tricks für <strong>Hunde</strong><br />
- Pfote geben<br />
- Drehung um die eigene Achse<br />
- Männchen<br />
- Rolle<br />
- Slalom durch die Beine<br />
- kriechen<br />
- rückwärts laufen<br />
Schwierige Tricks ( bei denen die <strong>Hunde</strong><br />
noch mehr nachdenken müssen)<br />
- verbeugen<br />
- sich schämen ( Pfote über die Nase legen)<br />
- Schubladen öffnen<br />
- Spielzeug & Gegenstände unterscheiden und bringen<br />
- Licht an- und ausmachen<br />
<strong>Die</strong>s ist nur eine kleine Auswahl an Tricks, die man seinem<br />
Hund zuhause beibringen könnte: Es gibt so viele Möglichkeiten!<br />
Natürlich lernt ein Hund das nicht sofort, man<br />
braucht dafür sehr viel Geduld. Aber Ihr Hund wird daran<br />
Freude haben und nach einiger Zeit selbstständig erlernte<br />
Tricks anbieten.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 22<br />
Nasenarbeit<br />
Nasenarbeit ist eine Beschäftigung, bei der der Hund<br />
unter Kontrolle des Menschen seine Instinkte ausleben<br />
kann. Auch diese Art der Beschäftigung kann man sowohl<br />
in der Wohnung, als auch auf Spaziergängen mit seinem<br />
Vierbeiner erarbeiten.<br />
Futter oder Spielzeug kann man wunderbar unterwegs im<br />
Wald, z.B. unter Baumstämmen oder im Laub, verstekken.<br />
Auch im Haus in anderen Räumen, in denen sich der<br />
Hund vorher nicht befindet. Auch hier muss unser Vierbeiner<br />
erst lernen, seine Nase gezielt einzusetzen und verstehen,<br />
dass er etwas suchen soll.<br />
Ihr Hund wird bereits nach kürzester Zeit verstanden haben,<br />
was wir von ihm möchten und er wird großen Spaß<br />
an dieser Art der Auslastung haben.<br />
<strong>Hunde</strong>sport<br />
<strong>Hunde</strong>sport ist eine mittlerweile sehr verbreitete Sportart,<br />
die vor allem stark der Beziehung und Bindung vom Hund-<br />
Mensch zugute kommt!<br />
Bei Agility geht es darum, eine Vielzahl von Hindernissen<br />
- wie Sprünge, Tunnel, einem Steg oder<br />
auch Slalom - abzuarbeiten. Dabei gibt es unterschiedliche<br />
Schwierigkeitsgrade und Techniken,<br />
die man zusammen mit seinem Hund erarbeitet.<br />
Später gibt es sogar die Möglichkeit, mit seinem Hund auf<br />
Turnieren anzutreten.<br />
<strong>Die</strong>s ist nur eine kleine Auswahl an Beschäftigungsarten,<br />
die Sie im Alltag mit Ihrem Hund ausüben können. Es ist<br />
eine gelungene Abwechslung zum Alltag, die Ihren Hund<br />
geistig, aber auch körperlich auslasten wird.<br />
Allerdings ist es ganz wichtig, dass Sie nicht zu viel machen,<br />
um Ihren Hund nicht zu überfordern. Genauso sollte<br />
man Geduld mit seinem Hund haben, denn jeder Hund<br />
lernt auf seine Weise unterschiedlich schnell. Manche<br />
<strong>Hunde</strong> brauchen etwas länger als andere, um das zu verstehen,<br />
was wir von ihnen möchten.<br />
Ihr Vierbeiner wird es Ihnen danken, wenn Sie ihn auf diese<br />
Art und Weise geistig auslasten und fördern. In allen<br />
dieser Beschäftigungsvarianten ist Ihrer Fantasie keine<br />
Grenze gesetzt!<br />
Haustierdiebstahl<br />
Es gibt Warnsignale! Deshalb achten Sie auf folgendes:<br />
1. Zeiten ändern sich, d. h. Tiere bleiben länger weg als<br />
gewöhnlich oder sie kommen auf Rufen nicht sofort nach<br />
Hause gelaufen oder wollen zu für sie ungewöhnlichen<br />
Zeiten unbedingt nach draußen<br />
2. Tiere ändern ihr Essverhalten, d. h. sie fressen nicht zu<br />
Hause oder aber sie kommen nach Hause und übergeben<br />
sich.<br />
3. Tiere vergrößern ihr Revier, d. h. Sie selbst, Freunde<br />
oder Nachbarn bemerken, dass ihr Tier sich in anderen<br />
Strassen oder Gegenden aufhält. Es kann durchaus sein,<br />
dass Tiere plötzlich 2 Kilometer und mehr „weglaufen“.<br />
4. Tiere reagieren auf laute Geräusche plötzlich panisch,<br />
d. h. normale Geräusche des Lebensumfeldes, eine Tür,<br />
die zugeschlagen wird, ein Löffel, der in der Küche auf den<br />
Boden fällt u. ä. erzeugt plötzlich Panik bei dem Tier.<br />
5. Tiere werden „Handscheu“ oder wollen nicht mehr in<br />
ihren geliebten Katzenkorb.<br />
6. Tiere wirken matt und schlafen extrem viel, sind dann<br />
noch die Pupillen der Tiere weit geöffnet ist, dann ist höchster<br />
Alarm angesagt, es ist bereits versucht worden, die<br />
Tiere zu narkotisieren!!!<br />
7. Tiere bekommen, wenn sie sich körperlich anstrengen<br />
plötzlich schlecht Luft, d. h. sie japsen nach Luft; auch hier<br />
höchster Alarm.<br />
8. Tiere riechen ungewöhnlich, mancher beschreibt diesen<br />
Geruch als Katzenurin, oder auch als den Geruch des<br />
