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Wir übernehmen Verantwortung. Für Mensch und Natur - Rheinkalk

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<strong>Wir</strong> <strong>übernehmen</strong> <strong>Verantwortung</strong>. <strong>Für</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>


1<br />

Deutschland ist ein rohstoffarmes Land.<br />

Viele für die Industrie <strong>und</strong> die <strong>Wir</strong>tschaft<br />

wichtige Rohstoffe müssen importiert werden,<br />

oft unter Bedingungen, die die Weltmärkte<br />

diktieren. Zwei natürliche Rohstoffe, die für<br />

praktisch alle Produkte <strong>und</strong> Produktionsprozesse<br />

unverzichtbar sind, gibt es allerdings<br />

hierzulande – <strong>und</strong> das auch in der von den<br />

Abnehmern benötigten Menge <strong>und</strong> Qualität:<br />

Kalkstein <strong>und</strong> Dolomit.<br />

Kalkstein <strong>und</strong> Dolomit sind <strong>Natur</strong>produkte,<br />

die entweder nach entsprechender Aufbereitung<br />

direkt verwendet werden oder in großen<br />

Öfen zu gebrannten Produkten nämlich<br />

Branntkalk, Kalkhydrat, gebranntem Dolomit<br />

oder Sinterdolomit weiterverarbeitet werden.<br />

Kalkstein <strong>und</strong> Kalk werden eingesetzt in der<br />

Eisen- <strong>und</strong> Stahlindustrie, um aus Eisenerz<br />

im Hochofen Eisen zu erschmelzen <strong>und</strong> aus<br />

sprödem Eisen dann biegsamen Stahl zu<br />

produzieren.<br />

Im Umweltschutz wird Kalk in der Luftreinhaltung,<br />

der Trinkwasseraufbereitung <strong>und</strong> der<br />

Abwasserbehandlung eingesetzt. Die Chemische<br />

Industrie braucht Kalk <strong>und</strong> Kalkstein<br />

als Reaktionsmittel sowie bei der Herstellung<br />

von Arzneimitteln, Zahncreme <strong>und</strong> Kosmetika,<br />

Farben <strong>und</strong> Lacken, für die Soda-, Waschmittel-<br />

<strong>und</strong> Glasherstellung. Kalk in der Papierindustrie<br />

macht hochwertige Papiere besonders<br />

weiß <strong>und</strong> gut beschreibbar.<br />

In der Bauwirtschaft werden Kalkprodukte<br />

gebraucht für die Produktion von Kalksandsteinen,<br />

Porenbeton <strong>und</strong> für viele Baustoffe in<br />

Hochbau <strong>und</strong> Straßenbau. Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />

machen mit Kalk auf natürliche<br />

Weise die Böden nährstoffreich <strong>und</strong> den Wald<br />

wieder ges<strong>und</strong>. Kurzum: Ohne Kalkstein <strong>und</strong><br />

Dolomit müssten wir auf viele Dinge unseres<br />

täglichen Lebens verzichten.<br />

1 2<br />

<strong>Wir</strong> <strong>übernehmen</strong> <strong>Verantwortung</strong>. <strong>Für</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>.<br />

Diese vielen Anwendungsmöglichkeiten sind<br />

den <strong>Mensch</strong>en seit Jahrh<strong>und</strong>erten bekannt.<br />

Aber erst gegen Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

begann die industrielle Gewinnung von Kalkstein<br />

<strong>und</strong> Dolomit <strong>und</strong> die Herstellung von<br />

gebrannten Produkten im großen Maßstab.<br />

<strong>Für</strong> die <strong>Mensch</strong>en in den Abbauregionen<br />

bedeuten die Aktivitäten der Kalkindustrie auf<br />

der einen Seite eine beständige <strong>Wir</strong>tschaftskraft<br />

vor Ort mit Einkommen sowohl für die<br />

Mitarbeiter der Unternehmen als auch für die<br />

Kommunen. In der <strong>Rheinkalk</strong>-Gruppe sind<br />

1.100 <strong>Mensch</strong>en beschäftigt. Auf deren Können<br />

<strong>und</strong> Qualifikation kommt es an, um im Wettbewerb<br />

erfolgreich zu sein.<br />

Dazu trägt auch die eigene Ausbildung der<br />

<strong>Rheinkalk</strong>-Gruppe bei. Mit etwa 85 Auszubildenden<br />

liegt die Ausbildungsquote bei<br />

<strong>Rheinkalk</strong> doppelt so hoch wie im B<strong>und</strong>esdurchschnitt.


1887<br />

Gründung der Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke<br />

(RWK) in Dornap<br />

1889<br />

Gründung der Lhoist-Gruppe in Belgien<br />

1896<br />

Gründung des Hönnetaler Kalkwerks in Menden<br />

1896<br />

Gründung der Sauerländischen Kalkindustrie<br />

in Brilon-Messinghausen<br />

1902<br />

Gründung der Grevenbrücker Kalkwerke<br />

1903<br />

Gründung der Rheinischen Kalksteinwerke (RKW)<br />

in Wülfrath<br />

1909<br />

Gründung der Dolomitwerke Hagen-Halden<br />

Ab 1930<br />

Beginn der Mechanisierung <strong>und</strong> Rationalisierung<br />

in den Betrieben<br />

1934<br />

Beginn der Kalkbrennerei bei Akdolit in Pelm<br />

1935<br />

Aufschluss des Steinbruchs der Harzer Dolomitwerke<br />

in Scharzfeld<br />

1993<br />

Lhoist übernimmt 50 % an der RWK-Gruppe<br />

1996<br />

Lhoist kauft 24,9 % von RKW. Lhoist übernimmt<br />

RWK zu 100 %<br />

1997<br />

RKW gehört zu 100 % zur Lhoist-Gruppe<br />

1999<br />

Aus RKW <strong>und</strong> RWK mit ihren Werken <strong>und</strong> Tochtergesellschaften<br />

entsteht <strong>Rheinkalk</strong> mit Sitz in Wülfrath;<br />

Zuständigkeitsbereich ist der deutsche Markt<br />

3 4<br />

Andererseits gehen mit der Kalksteingewinnung<br />

auch Veränderungen der Landschaft<br />

einher, die in großflächigen Abbaugebieten<br />

mit Halden <strong>und</strong> Absetzbecken für nicht verwertbare<br />

Boden- <strong>und</strong> Gesteinsmassen deutlich<br />

werden. Sehr früh hat die <strong>Rheinkalk</strong>-Gruppe<br />

deshalb ihre Abbaumaßnahmen durch landschaftsgerechte<br />

Rekultivierung <strong>und</strong> planmäßige<br />

Renaturierungsprojekte begleitet <strong>und</strong><br />

erheblich in Folgenutzungen investiert.<br />

Steinbrüche sowie Halden <strong>und</strong> Sedimen-<br />

tationsbecken gewinnen dabei in unserer<br />

durch den <strong>Mensch</strong>en geprägten Umwelt eine<br />

immer größere Bedeutung als Rückzugsraum<br />

für seltene oder auch bedrohte Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten.<br />

Mit der vorliegenden Broschüre möchte <strong>Rheinkalk</strong><br />

einen Einblick in das breite Spektrum<br />

der Maßnahmen geben, die seit vielen Jahrzehnten<br />

umgesetzt werden. Kalksteinabbau<br />

<strong>und</strong> <strong>Verantwortung</strong> für <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>: Ja!<br />

Auch dafür steht <strong>Rheinkalk</strong>. Die Bürger sind<br />

eingeladen, die zurückgegebenen Flächen<br />

intensiv für Erholung <strong>und</strong> Hobby zu nutzen, um<br />

die <strong>Natur</strong> mit Freude zu erleben. <strong>Für</strong> weitergehende<br />

Informationen stehen Ihnen unsere<br />

Fachleute in den Werken sowie die Ansprechpartner<br />

auf der Rückseite dieser Broschüre<br />

gern zur Verfügung.<br />

Ludwig de Mot Michael Liell Dr. Burkhard Naffin<br />

5<br />

1 Hauptverwaltung in Wülfrath<br />

2 Die erste Verwaltung nach der Jahr-<br />

h<strong>und</strong>ertwende 3 Mitarbeiter 1909<br />

4 Werk Hönnetal 5 Schwerlastkraftwa-<br />

gen im Werk Dornap


1<br />

Kalkstein <strong>und</strong> Dolomit sind die häufigsten<br />

Carbonatgesteine der Erdoberfläche. Zum<br />

größten Teil entstanden sie in den warmen<br />

Flachmeeren der Tropen <strong>und</strong> Subtropen –<br />

zum Beispiel in Korallenriffen. Was ist aber<br />

mit den Carbonatgesteinen in Deutschland?<br />

Sind sie etwa auch in wärmeren Gegenden<br />

entstanden? Eine Antwort auf diese Fragen<br />

liefert uns ein Blick in die Erdgeschichte.<br />

Die Kontinente vor 370 Millionen Jahren Die Kontinente heute – 2007<br />

Die Entstehung – Am Anfang war das Meer<br />

Devon Holozän<br />

Mitteleuropa<br />

2<br />

Über einen unvorstellbar langen Zeitraum haben<br />

geologische Prozesse das Oberflächenbild<br />

der Erde gr<strong>und</strong>legend verändert. Landmassen<br />

<strong>und</strong> Ozeane haben sich in ihrer Ausdehnung<br />

<strong>und</strong> Verteilung über den Erdball ständig entwickelt.<br />

Der Globus von vor 70 Millionen<br />

Jahren hat mit der heutigen Erdkugel wenig<br />

gemeinsam. Vergeblich wird man nach<br />

markanten Konturen wie Afrika oder Indien<br />

suchen – von Europa ganz zu schweigen.<br />

Im Verlauf der Erdgeschichte hat auch der<br />

europäische Kontinent immer wieder Gelegenheit<br />

gehabt, einmal ein Meeresraum im<br />

Bereich der Tropen zu sein. Dann wiederum<br />

wurden Teile Europas zu Festland, in dem<br />

Gesteine durch Erosion wieder abgetragen<br />

wurden. Das heutige Bild von Europa ist nur<br />

eine Momentaufnahme im ständig wiederkehrenden<br />

Prozess von Ablagern <strong>und</strong> Abtragen<br />

von Werden <strong>und</strong> Vergehen.<br />

Die Erdkruste ist in Platten gegliedert.<br />

Weil diese Platten einer ständigen Bewegung<br />

unterliegen, kommt es zu Kollisionen.<br />

Dabei schieben die Kontinentalplatten teilweise<br />

die jungen Ablagerungen der Meeresbereiche<br />

zusammen <strong>und</strong> türmen Gebirge auf.<br />

Deshalb findet man Muscheln auf den<br />

höchsten Gipfeln der Alpen, aber auch<br />

kilometertief im Innern der Erde.<br />

Durch unvorstellbare Kräfte werden<br />

die ehemaligen Meeresablagerungen<br />

innerhalb der Erdkruste gebrochen,<br />

gefaltet <strong>und</strong> gegeneinander versetzt.<br />

Es entstehen Bruchzonen, an denen heißes<br />

Gr<strong>und</strong>wasser die Gesteine mit fremden Stoffen<br />

verändert, die es in anderen Regionen gelöst<br />

<strong>und</strong> von dort mitgebracht hat. So ist aus Kalkstein<br />

zum Beispiel Dolomit entstanden.


