PDF herunterladen - DB Schenker Rail
PDF herunterladen - DB Schenker Rail
PDF herunterladen - DB Schenker Rail
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das KuNDeNmagaziN voN <strong>DB</strong> scheNKeR <strong>Rail</strong><br />
NORTH RAIL EXPRESS<br />
Fisherman’s<br />
Friend<br />
Seite 16<br />
BRENNER<br />
Hoch hinaus und<br />
unten durch<br />
Seite 20<br />
GROSSBRITANNIEN<br />
Insellösungen –<br />
auch für die Queen<br />
Seite 28<br />
Service<br />
& Qualität<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> stellt sich neu auf –<br />
für mehr Kundennähe, Effizienz und Pünktlichkeit<br />
Seite 08<br />
NR. 02 | 12
02 | <strong>Rail</strong>ways<br />
Eine Leidenschaft für Stahl<br />
K<br />
ein Coil ist wie das andere, und<br />
jedes hat nicht nur eine Nummer,<br />
sondern auch eine Geschichte“,<br />
sagt Anton Blaj. Der 54-jährige Verlademeister<br />
in der hochmodernen Gießwalzanlage<br />
von ThyssenKrupp Steel Europe in<br />
Duisburg-Bruckhausen hat eine Leidenschaft<br />
für Stahl, speziell für den auf einer<br />
gewaltigen Spule aufgerollten Flachstahl.<br />
„Unser Kran hier kann 45 Tonnen heben,<br />
aber mit Rücksicht auf die Kräne unserer<br />
Kunden wiegen unsere Coils 22 bis maxi-<br />
mal 36 Tonnen.“ 26 Spezialgüterwagen<br />
passen auf die beiden Verladegleise in der<br />
Halle. In der Regel werden vier Güterzüge<br />
pro Tag mit dem schweren Halbzeug beladen,<br />
das ThyssenKrupp Steel Europe zur<br />
Weiterverarbeitung an die Automobil-,<br />
Elektro- und Bauindustrie liefert. Vergangenen<br />
Sommer produzierte die 1999 eröffnete<br />
Anlage die 20-millionste Tonne. „Bei<br />
voller Produktion“, erzählt Anton Blaj<br />
stolz, „gehen hier täglich 6.800 Tonnen<br />
raus.“ ok<br />
Titelillustration: Nils Kasiske c/o kombinatrotweiss.de / Fotos: Michael Neuhaus; Kai Hartmann/Deutsche Bahn AG<br />
Höher, weiter, schwerer<br />
Die Athleten stecken noch mitten drin in ihren Vorbereitungen auf<br />
die Olympischen Spiele 2012. Bei uns hingegen sind sie schon abgeschlossen,<br />
nachdem wir knapp 4.000 Güterzüge zu den Austragungsorten in und um<br />
London gefahren haben, insgesamt rund drei Millionen Tonnen Baumaterial.<br />
Insofern variieren wir das olympische Motto leicht zu höher, weiter, schwerer –<br />
dann eignet es sich auch als sportliches Credo für uns bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Denn hoch hinaus, genau 1370 Meter über dem Meer, gelangen wir am<br />
Brenner, dem wir in dieser railways-Ausgabe aus zwei Gründen eine große<br />
Infografik widmen. Und weiter wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden<br />
kommen, indem wir unsere Prozesse optimieren, um Qualität und Service<br />
auf der ganzen Linie zu steigern. Mehr darüber in unserem Fokus ab Seite 8!<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
Mit herzlichen Grüßen , Ihr<br />
Axel Marschall<br />
Member of the Management Board<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
<strong>Rail</strong>ways |<br />
03
inhalt<br />
02 Schwergewicht<br />
06 News<br />
42 On the Move<br />
43 Save the Date<br />
& Impressum<br />
Fokus: Service<br />
und Qualität<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> stellt sich neu auf –<br />
für mehr Kundennähe, Effizienz und Pünktlichkeit<br />
04 | railways<br />
Company & People<br />
16 Fisherman’s Friend<br />
In Skandinavien wurde der Vertrag für den<br />
North <strong>Rail</strong> Express von Oslo nach Narvik<br />
um ein Jahr verlängert<br />
18 Einzelwagen nahtlos nach Frankreich<br />
Jetzt nutzt auch die Duisburger TSTG<br />
Schienen Technik das 2010 geschaffene<br />
Netzwerk von Euro Cargo <strong>Rail</strong><br />
19 Weiterer <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>port in Paris<br />
Das neue Schienenlogistikzentrum bindet<br />
die französische Hauptstadtregion stärker<br />
in das Europanetz von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ein<br />
20 Hoch hinaus und unten durch<br />
railways zeigt den künftigen Brenner-<br />
Basistunnel in einer XXL-Infografik und<br />
informiert über die fünfwöchige Sperrung<br />
der Bergstrecke zwischen Innsbruck und<br />
Bozen in diesem Sommer<br />
26 News von Transfesa<br />
Container-Shuttle nach Sevilla–Biosprit<br />
für Kastilien –Achsen mit Chips und Grips<br />
27 News aus den Niederlanden<br />
Kohlen aus Amsterdam–<br />
Saubere Loks für Chemelot<br />
28 Insellösungen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK verknüpft Großbritannien<br />
immer enger mit Kontinentaleuropa<br />
und macht auch die Queen mobil<br />
30 Drehscheibe Riga<br />
Das Terminal von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics<br />
etabliert sich als westliches Portal für<br />
den Langstreckenverkehr auf russischer<br />
Breitspur<br />
Customers & Projects<br />
31 Vinnolit fährt CO2-frei<br />
Der PVC-Hersteller stellt Transporte auf<br />
das klimafreundliche Angebot Eco Plus um<br />
32 Neuer Compound für die Autoindustrie<br />
In Leipzig eröffnete <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive<br />
eine weitere Anlage für die Lagerung<br />
und Veredlung von Neufahrzeugen<br />
33 Freie Bahn für dicke Brocken<br />
Für die Ilsenburger Grobblech GmbH<br />
knüpft <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> neue Lieferketten<br />
in den Harz<br />
34 Schrott ist Gold wert<br />
Drei Kunden, drei neue Konzepte: <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> optimiert die Schrott-Logistik<br />
36 S-Bahn in XXL für Russland<br />
Der Siemens-Zug Desiro RUS gelangt auf<br />
ungewöhnlichen Wegen von Krefeld nach<br />
St. Petersburg<br />
38 Grünes Licht für blaue Container<br />
Die Reederei CMA CGM weitet ihre<br />
Zusammenarbeit mit <strong>DB</strong> Intermodal<br />
Services aus<br />
39 Mars macht mobil<br />
Mars Incorporated produziert nicht nur<br />
Schokoriegel, sondern auch Tiernahrung<br />
und transportiert sie auf der Schiene<br />
nach Frankreich<br />
40 Saudische Sonderausstattung<br />
Zwölf Oberleitungsbusse auf dem Weg<br />
von Landshut nach Saudi-Arabien<br />
41 Über die Alpen nach Osteuropa<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verknüpft Italien<br />
und Polen mit einem Direktzug für<br />
den Kombinierten Verkehr<br />
Fotos: BBT PR; KircherBurkhardt<br />
FISHERMAN’S<br />
FRIEND<br />
HOCH HINAuS uND<br />
uNTEN DuRCH<br />
railways | 05
NEWS<br />
DÜSSELDORF/DEUTSCHLAND<br />
DER WEIN KOMMT ZUM ZUG<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> weitet sein Engagement in der Weinlogistik<br />
aus. Das Unternehmen stellte Transportlösungen<br />
aus den Exportländern Spanien, Italien und<br />
Frankreich jetzt erstmals auf der Fachmesse ProWein in<br />
Düsseldorf vor – gemeinsam mit der Fachsparte<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics Vine & Beverage. Europaweit<br />
können Kunden auf individuelle Transportlogistik-Angebote<br />
zurückgreifen: So kann zum Beispiel Flaschenwein<br />
in südlichen <strong>Rail</strong>ports umgeschlagen und die Langstrecke<br />
nach Deutschland – oder auch nach Russland oder<br />
Großbritannien – auf der Schiene zurückgelegt werden.<br />
Dem Handel steht damit eine klimafreundliche und zuverlässige<br />
Alternative zur Verfügung. ok<br />
Kontakt | Rolf Straub | Telefon: +49 (0)7731 887-480<br />
rolf.straub@dbschenker.eu<br />
06 | railways<br />
ROTTERDAM/NIEDERLANDE<br />
ALLES UNTER EINEM DACH<br />
In Kijfhoek bei Rotterdam hat im Januar das National Operations<br />
Center (NOC) von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland seine Arbeit aufgenommen.<br />
Damit befinden sich Kunden Service Center, Verwaltung<br />
und Disposition, die bis dahin über mehrere Standorte im ganzen<br />
Land verteilt waren, unter einem Dach. Zugleich wurde eine<br />
Teamstruktur eingeführt, die sich an Kundenbranchen orientiert.<br />
Ziel ist eine Verbesserung des Kundenservice, unter anderem durch<br />
proaktivere Kommunikation, bessere Koordination der beteiligten<br />
Stellen und kürzere Reaktionszeiten. Die Gründung des NOC trägt<br />
zur Vereinheitlichung der Strukturen der verschiedenen Landesgesellschaften<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bei und entspricht den Anforderungen<br />
der Qualitätsoffensive EUROM (siehe auch Seite 14). dv<br />
BONN/DEUTSCHLAND<br />
FÖRDERUNG FÜR<br />
PRIVATE GLEISANSCHLÜSSE<br />
Unternehmen, die in einen neuen privaten Gleisanschluss investieren, können dafür beim Eisenbahn-Bundesamt<br />
öffentliche Zuschüsse beantragen. Gefördert wird auch der Ausbau bestehender<br />
und die Reaktivierung stillgelegter Gleisanschlüsse. Voraussetzung ist, dass bei rein<br />
privatwirtschaftlicher Finanzierung die Wirtschaftlichkeit des Gleisanschlusses nicht gegeben ist.<br />
Die Baumaßnahme darf bei Antragstellung noch nicht begonnen sein, der Förderungsbetrag<br />
muss eine Bagatellgrenze von 15.000 € überschreiten. Alle Maßnahmen müssen eine tatsächliche<br />
und dauerhafte Abwicklung des Gütertransports auf der Schiene erwarten lassen, die ohne den<br />
Gleisanschluss nicht stattfinden würde. Der Antragsteller muss die zu erwartende Verkehrsleis-<br />
tung nachweisen. Das Eisenbahn-Bundesamt (Vorgebirgsstraße 49, 53119 Bonn) bietet interessierten<br />
Unternehmen eine kostenlose Beratung an, weitere Infos unter www.gleisanschluss.info<br />
Links ein historisches Werbeplakat für private Gleisanschlüsse von 1960. ok<br />
Fotos: PR; Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann/<strong>DB</strong> Museum; Paul Langrock/Deutsche Bahn AG<br />
Rotterdam<br />
Düsseldorf<br />
Märkisch-Linden<br />
Bonn<br />
Poprad<br />
MÄRKISCH-LINDEN/DEUTSCHLAND<br />
RÜCKENWIND FÜR GÜTERZÜGE<br />
Die <strong>DB</strong> will den Anteil erneuerbarer Energie im sogenannten Bahnstrommix<br />
bis 2020 von rund 22 auf mindestens 35 Prozent ausbauen.<br />
Seit März 2010 liefern 20 Windmühlen in Märkisch-Linden in<br />
Brandenburg exklusiv grünen Strom für die Deutsche Bahn, 13 weitere<br />
Windräder drehen sich in Treuenbrietzen (Brandenburg) und –<br />
seit November 2011 – in Elsdorf (Niedersachsen). Zusammen<br />
können die Anlagen rund 104 Gigawattstunden produzieren und<br />
51.000 Tonnen CO2 jährlich einsparen. Für die Wartung werden Industriekletterer<br />
benötigt, die beispielsweise die Außenwand der<br />
Kanzel auf Risse und Schäden überprüfen. Das Foto zeigt zwei der<br />
schwindelfreien Experten in 85 Metern Höhe bei der Arbeit an einer<br />
<strong>DB</strong>-Windmühle in Märkisch-Linden. ok<br />
POPRAD/SLOWAKEI<br />
NEUE GEWICHTHEBER FÜR<br />
DIE STAHLINDUSTRIE<br />
250 neue Güterwagen für schwerste Lasten beschafft <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in diesem Jahr. Die sechsachsigen Fahrzeuge<br />
vom Typ Samms sollen in erster Linie für die deutsche Stahlindustrie<br />
zum Einsatz kommen und Brammen und Stabstahl<br />
befördern. Im Gegensatz zu älteren Waggons dieses Typs<br />
sind die Neuzugänge stärker auslastbar, können sie doch<br />
statt 89 Tonnen 105 Tonnen tragen – jedenfalls auf<br />
Strecken, die für hohe Achslasten von mehr als 22 Tonnen<br />
ausgelegt sind. Die Investition ist Teil der Modernisierungs-<br />
strategie von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Die neuen Waggons, die<br />
über eine Ladelänge von 15,00 Metern und eine Ladebreite<br />
von 3,09 Metern verfügen, werden von Tatravagonka im<br />
slowakischen Poprad gebaut. ok<br />
railways | 07
TiTeLSToRy<br />
VogelperspektiVe:<br />
Der Schienengüterverkehr<br />
bildet zusammen<br />
mit anderen Verkehr-<br />
strägern ein gewaltiges<br />
Räderwerk. Gesteuert<br />
wird es mehr denn je<br />
durch moderne IT, die<br />
Transporte effizienter<br />
und für die Kunden<br />
transparenter gemacht.<br />
Der Hamburg Illustrator<br />
Nils Kasiske hat die<br />
modernen Abläufe für<br />
das railways Schwerpunktthema<br />
Service<br />
und Qualität bis<br />
Seite 15 visualisiert<br />
Weichenstellungen<br />
für die Zukunft<br />
Zufriedenere Kunden, nachhaltige Wirtschaftlichkeit: Das sind nur zwei<br />
der Ziele, die sich <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für die kommenden Jahre gesetzt hat.<br />
Der Schienengüterverkehr ist und bleibt ein<br />
Wachstumsmarkt. Denn die anhaltende<br />
Globalisierung mit wachsenden Transportweiten<br />
sowie Megatrends wie Klimawandel,<br />
Nachhaltigkeit und kontinuierlich steigende<br />
Rohölpreise stärken die Konkurrenzfähigkeit der<br />
umweltfreundlichen und überwiegend elektrischen<br />
Eisenbahn. Zwischen 2003 und 2011 stieg<br />
der Marktanteil der Schiene am deutschen Güterverkehrsmarkt<br />
laut Statistischem Bundesamt von<br />
15,7 Prozent auf 17,6 Prozent.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (<strong>DB</strong>SR) als deutscher und<br />
europäischer Marktführer steigerte seine Verkehrsleistung<br />
2011 – verglichen mit dem Krisenjahr 2009<br />
– um fast 20 Prozent (siehe Tabelle). Jedoch<br />
schreibt <strong>DB</strong>SR in seinem Kernmarkt Deutschland<br />
trotz wachsender Verkehre und höherer Auslastung<br />
keine schwarzen Zahlen und bleibt bei den<br />
Qualitätszielen hinter den selbst gesetzten Ansprüchen<br />
zurück.<br />
Vor diesem Hintergrund stellt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
jetzt die Weichen für die Zukunft – auch im Interesse<br />
der Kunden. Getreu dem eigenen Anspruch,<br />
„Europas beste Wahl für Transportlösungen auf<br />