Buchsbaums, oder auch den Geruch einer neuen Regenjacke.<br />
Hier ist auch höchster Alarm angesagt.<br />
9. Tiere kommen mit kreisrunden Verletzungen oder Beulen<br />
nach Hause. Höchster Alarm.<br />
Immer wieder gibt es folgende Vorkommnisse, wenn<br />
in einer Region Tiere –Katzen und <strong>Hunde</strong> – verschwinden:<br />
1. Fremde Personen schauen sich den Inhalt von gelben<br />
Säcken bzw. gelben Tonnen an und schauen sich auch<br />
Grundstücke an.<br />
2. Personen klingeln und wollen Zeitschriftenabos verkaufen,<br />
vor allem wird teils auch nach Interesse an Tiermagazinen<br />
gefragt.<br />
3. Personen klingeln und wollen Tierfutter verkaufen oder<br />
dafür Spenden. Teils auch andere Spenden z. B. für <strong>Tierheim</strong>e<br />
Futtersenden, oder für Behinderte usw.. Sie sind
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 23<br />
völlig skrupellos und haben sogar gefälschte <strong>Die</strong>nstausweise<br />
angebliche seriöser Organisationen. Alles um an<br />
Anschriften mit Haustieren ran zu kommen!!!<br />
4. Mehrmals wurden, vor allem auch in den Abend- und<br />
Nachtstunden ortsfremde Personen mit Rücksäcken<br />
beobachtet, die durch die Gegend spazieren.<br />
5. Kombis und Transporter, sowohl mit auswärtigen, als<br />
auch ortsnahen KFZ-Kennzeichen, die langsam die Straßen<br />
abfahren. <strong>Die</strong>se auffälligen Transporter oder Kombis<br />
haben meist die Besonderheit, dass man nicht ins Innere<br />
des Fahrzeugs blicken kann, d. h. die Scheiben sind oder<br />
wurden nachträglich blickdicht gemacht.<br />
Nachts schrauben sie eine Bodenplatte heraus und lokken<br />
die Tiere mit Sexualhormonen an. Dann werden sie<br />
mit giftigen Substanzen betäubt und eingefangen zum<br />
Verkauf an Labore usw.. Man hat auch schon gehäutet<br />
Tierkadaver vorgefunden.<br />
Ein QUALVOLLER Tod!!! Da sie es teils auch nur auf die<br />
Felle absehen.<br />
6. Immer wieder befinden sich diese fremden Personen<br />
oder Fahrzeuge an ruhigen Orten innerhalb der Gemeinde,<br />
z. B. Friedhöfe, Sport- und Spielplätze, Parkplätze. Oft<br />
sind die gerade diese Plätze nachts schlecht beleuchtet<br />
oder weniger befahren. Mitunter befinden sich an diesen<br />
Stellen Futterreste, Futterschälchen oder getränkte Taschentücher.<br />
7. Besondere Aufmerksamkeit sollte man haben sobald es<br />
dunkel wird. Aber auch die frühen Morgenstunden, wenn<br />
es bereits hell ist, sind gefährlich.<br />
8. Immer wieder verstärken sich Meldungen von vermissten<br />
Tieren, wenn in einer Region Altkleidersammlungen<br />
waren. <strong>Die</strong> Körbe bleiben meist 2- 4 Tage stehen. <strong>Die</strong> Körbe<br />
o. ä. werden hauptsächlich in Nebenstraßen, Sackgassen<br />
oder nachts schlecht bedeuteten Bereiche in Massen<br />
aufgestellt. Hauptstr. i. d. R. nur an angrenzenden Bereichen.<br />
Das verschwinden der Tiere hält auch noch in den<br />
Nächten und frühen Morgenstunden nachdem die Altkleider<br />
eingesammelt wurden an. Oft sind vor und in der Zeit<br />
der Aufstellung der Spendenbehälter (meist Körbe) Spaziergänger<br />
beobachtet worden z. B. ältere harmlos wirkende<br />
Damen (sie kundschaften aus wo Haustiere sind).<br />
Spendet Altkleider, Schuhe z. B. einfach beim Deutsche<br />
roten Kreuz der Diakonie oder in Container der Städte!!!<br />
<strong>Die</strong> meisten anderen sind verdächtig mit Tierfängern zumindest<br />
eng zusammen zu arbeiten..<br />
Was kann man tun:<br />
1. Aufmerksam sein!!! Es kann jedem passieren, dass<br />
sein Tier gefangen werden soll! Wenn viele Bürger aufpassen,<br />
dann sind wir alle eine starke Gemeinschaft und<br />
werden mit Sicherheit Tätern ihre „Arbeit“ erschweren.<br />
2. Sie können uns per Handy erreichen. Schreiben Sie<br />
Kennzeichen genau auf, schauen Sie lieber zweimal auf<br />
das Kennzeichen, Personen die Übles im Schilde führen,<br />
„arbeiten“ mit Kennzeichen, bei denen sie Buchstaben<br />
oder Zahlen abkleben.<br />
Es werden auch Kennzeichen getauscht, daher immer<br />
auch aufschreiben wie das Fahrzeug aussieht. Versuchen<br />
sie zusätzlich die Personen zu beschreiben. Niemals<br />
sich selbst in Gefahr begeben, sondern die Polizei sofort<br />
informieren.<br />
3. Manchmal ist der „Bauch“ das beste Warnsignal.<br />
4. Wenn Sie feststellen, dass eventuell Tierfänger in Ihrer<br />
Region sind, lassen Sie Ihre Katzen nachts nicht raus. <strong>Die</strong><br />
Fänger arbeiten mit Lockstoffen, ihr Tier hat keine Chance,<br />
es muss dem inneren Drang nachgehen und wird dem<br />
