Timotheus Magazin #17 - Auferstehung

Inhalt Editorial Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus. Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst. Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger. Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist. Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe. Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung. Buchvorstellungen Inhalt
Editorial
Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.
Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.
Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger.
Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist.
Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe.
Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung.
Buchvorstellungen

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Ein sprechender König – Necho Währenddessen wurde die politische Lage für die Assyrer im Norden immer brenzliger. Die Babylonier waren kurz davor, das Riesenreich zu zerschlagen und selbst die Herrschaft über große Teile des Nahen Ostens zu übernehmen. Um die Babylonier zurückzudrängen, baten die Assyrer den Pharao Necho von Ägypten um Hilfe – und der sagte zu. Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 609 vor Christus. Die Bibel berichtet uns nichts darüber, was in den letzten 13 Jahren der Regierung Josias nach der Feier des Passahfestes passiert war. Aber wir können davon ausgehen, dass er die Reformen des Gottesdienstes und die politische Wiederherstellung des Volkes Israel weiter vorantrieb. Während Assyrer und Babylonier im Norden Israels um die Vorherrschaft kämpften, bereitete der Pharao Necho im Süden von Israel sein Heer darauf vor, den Assyrern zur Hilfe zu kommen (2.Chronik 35,20). Der kürzeste Weg für die Ägypter ging mitten durch das wiedererstarkte Reich des Josia. Es wird ziemlich deutlich, dass der Pharao kein Interesse daran hatte, Josia anzugreifen. Er war einfach nur auf dem Weg nach Norden. Aber Josia hatte sich in den Kopf gesetzt, Necho anzugreifen. Plötzlich fühlte er sich stark. Plötzlich stützte er sich nicht mehr auf Gottes Kraft – wie bei der Durchführung der Reformation – sondern er vertraute auf seine militärische Stärke. Er ließ sich nicht einmal von seiner Idee abbringen, als Gott selbst durch den Mund des Pharao zu ihm redete: „Was habe ich mit dir zu schaffen, du König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen ein Haus, das mit mir im Krieg liegt, und Gott hat gesagt, ich solle eilen. Lass ab von Gott, der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe!“ (2.Chronik 35,21). Diese Begebenheit ist ziemlich interessant und vor allem überraschend. Zuerst beging Josia diese Dummheit, sich in den Konflikt dreier weitaus stärkerer Großmächte einzumischen. So kennen wir den weisen und gottesfürchtigen König gar nicht. Anschließend entschied sich Gott sogar, durch den Mund des gottlosen Herrschers zu Josia zu reden. Einmal mehr sehen wir daran, wie souverän Gott die Weltgeschichte unter Kontrolle hat und gleichzeitig wie machtlos selbst ein Mann wie Josia im Kampf gegen die Sünde ist. So kam es, wie es kommen musste: Der König wurde in einer militärisch absolut sinnlosen Schlacht gegen die Ägypter schwer verwundet. Kurz darauf starb er in Jerusalem mit gerade einmal 39 Jahren. Jede Königsbiographie dieser Welt hätte diesen tragischen Tod als Heldengeschichte für die Nachwelt aufgeschrieben. In etwa so: „Nach 31 Jahren vorbildlichster Herrschaft ist der ehrenvolle König Josia im heldenhaften Kampf für sein Vaterland auf dem Schlachtfeld gefallen.“ Die Bibel ist da anders. Sie ist Gottes Wort und deswegen beschönigt sie auch nicht die Sünde des Königs. Josia war tot, und er war selbst daran schuld. Niemand konnte sagen, Gott habe ihn nicht gewarnt. Aber auf der anderen Seite dienten auch hier dem Josia alle Dinge zum besten. 22 Jahre nach seinem Tod auf dem Schlachtfeld fiel Jerusalem endgültig an die Babylonier (2.Könige 25; Jeremia 39,1-10). Das war ein Ereignis, das Josia durchaus noch hätte miterleben können. Er wäre dann 61 Jahre alt gewesen. Aber die Zerstörung der Heiligen Stadt und des Tempels mit der Wegführung des ganzen Volkes wollte Gott dem Josia ersparen, wie er es ihm durch die Prophetin Hulda versprochen hatte (2.Chronik 34,28). Und so hatte sein früher Tod bei aller Tragik auch etwas Gutes. Gott benutzte die Sünde des Josia, um die Verheißung an ihm wahr zu machen. Auch Necho war übrigens kein Held. Obwohl Gott durch ihn gesprochen hatte, kehrte er nicht zu dem wahren Gott um. Gemeinsam mit den Assyrern verlor er die Entscheidungsschlacht gegen die Babylonier und kehrte als Verlierer nach Ägypten zurück. Zur selben Zeit verkündigte Gott durch seinen Propheten Jeremia das Gericht auch über die Ägypter und ihren Pharao: „Die Völker haben von deiner Schmach gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein Held ist über den anderen gestürzt, sie sind beide miteinander gefallen“ (Jeremia 46,12). Ein besserer König – Jesus Christus Insgesamt macht das Leben des Josia vor allem das Problem des Alten Bundes deutlich. Er war der gottesfürchtigste aller Könige, gottesfürchtiger als David, Salomo und Hiskia. Er kam dem Idealbild des guten Königs so nahe wie kein anderer vor ihm: „Und wenn er nun sitzen wird auf dem Thron seines Königreichs, soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, wie es den levitischen Priestern vorliegt, in ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein und er soll darin lesen sein Leben lang, damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten lernt, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte und danach tue. Sein Herz soll sich nicht erheben über seine Brüder und soll nicht weichen von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken“ (5.Mose 17,18-20a). Und doch war er nicht sündlos und er konnte schon gar nicht für die Sünden des Volkes bezahlen. Was hatte das Volk nicht alles für Hoffnungen in seinen König gesetzt. Das wird zum Beispiel im Buch der Klagelieder deutlich, die geschrieben wurden, kurz nachdem Jerusalem zerstört worden war. Dort heißt es: „Unser Lebensodem, der Gesalbte des Herrn, wurde in ihren Gruben gefangen, er, von dem wir sagten: ‚Wir werden in seinem Schatten unter den Heiden leben!‘ “ (Klagelieder 4,20). Zwar ist hier von Josias Sohn Zedekia die Rede, der der letzte König in Jerusalem war, aber der Vers zeigt uns, wie groß die Hoffnung war, die man in den Gesalbten des Herrn gesetzt hatte. Und wie alle Könige vor ihm hatte Josia diese Hoffnungen nicht erfüllen können. Er startete vielversprechend und doch war mit nur 39 Jahren seine Herrschaft vorbei. Die Trauer im Volk Gottes war groß: „Und ganz Juda und Jerusalem trug Leid um Josia. Und Jeremia dichtete ein Klagelied auf Josia, und alle 22