der Schiene“ zu sein, hat das Unternehmen begonnen,<br />
Qualität und Service, den Ausbau des europäischen<br />
Netzwerks und seine Nachhaltigkeit zu<br />
optimieren. Die ausgearbeiteten Maßnahmen verfolgen<br />
das Ziel, den Schienengüterverkehr-<br />
in Deutschland auf eine nachhaltige wirtschaftliche<br />
Basis zu stellen, um investitionsfähig zu sein. Mit<br />
dem neuen Geschäftsmodell Netzwerkbahn stellt<br />
sich <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in Produktion und Vertrieb<br />
2009<br />
93.948<br />
4.739<br />
484<br />
275,5<br />
neu auf, um Qualität, Service und Wirtschaftlichkeit<br />
nachhaltig zu steigern. Davon profitieren die<br />
Kunden gleich mehrfach:<br />
• Stringente Transportpläne machen<br />
Versand-, Lauf- und Empfangszeiten<br />
planbarer und zuverlässiger.<br />
• Der online-gestützte Bestellprozess<br />
wird transparenter und ermöglicht bei<br />
Abweichungen schnelle und proaktive<br />
Information.<br />
• Transportkapazitäten können früher<br />
als heute reserviert werden.<br />
• Die Wagenverfügbarkeit steigt durch<br />
beschleunigte Umläufe.<br />
Mit EUROM führt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> eine länderübergreifende<br />
Produktions- und Transportsteuerung<br />
ein, die nach erfolgreicher Erprobung in allen<br />
europäischen Korridoren implementiert sein soll.<br />
EUROM löst das bisherige Stafettensystem ab, bei<br />
dem die Verantwortung für einen Transport an<br />
jeder Landesgrenze in andere Hände übergeht und<br />
bedient sich dabei eines leistungsfähigen neuen<br />
IT-Systems namens Train Control Europe (TRA-<br />
CE).<br />
Lesen Sie weiter:<br />
in unserem Spezial Service & Qualität ab Seite 10!<br />
Dort antwortet Alexander Hedderich, CEO von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, auf die Fragen von railways. Auf der<br />
Seite 14/15 stellen wir EUROM vor. ok<br />
Leistungskennzahlen 2009 / 2011 im Vergleich<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
Verkehrsleistung (Mio. Tonnenkilometer)<br />
Züge pro Tag<br />
Auslastung pro Zug (Tonnen)<br />
Durchschnittliche Transportweite (km)<br />
Quelle: <strong>DB</strong> Mobility Logistics AG, Daten & Fakten 2010 und 2011<br />
08 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 09<br />
2011<br />
111.980<br />
5.261<br />
513,6<br />
272<br />
Veränderung<br />
+ 19,2%<br />
+ 11,0%<br />
+ 6,1%<br />
- 1,3%
TiTeLSToRy<br />
Unser Anspruch 2012:<br />
Mehr Zuverlässigkeit<br />
und Qualität<br />
Alexander Hedderich, CEO von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />
im railways-Interview.<br />
Herr Hedderich, „Europas beste Wahl für Transportlösungen<br />
auf der Schiene“ – so lautet der Anspruch und<br />
das Ziel von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Was haben Ihre Kunden<br />
davon?<br />
Alexander Hedderich: Dass sie im Mittelpunkt<br />
stehen und die Servicequalität bekommen, die sie<br />
von uns erwarten. Wir möchten ihnen ein starkes<br />
Angebot aus einer Hand bieten, europaweit.<br />
Dafür verfolgen wir unseren Weg zur ersten<br />
echten europäischen Güterbahn unbeirrt weiter,<br />
vom europäischen Patchwork hin zum europäischen<br />
Netzwerk.Wir wollen auch künftig in unser<br />
Geschäft investieren, zum Beispiel in neue<br />
Güterwagen. Und wir wollen als umweltfreundlichstes<br />
Verkehrsmittel unsere Kunden bei der<br />
Verbesserung ihres ökologischen Fußabdrucks<br />
unterstützen.<br />
Was gibt es im Einzelnen zu verbessern?<br />
Nehmen wir den internationalen Verkehr. Früher<br />
verschwanden unsere Waggons hinter der Grenze<br />
mitunter in einem „schwarzen Loch“. Weil ausländische<br />
Bahnen die Verantwortung übernahmen<br />
und ein effizientes Tracking & Tracing nicht exis-<br />
tierte, konnten wir die Laufwege zum Teil nicht<br />
nachvollziehen. Wir haben eine neue europäische<br />
Produktions- und Transportsteuerung (EUROM)<br />
eingerichtet. Damit gibt es jetzt eine zentrale Ins-<br />
tanz, die Transporte über den gesamten Laufweg<br />
hinweg lenkt und verfolgt. So erhöhen wir unsere<br />
Qualität und schaffen gegenüber unseren Kunden<br />
mehr Transparenz und eine Start-Ziel-Verantwortung<br />
über nationale Grenzen hinweg.<br />
„Unser Ziel ist es, zeitgemäß<br />
auf die wachsenden<br />
Anforderungen des<br />
Marktes zu reagieren.“<br />
ALexAnDeR HeDDeRicH<br />
Zu den wichtigen Vorhaben von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
zählt das neue Geschäftsmodell Netzwerkbahn. Was<br />
heißt das?<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> arbeitet an mehreren Bausteinen,<br />
um Qualität und Service zu verbessern.<br />
Eines der wichtigsten Themen ist die Modernisierung<br />
und Optimierung unseres Geschäftsmodells<br />
in Deutschland. Mit diesem umfassenden<br />
Vorhaben haben wir bereits 2010 begonnen, bis<br />
zum Jahr 2015 soll das Modell dann komplett umgesetzt<br />
sein. Unser Ziel ist es, zeitgemäß auf die<br />
wachsenden Anforderungen des Marktes zu reagieren:<br />
Mit der Neuausrichtung werden wir die<br />
heute parallel existierenden Produktionssysteme<br />
Einzelwagen- und Ganzzugverkehr miteinander<br />
verknüpfen. Sendungsströme werden in einem<br />
integrierten Netzwerk gebündelt und stabil nach<br />
Plan durchgeführt. Mit der Einführung eines<br />
neuen Kapazitätsmanagements und Buchungssystems<br />
geben wir unserem Geschäft dringend<br />
nötige Impulse und erreichen damit eine höhere<br />
Zuverlässigkeit und bessere Planbarkeit der Verkehre<br />
für unsere Kunden.<br />
Inwiefern werden Ihre Kunden von dem neuen<br />
Geschäftsmodell profitieren?<br />
Wir haben uns für das Konzept der Netzwerkbahn<br />
entschieden, da wir von dem Kundennutzen überzeugt<br />
sind! Unsere Kunden können besser mit uns<br />
planen: Mit der Buchung erhält jede Sendung nach<br />
der Kapazitätsprüfung einen individuellen Transportplan,<br />
der für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und für den<br />
Kunden verbindlich ist. Damit wir diesen zuverlässig<br />
einhalten können, werden die Sendungen<br />
zukünftig stringent entsprechend dem Transportplan<br />
durch das Netz befördert. Für Störfälle wird<br />
ein verlässliches Störfallmanagement eingeführt.<br />
Wir treten in einen engen Austausch mit unseren<br />
Kunden, um marktnah und flexibel agieren zu können.<br />
Mit der Netzwerkbahn bieten wir unseren<br />
Kunden zukünftig ein hohes Maß an Stabilität,<br />
Transparenz und Zuverlässigkeit.<br />
Haben Sie schon Reaktionen von Kunden? Wie wollen<br />
Sie Ihre Kunden von dem neuen Geschäftsmodell<br />
überzeugen?<br />
Wichtigste Voraussetzung ist die Bereitschaft unserer<br />
Kunden, uns auf diesem Weg zu mehr Qualität<br />
und Zuverlässigkeit zu begleiten. Hierzu<br />
haben wir den Dialog mit ersten Kunden aufgenommen.<br />
Im Laufe der nächsten Monate werden die<br />
Gespräche weiter intensiviert und auf alle Kunden<br />
ausgedehnt. Darüber hinaus werden wir die Kunden<br />
bei den notwendigen Anpassungen bestmöglich<br />
unterstützen.<br />
Gibt es Vorbilder für das neue Geschäftsmodell von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>?<br />
Ja, die nordamerikanische Güterbahnen haben vor<br />
10-15 Jahren ein ähnliches Geschäftsmodell eingeführt.<br />
Das funktioniert sehr gut. In Europa ist die<br />
schwedische Green Cargo seit einigen Jahren Vorreiter.<br />
Das macht mir Mut, dass es bei uns ebenfalls<br />
klappen wird.<br />
Wann und wie nimmt „Netzwerkbahn“ Fahrt auf?<br />
Eine so umfassende Umstellung will gut vorbereitet<br />
sein, daher wird die Einführung des neuen Geschäftsmodells<br />
sukzessive erfolgen. Auf dem Weg<br />
dorthin nehmen wir unsere Kunden und unsere<br />
Mitarbeiter mit und binden sie aktiv ein. Wir wer-<br />
10 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 11
TiTeLSToRy<br />
„2012 werden wir<br />
unsere Hausaufgaben<br />
erledigen, beispielsweise<br />
die Verbesserung<br />
unseres Güterwagenmanagements“<br />
ALexAnDeR HeDDeRicH<br />
Foto: Max Lautenschläger/Deutsche Bahn AG<br />
den alle Kunden individuell in Gesprächen über<br />
unsere Pläne informieren – damit haben wir bereits<br />
im letzten Jahr begonnen. Das ist auch für uns<br />
ein wichtiger Lernprozess, in dem wir Bedenken<br />
aufnehmen und Lösungen im Konsens erarbeiten.<br />
Im Herbst gehen wir dann den ersten praktischen<br />
Schritt in Richtung Buchung und Kapazitätsmanagement.<br />
Mit der geplanten Hochlaufkurve wollen<br />
wir den notwendigen Entwicklungen von IT<br />
und Prozessumstellungen Raum lassen und den<br />
Großteil der Verkehre dann 2014 umstellen.<br />
Verfolgen Sie weiter Ihr Engagement bei Xrail für den<br />
internationalen Einzelwagenverkehr?<br />
Mit der Netzwerkbahn entwickeln wir das Zukunftsmodell<br />
für den Einzelwagenverkehr. Er war<br />
jahrzehntelang in der Defensive, bevor wir mit der<br />
internationalen Initiative Xrail gegengesteuert<br />
haben. Gemeinsam mit unseren Partnerbahnen<br />
werden wir den Einzelwagenverkehr nicht nur<br />
beibehalten, sondern kontinuierlich und langfris-<br />
tig verbessern, beispielsweise durch Tracking &<br />
Tracing und verbindliche Ankunftszeiten.<br />
2011 hat die deutsche Gesellschaft von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> Ertragsschwäche gezeigt, trotz eines gewachsenen<br />
Verkehrsvolumens.<br />
Die europäische Aufstellung unseres Geschäftsfelds<br />
bewährt sich, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> liegt im Plus und<br />
konnte das Ergebnis steigern. Angesichts der Verkehrsleistungs-<br />
und Umsatzsteigerung im ers-<br />
ten Halbjahr 2011 in Deutschland haben wir<br />
erwartet, auch hier wieder auf Vorkrisenniveau zu<br />
kommen. Das hat sich aufgrund der deutlichen konjunkturellen<br />
Eintrübung im zweiten Halbjahr nicht<br />
bestätigt. Darüber hinaus gibt es strukturelle Grün-<br />
de auf der Aufwandsseite, wie zum Beispiel in unserer<br />
Instandhaltung für Güterwagen durch das<br />
verschärfte Instandhaltungsregime nach dem Unfall<br />
in Viareggio. Hinzu kommt ein sehr hoher Schadstand<br />
an Wagen aus der Krise 2009 und somit ein<br />
Rückstau an Revisionen, die wir in 2011 abbauen<br />
mussten. Zweitens haben wir eine Steigerung unserer<br />
Faktorkosten, etwa beim Bahnstrom oder beim<br />
Personal, in einer Höhe zu verzeichnen, die wir nicht<br />
durch Preissteigerungen oder durch eine höhere<br />
Produktivität im Betrieb ausgleichen konnten.<br />
Wie sehen die Aussichten für das Jahr 2012 aus?<br />
Der Jahresauftakt war zwar noch relativ schwach,<br />
wir erwarten aber ab dem zweiten Quartal eine<br />
spürbare Erholung der Konjunktur. In 2012 werden<br />
wir vor allem unsere Hausaufgaben erledigen, wie<br />
beispielsweise die Verbesserung unseres Güterwagenmanagements.<br />
Wir schauen uns an, wie wir<br />
durch betriebliche Konzepte Verkehre optimieren.<br />
Dazu sprechen wir mit unseren Kunden und haben<br />
auch schon Lösungen parat. Der Schienengüterverkehr<br />
ist ein Wachstumsmarkt, bis 2020 soll er um<br />
35 Prozent zulegen. Daran wollen wir teilhaben.<br />
Unser Ziel ist es, die beste Güterbahn in Europa für<br />
unsere Kunden zu sein.<br />
ok<br />
ALexAnDeR HeDDeRicH<br />
wurde 1965 in Wetzlar geboren, studierte<br />
in Gießen Volkswirtschaft und<br />
arbeitete bis zu seiner Promotion 1996<br />
als wissenschaftlicher Assistent am<br />
Lehrstuhl des renommierten Verkehrswissenschaftlers<br />
Gerd Aberle. Nach<br />
einem Intermezzo bei einer Düsseldorfer<br />
Unternehmensberatung kam er 1999<br />
zur Deutschen Bahn. Ab 2004 leitete<br />
Hedderich in der Berliner <strong>DB</strong>-Zentrale<br />
die Konzernentwicklung, bevor er im<br />
September 2009 als Vorsitzender zu <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> nach Mainz wechselte.<br />
12 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 13
TiTeLSToRy<br />
europäischer Quantensprung<br />
EUROM verbessert die Qualität internationaler Verkehre entscheidend.<br />
Die länderübergreifende Produktions- und Transportsteuerung wird nach<br />
erfolgreicher Erprobung nun europaweit eingeführt.<br />
Die Durchführung grenzüberschreitender<br />
Schienengüterverkehre war<br />
bislang oft eine komplexe Aufgabe<br />
mit vielen Unbekannten. „Viele Zuständigkeiten,<br />
Schnittstellen, uneinheitliche<br />
Prozesse und Regelungslücken machten<br />
das System intransparent und unflexibel“,<br />
sind sich Thomas Streicher und Stig<br />
Kyster-Hansen einig. „Mit unserem European<br />
Operations Management, kurz: EU-<br />
ROM wird darum in Zukunft eine<br />
zentrale Instanz Transporte über den gesamten<br />
Laufweg hinweg steuern – und die<br />
Verkehre für unsere Kunden pünktlicher<br />
und transparenter machen.“<br />
Streicher, verantwortlich für den Aufbau<br />
des Pilotprojekts, und Kyster-Hansen,<br />
zukünftiger Leiter EUROM, sind eng mit<br />
den neuen Prozessen verbunden. Seit Dezember<br />
werden die EUROM-Prozesse bei<br />
intermodalen Verkehren auf der Nord-Süd-<br />
Achse zwischen Dänemark, den Nieder-<br />
landen und Belgien sowie Italien in der<br />
Realität getestet. Kyster-Hansen zieht nach<br />
fünf Monaten eine positive Bilanz: „Wir<br />
können bereits eine nachhaltige Verbesserung<br />
der Pünktlichkeit und der Ankunftsprognosen<br />
feststellen, und das obwohl ein<br />
Großteil der Strukturen, die EUROM ausmachen<br />
werden, erst noch geschaffen werden<br />