Riffbildende Organismen schaffen<br />

devonischen Massenkalk<br />

<strong>Rheinkalk</strong> veredelt Carbonatgesteine unterschiedlicher<br />

Entstehungsbedingungen.<br />

Manche sind durch den Stoffwechsel von<br />

Organismen wie Algen entstanden, andere<br />

durch das Anhäufen von Skelettteilen von<br />

Organismen. Auch in der Erdkruste vollständig<br />

zu Dolomit umgewandeltes Calciumcarbonat<br />

wird von <strong>Rheinkalk</strong> zu hochwertigen Produkten<br />

verarbeitet.<br />

Das Alter der firmeneigenen Lagerstätten<br />

reicht von 70 Millionen Jahren (Devon) bis<br />

90 Millionen Jahre (Kreidezeit). Der überwiegende<br />

Teil gehört zum sogenannten Massenkalkgürtel<br />

des Rheinischen Schiefergebirges.<br />

Dieser beinhaltet Lagerstätten in der Eifel,<br />

in Wuppertal <strong>und</strong> Wülfrath, weiter östlich in<br />

Hagen, im Hönnetal <strong>und</strong> bei Brilon sowie in<br />

Lennestadt-Grevenbrück.<br />

Kaum vorstellbar:<br />

Vor etwa 70 Millionen Jahren liegt dieser<br />

Bereich südlich des Äquators. An Land<br />

bewegen sich die ersten <strong>Wir</strong>beltiere <strong>und</strong> die<br />

ersten geflügelten Insekten. Landpflanzen<br />

breiten sich aus. Stellen wir uns einen flachen<br />

Meeresraum vor, der im Norden von einer<br />

Landmasse begrenzt wird. Es herrschen<br />

tropische Bedingungen. In gut durchlichteten<br />

Flachwasserregionen siedeln die Riffbildner<br />

– sogenannte Stromatoporen <strong>und</strong> bestimmte<br />

Korallenformen. Sie nutzen das im Wasser<br />

vorhandene Calciumcarbonat für den Bau<br />

ihrer kalkhaltigen Gehäuse <strong>und</strong> Skelette.<br />

Immer wieder kommt es zu Absenkungen<br />

des Meeresbodens infolge von Prozessen in<br />

der Erdkruste, zum Beispiel durch Erdbeben.<br />

Die Riffbildner kompensieren diese Veränderungen<br />

durch Wachstum <strong>und</strong> bauen nach <strong>und</strong><br />

nach mächtige Riffe auf – der Massenkalk<br />

entsteht.<br />

Irgendwann überwiegt jedoch das Absinken<br />

des Meeresbodens. Die Riffe sterben ab <strong>und</strong><br />

werden mit feinkörnigeren Ablagerungen<br />

bedeckt. Aus diesen Sedimenten bilden sich<br />

die den Kalkstein überdeckenden Schieferschichten.<br />

Zusammen mit den älteren <strong>und</strong><br />

den jüngeren Schiefern wird der Riffkalkstein<br />

schließlich in den Tiefen der Erdkruste verfaltet,<br />

wieder heraufgehoben <strong>und</strong> teilweise durch<br />

Wind <strong>und</strong> Wasser abgetragen. Heute liegt der<br />

Massenkalk in Westdeutschland wieder oberflächennah<br />

an der Erdkruste, teilweise noch in<br />

Schiefergesteine eingepackt oder von Böden<br />

bedeckt.<br />

3<br />

5<br />

4<br />

1 Gastropode im Massenkalk 2 Riffkorallen<br />

3 Eulenkopf – Leitfossil des Mitteldevons<br />

4 Große knollige Stromatopore<br />

– Riffbildner im Mitteldevon


1<br />

Im südlichen Niedersachsen gibt es Kalkstein<br />

aus Perm <strong>und</strong> Jura<br />

Neben den Skeletten von Organismen können<br />

unter bestimmten Bedingungen auch R<strong>und</strong>körper<br />

mit konzentrisch angelegten Calciumcarbonatschalen<br />

entstehen, sogenannte<br />

Ooide. Die Größe dieser R<strong>und</strong>körper liegt in<br />

den meisten Fällen im Bereich von wenigen<br />

Millimetern. Treten sie aber massenhaft auf,<br />

können sie wie Sande durch Verfestigung bzw.<br />

Zementation Gesteine bilden. Aus solchen<br />

Ablagerungen sind der permische Staßfurtdolomit<br />

<strong>und</strong> der jurazeitliche Korallenoolith<br />

hervorgegangen, die jeweils von den <strong>Rheinkalk</strong>-Werken<br />

Scharzfeld <strong>und</strong> Salzhemmendorf<br />

abgebaut werden.<br />

Auch hier ist der Kalkstein zunächst in warmen<br />

Flachmeeren entstanden. Der Korallenoolith<br />

ist vor etwa 150 Millionen Jahren<br />

gebildet worden, zur Zeit der Dinosaurier <strong>und</strong><br />

des Urvogels Archeopterix. In dieser Zeit lag<br />

der Ablagerungsraum bereits nördlich des<br />

Äquators.<br />

Die Meeresablagerungen der oberen Jurazeit<br />

findet man heute überwiegend in Süddeutschland<br />

auf der Schwäbischen Alb wieder.<br />

Einzelne Vorkommen liegen aber auch in<br />

Niedersachsen, z.B. in Salzhemmendorf.<br />

2


3 4 5<br />

Das Münsterland birgt Kalkstein aus der<br />

Kreidezeit<br />

R<strong>und</strong> 70 Millionen Jahre später ist der norddeutsche<br />

Raum wieder von einem warmen<br />

Flachmeer bedeckt. Die Dinosaurier sterben<br />

bald aus. Im Meerwasser schwimmen neben<br />

Ammoniten auch Kleinstlebewesen (Plankton).<br />

Auch sie bauen ihr Skelett aus Calciumcarbonat<br />

auf. Nach dem Absterben sinken die<br />

Skelettteile auf den Meeresboden.<br />

Daraus bilden sich mächtige Kalkschlammablagerungen.<br />

Diese Ablagerungen der Oberen<br />

Kreidezeit bestimmen auch die Landschaft des<br />

Münsterlandes. Hochwertige Kalksteine aus<br />

der Kreidezeit baut <strong>Rheinkalk</strong> im Werk Middel<br />

in Rheine ab.<br />

Kalksteine <strong>und</strong> Dolomite, die die <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> die<br />

Erdgeschichte in die beschriebenen Regionen<br />

Deutschlands gebracht hat, werden von <strong>Rheinkalk</strong><br />

an verschiedenen Standorten fachmännisch<br />

<strong>und</strong> sorgfältig abgebaut. Dabei kommen<br />

die besten <strong>und</strong> modernsten Verfahren zum<br />

Einsatz, um mit der uns anvertrauten <strong>Natur</strong><br />

<strong>und</strong> Landschaft so schonend wie möglich<br />

umzugehen.<br />

Aber auch die <strong>Mensch</strong>en in der Nachbarschaft<br />

der Werke sollen so wenig wie möglich beein-<br />

trächtigt werden.<br />

In den letzten Jahrzehnten sind deshalb<br />

zwischen 17 <strong>und</strong> 5 Prozent der jährlichen<br />

Investitionsausgaben der <strong>Rheinkalk</strong>-Gruppe<br />

in Umweltschutzprojekte investiert worden.<br />

Umweltschutzmaßnahmen haben bei <strong>Rheinkalk</strong><br />

schon immer einen hohen Stellenwert<br />

gehabt.<br />

Mit Millionenbeträgen werden die <strong>Rheinkalk</strong>-<br />

Werke ständig auf dem Stand der Umwelttechnik<br />

gehalten. Große Summen fließen aber<br />

auch in die sogenannte „Grüne Seite“. Über<br />

beispielhafte Projekte wird auf den nächsten<br />

Seiten berichtet.<br />

7<br />

1 Rauchquarz 2 Archeopterix in Soln-<br />

hofener Plattenkalk 3 Kalkstein bis zur<br />

Oberfläche 4 Höckerartige Karstformati-<br />

on 5 Sedimentgang im Kalkstein


Raimo Benger, Geschäftsführer <strong>Wir</strong>tschaftsverband<br />

Baustoffe - <strong>Natur</strong>stein<br />

e.V., Köln, <strong>und</strong> Siegfried Schuch, Vorsitzender<br />

NABU Rheinland-Pfalz, Mainz<br />

„Unsere gemeinsame Erklärung zur<br />

nachhaltigen Rohstoffsicherung in<br />

Deutschland soll eine langfristige<br />

Rohstoffsicherung in dem Sinne fördern,<br />

dass Rohstoffsicherung <strong>und</strong> Rohstoffabbau,<br />

<strong>Natur</strong>schutz <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />

keine Gegensätze mehr sein<br />

müssen <strong>und</strong> für bisher strittige Punkte<br />

gemeinsam erarbeitete Lösungswege<br />

angestrebt werden.“<br />

Steinbrüche – Gr<strong>und</strong>stein für Wachstum <strong>und</strong> Leben<br />

In Wülfrath zum Beispiel – dem Sitz der<br />

Hauptverwaltung von <strong>Rheinkalk</strong> – wurde bis<br />

Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts Kalkstein in sehr<br />

kleinen Mengen gewonnen <strong>und</strong> fast ausschließlich<br />

zur landwirtschaftlichen Nutzung<br />

verwendet oder zu Baustoffen verarbeitet.<br />

Die industrielle Nutzung des Gesteins begann<br />

kurz vor der Wende zum 0. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

durch die „Thyssen & Co., Abteilung Kalkwerke<br />

Wülfrath“. Im Steinbruch Schlupkothen <strong>und</strong> im<br />

Bochumer Bruch, die beide etwa km östlich<br />

des Stadtkerns von Wülfrath liegen, wurde<br />

bis 1958 Kalkstein im Tagebau gewonnen <strong>und</strong><br />

gebrochen.<br />

Die um 1900 schnell wachsende Stahlproduktion<br />

in den Hüttenwerken August Thyssens<br />

erforderte eine gesicherte Versorgung mit<br />

großen Mengen von Kalk <strong>und</strong> Kalkstein, der<br />

als Schlackenbildner in den Hochöfen oder als<br />

Zuschlagstoff im Stahlprozess benötigt wird.<br />

8<br />

Deshalb wurde schon bald nach Aufschluss<br />

des Steinbruchs Schlupkothen auch die Kalksteinlagerstätte<br />

bei Flandersbach gesichert<br />

<strong>und</strong> aufgeschlossen, wo das erheblich größere<br />

Vorkommen an hochwertigen Kalksteinen<br />

liegt. Über die Angertalbahn konnte gleichzeitig<br />

eine leistungsfähige Anbindung zu den<br />

Stahlwerken an der Ruhr geschaffen werden.<br />

In Flandersbach wurden seit 190 in insgesamt<br />

drei Steinbrüchen schon über 500<br />

Millionen Tonnen Kalkstein abgebaut <strong>und</strong> im<br />

Kalkwerk verarbeitet. Der Steinbruch Rohdenhaus<br />

ist mit einer Flächenausdehnung von<br />

etwa 190 ha der größte Kalkstein-Tagebau in<br />

Europa.<br />

Ein weiteres Standbein der Rohmaterialversorgung<br />

für das Werk Flandersbach bildet<br />

der neue Steinbruch Silberberg, der zurzeit<br />

aufgeschlossen wird <strong>und</strong> über mehr als vier<br />

Jahrzehnte gemeinsam mit Rohdenhaus<br />

ausreichende Kalksteinmengen liefern wird.<br />

Auch wenn die Ausschöpfung der Lagerstätten<br />

in Wülfrath noch in weiter Ferne liegt, wird<br />

zwangsläufig der Tag kommen, an dem die<br />

letzten Vorräte der betriebenen Steinbrüche<br />

abgebaut sind.<br />

Welche Entwicklung die großen Steinbrüche<br />

während der Betriebsphase <strong>und</strong> auch danach<br />

durchlaufen, ist in Wülfrath bereits heute<br />

gut zu erkennen: Der Steinbruch Silberberg<br />

steht am Anfang seiner Entwicklung <strong>und</strong> wird<br />

zunehmend Flächen in Anspruch nehmen, die<br />

bisher landwirtschaftlich genutzt werden oder<br />

auch für die Naherholung dienen.<br />

Dieser Eingriff in den <strong>Natur</strong>haushalt wird<br />

durch begleitende, z.T. bereits durchgeführte<br />

Maßnahmen ausgeglichen. Ein Folgenutzungskonzept<br />

besteht bereits.<br />

1


Die Kalksteingewinnung in Rohdenhaus wird<br />

seit vielen Jahren betrieben. Der Steinbruch<br />

hat seine flächenmäßige Endausdehnung<br />

nahezu erreicht <strong>und</strong> ist in Teilbereichen schon<br />

einer weiteren Nutzung zugeführt worden.<br />

Er dient im Südfeld zur Ablagerung von nicht<br />

verwertbaren Abraummassen, die bei der<br />

Kalksteingewinnung beseitigt werden müssen.<br />

Andere Bereiche sind bereits erfolgreich<br />

rekultiviert <strong>und</strong> von der <strong>Natur</strong> zurückerobert.<br />

