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3 Herstellung der Rohre, Formstücke und Zubehörteile

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E-Book Guss-Rohrsysteme 3. Kapitel: <strong>Herstellung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rohre</strong>, <strong>Formstücke</strong> <strong>und</strong> <strong>Zubehörteile</strong> 3/6<br />

Das Eisen legt sich durch die Überlagerung<br />

<strong>der</strong> Bewegungen spiralförmig an die<br />

Kokillenwand <strong>und</strong> verläuft im flüssigen<br />

Zustand zu einem homogenen Rohr. Eine<br />

dickere o<strong>der</strong> dünnere Rohrwand ergibt<br />

sich durch Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eisenmenge für<br />

den Gießvorgang.<br />

Die Umdrehungszahl <strong>der</strong> Kokille wird so<br />

gewählt, dass eine Zentrifugalkraft von<br />

15 bis 30 g auf das flüssige Eisen einwirkt.<br />

Durch die Zentrifugalkraft <strong>und</strong> durch die<br />

gerichtete Erstarrung <strong>der</strong> Rohrwand von<br />

<strong>der</strong> Kokillenseite zur Rohrinnenseite hin<br />

bildet sich ein beson<strong>der</strong>s dichtes Gefüge<br />

aus. Die Zentrifugalkraft bewirkt ferner,<br />

dass die während des Gießvorganges<br />

Bild 3.3:<br />

Rohr wird aus Gießmaschine gezogen<br />

04.2008<br />

entstehenden Oxidationsprodukte <strong>und</strong><br />

eventuell mitgerissene Schlacke aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Wichte nach innen abgedrängt werden<br />

<strong>und</strong> beim späteren Putzen leicht zu<br />

entfernen sind.<br />

Durch die Abkühlungsgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> die bei <strong>der</strong> Verfestigung auftretende<br />

Volumenvermin<strong>der</strong>ung des flüssigen<br />

Eisens löst sich das Rohr von <strong>der</strong><br />

Kokillenwand <strong>und</strong> kann zur Muffenseite<br />

aus <strong>der</strong> Kokille herausgezogen werden<br />

(Bild 3.3).<br />

3.3.2 <strong>Rohre</strong> in metallischer Form<br />

ohne Auskleidung<br />

(De-Lavaud-Verfahren)<br />

Die Kokille wird bei diesem Verfahren<br />

von außen durch Wasser gekühlt. Ihre<br />

Innenoberfläche erhält durch Hämmern<br />

kalottenartige Vertiefungen. Diese Kaltverformung<br />

erhöht die Festigkeit <strong>der</strong><br />

Oberfläche <strong>und</strong> unterstützt die Mitnahme<br />

des flüssigen Eisens bei <strong>der</strong> Rotationsbewegung<br />

<strong>der</strong> Kokille. Die in metallischen<br />

Formen geschleu<strong>der</strong>ten Gussrohre erhalten<br />

so die für sie typische Oberfläche.<br />

Während o<strong>der</strong> kurz vor dem Gießvorgang<br />

wird ein pulverförmiges Impfmittel in die<br />

Kokille gegeben.<br />

Das Verfahren ermöglicht extrem kurze<br />

Taktzeiten, weil das sehr schnell erstarrte<br />

Rohr innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en gezogen<br />

werden kann; unmittelbar danach<br />

kann das nächste Rohr gegossen werden.<br />

Allerdings ist die Beanspruchung<br />

<strong>der</strong> Kokille durch die ungedämpften<br />

Temperaturwechsel hoch, wodurch ihre<br />

Standzeit begrenzt wird.<br />

3.3.3 <strong>Rohre</strong> in metallischer Form<br />

mit Auskleidung<br />

(Wetspray-Verfahren)<br />

In nicht ausgekleideten Kokillen unterliegt<br />

die Innenoberfläche <strong>der</strong> Kokille<br />

erheblichen Wärmebeanspruchungen<br />

durch Temperaturwechsel:<br />

n außen, die im Vergleich zur Innenoberfläche<br />

nur gering schwankende<br />

Wassertemperatur,<br />

n innen, die Gießtemperatur des flüssigen<br />

Eisens, ca. 1.300 °C.<br />

Zwischen zwei Gießvorgängen kann die<br />

Innentemperatur auf 200 °C <strong>und</strong> tiefer<br />

absinken.

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