muss“, so der Manager. Kunden, die<br />
das Pilotprojekt begleiten, bestätigen diese<br />
Einschätzung: „EUROM hilft auch, auf<br />
Störfälle schnell und wirksam zu reagieren“,<br />
sagt Angelo Barbone vom Schweizer<br />
Intermodal-Operator Hupac. „So konnten<br />
wir in diesem Winter auf die Streiks in Italien<br />
frühzeitig reagieren und die Abstellung<br />
von Zügen vermeiden.“<br />
Komplette Start-<br />
Ziel-Verantwortung<br />
Kern von EUROM ist das European<br />
Operations Center (EOC). Aufgeteilt in<br />
Branchenteams wird es von Frankfurt/<br />
Main und Duisburg aus alle europäischen<br />
Verkehre über alle Grenzen hinweg steuern.<br />
„Damit wird das bisherige Stafettensystem<br />
abgelöst, bei dem die Verantwortung<br />
für einen Transport an jeder Landesgrenze<br />
in andere Hände übergeht“, erklärt Kyster-<br />
Hansen. „Dann gibt es für den Kunden-<br />
service entlang der gesamten Strecke nur<br />
noch einen Ansprechpartner, der über alle<br />
relevanten Informationen verfügt und die<br />
komplette Start-Ziel-Verantwortung für<br />
den jeweiligen Transport hat.“ Europäische<br />
Kurzfristverkehre werden ebenfalls im<br />
EUROM koordiniert: Mittels einer internationalen<br />
Produktionsplattform werden<br />
einheitliche Pre-Checks eingeführt – standardisierte<br />
Verfahren, bei denen länder-<br />
übergreifend die Verfügbarkeit aller<br />
benötigten Ressourcen frühzeitig geprüft<br />
wird und diese verbindlich gebucht wer-<br />
„EUROM hilft auch,<br />
auf Störfälle schnell<br />
und wirksam zu<br />
reagieren.“<br />
AngeLo BARBone<br />
den. Um seine Aufgaben erfüllen zu<br />
können, benötigt EUROM vor allem Informationen.<br />
Die bekommt es vom neuen<br />
IT-System „Train Control Europe“<br />
(TRACE), das die Position aller Züge<br />
auf dem kompletten europäischen Streckennetz<br />
aller beteiligten Bahnen darstellt.<br />
Störungen, ihre Ursachen und neue Ankunftsprognosen<br />
werden sofort sichtbar,<br />
und das EUROM kann ohne Zeitverzug<br />
Maßnahmen einleiten und den Kunden<br />
informieren. Schließlich gehört zum EOC<br />
auch eine Europäische Qualitätssicherung,<br />
welche die Informationen aus TRACE<br />
nutzt, um die Produktionsplanung kontinuierlich<br />
zu verbessern.<br />
Diese Strukturen werden ab sofort sukzessive<br />
aufgebaut. Nachdem intermodale<br />
Verkehre auf der Nord-Süd-Achse bereits<br />
in das System einbezogen wurden, wird ab<br />
Mai das Automotive-Team seine Arbeit<br />
aufnehmen, die weiteren Branchenteams<br />
und Verkehrskorridore folgen in den kommenden<br />
Monaten. Die Internationale Produktionsplattform<br />
für die Steuerung<br />
europäischer Kurzfristverkehre startet im<br />
Juli. 2013 soll EUROM über alle Ländergrenzen<br />
und Segmente hinweg voll funktionsfähig<br />
sein.<br />
dv<br />
Kontakt | Stig Kyster-Hansen<br />
Telefon: +45 8830 0-902<br />
stig.kyster-hansen@db-schenker.com<br />
Klarer<br />
Kundennutzen<br />
Mit EUROM macht <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> den Schienengüterverkehr<br />
fit für die Zukunft. Kunden profitieren davon in vielfältiger Weise:<br />
• klare Zuständigkeiten<br />
• europaweite Start-Ziel-Verantwortung<br />
• höhere Pünktlichkeit<br />
• jederzeit Information über Position der Transporte<br />
• zuverlässige Ankunftsprognosen (ETA)<br />
• schnelle Information und Neu-Disposition bei Störungen<br />
14 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways |<br />
15
Company & pEopLE<br />
STAFFELLAUF: Sieben Lokführer bringen den North <strong>Rail</strong> Express nach Narvik,<br />
auf der letzten Etappe fährt Ture Töryä.<br />
Fisherman’s Friend<br />
Der North <strong>Rail</strong> Express fährt fünfmal wöchentlich von<br />
Oslo bis ins norwegische Polargebiet. Nun wurde der Vertrag<br />
über den Zug um ein weiteres Jahr verlängert.<br />
Wind peitscht Schneeflocken gegen die Frontscheibe.<br />
Lokführer Ture Töryä kneift die<br />
Augen zusammen. Irgendwo im wirbeligen<br />
Weiß wird ein grüner oder roter Punkt auftauchen,<br />
das nächste Signal. Töryä und die 40 Container hinter<br />
ihm sind fast am Ziel. Seinen Zug mit 1.600 Tonnen<br />
Fracht muss er dauernd bremsen auf dieser steilen<br />
Talfahrt, denn das Gleis führt aus dem Gebirge hinab<br />
nach Narvik, dem stets eisfreien Erzhafen am Nordmeer.<br />
Ende einer Dienstfahrt jenseits des Polarkreises<br />
auf 68 Grad nördlicher Breite.<br />
Die längste durchgehende Güterbahnverbindung<br />
Europas ist zugleich eine der extremsten. Der North<br />
<strong>Rail</strong> Express <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> verbindet die norwegische<br />
Hauptstadt Oslo fünfmal pro Woche mit Narvik im<br />
hohen Norden des Landes. Eine Strecke von fast<br />
2.000 Kilometern, die überwiegend durch Schweden<br />
führt. Seit Januar 2011 betreibt die norwegische<br />
RIKSGRÄNSEN:<br />
So heißt die Station<br />
nördlich des Polarkreises,<br />
an der der<br />
North <strong>Rail</strong> Express<br />
kurz vor dem Ziel<br />
Narvik von Schweden<br />
nach Norwegen rollt.<br />
<strong>Schenker</strong> AS in Kooperation mit dem Marktbereich<br />
Intermodal von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und der schwedischen<br />
Güterbahn Green Cargo diesen Zug, der fast<br />
eine halbe Million Menschen in Nordnorwegen versorgt<br />
– mit Medikamenten, Blumen, Apfelsinen oder<br />
auch mit Autos.<br />
„Mit über 95 Prozent ist die Auslastung so gut,<br />
dass der Verkehr nun um ein weiteres Jahr verlängert<br />
wurde“, sagt Ulrich Sontheim, Teamleiter Kontinentale<br />
Accounts im Marktbereich Intermodal.<br />
„Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben<br />
wir genutzt, um eine Reihe von Maßnahmen auf den<br />
Weg zu bringen, die den North <strong>Rail</strong> Express noch<br />
leistungsfähiger und zuverlässiger machen.“ So<br />
sorgt neuerdings eine zweite Lok dafür, dass der<br />
520 Meter lange Containerzug mit bis zu 1.600 Tonnen<br />
beladen werden kann – eine Erhöhung der Kapazität<br />
um 60 Prozent. Auch den Fahrplan haben<br />
Fotos: KircherBurkhardt<br />
die Norweger angepasst: Nun ist der Zug bereits in<br />
weniger als 27 Stunden am Ziel, eine Stunde früher<br />
als bisher.<br />
Die Erfahrung des polaren Winters haben die Mitarbeiter<br />
im Marktbereich Intermodal und <strong>DB</strong> Intermodal<br />
Services dazu veranlasst, die Wartung für das<br />
rollende Material auszuweiten und die Ersatzteilversorgung<br />
zu verstärken. Die Temperaturen, die nicht<br />
selten auf minus 40 Grad sinken, ziehen vor allem die<br />
Radsätze in Mitleidenschaft, sodass diese häufig ausgetauscht<br />
werden müssen.<br />
Temperaturempfindliche Güter sind durch modernste<br />
Technik geschützt. Die Container sind innen<br />
in zwei Kammern geteilt, deren Temperatur unabhängig<br />
voneinander regelbar ist. Sollten Heizung oder<br />
Kühlung ausfallen, geht eine automatische Alarm-<br />
SMS an die Zentrale in Oslo, die eine Reparatur am<br />
nächsten Haltepunkt veranlasst.<br />
SÜDWÄRTS: Auf dem Rückweg sind die Kühlcontainer<br />
beladen mit fangfrischem Fisch, vor allem Lachs.<br />
Eine Heizung ist allerdings auf dem Rückweg von<br />
Narvik nach Oslo meistens überflüssig. Denn dann<br />
transportiert der North <strong>Rail</strong> Express überwiegend<br />
Fisch – Dorsch, Makrelen, Hering, Seeteufel, vor allem<br />
aber Lachs – für Feinschmecker in Europa und aller<br />
Welt. Und im kurzen nordischen Sommer kämpft Ture<br />
Töryä vorübergehend nicht gegen Schneeflocken und<br />
die ewige Finsternis des Polarwinters. Am 21. Juni<br />
scheint ihm die Mitternachtssonne ins Gesicht, und<br />
bis August wird es auf seinem Törn nach Narvik auch<br />
in der Nacht nicht dunkel. dv<br />
Kontakt | Marie Schulz<br />
Telefon: +49 (0)30 297-54346<br />
Marie.Schulz@deutschebahn.com<br />
NORDWÄRTS:<br />
In Oslo werden<br />
Container und<br />
Sattelauflieger auf<br />
den Zug Richtung<br />
Narvik verladen (links<br />
und unten).<br />
16 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 17
ComPaNy & PEoPLE<br />
Einzelwagen nahtlos<br />
nach Frankreich<br />
Seit 2010 ist das Nachbarland an das deutsche Einzelwagensystem<br />
angebunden. Die Möglichkeit, Wagen<br />
und Wagengruppen zu verschiedenen französischen<br />
Destinationen zu schicken, wird rege genutzt.<br />
Für den Ausbau des spanischen Bahnnetzes lieferte<br />
die Duisburger TSTG Schienen Technik<br />
GmbH & Co. KG im vergangenen Jahr Bahnschienen.<br />
Mit dem Mediterranean Shuttle von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> erreichten sie Portbou an der französisch-spanischen<br />
Grenze, wo sie vom <strong>Rail</strong>port-Partner<br />
Cadefer auf Breitspurwagen umgeschlagen und termingerecht<br />
an die Baustelle geliefert werden konnten.<br />
So wurde eine bedarfsgerechte Lieferung der Schienen<br />
über eine Entfernung von 1.400 Kilometern<br />
möglich. „Für uns war wichtig, dass wir auch bei<br />
internationalen Transporten einen Ansprechpartner<br />
haben, der uns eine zuverlässige Beförderung garantiert“,<br />
sagt Virginia Martin Pelegrina von TSTG.<br />
„Der Mediterranean Shuttle war darum ein ideales<br />
Angebot für uns.“<br />
In den vergangenen Jahren ist aus dem einen<br />
Direktzug nach Südfrankreich ein Wagengruppen-<br />
system geworden, das zahlreiche Ziele in ganz<br />
Frankreich direkt an das deutsche Einzelwagensystem<br />
anbindet. Auch bei kleineren Transportvolumina<br />
und unregelmäßigen Frequenzen halten <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und ihre französische Tochter Euro<br />
Cargo <strong>Rail</strong> (ECR) für ihre Kunden in Frankreich passende<br />
Lösungen bereit. Ein Großteil der Wagen<br />
kommt von Versendern aus Deutschland, aber auch<br />
TSTG aus Duisburg<br />
lieferte Schienen für<br />
das Bahnnetz jenseits<br />
der Pyrenäen.<br />
Versender aus anderen Ländern Europas steuern<br />
ihre Sendungen in das System ein. Neben dem<br />
Mediterranean Shuttle, der zweimal wöchentlich bis<br />
Perpignan und dreimal weiter bis nach Portbou<br />
fährt, rollt der Atlantic Shuttle viermal pro Woche<br />
nach Bayonne und ins nordspanische Irun, fünf<br />
Züge steuern den Großraum Lyon im Osten Frankreichs<br />
an, drei fahren nach Le Boulou im Süden<br />
und drei nach Hagondange in Lothringen. Über<br />
Belgien erreichen weitere Shuttle-Züge Tergnier in<br />
Nordfrankreich.<br />
Möglich ist dieses internationale Angebot aus<br />
einer Hand durch Kooperationen mit verschiedenen<br />
internationalen Partnern und die zentrale Unterstützung<br />
durch das Duisburger KundenServiceZentrum<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Über Belgien, durch eine Kooperation<br />
mit Xpedys/SNCB, gelingt die Anbindung<br />
von Nordfrankreich an das Wagengruppensystem;<br />
neben der belgischen Staatsbahn sind weitere Partner<br />
wie die französische Güterbahn Europorte<br />
France, die französische Tochter der luxemburgischen<br />
Eisenbahn CFL cargo, sowie die belgische<br />
Spedition Eurorail mit im Boot.<br />
Seit seinem Start zum Fahrplanwechsel 2010/2011<br />
greifen immer mehr Kunden auf das flexible Angebot<br />
zurück – etwa der Getränkehersteller Red Bull,<br />
Volkswagen sowie Kunden aus der Stahl-, Papierund<br />
Konsumgüterindustrie.<br />
dv<br />
Kontakt | Uwe Hartmann<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-60343<br />
uwe.uw.hartmann@dbschenker.eu<br />
Fotos: Andreas Bastian/Caro Fotoagentur; Max Lautenschläger/Deutsche Bahn AG<br />
GroSSe rolle:<br />
In der Region<br />
Île-de-France ist<br />
die Papierindustrie<br />
besonders stark.<br />
Neuer <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>port in Paris<br />
Über ein weiteres Schienenlogistikzentrum<br />
bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
seinen Kunden nun auch schienen-<br />
basierte Logistiklösungen für Papier<br />
und palettierte Ware in der französischen<br />
Hauptstadtregion.<br />
Seit dem 12. Januar ist der neue <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>port<br />
in Survilliers-Fosses in Betrieb. Der Standort<br />
rund 30 Kilometer nördlich von Paris verfügt<br />
über eine ausgezeichnete Anbindung an die öffentliche<br />
Infrastruktur; mehrere Shuttle-Züge pro Woche<br />
binden ihn an das europäische Schienennetz an.<br />
Das neue Angebot, das auf einem Traktionskonzept<br />
mit der französischen Tochter Euro Cargo <strong>Rail</strong> (ECR)<br />
basiert, eignet sich besonders für Papier sowohl<br />
in Rollen als auch im Format sowie für palettierte<br />
Waren, wie zum Beispiel Konsumgüter oder palettierte<br />
Baustoffe.<br />
„Damit entwickeln wir unser <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>port-Portfolio<br />
konsequent in einer der wichtigsten<br />
Wirtschaftsregionen Frankreichs weiter und bieten<br />
unseren Kunden ab sofort die komplette multimodale<br />
Logistik aus einer Hand an“, erläutert Wilhelm<br />
Duesmann, Projektleiter im Bereich <strong>Rail</strong>ports and<br />
<strong>Rail</strong> Projects.<br />
Von Saarbrücken als Sammelpunkt für die Verkehre<br />
wird zunächst zweimal wöchentlich der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong>port angefahren. Von dort aus wird der Großraum<br />
Paris (Île-de-France) mit kurzen Wegen bedarfsorientiert<br />
per Lkw bedient. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> erwartet, in<br />