Der etwa 100 ha große Steinbruch Prangenhaus<br />

wird seit 1998 als sogenanntes Sedimentationsbecken<br />

genutzt. Hier wird das aus<br />

der Gesteinswäsche kommende lehmhaltige<br />

Brauchwasser recycelt, bevor es erneut in<br />

der Gesteinswäsche benutzt wird. So findet<br />

das kostbare Gut Wasser im Kreislauf immer<br />

wieder Verwendung.<br />

2<br />

Die Morphologie des Steinbruchs mit seiner<br />

türkisfarbenen Wasserfläche bietet ein spektakuläres<br />

Bild, das im Rahmen der Veranstaltung<br />

„illumina 00 “, durch Künstler mit Ton<br />

<strong>und</strong> Licht in Szene gesetzt, viele Tausende<br />

Besucher über eine Woche lang begeisterte.<br />

Auch für den Steinbruch Dachskuhle ist die<br />

betriebliche Nutzung noch nicht abgeschlossen.<br />

Dennoch ist ein wesentlicher Bereich der<br />

Betriebsfläche zurzeit als aufregender Geländewagen-Parcours<br />

gestaltet.<br />

Natürlich mit Rücksicht auf die <strong>Natur</strong><br />

Der Steinbruch Schlupkothen ist seit 1958<br />

stillgelegt <strong>und</strong> inzwischen ein <strong>Natur</strong>schutzgebiet<br />

mit einer Ausdehnung von etwa 1 ha.<br />

Dieses Gebiet ist durch einen Zaun vor Zutritt<br />

durch den <strong>Mensch</strong>en gesichert <strong>und</strong> beherbergt<br />

heute eine vielfältigere Flora <strong>und</strong> Fauna als<br />

vor Beginn des Abbaus. Den <strong>Mensch</strong>en steht<br />

Schlupkothen zur Naherholung dennoch zur<br />

Verfügung: Über den EUROGA-R<strong>und</strong>wanderweg<br />

ist der ehemalige Steinbruch mit anderen<br />

Kulturstätten an Maas <strong>und</strong> Rhein verb<strong>und</strong>en.<br />

Der benachbarte Bochumer Bruch, ebenfalls<br />

3<br />

seit etwa 50 Jahren nicht mehr betrieben, ist<br />

inzwischen auch ein ökologisches Juwel, das zudem<br />

als Freizeit- <strong>und</strong> Kulturstätte genutzt wird.<br />

Sportkletterer des deutschen Alpenvereins finden<br />

hier Übungsfelsen. In einem Zeittunnel wird<br />

den Besuchern die Geschichte der Kalkstein-<br />

entstehung <strong>und</strong> -gewinnung erläutert, um am<br />

Ende des Tunnels einen beeindruckenden Blick<br />

in die Historie der Kalkindustrie zu werfen.<br />

Auch am zweitgrößten Standort der <strong>Rheinkalk</strong>-<br />

Gruppe, dem weiter östlich gelegenen Hönnetal,<br />

ist die Entwicklung ähnlich verlaufen. Auch hier<br />

wird seit über 100 Jahren hochwertiger Kalkstein<br />

abgebaut <strong>und</strong> zu Branntkalk veredelt. Der<br />

Ingenieur Emil Hessmann erkannte bereits damals<br />

die zunehmende Bedeutung des Kalksteins<br />

für die wachsende Industrie an Ruhr <strong>und</strong> Sieg.<br />

Der derzeit betriebene Steinbruch Asbeck ist<br />

mit 1 0 ha der größte von fünf Steinbrüchen.<br />

Die Steinbrüche „Emil“ <strong>und</strong> „Martha“, benannt<br />

nach dem Werksgründer <strong>und</strong> seiner Frau,<br />

wurden stillgelegt <strong>und</strong> der Folgenutzung zugeführt.<br />

Abgebaute Bereiche dienen heute als<br />

Sedimentationsbecken.<br />

4<br />

9<br />

1 Flandersbach 2 Dornap 3 Hönnetal<br />

4 Salzhemmendorf 5 Middel<br />

5


Sven Kübler, AG <strong>Natur</strong>+Umwelt Haan<br />

„Die ehemalige Grube 7 von <strong>Rheinkalk</strong><br />

in Gruiten ist ein gutes Beispiel für<br />

eine funktionierende Zusammenarbeit<br />

von ehrenamtlichem <strong>Natur</strong>schutz <strong>und</strong><br />

Abgrabungsindustrie zum Wohle des<br />

Artenschutzes.“<br />

1<br />

2<br />

Flora <strong>und</strong> Fauna – Geschütztes Leben im Steinbruch<br />

In Landschaften, die von <strong>Mensch</strong>en genutzt<br />

werden, sind Pflanzen <strong>und</strong> Tiere Lebensbedingungen<br />

unterworfen, die sich ständig<br />

verändern. Vor allem durch die fortschreitende<br />

Technisierung <strong>und</strong> Nährstoffanreicherung<br />

entstehen Kultur- <strong>und</strong> Industrielandschaften<br />

ohne eigenständigen Charakter. So werden oft<br />

auch altansässige Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten verdrängt,<br />

während andere, häufig als<br />

„Allerweltsarten“ bezeichnete Arten zunehmen.<br />

Dies gilt gleichermaßen für Wohnbebauungen,<br />

land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Nutzungen<br />

<strong>und</strong> Industrieansiedlungen.<br />

10<br />

Eine von Laien oft nicht erwartete Umkehr<br />

dieser Entwicklung lässt sich in den Steinbrüchen<br />

der Kalkindustrie beobachten. Durch den<br />

Aufschluss wie auch durch die Renaturierung<br />

von Steinbrüchen entstehen hier die unterschiedlichsten<br />

Lebensraumtypen, die für viele<br />

der als selten oder sogar als gefährdet einzustufenden<br />

Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten wertvolle<br />

Ersatzlebensräume bieten. Gesteinsabgrabungen<br />

sind geprägt durch zunächst vegetationsfreie<br />

nährstoffarme Fels- <strong>und</strong> Rohbodenflächen,<br />

die fast alle Bodenarten von extrem<br />

trockenen bis zu nassen oder wechselfeuchten<br />

sowie sonnen- als auch schattenexponierten<br />

Standorten umfassen. Dadurch eröffnen sie<br />

Ansiedlungsmöglichkeiten für unterschiedlichste<br />

Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten.<br />

Steinbrüche sind wertvolle Lebensräume<br />

Aufgr<strong>und</strong> zahlreicher Untersuchungen ist heute<br />

nachgewiesen, dass in Steinbrüchen bereits<br />

während ihres Betriebes <strong>und</strong> insbesondere<br />

im Zuge ihrer relativ ungestörten natürlichen<br />

Entwicklung Biotope <strong>und</strong> Lebensgemeinschaften<br />

entstehen — Biotope, deren Existenz<br />

in unseren Kulturlandschaften durch unmittelbare<br />

Eingriffe, Entwässerungsmaßnahmen,<br />

Nährstoffeinträge usw. vielfach bedroht sind.


3<br />

Beispielhafte Biotope in Nordrhein-Westfalen<br />

sind Felsbildungen, naturnahe Blockschutthalden,<br />

Magerwiesen, Trocken- <strong>und</strong> Halbtrockenrasen,<br />

Gebüsche trockenwarmer Standorte<br />

sowie Schlucht-, Block- <strong>und</strong> Hangschuttwälder.<br />

Aber auch temporäre Kleingewässer,<br />

naturnahe Verlandungsbereiche sowie Höhlen<br />

<strong>und</strong> Stollen ergeben neue Refugien für Tiere<br />

<strong>und</strong> Pflanzen. Sie alle gelten als schutz-<br />

würdige bzw. gefährdete Biotope, die für die<br />

heimische Flora <strong>und</strong> Fauna eine bedeutende<br />

Rolle spielen. Hier gedeihen verschiedene<br />

seltene Orchideen- <strong>und</strong> Nelkenarten sowie<br />

andere geschützte <strong>und</strong> gefährdete Blüten-,<br />

Farn- <strong>und</strong> Moospflanzen.<br />

4<br />

11<br />

5<br />

1 Habichtskraut 2 Stendelwurz<br />

3 Renaturierter Steinbruch 4 Gewöhn-<br />

liche Akelei 5 Bienenragwurz


Entwicklung Uhu-Population<br />

2005 - 2007<br />

Brutpaare Jungvögel<br />

2005 8 18<br />

2006 10 14<br />

2007 14 22<br />

1<br />

Kreuzkröte <strong>und</strong> Geburtshelferkröte<br />

fast nur noch in Steinbrüchen<br />

In den Steinbrüchen, auf den Abraumhalden<br />

<strong>und</strong> in den Sedimentationsbecken findet sich<br />

aber auch eine große Vielfalt an Tierarten.<br />

Die großen, ungestörten Waldflächen bieten<br />

etwa Rehen <strong>und</strong> Wildschweinen Nahrung <strong>und</strong><br />

Deckung. Aber auch Feldhasen sind auf den<br />

Freiflächen heimisch. In den Steinbrüchen<br />

finden auch viele anspruchsvolle Tierarten,<br />

die auf spezielle Wohnbedingungen <strong>und</strong> Standorte<br />

angewiesen sind, ihre ökologische Nische.<br />

Abgrabungsgebiete stellen zum Beispiel für<br />

die Kreuzkröte <strong>und</strong> Geburtshelferkröte einen<br />

Hauptverbreitungsschwerpunkt dar <strong>und</strong> signalisieren<br />

hiermit deren herausragende Bedeutung<br />

als geschützte Lebensräume. Aber auch<br />

zahlreiche andere in unserer Kulturlandschaft<br />

gefährdete Arten wie Schmetterlinge, Heuschrecken,<br />

Wildbienen oder Laufkäfer finden<br />

in Steinbrüchen wertvolle Ersatzbiotope.<br />

1<br />

2<br />

Uhu zurück im Bergischen Land<br />

Darüber hinaus stellen Abgrabungsgebiete<br />

auch für Artengruppen, die Ansprüche an<br />

großflächige Ökosysteme haben, einen<br />

wichtigen Lebensraum dar. Insbesondere für<br />

Vogelarten wie Wanderfalke, Steinschmätzer<br />

oder Uhu, die in den Steinbruchwänden<br />

geeignete Bruthabitate vorfinden, sind sie<br />

heute unverzichtbar. Durch die Steinbrüche im<br />

niederbergischen Kalkrevier hat der Uhu,<br />

unsere größte heimische Eulenart, mittlerweile<br />

wieder eine hohe Populationsdichte<br />

entwickeln können. Um diesen guten Zustand<br />

zu erhalten, engagiert sich <strong>Rheinkalk</strong> maßgeblich<br />

in einem „Uhu-Projekt“. Hierbei arbeiten<br />

alle Steinbruchbetreiber des niederbergischen<br />

Raumes sowie die Stadt Wuppertal <strong>und</strong> der<br />

Kreis Mettmann zusammen. Durch lang-<br />

fristige Beobachtungen sollen Erkenntnisse<br />

über Brut- <strong>und</strong> Ernährungsgewohnheiten des<br />

Uhus sowie sein Jagd- <strong>und</strong> Revierverhalten<br />

gewonnen werden.<br />

3


Ziel ist es, Empfehlungen zur zukünftigen<br />

Bestandserhaltung ableiten zu können, um die<br />

in diesen Raum zurückgekehrte Art Uhu langfristig<br />

stabil zu erhalten. Immerhin galt der<br />

Uhu in dieser Region bis vor einigen Jahren<br />

noch als ausgestorben.<br />

Von großer Bedeutung sind aber auch Felsspalten,<br />

Höhlen <strong>und</strong> alte Stollenbauwerke<br />

für Fledermäuse. In den Steinbrüchen des<br />

Bergischen Landes sind regelmäßig diverse<br />

Fledermausarten – u. a. der Große Abendsegler<br />

<strong>und</strong> die Wasserfledermaus – zu beobachten,<br />

die in den Spaltensystemen Sommer- wie<br />

auch Winterquartier finden. Die ganzjährig<br />

in der Region vertretene Wasserfledermaus<br />

nutzt diese Gebiete auch als Paarungsquartier.<br />

Die meist insektenreichen, teilweise wasserbestandenen<br />

Sohlflächen bieten den hier<br />

lebenden Tieren ideale Reviere für ausgiebige<br />

Nahrungsflüge.<br />

Neu geschaffene Biotope ersetzen<br />

ursprüngliche Habitate<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich bieten Steinbrüche zahlreichen<br />

seltenen Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten, die aus<br />

ihren angestammten Lebensräumen verdrängt<br />

werden, neue Besiedlungsmöglichkeiten. Neben<br />

den genannten Standortfaktoren wird dies<br />

begünstigt vor allem durch die Vielfältigkeit<br />

des Lebensraumes Steinbruch, die hohe Dynamik<br />

der natürlichen Entwicklung unterschiedlicher<br />

Lebensräume sowie besonders auch<br />

die weitgehend ungestörte Besiedlung <strong>und</strong> die<br />

biologische Vielfalt eines Steinbruchs.<br />

Um dieses Entwicklungspotenzial zu nutzen<br />

<strong>und</strong> zu fördern, werden bereits während der<br />

Abbauphase von <strong>Rheinkalk</strong> vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

genutzt. Zu nennen<br />

sind hier insbesondere Erhalt von Felsköpfen,<br />

Variation von Böschungsneigungen sowie die<br />

Anlage von Schuttkegeln, Steinriegeln <strong>und</strong><br />

Laich-Gewässern.<br />

Die Anlage von offenen Landflächen bietet<br />

dem Uhu ein sicheres Jagdrevier <strong>und</strong> begünstigt<br />

die Entwicklung von Faltern, Bienen <strong>und</strong><br />

Orchideen gleichermaßen. Zur Förderung <strong>und</strong><br />

zum Erhalt der Wertigkeit von Steinbrüchen<br />

als Sek<strong>und</strong>ärbiotope werden die Schaffung<br />

<strong>und</strong> Pflege einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Standorte <strong>und</strong> Habitate umgesetzt.<br />

