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Rolf Spittler - Akademie für Umweltforschung und -bildung in Europa ...

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Die Inanspruchnahme von Gebirgsräumen<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

<strong>für</strong> Freizeit <strong>und</strong> Tourismus<br />

Umweltbelastend oder nachhaltig möglich ?<br />

Dipl.-Geogr. <strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

AUbE - Umweltakademie<br />

1. Gliederung 2. Gliederung 3. Gliederung 4. Gliederung 5. Gliederung 6. Gliederung


Dipl.-Geogr. <strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Landschaftsökologe<br />

AUbE - Umweltakademie<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Umweltforschung</strong><br />

<strong>und</strong> -<strong>bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> (AUbE) e.V.<br />

Planung - Beratung - Forschung<br />

<strong>für</strong><br />

Freizeit - Erholung - Regionalentwicklung<br />

NEULAND - Westfalen<br />

Ökologische Planung <strong>und</strong> Beratung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Was ich ansprechen werde:<br />

Konfliktfeld Tourismus/Freizeit vs. Natur/Umwelt<br />

<strong>in</strong> Gebirgsräumen<br />

Ausgangssituation des Tourismus<br />

Bedeutung der Gebirge <strong>für</strong> den Tourismus<br />

Konfliktfelder: Auswirkungen - Probleme<br />

Zukunftsperspektive: Nachhaltigkeit<br />

Umsetzungsschritte<br />

Gliederung


800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Grenzenloses Wachstum des Tourismus<br />

0<br />

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />

Die Wachstumskurve des <strong>in</strong>ternationalen Tourismus (<strong>in</strong> Millionen Touristen-Ankünfte), Schätzungen der WTO<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Massentourismus<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Gebirgsräume:<br />

... s<strong>in</strong>d auch vom Massentourismus<br />

erfasst worden.<br />

... dienen als Freizeit-, Erholungs<strong>und</strong><br />

Sportkulisse.<br />

... müssen mit e<strong>in</strong>er rasanten Zunahme<br />

an Sportaktivitäten fertig werden.<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Reiz der Mittelgebirge<br />

„Die idealsten Tourismuslandschaften der Welt !“<br />

Die „ideale Erholungslandschaft“ umfasst zwischen 46 <strong>und</strong> 75% Waldfläche,<br />

16-30% Grünflächenanteil sowie 11-20% Ackerlandfläche.<br />

Die Beliebtheit der Landschaft wird dabei bestimmt durch<br />

ihren besonderen Strukturreichtum<br />

(extensive Nutzung von Wiesen <strong>und</strong> Weiden, den freien Zugang,<br />

die gliedernden Elemente <strong>und</strong> Vielgestaltigkeit der Vegetation).<br />

Für die Attraktivität von Waldgebieten s<strong>in</strong>d die Natürlichkeit,<br />

e<strong>in</strong> hoher Anteil an altem Wald, die Mischung aus alten <strong>und</strong><br />

jungen Bäumen sowie aus Laub- <strong>und</strong> Nadelbäumen<br />

von besonderer Relevanz.<br />

Insofern ist es auch nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass Österreich<br />

- bezogen auf das Verhältnis zwischen Gästeübernachtungen<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl - vor Italien, Griechenland <strong>und</strong> Spanien<br />

zu dem „tourismus<strong>in</strong>tensivsten“ Land der Welt zählt.<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Zahlen der Regionen:<br />

Beispiel Ostbayern (Nationalpark Bayerischer Wald):<br />

1950 r<strong>und</strong> 500.000 Übernachtungen, aktuell über 20.000.000 Übernachtungen<br />

Beispiel NRW:<br />

Reisegebiete Anzahl<br />

der Übernachtungen<br />

Veränderungen<br />

zu 1998 <strong>in</strong> Prozent<br />

Teutoburger Wald 6.474.000 + 1,6<br />

Sauerland 6.068.000 + 1,7<br />

Westfälisches Ruhrgebiet 2.605.000 + 2,0<br />

Münsterland 2.318.000 - 2,6<br />

Siegerland-Wittgenste<strong>in</strong> 1.064.000 + 5,4<br />

Westfalen <strong>in</strong>sgesamt 18.529.000<br />

NRW <strong>in</strong>sgesamt 35.629.000 + 2,5<br />

Ab<strong>bildung</strong>: Übernachtungen <strong>in</strong> den Beherbergungsbetrieben der westfälischen Reisegebiete 1999<br />

