Timotheus Magazin #2 - Glaube

Inhalt Editorial Der Gerechte wird aus Glauben leben (Hans-Werner Deppe) – Eine Auslegung zu Habakuk 2,4. Rettender Glaube (Andreas Kuhlmann) – Was echten Glauben wirklich ausmacht. Vorbilder des Glaubens (Andreas Schnebel) – Ein biographischer Artikel zu George Whitefield. Wenn Zweifel deinen Glauben durchdringen (Waldemar Dirksen) – Eine Auslegung zu Markus 9,24. Der biblische Glaube (Viktor Supermann) – Eine Auslegung zu Hebräer 11,1. Glaube und die Souveränität Gottes (Peter Voth) – Gottes Souveränität und die menschliche Verantwortung im Einklang. Eine Frage des Glaubens (Luqs Verlag) – Ein Interview mit Francis Chan. Buchvorstellungen Inhalt
Editorial
Der Gerechte wird aus Glauben leben (Hans-Werner Deppe) – Eine Auslegung zu Habakuk 2,4.
Rettender Glaube (Andreas Kuhlmann) – Was echten Glauben wirklich ausmacht.
Vorbilder des Glaubens (Andreas Schnebel) – Ein biographischer Artikel zu George Whitefield.
Wenn Zweifel deinen Glauben durchdringen (Waldemar Dirksen) – Eine Auslegung zu Markus 9,24.
Der biblische Glaube (Viktor Supermann) – Eine Auslegung zu Hebräer 11,1.
Glaube und die Souveränität Gottes (Peter Voth) – Gottes Souveränität und die menschliche Verantwortung im Einklang.
Eine Frage des Glaubens (Luqs Verlag) – Ein Interview mit Francis Chan.
Buchvorstellungen

Januar 2011<br />

<strong>Glaube</strong><br />

Das große<br />

Geheimnis<br />

des <strong>Glaube</strong>ns


Betanien Jubiläumspaket<br />

Betanien Jubiläumspaket anlässlich des 10-jährigen Bestehens<br />

des Betanien Verlags im Dez. 2010.<br />

Das widerspenstige Ich<br />

VON ERWIN LUTZER<br />

Ein Buch, das Mut macht zum Kämpfen – und zum<br />

sofortigen Aufstehen nach dem Fallen. Und das<br />

motiviert, Gottes Gnade Raum zu geben, damit<br />

die Persönlichkeit von Grund auf zu seiner Ehre<br />

verändert wird. Jedes Kapitel schließt mit<br />

Ratschlägen und Fragen zur Vertiefung und zum<br />

Vergegenwärtigen des biblischen und innerpersönlichen<br />

Befundes.<br />

Nr. 256229, Paperback, 192 Seiten,<br />

CLV » EUR 6,90<br />

Nr. 177016, 4 Paperbacks, zus. 833 Seiten, Betanien<br />

Sonderpreis, statt einzeln € 43,20 » EUR 19,90<br />

Dieses Paket umfasst folgende hervorragenden Bücher zu<br />

wichtigen Lehrthemen, die auch zentrale Bereiche des<br />

praktischen Lebens als Christ behandeln:<br />

Mit Ausharren laufen<br />

VON THOMAS SCHREINER & ARDEL CANEDAY<br />

Bibelstudium für Einsteiger<br />

VON R.C. SPROUL<br />

Persönliche Evangelisation<br />

VON MARK DEVER<br />

Christus allein<br />

VON BERNHARD KAISER<br />

Bibellesen mit System<br />

CHRONOLOGISCHER BIBELLESEPLAN<br />

Dieser Bibelleseplan basiert auf einer Einteilung der Bibel in drei Textgruppen:<br />

AT1, AT2 und NT. Die Spalten AT1 und AT2 führen unabhängig voneinander auf<br />

unterschiedlichen Pfaden jeweils in zeitlicher Reihenfolge durch das AT (AT1 nur<br />

bis Jeremia, AT2 bis ans Ende des AT). Die Psalmen sind dabei teils nach<br />

Autorschaft, teils nach Thema, teils zur Harmonisierung verstreut angeordnet.<br />