Fänger in die Arme laufen. <strong>Die</strong>se Sexualduftstoffe ziehen<br />
Katzen jeden Geschlechts sowie kastrierte Tiere gleichermaßen<br />
stark an.<br />
5. Sprechen Sie auch mit Freunden und Nachbarn, wenn<br />
Sie auffällige Beobachtungen machen. Warnen Sie andere<br />
Tierbesitzer. Es wurden auch bereits <strong>Hunde</strong> von umzäunten<br />
Grundstücken gestohlen.<br />
6. Sollten Tiere bereits verschwunden sein, erstatten Sie<br />
bei der Polizei Strafanzeige, rufen Sie uns an.<br />
Weitere Informationen zum Thema auch im Internet zu<br />
finden unter:<br />
www.katzensuchdienst.de<br />
www.im-sinne-der-tiere.de<br />
tp://www.pfotensuche.de/index.php?option=com_<br />
content&task=view&id=249&It<br />
emid=153 u jetzt auch http://www.haustierdiebstahlin-deutschland.de/<br />
Für Zusatzinfos bzgl. Haustierdiebstahl bzgl.<br />
Kleidersammlungen:<br />
Bürger gegen bundesweiten Haustierdiebstahl,<br />
Verein i. G.<br />
U. Engel - Tel. 0172-6907643 (Hessen)<br />
D. Völker - Tel. 0170-2803030 (Rheinland-Pfalz)<br />
http://www.haustierdiebstahl-in-deutschland.de/<br />
auffaellige-vereine-1.html<br />
Wer hat Zeit und Lust, unseren Mitarbeitern<br />
beim täglichen Reinigungs- und Pflegedienst im<br />
<strong>Tierheim</strong> tatkräftig „unter die Arme zu greifen“?<br />
<strong>Die</strong> Arbeit wird jetzt immer mehr, die Helfer - gerade<br />
auch aus anderen sozialen Einrichtungen wegen dortiger<br />
finanzieller Kürzungen - aber leider immer weniger!<br />
Finanziell können wir uns keine weitere Kraft leisten<br />
und sind somit auf die Hilfe weiterer Ehrenamtlicher<br />
angewiesen.<br />
<strong>Die</strong> Hauptarbeitszeit ist von 08:00 bis 13:00 Uhr, und<br />
das bei einer 7-Tage-Woche. Es wäre schon eine<br />
enorme Entlastung, wenn jemand an einem festen<br />
Wochentag helfen könnte. Sprechen Sie uns an!<br />
Gabi Votsmeier - Handy: 0151-12742900
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 24<br />
<strong>Die</strong> <strong>Hunde</strong> - Tita<br />
Tierische -Tagesbetreuung<br />
Patricia Marxcord<br />
Am Kleeberg 1<br />
33178 Borchen<br />
Tel.: 05251-398814<br />
Handy: 0173-8861069<br />
www.<strong>Hunde</strong>-Tita.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Hunde</strong>-Tita bietet viele Vorteile für Hund und Halter!<br />
Vorteile für den Hund:<br />
- eine kompetente und erfahrene Betreuung<br />
- Toben und Spielen mit Artgenossen<br />
- viel Platz und frische Luft im wunderschönen Almetal<br />
- Ausruhen im Haus<br />
Vorteile für den Halter:<br />
- ein gutes Gefühl während Ihrer Abwesenheit<br />
- einen zufriedenen und ausgelasteten Hund<br />
- ... auf Wunsch auch frisch gebadet oder manikürt<br />
Außerdem gibt es:<br />
- Abholung nach Vereinbarung<br />
- Welpen-Spielstunden<br />
- Baden<br />
- Krallen- und Ohrenpflege<br />
- Haustierbetreuung zu Hause<br />
Tierarztpraxis am Richtweg<br />
Christiane Jank · Esther von Lom<br />
Richtweg 6 · 33175 Bad Lippspringe<br />
Tel.: 05252 4235<br />
Tierärztinnen: Christiane Jank (Kleintiere, Pferde)<br />
Esther von Lom (Nutztiere)<br />
Laura Klöser (Kleintiere)<br />
Kleintier- Mo, Mi, Do, Fr 16.00 – 18.00 Uhr<br />
sprechstunden: Di 18.30 – 19.30 Uhr<br />
Sa 11.00 – 12.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Do, Fr 18.00 – 12.00 Uhr<br />
Mo, Di, Mi, Do, Fr 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Sa 10.00 – 12.00 Uhr<br />
Internet: www.tierarzt-lippspringe.de<br />
<strong>Hunde</strong>pension, <strong>Hunde</strong>schule<br />
und Ausbildungszentrum<br />
Tel. 0 29 53 / 98 27 27<br />
Auf der Hödde 9 • 33181 Leiberg<br />
Ob groß<br />
oder klein,<br />
bei uns ist<br />
JEDER<br />
Hund<br />
herzlich<br />
willkommen!<br />
www.maydog.de
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 25<br />
… so geht es weiter:<br />
Katzenhausneubau<br />
In den letzten beiden <strong>Tierheim</strong>zeitungen berichteten<br />
wir bereits von der Entwicklung unseres Katzenhausneubaus.<br />
Über den weiteren Fortschritt<br />
möchten wir Sie hiermit auf dem Laufenden halten.<br />
Im März erfolgte der Anschluss an die Kanalisation.<br />
Wie Sie auf dem Bild gut erkennen können, wurde auch<br />
das <strong>Tierheim</strong>hauptgebäude frisch gestrichen und mit<br />
unserem Logo versehen.<br />
Nun geht es im Neubau mit großen Schritten voran. Elektrik,<br />
Heizung und Wasserversorgung sind schon verlegt.<br />
Der Estrich wurde gegossen und die Wände verputzt.<br />
<strong>Die</strong> Fenster und Türen wurden eingesetzt und die Fliesenarbeiten<br />