diesem Jahr bis zu 100.000 Tonnen der auf diesem Korridor<br />
transportierten Waren mit dem neuen Angebot<br />
auf die Schiene bringen zu können. So ist man auch darauf<br />
eingestellt, die Zahl der Züge pro Woche steigern<br />
zu können.<br />
„Die Region Île-de-France ist für die Papier- und<br />
Druckindustrie eine der wichtigsten Regionen in<br />
Frankreich. Mit diesem <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>port bieten<br />
wir unseren Kunden eine nachhaltige Lösung für<br />
Transporte aus deren Werken in Deutschland, Italien,<br />
Skandinavien und weiteren Ländern. Wir haben sichergestellt,<br />
dass wir vor Ort mit anerkannten Partnern<br />
arbeiten, die sich mit den Anforderungen der<br />
Papierindustrie bestens auskennen“, sagt Andrew<br />
Kelly, Teamleiter Pulp and Paper Kontinental bei <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Des Weiteren haben wir auch die<br />
Möglichkeit, im Bedarfsfalle der Kunden weitere<br />
Destinationen in Westfrankreich zu bedienen. Somit<br />
entwickeln wir unser Door-to-door-Logistikangebot<br />
in Frankreich und Europa konsequent weiter.“ rb<br />
Kontakt | Andrew Kelly<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-61645<br />
andrew.kelly@dbschenker.eu<br />
18 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 19
Brenner 2.0, tiefer gelegt<br />
Zwischen Innsbruck und<br />
Bozen entsteht unter dem<br />
Brenner-Pass der dritte<br />
Alpen-Basistunnel. 2025<br />
soll die 55 Kilometer lange<br />
Schienenröhre fertig sein.<br />
ERKUNDUNG:<br />
In Aicha in Südtirol<br />
dienen die Bauarbeiten<br />
einem Erkundungstunnel,<br />
um die<br />
Beschaffenheit des<br />
Gebirges zu untersuchen.<br />
20 | railways<br />
Europas höchstes Verkehrshindernis bekommt<br />
neue Hightech-Schlupflöcher. Drei hypermoderne<br />
Schienenrennstrecken degradieren die<br />
Alpen für die Eisenbahn vom Hochgebirge zum Mittelgebirge.<br />
In der Schweiz rollen die Züge seit 2007<br />
durch den 35 Kilometer langen, überwiegend eingleisigen<br />
Lötschberg-Basistunnel (höchster Punkt 828<br />
Meter über dem Meer). Etwas weiter östlich ist der<br />
Gotthard-Basistunnel bereits durchschlagen. Die<br />
zweigleisige Rekordröhre wird bei ihrer Eröffnung<br />
Ende 2016 mit 57 Kilometern Länge einen neuen<br />
Weltrekord für Eisenbahntunnels aufstellen und die<br />
Alpen auf einem Scheitelpunkt von nur 549 Metern<br />
über dem Meer überqueren, oder besser gesagt: unterqueren<br />
(siehe auch railways 2/11).<br />
Und nun der Brenner. Auch die uralte Passstrecke<br />
zwischen Innsbruck und Bozen soll in Zukunft nicht<br />
mehr über den Berg, sondern durch den Berg führen.<br />
Der 55 Kilometer lange Brenner-Basistunnel, dessen<br />
Bauarbeiten nun Fahrt aufnehmen, soll ab 2025 das<br />
Verkehrs-Nadelöhr auf der zentralen EU-Eisenbahnachse<br />
Berlin-Palermo entlasten, den Eisenbahnverkehr<br />
beschleunigen und die Kapazitäten der Schiene<br />
vervielfachen.<br />
Heute quälen sich Güterzüge auf einer 130 Jahre<br />
alten Trasse von Innsbruck hoch zum Brennerpass,<br />
der 1375 Meter über dem Meer liegt, und auf italienischer<br />
Seite wieder herunter. Der künftige unterirdische<br />
Schienenweg durchquert den Alpenhauptkamm<br />
auf 795 Meter Höhe und kommt ohne große Steigungen<br />
und enge Kurven aus. Die zwei getrennten Tunnelröhren<br />
mit je einem Gleis pro Richtung sind für<br />
Höchstgeschwindigkeiten bis 250 km/h ausgelegt, was<br />
nicht nur den Personen- sondern auch den Güterverkehr<br />
über den Brenner erheblich beschleunigen wird.<br />
In Italien wurde das erste Baulos – der Zufahrtstunnel<br />
von Mauls und der erste Erkundungsstollenabschnitt<br />
(Aicha) – fertiggestellt. Nun wird weiter in<br />
Richtung Norden gebaut. Das nächste Baulos ist die<br />
Durchörterung der Periadriatischen Naht, einer Störungszone,<br />
in der mit großer Vorsicht gearbeitet werden<br />
muss. In Österreich werden derzeit der<br />
Erkundungsstollenabschnitt Innsbruck–Ahrental,<br />
der Zufahrtstunnel Ahrental, der Zufahrtstunnel<br />
Wolf, der Padastertunnel und der Saxenertunnel<br />
vorgetrieben.<br />
Die EU nahm den Korridor Berlin−Neapel 1994<br />
als prioritäres Vorhaben in die Liste vorrangiger Projekte<br />
auf. Zehn Jahre später unterzeichneten Österreich<br />
und Italien den Staatsvertrag zum Bau des<br />
Brenner-Basistunnels. Noch im selben Jahr entstand<br />
die internationale Projektgesellschaft BBT SE. Im<br />
Auftrag der Republik Österreich, der Republik Italien<br />
und der Europäischen Union plant und baut sie<br />
den Brenner-Basistunnel. SE steht für Societas Europaea,<br />
eine länderübergreifende Gesellschaftsform<br />
nach europäischem Recht. Die BBT SE befindet sich<br />
zu hundert Prozent in öffentlichem Besitz. ok<br />
http://www.bbt-se.com/unternehmen/<br />
auSkLappEn unD STaunEn: Auf den folgenden<br />
Seiten lädt railways Sie zu einer spektakulären Bergtour<br />
ein. Betrachten Sie den Brenner, wie Sie ihn noch nie<br />
gesehen haben! Erfahren Sie mehr über den künftigen<br />
Brenner-Basistunnel und behalten Sie die historische<br />
Bahnstrecke an der Grenze von Tirol (Österreich) nach<br />
Südtirol (Italien) im Auge! Im kommenden Sommer<br />
bleibt diese zentrale europäische Eisenbahn-Magistrale<br />
wochenlang gesperrt, weil der österreichische Streckenabschnitt<br />
von Innsbruck bis zum Brenner dringend<br />
saniert werden muss. Mehr dazu auf Seite 25. >>>>>>><br />
Sperrung der<br />
Brennerbahn im Sommer<br />
Vom 6. August bis 10. September wird die Nordrampe von Innsbruck bis zum<br />
Grenzübergang überholt. Der Schienengüterverkehr wird weiträumig umgeleitet.<br />
57.000 Meter Schienen, 46.000 Bahnschwellen<br />
und bis zu 130.000 Tonnen Gleisschotter und<br />
Baumaterial werden in diesem Sommer auf dem<br />
österreichischen Abschnitt der Brennerbahn verarbeitet,<br />
um die Nordrampe bis zum 1370 Meter hoch<br />
gelegenen Grenzübergang für die kommenden 10 bis<br />
15 Jahre zu ertüchtigen. Außerdem stehen die Sanierung<br />
von zwei Tunnelgewölben und Entwässerungsmaßnahmen<br />
auf 20 Kilometern Länge an. Schließlich<br />
sollen die Energieversorgung und die Tunnelsicherheit<br />
verbessert werden.<br />
Der Infrastrukturbetreiber der Österreichischen<br />
Bundesbahn (ÖBB) hat deshalb eine fünfwöchige<br />
Vollsperrung der Strecke und zwei weitere Monate<br />
eingleisigen Betrieb verfügt, um die Bauarbeiten an<br />
der stark befahrenen Bergstrecke möglichst effektiv<br />
über die Bühne zu bringen. Den internationalen Schienengüterverkehr<br />
auf der Achse München – Verona<br />
stellen diese Einschränkungen jedoch vor beträchtliche<br />
Herausforderungen: Denn die Aus-<br />
weichrouten über die Tauernbahn (Villach-Tarvisio)<br />
im Osten sowie über die Schweiz erfordern Umwege<br />
von mehreren hundert Kilometern.<br />
Die Fahrpläne für den Zeitraum der Eingleisigkeit<br />
sowie der Vollsperrung liegen für alle Züge mit Beteiligung<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> vor. „Bei etwa fünf Stunden<br />
längerer Fahrzeit über die Umleitungswege<br />
weichen die Abfahrts- oder Ankunftszeiten gegenüber<br />
dem Regelweg ab. Derzeit finden die finalen Detailab-<br />
Die Sperren der Brennerbahn im Detail:<br />
• Vollsperrung vom 6. August bis 10. September<br />
(kein Zugverkehr)<br />
• Wochenend-Vollsperrungen jeweils von Samstag 8 Uhr<br />
bis Dienstag, 5 Uhr an sechs weiteren Terminen von<br />
Mitte Juni bis Ende September.<br />
• Teilweise eingleisiger Betrieb<br />
ab 11. Juni durchgehend bis September.<br />
stimmungen mit den Kunden und Terminalbetreibern<br />
statt“, sagt Manfred Forster, Chef der Cargo-Leitstelle<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in München.<br />
„Die Umleitungsstrecke über die Tauern wird von<br />
Montag bis Freitag zu fast 100 Prozent ausgelastet<br />
sein, so dass präzises Arbeiten aller Beteiligten Vor-<br />
aussetzung für eine pünktliche Transportdurchführung<br />
ist.“ Während des eingleisigen Betriebs werden<br />
etwa 85 bis 90 Prozent des planmäßigen Transportvolumens<br />
über den Brenner befördert. Für die Rollende<br />
Landstraße gibt es während der Vollsperrung<br />
keinen Ersatz, aber für alle weiteren intermodalen<br />
Verkehre konnten Trassenlösungen gefunden werden.<br />
Abgemildert werden die Auswirkungen der Brennersperrung<br />
durch ihren Zeitraum in den bayerischen,<br />
österreichischen und italienischen Sommerferien. In<br />
diesem traditionell verkehrsschwachen Zeitraum<br />
sinkt das Frachtaufkommen am Brenner nach ÖBB-<br />
Angaben um 30 bis 40 Prozent.<br />
Auch ohne Vollsperrung erweist sich die fast 150<br />
Jahre alte Brennerbahn im 21. Jahrhundert mehr denn<br />
je als Nadelöhr des europäischen Schienengüterverkehrs.<br />
Enge Kurven und Steigungen bis 2,5 Prozent<br />
limitieren die Zuglänge auf 550 Meter. Um die steilen<br />
Rampen zu meistern, werden schwere Züge von zwei<br />
Lokomotiven gezogen und von einer dritten Schiebelok<br />
unterstützt. Mit Unterstützung der EU haben<br />
nach jahrzehntelangen Vorbereitungen 2010 die Bauarbeiten<br />
am Brenner-Basistunnel begonnen, der mit<br />
55 Kilometern Länge voraussichtlich ab 2025 eine<br />
schnelle Flachbahn durch das Gebirgsmassiv schaffen<br />
wird (siehe Seite 20).<br />
ok<br />
41,9 Mio. Tonnen Güter<br />
wurden 2010 über den Brennerpass befördert, davon 14,4<br />
Mio. Tonnen oder 34 Prozent auf der Schiene. Zum Vergleich:<br />
Beim wichtigsten Schweizer Alpenpass St. Gotthard<br />
liegt der Anteil des Schienengüterverkehr bei 57<br />
Prozent.<br />
1104 Höhenmeter<br />
überwindet die Brennerbahn auf der Südrampe von Bozen<br />
bis zum 1370 Meter hoch gelegenen Pass mit der österreichisch-italienischen<br />
Grenzstation. Auf der<br />
Nordrampe sind es von Innsbruck bis zur Passhöhe 788<br />
Meter.<br />
145. Geburtstag<br />
feiert die Brennerbahn am 12. August (wenn sie gerade<br />
voll gesperrt ist). Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung 1867 lag<br />
die gesamte Strecke auf dem Territorium Österreich-Ungarns.<br />
Den Grenzübergang auf der Brenner-Passhöhe gibt<br />
es erst seit der Abtretung Südtirols an Italien 1919.<br />
CoMpany & pEopLE<br />
railways | 25
BRENNERBAHN UND BRENNER-BASISTUNNEL<br />
Innsbruck<br />
Der Basistunnel en detail<br />
Die beiden eingleisigen Tunnelröhren mit einem Durchmesser von<br />
je 8,1 Metern verlaufen parallel im Abstand von 70 Metern. Alle<br />
333 Meter sind die beiden Röhren durch Querschläge miteinander<br />
verbunden. In der Mitte zwischen den beiden Schienenröhren<br />
verläuft, zwölf Meter tiefer und mit kleinerem Querschnitt der<br />
Erkundungsstollen, der als Erstes gebohrt wird, um Aufschluss über<br />
die Beschaffenheit des Gesteins zu liefern. Nach Inbetriebnahme wird<br />
dieser Stollen der Entwässerung dienen. Die Längsneigung des<br />
Basistunnels beträgt 6,7 Prozent auf der Nordseite und 4 Prozent auf<br />
der Südseite des Brenners. Die Scheitelhöhe liegt 790 Meter über<br />
dem Meer, also 580 Meter tiefer als der Brennerpass (1.371 Meter).<br />
Die geringe Steigung erspart die heute notwendige Doppel- oder<br />
Dreifachtraktion von Güterzügen mit zwei oder drei Lokomotiven.<br />
Hoch hinaus<br />
und unten durch<br />
NORD SüD<br />
NORDPORTAL<br />
Innsbruck umfahren Güterzüge<br />
schon seit 1994 durch den ‚<br />
12,7 Kilometer langen Inntaltunnel,<br />
der eine Anbindung an<br />
den Brenner-Basistunnel erhält.<br />
Haupttunnel 1<br />
München<br />
Querschlag<br />
Erkundungsstollen<br />
Steinach<br />
Haupttunnel 2<br />
ÖSTERREICH<br />
Illustration: Christian Meyer zu Ermgassen / Fotos: BBT PR<br />
Gries<br />
Ein beträchtlicher Anteil des alpenquerenden Güterverkehrs rollt über den Brenner.<br />
An der stark befahrenen Passstrecke wird heftig gebaut: Oben bedingt die Sanierung der<br />
historischen Bahnstrecke im kommenden Sommer eine mehrwöchige Vollsperrung der<br />
Brennerbahn (siehe Seite 25). Unten nehmen die Bauarbeiten für einen 55 Kilometer<br />
langen Eisenbahn-Basistunnel Fahrt auf. railways rückt beide Großprojekte in<br />
ein großes Bild, der Blick geht nach Osten.<br />
An drei Stellen, in Ahrental, Wolf und Mauls, erhält<br />
der Brenner-Basistunnel seitliche Zugangsstollen, von<br />
denen während der Bauphase die Baustellen ver- und<br />
entsorgt werden.<br />
BRENNERPASS<br />
Auf 1.371 Metern überquert die<br />
historische Brennerbahn den<br />
Alpenpass – schwere Güterzüge<br />
benötigen für die Steilstrecken<br />
bis zu drei Lokomotiven.<br />
70 Prozent der Tunnelstrecken werden im Schildvortrieb von Tunnelbohrmaschinen<br />
ausgebrochen, die übrigen 30 Prozent im Sprengvortrieb. Das<br />
Deponievolumen entspricht einem Würfel von 257 Metern Kantenlänge.<br />
HÖHEPUNKT<br />
Der alles überragende Gipfel im<br />
Hintergrund ist der Hochfeiler<br />
in den Zillertaler Alpen, der<br />
sich 3.510 Meter über das<br />
Meer erhebt.<br />
Brennero<br />
(Brenner)<br />
Vipiteno<br />
(Sterzing)<br />
ITALIEN<br />
Fortezza<br />
(Franzensfeste)<br />
SÜDPORTAL<br />
Auf italienischer Seite verschwinden<br />
die Züge bei Fortezza im<br />
Brenner-Basistunnel. 60 Prozent<br />
der Strecke befinden sich auf<br />
österreichischem Territorium.<br />
Berlin–Palermo<br />
Der Brenner-Basistunnel ist Herzstück einer<br />
2.200 Kilometer langen Eisenbahnachse, die von<br />
der EU im Rahmen ihrer Transeuropäischen<br />
Netze (TEN) als Projekt 1 geplant wird.