(Quelle: Landesamt <strong>für</strong> Datenverarbeitung <strong>und</strong> Statistik (LDS) Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Statistischer Jahresbericht<br />

1999, Düsseldorf 2000.)<br />

Ab<strong>bildung</strong>: Übernachtungen <strong>in</strong> den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Kreisen NRW`s 1999 <strong>in</strong> Tausend<br />

(Quelle: Landesamt <strong>für</strong> Datenverarbeitung <strong>und</strong> Statistik (LDS) Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Tourismus <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen -<br />

Ergebnisse der Beherbergungsstatistik, Düsseldorf 2000.)<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Foto: Birkhahn<br />

Auswirkungen<br />

Klassische Urlaubsdest<strong>in</strong>ation<br />

Graubünden:<br />

Parallel zur Vervierfachung<br />

der Übernachtungszahlen seit 1950<br />

hat sich seit 1960 die Zahl der<br />

Ferienwohnungen verdreifacht!<br />

Neurer Bauboom:<br />

Im Schweizer Alpenraum<br />

s<strong>in</strong>d über 30 neue Skigebiete,<br />

Zusammenschlüsse <strong>und</strong><br />

Erweiterungen geplant!<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Zerschneidung<br />

zusammenhängender<br />

Landschafträume<br />

Verschmutzung der der<br />

Landschaft durch durch<br />

Abfälle, Fäkalien<br />

Konfliktfelder<br />

M<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>er<br />

erlebnisreichen,<br />

<strong>in</strong>takten Natur Natur<br />

Störung / /<br />

Beunruhigung / /<br />

Zusammenbruch<br />

von von Arten Arten <strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />

Landschaftsverbrauch<br />

durch durch Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen,<br />

Verkehr<br />

(Unfallgefährdung,<br />

Luftverschmutzung)<br />

Zersiedlung der der<br />

Landschaft<br />

(Unterkünfte,<br />

Versorgung)<br />

Erosion / /<br />

Zerstörung des des<br />

Bodengefüges,<br />

Bodenverdichtung,<br />

Wurzelschädigungen<br />

(Wolf 10-2000)<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Belastungen des Naturraumes<br />

Bautätigkeit<br />

Verkehrsbelastung<br />

<strong>in</strong> den Alpen Transit- <strong>und</strong> Zielverkehr<br />

Nutzungsbed<strong>in</strong>gte mechanische<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung der Flora<br />

Nutzungsbed<strong>in</strong>gte Störung<br />

der Fauna<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Freizeitaktivitäten<br />

Infrastrukturabhängige Aktivitäten <strong>in</strong> der freien Landschaft<br />

(z.B. Golf)<br />

Aktivitäten, die auf besondere Eigenschaften von Natur <strong>und</strong><br />

Landschaft angewiesen s<strong>in</strong>d (z.B. Skitouren)<br />

Aktivitäten ohne besondere Anforderungen an Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

(z.B. Wandern)<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Freizeit- <strong>und</strong> Sportarten<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Wandern<br />

Klettern <strong>und</strong> Bergsteigen<br />

Radsport <strong>und</strong> Mounta<strong>in</strong>bik<strong>in</strong>g<br />

Reitsport<br />

Motorsport<br />

Luftsport<br />

Wassersport<br />

W<strong>in</strong>ter-/Skisport<br />

� direkte Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch<br />

Bau <strong>und</strong> Nutzung<br />

� <strong>in</strong>direkte Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch<br />

Störung (Störökologie)<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Belastbarkeit verschiedener<br />

Vergetationstypen<br />

gegenüber Tritt<br />

im Nationalpark Berchtesgaden<br />

(Quelle: Wippermann 1995)<br />

Potenzielle Veränderung<br />

gegenüber Tritte<strong>in</strong>fluss:<br />

1=sehr ger<strong>in</strong>g, 7=sehr hoch<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Skitourismus<br />