Hierbei kommt es auf die ungestörte, natürliche<br />

Weiterentwicklung stillgelegter Abbauflächen,<br />

aber auch auf zielgerichtete <strong>und</strong> lokal<br />

begrenzte Maßnahmen an. <strong>Rheinkalk</strong> hat in<br />

vielen Jahrzehnten bewiesen, auch in diesem<br />

Bereich über f<strong>und</strong>iertes Know-how zu verfügen.<br />

4<br />

1<br />

5<br />

1 Kreuzkröte 2 Junge Uhus 3 Bergmolch<br />

4 Flußregenpfeifer 5 Großer Abendsegler


Barbara Lorenz-Allendorf,<br />

Bürgermeisterin von Wülfrath<br />

„Mit der Wiederherrichtung des<br />

Tillmannsdorfer Sattels setzt <strong>Rheinkalk</strong><br />

erneut einen kulturellen Akzent,<br />

der nahtlos an die vom Unternehmen<br />

geförderten Projekte Zeittunnel<br />

<strong>und</strong> Illumina anschließt.“<br />

Kulturerbe <strong>und</strong> Denkmalschutz – Dokumente der Vergangenheit<br />

Denkmal ins rechte Licht gerückt<br />

Der „Tillmannsdorfer Sattel“ ist eine besonders<br />

schöne Kalkstein-Formation, die ursprünglich<br />

vor mehr als 00 Millionen Jahren<br />

abgelagert wurde. Als sich später das Rheinische<br />

Schiefergebirge bildete, wurden auch<br />

die Kalksteinbänke in ihrer heute sichtbaren<br />

Erscheinungsform aufgefaltet. Der sogenannte<br />

„Tillmannsdorfer Sattel“ entstand, <strong>und</strong> da<br />

diese Falte zudem auch geologisch besonders<br />

informativ ist, hatte die Leitung des <strong>Rheinkalk</strong>-<br />

Werkes Dornap entschieden, dieses zwischen<br />

Wülfrath <strong>und</strong> Wuppertal-Dornap liegende<br />

<strong>Natur</strong>denkmal besser zur Geltung zu bringen.<br />

Heute erstrahlt das Geotop im neu gestalteten<br />

Umfeld in ganz neuem Glanz. Durch Halogenleuchten<br />

wird der „Tillmannsdorfer Sattel“<br />

auch bei Dunkelheit farbig angestrahlt <strong>und</strong> im<br />

wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht<br />

gerückt — ein weiterer Beweis dafür, dass<br />

Denkmalschutz <strong>und</strong> Kulturerbe bei <strong>Rheinkalk</strong><br />

einen hohen Stellenwert haben.<br />

1<br />

Schon vor mehr als 50 Jahren hat das Unternehmen<br />

die regionale Kulturszene gefördert:<br />

Alle zwei Jahre kamen Maler, Grafiker <strong>und</strong><br />

Bildhauer zum „Tag der Kunst“ in die Kalk-<br />

stadt Wülfrath, um in der Industrielandschaft<br />

<strong>und</strong> insbesondere in den Steinbrüchen der<br />

Kalkwerke Motive für ihre künstlerische Arbeit<br />

zu entdecken. Da die <strong>Mensch</strong>en in der Nachkriegszeit<br />

aber andere Sorgen hatten, als<br />

Kunstobjekte zu erstehen, erwarb <strong>Rheinkalk</strong><br />

oft die Gemälde <strong>und</strong> stellte sie in den eigenen<br />

Büroräumen aus. So manche künstlerische<br />

Laufbahn nahm bei <strong>Rheinkalk</strong> ihren Anfang<br />

<strong>und</strong> manche Existenz junger Künstler wurde<br />

so gesichert.<br />

1 2<br />

„Weltsensation in Wülfrath“<br />

So hieß 1999 die Schlagzeile in einer Zeitung.<br />

Aber mit bloßem Auge war nichts zu erkennen,<br />

handelte es sich doch um fossile Pflanzenf<strong>und</strong>e,<br />

die mikroskopisch klein sind. Beim<br />

Kalksteinabbau im Steinbruch Rohdenhaus-<br />

Süd waren <strong>Rheinkalk</strong>-Mitarbeiter auf eine<br />

h<strong>und</strong>ert Millionen Jahre alte Höhle gestoßen.<br />

Dort entdeckten sie botanische Fossilien, die<br />

dann durch die Fachleute des Geologischen<br />

Dienstes untersucht wurden. <strong>Für</strong> die Experten<br />

war der F<strong>und</strong> übrigens ein echter Glücksfall,<br />

bot er doch einen seltenen Einblick in die<br />

Pflanzenwelt der Urzeit. Während der wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen ruhten die<br />

Abbauarbeiten im Bereich der F<strong>und</strong>stelle.<br />

Einige Jahre später – im September 00 –<br />

wurde bei Erweiterungsarbeiten diesmal im<br />

Steinbruch Rohdenhaus-Nordost eine Reihe<br />

von Holzresten sowie Holzeinbauten entdeckt.<br />

Bei näherer Betrachtung fanden sich knapp<br />

unter der Geländeoberfläche zwischen<br />

Kalkstein <strong>und</strong> Schiefer insgesamt ähnliche<br />

F<strong>und</strong>stellen. Schnell wurde klar, dass es sich


hier um einen archäologischen F<strong>und</strong> von historischen<br />

Bergbauschachthölzern sowie teilweise<br />

behauenen Spaltbohlen <strong>und</strong> R<strong>und</strong>hölzern<br />

handelte. Diese historischen Bergbauschächte<br />

wurden im Mittelalter vermutlich zur Gewinnung<br />

von Bleiglanz <strong>und</strong> Silbererzen abgeteuft.<br />

Auch diese F<strong>und</strong>e wurden in Abstimmung mit<br />

dem Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege<br />

durch ein von <strong>Rheinkalk</strong> bezahltes Fachunternehmen<br />

untersucht. Heute wissen wir, es<br />

handelt sich um die bisher ältesten F<strong>und</strong>e von<br />

Bergbauspuren im Bergischen Land. Durch die<br />

schnelle <strong>und</strong> reibungslose Zusammenarbeit<br />

zwischen der Denkmalbehörde <strong>und</strong> <strong>Rheinkalk</strong><br />

konnte dafür gesorgt werden, dass auch dieser<br />

F<strong>und</strong> für die Nachwelt gesichert ist.<br />

Gutshof zieht um<br />

Ebenfalls erhebliche finanzielle Mittel setzte<br />

<strong>Rheinkalk</strong> für den Erhalt des historischen<br />

Gutshofes „Gut Dahl“ ein. Da der Hof beim<br />

Neuaufschluss des Kalksteinfeldes Silberberg<br />

weichen musste, hat <strong>Rheinkalk</strong> in<br />

Abstimmung mit den Behörden eine Möglichkeit<br />

gesucht, um den Erhalt des historischen<br />

3<br />

4 5<br />

Gebäudes zu sichern. Mit dem Bergischen<br />

Freilichtmuseum in Lindlar wurde vereinbart,<br />

die Hofanlage in ihren wesentlichen Bestandteilen<br />

in Wülfrath abzutragen, nach Lindlar<br />

umzusetzen <strong>und</strong> dort möglichst originalgetreu<br />

wieder aufzubauen. Die notwendigen Arbeiten<br />

zu dieser „Translozierung“ werden von den<br />

Fachleuten des Museums begleitet. Durch die<br />

neue Nutzung im Freilichtmuseum kann Gut<br />

Dahl zukünftig 70.000 Besuchern pro Jahr<br />

gezeigt werden.<br />

Noch weitere Kulturdenkmäler werden von<br />

<strong>Rheinkalk</strong> unterstützt <strong>und</strong> erhalten. Zum<br />

Beispiel der 50 Jahre alte Oberrödinghauser<br />

Hammer im Hönnetal im Märkischen Kreis.<br />

Noch heute ist an einigen Tagen das von zwei<br />

Wasserrädern angetriebene Hammerwerk in<br />

voller Aktion zu sehen. Oder aber Burg Klusenstein,<br />

die aus der Mitte des 1 . Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

stammt. Auch sie ist Eigentum von <strong>Rheinkalk</strong><br />

<strong>und</strong> wird ebenfalls vom Werk Hönnetal erhalten.<br />

Mit ihr wird den Besuchern ein Ensemble<br />

präsentiert, das an das durchaus ausschweifende<br />

Leben im Mittelalter erinnert <strong>und</strong> in der<br />

märkischen Region wohl einmalig ist.<br />

Vom Devon zur Neuzeit<br />

Ein besonders gutes Beispiel für die Erhaltung<br />

einer Industrieanlage ist das von <strong>Rheinkalk</strong><br />

unterstüzte Museumsprojekt „Zeittunnel“ in<br />

Wülfrath: Im alten 1 0 Meter langen Arbeitstunnel<br />

des ehemaligen Bochumer Bruchs<br />

werden in einer Ausstellung 00 Millionen<br />

Jahre Erdgeschichte erlebbar. Vom Devon aus,<br />

dem Zeitalter, in dem der Wülfrather Kalkstein<br />

entstanden ist, durchschreiten die Besucher<br />

acht Zeitfenster bis in die Neuzeit. Am Ende<br />

treten sie auf eine Rampe, die einen herrlichen<br />

Blick in einen stillgelegten, naturbelassenen<br />

Kalksteinbruch gewährt. Selbst B<strong>und</strong>estagspräsident<br />

Wolfgang Thierse hat sich hier 00<br />

von der Erdgeschichte <strong>und</strong> der Kalkhistorie<br />

beeindrucken lassen.<br />

15<br />

1 Tillmannsdorfer Sattel 2 100 Mio.<br />

Jahre alte Pflanzenfossilie unter dem<br />

Mikroskop 3 Bergbauschächte aus dem<br />

Mittelalter 4 „Alte Schmiede“ Oberrödinghauser<br />

Hammer 5 Denkmalgeschützte<br />

Arbeitersiedlung in Rohdenhaus


Michael Massenberg,<br />

Vorsitzender 1. FC Wülfrath<br />

„Wenn es <strong>Rheinkalk</strong> nicht geben würde,<br />

hätten die Wülfrather Sportler <strong>und</strong> Schulen<br />

nicht diese hervorragende Sportstätte<br />

am Erbacher Berg.<br />

Zudem wäre es ein Traum geblieben,<br />

Fußball-B<strong>und</strong>esligisten wie Duisburg<br />

<strong>und</strong> Leverkusen oder auch das DFB<br />

U1 -Länderspiel gegen Dänemark<br />

in Wülfrath zu sehen.“<br />

Freizeit <strong>und</strong> Sport – Anlagen wie aus dem Bilderbuch<br />

„Ein freudiges Ereignis“ nannte Bürgermeister<br />

Ulrich Eilebrecht den . Oktober 00 , an dem<br />

er die neue, moderne Sportarena am Erbacher<br />

Berg eröffnen konnte. Vor einer Vielzahl<br />

an Gästen übergab er anschließend stolz die<br />

Anlage zur weiteren Nutzung an Wülfrather<br />

Vereine <strong>und</strong> damit indirekt auch an die Bevölkerung<br />

der Stadt. Stolz konnte Eilebrecht auch<br />

sein, denn mit einem <strong>Natur</strong>rasenplatz, zwei<br />

Kunstrasenplätzen, einem Beach-Volleyball-<br />

Platz <strong>und</strong> einer Kunststoff-Laufbahn gehört<br />

die Sportstätte zu den besten <strong>und</strong> schönsten<br />

im weiten Umkreis.<br />

Möglich wurde der Bau der richtungweisenden<br />

Anlage vor allem auch durch die tatkräftige<br />

<strong>und</strong> finanzielle Unterstützung von <strong>Rheinkalk</strong>.<br />

