Timotheus Magazin #17 - Auferstehung
Inhalt Editorial Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus. Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst. Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger. Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist. Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe. Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.
Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.
Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger.
Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist.
Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe.
Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung.
Buchvorstellungen
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Wir widmen diese Ausgabe dem kürzlich verstorbenen<br />
Vater unseres Redakteurs Viktor,<br />
Johann Sudermann (1954 - 2014).<br />
Editorial<br />
<strong>#17</strong> Die <strong>Auferstehung</strong> - 04/2014<br />
Auf dem Cover<br />
„Petrus und Johannes<br />
am leeren Grab“<br />
Claudia Klein (*1976) ist<br />
eine Illustratorin aus München.<br />
Sie illustriert u.a. für<br />
die Süddeutsche Zeitung.<br />
Mehr Infos auf ihrer Webseite:<br />
claudiaklein.net<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
wenn ich ehrlich sein soll, habe ich das Konzept der <strong>Auferstehung</strong><br />
jahrelang nie ganz begriffen – auch nachdem<br />
ich längst zum christlichen Glauben gekommen war. Ja,<br />
ich hatte verstanden, warum Gott als Mensch auf die<br />
Erde kam. Warum er das perfekte Leben auf der Erde<br />
lebte und sich aus Liebe selbst als Opferlamm für die<br />
Sünden der Menschen hingegeben hatte. Aber warum<br />
musste Jesus wieder auferweckt werden? Hätte es nicht<br />
gereicht, wenn er unsichtbar für alle einfach in den<br />
Himmel gefahren wäre? Die Tiere, die im Alten Testament<br />
geopfert wurden, sind schließlich auch nicht wieder<br />
lebendig geworden, damit sie „gelten“.<br />
Die Ursache meines „Unverständnisses“ war nie<br />
Zweifel, vielmehr Unwissenheit und Torheit. Die <strong>Auferstehung</strong><br />
an sich habe ich seit meiner Bekehrung für wahr<br />
gehalten. Ich wusste, wer einem solchen verdorbenen<br />
Sünder wie mir das ewige Leben schenken konnte, für<br />
den musste es ein Leichtes gewesen sein, von den Toten<br />
wieder aufzuerstehen. Als ich mich jedoch intensiver mit<br />
der <strong>Auferstehung</strong> beschäftigte, wurde mir immer mehr<br />
bewusst, wie wichtig und zentral die <strong>Auferstehung</strong> für<br />
den christlichen Glauben ist. Zu der Philosophie unseres<br />
<strong>Magazin</strong>s gehört es gewissermaßen, die „Grundlagen<br />
des christlichen Glaubens“ zu vermitteln. Für solch ein<br />
<strong>Magazin</strong> gibt es wohl kaum ein treffenderes Thema als<br />
die <strong>Auferstehung</strong>. Ich gehe sogar so weit zu sagen, die<br />
<strong>Auferstehung</strong> Jesu Christi ist nicht nur eine Grundlage,<br />
sondern der Grundpfeiler des christlichen Glaubens.<br />
Würden wir diesen Pfeiler entfernen, würde das Gebäude,<br />
das sich „Gemeinde Christi“ nennt, hoffnungslos<br />
einstürzen. Paulus hat dafür mehr als klare Worte gefunden,<br />
als er an die Korinther (1. Korinther 14,15.17.32)<br />
schrieb: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden,<br />
dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube<br />
sinnlos. [...] Wenn aber Christus nicht auferweckt worden<br />
ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer<br />
noch in euren Sünden; und auch die in Christus<br />
Entschlafenen sind dann verloren. [...] Wenn Tote nicht<br />
auferweckt werden, dann lasst uns essen und trinken;<br />
denn morgen sind wir tot.“ Im Klartext: Ohne <strong>Auferstehung</strong><br />
gibt es keine Hoffnung, kein ewiges Leben, keinen<br />
Glauben, keine Vergebung, keine Erlösung, keine Predigt<br />
und auch keinen Erlöser. Wäre Jesus nicht auferstanden,<br />
hätte er den Titel des Christus nicht verdient. Er wäre<br />
wie jeder andere Religionsstifter ein sterblicher Mensch<br />
gewesen, dessen Botschaft aus nicht mehr als wohlklingenden<br />
und schwülstigen Worthülsen bestünde. Auch<br />
wenn das jetzt platt und klischeehaft klingt, ein Mohammed<br />
und ein Buddha sind nicht auferstanden und<br />
deshalb hat ein Muslim oder Buddhist weder Vergebung<br />
noch Hoffnung, weder ewiges Leben noch Erlösung.<br />
Er kann es nicht haben. Seine so genannte Hoffnung<br />
beruht auf seinem eigenen (Un-)Vermögen, das sündhaft,<br />
fehlerhaft und daher ungenügend ist, geschweige<br />
denn den Tod überwindend. Die <strong>Auferstehung</strong> Jesu<br />
Christi ist nicht nur ein historisches Faktum, sondern<br />
eine geistliche Realität, die ganz wesentlich bestimmt,<br />
wie ich meinen Weg in der Nachfolge Tag für Tag gehe.<br />
Zudem ist sie ein Bild und eine Versicherung für unsere<br />
eigene geistliche <strong>Auferstehung</strong> und das Pfand für unsere<br />
zukünftige leibliche <strong>Auferstehung</strong>. Daher freue ich mich<br />
besonders, dass wir es geschafft haben, eine Ausgabe zusammenzustellen,<br />
die die Grundlagen dieses Grundpfeilers<br />
des Glaubens vermittelt. Vielleicht hilft es auch dir,<br />
besser zu verstehen, was du längst glauben darfst. Oder<br />
du bist womöglich jemand, der dem Christlichen wegen<br />
solcher „Wunderstorys“ skeptisch gegenübersteht. Vielleicht<br />
können wir auch dir demütig aufzeigen, was es<br />
mit solchen Dingen auf sich hat. Wenn das der Fall ist,<br />
wäre diese Ausgabe nicht vergebens. Auch heute ist für<br />
mich die <strong>Auferstehung</strong> ein großes Mysterium, doch ich<br />
darf mehr denn je verstehen, dass sie unabdingbar für<br />
meinen Glauben, mein Leben und meine Hoffnung ist.<br />
Gerade solche Tatsachen machen doch die Faszination<br />
biblischer Theologie aus. Sie zeigen uns nicht zuletzt die<br />
Göttlichkeit des Evangeliums.<br />
Die herrlich treffenden Antworten auf die 45. Frage<br />
des Heidelberger Katechismus fassen es gut zusammen:<br />
„Was nützt uns die <strong>Auferstehung</strong> Christi? Erstens: Christus<br />
hat durch seine <strong>Auferstehung</strong> den Tod überwunden,<br />
um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns<br />
durch seinen Tod erworben hat. Zweitens: Durch seine<br />
Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem<br />
neuen Leben. Drittens: Die <strong>Auferstehung</strong> Christi ist uns<br />
ein verlässliches Pfand unserer seligen <strong>Auferstehung</strong>.“ In<br />
diesem Sinne,<br />
viel Freude beim Lesen und herzliche Grüße,<br />
Peter Voth<br />
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