CompAny & pEopLE<br />
Container-Shuttle nach Sevilla<br />
miguel angel<br />
fañanaS, JoSé<br />
CaStillo und<br />
aguStín<br />
fernandez<br />
von Transfesa<br />
sind für die<br />
MacAndrews-<br />
Verkehre<br />
verantwortlich.<br />
Biosprit<br />
für Kastilien<br />
Der spanische Mineralölkonzern Repsol<br />
hat Transfesa mit dem Transport von<br />
Biodiesel beauftragt. Seit Anfang des<br />
Jahres fahren drei bis vier Transfesa-Züge vom<br />
Atlantikhafen Huelva in Andalusien nach<br />
Puertollano in Kastilien, wo Repsol eine Raffinerie<br />
betreibt. Jährlich ist ein Transportvolumen<br />
von 170.000 Tonnen Biodiesel geplant. dv<br />
Transfesa <strong>Rail</strong>, die Güterbahn-Sparte der spanischen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Tochter Transfesa,<br />
transportiert See-Container für die Container-<br />
Reederei MacAndrews. Seit November rollen vier<br />
Züge pro Woche von Bilbao nach Sevilla und zurück.<br />
Bereits in den ersten zwei Monaten wurden<br />
mehr als 1.300 Container befördert.<br />
Transfesa <strong>Rail</strong> setzt dafür ihre Flotte moderner<br />
Euro 4000-Loks und eine Kombination von Waggons<br />
ein, die sowohl Standard- als auch 45-Fuß-<br />
High-Cube-Container aufnehmen können.<br />
MacAndrews gehört zur CMA CGM-Gruppe, eine<br />
der weltweit größten Container-Reedereien. Im<br />
Achsen mit<br />
Chips und Grips<br />
Die größere Spurweite des Bahnnetzes auf<br />
der iberischen Halbinsel erfordert für<br />
internationale Verkehre das Umachsen an<br />
der Grenze zu Frankreich. „Um den Überblick zu<br />
behalten, welche Achse in welchem Land welche<br />
Strecken zurückgelegt hat, haben wir ein RFID-<br />
Projekt gestartet“, erklärt Juan Carlos Dürr von<br />
der spanischen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Tochter Transfesa.<br />
Lauf dieses Jahres soll die Zusammenarbeit mit<br />
Transfesa ausgeweitet und Bilbao mit weiteren Zielen<br />
in Spanien verbunden werden. „Die Entscheidung<br />
von MacAndrews, im Bereich der neuen<br />
<strong>Rail</strong>-Korridore mit uns zusammenzuarbeiten, ist der<br />
hohen Servicequalität von Transfesa bei Trans-<br />
porten für Kunden des Sektors zu verdanken“, bestätigt<br />
Juan Diego Pedrero, Direktor General Cargo<br />
bei Transfesa. dv<br />
Kontakt | Juan Carlos Dürr<br />
Telefon: +34 (0)913 879-981<br />
jcduerr@transfesa.com<br />
„Anhand eines Funkchips können wir mit einem<br />
Lesegerät jede einzelne Achse sofort identifizieren.“<br />
Online lässt sich überprüfen, wo sich<br />
eine bestimmte Achse gerade befindet und ob<br />
eine Wartung nötig ist. Das Projekt befindet sich<br />
in der Testphase. In Zukunft will Transfesa<br />
seinen gesamten Achsenbestand auf diese<br />
Weise managen. dv<br />
Fotos: PR<br />
Kohlen aus<br />
Amsterdam<br />
Der Hafen von Amsterdam, viertgrößter Seehafen<br />
Europas, baut seine Infrastruktur für den<br />
Schienengüterverkehr aus. „Damit verbessern<br />
sich die Chancen, den Modal Shift zugunsten der<br />
Bahn zu verbessern“, sagt Aart Klompe, CEO von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland. „Vor allem beim Transport<br />
von Kohle, die aus Übersee kommt und für Deutschland<br />
bestimmt ist, sehen wir Potenziale.“<br />
Im April wurde am Amsterdamer Hafen ein neuer<br />
Güterbahnhof mit drei Gleisen eröffnet. Zugleich beginnt<br />
die Erweiterung des bestehenden Güterbahnhofs.<br />
Erstmals können jetzt auch Elektroloks das<br />
Hafengelände erreichen. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> fährt derzeit<br />
täglich zwei bis fünf Kohlezüge vom Amsterdamer<br />
Hafen nach Deutschland, unter anderem für das Stahlwerk<br />
Dillinger Hütte und den Energiekonzern E.on.<br />
feinStaubarm<br />
rangieren: Die vier<br />
Rangierloks im<br />
Chemiepark fahren mit<br />
dem Treibstoff GtL.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland modernisiert seine<br />
Lokomotiven-Flotte im Chemiepark Chemelot<br />
in der niederländischen Provinz<br />
Limburg. Die vier Rangierloks, die dort im Einsatz<br />
sind, werden zukünftig mit dem innovativen, umweltfreundlichen,<br />
aus Erdgas gewonnenen Treibstoff<br />
GtL (Gas to liquid) betrieben, was die Feinstaubemissionen<br />
senkt. „Unsere Kunden aus der Chemieindustrie<br />
achten sehr auf ihre eigene Umweltbilanz – und<br />
auf die ihrer Partner“, erklärt Aart Klompe, CEO von<br />
Drei Ganzzüge pro Woche transportieren Autos. Ein<br />
weiteres wichtiges Segment sind Stückguttransporte.<br />
Hier konnte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> jüngst einen neuen Auftrag<br />
über den Transport von jährlich rund 80.000 Tonnen<br />
Papier aus deutscher Produktion gewinnen, die<br />
für Ziele in Übersee bestimmt sind. dv<br />
Saubere Loks für Chemelot<br />
Hafen unter<br />
Strom: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> kann den Hafen<br />
Amsterdam jetzt mit<br />
umweltfreundlichen<br />
Elektroloks bedienen.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland. Auf dem Gelände von<br />
Chemelot betreiben eine Reihe bedeutender Chemieunternehmen<br />
Werke. Für sie führt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
internationale Transporte durch. 35 Mitarbeiter der<br />
niederländischen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Tochter sind in<br />
dem Industriepark unter anderem für den Werksrangierdienst,<br />
die Überwachung des Schienengüterverkehrs<br />
und die Wartung des rollenden Materials<br />
verantwortlich. Als neutraler Dienstleister übernehmen<br />
sie diese Aufgaben auch für Wettbewerber. dv<br />
26 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 27
COMPANY & PEOPLE<br />
Insellösungen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK verknüpft Großbritannien immer enger<br />
mit Kontinentaleuropa und macht auch die Queen mobil.<br />
Im Juni jährt sich zum fünften Mal der<br />
Markteintritt des <strong>DB</strong>-Konzerns in den<br />
Schienengüterverkehr in Großbritannien.<br />
Mit dem Erwerb von EWS (English,<br />
Welsh and Scottish <strong>Rail</strong>ways) 2007 wurde<br />
die <strong>DB</strong> zugleich Marktführer im Vereinigten<br />
Königreich. „Wir haben diesen Kauf<br />
nie bereut“, sagt Dr. Alexander Hedderich,<br />
Chef von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Unser<br />
aktueller Marktanteil in Großbritannien<br />
liegt bei 51 Prozent, Tendenz steigend.“<br />
Seit 2009 firmiert EWS als <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> UK mit der Zentrale in Doncaster bei<br />
Sheffield. Das Unternehmen beschäftigt<br />
3.300 Menschen und ist nach seiner Verkehrsleistung<br />
die zweitgrößte Landesgesellschaft<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Einen starken Fokus legte <strong>DB</strong>SR UK in<br />
den vergangenen Jahren auf dem Ausbau<br />
des internationalen Netzwerks durch den<br />
Eurotunnel. Erst im vergangenen Jahr<br />
hatte eine <strong>DB</strong>-Lokomotive den ersten Zug<br />
mit Waggons mit dem größeren mitteleuropäischem<br />
Profil über die Neubaustrecke<br />
High Speed 1 zum Terminal Barking bei<br />
London gezogen. Das übrige britische<br />
Schienennetz ist wegen des geringeren<br />
Lichtraumprofils für die breiteren und<br />
höheren Wagen aus Mitteleuropa nicht<br />
befahrbar – allerdings plant die britische<br />
Regierung eine weitere Neubaustrecke –<br />
die High Speed 2 – von London nach Birmingham.<br />
Die Zahl der internationalen Züge nach<br />
Deutschland, Polen, Spanien und Italien<br />
soll von gegenwärtig 16 pro Woche im Laufe<br />
des Jahres signifikant steigen. Für dieses<br />
Engagement wurde das Unternehmen im<br />
Februar mit dem britischen <strong>Rail</strong>freight<br />
Excellence Award ausgezeichnet. Alain<br />
Thauvette, CEO <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK,<br />
nannte den Preis „eine Bestätigung dafür,<br />
dass unser Vorgehen richtig war, sowohl<br />
für unsere Kunden, als auch für die Eisenbahnbranche.“<br />
Neben wöchentlich 3.000 Güterzügen<br />
fährt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK außerdem den<br />
Royal Train, mit dem Queen Elizabeth und<br />
ihre Familie das Königreich bereisen. Pro<br />
Jahr ist der Zug bis zu 20 Mal im Einsatz<br />
– häufigster Fahrgast war im vergangenen<br />
Jahr Prinz Charles. ok<br />
Kontakt | Graham Meiklejohn<br />
Telefon: +44 (0)1302 57-5795<br />
graham.meiklejohn@dbschenker.com<br />
KÖNIGLICHES BORDEAUX:<br />
An dieser Farbe sind die beiden<br />
Lokomotiven des Royal Trains zu<br />
erkennen, die von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> UK betrieben werden.<br />
ENGLAND–POLEN: In der polnischen Botschaft<br />
in London stießen sie auf die neuen<br />
Verbindungen vom Vereinigten Königreich<br />
nach Polen an (v.l.): Aleksander Libera,<br />
erster Sekretär für Handel und Investment,<br />
Botschaftsrat Boleslaw Gryzel, Dr. Alexander,<br />
Vorstand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und Alain<br />
Thauvette, CEO von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK.<br />
Zwei neue Kombi-<br />
Terminals an der M 25<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK treibt den<br />
Ausbau des Kombinierten Verkehrs<br />
in England voran. In zwei<br />
geplanten Terminals entlang der Autobahn<br />
M 25 im Großraum London wird das<br />
Unternehmen bevorzugter Operateur.<br />
Darauf verständigte sich <strong>DB</strong>SR UK mit<br />
den beiden Investoren SEGRO an der Anschlussstelle<br />
Radlett in Hertfordshire und<br />
Goodman in Colnbrook (Berkshire). Zusammen<br />
verfügen die beiden geplanten<br />
Terminals über eine tägliche Kapazität<br />
von 2000 Ladeeinheiten. Neben dem Umschlag<br />
Straße/Schiene sollen auch Lagerhallen<br />
entstehen. Prognosen zufolge soll<br />
der Containerverkehr im Vereinigten Königreich<br />
bis 2030 um bis zu 300 Prozent<br />
steigen. ok<br />
Fotos: Christopher Furlong/Getty Images; Kippa Matthews/<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>; Getty Images/Olympic Delivery Authority / Karte: illuteam43<br />
VOLLENDET:<br />
In diesem Stadion werden am 27. Juli<br />
die Olympischen Spiele eröffnet.<br />
Verkehrsleistung von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK 2010<br />
weitere<br />
Mineralöl /<br />
CheMie<br />
infrastruktur/<br />
netz/<br />
instandhaltung<br />
9 %<br />
12 %<br />
9 %<br />
kohle<br />
18 %<br />
21 %<br />
11 %<br />
stahl<br />
20 %<br />
interModal<br />
Baustoffe<br />
Tonnen Material transportierte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Rail</strong> seit 2008 zu den olympischen Baustellen<br />
in London. Entladen wurden die insgesamt<br />
4.000 Güterzüge – durchschnittlich sieben pro<br />
Tag - im Bow East Logistics Centre zwischen<br />
dem Olympiastadion und der South Plaza. Der<br />
elf Hektar große Olympia-Güterbahnhof ist<br />
unterdessen komplett abgetragen worden. An<br />
seiner Stelle entstanden Aufwärmflächen für<br />
die Athleten. Während der Olympischen<br />
Spiele, die am 27. Juli eröffnet werden, wird<br />
die Schwestergesellschaft <strong>DB</strong> Arriva mit ihren<br />
Bahnen und Bussen in und um London Zuschauer,<br />
Offizielle, Athleten und Journalisten<br />
mobil machen. Die <strong>Schenker</strong> Deutschland AG<br />
ist außerdem schon traditionell logistischer<br />
Partner des deutschen Olympia-Teams. ok<br />
VIER PLUS ZWEI:<br />
Vier Terminals für<br />
den kombinierten<br />
Verkehr unterhält<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />
UK in England,<br />
zwei weitere in<br />
Schottland.<br />
Intermodal-Terminals von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> UK<br />
28 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 29
Drehscheibe Riga<br />
Die Güterdrehscheibe von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics in Lettlands<br />
Hauptstadt etabliert sich auch als Schnittstelle für langlaufende<br />
Schienentransporte auf der russischen Breitspur.<br />
Lokführer ALexAnder<br />
PoyAsnikov: „Mein Großvater war<br />
Wagenmeister und ich bin in seine<br />
Fußstapfen getreten. Die Zeiten haben<br />
sich geändert und damit die Menschen<br />
und die Regierungssysteme, aber wir<br />
waren nie ohne Arbeit.“<br />
Auf den ersten Blick führen die Magistralen des<br />
Güterverkehrs von Europa Richtung Russland,<br />
Kaukasus und Zentralasien am Baltikum<br />
vorbei. Doch beim zweiten Blick entpuppt sich<br />
Riga als leistungsfähiger westlicher Brückenkopf<br />
für Langstrecken-Transporte zwischen Europa und<br />
den GUS-Staaten, die in West-Ost-Richtung per<br />
Schiff oder Lkw die Hauptstadt Lettlands erreichen<br />
und dort auf Güterzüge mit russischer Breitspur<br />
verladen werden.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics im Baltikum mit Sitz in<br />
Riga verfügt über eine Lizenz als Eisenbahnbetreiber.<br />
Die modernisierte Güterdrehscheibe Riga mit<br />
privaten Gleisen der Spurweite 1.520 mm hat sich<br />
seit 2009 als universeller <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>port für<br />
Güterströme zwischen West- und Osteuropa etabliert.<br />
Auf dem über 20 Hektar großen Areal bietet<br />
das <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics Zentrum eine Vielzahl<br />
von Logistikleistungen aus einer Hand, wie beispielsweise<br />
die Zollabfertigung.<br />
„Momentan be- und entladen wir hier 300 Waggons<br />
