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Timotheus Magazin #17 - Auferstehung

Inhalt Editorial Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus. Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst. Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger. Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist. Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe. Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung. Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.
Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.
Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger.
Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist.
Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe.
Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung.
Buchvorstellungen

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Ein bisschen klingt es wie in einem Hollywoodfilm.<br />

Einer Gruppe Menschen geht es sehr<br />

schlecht. Von außen bedrohen fremde Mächte<br />

ihre Existenz und im Inneren überbieten sich<br />

die Leute gegenseitig darin, die Gesellschaft<br />

durch und durch zu zerstören.<br />

Das geht so lange, bis eines Tages ein neuer König<br />

die Bühne betritt. Eigentlich ist es gar kein wirklicher<br />

König, sondern ein Junge, der ins kalte Wasser geworfen<br />

wird, weil sein Vater, der bisherige König, einer Verschwörung<br />

zum Opfer gefallen ist. Gegen alle Widerstände<br />

verteidigt der Kleine das Land zuerst nach außen.<br />

Schließlich sorgt er aber auch für eine Erneuerung im<br />

Inneren, indem er das Volk wieder zurück zu seinem<br />

Gott führt. Frieden und Wohlstand sind die Folge. Kurz<br />

gesagt: Ende gut – alles gut!?<br />

Die Bibel ist kein Hollywoodfilm.<br />

Sondern sie beschreibt das Leben und diese Welt,<br />

wie sie wirklich sind. Und deswegen ist auch am Ende<br />

nicht alles gut – zumindest nicht in dem Sinn, wie wir<br />

das gerne hätten.<br />

Die Geschichte von drei Königen<br />

Aber der Reihe nach: Josias Geschichte begann schon<br />

über 300 Jahre bevor er überhaupt geboren wurde. Damals<br />

war der weise König Salomo gerade gestorben. Seine<br />

Nachfolger stürzten das Reich ins Chaos und sorgten<br />

für eine Teilung des Volkes Israel. Weil einer der beiden<br />

Nachfolger außerhalb von Jerusalem regierte, baute er<br />

eigene Altäre in seinem Gebiet, damit seine Untertanen<br />

für den Gottesdienst nicht nach Jerusalem gehen mussten.<br />

Aber Gott lässt nicht mit sich spaßen. Er schickte<br />

einen Propheten, der dem neuen König folgende Nachricht<br />

überbrachte:<br />

„Altar, Altar! So spricht der HERR: Siehe, es wird<br />

ein Sohn dem Hause David geboren werden mit Namen<br />

Josia; der wird auf dir schlachten die Priester der Höhen,<br />

die auf dir opfern, und wird Menschengebein auf dir<br />

verbrennen“ (1.Könige 13,2).<br />

Josia wurde also schon viele Jahre vor seiner Geburt<br />

namentlich von Gott als Zerstörer der Götzenaltäre angekündigt.<br />

Aber wir haben gesehen, dass er noch viel<br />

mehr war: ein Reformer des Gottesdienstes, ein Erneuerer<br />

Jerusalems, ein Anbeter Gottes und nicht zuletzt ein<br />

erfolgreicher Politiker.<br />

Wenn schon nicht für das Volk alles gut war, dann<br />

doch wenigstens für Josia. Josia ist also die Person, die<br />

Gott immer nachgefolgt ist und am Ende als der strahlende<br />

Held dasteht. Aber stimmt das überhaupt?<br />

Das perfekte Bild bekommt schon die ersten Risse,<br />

wenn wir uns klar machen, dass Josia durch sein lebenslanges<br />

vorbildliches Handeln nur für sich selbst Segen<br />

bekam – für niemand anderen. Dafür konnte er natürlich<br />