„Keiner konnte eine dauerhafte Reformation bewirken. Wahre Reformation braucht mehr als einen Josia.“ Sänger und Sängerinnen haben seitdem in ihren Klageliedern von Josia geredet, bis zu diesem Tag; und man machte sie zum Brauch in Israel. Und siehe, sie sind aufgezeichnet in den Klageliedern“ (2.Chronik 35,24b.25). Spätestens jetzt war klar, dass das Volk einen König brauchte, der völlig anders ist als alle anderen Könige vor ihm. Es gab in den Jahrhunderten zuvor schlechte Könige wie Manasse oder Joram. Es gab gute Könige wie David, Hiskia und zuletzt Josia. Aber keiner konnte eine tatsächliche dauerhafte Reformation bewirken. Denn: Wahre Reformation braucht mehr als einen Josia. Wahre Reformation braucht einen vollkommenen König. Einen König, der nicht nur Opfer anordnete, sondern selbst das Opfer war. Einen König, der nicht nur Opferlämmer spendete, sondern selbst zum Opferlamm wurde. Einen König, der nicht nur Mensch war, sondern Gott. Einen König, der das Gesetz nicht nur wiederentdeckte, sondern es erfüllte. Einen König, der nicht nur fast immer das Gesetz befolgte, sondern immer. Einen König, der nicht in einer sinnlosen Schlacht starb, sondern einen König, der in der wichtigsten Schlacht der Weltgeschichte starb. Einen König, der sein Volk nach seinem Tod nicht der Fremdherrschaft überließ, sondern einen König, der durch seinen Tod sein Volk von der Fremdherrschaft befreite. Einen König, der nicht nur ins Grab gelegt wurde, sondern der auch wieder daraus auferstand. Deswegen braucht wahre Reformation – damals wie heute – mehr als einen Josia. Wir sollten ihn uns als Vorbild nehmen. Aber wir sollten auch an den negativen Aspekten und der Tragik seines Lebens erkennen, dass die ganze Geschichte nach einem besseren Josia schreit, der wirklich der vollkommene König ist – Jesus Christus! Zum Schluss… …wollen wir uns den letzten Punkt noch etwas genauer anschauen. Erinnerst du dich an 5.Mose 30? Das ist eines der zentralen Kapitel in dem Buch, das die Diener des Josia im Tempel wiederentdeckt hatten. Dort hatte Gott dem Volk Israel verheißen, dass eine Zeit kommt, in der er ihre Herzen beschneiden werde (5.Mose 30,6). Das ist eine bildhafte Sprache dafür, dass Gott die Herzen der Menschen dauerhaft auf sich ausrichten würde. Aber wie wir gesehen haben, konnte Josia das nicht leisten. Solange er lebte, folgten die Menschen Gott, aber sobald er gestorben war, fielen sie in den Götzendienst zurück. Erst Jesus war die Erfüllung dieser wunderbaren Verheißung. Paulus erklärt uns im Kolosserbrief, dass unsere Herzen durch seinen Tod am Kreuz „beschnitten“, das heißt erneuert und auf Gott ausgerichtet wurden (Kolosser 2,11-14). Deswegen ist Jesus der bessere Josia. Ohne ihn gibt es keine dauerhafte Herzenserneuerung und deshalb kann es ohne ihn auch niemals wahre Reformation geben. Als Josia-Netzwerk ist es unser Wunsch und unser Gebet, dass es in Deutschland in unserer Generation wieder eine Reformation gibt. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Menschen und Gemeinden wieder auf den wahren Gott der Bibel ausrichten würden. Wir wünschen uns, dass unsere Generation wieder einen Hunger bekommt nach dem lebendigen und irrtumslosen Wort Gottes. Und wir beten, dass wir alle uns ein Beispiel an Josia nehmen und dabei den wahren Josia, Jesus Christus, ins Zentrum unseres Lebens und unserer Gemeinden stellen. Jochen Klautke (*1988) ist derzeit Referendar in Gießen und nebenbei Theologiestudent an der ART in Hannover. Außerdem regelmäßiger Blogger auf www.josiablog.de. 23