Zwischen Wien <strong>und</strong> Nizza gibt es über 10.000 Bergbahnen <strong>und</strong> Lifte<br />

= 8 Anlagen pro Kilometer Alpenbogen<br />

Erstellung der technischen Infrastruktur<br />

Bau der Aufstiegsspur: Baumrodung, Geländekorrektur<br />

Neubau <strong>und</strong> Ausbau von Pisten: flächenhafter Kahlhieb<br />

Pistenpflege: Lärm, mechanische Schäden<br />

Skibetrieb<br />

Schneekanonen<br />

Gletscherskifahren<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Aktuell: Lebensraum Hochgebirge bedroht<br />

„Der Bergwald stirbt“: DAV 1986<br />

„Der Wald ruft nicht mehr, er kommt“<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Tourismuskritik<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Jost Krippendorf:<br />

Die Landschaftsfresser, 1975<br />

Mäder, Kramer:<br />

Mitte der 80er<br />

Kritikphase:<br />

Ende 70er-Mitte 80er<br />

Umsetzung-/Projektphase:<br />

Mitte 80er-Mitte 90er<br />

Stillstandsphase:<br />

Mitte 90er-Ende 90er<br />

Integrationsphase:<br />

Rio 1992, seit Ender 90er<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Zeit zum Handeln<br />

� nachhaltige Entwicklung <strong>in</strong> den Berggebieten<br />

Ziel:<br />

Bewusstse<strong>in</strong>s<strong>bildung</strong> <strong>und</strong> Wissensvermittlung über sensible<br />

Ökosysteme, damit auch <strong>in</strong> Zukunft die Lebensqualität der dort<br />

lebenden Menschen gesichert <strong>und</strong> deren kulturelles Erbe erhalten<br />

bleiben.<br />

� Gebirgsräume als „Keimzelle“ e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung<br />

Die UNO hat 2002 auch zum Jahr des Ökotourismus ausgerufen.<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

ist e<strong>in</strong>e Entwicklung, die<br />

die Bedürfnisse heutiger Generationen<br />

befriedigt, ohne die Bedürfnisse künftiger<br />

Generationen zu gefährden.<br />

(Def<strong>in</strong>ition laut Br<strong>und</strong>tland-Report 1987)<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Nachhaltiger Tourismus<br />

berücksichtigt neben Aspekten <strong>in</strong> den<br />

Gästeherkunftsländern e<strong>in</strong>erseits<br />

die Form der Anreise <strong>und</strong> andererseits<br />

die Interessen der Gäste <strong>und</strong> Bewohner<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zu def<strong>in</strong>ierenden Region.<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Alle Aktivitäten s<strong>in</strong>d an der Tragfähigkeit der Natur auszurichten, wobei<br />

e<strong>in</strong>e möglichst sparsame Nutzung aller Ressourcen zu verfolgen ist.<br />

Das Ziel e<strong>in</strong>er solchen Tourismuspolitik ist die dauerhafte Erfüllung der<br />

ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> soziokulturellen Funktionen auf allen<br />

Maßstabsebenen <strong>und</strong> im Verhältnis zwischen endogenen <strong>und</strong> exogenen<br />

Nutzungsansprüchen.<br />

Übersetzung von Nachhaltigkeit auf die Tourismusentwicklung<br />

Gewährleistung der Umweltqualität, damit auch bei quantitativem<br />

touristischen Wachstum die Belastung von Boden, Wasser, Luft / Klima <strong>und</strong><br />

der Flächenverbrauch zurückgehen.<br />

Erhaltung der biologischen Vielfalt <strong>und</strong> pfleglicher Umgang mit der<br />

Eigenart <strong>und</strong> Schönheit von Natur <strong>und</strong> Landschaft, denn diese s<strong>in</strong>d nicht<br />

vermehrbare <strong>und</strong> nicht erneuerbare Ressourcen.<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Senkung des Ressourcenverbrauchs <strong>und</strong> Erhöhung der Effizienz bei<br />

der Nutzung natürlicher <strong>und</strong> kultureller Ressourcen, damit Tourismus<br />

auch längerfristig profitabel <strong>und</strong> ökonomisch ges<strong>und</strong> bleiben kann.<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Kriterien <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung<br />