nichts, aber es zeigt auch, wie wenig Einfluss auch<br />

er auf das Problem der Sünde hatte.<br />

Richtige Flecken bekommt das Bild, wenn wir uns<br />

das Ende des Königs anschauen.<br />

Wir befinden uns in der Geschichte gerade an dem<br />

Punkt, an dem Josia auf dem Höhepunkt seiner Macht<br />

war. Er hatte den Gottesdienst wiederhergestellt und das<br />

Passahfest gefeiert. Begeistert berichtet die Bibel:<br />

„Es war aber kein derartiges Passah in Israel gefeiert<br />

worden seit der Zeit des Propheten Samuel; und keiner<br />

der Könige von Israel hatte ein solches Passah veranstaltet,<br />

wie Josia es hielt“ (2.Chronik 35,18).<br />

Und im zweiten Königebuch lesen wir:<br />

„Und seinesgleichen ist vor ihm kein König gewesen,<br />

der sich so von ganzem Herzen und von ganzer Seele<br />

und mit allen seinen Kräften dem Herrn zuwandte, ganz<br />

nach dem Gesetz Moses; auch nach ihm ist keiner seinesgleichen<br />

aufgestanden“ (2.Könige 23,25).<br />

Wir würden uns wünschen, dass die Geschichte hier<br />

vorbei ist. Der junge Reformerkönig hatte es geschafft,<br />

und wir haben vier Lektionen von ihm gelernt. Jetzt<br />

könnten wir die Bibel zuschlagen und anfangen all das,<br />

was wir gelernt haben, in die Praxis umzusetzen.<br />

Ein erfolgreicher König – Josia<br />

Ich bin mir sicher, dass Gott diese Geschichte genau<br />

hier hätte enden lassen, wenn er das gewollt hätte. Aber<br />

wenn wir aus Josia nicht mehr als ein Vorbild für uns<br />

machen – was er zweifellos ist – dann haben wir nur sehr<br />

wenig verstanden, was wahre Reformation wirklich ist.<br />

Um uns klar zu machen, worum es wirklich geht,<br />

nimmt uns die Bibel mit auf eine Reise hin zu den<br />

dunklen Seiten des Königs Josia. Dazu werfen wir erst<br />

einmal einen Blick auf die politische Lage von Josias<br />

Herrschaftsgebiet.<br />

Unter seinen gottlosen Vorfahren war das Königreich<br />

immer kleiner geworden. Zehn der zwölf Stämme Israels<br />

waren von dem mächtigen Reich der Assyrer besiegt und<br />

zu einem großen Teil mehrere hundert Kilometer nach<br />

Norden verschleppt worden. Die Assyrer hatten auch<br />

versucht, Jerusalem und die beiden verbleibenden Stämme<br />

zu erobern. Aber Gott war gnädig geblieben. Er hatte<br />

Jerusalem mehrmals davor bewahrt, erobert zu werden.<br />

Und doch sieht ein erfolgreiches Königreich anders aus.<br />

Von allen Seiten umgab das assyrische Riesenreich den<br />

kleinen Rest des einst so mächtigen Reiches der Könige<br />

David und Salomo. Der Prophet Jesaja schreibt, dass das<br />

Königreich zu dieser Zeit aussah wie eine windschiefe,<br />

baufällige Holzhütte in einem Gurkenfeld (Jesaja 1,7.8).<br />

Das war die Situation, als der kleine Junge Josia den<br />

Thron bestieg.<br />

Aber auch ein so mächtiges Reich wie das der Assyrer<br />

war nicht frei von Problemen. Im Norden von Israel,<br />

dort, wo die Assyrer herkamen, begann ein anderes Volk<br />

ebenfalls sehr mächtig zu werden: die Babylonier.<br />

Und so geschah es ziemlich bald, dass die Assyrer alle<br />

Hände voll zu tun hatten, die Babylonier aus ihrem Einflussbereich<br />

zurückzudrängen. Da blieb wenig Zeit, sich<br />

auch noch um den kleinen Josia zu kümmern. Und der<br />

nutzte die Gunst der Stunde. In wenigen Jahren schaffte<br />

er es, sein kleines Reich zu vergrößern. Er gewann große<br />

Teile des Landes zurück, die das Volk Israel seit Jahrhunderten<br />

besessen hatte. Josia war nicht nur ein großer<br />

Reformer, sondern auch ein erfolgreicher Politiker.<br />

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