haben begonnen.<br />
HUNDE UND<br />
<strong>Hunde</strong>schule: Einzel-/ Gruppenunterricht · Kurse<br />
Tierpension: <strong>Hunde</strong> · Katzen · Kleintiere<br />
TellingtonTTouch: Menschen · Tiere<br />
A L L E S U N T E R E I N E M D A C H<br />
Resi & Robert Rübbelke GbR • Im Kuhlen 14 • D-33129 Delbrück-Westenholz<br />
www.hundeundruebbelke.de • info@hundeundruebbelke.de<br />
Telefon 0 29 44 / 9 74 93 23 • Telefax 0 29 44 / 9 74 93 26
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 26<br />
<strong>Tierheim</strong>splitter<br />
von Gabi Votsmeier<br />
Beschlagnahmungen nehmen immer größer<br />
werdende Ausmaße an!<br />
Ein Veterinäramtstierarzt hat viel zu tun! Eine seiner Aufgaben<br />
ist es, gemeldete Missstände zu überprüfen und<br />
zu handeln. Hier geht es um unterschiedliche Tiere. Immer<br />
öfter geraten Bauern ins Visier des Veterinäramtes.<br />
Natürlich können wir Großvieh wie Pferde, Kühe, Schweine,<br />
Schafe oder ähnliches nicht im <strong>Tierheim</strong> aufnehmen.<br />
Darauf sind wir nicht eingerichtet. Aber häufig kommt es<br />
vor, dass im Zuge der Überprüfung der Schafs- oder Pferdehaltung<br />
auch <strong>Hunde</strong> in schlechtem Zustand oder nicht<br />
artgerechter Unterbringung angetroffen werden. <strong>Die</strong>se<br />
werden dann uns überstellt.<br />
So fanden bis zur Jahreshälfte der Schäferhundwelpe<br />
Barney (sein Besitzer hatte <strong>Hunde</strong>halteverbot), Rottweilerwelpe<br />
Cliff (Besitzer durften gar keinen Rottweiler halten!),<br />
Dobermannhündin Zora (vom Besitzer an der Kette<br />
im Garten bzw. Garage gehalten), die Border Collies Wotan<br />
(siehe Foto) und Fenja (abgemagert und im Verschlag<br />
gehalten), der Berner Sennenhundrüde Dino (wurde gar<br />
nicht mehr versorgt – der Zwingereingang war schon mit<br />
Spinnenweben zugewebt!), der Jack-Russel-Mischling<br />
Dobbi (an der Kette in der Garage gehalten) und der Shepard-Mischling<br />
Sky den Weg zu uns ins <strong>Tierheim</strong>. Dazu<br />
noch etliche Katzen und Kleintiere. Beängstigend! Allein<br />
8 <strong>Hunde</strong> in einem halben Jahr! 7 davon wurden uns übereignet,<br />
einer musste zurück! Leider!<br />
Wotan ist noch einer von ihnen, der ein Zuhause – liebend<br />
gern als Zweithund – sucht! Sie sind vielleicht nicht immer<br />
einfach, die <strong>Hunde</strong> mit schlechter Vergangenheit, aber<br />
dankbar! Und durchaus lernfähig!<br />
Lizzy – absichtlich geschwängert - und dann<br />
ins <strong>Tierheim</strong> abgeschoben!<br />
Mitte Februar rief eine junge Frau im <strong>Tierheim</strong> an, die<br />
ganz schnell – am liebsten sofort! – ihre Katze abgeben<br />
wollte. <strong>Die</strong>se würde sie nur noch attackieren und sie traue<br />
sich nicht mehr ins Zimmer. Nebenbei erwähnte sie dann<br />
noch, dass ihre Katze drei Junge hätte, die vor drei Tagen<br />
geboren wären. <strong>Die</strong>ses wäre bewusst geschehen, da sie<br />
gerne mal kleine Katzen aufwachsen sehen wollte. Unsere<br />
Einwände, dass eine junge Katzenmama im <strong>Tierheim</strong><br />
wesentlich mehr Stress ausgesetzt sei wie in einem ruhigen<br />
privaten Zuhause, war ihr völlig egal. Sie wollte die<br />
Katze so schnell wie möglich loswerden.<br />
Wir versprachen, uns nach einer Pflegestelle umzuhören<br />
und die Katzen aufzunehmen. Leider fanden wir nichts<br />
Geeignetes und so mussten die vier Katzen ins <strong>Tierheim</strong>.<br />
Gebracht wurde uns die kleine Familie - notdürftig eingepackt<br />
- in einer Kiste mit übergestülptem Wäschekorb, wo<br />
sich die Mutterkatze jederzeit hätte befreien können. Mit<br />
Mühe und Not schafften wir sie in eine Box auf unserer<br />
„Isolierstation“. Hier hatte sie wenigstens etwas Ruhe. <strong>Die</strong><br />
erste Zeit traute sich Lizzy (siehe Foto), so tauften wir die<br />
Mama, gar nicht aus der großen Transportbox, die wir als<br />
Unterschlupf mit hineingestellt hatten, heraus. Mit der Zeit<br />
aber bekam sie Vertrauen zu uns. <strong>Die</strong> Kleinen gediehen<br />
prächtig und wurden im Alter von 8-10 Wochen vermittelt.<br />
Lizzy zog ins Katzenwohnzimmer zu den anderen Katzen<br />
um. Im <strong>Tierheim</strong> konnten wir bei Lizzy kein aggressives<br />
Verhalten feststellen. Sie wurde vermittelt. Dort fing<br />
sie nach einiger Zeit wieder an, die Leute zu attackieren.<br />
Sie kam zurück. Wir vermuten, dass bei Lizzy reine Wohnungshaltung,<br />
wie sie es bei der Vorbesitzerin erlebt hat,<br />
wohl traumatische Erinnerungen hervorruft. Sie sollte daher<br />