Ein sprechender König – Necho<br />

Währenddessen wurde die politische Lage für die Assyrer<br />

im Norden immer brenzliger. Die Babylonier waren<br />

kurz davor, das Riesenreich zu zerschlagen und selbst die<br />

Herrschaft über große Teile des Nahen Ostens zu übernehmen.<br />

Um die Babylonier zurückzudrängen, baten<br />

die Assyrer den Pharao Necho von Ägypten um Hilfe<br />

– und der sagte zu.<br />

Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 609 vor<br />

Christus. Die Bibel berichtet uns nichts darüber, was in<br />

den letzten 13 Jahren der Regierung Josias nach der Feier<br />

des Passahfestes passiert war. Aber wir können davon<br />

ausgehen, dass er die Reformen des Gottesdienstes und<br />

die politische Wiederherstellung des Volkes Israel weiter<br />

vorantrieb.<br />

Während Assyrer und Babylonier im Norden Israels<br />

um die Vorherrschaft kämpften, bereitete der Pharao<br />

Necho im Süden von Israel sein Heer darauf vor, den<br />

Assyrern zur Hilfe zu kommen (2.Chronik 35,20). Der<br />

kürzeste Weg für die Ägypter ging mitten durch das wiedererstarkte<br />

Reich des Josia.<br />

Es wird ziemlich deutlich, dass der Pharao kein Interesse<br />

daran hatte, Josia anzugreifen. Er war einfach<br />

nur auf dem Weg nach Norden. Aber Josia hatte sich in<br />

den Kopf gesetzt, Necho anzugreifen. Plötzlich fühlte er<br />

sich stark. Plötzlich stützte er sich nicht mehr auf Gottes<br />

Kraft – wie bei der Durchführung der Reformation –<br />

sondern er vertraute auf seine militärische Stärke. Er ließ<br />

sich nicht einmal von seiner Idee abbringen, als Gott<br />

selbst durch den Mund des Pharao zu ihm redete:<br />

„Was habe ich mit dir zu schaffen, du König von<br />

Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen<br />

ein Haus, das mit mir im Krieg liegt, und Gott hat gesagt,<br />

ich solle eilen. Lass ab von Gott, der mit mir ist,<br />

damit er dich nicht verderbe!“ (2.Chronik 35,21).<br />

Diese Begebenheit ist ziemlich interessant und vor<br />

allem überraschend. Zuerst beging Josia diese Dummheit,<br />

sich in den Konflikt dreier weitaus stärkerer Großmächte<br />

einzumischen. So kennen wir den weisen und<br />

gottesfürchtigen König gar nicht. Anschließend entschied<br />

sich Gott sogar, durch den Mund des gottlosen<br />

Herrschers zu Josia zu reden. Einmal mehr sehen wir<br />

daran, wie souverän Gott die Weltgeschichte unter Kontrolle<br />

hat und gleichzeitig wie machtlos selbst ein Mann<br />

wie Josia im Kampf gegen die Sünde ist.<br />

So kam es, wie es kommen musste: Der König wurde<br />

in einer militärisch absolut sinnlosen Schlacht gegen die<br />

Ägypter schwer verwundet. Kurz darauf starb er in Jerusalem<br />

mit gerade einmal 39 Jahren. Jede Königsbiographie<br />

dieser Welt hätte diesen tragischen Tod als Heldengeschichte<br />

für die Nachwelt aufgeschrieben. In etwa so:<br />

„Nach 31 Jahren vorbildlichster Herrschaft ist der<br />

ehrenvolle König Josia im heldenhaften Kampf für sein<br />

Vaterland auf dem Schlachtfeld gefallen.“<br />

Die Bibel ist da anders. Sie ist Gottes Wort und deswegen<br />

beschönigt sie auch nicht die Sünde des Königs.<br />

Josia war tot, und er war selbst daran schuld. Niemand<br />

konnte sagen, Gott habe ihn nicht gewarnt.<br />

Aber auf der anderen Seite dienten auch hier dem<br />