So stellte das Unternehmen nicht nur das<br />

Gelände besonders günstig zur Verfügung,<br />

sondern es trug auch mit vielen Sach- <strong>und</strong> Arbeitsleistungen<br />

zum Gelingen des Vorhabens<br />

bei. <strong>Rheinkalk</strong> stiftete unter anderem Tische<br />

<strong>und</strong> Stühle für die Cafeteria <strong>und</strong> den Konferenzraum.<br />

1<br />

1 2<br />

3<br />

Einen besonderen Beitrag leistete das<br />

<strong>Rheinkalk</strong>-Berufsbildungszentrum (BBZ)<br />

für die Bestuhlung der Tribünen <strong>und</strong> für die<br />

Elektroinstallationen. Dort wurden von den<br />

Auszubildenden allein 1. 00 Arbeitsst<strong>und</strong>en in<br />

das Projekt investiert. Insgesamt waren r<strong>und</strong><br />

7.000 Bohrungen <strong>und</strong> . 00 Dübel <strong>und</strong> Schrauben,<br />

5.500 Meter Elektrokabel, 1. 00 Klemmen,<br />

00 Kabelkanäle <strong>und</strong> 800 Lampen nötig.<br />

„Ohne euch hätten wir das nicht geschafft“,<br />

lobte der Bürgermeister die Azubis.<br />

Mit dieser Anlage war der Gr<strong>und</strong>stein für eine<br />

Reihe von Sportevents gelegt, die nur in einer<br />

guten Sportanlage stattfinden konnten, <strong>und</strong><br />

zwar fast immer mit der Unterstützung von<br />

<strong>Rheinkalk</strong>. So gelang es dem ortsansässigen<br />

Fußballverein, Fre<strong>und</strong>schaftsspiele gegen<br />

B<strong>und</strong>esliga-Mannschaften zu organisieren, die<br />

immer auf große Begeisterung in der Bevölkerung<br />

stoßen. Und auch im Jugendbereich<br />

gibt es Turniere mit den Nachwuchsteams von<br />

bekannten Fußballclubs aus ganz Europa.<br />

Die Stadt Wülfrath hat das Stadion wegen der<br />

großen Verdienste der Firma für diese Sportanlage<br />

„<strong>Rheinkalk</strong>-Stadion“ getauft.<br />

Kletterparadies im Kalksteinbruch<br />

Um ihren Sport unter freiem Himmel ausüben<br />

zu können, mussten Kletterer aus Westdeutschland<br />

früher weite Wege in Kauf nehmen.<br />

Seit einigen Jahren ist das anders. Der<br />

NRW-Landesverband des Deutschen Alpenvereins<br />

bietet Teile des Bochumer Bruchs in<br />

Wülfrath als Übungswände für Sportkletterer<br />

an. Und die Idee dazu hatte ein <strong>Rheinkalk</strong>-Mitarbeiter.<br />

Seit 00 kann man dort unter Aufsicht<br />

versierter Kletterer in dem ehemaligen<br />

<strong>Rheinkalk</strong>-Steinbruch einige Kalksteinfelsen<br />

erklimmen. Die dort bestehenden Biotope bleiben<br />

selbstverständlich unberührt.<br />

Informationen zum Klettern findet man unter<br />

www.bochumer-bruch.de.


Reiten auf ehemaligem Absetzbecken<br />

Nicht erst in jüngerer Zeit macht <strong>Rheinkalk</strong><br />

sich Gedanken über die Nutzung seiner<br />

früheren Werksanlagen. So sind bereits um<br />

1950 herum auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Sedimentationsbeckens in Wülfrath Freizeitsportanlagen<br />

entstanden. 5 ha umfasst die<br />

landschaftlich sehr schön gelegene Anlage<br />

Hotzepar in Wülfrath, die über viele Jahre als<br />

nordrhein-westfälische Landesreit- <strong>und</strong> Fahrschule<br />

diente. Heute hat eine private Reitschule<br />

das Gelände übernommen <strong>und</strong> bietet dort<br />

Pferdesport vom Feinsten.<br />

Weißer Sport auf Kalkgelände<br />

Gleich neben dem Reitsportgelände hat sich<br />

ein Tennisverein etabliert. Auf einer , ha<br />

großen Gartenanlage gibt es neben 10 Aschen-<br />

<strong>und</strong> Hallenplätzen auch eine Boulebahn <strong>und</strong><br />

einen Platz für Beach-Tennis. Viele der über<br />

00 Mitglieder sind oder waren bei <strong>Rheinkalk</strong><br />

beschäftigt. Mitarbeiter <strong>und</strong> Pensionäre<br />

<strong>übernehmen</strong> häufig Leitungsfunktionen in<br />

Vereinen.<br />

4<br />

Bis an die Grenzen der Physik offroad<br />

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt,<br />

über steile Abfahrten, scheinbar unpassierbare<br />

Sandlöcher <strong>und</strong> marternde Rüttelstrecken<br />

die Grenzen eines Gelände-<br />

fahrzeugs auszutesten? Die Sahara liegt<br />

leider weit entfernt <strong>und</strong> ist nicht kurzfristig<br />

am Wochenende zu erreichen. Dabei liegt die<br />

Möglichkeit zur Realisierung des Traumes<br />

manchmal so nahe: Steinbrüche eignen sich<br />

hervorragend für solche Abenteuer.<br />

<strong>Rheinkalk</strong> hat sich entschlossen, einige nicht<br />

so häufig genutzte Flächen in seinen Steinbrüchen<br />

für Offroad-Veranstaltungen zu öffnen.<br />

Und zwar an mehreren Standorten. So stellt<br />

das Werk Hönnetal seinen Steinbruch für die<br />

Deutschen Truck-Trial-Meisterschaften immer<br />

wieder zur Verfügung. Truck-Trial ist die<br />

hohe Kunst des Lkw-Fahrens. Hierbei werden<br />

tonnenschwere Fahrzeuge auf schwierigem<br />

Gelände mit natürlichen <strong>und</strong> künstlichen Hindernissen<br />

bewegt. Es kommt immer auf das<br />

Geschick an <strong>und</strong> nicht auf Geschwindigkeit.<br />

5 6<br />

Das Werk Dornap beteiligt sich alljährlich an<br />

dem Aktionstag „Wuppertal Std. live“, einer<br />

Initiative des Wuppertaler Stadtmarketings.<br />

Hier konnten zum Beispiel Teilnehmer einer<br />

Enduro-Tour ihre Motorräder einmal abseits<br />

befestigter Straßen testen. Auch dabei ging<br />

es nicht um hohe Geschwindigkeiten, sondern<br />

um die genaue Einhaltung einer festgelegten<br />

Fahrzeit auf einer anspruchsvollen Geländestrecke.<br />

Offroad <strong>und</strong> Land Rover sind Begriffe, die<br />

untrennbar miteinander verb<strong>und</strong>en sind. Seit<br />

1997 nutzt eine Eventagentur den Wülfrather<br />

Steinbruch Dachskuhle für ein autorisiertes<br />

Land Rover-Experience-Center. Mehr als<br />

1.000 Teilnehmer sammeln hier jährlich auf<br />

schwerem Terrain Erfahrungen im Umgang<br />

mit Defender, Discovery oder Range Rover.<br />

Und natürlich steht hier wie auf dem gesamten<br />

<strong>Rheinkalk</strong>-Gelände die <strong>Natur</strong> an erster Stelle.<br />

Offroader wissen genau, dass bei Ausüben<br />

ihres Sports Umwelt <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> Vorrang haben.<br />

17<br />

1 Enduro in Dornap 2 Tennis am<br />

Hotzepar 3 Bogenschießen in der Dachskuhle<br />

4 Trucktrial im Hönnetal 5 Fußball<br />

am Erbacher Berg 6 Reiten am Hotzepar<br />

7 Offroad in der Dachskuhle<br />

7


Ernst Ellsiepen, Geschäftsführer<br />

Rheinische Kalksteinwerke Wülfrath<br />

von 1952 – 1976<br />

„Im Rahmen der allgemeinen Umweltschutzbestrebungen<br />

ist unser Unternehmen<br />

sehr darum bemüht, bei der für die<br />

<strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> ihre Freizeit immer wichtiger<br />

werdenden Landschaftspflege nach<br />

Kräften zu helfen.“ (September 1958)<br />

1<br />

2<br />

Nehmen <strong>und</strong> Geben – Nutzung heißt auch <strong>Verantwortung</strong><br />

Dieser Firmenphilosophie ist <strong>Rheinkalk</strong> bis<br />

heute <strong>und</strong> auch in der Zukunft verpflichtet.<br />

Mit der großindustriellen Nutzung der Kalksteinvorkommen<br />

ist zwangsläufig auch eine<br />

Inanspruchnahme von Landschaftsflächen<br />

verb<strong>und</strong>en. Weitläufige Kalksteinbrüche,<br />

Abraumhalden <strong>und</strong> Sedimentationsbecken<br />

prägen die Industrielandschaft. Diese Entwicklung<br />

bewog die Wülfrather Unternehmensleitung<br />

bereits nach dem ersten Weltkrieg,<br />

Pflanzmaßnahmen in den Randbereichen der<br />

Steinbrüche <strong>und</strong> auf den dort geschütteten<br />

Abraumhalden zu veranlassen.<br />

Aus diesen ersten Maßnahmen entwickelten<br />

sich immer aufwändigere Rekultivierungs-<br />

<strong>und</strong> Renaturierungskonzepte. Landschaftsgestalter<br />

<strong>und</strong> Landschaftsarchitekten entwarfen<br />

gemeinsam mit der Firma Konzepte<br />

zur Einbettung der Kalksteintagebaue in ihre<br />

natürliche Umgebung.<br />

18<br />

Neue Wald- <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>landschaften wurden<br />

entwickelt. Dabei erhielt die Schaffung von<br />

neuen Naherholungsgebieten für die Bevölkerung<br />

in der Nachbarschaft der Steinbrüche<br />

immer größere Bedeutung. So gehört es heute<br />

zur Zielsetzung von <strong>Rheinkalk</strong>, bereits vor <strong>und</strong><br />

während des Kalksteinabbaus Freizeitflächen<br />

an die <strong>Mensch</strong>en zurückzugeben.<br />

„Langer Mann“ erzählt von der Arbeit<br />

Im Eifelörtchen Pelm hat <strong>Rheinkalk</strong> Akdolit<br />

wesentlich die Entstehung des Geo-R<strong>und</strong>weges<br />

„Gerolsteiner Dolomiten“ gefördert.<br />

Durch die Integration in den Geopfad mit<br />

Schautafeln <strong>und</strong> schönen Blickpunkten in den<br />

Dolomit-Steinbruch lassen sich dort bei einer<br />

,5-stündigen Erlebniswanderung 80 Millionen<br />

Jahre Erdgeschichte erleben.<br />

In Rösenbeck im Sauerland hat <strong>Rheinkalk</strong><br />

Messinghausen die weithin sichtbare Landmarke<br />

„Langer Mann mit Schaufel“ installiert.<br />

Mit seiner acht Meter hohen Skulptur hat<br />

Künstler Boris Sprenger auch den Eingriff des<br />

<strong>Mensch</strong>en in die <strong>Natur</strong> dargestellt.<br />

Der Riese prägt nun selbst das Gesicht der<br />

Landschaft <strong>und</strong> erinnert weithin sichtbar an<br />

das harte tägliche Schaffen der <strong>Mensch</strong>en im<br />

Sauerland.<br />

Auch in Hagen-Halden entwickelt <strong>Rheinkalk</strong><br />

weitläufige Wanderwege um den dortigen Dolomit-Steinbruch<br />

„Donnerkuhle“. Zusammen<br />

mit dem Verein „Geopark Ruhrgebiet“ – in dem<br />

<strong>Rheinkalk</strong> übrigens Mitglied ist – sind auch<br />

hier bereits während der Abbauphase Konzepte<br />

entwickelt worden, die der Bevölkerung<br />

von besonderen Aussichtspunkten großzügige<br />

Einblicke in den Steinbruch <strong>und</strong> in die weitläufige<br />

Landschaft bieten.<br />

Die von <strong>Rheinkalk</strong> geschaffenen Wege erfreuen<br />

sich großer Beliebtheit <strong>und</strong> werden erheblich<br />

frequentiert. Deshalb achtet <strong>Rheinkalk</strong><br />

auch hier besonders darauf, dass das Wegenetz<br />

für die Erholung suchende Bevölkerung<br />

ständig intakt <strong>und</strong> verfügbar ist.


