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3 Herstellung der Rohre, Formstücke und Zubehörteile

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E-Book Guss-Rohrsysteme 3. Kapitel: <strong>Herstellung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rohre</strong>, <strong>Formstücke</strong> <strong>und</strong> <strong>Zubehörteile</strong> 3/3<br />

Bild 3.1:<br />

Hochofenabstich<br />

3.1.2 Das Schmelzen im Kupolofen<br />

Der Kupolofen ist das typische Schmelzaggregat<br />

<strong>der</strong> Eisengießerei; es ist ein aufrecht<br />

stehen<strong>der</strong> Schachtofen, <strong>der</strong> von oben<br />

mit den Rohstoffen Stahlschrott, Gussbruch,<br />

Kreislaufmaterial, <strong>und</strong> Koks als<br />

Brennstoff beschickt wird. Von unten wird<br />

erwärmte Luft eingeblasen, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Koks verbrennt. In <strong>der</strong> damit erzeugten<br />

Hitze schmilzt <strong>der</strong> metallische Einsatz<br />

<strong>und</strong> tropft im unteren Teil das Schachtes<br />

zur Eisenschmelze zusammen. Sie fließt<br />

kontinuierlich mit etwa 1.450 °C über eine<br />

04.2008<br />

Rinne in ein Sammelgefäß, den Mischer,<br />

aus dem das Eisen chargenweise entnommen<br />

<strong>und</strong> entschwefelt wird.<br />

Der Kupolofenprozess zeichnet sich<br />

durch eine sehr gute Ökobilanz aus, weil<br />

hier <strong>der</strong> metallische Einsatz bis zu 100 %<br />

aus Schrott bestehen kann. Der Kupolofen<br />

ist ein Allesfresser, selbst lackierte<br />

Autoschrottpakete, verrostete Stahlträger<br />

o<strong>der</strong> ausgegrabene Graugussrohre<br />

werden problemlos wie<strong>der</strong>verwertet,<br />

wobei organische Verunreinigungen verbrannt<br />

werden <strong>und</strong> somit zur Energiebilanz<br />

beitragen. Zink aus den heutzutage<br />

immer häufiger verwendeten verzinkten<br />

Karosserieblechen verdampft, verbrennt<br />

zu Zinkoxid, welches mit den an<strong>der</strong>en<br />

Stäuben aus dem Abgasstrom des Ofens<br />

herausgefiltert <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwertung<br />

zugeführt wird.<br />

Der im Kupolofen verwendete Koks enthält<br />

immer einen geringen Anteil an<br />

Schwefel, <strong>der</strong> sich im flüssigen Eisen löst<br />

<strong>und</strong> die mechanischen Eigenschaften des<br />

Eisens negativ beeinflussen kann. Somit<br />

muss sich an die Erzeugung des flüssigen<br />

Eisens ein Schritt anschließen, in welchem<br />

<strong>der</strong> Schwefel entfernt wird. Dies<br />

geschieht mit Hilfe geeigneter Rohstoffe,<br />

z. B. Kalziumkarbid, an die <strong>der</strong> Schwefel<br />

chemisch geb<strong>und</strong>en wird. Die Reaktionsprodukte<br />

schwimmen als Schlacke auf<br />

<strong>der</strong> Eisenschmelze <strong>und</strong> können so abgetrennt<br />

werden.<br />

3.1.3 Der Elektroofen<br />

Ein ebenfalls gebräuchliches Schmelzaggregat<br />

in Eisengießereien ist <strong>der</strong> elektrische<br />

Induktionsofen. Sein feuerfest<br />

ausgekleidetes zylindrisches Gefäß ist<br />

mit einer Spule umgeben, durch die ein<br />

Wechselstrom fließt, <strong>der</strong> im Kern des<br />

metallischen Einsatzes einen Sek<strong>und</strong>ärstrom<br />

induziert. Damit wird <strong>der</strong> rein<br />

metallische Einsatz erhitzt <strong>und</strong> aufgeschmolzen.<br />

An<strong>der</strong>e Energieträger, z. B.<br />

Koks, werden nicht benötigt. Energiezufuhr<br />

<strong>und</strong> Temperatur lassen sich leichter<br />

<strong>und</strong> schneller regulieren als im Kupolofen.

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