Timotheus Magazin #17 - Auferstehung
Inhalt Editorial Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus. Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst. Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger. Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist. Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe. Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.
Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.
Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger.
Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist.
Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe.
Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung.
Buchvorstellungen
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4,25 zwischen den Auswirkungen<br />
des Todes Jesu und seiner <strong>Auferstehung</strong>.<br />
Dabei wird deutlich, was wir<br />
oben schon festgestellt haben: Sowohl<br />
Kreuz als auch <strong>Auferstehung</strong><br />
können nur gemeinsam etwas bewirken!<br />
Der Reformator Johannes Calvin<br />
erklärt den Zusammenhang<br />
zwischen Tod und <strong>Auferstehung</strong><br />
so:<br />
„Durch seinen [Jesu] Tod ist<br />
die Sünde abgetan, aber durch seine<br />
<strong>Auferstehung</strong> ist die Gerechtigkeit<br />
uns erworben und wiederhergestellt.<br />
Wie aber hätte er uns im<br />
Tode vom Tode frei machen können,<br />
wenn er ihm [dem Tod] selbst<br />
unterlegen wäre? Wie hätte er uns<br />
den Sieg erringen können, wenn er<br />
selbst den Kampf [gegen den Tod]<br />
verloren hätte? Unser Heil ist also<br />
auf den Tod und die <strong>Auferstehung</strong><br />
Christi gleichermaßen begründet,<br />
und zwar so: Durch den Tod ist die<br />
Sünde abgetan und der Tod überwunden,<br />
durch die <strong>Auferstehung</strong><br />
ist uns die Gerechtigkeit wiedererworben<br />
und das Leben geschenkt.<br />
Dabei ist aber zu beachten, dass<br />
uns erst durch die Gabe der <strong>Auferstehung</strong><br />
die Kraft und Wirkung<br />
seines Todes zukommt.“ 1<br />
Zusammengefasst: Durch seinen<br />
Tod beseitigte Jesus unsere<br />
Schuld und durch seine <strong>Auferstehung</strong><br />
gibt Er uns neues Leben.<br />
In dem Kreuz sehen wir die Liebe<br />
und Gerechtigkeit Gottes, in dem<br />
leeren Grab sehen wir seine unfassbare<br />
Macht und seinen Triumph.<br />
Jesu Tod wäre also ohne die <strong>Auferstehung</strong><br />
kraft- und wirkungslos<br />
gewesen, sein Erlösungswerk wäre<br />
unvollkommen.<br />
1 Johannes Calvin, Unterricht in<br />
der christlichen Religion (Neukirchen-Vluyn:<br />
Neukirchener Verlag,<br />
2008), II.16.13, S. 277.<br />
2. Durch seine Kraft<br />
werden auch wir schon<br />
jetzt erweckt zu einem<br />
neuen Leben.<br />
Oder: Ohne <strong>Auferstehung</strong> keine<br />
Wiedergeburt. Die <strong>Auferstehung</strong><br />
Jesu hat noch andere bedeutende<br />
Auswirkungen. In seinem ersten<br />
Brief an die Gemeinden in der<br />
Zerstreuung schreibt Petrus: „Gelobt<br />
sei der Gott und Vater unseres<br />
Herrn Jesus Christus, der uns<br />
aufgrund seiner großen Barmherzigkeit<br />
wiedergeboren hat zu einer<br />
lebendigen Hoffnung durch die<br />
<strong>Auferstehung</strong> Jesu Christi aus den<br />
Toten“ (1. Petrus 1,3), und er zeigt<br />
damit, dass Jesu <strong>Auferstehung</strong> die<br />
Voraussetzung für unsere Wiedergeburt<br />
ist.<br />
Wiedergeburt – oder Neugeburt<br />
– ist ein Begriff, der in vielen<br />
Religionen vorkommt, jedoch mit<br />
jeweils anderen Inhalten gefüllt<br />
wird. Was die Bibel mit der Neugeburt<br />
meint, das macht das Johannesevangelium<br />
an mehreren Stellen<br />
deutlich: dass ein Mensch nur<br />
dann ein Kind Gottes ist, wenn er<br />
durch das souveräne Wirken des<br />
Heiligen Geistes „von neuem geboren“<br />
ist (vgl. Johannes 1,12-13;<br />
3,3.5.8). Dasselbe führt Paulus im<br />
Epheserbrief noch deutlicher aus.<br />
Dort klärt er uns zuerst darüber<br />
auf, dass jeder Mensch von Natur<br />
aus ein verlorener Sünder ist –<br />
geistlich tot und unter dem Zorn<br />
Gottes –, um uns dann Gottes<br />
große Gnade vor Augen zu stellen,<br />
mit der Er „uns, die wir tot waren<br />
durch die Übertretungen, mit dem<br />
Christus lebendig gemacht“ hat<br />
(V. 1-9). Diese und andere Verse<br />
sprechen davon, dass wir durch<br />
die Wiedergeburt mit Christus<br />
bereits auferweckt sind. Wir sehen<br />
also, dass unsere Hoffnung auf ein<br />
neues Leben nicht nur in der Zukunft<br />
liegt, sondern dass sie bereits<br />
Realität geworden ist, da wir „mit<br />
Christus auferweckt worden“ sind<br />
(Epheser 2,5; Kolosser 3,1). Diese<br />
erstaunliche Veränderung, die im<br />
Stillen und Verborgenen geschieht,<br />
ist nur dadurch möglich, dass<br />
Christus von den Toten auferweckt<br />
wurde – und wir in Ihm. Jedes Mal<br />
also, wenn du im Neuen Testament<br />
davon liest, dass wir „in Christus“<br />
sind, erfährst du auch von den<br />
großartigen Folgen, die unsere Auferweckung<br />
zu einem neuen Leben<br />
mit sich bringt. Denn auch wenn<br />
unsere Rechtfertigung und Gotteskindschaft<br />
für uns noch unsichtbar<br />
sind, sind doch viele ihrer Folgen<br />
jetzt schon sichtbar und erfahrbar:<br />
„Haltet euch selbst dafür, dass<br />
ihr für die Sünde tot seid, aber für<br />
Gott lebt in Christus Jesus, unserem<br />
Herrn!“ (Römer 6,11).<br />
„Denn wir sind seine Schöpfung,<br />
erschaffen in Christus Jesus<br />
zu guten Werken, die Gott zuvor<br />
bereitet hat, damit wir in ihnen<br />
wandeln sollen“ (Epheser 2,10).<br />
„Seid aber gegeneinander<br />
freundlich und barmherzig und<br />
vergebt einander, gleichwie auch<br />
Gott euch vergeben hat in Christus“<br />
(Epheser 4,32).<br />
„Seid in allem dankbar; denn<br />
das ist der Wille Gottes in Christus<br />
Jesus für euch“ (1. Thessalonicher<br />
5,18).<br />
Denn mit derselben überwältigenden<br />
Macht, mit der Er Jesus<br />
Christus von den Toten auferweckt<br />
hat, ist Gott auch in uns am Werk,<br />
um uns zu verändern und in die<br />
ewige Herrlichkeit zu führen (vgl.<br />
Epheser 1,19-20). Ist dir diese unfassbare<br />
Macht Gottes in deinem<br />
Kampf gegen die Sünde bewusst?<br />
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