im neuen Zuhause unbedingt Freigang haben.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 27<br />
16 verwahrloste Katzen aus der Wohnung<br />
geholt!<br />
Im vorhergehenden Kapitel schrieben wir ja bereits<br />
über Beschlagnahmungen durch das Veterinäramt. Am<br />
18.04.11 gab es eine solche bei einem jungen Mann, bei<br />
dem seit Jahren Tiere – <strong>Hunde</strong>, Katzen und Kleintiere –<br />
beschlagnahmt werden. Der junge Mann ist weder finanziell<br />
noch sonst wie in der Lage, Tiere zu halten und zu<br />
versorgen. In jedem einzelnen Fall zieht er vor Gericht. Er<br />
ist ja ohne Arbeit und hat ein Recht auf Prozesskostenhilfe!<br />
<strong>Die</strong> Katzen wurden in diesem Fall bei einem Kontrollbesuch<br />
gesichtet und gleich komplett mitgenommen. Sie<br />
sind verfloht und vernachlässigt, in keinem guten Zustand<br />
und müssen erst mal aufgepäppelt werden. Erst vor 2<br />
Jahren wurden bei demselben Mann 18 Katzen herausgeholt.<br />
Uns stellt sich die Frage, wann und woher er sich<br />
die nächsten Tiere holen wird. Ein Einzelfall! Traurig, aber<br />
wahr!<br />
Keine drei Wochen später fand der Veterinäramtsarzt bei<br />
seinem Kontrollbesuch 6 weitere Katzen, die der Mann<br />
vorab irgendwo versteckt gehalten hat…..<br />
Gott sei Dank haben schon viele der netten Stubentiger<br />
eine neue Heimat gefunden. Sieben von ihnen – darunter<br />
die nette Katzendame Kim – warten hier auf eine zweite<br />
Chance. Eine Chance auf ein endgültiges Zuhause bei<br />
verantwortungsbewussten Katzenhaltern, die einer Katze<br />
die Zuwendung und Fürsorge bieten, die sie verdient hat<br />
– bis zum Lebensende!<br />
16 Riesenkaninchen auf einen Streich!<br />
Im April konnte eine Tierfreundin ihren Nachbarn davon<br />
überzeugen, seine Kaninchenhaltung aufzugeben.<br />
<strong>Die</strong> Haltung war mehr als katastrophal und - Dank einer<br />
persönlichen Veränderung - wollte der Kaninchenbesitzer<br />
ohnehin einen Großteil der Tiere abgeben. Gott sei<br />
Dank konnte die besonnene Tierfreundin ihn überreden,<br />
die Zucht ganz aufzulösen. Aber wohin mit all den Tieren?<br />
Denn es musste schnell gehen! Bevor er es sich noch einmal<br />
anders überlegte!<br />
So wurden eilig Vorbereitungen getroffen, umliegende<br />
<strong>Tierheim</strong>e angesprochen und unsere Tierärztin informiert.<br />
Alle Kaninchen sollten beim Verladen vorab kurz<br />
untersucht und geimpft werden. Innerhalb eines Tages<br />
stand die ganze Aktion! <strong>Die</strong> Tiere wurden innerhalb von<br />
2 Tagen tierärztlich durchgecheckt und ins <strong>Tierheim</strong> gebracht.<br />
6 Kaninchen fanden in 3 umliegenden <strong>Tierheim</strong>en<br />
Unterkunft. 16 kamen noch zu uns. Nach Geschlechtern<br />
getrennt wurden sie in unseren Aussengehegen unterge-<br />
bracht. <strong>Die</strong> Böcke wurden in der nächsten Woche gleich<br />
kastriert. <strong>Die</strong> Tiere mit Augenentzündungen und Bißverletzungen<br />
wurden behandelt.<br />
Unmengen von Grünfutter musste besorgt werden, denn<br />
es handelte sich hier nicht um Zwergkaninchen, sondern<br />
um ausgewachsene Stallhasen. Eine unserer Kleintierbetreuerinnen<br />
organisierte Spenden – u. a. vom Raiffeisen<br />
– in Form von Unterkünften und Futter. Eine großzügige finanzielle<br />
Spende der Tierfreundin, die die Kaninchenbande<br />
befreite, half uns enorm, die anfallenden Tierarzt- und<br />
Futterkosten zu tragen. Natürlich blieb es auch nicht aus,<br />
dass noch Nachwuchs kam, schließlich liefen die Kaninchen<br />
bei ihrem Ex-Halter alle in einem Stall zusammen<br />
herum.<br />
Inzwischen konnten viele schon gut untergebracht werden<br />
in großzügige Außenhaltungen. 6 große und vier junge<br />
Kaninchen warten noch auf ein artgerechtes Zuhause!<br />
Vielleicht bei Ihnen?<br />
<strong>Tierheim</strong>splitter – so nenne ich meine kurzen Schilderungen<br />
mitten aus meiner Tierschutzarbeit. Ich bin sicher,<br />
auch in der nächsten Ausgabe unserer <strong>Tierheim</strong>-Zeitung<br />
wird wieder Trauriges und Schönes auf Sie warten.<br />
Bis dahin, Ihre Gabi Votsmeier vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Paderborn</strong>.<br />
Unsere Vierbeiner freuen sich immer über<br />
Futterspenden!<br />
Gerade jetzt bei der Katzenflut, brauchen wir Unmengen<br />
von Katzennass- und Trockenfutter.<br />
Unsere <strong>Hunde</strong> würden sich riesig über Leckerchen<br />
freuen.<br />
Und mit Grünfutter und Heu machen sie unsere Kleintiere<br />
glücklich!