Der „<strong>Rheinkalk</strong>-Marathon“ ist gestartet<br />

Richtungweisend zum Beispiel war in Wülfrath<br />

die Eröffnung des R<strong>und</strong>wanderweges um das<br />

ehemalige Sedimentationsbecken „Eignerbach“<br />

im Jahr 1995. Hier — zwischen Wülfrath<br />

<strong>und</strong> Velbert gelegen — sind vom Werk<br />

Flandersbach von 19 0 bis 001 Sande <strong>und</strong><br />

Lehme eingespült worden, die beim Waschen<br />

des Kalksteins in der Gesteinswäsche anfielen.<br />

Mit der großzügigen Anlage eines r<strong>und</strong> 10<br />

Kilometer langen Weges r<strong>und</strong> um den „Eignerbach“<br />

hat <strong>Rheinkalk</strong> der Bevölkerung ein<br />

Naherholungsgebiet zur Verfügung gestellt,<br />

das von Wanderern, Radfahrern, Joggern <strong>und</strong><br />

Spaziergängern mit großer Begeisterung<br />

angenommen wird. Damit das so bleibt, sorgt<br />

<strong>Rheinkalk</strong> auch für die Unterhaltung der Wege.<br />

Insgesamt investiert das Unternehmen hohe<br />

Summen in die weitere Rekultivierung des Sedimentationsbeckens.<br />

Nach Abschluss dieser<br />

Maßnahmen stehen den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern<br />

aus Wülfrath, Velbert <strong>und</strong> der Umgebung<br />

zusätzliche Naherholungsgebiete offen.<br />

3<br />

Im Jahr 00 wurde der „Scheidter Höhenweg“<br />

unter großer Anteilnahme von Politik, Presse<br />

<strong>und</strong> Bevölkerung eröffnet. Abermals fand das<br />

Bestreben von <strong>Rheinkalk</strong> nach einer raum-<br />

<strong>und</strong> sozialverträglichen Standortsicherung<br />

breite Anerkennung. Der neu gestaltete Weg<br />

ermöglicht eine R<strong>und</strong>wanderung von mehreren<br />

Kilometern Länge. An ausgewählten<br />

Punkten erlauben Blickschneisen weiträumige<br />

Blicke in das Angertal <strong>und</strong> auf die angrenzenden<br />

Hochflächen der Heiligenhauser <strong>und</strong><br />

Mettmanner Terrassen.<br />

Seit 00 führt die „Fliether R<strong>und</strong>e“ über eine<br />

rekultivierte Abraumhalde direkt am ehemaligen<br />

Steinbruch Prangenhaus vorbei <strong>und</strong><br />

bietet reizvolle Einblicke in das Umfeld des<br />

heute als Sedimentationsbecken genutzten<br />

Steinbruchs. R<strong>und</strong> ,5 Kilometer ist der Weg<br />

lang <strong>und</strong> geprägt durch typische Materialien<br />

<strong>und</strong> Hilfsmittel des Kalksteinabbaus. So findet<br />

man dort Loren, Kalksteinblöcke, Schienen<br />

<strong>und</strong> Bahnschwellen. Das <strong>Rheinkalk</strong>-Wanderwege-Konzept<br />

geht aber noch weiter:<br />

Das Unternehmen plant, die bereits fertiggestellten<br />

Wege r<strong>und</strong> um Wülfrath mit weiteren<br />

neuen Strecken zu vernetzen. Am Ende steht<br />

dann ein etwa 0 km langer R<strong>und</strong>wanderweg<br />

– der „<strong>Rheinkalk</strong>-Marathon“ – der Bevölkerung<br />

zur Verfügung.<br />

Vom Kalkwerker zum Wanderführer<br />

Das Werk Hönnetal bei Menden im Sauerland<br />

veranstaltet in jedem Jahr einen öffentlichen<br />

Wandertag, bei dem <strong>Rheinkalk</strong>-Mitarbeiter<br />

sich mit großer Begeisterung als orts- <strong>und</strong><br />

sachk<strong>und</strong>ige Wanderführer engagieren. Auf<br />

einer kürzeren sowie alternativ auf einer<br />

langen <strong>und</strong> anspruchsvollen Route durch<br />

Felder <strong>und</strong> Wiesen informieren die Mitarbeiter<br />

die Wandergäste über Geschichte, Flora<br />

<strong>und</strong> Fauna des Hönnetales <strong>und</strong> natürlich über<br />

das aktuelle Betriebsgeschehen. Die Wanderrouten<br />

führen vorbei an Steinbrüchen,<br />

Schlammteichen <strong>und</strong> rekultivierten Gebieten<br />

des Unternehmens. Regelmäßig nehmen 00<br />

bis 500 Gäste daran teil.<br />

4<br />

19<br />

1 +3 Scheidter Höhenweg 2 „Langer Mann<br />

mit Schaufel“ Rösenbeck 4 Volkslauf von<br />

<strong>Rheinkalk</strong> gesponsert


Prof. Dr. Gerd-C. Weniger,<br />

Direktor Neanderthal-Museum<br />

„Ohne das Engagement von <strong>Rheinkalk</strong><br />

hätte unsere illumina 00 Nachtbilder<br />

nicht stattfinden können!“<br />

1<br />

2<br />

Industrie <strong>und</strong> Kultur – Events mit nächtlichem Zauber<br />

00 <strong>und</strong> 00 fand in Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>und</strong> in der niederländischen Grenzregion<br />

Maastricht erstmals eine gemeinsame dezentrale<br />

Landesgartenschau statt. In vielen<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden wurden Kunst-,<br />

Kultur- <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen geschaffen,<br />

die nachhaltig der Bevölkerung zur Verfügung<br />

stehen. In Wülfrath entstanden damals mit der<br />

Unterstützung von <strong>Rheinkalk</strong> das Museumsprojekt<br />

„Zeittunnel“ am Bochumer Bruch <strong>und</strong><br />

der R<strong>und</strong>wanderweg um das <strong>Natur</strong>schutzgebiet<br />

„Steinbruch Schlupkothen“.<br />

Als Höhepunkt <strong>und</strong> Abschlussveranstaltung<br />

der „Euroga 00 plus“ öffnete <strong>Rheinkalk</strong><br />

zusätzlich im September 00 für zehn Tage<br />

den ehemaligen Steinbruch Prangenhaus für<br />

die „illumina 00 Industrie<strong>Natur</strong>Raum“. Auf<br />

einem R<strong>und</strong>wanderweg konnten die Besucher<br />

an zehn Stationen interessante <strong>und</strong> lustige<br />

Gespräche zwischen Bäumen <strong>und</strong> Kalksteinen<br />

verfolgen, die Geschichte der Wülfrather<br />

Kalkindustrie kennen lernen <strong>und</strong> sich durch<br />

w<strong>und</strong>erbare musikalische Klänge verzaubern<br />

lassen.<br />

0<br />

Der Steinbruch selbst wurde mit farbigen<br />

Lichteffekten dramatisch inszeniert, aber<br />

auch mit Originalgeräuschen wieder zum<br />

Leben erweckt. Über 5.000 Besucher kamen<br />

zur „illumina 00 “ nach Wülfrath, um diese<br />

einmalige Licht- <strong>und</strong> Klanginszenierung zu<br />

erleben. Damit wurden selbst die kühnsten Erwartungen<br />

weit übertroffen. Das künstlerische<br />

Konzept der Veranstaltung hatte sich schnell<br />

herumgesprochen <strong>und</strong> viele Gäste aus nah <strong>und</strong><br />

fern angelockt.<br />

00 feierte die wissenschaftliche Welt das<br />

150-jährige Jubiläum der Entdeckung des<br />

Neanderthalers. Da der F<strong>und</strong> dieser urtümlichen<br />

<strong>Mensch</strong>enform im Jahre 185 auf den<br />

Kalksteinabbau zurückzuführen ist, hat es<br />

für <strong>Rheinkalk</strong> nahe gelegen, sich auch für die<br />

„illumina 00 Nachtbilder“ zu engagieren.<br />

Dabei sollte es vor allem um Geschichte <strong>und</strong><br />

Geschichten um das Tal <strong>und</strong> seine frühen<br />

Bewohner gehen.<br />

Das Neandertal hat im Lauf der Zeit einen<br />

ungeheuren Wandel erlebt, <strong>und</strong> der wurde<br />

mit einer Licht- <strong>und</strong> Klanginszenierung<br />

dargestellt. Dort war Geschichte erlebbar.<br />

Der „Rabenstein“, ein riesiger Kalkfelsen am<br />

Eingang zum F<strong>und</strong>ort, erzählte zum Beispiel<br />

die wechselvolle Geschichte des Tales. Der<br />

historische F<strong>und</strong>ort des Neanderthalers wurde<br />

durch „Space Canons“ im Nachthimmel sichtbar<br />

gemacht – im Schnittpunkt der strahlenden<br />

Scheinwerfer.<br />

Auch die „illumina 00 Nachtbilder“ war ein<br />

schöner Erfolg. R<strong>und</strong> 1 .000 <strong>Mensch</strong>en besuchten<br />

das idyllische Tal, um dieses einmalige<br />

Ereignis zu erleben. Einige kamen sogar<br />

mehrmals, denn „eine illumina ist wirklich ein<br />

Erlebnis“, wie Hobbyfotografen feststellten.<br />

Ein Sommer wird zum Märchen<br />

Sommer 00 : wer denkt nicht gern an die<br />

Zeit der Fußball-WM zurück, die aus Deutschland<br />

ein riesiges Festivalland machte. Möglich<br />

wurde dies auch durch viele kleinere<br />

Veranstaltungen, die sich alle um das Thema<br />

Fußball drehten.<br />

3


Zum Beispiel in Wülfrath-Rohdenhaus: Dort<br />

hatte ein ortsansässiger <strong>Wir</strong>t gemeinsam mit<br />

Hauptsponsor <strong>Rheinkalk</strong> während der WM<br />

im firmeneigenen Paul-Ludowigs-Haus ein<br />

großes Fußballfest angeboten. Beim „Public<br />

Viewing“ nutzten viele h<strong>und</strong>ert Partygäste die<br />

Gelegenheit, die mit Beamern auf mehreren<br />

Großleinwänden übertragenen Spiele zu verfolgen.<br />

Gefeiert wurde wie in ganz Deutschland<br />

natürlich mit Fre<strong>und</strong>en!<br />

Riesenfete mit Pauke <strong>und</strong> Trompete<br />

Wolfgang Köster, Mitarbeiter von <strong>Rheinkalk</strong>,<br />

war es, der das große „MusikFestival NRW<br />

00 “ nach Wülfrath holte. Zum 50-jährigen<br />

Bestehen seines Vereines wollte der Musikverein<br />

„Kalkstädter“ etwas ganz Besonderes auf<br />

die Beine stellen. Sponsoren wurden gesucht<br />

<strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en, das Programm erstellt. Im Juni<br />