Josia alle Dinge zum besten. 22 Jahre nach seinem Tod<br />

auf dem Schlachtfeld fiel Jerusalem endgültig an die<br />

Babylonier (2.Könige 25; Jeremia 39,1-10). Das war<br />

ein Ereignis, das Josia durchaus noch hätte miterleben<br />

können. Er wäre dann 61 Jahre alt gewesen. Aber die<br />

Zerstörung der Heiligen Stadt und des Tempels mit der<br />

Wegführung des ganzen Volkes wollte Gott dem Josia<br />

ersparen, wie er es ihm durch die Prophetin Hulda versprochen<br />

hatte (2.Chronik 34,28). Und so hatte sein<br />

früher Tod bei aller Tragik auch etwas Gutes. Gott benutzte<br />

die Sünde des Josia, um die Verheißung an ihm<br />

wahr zu machen.<br />

Auch Necho war übrigens kein Held. Obwohl Gott<br />

durch ihn gesprochen hatte, kehrte er nicht zu dem<br />

wahren Gott um. Gemeinsam mit den Assyrern verlor<br />

er die Entscheidungsschlacht gegen die Babylonier und<br />

kehrte als Verlierer nach Ägypten zurück. Zur selben<br />

Zeit verkündigte Gott durch seinen Propheten Jeremia<br />

das Gericht auch über die Ägypter und ihren Pharao:<br />

„Die Völker haben von deiner Schmach gehört, und<br />

die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein<br />

Held ist über den anderen gestürzt, sie sind beide miteinander<br />

gefallen“ (Jeremia 46,12).<br />

Ein besserer König – Jesus Christus<br />

Insgesamt macht das Leben des Josia vor allem das Problem<br />

des Alten Bundes deutlich. Er war der gottesfürchtigste<br />

aller Könige, gottesfürchtiger als David, Salomo<br />

und Hiskia. Er kam dem Idealbild des guten Königs so<br />

nahe wie kein anderer vor ihm:<br />

„Und wenn er nun sitzen wird auf dem Thron seines<br />

Königreichs, soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, wie es<br />

den levitischen Priestern vorliegt, in ein Buch schreiben<br />

lassen. Das soll bei ihm sein und er soll darin lesen sein<br />

Leben lang, damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten<br />

lernt, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese<br />

Rechte und danach tue. Sein Herz soll sich nicht erheben<br />

über seine Brüder und soll nicht weichen von dem<br />

Gebot weder zur Rechten noch zur Linken“ (5.Mose<br />

17,18-20a).<br />

Und doch war er nicht sündlos und er konnte schon<br />

gar nicht für die Sünden des Volkes bezahlen.<br />

Was hatte das Volk nicht alles für Hoffnungen in<br />

seinen König gesetzt. Das wird zum Beispiel im Buch<br />

der Klagelieder deutlich, die geschrieben wurden, kurz<br />

nachdem Jerusalem zerstört worden war. Dort heißt es:<br />

„Unser Lebensodem, der Gesalbte des Herrn, wurde<br />

in ihren Gruben gefangen, er, von dem wir sagten: ‚Wir<br />

werden in seinem Schatten unter den Heiden leben!‘ “<br />

(Klagelieder 4,20).<br />

Zwar ist hier von Josias Sohn Zedekia die Rede, der<br />

der letzte König in Jerusalem war, aber der Vers zeigt<br />

uns, wie groß die Hoffnung war, die man in den Gesalbten<br />

des Herrn gesetzt hatte.<br />

Und wie alle Könige vor ihm hatte Josia diese Hoffnungen<br />

nicht erfüllen können. Er startete vielversprechend<br />

und doch war mit nur 39 Jahren seine Herrschaft<br />

vorbei. Die Trauer im Volk Gottes war groß:<br />

„Und ganz Juda und Jerusalem trug Leid um Josia.<br />

Und Jeremia dichtete ein Klagelied auf Josia, und alle<br />

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