Die 3. Spalte führt chronologisch durch das NT. Die Abschnitte von AT1 enhalten<br />

jeweils etwa doppelt so viel Text (6-10 Minuten Lesezeit) wie AT2 und NT<br />

(je 3-5 Min.). Mehr Infos und komplette Online-Ansicht unter<br />

www.betanien.de/bibelleseplan<br />

Nr. 175909 , Din A6 geheftet, 16 Seiten<br />

Betanien » EUR 1,00


Ausgewählte Neuheiten aus dem Betanien-Onlineshop cbuch.de<br />

Tel. 05237-899090 eMail. info@betanien.de web. www.cbuch.de<br />

Ungewollt und doch geliebt<br />

VON GLENDA REVELL<br />

Die bewegende Geschichte von Elisabeth Elliots "Adoptivtochter": Sie<br />

durchlebte eine schlimme Kindheit mit einer ganzen Palette an schrecklichen<br />

Erfahrungen: sexueller Missbrauch, Ablehnung selbst durch die Mutter,<br />

die alkoholsüchtig ist, autoaggressives Verhalten, Magersucht etc. Zwar geht<br />

sie zu einer Methodistenkirche, hört dort aber nicht das Evangelium. Trotz<br />

allem sieht sie sich nicht - wie heute meist üblich - als "von Gott zu Unrecht<br />

geschlagenes Opfer", sondern versteht, dass auch sie ein unwürdiger Sünder<br />

ist und trotz ihres Leids Vergebung und Errettung braucht. Schließlich kommt<br />

sie durch ein Traktat zum <strong>Glaube</strong>n, verschlingt die Bibel und erfährt die Fülle<br />

von Gottes Gnade und Segen.<br />

Nr. 175994, Paperback, 126 Seiten, Betanien » EUR 6,90<br />

Der erste Brief des Petrus<br />

VON JOHN MACARTHUR<br />

Wir Christen haben es nötig, das Wort der<br />

Wahrheit zu kennen (2 Tim 2,15) und diesem<br />

Wort zu gestatten, reichlich in uns zu wohnen<br />

(Kol 3,16). Der Autor möchte mit diesem Kommentar<br />

helfen, Gottes lebendiges Wort zum<br />

Leben zu erwecken.<br />

Nr. 256304, Hardcover, 288 Seiten,<br />

CLV » EUR 14,90<br />

Schlachter Taschenbibel<br />

MIT HÜLLE JOHANNES<br />

Ein echter Hingucker: Die "Schlachter 2000"-<br />

Taschenbibel mit Parallelstellen und Anmerkungen -<br />

im Set mit Reißverschlusshülle mit dem Motiv<br />

"Johannes": strapazierfähiges Buchleinen, farbig<br />

bedruckt mit einer schönen antiken Darstellung<br />

des Anfangs des Johannesevangeliums auf<br />

Lateinisch.<br />

Nr. 255051jo, Hardcover 12,5 x 19,4 cm<br />

+ Hülle, 1440 Seiten<br />

Sonderpreis, statt € 46,20 » EUR 29,90<br />

Hülle einzeln » EUR 19,90


er schlichte und schriftgemäße <strong>Glaube</strong> an Jesus Christus<br />

befähigt zu einer kompromisslosen Lebensweise -<br />

ungeachtet der Umstände. Auch im Tal der Tränen wird<br />

dieser <strong>Glaube</strong> zum Quellgrund tiefen Friedens. In der<br />

Hitze des Lebens erhält er die Blätter dennoch grün.<br />

Die feurigen Pfeile des Feindes prahlen an diesem<br />

<strong>Glaube</strong>n wirkungslos ab. Gesegnet ist daher der Mensch,<br />

dessen Zuversicht der HERR ist.<br />

Leider ist der <strong>Glaube</strong> heute unter<br />

Christen nur noch ein modernes<br />

Bekenntnis ohne wahren Inhalt und<br />

erkennbaren Auswirkungen. Mit den<br />

Lippen naht man sich zu Gott,<br />

während auf dem Altar des Herzens<br />

ein fremdes Feuer brennt. Scheinbar<br />

große Werke werden als Nachweis für<br />

die Echtheit des <strong>Glaube</strong>ns zur Schau<br />

gestellt, obwohl die linke Hand nicht<br />

wissen sollte, was die rechte tut.<br />

Zwischen zwei Welten hinkt der<br />

Bekenner, um aus beiden den größtmöglichen<br />

Nutzen zu ziehen, wo<br />

doch der <strong>Glaube</strong> eine völlige<br />

Hinwendung zu Gott ist. Angesichts<br />

dieses Zustandes stehen wir heute der<br />

herausfordernden Frage Jesu gegenüber:<br />

„Doch wird wohl der Sohn des<br />

Menschen, wenn er kommt, den<br />

<strong>Glaube</strong>n finden auf der Erde?“<br />

„DER<br />

LEBENDIGE<br />

GLAUBE<br />

IST<br />

NICHT<br />

PRODUKT<br />

MENSCHLICHER<br />

INTELLIGENZ.“<br />

Der lebendige <strong>Glaube</strong> ist nicht Produkt menschlicher Intelligenz. Die<br />