pro Monat. Unsere Anlage hat Platz für<br />
110 Güterwagen und Lagerflächen für 500 Standardcontainer“,<br />
sagt Geschäftsführer Aivars Taurins. „In<br />
unserer Halle können wir auch konventionelle Einzelwagen<br />
be- und entladen.“ Zu den Kunden der<br />
Güterdrehscheibe in Riga zählen Rusal RU (Russkij<br />
Aluminij), Baltcab (Barialis goods), Sabic, Tetra Laval<br />
und neu ab Mitte dieses Jahres ELME Metall. Auf<br />
der Schiene kommen Transporte aus Russland, Kasachstan,<br />
Zentralasien und dem Kaukasus in Riga an,<br />
wo sie auf Schiffe nach Skandinavien oder in die USA<br />
oder auf Lkw nach Mitteleuropa verladen werden.<br />
„Für den führenden russischen Container-Operateur<br />
Transcontainer, eine Tochter der russischen Staatsbahn,<br />
fungieren wir seit 2009 als Depot für Container<br />
und Waggons“, sagt der 44-jährige Taurins. Der leidenschaftliche<br />
Eisenbahner ist davon überzeugt, dass<br />
Riga noch großes Potenzial als Drehscheibe für den<br />
Ost-West-Verkehr hat: „Wir bieten umfassenden Service,<br />
und wir sprechen alle Russisch.“ ok<br />
Kontakt | Aivars Taurins<br />
Telefon: +371 (0)67 8000-71<br />
aivars.taurins@dbschenker.com<br />
Fotos: PR<br />
Das Salz<br />
der Erde<br />
Auch der PVC-Hersteller<br />
Vinnolit nutzt für Salztransporte<br />
jetzt das CO 2-freie<br />
Angebot Eco Plus.<br />
Polyvinylchlorid, besser bekannt<br />
unter der Abkürzung PVC, ist allgegenwärtig:<br />
1913 erstmals von<br />
Fritz Klatte als „plastische Masse“ patentiert,<br />
findet sich der Kunststoff heute<br />
unter anderem in Fensterrahmen, Bodenbelägen,<br />
Rohren und Kabelisolierungen.<br />
Eine Besonderheit des Wundermaterials:<br />
Als Grundstoff kommt hauptsächlich der<br />
heimische Rohstoff Steinsalz zum Einsatz.<br />
Damit ist der Mineralölanteil<br />
wesentlich geringer als bei anderen<br />
Kunststoffen – ein ökologischer und wirtschaftlicher<br />
Vorteil.<br />
Vinnolit, einer der führenden PVC-<br />
Rohstoffhersteller in Europa, verarbeitet in<br />
seinem Werk im oberbayerischen Gendorf<br />
jährlich knapp 300.000 Tonnen Salz, die<br />
fünfmal wöchentlich per Bahn eintreffen.<br />
Dabei kommt es auf hohe Zuverlässigkeit<br />
thorsten heinisch (links) und frAncesco<br />
tALArico (rechts) von der Vinnolit GmbH & Co.<br />
KG mit frAnz dobLer, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT GmbH.<br />
sALzentLAdung in gendorf: Das Vinnolit-Werk verbaucht fast 300.000 Tonnen Steinsalz jährlich.<br />
an: Sollte auch nur einer der Züge ausfallen,<br />
käme es zu Störungen in der Produktion.<br />
Seit Januar fahren die Salzzüge von Heilbronn<br />
bis München-Ost CO 2 -frei – nur auf<br />
dem letzten, nicht elektrifizierten Streckenabschnitt<br />
müssen Dieselloks eingesetzt<br />
werden. „Vinnolit erfüllt seit Jahren<br />
freiwillig hohe Umweltstandards – und wir<br />
suchen ständig nach Möglichkeiten, unsere<br />
Emissionsbilanz zu verbessern“, erklärt<br />
Francesco Talarico, Procurement Director<br />
bei Vinnolit. „Eco Plus, das CO 2 -freie Transportangebot<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, war<br />
darum genau das Richtige für uns.“<br />
Der grüne Strom für Eco Plus-Transporte<br />
wird ausschließlich aus Wasserkraft<br />
hergestellt und zusätzlich in das Bahnstromnetz<br />
eingespeist. „Das führt zu einer<br />
echten, messbaren Verringerung von<br />
Treibhausgas-Emissionen, die einzig und<br />
CuStomERS & pRojECtS<br />
allein dem Kunden zugerechnet wird“,<br />
erläutert Franz Dobler, Key Account Manager<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Zehn Unternehmen<br />
unterschiedlicher Branchen<br />
nutzen das Angebot bereits – mit Vinnolit<br />
ist nun das elfte hinzugekommen.“<br />
Damit kann sich Francesco Talarico<br />
über 968 Tonnen CO 2 freuen, um die „seine“<br />
jährliche Emissionsbilanz entlastet<br />
wird. Und er denkt bereits weiter: „Zur-<br />
zeit prüfen wir, welche zusätzlichen Mengen<br />
wir ab dem kommenden Jahr emissionsfrei<br />
transportieren können.“ dv<br />
Kontakt | Franz Dobler<br />
Telefon: +49 (0)8631 6092-92<br />
franz.dobler@dbschenker.eu<br />
30 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 31
Customers & projeCts<br />
Neuer Compound in Leipzig<br />
Autohersteller lagern Logistikprozesse zunehmend aus. In Sachsen<br />
hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive nun eine weitere Anlage eröffnet.<br />
Wetterfest:<br />
Rund 600 Neuwagen<br />
parken geschützt auf<br />
überdachten Flächen.<br />
Nicht selten stoßen Automobilhersteller buchstäblich<br />
an ihre Grenzen. Dann nämlich, wenn<br />
die Ausweitung der Produktion oder neue<br />
Fertigungsmethoden für zusätzlichen Flächenbedarf<br />
sorgen, das Firmengelände aber nicht mehr ausgeweitet<br />
werden kann. Eine Lösung für dieses Dilemma<br />
bieten die Spezialisten für Automobillogistik von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive: die Auslagerung der<br />
Versandlogistik.<br />
„In unseren eigenen Compounds bieten wir Herstellern<br />
Flächen, auf denen sie Neufahrzeuge sicher<br />
abstellen können“, sagt Uwe Langen, Leiter Compound<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive. „Dort gewährleisten<br />
wir, dass die Fahrzeuge professionell<br />
gelagert werden.“ Eine optimale Straßen- und Schienenanbindung<br />
sowie eine eigene Verlade-Infrastruktur<br />
sorgen für eine Weiterverladung ohne Verzögerung.<br />
In den Compounds werden aber auch Zusatzdienstleistungen<br />
professionell erbracht, die die Logistik des<br />
Herstellers weiter entlasten: Reinigung, Prüfung auf<br />
Lackschäden, Anbringen von Nummernschildern oder<br />
kleinere Ein- und Umbauarbeiten wie etwa der Einbau<br />
eines Navigationsgerätes.<br />
Mitte November hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Automotive<br />
in Leipzig einen weiteren Compound in Betrieb genommen,<br />
der vor allem den in der Region ansässigen Wer-<br />
ken großer Autohersteller zur Verfügung stehen soll.<br />
Das Gelände, das ursprünglich als Luftfrachtumschlagbahnhof<br />
geplant war, bietet auf einer Gesamtfläche von<br />
45.000 asphaltierten Quadratmetern Lagerkapazitäten<br />
für rund 1.000 Fahrzeuge. 600 Neuwagen können<br />
wettergeschützt auf 27.000 Quadratmetern überdachter<br />
Fläche abgestellt werden.<br />
Umzäunung, Beleuchtung und Videoüberwachung<br />
sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit. Der Compound<br />
liegt in unmittelbarer Nähe zum Flughafen<br />
Leipzig-Halle, zu Autobahnen und Bundesstraßen. An<br />
zwei Verladegleisen von je 520 Metern Länge können<br />
Ganzzüge be- und entladen werden. Für die Zugbildung<br />
stehen drei weitere Gleise zur Verfügung. Eine<br />
mobile Laderampe macht auch die Verladung von Fahrzeugen<br />
mit geringer Bodenfreiheit möglich. „Mit dem<br />
Compound Leipzig bieten wir Herstellern Ressourcen,<br />
die ihnen auf eigenem Gelände nicht zur Verfügung<br />
stehen“, sagt Uwe Langen. „Und damit die Möglichkeit,<br />
ihre Grenzen auszuweiten.“ dv<br />
Kontakt | Uwe Langen<br />
Telefon: +49 (0)6107 509-460<br />
uwe.langen@dbschenker-atg.com<br />
Fotos: PR; Salzgitter AG<br />
Freie Bahn für<br />
dicke Brocken<br />
Für die Quartoblech-Produktion braucht die Ilsenburger Grobblech GmbH immer<br />
schwerere Brammen. Und sie ist auf reibungslose Versorgung angewiesen.<br />
Grobbleche sind – anders als ihr Name vermuten<br />
lässt – Hightech-Produkte: Die bis zu 20 Tonnen<br />
schweren Bleche haben millimetergenaue<br />
Abmessungen und exakt definierte physikalische<br />
Eigenschaften. Dafür sorgt das Ilsenburger Grobblechwalzwerk<br />
in Sachsen-Anhalt, das seit einigen<br />
Jahren seine größten Aufträge nicht mehr aus dem<br />
Schiffbau, sondern aus der On- und Offshore Windindustrie<br />
erhält.<br />
„Für den Bau neuer Windkraftanlagen verlangen<br />
unsere Kunden Bleche mit immer größeren Abmessungen“,<br />
erklärt Udo Stolze, Leiter Disposition bei<br />
der Ilsenburger Grobblech GmbH. „Damit werden<br />
auch die Brammen, die wir als Vorprodukte beziehen,<br />
immer größer und schwerer.“ Die Logistiker von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, die für die Zulieferung der über 30<br />
Tonnen schweren Stahlblöcke verantwortlich sind,<br />
haben sich auf diese Veränderungen eingestellt.<br />
Die Brammen werden, zum Teil noch glühend<br />
heiß, in geschlossenen Wagen aus dem Stammwerk<br />
der Salzgitter AG angeliefert. Ein genaues Produktionsprogramm<br />
gibt auch für den Transport den Takt<br />
vor – und das heißt, dass die Lieferungen innerhalb<br />
enger Zeitfenster in Ilsenburg eintreffen müssen. Seit<br />
diesem Frühjahr rollt zudem ein Teil der Vorprodukte<br />
auch aus dem Salzgitter-Werk in Peine heran. Jedes<br />
Jahr kommen so rund 900.000 Tonnen Brammen im<br />
Luftkurort am Nordrand des Harzes an, auf der Rückfahrt<br />
transportiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> etwa die gleiche<br />
Menge an Blechen und Schrott.<br />
„Es ist uns gelungen, die Wagenauslastung um bis<br />
zu 15 Prozent zu erhöhen und damit auch unnötige<br />
Leerwagenbewegungen zu vermeiden. Wir mussten<br />
das neue Transportkonzept auf den Einsatz längerer<br />
Wagen abstellen und den Standort Peine neu einbinden“,<br />
sagt Klaus-Wolfram Fulst vom Produktionszentrum<br />
Hannover der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Hierzu<br />
wurden die Lokumläufe und Personaleinsätze neu<br />
geordnet und auf die Produktionsprozesse der drei<br />
Werkeisenbahnen in Ilsenburg, Salzgitter und Peine<br />
neu abgestimmt“, so Fulst. dv<br />
Kontakt | Klaus-Wolfram Fulst<br />
Telefon: +49 (0)511 286-1453<br />
klaus-wolfram.fulst@dbschenker.eu<br />
Wie ein<br />
Lavastrom:<br />
Aus einer rot<br />
glühenden<br />
Bramme entsteht<br />
ein tonnenschweres<br />
Grobblech.<br />
32 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 33
Customers & ProjeCts<br />
Pünktlich<br />
nach Kehl<br />
Die Badischen Stahlwerke sind<br />
Pilotkunde bei einem Projekt zur<br />
Optimierung des Schrottzulaufs.<br />
In Kehl am Rhein verwandeln die Badischen Stahlwerke<br />
(BSW) Schrott in hochwertigen Walzdraht<br />
und Stabstahl. Sowohl bei der Versorgung mit<br />
Ausgangsstoffen als auch beim Abtransport der fertigen<br />
Produkte verlässt sich das Elektrostahlwerk auf<br />
die Bahn.<br />
Die Badischen Stahlwerke sind auf eine kontinuierliche<br />
Schrottversorgung angewiesen. Darum startete<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (<strong>DB</strong>SR) bereits 2008 mit dem<br />
Großkunden ein Pilotprojekt zur Optimierung der<br />
Zulaufsteuerung, das in diesem Jahr weiter verbessert<br />
wurde. Kern dieses Projekts ist die Vernetzung von<br />
Schrottlieferanten, Stahlwerk und <strong>DB</strong>SR. Bis Mittwoch<br />
der Vorwoche melden die Lieferanten ihren<br />
Transportbedarf beim Wagenmanagement von <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> an. Am Donnerstag entsteht in Abstimmung<br />
mit BSW ein Lieferplan einschließlich der Zulaufgenehmigungen<br />
an die Lieferanten.<br />
Das Projekt hat bereits zu einer deutlich bedarfsgerechteren<br />
Versorgung des Werks geführt. Es verringerten<br />
sich außerdem die Abstellzeiten und damit<br />
die Kosten für zu früh gelieferten Schrott. Zur Optimierung<br />
hat auch beigetragen, dass BSW eine neue<br />
Waggonkippanlage errichtet hat, in der leere Wagen<br />
nun schneller gereinigt werden können und so früher<br />
wieder für Transporte zur Verfügung stehen. dv<br />
Kontakt | Thomas Fischer<br />
Telefon: +49 (0)781 81-3763<br />
thomas.fischer@dbschenker.eu<br />
In die Bresche<br />
springen<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Logistics and Forwarding (RLF)<br />
organisiert einen Direktzug für Schrott von der<br />
Schweiz nach Italien. Und versorgt damit Kunden,<br />
die in den letzten Jahren nicht mehr auf der Schiene<br />
beliefert wurden.<br />
Stahlschrott schont die Umwelt. Denn er lässt sich nahezu ohne<br />
Qualitätsverlust wieder in Industriestahl verwandeln. Und für<br />
diesen Prozess ist nur etwa halb so viel Energie nötig wie für die<br />
Stahlherstellung aus Eisenerz. Das macht Schrott nicht nur aus ökologischer,<br />
sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant. Er ist deshalb<br />
ein begehrtes Gut und wird international gehandelt.<br />
Ein Großteil des Schrotts, der in der Schweiz gesammelt wird, geht<br />
an die Stahlindustrie in Norditalien. In den letzten Jahren hat die italienische<br />
Güterbahn Trenitalia Cargo jedoch die Bedienung kleinerer<br />
Bahnhöfe eingestellt. Die Folge: Zahlreiche Kunden waren vom Schienengüterverkehr<br />
abgeschnitten und ließen sich ihren Schrott zunehmend<br />
per Lkw anliefern.<br />
„Da sind wir in die Bresche gesprungen – mit unserem speziellen<br />
Schrott-Direktzug von der Schweiz nach Italien“, sagt Daniel Knaus von<br />
der Fertrans AG, verantwortlich für Vertrieb im Bereich <strong>Rail</strong> Logistics<br />
and Forwarding (RLF) in der Schweiz. Seit Jahresanfang werden Schrott-<br />
Waggons aus der gesamten Schweiz in Chiasso zu einem Zug zusammengefasst,<br />
der dreimal wöchentlich nach Brescia in der Lombardei<br />
fährt. Von dort aus erfolgt die Feinverteilung an neun verschiedene<br />
Bahnhöfe in Norditalien.<br />
RLF organisiert die Verkehre von Buchs im Kanton St. Gallen aus in<br />
