Timotheus Magazin #17 - Auferstehung

Inhalt Editorial Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus. Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst. Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger. Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist. Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe. Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung. Buchvorstellungen Inhalt
Editorial
Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.
Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.
Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger.
Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist.
Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe.
Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung.
Buchvorstellungen

18.04.2018 Aufrufe

Was bringt mir die Auferstehung? Text von Benjamin Schmidt Foto von Pearl Für uns Christen ist das Kreuz das Symbol unseres Glaubens. Und das auch mit Recht, denn schließlich hat Christus am Kreuz sein Leben als Lösegeld gegeben, um Sünder vor Gottes kommendem Zorn zu retten. Darum singen wir Lieder über das Kreuz, verwenden es als Hintergrundbild auf unserem Computer, als Profilbild oder tragen es vielleicht auch um den Hals – im besten Fall, um damit unseren Glauben an die am Kreuz vollbrachte Errettung zu bekennen. Aber nicht selten lassen wir einen sehr entscheidenden Punkt unbeachtet, wenn wir unsere Errettung von dem Opfertod Jesu abhängig machen: Die Auferstehung Jesu.

Paulus, dessen Hauptthema immer wieder die „Predigt vom Kreuz“ war (vgl. 1. Korinther 2,2), sah sich dazu gezwungen, seine Glaubensgeschwister auf einen sehr wichtigen Punkt des Evangeliums hinzuweisen, den sie bisher völlig missverstanden hatten – einen Punkt, den auch viele von uns zu wenig beachten, wenn sie vom Evangelium sprechen oder darüber nachdenken. Deshalb machte Paulus eine schockierende Aussage, um den Gläubigen ihren Denkfehler so bewusst wie möglich zu machen: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist es sinnlos, dass wir das Evangelium verkünden, und sinnlos, dass ihr daran glaubt“ (1. Korinther 15,14). Was Paulus damit meint, ist offensichtlich: Er erinnerte die Gläubigen daran, dass sie einem lebendigen Herrn dienen und dass sie nur deshalb auf ein ewiges Leben hoffen können, weil Christus auferstanden ist! Sicherlich würden wir nicht so weit gehen zu sagen, dass die Auferstehung Jesu völlig unbedeutend wäre. Aber wir müssen zugeben, dass auch wir manchmal dieser historischen Tatsache zu wenig Beachtung schenken und sie der Kreuzigung, dem Opfertod Jesu, unterordnen. So würden wir zum Beispiel eher sagen: Christus ist auferstanden, weil Er sterben musste, statt: Er starb, um aufzuerstehen! Wir können und dürfen aber keines der beiden Ereignisse dem anderen überordnen. Die Auferstehung war nicht nur die notwendige Folge der Kreuzigung, sie hatte vielmehr ihre besondere und unentbehrliche Bedeutung in Gottes Erlösungsplan. Daher war die Auferstehung Jesu auch das Kernthema der meisten Predigten in der Apostelgeschichte, in denen es um die wesentlichen Punkte des Evangeliums ging. Für die Apostel bestand kein Zweifel daran, dass der Höhepunkt des Evangeliums der war, dass Gott Jesus Christus als Retter bestätigte, „indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Apostelgeschichte 17,31); wie Albert Mohler zurecht sagte ist das Evangelium das Zentrum unseres Glaubens, doch „das Kreuz und das leere Grab bilden gemeinsam das Zentrum des Evangeliums … Ohne die Auferstehung gäbe es kein Evangelium und keine Erlösung.“ 1 Dass dies keine Übertreibung ist, zeigen die Verteidigungsreden des Paulus vor dem Hohen Rat und wenig später vor dem Statthalter Felix von Cäsarea (vgl. Apostelgeschichte 23,6; 24,15.21). Aber welche Auswirkungen hat die Auferstehung auf unser Heil? Und welchen Unterschied würde es machen, wenn Christus nicht auferstanden wäre? Der Heidelberger Katechismus, eines der wichtigsten Glaubensbekenntnisse der Gemeinde Jesu, gibt auf Frage 45, „Was nützt uns die Auferstehung Christi?