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 28<br />
Vom missachteten „Vieh“ zum<br />
geliebten „Gute-Laune-Bär“!<br />
von Gabi Votsmeier<br />
Leider kommt es immer häufiger vor, dass Tiere vom<br />
Veterinäramt beschlagnahmt und ins <strong>Tierheim</strong> gebracht<br />
werden. Zu uns kommen in der Regel <strong>Hunde</strong>, Katzen<br />
und Kleintiere. Großtiere wie Pferde, Kühe, Ziegen oder<br />
Schafe können wir leider nicht aufnehmen, darauf sind<br />
unsere Kapazitäten nicht ausgelegt.<br />
<strong>Die</strong> Gründe, die eine Beschlagnahme rechtfertigen, reichen<br />
von nicht artgerechter – eher miserabler – Unterbringung<br />
bis hin zur Vernachlässigung und Misshandlung.<br />
Es gibt auch Fälle, wo Tierbesitzer schon längst ein<br />
Tierhalteverbot per Gericht haben und trotzdem immer<br />
wieder Tiere halten. Gut, dass der Veterinäramtstierarzt<br />
gerade diese Leute regelmäßig kontrolliert!<br />
Zunächst befinden sich die Tiere nur in unserer Obhut,<br />
gehören aber noch dem Besitzer, dem sie weggenommen<br />
wurden, bis die rechtliche Seite geklärt ist.<br />
Manchmal ziehen sich solche Tierschutzfälle über viele<br />
Monate bis Jahre hin, besonders wenn die Angelegenheit<br />
vor Gericht geht. Manchmal gehen die Tiere auch<br />
an den Eigentümer zurück. Wenn er beispielsweise eine<br />
bessere Unterkunft vorweisen kann oder er aber das Eigentum<br />
– also das Tier - einem anderen verkauft, der es<br />
nachweislich tierschutzgerecht unterbringen kann. Einige<br />
lassen es aber nicht erst auf eine gerichtliche Auseinandersetzung<br />
ankommen, besonders wenn sie vielleicht<br />
noch die Kosten tragen müssen, falls das Urteil nicht in<br />
ihrem Sinne ausfällt. Dann treten sie das Eigentum des<br />
Tieres an uns ab.<br />
Einige „Wiederholungstäter“ lassen es jedes Mal auf einen<br />
Streit vor Gericht ankommen. Sie beziehen ja – dank<br />
„Vater Staat“ – Prozesskostenhilfe. Es kostet sie nichts,<br />
da sie ohnehin kein Geld haben und von Hartz IV leben.<br />
Und wir als Tierschutzverein bleiben – trotz gewonnenem<br />
Prozess – auf unseren Kosten sitzen, da beim Kläger<br />
nichts zu holen ist. Geld, das wir liebend gern viel sinnvoller<br />
einsetzen könnten!<br />
In manchen Fällen schafft es der Veterinäramtstierarzt<br />
aber auch, die Tierhalter davon zu überzeugen, ihr Tier<br />
aus freien Stücken abzugeben. <strong>Die</strong>se werden dann dem<br />
<strong>Tierheim</strong> sofort übereignet und für sie kann dann umgehend<br />
ein gutes Zuhause gesucht werden.<br />
So auch im Falle von Rocky, einem Labrador-Bordeaux-<br />
Doggen-Mischling. Bei der Kontrolle einer schlechten<br />
Pferdehaltung entdeckte der Veterinär den Hund und bekam<br />
ihm vom mürrischen Tierhalter gleich mit. So landete<br />
Rocky – eigentlich Robbe genannt, weil er so dick war!<br />
– im <strong>Tierheim</strong>. Auf dem Kopf eine riesige Beule und stark<br />
entzündete Ohren erforderten bei ihm gleich den ersten<br />
tierärztlichen Einsatz. Rocky genoss die Aufmerksamkeiten,<br />
die ihm hier zuteil wurden, sehr und wollte nach kurzer<br />
Zeit gar nicht mehr weggesperrt werden.<br />
Rocky hatte Glück! Ein bekanntes Pärchen war auf der<br />
Suche nach einem geeigneten Zweithund. Wir dachten<br />
gleich an Rocky und so fand recht schnell ein erstes Ken-<br />
nenlernen statt, dem viele weitere folgten. Nach ein paar<br />
Wochen konnte Rocky – jetzt getauft auf Odin! - „probeweise“<br />
umziehen. Denn es gab einiges, was bedacht<br />
werden musste. Wie verhielt er sich im Haus, was er ja<br />
gar nicht kannte? Wie vertrugen sich die <strong>Hunde</strong> zu Hause?<br />
Konnte Rocky alleine bleiben? …und, und, und…viele<br />
Fragen, auf die es ja erst Mal keine Antwort gab.<br />
Nach kurzer Zeit erhielten wir folgende Mail:<br />
Seit Mittwochabend ist er da und bisher verläuft alles sehr<br />
gut.<br />
Odin kann 2 Stunden alleine bleiben, ohne nennenswerte<br />
Probleme. Eine längere Zeit haben wir bisher noch<br />
nicht ausprobiert. Er ist stubenrein, hat keinerlei Ambitionen,<br />
auf die Couch oder ins Bett zu krabbeln, und er<br />
ist nachts ruhig und schläft durch. Zecken lässt er sich<br />
ohne Probleme entfernen, er kann sogar „Pfötchen“ geben,<br />
und es ist für ihn hier im Haus „normal“, dass wir<br />
das Zimmer auch ohne ihn verlassen. Bisher gab es in<br />
Bezug auf „Wegsperren“ keine Probleme. Wir provozieren<br />
allerdings auch keine Situationen, in denen er sich<br />
bedrängt fühlen könnte. Soll er irgendwo mal NICHT<br />
hin, rempeln wir ihn vorsichtig aus dem Weg, statt ins<br />
Halsband zu greifen, was er missverstehen könnte.<br />
Er schnarcht nachts wie ein ausgewachsener Kerl, findet<br />
Katzen ganz toll zum jagen und hat auf den Spaziergängen<br />
schon einige Male aufgedreht bei Feldhasen.<br />
Heute Morgen in aller früh sind wir mit den Beiden zum<br />
Stall gelaufen, und er zeigte bei unserem Pferd keinerlei<br />
Jagdtrieb, geschweige denn erhöhtes Interesse.<br />
Mit Loki wird es allerdings länger dauern, bis eine dicke<br />
Freundschaft entsteht. Momentan halten wir die Rüden<br />
im Haus getrennt, da es doch zu Ansätzen von Spannungen<br />
zwischen ihnen kommt. Um von vornherein Pöbeleien<br />
und <strong>Hunde</strong>schlägereien aus dem Weg zu gehen,<br />
fahren wir im Moment die ganz sichere Methode. Wir<br />
gehen mit Odin und Loki gemeinsam ausgiebig spazieren<br />
und danach kommen beide im Garten ohne Leine<br />