00 war es dann so weit. Wolfgang Köster<br />

konnte im großen <strong>Rheinkalk</strong>-Festzelt die<br />

ersten Gäste begrüßen.<br />

Insgesamt .000 Musiker der Fachrichtung<br />

Spielmannszüge, Fanfaren- <strong>und</strong> Blasmusik<br />

nahmen an der Veranstaltung teil. Neben<br />

Musikwettbewerben <strong>und</strong> Festzug gab es auch<br />

jede Menge andere Aktivitäten.<br />

Kalk – der gute Nachbar<br />

Zur b<strong>und</strong>esweiten Aktion „Tag des offenen<br />

Steinbruchs“ öffnen <strong>Rheinkalk</strong>-Werke seit<br />

einiger Zeit in jedem Jahr einige der Steinbrüche.<br />

H<strong>und</strong>erte Besucher folgen jedesmal der<br />

Einladung <strong>und</strong> nehmen die Gelegenheit wahr,<br />

während einer Kombination aus Busfahrten<br />

<strong>und</strong> Wanderungen Informationen aus erster<br />

Hand über Lagerstätte sowie Gewinnung <strong>und</strong><br />

Verarbeitung des wertvollen Kalksteins zu<br />

erhalten.<br />

Mitarbeiter des Unternehmens geben interessante<br />

Einblicke in den Tagebau <strong>und</strong> beantworten<br />

alle gestellten Fragen. So geben Bergbau-Ingenieure<br />

Auskunft über die historische<br />

Entwicklung der Steinbrucharbeit <strong>und</strong> erläutern<br />

auch die Zukunftspläne der Standorte.<br />

Geologen informieren über die Entstehungs-<br />

geschichte des Vorkommens <strong>und</strong> veranschaulichen<br />

die Mineralogie des Steinbruchs anhand<br />

mitgeführter Karten.<br />

Vor <strong>und</strong> nach den Besichtigungen haben die<br />

Besucher die Gelegenheit, sich mit Speisen<br />

<strong>und</strong> Getränken zu stärken. Auch an Souvenirs<br />

ist gedacht: Kalksteine liegen bereit, die die<br />

Besucher kostenlos mit nach Hause nehmen<br />

können. Daran haben besonders die jüngeren<br />

Besucher ihre helle Freude. Manche gehen<br />

„steinreich“ nach Hause.<br />

Ein besonderes Highlight gab es 005 bei<br />

<strong>Rheinkalk</strong> Akdolit im kleinen Eifelstädtchen<br />

Pelm bei Gerolstein. Dort veranstaltete die<br />

Firma zur Feier des Tages ein faszinierendes<br />

Feuerwerk im eigenen Steinbruch. <strong>Für</strong> dieses<br />

einmalige Erlebnis gab es Beifall von allen<br />

Seiten.<br />

4<br />

1<br />

5<br />

1 WM-Public Viewing im Paul-Ludowigs-<br />

Haus 2 illumina 00 in Prangenhaus<br />

3 illumina 00 im Neandertal<br />

4 Musikfestival NRW in Wülfrath<br />

5 Tag des offenen Steinbruchs in<br />

Flandersbach


Ulrich Koch, Leitender Polizeidirektor,<br />

Kreispolizei Mettmann<br />

Im alten Verwaltungsgebäude von Rhein-<br />

kalk konnten wir mit unsere Polizisten<br />

aus dem gesamten Kreis Mettmann das<br />

Vorgehen gegen Geiselnehmer trainie-<br />

ren. <strong>Wir</strong> hatten dort die Möglichkeit,<br />

Situationen so realistisch nachzustellen,<br />

dass auch der Umgang mit der extremen<br />

psychologischen Belastung erlebt <strong>und</strong><br />

geübt werden konnte.<br />

1<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Soziales – Engagement vor der Tür<br />

Junge <strong>Mensch</strong>en brauchen Perspektiven<br />

Alle <strong>Rheinkalk</strong>-Werke sind an ihren jeweiligen<br />

Standorten bedeutende Unternehmen,<br />

die aktiv in ihr Umfeld eingeb<strong>und</strong>en sind. <strong>Für</strong><br />

sie ist es deshalb selbstverständlich, in der<br />

Nachbarschaft auch soziale <strong>Verantwortung</strong> zu<br />

<strong>übernehmen</strong>. Und dies hat viele Facetten.<br />

Zum Beispiel Ausbildung: Bei r<strong>und</strong> 1.000 fest<br />

angestellten Mitarbeitern bereitet <strong>Rheinkalk</strong><br />

etwa 85 Auszubildende auf ihren Beruf vor —<br />

eine Ausbildungsquote, die weit über dem<br />

Durchschnitt liegt. Darüber hinaus bietet<br />

<strong>Rheinkalk</strong> an den großen Standorten Hönnetal<br />

<strong>und</strong> Wülfrath benachbarten Unternehmen eine<br />

Ausbildungskooperation an. Dadurch können<br />

insbesondere auch kleinere Firmen Ausbildungsplätze<br />

anbieten <strong>und</strong> so vom Ausbildungs-Know-how<br />

der <strong>Rheinkalk</strong>-Gruppe profitieren.<br />

Besonders erfreulich, wenn dadurch<br />

Partner gef<strong>und</strong>en werden, die zum ersten Mal<br />

ausbilden – vor allem natürlich für die jungen<br />

<strong>Mensch</strong>en, die endlich einen Ausbildungsplatz<br />

finden.<br />

Zum Beispiel Sport: <strong>Rheinkalk</strong> unterstützt<br />

die Vereine, vor allem die jeweiligen Jugendmannschaften.<br />

Mit der gezielten Förderung<br />

durch die Firma ist in Wülfrath ein großzügiges<br />

Stadion entstanden, das wegen seiner<br />

hervorragenden Anlage heute Stützpunkt des<br />

Deutschen Fußball-B<strong>und</strong>es ist. Bei regelmäßig<br />

stattfindenden Fußball-Turnieren von<br />

Werksmannschaften werden Erlöse aus dem<br />

Essensverkauf immer für wohltätige Zwecke<br />

gespendet – ein besonderes Engagement der<br />

beteiligten Mitarbeiter.<br />

Steinbrüche als Übungsgelände<br />

Immer wieder resultiert das soziale Engagement<br />

von <strong>Rheinkalk</strong> aber auch unmittelbar<br />

aus seinen Steinbrüchen. So stellt das Werk<br />

Dornap seit vielen Jahren der Wuppertaler<br />

Feuerwehr einen Teil seines Geländes für<br />

Löschübungen zur Verfügung.<br />

2<br />

Ein viel beachtetes Ereignis war dabei ein<br />

Extremtraining, mit dem sich die Wuppertaler<br />

Feuerwehrleute gemeinsam mit Ausbildern<br />

der europaweit anerkannten Feuerwehrschule<br />

Skövde aus Schweden auf den Notfall vorbereiteten.<br />

Höhepunkt war dabei die Bekämpfung eines<br />

„Flashovers“, bei dem sich ein lokaler Brandherd<br />

schlagartig <strong>und</strong> explosionsartig auf einen<br />

ganzen Raum oder eine ganze Wohnung ausbreitet.<br />

Bei den Trainings im <strong>Rheinkalk</strong>-Steinbruch<br />

können in Realsituationen Brandverlauf,<br />

Löschtaktik <strong>und</strong> Löschtechnik studiert <strong>und</strong> die<br />

Brandbekämpfung gezielt <strong>und</strong> vor allem sicher<br />

geübt werden. Denn oberstes Ziel der Feuerwehren<br />

ist, <strong>Mensch</strong>en zu retten, ohne dabei<br />

die eigenen Wehrleute unverantwortbaren<br />

Gefahren auszusetzen.


3 4 5<br />

Im Dienste der Sicherheit<br />

Hier stellt das Werk Dornap sein Gelände<br />

immer wieder den Spezialisten der Polizei zur<br />

Verfügung, wenn es darum geht, Bomben zu<br />

entschärfen. Fernab von <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> Gebäuden<br />

sind die Steinbrüche hierfür das ideale<br />

Gelände, um sich in größtmöglicher Sicherheit<br />

auf den immer wieder auftretenden Ernstfall<br />

vorzubereiten.<br />

Nach den grausamen Anschlägen auf eine<br />

Schule in Erfurt hat die Kreispolizei Mettmann<br />

ein Konzept entwickelt, wie Polizisten gezielt<br />

gegen einen Attentäter vorgehen können, der<br />

sich zum Beispiel in einer Schule mit Geiseln<br />

verschanzt hat. Um diese sowohl psychologisch<br />

wie auch kriminaltechnisch äußerst<br />

belastende Situation trainieren zu können,<br />

benutzte die Polizei einen vorübergehend leer-<br />

stehenden Gebäudetrakt der <strong>Rheinkalk</strong>-<br />

Hauptverwaltung. Wegen der Ähnlichkeit zu<br />

Schulgebäuden ein ideales Terrain für Trainings<br />

im Echtablauf, für die das Unternehmen<br />

das Gebäude gerne der Polizei überließ.<br />

Als im Jahr 00 der Einsatz eines Fernmeldebatallions<br />

im Kosovo anstand, suchte die<br />

B<strong>und</strong>eswehr dringend eine Möglichkeit, das<br />

Fahren mit schwerem Gerät auf unwegsamem<br />

Gelände üben zu lassen. Schnell war im Steinbruch<br />

Dornap ein ideales Gelände gef<strong>und</strong>en.<br />

Unter der Anleitung von Fahrlehrern der B<strong>und</strong>eswehr<br />

konnten die Soldaten das Anfahren<br />

an extremen Steigungen, das Schalten in den<br />

Geländegängen, das Passieren von Hindernissen<br />

sowie das Fahrverhalten insgesamt<br />

trainieren <strong>und</strong> verbessern. Eine gelungene<br />

Veranstaltung, wie alle Teilnehmer hinterher<br />

zufrieden feststellten.<br />

Eine r<strong>und</strong>e Sache ist auch die Enduro-Tour, die<br />

das Werk Dornap einmal jährlich anbietet. Dabei<br />

können Motorrad-Fahrer im Steinbruch mit<br />

ihren Geländemaschinen ihre Geschicklichkeit<br />

im Wettbewerb vergleichen. Der ansehnliche<br />

Erlös der Veranstaltung wird immer für einen<br />

guten Zweck gespendet. Beim letzten Mal<br />

zum Beispiel für die Aktion „Wünsch Dir was“:<br />

Damit konnte einem behinderten Kind<br />

ein Wunsch erfüllt werden, dessen Realisierung<br />

sonst nicht möglich gewesen wäre. Die<br />

strahlenden Kinderaugen sprachen mehr als<br />

viele Worte, wie groß die Freude war.<br />

Veranstaltung für den Kindergarten<br />

Daneben nutzt <strong>Rheinkalk</strong> auch andere Möglichkeiten<br />

zu sozialen Engagements: 00<br />

hatte ein Lkw-Hersteller den Steinbruch<br />

Rohdenhaus für ein Wochenende gemietet, um<br />

seinen K<strong>und</strong>en eine neue Lastwagen-Generation<br />

im schweren Einsatz präsentieren zu können.<br />

Eine gelungene Veranstaltung mit über<br />

00 Gästen. Aber auch ein willkommener Anlass<br />

für die Stadt Wülfrath. Die Werksleitung<br />

hatte sich nämlich entschlossen, den vereinnahmten<br />

Mietbetrag vollständig als Zuschuss<br />

für den damals gerade im Bau befindlichen<br />

H<strong>und</strong>ertwasser-Kindergarten zu spenden.<br />

1 Scheckübergabe in Dornap 2 <strong>Rheinkalk</strong>-Azubi<br />

unter den Landesbesten<br />

3 <strong>Rheinkalk</strong> Berufsbildungszentrum 4<br />

Feuerwehrübung in Dornap 5 Von <strong>Rheinkalk</strong><br />

gesponsert – der H<strong>und</strong>ertwasser-<br />

Kindergarten in Wülfrath


Prof. Dr. Volker Stein,<br />

Ilsede, ehemals Niedersächsisches<br />

Landesamt für Bodenforschung<br />

„Im Steinbruch Voska des <strong>Rheinkalk</strong>-<br />

Werkes Salzhemmendorf liegt<br />

der schönste Orchideengarten<br />

Niedersachsens“.<br />

1<br />

<strong>Natur</strong> <strong>und</strong> Umwelt – Schutz vertraglich besiegelt<br />