ökologische Dimension<br />

ökonomische Dimension soziale Dimension<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Kriterien <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Tourismusentwicklung<br />

Ökologische Dimension<br />

--> Flächenschonung: Nutzung vorhandener Gebäude,<br />

Flächenrecycl<strong>in</strong>g<br />

--> Förderung regionaltypischer Bauweise<br />

--> umweltschonende Verkehrssysteme<br />

--> Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

--> Ressourcenschonung <strong>und</strong> Förderung regionaler Stoffkreisläufe<br />

--> Beachtung schutzwürdiger <strong>und</strong> geschützter Landschaftsteile<br />

--> <strong>in</strong>tegrative Konzepte zur Landschaftspflege ( Naturschutz,<br />

Landwirtschaft, Tourismus )<br />

--> Information, Öffentlichkeitsarbeit, Besucherlenkung<br />

Tourismus <strong>und</strong> Nachhaltigkeit


Kriterien <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Tourismusentwicklung<br />

Ökonomische Dimension ( 1 )<br />

--> Erhalt <strong>und</strong> Schaffung möglichst dauerhafter Arbeitsmöglichkeiten<br />

--> Förderung der Funktion als „Abwanderungsstopper“: z.B. als<br />

Stütze <strong>für</strong> die Landwirtschaft<br />

--> Ausgewogenheit touristische/nichttouristische Arbeitsplätze<br />

--> Sicherung der Aus<strong>bildung</strong> <strong>in</strong> touristischen Berufen<br />

--> Maximierung des Anteils der regionalen Wertschöpfung an touristischen<br />

Umsätzen<br />

--> Erhalt des Handlungsrahmens <strong>für</strong> unterschiedliche Entwicklungspfade:<br />

lokale, regionale Ebene<br />

Tourismus <strong>und</strong> Nachhaltigkeit


Kriterien <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Tourismusentwicklung<br />

Ökonomische Dimension ( 2 )<br />

--> Nutzung endogener Potentiale: materieller <strong>und</strong> nichtmaterieller<br />

Art, z.B. lokales/regionales know-how<br />

--> Schaffung <strong>und</strong> Erhalt regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />

--> Förderung von Kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Mittelbetrieben<br />

--> Abkoppelung von staatlichen Dauersubventionen<br />

--> Vernetzung mit Angeboten der Nachbarorte<br />

--> Nutzung touristischen E<strong>in</strong>künfte zur F<strong>in</strong>anzierung/Unterhalt<br />

geeigneter Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />

Tourismus <strong>und</strong> Nachhaltigkeit


Kriterien <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Tourismusentwicklung<br />

Soziale Dimension<br />

--> Erhalt verschiedener Entwicklungspotentiale <strong>in</strong> der Planung:<br />

z.B. Rückbaumöglichkeiten<br />

--> Partizipation an Entscheidungen: z.B. R<strong>und</strong>e Tische, Regionalkonferenzen<br />

--> Erhaltung <strong>und</strong> Förderung kultureller Eigenständigkeiten:<br />

Regionalkultur, „Sub“-Kulturen, kulturelles Erbe<br />

--> Erhalt <strong>und</strong> Förderung des Regionalbewußtse<strong>in</strong>s <strong>und</strong> des<br />

regionalen Selbstbewußtse<strong>in</strong>s<br />

Tourismus <strong>und</strong> Nachhaltigkeit


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Rolle der naturbezogenen Erholung:<br />

Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft<br />

Erholungs<strong>in</strong>frastruktur<br />

(physisch, sozial)<br />

Zusatze<strong>in</strong>kommen<br />

Landschaftsgestaltung<br />

naturbezogene<br />

Erholung<br />

Erholungspotential<br />

Landschaftsbildverbesserung<br />

Landschaftsbild<br />

Quelle: verändert nach Hoisl, Nohl, Engelhardt 1998, <strong>in</strong>: B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Bauwesen <strong>und</strong> Raumordnung (BBR), Erhaltung gewachsener<br />