in Kontakt. <strong>Die</strong> beiden testen sich auf ganz vorsichtige<br />
Weise an und bisher hat es keine Ärger gegeben.<br />
Beispiel: Odin liegt nach langem Spaziergang auf der Wiese<br />
und möchte seine Ruhe haben und schlafen, Loki kommt<br />
trotzdem schnüffeln. Odin brummelt Loki an, vermeidet<br />
dabei aber jeglichen Blickkontakt, steht auf und sucht sich<br />
ein neues Ruheplätzchen. Loki lässt ihn in Ruhe. Danach
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 29<br />
liegen die Rüden 4 Meter auseinander und es ist Ruhe.<br />
Ich denke, für den Anfang kann man sich nicht mehr<br />
wünschen. Zumal es sich ja bei beiden um ausgewachsene<br />
Rüden handelt, die sich auch erstmal richtig kennen<br />
lernen müssen. Grenzen müssen gezogen werden,<br />
und die Rangordnung muss noch festgelegt werden.<br />
Odin hat auch eine eigene Muschel, die er zwar mit Brummeln<br />
auch mal Loki überlassen muss, aber er tut es. Wir<br />
überlegen schon, ein größeres Exemplar anzuschaffen,<br />
damit er „ganz reinpasst“.<br />
Er hat bisher auch keine neuen Ohnmachtsanfällebekommen.<br />
Er trägt derzeit auf Spaziergängen ein<br />
breites Lederhalsband und die Kette mit Stopp (nicht<br />
eingeklinkt, als Notanker für mich aber „einsatzbereit“).<br />
<strong>Hunde</strong>begegnungen waren bisher alle ok.<br />
Er ist übrigens ein Mülleimerdieb, wenn man nicht aufpasst,<br />
und er öffnet ganz toll Türen. Da wir allerdings bereits<br />
so einen Kandidaten hier im Haus haben, sind sämtliche<br />
wichtige Türen hier stets abgeschlossen.<br />
…und dann nach ein paar Wochen, diese Mail:<br />
Liebe <strong>Tierheim</strong>mitarbeiter,<br />
wir melden uns heute kurz bei Ihnen, um Ihnen Bescheid<br />
zu geben, dass wir Odin fest übernehmen,<br />
morgen hier in Unna beim Amt anmelden.<br />
Wir haben Odin gestern auch bei unserem Tierarzt röntgen<br />
lassen. Leider mit sehr schlechten Nachrichten.<br />
Odin hat schwere HD, ED (mit beginnender Arthrose)<br />
und beginnende spinale Arthrose. Seine Knochen<br />
sind völlig kaputt. Wir werden ihn jetzt bis zu unserem<br />
nächsten Urlaub im September hier erst einmal<br />
in Ruhe einleben lassen und dann zu einem Tierarzt<br />
nach Werl fahren, der sich auf solche Fälle spezialisiert<br />
hat. Für Odins HD kommen wahrscheinlich<br />
Goldimplantate in Frage, die wir dann vornehmen lassen.<br />
Bisher läuft er ohne Schmerzmittel problemlos. Er bekommt<br />
Zeel, Traumeel und weiterhin die Salze. Als Futterzusatz<br />
erhält er noch Luposan, Perloquan und ein<br />
Muskelaufbaupräparat, welches bei Hochleistungspferden<br />
ins Futter gegeben wird (vom Tierarzt mitgegeben).<br />
Wir gehen moderat mit ihm spazieren, und in den nächsten<br />
Tagen lernt er dann auch die Sorpetalsperre kennen, in der<br />
er schwimmen kann, um seine Muskulatur aufzubauen.<br />
Er ist beim Tierarzt problemlos zu händeln gewesen<br />
und ließ sich auch ohne den mitgebrachten<br />
Vollmaulkorb in den Ohren „rumpuhlen“.<br />
Odin ist ein Sonnenschein, und man hat den Eindruck,<br />
dass er ständig lacht. Ein richtiger „Gute-Laune-Bär“,<br />
dem man anmerkt, dass er sich Mühe gibt, sich hier zu<br />
integrieren. Er klebt an Nadi wie eine Zecke und wird<br />
schon scherzhaft „Nadis Schatten“ genannt. Odin mag<br />
von den Knochen her krank sein, aber für uns ist er ein<br />
6‘er im Lotto. <strong>Die</strong>ser Hund ist wie „beim Universum bestellt“,<br />
und abgeben werden wir ihn garantiert nicht mehr.<br />
Seit gestern ist er jetzt auch die ganze Zeit im Haus hier mit<br />
Loki zusammen. Bisher gab es keine Probleme. Gefüttert<br />
werden die Beiden sicherheitshalber in getrennten Räumen,<br />
und wir lassen sie noch nicht unbeaufsichtigt alleine.<br />
Odin hat Loki durch Brummeln schon einige Male in seine<br />
Schranken gewiesen, dabei ist es dann auch geblieben.<br />
Liebes <strong>Tierheim</strong>-Team <strong>Paderborn</strong>, liebe Anzeigeerstatterin,<br />
Sie haben es uns ermöglicht, einen ganz tollen, liebenswerten<br />
und für uns perfekten Hund kennen lernen zu dürfen.<br />
Wenn man ihn sieht, muss man einfach lachen, und seine<br />
gute Laune steckt jeden an. Wir werden alles erdenklich<br />
Mögliche tun, um Odin ein tolles zweites Leben zu geben,<br />
und wir wollen uns ganz, ganz herzlich bei Ihnen bedanken!<br />
Ach ja: wir haben ihn mittlerweile laut Tierarzt-Waage auf<br />
49 kg herrunter bekommen. 3 kg sollen es noch weniger<br />
werden, damit seine Knochen und Gelenke entlastet werden.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 30<br />
Allgemeine Informationen<br />
<strong>Tierheim</strong><br />
Hermann-Löns-Str. 72<br />
33104 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: +49 (0) 52 54 1 23 55 Fax: +49 (0) 5254 32 69<br />
E-Mail: info@tierheim-paderborn.de<br />
Internet: www.tierheim-paderborn.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Di., Mi., Fr., Sa., So., und alle Feiertage<br />
von 15:00 bis 17:00 Uhr.<br />
Bitte haben Sie Verständnis, dass Vermittlungen nur bis<br />
17:00 Uhr sind, da wir die Tiere noch versorgen müssen<br />
und eine ordentliche Vermittlung viel Zeit in Anspruch<br />
nimmt!<br />
<strong>Hunde</strong>ausführzeiten (Mindestalter 16 Jahre)<br />
Täglich, außer montags,von 13:30 bis 15:00 Uhr und<br />
donnerstags sogar bis 17:00 Uhr<br />
Spendenkonten<br />
Sparkasse <strong>Paderborn</strong> Konto-Nr.: 19 001 304<br />
