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Timotheus Magazin #17 - Auferstehung

Inhalt Editorial Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus. Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst. Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger. Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist. Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe. Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung. Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Was bringt mir die Auferstehung (Benjamin Schmidt) – Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.
Auferstehung im Hier und Jetzt (Waldemar Justus) – Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.
Brannte nicht unser Herz? (Ron Kubsch) – Der auferstandene Christus und die Emmaus-Jünger.
Das Faktum der Auferstehung (Daniel Facius) – Warum die Auferstehung weder Mythos noch Märchen ist.
Reformation braucht mehr als einen Josia (Jochen Klautke) – Der Abschluss der Josia-Reihe.
Auferstehung im Alten Testament (Andreas Münch) – Die göttliche Prophezeiung der Auferstehung.
Buchvorstellungen

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Text von Ron Kubsch Gemälde von Matthias Stomer<br />

Die Begegnung zwischen Jesus und den zwei Jüngern auf der<br />

Straße zu Emmaus ist eine von drei berichteten Erscheinungen<br />

des auferstandenen Christus. Die Erzählung ist nur im<br />

Lukasevangelium zu finden. Sie enthält zentrale Themen eines<br />

auf das Evangelium ausgerichteten Lebens: die Bedeutung<br />

alttestamentlicher Prophezeiungen, Jesus, der sein Leben gibt<br />

zur Vergebung der Sünden, die Christusgemeinschaft sowie das<br />

freudige Glaubenszeugnis.<br />

Jesus holt ab<br />

Kleopas und sein Freund, dessen Namen wir<br />

nicht kennen, wandern durch Palästina und<br />

verarbeiten ihre Enttäuschung über die Kreuzigung<br />

des großen Propheten von Israel. Ihr<br />

Ziel ist Emmaus, ihr Heimatdorf. Es muss<br />

dabei ganz schön zur Sache gegangen sein. Lukas, der<br />

uns die Geschichte überliefert, beschreibt ihr Gespräch<br />

mit einem Wort (griech. suzēteō), das eine verbissene<br />

Debatte andeutet (vgl. Lukas 22,23 o. Apostelgeschichte<br />

6,9). Seit 400 Jahren wartet Israel auf den im Alten<br />

Testament angekündigten Befreier. Nun sind die Hoffnungen<br />

auf ein neues Königreich, verbunden mit der<br />

Sehnsucht auf Erlösung aus der Fremdherrschaft für das<br />

eigene Volk, zerplatzt. Das löst Entsetzen und Traurigkeit<br />

aus. Die zwei Freunde formulieren es so: „Wir aber<br />

hofften, er [Jesus von Nazareth] sei es, der Israel erlösen<br />

werde“ (24, 21).<br />

Zu allem Überdruss gibt es noch Verwirrung über<br />

den befremdlichen Bericht einiger Frauen. Angeblich<br />

waren sie am Jesusgrab und fanden es leer vor. Sie berichteten<br />

den Aposteln darüber. Sie konnten es jedoch<br />

nicht glauben und werteten es als „Frauengeschwätz“ ab<br />

(24,11). Die beiden Jünger sind hin- und hergerissen. Es<br />

sieht so aus, als seien mit dem Kreuzestod ihres Meisters<br />

auch ihre Hoffnungen gestorben. Was sollte jetzt noch<br />

passieren? Sie sind auf dem Rückweg nach Emmaus.<br />

Rückzug?<br />

Jesus geht mit<br />

Während sie diskutierend in ihre Heimat zurückkehren,<br />

schließt sich ihnen ein Mann an (24,14). Er begleitet die<br />

beiden auf dem weiteren Weg (24,15). Und er interessiert<br />

sich für das, was sie bewegt. „Worüber redet ihr?“,<br />

fragt er und erfährt von Kleopas, was ihnen Kummer bereitet.<br />

Hören wir mal auf das sich nun entwickelnde Gespräch<br />

(24,18–20): „Du bist wohl der Einzige, der sich<br />

in Jerusalem aufhält und nicht erfahren hat, was sich in<br />

diesen Tagen dort zugetragen hat. Und er sagte zu ihnen:<br />

Was denn? Sie sagten zu ihm: Das mit Jesus von Nazaret,<br />

der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott<br />

und dem ganzen Volk, und wie unsere Hohenpriester<br />

und führenden Männer ihn ausgeliefert haben, damit<br />

er zum Tod verurteilt würde, und wie sie ihn gekreuzigt<br />

haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen<br />

werde; doch jetzt ist es schon drei Tage her, seit dies geschehen<br />

ist.“ Während die beiden enttäuschten Jünger<br />

an Jesu Tod verzweifeln, ist er als Retter längst schon<br />

bei ihnen. Die Bibel berichtet oft über die verborgene,<br />

errettende Gegenwart Gottes mitten in Bedrohung oder<br />

Hoffnungslosigkeit. Markus, ein anderer Evangelienschreiber,<br />

erzählt beispielsweise davon, wie Jesus seine<br />

hilflosen Jünger unerkannt aus großer Seenot rettet (vgl.<br />

Markus 6,45–54). Die Emmausjünger können Jesus<br />

noch nicht erkennen (24,16). Sie sehen nur ihre unerfüllten<br />

Wünsche und Vorstellungen. Ihr Glaube reicht<br />

nicht über den Tod hinaus. Er ist mit Jesus gestorben.<br />

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