Steinbrüche sind Eingriffe in die <strong>Natur</strong>, benötigen<br />

Flächen <strong>und</strong> verändern die Landschaft.<br />

Neben einer ordnungsgemäßen Wiederherrichtung<br />

der Fläche ist es deshalb für Steinbruchbetreiber<br />

eine besondere Verpflichtung,<br />

Landschaft <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> zu schützen. <strong>Rheinkalk</strong><br />

hat sich in öffentlich-rechtlichen Verträgen mit<br />

verschiedenen lokalen <strong>Natur</strong>schutzbehörden<br />

verpflichtet, zur Erhaltung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Artenvielfalt sowie der naturnahen Landschaftsentwicklung<br />

beizutragen.<br />

Im sauerländischen Hönnetal verfügt das Unternehmen<br />

über umfangreichen Gr<strong>und</strong>besitz.<br />

Genutzt wird davon zurzeit nur ein kleiner Teil<br />

zur Kalksteingewinnung, der überwiegende<br />

Teil dient als langfristige Rohstoffreserve<br />

<strong>und</strong> wird erst in einigen Jahrzehnten benötigt.<br />

Zusammen mit der Landschaftsbehörde<br />

des Kreises hat <strong>Rheinkalk</strong> vor mehr als zehn<br />

Jahren damit begonnen, Teile dieser noch<br />

nicht benötigten Areale dem zeitweiligen <strong>Natur</strong>schutz<br />

zuzuführen. Hierbei handelt es sich<br />

überwiegend um Waldflächen, die naturnah<br />

bepflanzt <strong>und</strong> bewirtschaftet werden.<br />

<strong>Rheinkalk</strong> verzichtet bewusst auf eine rein<br />

ökonomische Waldnutzung. Die Rechte <strong>und</strong><br />

Pflichten dazu sind in einem öffentlich-rechtlichen<br />

Vertrag zwischen dem Märkischen Kreis<br />

<strong>und</strong> <strong>Rheinkalk</strong> festgelegt.<br />

Es wurde vereinbart, dass das Unternehmen<br />

auf bestimmten Flächen alle anstehenden<br />

Pflege-, Erhaltungs- <strong>und</strong> Entwicklungsmaßnahmen<br />

so durchführt, dass sie der<br />

naturschutzfachlichen Verbesserung dienen.<br />

Gemeinsam mit der Unteren Landschaftsbehörde<br />

ist ein Pflege- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept<br />

abgestimmt worden. Die festgelegten Maßnahmen<br />

haben vornehmlich zum Ziel, den Laubholzbestand<br />

zu fördern — Nadelholzstandorte<br />

werden so schonend wie möglich umgebaut<br />

<strong>und</strong> durch Buchen ersetzt.<br />

Ökokonto vereinbart<br />

Ein Ökokonto bedeutet Gewinn für beide<br />

Vertragspartner – die Landschaftsbehörde des<br />

Märkischen Kreises kann z. B. ohne Eigenmittel<br />

die Ziele des Landschaftsplanes langfristig<br />

auch auf <strong>Rheinkalk</strong>-Flächen umsetzen.<br />

Durch die Vereinbarung von Zielen für einzelne<br />

Flächen können andererseits Reserveflächen<br />

bis zur Inanspruchnahme für die Steingewinnung<br />

zeitweilig dem <strong>Natur</strong>schutz überlassen<br />

werden. Zusätzlich werden sie auch vor Überplanungen<br />

geschützt, die der Rohstoffgewinnung<br />

entgegenstehen. Verbesserungen durch<br />

umgesetzte Maßnahmen werden nach Punkteschema<br />

bewertet <strong>und</strong> <strong>Rheinkalk</strong> in einem Ökokonto<br />

gutgeschrieben. Ein Guthaben kann als<br />

Kompensation für zukünftige Eingriffe in <strong>Natur</strong><br />

<strong>und</strong> Landschaft, die beim Abbau von Kalkstein<br />

unvermeidlich sind, angerechnet werden.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen dem Märkischen<br />

Kreis <strong>und</strong> <strong>Rheinkalk</strong> ist mittlerweile<br />

auch auf den Bereich der Gewässerrenaturierung<br />

ausgedehnt worden.<br />

Im Zuge der angestrebten Renaturierung der<br />

Hönne sind von <strong>Rheinkalk</strong> im Bereich des<br />

Werkes Hönnetal verschiedene Bauwerke wie<br />

Sohlschwellen oder Wehre zurückgebaut <strong>und</strong><br />

wieder fischgängig gemacht worden. Auch<br />

diese Maßnahmen wurden dem Ökokonto<br />

Hönnetal gutgeschrieben.<br />

2


Vogelparadies im Werksgelände<br />

Das Werk Flandersbach erzeugt seit über<br />

100 Jahren hochwertigen Kalk. Dazu ist es<br />

erforderlich, den Rohstein vor der Verarbeitung<br />

von Sand <strong>und</strong> Lehm zu reinigen. Das<br />

geschieht in riesigen Gesteinswäschen, in<br />

denen anhaftende Teile abgewaschen werden.<br />

Das gebrauchte Waschwasser wird dann<br />

zum Recyceln in ein Sedimentationsbecken<br />

eingeleitet, wo sich die feinen Lehmpartikel<br />

absetzen <strong>und</strong> das Wasser so wieder klar wird.<br />

Etwa 19 0 wurde das Sedimentationsbecken<br />

Eignerbach als Talsperre an der Stadtgrenze<br />

Wülfrath-Velbert errichtet <strong>und</strong> bis 001 betrieben.<br />

Im Laufe dieser langen Nutzung verlandete<br />

das Eignerbach-Becken immer mehr <strong>und</strong><br />

aus der ursprünglichen 1 0 ha großen Wasserfläche<br />

wurde ein hochdynamischer Raum<br />

mit abgetrockneten Bereichen, mit Schlammwasserzonen<br />

<strong>und</strong> mit offenen, veränderlichen<br />

Restwasserflächen. Ökologisch entstand ein<br />

wertvoller Raum für Pflanzen, Amphibien <strong>und</strong><br />

insbesondere für Wasservögel.<br />

Im Zuge der Wiederherrichtung <strong>und</strong> Folge-<br />

nutzung wurde gemeinsam mit dem Kreis<br />

Mettmann ein Konzept entwickelt, das Biotop-<br />

<strong>und</strong> Artenschutz ebenso berücksichtigt wie<br />

die Bedürfnisse der umliegenden Bevölkerung<br />

zu Freizeit, Naherholung <strong>und</strong> Landschaftserlebnis.<br />

In einem öffentlich-rechtlichen Vertrag<br />

verpflichtete sich <strong>Rheinkalk</strong>, auf eine gewerbliche<br />

Nutzung dieser Fläche zu verzichten.<br />

Neben Flächen für extensive Landwirtschaft,<br />

Waldflächen <strong>und</strong> Wasserflächen sind Maßnahmen<br />

zum Schutz, zur Pflege <strong>und</strong> zur Entwicklung<br />

von <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> Landschaft vorgesehen sowie<br />

Flächen, die der natürlichen Entwicklung<br />

überlassen werden. Ergänzt wird dies durch<br />

ein System von Wegen, das es Wanderern<br />

ermöglicht, <strong>Natur</strong> hautnah zu erleben.<br />

Abbauverzicht für Orchideenhabitat<br />

3<br />

Im Weserbergland liegt das Dolomitwerk<br />

Salzhemmendorf, in dem seit 100 Jahren in<br />

zwei Steinbrüchen Dolomit abgebaut <strong>und</strong> verarbeitet<br />

wird. Die Region ist gekennzeichnet<br />

durch weite Talauen <strong>und</strong> sanfte, teils schroffe<br />

Hügelzüge, an denen die Ablagerungen des<br />

jurassischen Kalksteines deutlich zu erkennen<br />

sind. Östlich von Salzhemmendorf, am Thüster<br />

Berg, kann man auch heute die verschiedenen<br />

historischen Gewinnungstechniken im Bergbau<br />

noch gut erkennen.<br />

Aus qualitativen Gründen wurde der Steinbruch<br />

Voska in einigen Bereichen lange Zeit<br />

nicht genutzt. Als <strong>Rheinkalk</strong> das Werk 1990<br />

übernommen hat, war eine Anpassung der<br />

bestehenden Abbauplanung <strong>und</strong> Abgrabungsrechte<br />

notwendig geworden. Die dabei durchgeführte<br />

floristische Kartierung ergab, dass<br />

sich gerade in den Altbereichen des Steinbruchs<br />

Voska ein bedeutendes Orchideengebiet<br />

mit hoher Artenvielfalt entwickelt hatte.<br />

Obwohl hier der Abbau von zwei Millionen<br />

Tonnen Kalkstein genehmigt war, erklärte sich<br />

<strong>Rheinkalk</strong> bereit, vorerst auf den Abbau zu verzichten.<br />

Nach intensiven Verhandlungen mit<br />

dem Land Niedersachsen wurde daraus sogar<br />

ein dauerhafter, freiwilliger Abbauverzicht,<br />

der in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag<br />

besiegelt wurde. Im Gegenzug erklärte das<br />

Land sich bereit, <strong>Rheinkalk</strong> bei zukünftigen<br />

Erweiterungsvorhaben zu unterstützen.<br />

5<br />

4<br />

1 Ges<strong>und</strong>gepflegter Uhu kann wieder in<br />

die Freiheit 2 Flussuferläufer 3 Renaturierung<br />

der Hönne 4 Große Händelwurz


Standorte/Projekte<br />

Wülfrath-Flandersbach:<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiet Steinbruch Schlupkothen<br />

Klettern im Bochumer Bruch<br />

Museum Zeittunnel<br />

„illumina 00 IndustrieRaum<strong>Natur</strong>“<br />

„illumina 00 Nachtbilder“<br />

Wanderweg „Scheidter Höhenweg“<br />

Wanderweg „Fliether R<strong>und</strong>e“<br />

Wanderweg <strong>und</strong> Refugium „R<strong>und</strong> um den<br />

Eignerbach“<br />

Reitgelände <strong>und</strong> Tennisanlage „Hotzepar“<br />

Sportanlage „<strong>Rheinkalk</strong>-Stadion“<br />

Uhu-Projekt<br />

Sicherung <strong>und</strong> Erfassung historischer<br />

F<strong>und</strong>e<br />

Versetzung „Gut Dahl“<br />

Arbeitersiedlung Rohdenhaus<br />

Renaturierung Gut Laubeck<br />

Steinbruch Dachskuhle<br />

„Land Rover-Experience-Center“<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Ausbildungskooperationen<br />

Menden-Hönnetal:<br />

Fischtreppen in der Hönne<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiet<br />

Sedimentationsbecken „Riemke“<br />

Kletterfelsen „Sieben Jungfrauen“<br />

Historische Schmiede „Alter Hammer“<br />

Mittelalterliche Burg Klusenstein<br />

Wanderführungen r<strong>und</strong> um den Steinbruch<br />

Truck-Trial <strong>und</strong> Westfalen-Rallye<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Ausbildungskooperationen<br />

Wuppertal-Dornap:<br />

Uhu-Projekt<br />

Wuppertal St<strong>und</strong>en live<br />

Historischer Kalkofen Eskesberg<br />

Reitweg Knäppertsteich<br />

Geotop „Tillmannsdorfer Sattel“<br />

Volkslauf „Schweinelauf“<br />

Übungsgelände für Feuerwehr,<br />

Polizei <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eswehr<br />

Salzhemmendorf:<br />

Orchideengarten „Steinbruch Voska“<br />

Verzichtsflächen<br />

Rheine/ Middel:<br />

Waldhügel <strong>und</strong> Bewaldungsflächen<br />

Hagen-Halden:<br />

Beteiligung an Geopark Ruhrgebiet<br />

Aussichtspunkte/ Schautafeln<br />

Zurückgegebene Flächen<br />

Brilon-Messinghausen:<br />

Rekultivierung Halde Ost<br />

mit Landmarke „Langer Mann“<br />

Rekultivierung Steinbruch Messinghausen<br />

Hoppecke Tal


Grevenbrück:<br />

Verzichtsflächen<br />

FFH-Gebiet zum Lennetal<br />

Scharzfeld:<br />

Pflege Fledermaus-Stollen<br />

Pelm:<br />

Geo-R<strong>und</strong>wanderweg<br />

„Gerolsteiner Dolomiten“<br />

Römische Kalköfen Iversheim (Münstereifel)<br />

Bildnachweis:<br />

<strong>Rheinkalk</strong><br />

Klaus Tamm<br />

Gedruckt auf umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Papier mit PEFC-Zertifikat für<br />

nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

7


<strong>Rheinkalk</strong> GmbH<br />

Am Kalkstein 1<br />

89 Wülfrath<br />

Telefon: + 9 (0) 0 58 17 0<br />

Telefax: + 9 (0) 0 58 17 10<br />

info@rheinkalk.de<br />

www.rheinkalk.de<br />

Ansprechpartner<br />

Umweltschutz <strong>und</strong> Genehmigungen<br />

Uwe Stichling<br />

Telefon: + 9 (0) 0 58 17-<br />

Lagerstättenwesen<br />

Rainer Westermann<br />

Telefon: + 9 (0) 0 58 17- 8<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Peter-Josef Müllenborn<br />

Telefon: + 9 (0) 0 58 17- 5 7<br />

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