Bankleitzahl: 472 501 01<br />
Volksbank <strong>Paderborn</strong> Konto-Nr.: 9065 528 800<br />
Bankleitzahl: 472 601 21<br />
<strong>Tierheim</strong>kalender<br />
2. Halbjahr 2011<br />
September: Katzenfest<br />
(den genauen Termin<br />
erfahren Sie noch über<br />
unsere Homepage)<br />
19. November: Weihnachtsbasar<br />
2.-4. Dezember: Weihnachtsmarkt<br />
in Schloss Neuhaus<br />
Broschüren<br />
Geschäftspapier<br />
Vereinszeitungen<br />
Einladungen<br />
Hochzeitskarten<br />
Visitenkarten, u.v.m.<br />
Info@es-schnelldruck.de www.es-schnelldruck.de<br />
Liebe Tierfreunde!<br />
Für unsere <strong>Tierheim</strong>feste, die wir immer<br />
rechtzeitig ankündigen, suchen wir stets<br />
Salate, Kuchen, Flohmarktartikel und<br />
Tombolateile.<br />
Auch Helfer für Auf- und Abbau und<br />
Standdienste werden immer gern gesehen.<br />
Brauchen Sie weitere Infos? Rufen Sie<br />
uns an!<br />
G. Votsmeier: 05258 / 3605
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 31<br />
Tier - Patenschaft<br />
Ja, ich möchte ab ____________ die Patenschaft für einen Bewohner des <strong>Tierheim</strong>s<br />
„Tiere in Not e. V.“, Stadt und Kreis <strong>Paderborn</strong><br />
33104 <strong>Paderborn</strong>, Hermann-Löns-Str. 72 übernehmen.<br />
Name: ___________________________ Vorname: ____________________________<br />
Straße, Nr.: ___________________________ PLZ, Ort: _____________________________<br />
Geb.-Datum: ___________________________ Beruf: _____________________________<br />
Telefon: ___________________________ Fax: _____________________________<br />
Email: ___________________________ Ich möchte den Newsletter kostenlos erhalten:<br />
� Ja � Nein<br />
Mein Beitrag beträgt monatlich __________ Euro bzw. jährlich __________ Euro.<br />
(Mindestbeitrag: monatlich 5,00 EURO / jährlich 60,00 EURO)<br />
Hinweis: Für jede Patenschaft wird eine Urkunde (ggf. mit Bild des Patentieres) ausgestellt.<br />
Bitte wählen Sie aus:<br />
� Ich übernehme eine „Allgemeine Tier-Patenschaft“ im <strong>Tierheim</strong>.<br />
� Das <strong>Tierheim</strong> kann für mich ein Patentier benennen.<br />
� Ich übernehme eine Patenschaft für __________________________________<br />
(Name oder <strong>Tierheim</strong>-Nr. des Tieres)<br />
� Meine Patenschaft bezahle ich per Bankeinzugsverfahren und erteile hiermit<br />
die Einzugsermächtigung über die oben genannte Summe für mein<br />
Konto-Nr.: ________________________ Blz.: __________________________<br />
bei dem Geldinstitut: ________________________________________________<br />
� Meinen Patenschaft bezahle ich selbst per monatlicher Überweisung auf das<br />
Konto des Tierschutzvereins bei der Sparkasse <strong>Paderborn</strong>, Konto-Nr.: 19 001 304<br />
Bankleitzahl: 472 501 01<br />
__________________, den ____________ _____________________________<br />
Unterschrift<br />
Meine Patenschaft kann ich jederzeit widerrufen. Sollte mein Patentier vermittelt werden,<br />
so werde ich davon benachrichtig. Aus rechtlichen Gründen erhalte ich aber nicht die<br />
Anschrift des Übernehmers, sofern sich dieser nicht ausdrücklich damit einverstanden erklärt.<br />
Nach der Vermittlung meines Patentieres wird meine Patenschaft als „Allgemeine Tier-Paten-<br />
schaft“ weitergeführt.<br />
__________________, den ____________ _____________________________<br />
Unterschrift
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/2011<br />
Seite 32<br />
Mitgliedschaft im Tierschutzverein<br />
Ja, ich möchte ab ___________ Mitglied werden im Tierschutzverein<br />
„Tiere in Not e. V.“, Stadt und Kreis <strong>Paderborn</strong><br />
Name: ___________________________ Vorname: ____________________________<br />
Straße, Nr.: ___________________________ PLZ, Ort: _____________________________<br />
Geb.-Datum: ___________________________ Beruf: _____________________________<br />
Telefon: ___________________________ Fax: _____________________________<br />
Email: ___________________________ Ich möchte den Newsletter kostenlos erhalten:<br />
� Ja � Nein<br />
Mein Beitrag beträgt monatlich __________ Euro bzw. jährlich __________ Euro.<br />
(Mindestbeitrag: jährlich 30,00 Euro / monatlich 2,50 Euro, Jugendliche < 18 Jahren: frei)<br />
Bitte wählen Sie aus:<br />
� Meine Mitgliedschaft bezahle ich per Bankeinzugsverfahren und erteile hiermit die<br />
Einzugsermächtigung über die oben genannte Summe für meine<br />
Konto-Nr.: ________________________ Blz.: __________________________<br />
bei dem Geldinstitut: ________________________________________________<br />
� Meinen Mitgliedsbeitrag bezahle ich selbst per monatlicher Überweisung auf das<br />
Konto des Tierschutzvereins bei der<br />
Sparkasse <strong>Paderborn</strong> Konto-Nr.: 19 001 304 Bankleitzahl: 472 501 01<br />
__________________, den ____________ _____________________________<br />
Unterschrift<br />
Ich möchte zusätzlich bei folgendem helfen:<br />
� Tiere in Pflege nehmen (zeitlich begrenzt).<br />
� Katzenkontrollen bei vermittelten Tieren.<br />
� Putzdienst im <strong>Tierheim</strong> an den Wochenenden.<br />
� Handwerkliche Hilfen im <strong>Tierheim</strong>.<br />
� Hilfe beim Sommerfest/Weihnachtsbasar, Mithilfe an einem Verkaufsstand,<br />
Spenden von Kuchen oder Glühwein, Sachpreise für die Tombola, usw.<br />
Haben Sie zu dem einen oder anderen Punkt noch Fragen, so wenden Sie sich bitte an eine<br />
der folgenden Personen: Gabi Votsmeier (0 52 58 / 36 05) oder Sabine Glahe (0 52 58 / 35 93)