enger Partnerschaft mit SBB Cargo, südlich der Grenze ist die private<br />
italienische <strong>DB</strong>-Tochter NordCargo für die Traktion verantwortlich.<br />
„Wir planen ein Volumen von 1.620 Wagen mit insgesamt rund<br />
80.000 Tonnen Schrott jährlich“, sagt Daniel Knaus. „Damit vermeiden<br />
wir 3.250 Lkw-Fahrten über die Alpen – und machen Stahlschrott<br />
noch umweltfreundlicher.“ dv<br />
Kontakt | Daniel Knaus<br />
Telefon: +41 (0)81 75006-24<br />
daniel.knaus@fertrans.net<br />
Fotos: F1online; PR<br />
Planung nun im Wochentakt<br />
Ein dynamisches Lieferkonzept stellt die Versorgung<br />
der Luxemburger Stahlwerke von ArcelorMittal sicher.<br />
ArcelorMittal, weltgrößter Stahlproduzent,<br />
verarbeitet in seinen Luxemburger Werken<br />
große Mengen Stahlschrott, der per Bahn,<br />
Binnenschiff oder Lkw aus ganz Europa angeliefert<br />
wird. „Das Funktionieren der Zulieferung ist für unsere<br />
Produktion entscheidend“, erklärt André<br />
Gierenz, Head of Order Center bei ArcelorMittal. „Zu<br />
wenig Schrott hieße, dass wir unser Produktionsziel<br />
nicht erfüllen könnten. Aber wenn zuviel geliefert<br />
wird, entstehen Engpässe an den Entladestellen und<br />
auf dem Eisenbahnnetz.“ Das hat zur Folge, dass Wagen<br />
nicht für andere Schrottlieferanten zur Verfügung<br />
stehen. Und beim Entlader verursacht dieses „Lager<br />
auf Rädern“ Standgeldkosten . ArcelorMittal hat darum<br />
mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (<strong>DB</strong>SR) und der Luxem-<br />
„Die Schrottzufuhr per Bahn<br />
soll stabiler und kontinuierlich<br />
als Grundlast in unsere<br />
Werke gefahren werden.“<br />
André Gierenz (ArcelorMittal)<br />
burgischen Güterbahn CFL cargo ein dynamisches<br />
Lieferkonzept für Schrott, entwickelt. Kern des neuen<br />
Systems ist die Einführung von Wochenlieferabrufen:<br />
Mindestens eine Woche vor Beginn der<br />
Transporte meldet das Stahlwerk seinen Bedarf an<br />
bestimmten Schrottsorten an. Entsprechend frühzeitig<br />
können die Schrotthändler die Verfügbarkeit prüfen<br />
und ihre Lieferungen planen. Auf dieser Basis<br />
halten die beteiligten Bahnen Transportkapazitäten<br />
und Leerwagen vor.<br />
Bislang orderten die Stahlwerke benötigten<br />
Schrott monatsweise. Jeder Lieferant für sich bestellte<br />
die für seine Transporte benötigten Leerwagen und<br />
gab erst kurzfristig Mengen und Zielorte bekannt. Das<br />
führte häufig zu Engpässen bei der Leerwagengestellung<br />
und zu langen Lieferzeiten. „Weil nun alle betei-<br />
ligten Stellen in ein System integriert sind, können<br />
wir die Kapazitäten viel zielgerichteter einsetzen“,<br />
sagt Ralph List, Leiter Wagenmanagement Erz, Kohle<br />
und Schrott bei <strong>DB</strong>SR. „Und da wir unsere Leerwagengestellung<br />
jetzt eine Woche im Voraus planen,<br />
können wir nun schneller auf Störungen reagieren<br />
und in Abstimmung mit ArcelorMittal und CFL<br />
Cargo unsere Wagendisposition anpassen.“<br />
Für das Konzept mussten neue Kommunikationsprozesse<br />
aufgesetzt werden; über das Wagenmanagement<br />
von <strong>DB</strong>SR Deutschland sind Stahlwerk, Bahnen<br />
und die wichtigsten Lieferanten miteinander vernetzt.<br />
Eine Koordinierungsstelle bei ArcelorMittal<br />
steuert Bestellungen, Lieferungen und Austausch<br />
zwischen den beteiligten Parteien.<br />
Seit seiner Einführung im Oktober 2011 erweist<br />
sich dieses Planungskonzept mit Zulaufsteuerung<br />
als nützlich für alle Seiten. So konnten die<br />
Umlaufzeiten von acht auf fünf Tage verkürzt<br />
werden – und damit verringerte sich auch die<br />
Menge Schrott, die während des Transports gebunden<br />
ist, deutlich. Weitere Optimierungen<br />
sind geplant: Ziel ist eine zuverlässige und kontinuierliche<br />
Schrottversorgung bei möglichst<br />
geringer Material- und Wagenbindung. Dafür<br />
werden weitere Lieferanten in das System einbezogen.<br />
Um den Effizienzfortschritt überwachen<br />
und steuern zu können, wird derzeit ein<br />
System von Indikatoren (Key Performance<br />
Indicators – KPI) entwickelt.<br />
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt<br />
André Gierenz. „Das Bremsen der Zulieferung,<br />
wenn zu viel Schrott angeliefert<br />
wird, funktioniert bereits sehr gut. Jetzt<br />
geht es darum, mithilfe des neuen<br />
Systems die Zuverlässigkeit<br />
im gesamten<br />
Lieferprozess zu<br />
erhöhen.“ dv<br />
Kontakt | Ralph List<br />
Telefon: +49 (0)203 454-2400<br />
ralph.list@dbschenker.eu<br />
34 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 35
CuStomeRS & pRojeCtS<br />
S-Bahn in XXL für Russland<br />
Unkonventionelle Wege bahnt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> 38 S-Bahnen, die<br />
Siemens in Krefeld für die Staatsbahn RZD baut. Die Züge sollen<br />
auch 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi fahren.<br />
Kreativität gehört bei logistischen Spezialaufträgen<br />
zumGeschäft – und damit hat <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> einmal mehr die Siemens AG überzeugt.<br />
Die Division <strong>Rail</strong> Systems des Konzerns produziert<br />
in seinem Krefelder Werk gegenwärtig<br />
38 S-Bahnen für die russische Staatsbahn RZD. Der<br />
fünfteilige Breitspurzug ist jedoch so hoch und breit,<br />
dass für ihn konventionelle Wege von Krefeld nach<br />
Russland auf Schiene oder Straße nicht in Frage kommen.<br />
Darum entwickelte <strong>Schenker</strong> Deutschland für<br />
den Transport ein ausgeklügeltes Transportkonzept<br />
samt ungewöhnlicher Route.<br />
Die erste Etappe absolvieren die XXL-Bahnen vom<br />
Typ Desiro RUS auf Spezialtiefladern vom Werk zum<br />
Rheinhafen Krefeld, bevor es auf einem Binnenschiff<br />
rheinabwärts bis Amsterdam geht und dann weiter<br />
per Küstenmotorschiff durch den Nord-Ostsee-Kanal<br />
zum FährhafenSassnitz-Mukran, der als einziger deutscher<br />
Hafen über Gleisanlagen auch in russischer<br />
Breitspur verfügt. Um den Zug so schonend wie möglich<br />
zu transportieren hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> eigens sogenannte<br />
Gleispaletten entwickelt – Stummelgleise in<br />
Breitspur – , die von Krefeld bis Sassnitz-Mukran unter<br />
die Drehgestelle geschnallt werden.<br />
Auf Rügen werden die fünf Wagen auch auf echte<br />
Schienen gestellt, zu einem Zug gekuppelt und auf<br />
die Eisenbahnfähre Petersburg rangiert. Vom russischen<br />
Hafen Ust-Luga wird der Desiro RUS unter<br />
Beteiligung der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Tochter <strong>Rail</strong>ion<br />
Russija Services (RRS) von der RZD auf eigenen Rädern<br />
rollend zur Inbetriebnahme in ein Depot in St.<br />
Petersburg gezogen. Zunächst gelangt auf diesem<br />
ErStE EtaPPE:<br />
Im Rheinhafen<br />
Krefeld schwebt<br />
ein Desiro-Triebwagen<br />
für Russland<br />
auf das<br />
Binnenschiff, das<br />
den Zug nach<br />
Amsterdam<br />
befördert.<br />
Fotos: Michael Neuhaus/Deutsche Bahn AG; PR / Karte: illuteam43<br />
Rhein-Binnenschiff<br />
Küstenmotorschiff<br />
Eisenbahnfährschiff<br />
Schiene<br />
verschlungenen Weg monatlich ein Zug nach Russland,<br />
bis 2013 soll sich die Frequenz verdoppeln.<br />
Die neue S-Bahn, die in Russland Lastotschka<br />
(Schwalbe) heißt, wird unter anderem auch bei den<br />
OlympischenWinterspielen 2014 rund um Sotschi am<br />
Schwarzen Meer zum Einsatz kommen. dv<br />
Brennstoff für Schlesien<br />
EnErgiEEntladung:<br />
Biomasse wird aus einem<br />
Spezialcontainer geschüttet.<br />
Kontakt | <strong>Schenker</strong> Deutschland AG:<br />
Guenter Gauls<br />
Telefon: +49 (0) 211 9074-452<br />
guenter.gauls@dbschenker.com<br />
Kontakt | <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>:<br />
Hans-Dieter Strandt<br />
Telefon: +49(0)30 297-54149<br />
hans-dieter.strandt@dbschenker.eu<br />
Polnische Energieerzeuger verlassen sich auf<br />
Energokrak. Das polnische Unternehmen, eine<br />
Tochter des französischen Energiekonzerns<br />
EDF, versorgt Kraftwerke im ganzen Land mit Kohle<br />
oder Biomasse. Seit Anfang des Jahres transportiert<br />
die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska-Gruppe Biomasse im<br />
Auftrag von Energokrak. Der Brennstoff kommt<br />
überwiegend aus zwei Richtungen: aus Russland und<br />
vom Ostseehafen Swinemünde. Die Biomasse vom<br />
Hafen wird in speziellen Tadgs-Waggons direkt zum<br />
Kraftwerk Rybnik im schlesischen Industriegebiet<br />
gebracht. Die Fracht aus Russland wird zum Terminal<br />
Sławków in Südpolen gefahren und dort auf Lkw verladen,<br />
die sie zum Kraftwerk Rybnik bringen. Gleichzeitig<br />
startete <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Polska auch<br />
Transporte von Sonnenblumenmehl aus der Slowakei<br />
für Rybnik. dv<br />
36 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 37
CuStoMerS & projeCtS<br />
Grünes Licht für blaue Container<br />
CMA CGM weitet seine Zusammenarbeit mit <strong>DB</strong> Intermodal Services aus.<br />
Zu der strategischen Partnerschaft gehört auch der Aufbau von Dedicated Depots.<br />
Container von<br />
CMa CGM:<br />
Die Container-<br />
Reederei transportierte<br />
2011 ein<br />
Volumen von rund<br />
10 Millionen TEU.<br />
Nicht nur auf den Meeren, auch im Hinterland<br />
der großen Seehäfen sind immer mehr Container<br />
unterwegs und konkurrieren um Schienen-,<br />
Straßen- und Umschlagkapazitäten. CMA<br />
CGM, eine der größten Container-Reedereien der<br />
Welt, sorgt vor: Durch eine strategische Partnerschaft<br />
mit <strong>DB</strong> Intermodal Services (<strong>DB</strong>) sichern sich<br />
die global tätigen Franzosen Ressourcen, um auch in<br />
Zukunft ihre Hinterland-Aktivitäten effizient abwickeln<br />
zu können. „Wir rechnen auch in den kommenden<br />
Jahren mit deutlich steigenden Volumina“, sagt<br />
Reinhard Peschel, der als Geschäftsführer der CMA<br />
CGM (Deutschland) GmbH für den deutschen, österreichischen,<br />
schweizer, slowakischen und tsche-<br />
„Wir rechnen auch<br />
in den kommenden<br />
Jahren mit deutlich<br />
steigenden Volumina.“<br />
Reinhard Peschel,<br />
Geschäftsführer CMA CGM<br />
(Deutschland) GmbH<br />
chischen Markt verantwortlich ist. „Vor allem in<br />
Deutschland als Transitland kann es dann eng werden.<br />
Um unsere Transporte trotzdem zu sichern,<br />
arbeiten wir eng mit <strong>DB</strong> IS zusammen.“<br />
Die Vereinbarung ermöglicht CMA CGM direkten<br />
Zugriff auf Lager- und Umschlagkapazitäten. Zu<br />
der Kooperation gehört auch der Aufbau sogenannter<br />
Dedicated Depots – Container-Lager, die ausschließlich<br />
für einen Kunden betrieben werden. Ein<br />
erstes Depot hat <strong>DB</strong> IS im vergangenen Jahr in<br />
Nürnberg eingerichtet – dort stehen seit November<br />
16.000 Quadratmeter Fläche für die Lagerung von<br />
Leer- und Lastcontainern ausschließlich für CMA<br />
CGM zur Verfügung. Dabei soll es nicht bleiben. Die<br />
Absichtserklärung, die beide Unternehmen unterzeichnet<br />
haben, sieht den Aufbau weiterer Dedicated<br />
Depots in Deutschland vor, zum Beispiel an den<br />
Standorten Regensburg und Leipzig. Damit werden<br />
die blauen Container auch in Zukunft freie Fahrt<br />
im Seehafenhinterlandverkehr haben. dv<br />
Kontakt | Michael Heinemann<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-3566<br />
michael.heinemann@db-intermodal-services.de<br />
<strong>DB</strong> Intermodal Services<br />
<strong>DB</strong> Intermodal Services (<strong>DB</strong> IS) agiert im <strong>DB</strong>-Konzern<br />
als Spezialist für transportergänzende Dienstleistungen<br />
im Kombinierten Verkehr. Die 100-Prozent-Tochter des<br />
Intermodalbereichs von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> betreibt<br />
deutschlandweit Container-Depots und -terminals. An<br />
13 Standorten mit insgesamt 320.000 Quadratmetern<br />
Depotfläche und rund 27.000 TEU Lagerkapazität<br />
wurden im vergangenen Jahr rund 600.000 Container<br />
umgeschlagen. Reedereien und Operateure nutzen hier<br />
außerdem Reparatureinrichtungen für beschädigte<br />
Container und Trucking-Dienstleistungen.<br />
Fotos: Axel Schmies/Mauritius Images; McPhoto/Imago; PR<br />
Mars macht mobil<br />
Hundefutter und Katzenstreu reisen mit der Bahn von Deutschland nach Frankreich.<br />
Die Marke Mars ist wegen der gleichnamigen<br />
Schokoriegel jedem Kind bekannt. Was nicht<br />
jeder weiß: Mars Incorporated macht nicht<br />
nur menschliche Leckermäuler, sondern auch Hunde,<br />
Katzen und Wellensittiche glücklich. Von Hundefutter<br />
bis Katzenstreu reicht die Produktpalette<br />
für die tierischen Konsumenten. Die deutsche Tochter<br />
des amerikanischen Nahrungsmittelherstellers<br />
macht den überwiegenden Teil ihres Umsatzes<br />
mit Heimtierprodukten.<br />
Mehrere Werke in Deutschland produzieren für<br />
den europäischen Markt. Und bei seinen Transporten<br />
von Produkten der Marken Frolic, Pedigree und<br />
Catsan nach Frankreich setzt Mars seit Oktober letzten<br />
Jahres auf die Bahn. Über das Einzelwagensystem<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> erreichen die Produkte von vier<br />
Mars-Standorten Saarbrücken, wo sie zu einem Ganzzug<br />
pro Woche zusammengestellt werden. Diesen<br />
fährt die französische <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Tochter<br />
Euro Cargo <strong>Rail</strong> nach Les Aubrais bei Orléans, wo der<br />