Kulturlandschaften als Gr<strong>und</strong>satz der Raumordnung. Arbeitspapiere 2/1999, Bonn 1999<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Natürlichkeitsgrad der Landschaft<br />

<strong>und</strong> touristisches Interesse<br />

Landschaftszustand<br />

natürlich naturfern<br />

Nationalpark<br />

Biosphärenreservat<br />

Extensive Kulturlandschaft<br />

Allgeme<strong>in</strong>es touristisches Interesse<br />

Intensive Kulturlandschaft<br />

Industrielle Agrarwirtschaft<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Belastbarkeit der Landschaft<br />

Tabelle 1: Raumtypen unterschiedlicher Nutzungsmöglichkeiten durch Natursport<br />

Zone I<br />

Tabuzone<br />

Taburäume<br />

Zone II<br />

Pufferzone<br />

Naturerleb-<br />

nisräume<br />

Zone III<br />

Entwick-<br />

lungszone<br />

Kulissen-<br />

räume<br />

Bereiche, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> sehr weit gehend def<strong>in</strong>ierter Schutzzweck nur<br />

dann erreicht wird, wenn alle potenziell störenden Nutzungen ausgeschlossen<br />

s<strong>in</strong>d. Um Aussagen zur Umweltverträglichkeit e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Aktivität mit dem Schutzzweck treffen zu können, genügt<br />

schon die nach dem Stand des Wissens begründete Vermutung, dass<br />

der Schutzzweck gefährdet ist.<br />

Naturnahe Bereiche, <strong>in</strong> denen zwar Naturschutz ebenfalls Vorrang vor<br />

anderen Flächenansprüchen genießt, wo jedoch der Schutzzweck erfüllt<br />

werden kann, wenn hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränkter Weise Freizeitaktivitäten<br />

der „stillen Erholung“ stattf<strong>in</strong>den. Naturerlebnisgebiete reagieren<br />

also weniger empf<strong>in</strong>dlich auf Beanspruchung.<br />

Kulissenräume zeichnen sich durch hohen landschaftlichen Reiz <strong>und</strong><br />

entsprechende Erholungseignung bei hoher ökologischer Belastbarkeit<br />

aus. Naturschutzbelange genießen hier ke<strong>in</strong>en Vorrang, sondern s<strong>in</strong>d<br />

im Rahmen der allgeme<strong>in</strong> geltenden Rücksichtnahme auf ökologisch<br />

<strong>und</strong> ästhetisch erhaltenswerte Landschaftsqualitäten abzuwägen gegen<br />

Flächenansprüche, die auch <strong>in</strong> massiver Weise auftreten können.<br />

Quelle: Schemel 1987, verändert A. Wolf 2000<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ebene:<br />

Überregionales Schutzgebietssystem,<br />

<strong>in</strong>tern. bedeutend,<br />

biogenetische Reserve<br />

2. Ebene:<br />

Regionales Schutzgebietssystem,<br />

lokal bedeutend,<br />

naturräuml. Bio<strong>in</strong>ventar<br />

Beliebige Distanzen<br />

M<strong>in</strong>imaldistanzen<br />

Durchgehende<br />

Verb<strong>in</strong>dungen<br />

3. Ebene:<br />

lokaler Biotopverb<strong>und</strong><br />

lokale Inseln + Flächen<br />

mit Sau m- + Trittstei nbiotopen<br />

Hierarchische Ordnung im Biotopverb<strong>und</strong>system<br />

(Schmidt et al. 1984, verändert Wolf 2000)<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Maßnahmenbündel der Besucherlenkung:<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Planungsmodell Walderholung:<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Beispiel Klettern<br />

Konfliktl<strong>in</strong>ien Klettern - Naturschutz<br />

Klettern unterliegt den den Betretungsregelungen<br />

der der Naturschutz- +<br />

Waldgesetze<br />

S<strong>in</strong>d S<strong>in</strong>d Klettergebiete oder oder E<strong>in</strong>zelE<strong>in</strong>zelfelsenfelsen als als Naturschutzgebiete<br />