“, eine dreifache Antwort. Und diese drei Antworten wollen wir im Licht der Bibel genauer betrachten. 1 http://www.albertmohler.com/2011/04/22/of-first-importan ce-the-cross-and-resurrection-at-the-center-2/ 1. Christus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Oder kurz gesagt: Ohne Auferstehung keine Gerechtigkeit! In dem bereits erwähnten Kapitel an die Gemeinde in Korinth schreibt Paulus: „Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube nutzlos; ihr seid dann noch in euren Sünden. Und auch die, die im Glauben an Christus gestorben sind, sind dann verloren“ (1. Korinther 15,17-18). Ich muss sagen, dass mich dieser Vers als junger Christ lange verwirrt hat; gerade deshalb, weil ich die Errettung allein von dem Tod Jesu abhängig gemacht hatte, während die Auferstehung für mich mehr eine unvermeidliche Nebensache war. Und tatsächlich sagt die Bibel auch an vielen Stellen, dass jedem Glaubenden durch Jesu Tod die Vergebung der Sünden geschenkt wird. Und auch schon das Alte Testament lässt immer wieder durch Bilder und Prophetien durchblicken, dass ein vollkommenes Opfer nötig sein würde, um das Sündenproblem der Menschen ein für alle Mal zu lösen. Aber wenn Jesu Opfertod schon vollkommen war, weshalb sollte unsere Vergebung dann davon abhängig sein, dass Er auferstand? Rief Jesus nicht bereits am Kreuz aus: „Es ist vollbracht!“, und zeigte damit, dass alles Nötige nun getan war? Ja und Nein. Denn wir sehen hier ganz klar, dass Paulus die Korinther und uns auf die Nutzlosigkeit unseres Glaubens hinweist, wenn Christus nicht auferstanden wäre. Und tatsächlich: Wäre Christus nicht auferstanden, dann wäre Er logischerweise tot, und ein toter Heiland wäre nicht in der Lage, andere zu erretten. Wir müssen von dem Irrglauben wegkommen, dass unser Glaube die Grundlage unserer Errettung sei, denn tatsächlich kann nur Christus allein erretten. Der Glaube an einen toten Retter könnte keinen von seinen Sünden freisprechen und wir würden vor Gott noch immer als Schuldige und unter seinem Verdammungsurteil stehen. Ohne einen auferstandenen Christus gäbe es keinen Freispruch, ohne Freispruch gäbe es keinen lebendigen Glauben und ohne lebendigen Glauben gäbe es keine Sündenvergebung. Jesu Ausruf „Es ist vollbracht!“, bezieht sich sehr wahrscheinlich auf den schwersten Teil seiner Aufgabe, nämlich seine Leiden, auf die die Herrlichkeiten danach – Auferstehung und Verherrlichung – folgten (vgl. 1. Petrus 1,11). Der Aspekt des Freispruchs wird in der Bibel und in der Theologie als „Rechtfertigung“ bezeichnet. In einer der kürzesten Zusammenfassungen des Evangeliums, in Römer 4,25, macht Paulus deutlich, dass unser Freispruch von der Auferstehung Jesu abhängt. Dort lesen wir, dass Jesus Christus „um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.“ Paulus unterscheidet in Römer 5

Was bringt mir<br />

die <strong>Auferstehung</strong>?<br />

Text von Benjamin Schmidt Foto von Pearl<br />

Für uns Christen ist das Kreuz das Symbol unseres Glaubens.<br />

Und das auch mit Recht, denn schließlich hat Christus am<br />

Kreuz sein Leben als Lösegeld gegeben, um Sünder vor Gottes<br />

kommendem Zorn zu retten. Darum singen wir Lieder über<br />

das Kreuz, verwenden es als Hintergrundbild auf unserem<br />

Computer, als Profilbild oder tragen es vielleicht auch um den<br />

Hals – im besten Fall, um damit unseren Glauben an die am<br />

Kreuz vollbrachte Errettung zu bekennen. Aber nicht selten<br />

lassen wir einen sehr entscheidenden Punkt unbeachtet, wenn<br />

wir unsere Errettung von dem Opfertod Jesu abhängig machen:<br />

Die <strong>Auferstehung</strong> Jesu.

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