Hauptdistributeur von Mars für Frankreich seinen<br />
Sitz hat. Damit diese Transporte möglich wurden, hat<br />
die französische Bahninfrastrukturbehörde RFF auf<br />
Antrag von Mars einen seit Jahren stillgelegten Streckenabschnitt<br />
reaktiviert. Der Konzern selbst hat<br />
eigens eine Rangierlok angeschafft. Durch diese Investitionen<br />
und dank des europäischen Netzwerks<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> kann Mars für seine deutsch-<br />
französischen Transporte „von Tür zu Tür“ die Bahn<br />
nutzen. Der Konzern schätzt diese Möglichkeit,<br />
Lkw-Verkehre auf die Schiene zu verlagern – und<br />
hat bereits die Umstellung weiterer Volumina in<br />
Aussicht gestellt. dv<br />
Kontakt | Nadja Rachow<br />
Telefon: +33 (0)9 774000-47<br />
nadja.rachow@dbschenker.com<br />
Hund und Katze:<br />
Frolic und andere<br />
Heimtierprodukte aus<br />
deutschen Mars-<br />
Fabriken kommen in<br />
Zentralfrankreich an.<br />
38 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 39
CuStOmerS & prOjeCtS<br />
Saudische Sonderausstattung<br />
Für die Spedition Damco transportierte<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zwölf Oberleitungsbusse<br />
von Landshut nach Bremerhaven.<br />
Im Erdölland Saudi-Arabien fahren die Busse elektrisch<br />
– zumindest auf dem Campus der König-<br />
Saud-Universitiät. Und dorthin kamen sie mit der<br />
Bahn – zumindest auf der ersten Etappe ihrer Reise<br />
von Niederbayern bis nach Riad. Seit Februar verrichten<br />
elf hochmoderne Oberleitungsbusse des bayerischen<br />
Herstellers Viseon (früher Neoplan) auf dem<br />
neun Quadratkilometer großen Gelände der ältesten<br />
saudischen Universität ihren Dienst.<br />
Die fast 20 Meter langen Gelenkbusse können<br />
128 Fahrgäste befördern und bringen im Drei-Minuten-Takt<br />
Studenten, Professoren, Angestellte und<br />
Besucher vom Park-and-Ride-Parkplatz zu ihren Lern-<br />
und Arbeitsorten. Ein zwölfter Bus mit Ledersesseln,<br />
Parkett, Multimediasystem und Küche steht exklusiv<br />
der königlichen Familie und ihren Gästen zur Verfügung.<br />
Ob Linien- oder Königsbus: Alle Fahrzeuge<br />
haben ein Merkmal mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
in Saudi-Arabien gemeinsam: das separate<br />
Damenabteil.<br />
Die Nürnberger Niederlassung der Spedition<br />
Damco Germany GmbH war für den Transport der<br />
ungewöhnlichen Fahrzeuge vom Werk des Herstel-<br />
lers Viseon in Pilsting bei Landshut nach Riad verantwortlich<br />
– und beauftragte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit<br />
der Beförderung bis zum Seehafen Bremerhaven. In<br />
enger Zusammenarbeit mit Damco wurde die wertvolle<br />
Fracht auf den Weg gebracht. „Solch ein Ladegut<br />
haben wir nicht jeden Tag“, sagt Annette Wilms-<br />
Langer vom Regionalvertrieb Nürnberg. „Vor allem<br />
unser Verladeberater und der wagentechnische Sonderdienst<br />
waren gefordert, die die riesigen Busse mit<br />
ihren langen Überhängen heil auf die Waggons bringen<br />
mussten.“<br />
Einmal auf den Spezialwagen angekommen, rollten<br />
die Busse dann auf Schienen und als Transport mit<br />
Lademaßüberschreitung an die Nordsee. Planmäßig<br />
und ohne Zwischenfälle wurden die Verkehre zwischen<br />
November und Januar abgewickelt – sehr zur<br />
Zufriedenheit des Kunden: „Es war unsere erste<br />
Zusammenarbeit“, erklärt der Nürnberger Damco-<br />
Niederlassungsleiter Rainer Summa. „Wir würden <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> immer wieder so sensible Sendungen<br />
anvertrauen.“ dv<br />
Kontakt | Wolfgang Rebhan<br />
Telefon: +49 (0)911 219-1960<br />
wolfgang.rebhan@dbschenker.eu<br />
Futuristisches<br />
GeFährt:<br />
Ein Bus für die<br />
König-Saud-<br />
Universität wird<br />
in Landshut<br />
verladen.<br />
Fotos: PR<br />
Über die Alpen nach Osteuropa<br />
Neue intermodale Verbindung zwischen Italien und Polen<br />
Die polnische Wirtschaft, mittlerweile sechstgrößte<br />
der Europäischen Union, wächst seit<br />
Jahren überdurchschnittlich. Damit nimmt<br />
auch der Güterverkehr von und nach Polen stetig zu<br />
– nicht nur mit dem westlichen Nachbarn Deutschland,<br />
sondern auch mit Südeuropa, und hier insbesondere<br />
mit Italien. KV-Operateure wie die<br />
italienische Gesellschaft Cemat und Spediteure suchen<br />
deshalb nach neuen, effizienteren Wegen für<br />
ihre Gütertransporte zwischen Polen und Italien.<br />
Aus diesem Grund hat der Marktbereich Intermodal<br />
gemeinsam mit den Operateuren Cemat,<br />
Kombiverkehr und Bohemiakombi ein neues Angebot<br />
entwickelt, das Polen und Italien für Transporte<br />
im Kombinierten Verkehr verbindet.<br />
Nachdem seit vergangenem Jahr erstmals intermodale<br />
Direktzüge in einem geschlossenen Shuttle-<br />
System zwischen Duisburg und Gadki möglich sind,<br />
können europäische Kunden seit Mitte Januar ihre<br />
Trailer auch zwischen Verona und dem tschechischen<br />
Terminal Paskov auf der Schiene befördern<br />
lassen. Über das Terminal im nordtschechischen<br />
Ostrava sind alle wichtigen polnischen Ziele und<br />
insbesondere das oberschlesische Industriegebiet<br />
über die Straße gut erreichbar. Die Streckenführung<br />
über Kufstein und Salzburg mit entsprechenden<br />
Profilen macht es möglich, die Transporte auch für<br />
Trailer anzubieten.<br />
„Mit unserem Angebot ermöglichen wir unseren<br />
Kunden erstmals eine Transportalternative zum<br />
Lkw auf dieser Strecke zwischen Norditalien und<br />
Südpolen“, erklärt Andreas Schulz, Marktbereichsleiter<br />
Intermodal bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Zunächst pendeln wöchentlich drei Züge auf der<br />
neuen Verbindung, die auf dem Weg nach Norden<br />
1.600 Tonnen und in Gegenrichtung bis zu<br />
1.300 Tonnen transportieren können. Als Hauptkunde<br />
nutzt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Hangartner in jedem der<br />
drei wöchentlichen Züge zwölf von 28 Stellplätzen<br />
für eigene Sattelauflieger. Der konzerneigene Spediteur<br />
plant, jährlich rund 3.600 Trailer auf der<br />
neuen Relation befördern zu lassen.<br />
Die italienischen und polnischen Landesgesellschaften<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> übernehmen hier auch<br />
den Vor- und Nachlauf per Lkw. dv<br />
Kontakt | Sandra Pfeiffer<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-61627<br />
sandra.pfeiffer@db-intermodal.com<br />
ZwischenZiel:<br />
Container von<br />
Hangartner und <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> treffen<br />
am Terminal Paskov<br />
ein. Von dort geht<br />
es per Lkw zu<br />
verschiedenen<br />
Zielen in Polen.<br />
40 | <strong>Rail</strong>ways <strong>Rail</strong>ways | 41
on the move save the date<br />
Romanische Redelust<br />
vs. deutsche Direktheit<br />
Carolina González, Trainee bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />
über die unterschiedlichen Arten der Kommunikation<br />
in Mexiko, Mainz und Madrid.<br />
In Deutschland mag man es knapp und präzise. Das<br />
hatte man mir gesagt, bevor ich nach Heilbronn<br />
kam, um meinen Master in „International Business<br />
& Intercultural Management“ zu machen. Und tatsächlich<br />
beobachtete ich oft – auch bei meiner Traineestation<br />
bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> in Mainz –, dass<br />
Deutschen oft ein „Ja“ oder „Nein“ als Antwort genügt.<br />
Als Mexikanerin musste ich mich an diese<br />
Direktheit erst gewöhnen. Denn in meiner mexikanischen<br />
Heimat werden so einsilbige Antworten als<br />
eher grob empfunden. Dasselbe gilt – im Beruf wie<br />
im Privaten – für zu direkte Kommunikation. Vereinfacht<br />
gesagt: In Deutschland möchte man die Dinge<br />
ausdrücken, wie sie sind, in Mexiko möchte man vor<br />
allem höflich sein.<br />
So kamen bei mir Heimatgefühle auf, als mich<br />
mein Traineeprogramm von Mainz nach Madrid führte<br />
und ich dort in einem Restaurant nach einem freien<br />
Tisch fragte. Das Lokal war voll, und ich hatte – wie<br />
in Deutschland üblich – ein kurzes „Leider alles belegt“<br />
erwartet. Doch stattdessen verwickelte mich der<br />
Kellner in ein Gespräch über Mexiko, Madrid und<br />
meine Arbeit. Danach verließ ich das Lokal zwar<br />
hungrig, aber ich hatte einen neuen Bekannten in<br />
dieser fremden Stadt – und eine Reservierung für den<br />
CARolinA<br />
GonZálEZ ACES:<br />
Die 25-Jährige stammt<br />
aus Mexiko-Stadt und<br />
hat in Mexiko, Montreal<br />
(Kanada) und Heilbronn<br />
studiert. Im<br />
Rahmen ihres Traineeprogramms<br />
bei <strong>DB</strong><br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> absolvierte<br />
sie Stationen in<br />
Mainz und Madrid.<br />
nächsten Tag. Dennoch ist Spanien nicht Mexiko. Das<br />
merkt man an vielen sprachlichen Unterschieden, die<br />
leicht zu Missverständnissen führen können, ebenso<br />
wie an unterschiedlichen Sitten und Konventionen.<br />
So kam es mir seltsam vor, dass man sich in Spanien<br />
auch im Berufsleben durchaus mit doppeltem<br />
Wangenkuss begrüßen kann. In Mexiko würde das<br />
Verwirrung hervorrufen – dort ist, genau wie in<br />
Deutschland, ein bloßer Handschlag üblich.<br />
Viele Mitteleuropäer interpretieren die romanische<br />
Kommunikationsfreude als Herzlichkeit – doch<br />
das ist oft ein Missverständnis. So sprechen Lateinamerikaner<br />
gerne mal eine Einladung nach Hause aus.<br />
Das ist aber häufig nicht mehr als eine freundliche<br />
Floskel. Dagegen musste auch ich erst lernen, die<br />
deutsche Zurückhaltung nicht als schlechte Laune<br />
oder Zurückweisung zu deuten. Deutsche sind nicht<br />
weniger interessiert und offen als Spanier oder Mexikaner,<br />
nur die Zeit des „Beschnupperns“ dauert länger.<br />
Und wenn man gelernt hat, die deutsche<br />
Direktheit richtig zu verstehen, kann sie den Umgang<br />
miteinander sogar einfacher machen als in meiner<br />
Heimat, wo Dinge oft anders gemeint sind, als sie<br />
gesagt werden.<br />
dv<br />
Foto: Privat / Plakat: Sammlung Bermeitinger<br />
Save the Date<br />
Kommende Messen und Branchenveranstaltungen mit<br />
Beteiligung von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, nutzen Sie die Gelegenheit<br />
zu einem persönlichen Treffen!<br />
13-14<br />
JUNI<br />
17-19<br />
OKTOBER<br />
Die Ausgabe 03/12 von railways erscheint Ende Juni.<br />
„Frachtstückgüter gehen auf Reisen“, um 1936<br />
in Wien (Österreich)<br />
An der logistik Austria beteiligt sich <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit seinem<br />
Marktbereich Intermodal.<br />
http://www.easyfairs.com/de/events_216/verpackung-logistikwien2012_26566/logistik-austria-2012_26633/<br />
in Berlin (Deutschland)<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics sind auf dem<br />
29. Deutschen logistik-Kongress vertreten.<br />
www.bvl.de<br />
Zeitzeichen<br />
Die Reichsbahn<br />
macht Kisten Beine<br />
Aus den Sammlungen des Nürnberger <strong>DB</strong><br />
Museums zeigen wir ab jetzt an dieser Stelle<br />
ZEITZEICHEN, historische Schätzchen der Eisenbahnwerbung<br />
für den Güterverkehr. Unmittelbar<br />
nach ihrer Gründung richtete die<br />
Deutsche Reichsbahn 1925 ein Werbebüro für<br />
den Güterverkehr ein, das 1934 zum Reichsbahn-Werbeamt<br />
für den Personen- und Güterverkehr“<br />
(WER) ausgebaut wurde. Damals<br />
musste sich der jahrzehntelang konkurrenzlose<br />
Verkehrsträger erstmals gegen den neuen<br />
Rivalen Lkw behaupten. Auf dem 1936 veröffentlichten<br />
Plakat orientierte sich die Reichsbahn<br />
stilistisch an der Illustration<br />
zeitgenössischer Kinderbücher: Kisten, Körbe<br />
und Säcke bekommen Beine.<br />
ok<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />
Marketing<br />
Rheinstraße 2, 55116 Mainz<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Hendric Fiege<br />
Leiter Marketing (V. i. S. d. P.)<br />
Annette Struth, Leiterin<br />
Marketing Communications<br />
Projektleitung<br />
Kirsten Häcker<br />
Telefon: +49 (0)6131 15-60137<br />
E-Mail: kirsten.haecker@<br />
dbschenker.eu<br />
Verlag<br />
G+J Corporate Editors GmbH<br />
Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg<br />
Redaktion<br />
Olaf Krohn (ok, Ltg.), David Verbeek (dv),<br />
Rainer Busch (rb)<br />
Gestaltung<br />
Ilga Tick (Ltg.), Ole Utikal<br />
Fotoredaktion<br />
Stephanie Harke<br />
Druck<br />
Pfitzer GmbH & Co. KG, Renningen<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
l-railways@dbschenker.eu<br />
ISSN 1867-9668<br />
Der Umwelt zuliebe auf umwelt-<br />
freundlichem Papier gedruckt<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> im Internet:<br />
www.dbschenker.com<br />
Neukundeninfo:<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />
Marketing<br />
Rheinstraße 2<br />
55116 Mainz<br />
E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />
Service-Nummer Neukundeninfo:<br />
Tel. 0180 5 331050*<br />
*14 Cent/Min. aus dem Festnetz, höchstens 42 Cent/<br />
Min. aus Mobilfunknetzen<br />
42 | railways railways | 43
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />
Marketing<br />
Rheinstraße 2<br />
55116 Mainz<br />
Internet: www.dbschenker.com<br />
E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />
Service-Nummer Neukundeninfo:<br />
Tel. 0180 5 331050*<br />
*14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz,<br />
höchstens 42 Cent/Min aus Mobilfunknetzen