(NSG) (NSG) ausgewiesen, gilt: gilt:<br />

Neue Neue Dimension:<br />

§ 20c 20c BNatSchG, à Priori-Schutz<br />

artenreiche, seltene seltene Biotope:<br />

Klettern nur nur mit mit Ausnahmegenehmigung<br />

möglich.<br />

Klettern ohne ohne technische HilfsHilfsmittelmittel ist ist <strong>in</strong> <strong>in</strong> der der freien freien Landschaft<br />

+ im im Wald Wald zulässig.<br />

•NSG-Verordnungen legen legen ganzganzjährige, temporäre, räumliche<br />

Kletterverbote fest. fest.<br />

•ND •ND als als schwächerer Schutz, nur nur<br />

Veränderungs, ke<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Betretungsverbot.verbot.<br />

Verstoß führt führt zu zu Ordnungsstrafen.<br />

(Wolf 10-2000)<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Hersbrucker Alb -<br />

Pegnitztal<br />

Ochsenste<strong>in</strong><br />

Ankatalwand & -turm<br />

Roter Fels Löwenste<strong>in</strong><br />

Rupprechtstegen<br />

Emporwand<br />

Zsigmondy<br />

Ged. Wand<br />

Hartenste<strong>in</strong><br />

Katzenlöcher<br />

Zimmerberg Wände<br />

Ha<strong>in</strong>kirche<br />

Hersbruck<br />

Riffler<br />

Velden<br />

Brückenwand<br />

Student<br />

Pavian<br />

Düsselbacher<br />

Wand<br />

Kle<strong>in</strong>e Wacht<br />

Vorra<br />

Eschenbach<br />

Hohenstadt<br />

Höfen<br />

Neuensorger Wand<br />

Hängender Ste<strong>in</strong><br />

Hohe Wacht<br />

Fischbrunn<br />

Ab<strong>bildung</strong> 11: Kletterkonzept Hersbrucker Alb - Pegnitztal (Entwurf: DAV)<br />

Weißenste<strong>in</strong><br />

Rabesberger Wand<br />

Hartenste<strong>in</strong>er Wand<br />

N<br />

Neuhaus<br />

Stadeltenne alt<br />

Stadeltenne neu<br />

Zone 1<br />

(Ruhezone)<br />

freiwilliger Kletterverzicht<br />

Zone 2<br />

(Status-Quo-Zone)<br />

Ke<strong>in</strong>e Neutouren, Klettern<br />

auf vorhandenen Routen<br />

Zone 3<br />

(Neutourenzone)<br />

Erstbegehungen nach<br />

Anmeldung möglich<br />

Umlenkhaken benützen -<br />

Felsköpfe nicht betreten !<br />

!!! Felsköpfe Zone 1 !!!<br />

2 Kilometer<br />

Projekt Bergsport <strong>und</strong> Umwelt<br />

Bearbeitung: Thomas Thumerer<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Der Nachhaltige Tourismus ...<br />

... braucht e<strong>in</strong>en Namen.<br />

Denn:<br />

Die Ökologisierung muss von den<br />

Reisenden ausgehen<br />

<strong>und</strong> die Angebote müssen buchbar se<strong>in</strong>.<br />

� Umweltdachmarke VIABONO<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

„Jahr der Berge“ als Impulsgeber <strong>für</strong> Handlung<br />

Aktivitäten über das Jahr h<strong>in</strong>ausgehend ...<br />

� Philosophie der Nachhaltigen Entwicklung konkret umsetzen!<br />

Handlungsmöglichkeiten ...<br />

Kooperation suchen ...<br />

1. Ausgangssituation 2. Bedeutung 3. Konfliktfelder 4. Zukunftsperspektive 5. Umsetzung


Nur was man kennt<br />

<strong>und</strong> liebt,<br />

das schützt man auch.<br />

Konrad Lorenz<br />

<strong>Rolf</strong> <strong>Spittler</strong><br />

Ich danke <strong>für</strong> Ihre<br />

Aufmerksamkeit !<br />

www.AUbE-Umweltakademie.de<br />

Und Schluss ...

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