Schrift sagt unmissverständlich, dass Gott den <strong>Glaube</strong>n schenkt.<br />

Zudem ist diese Gabe nicht an Bedingungen geknüpft, sondern<br />

beruht ganz auf Gottes Gnade. Der Mensch wird allein durch diesen<br />

<strong>Glaube</strong>n von seinen Sünden errettet. Deshalb ist dieser rettende<br />

<strong>Glaube</strong> sehr kostbar.<br />

Fälschung und Original liegen in der Regel nah beieinander. Wertvolles<br />

wird oft gefälscht, daher ist es nicht verwunderlich, wenn das<br />

gleiche mit dem <strong>Glaube</strong>n geschieht. Aus diesem Grund muss der<br />

persönliche <strong>Glaube</strong> auf Echtheit geprüft werden.<br />

Die Redaktion<br />

Dezember, 2010<br />

04 I <strong>Timotheus</strong>


4<br />

EDITORIAL<br />

5<br />

INHALT<br />

6 Hans-Werner Deppe<br />

DER GERECHTE WIRD AUS GLAUBEN LEBEN<br />

10 Andreas Kuhlmann<br />

RETTENDER GLAUBE<br />

12 Andreas Schnebel<br />

VORBILDER DES GLAUBENS<br />

16 Waldemar Dirksen<br />

WENN ZWEIFEL DEINEN GLAUBEN DURCHDRINGEN<br />

18 Viktor Sudermann<br />

DER BIBLISCHE GLAUBE<br />

20 Peter Voth<br />

GLAUBE UND DIE SOUVERÄNITÄT GOTTES<br />

22 Francis Chan<br />

EINE FRAGE DES GLAUBENS<br />

26<br />

NACHLESEN<br />

27<br />

IMPRESSUM


„ DER GERECHTE<br />

WIRD AUS<br />

GLAUBEN LEBEN“<br />

HABAKUK 2,4<br />

HANS-WERNER DEPPE Er ist Leiter des Betanien Verlags<br />

und Buchautor (“Wie wird es in der Hölle sein?“).<br />

Zudem ist er Prediger in der Gemeinde BEGOWL<br />

(Biblisch-Evangelische Gemeinde Ost Westfalen Lippe).


„<strong>Glaube</strong>n“ ist ein so alltäglicher Begriff, dass man kaum darüber<br />

nachdenkt, was er eigentlich bedeutet. Dabei kursieren viele falsche<br />

Vorstellungen darüber, was „glauben“ eigentlich heißt. Wir wollen<br />

hier gar nicht den unpassenden Gebrauch unter Nichtchristen<br />

thematisieren („Ich glaub’, ich spinne …“), sondern auch unter<br />

Christen ist das Verständnis dieses zentralen christlichen Begriffs<br />

oft erschreckend - bestenfalls oberflächlich, bisweilen aber sogar<br />

auf den Kopf gestellt: Unter christlichem <strong>Glaube</strong>n stellt man sich vor, „Erfahrungen<br />

mit Gott“ zu machen. In Liedern, Predigten und Literatur ist sogar oft von „<strong>Glaube</strong>nserfahrungen“<br />

die Rede. Aber <strong>Glaube</strong> und Erfahrung sind in der Bibel unvereinbare<br />

Gegensätze. Das werde ich im Folgenden aufzeigen.<br />

Wenn das Neue Testament erklärt, was das Wesen und die Bedeutung von wahrem<br />

<strong>Glaube</strong>n ist, zitiert es mehrmals eine zentrale Aussage von Habakuk, einem der zwölf<br />

„kleinen Propheten“: „Der Gerechte wird aus <strong>Glaube</strong>n leben“ (Hab 2,4; zitiert in Röm<br />

1,17; Gal 3,11 und Hebr 10,38). Ich möchte zunächst den Zusammenhang und die<br />

Bedeutung von Habakuk 2,4 erklären und dann auf die Kernaussage des Hebräerbriefs<br />

eingehen.<br />

Habakuk und seine Situation<br />

Die Botschaft von Habakuk handelt in einer Zeit, als Israel durch schreckliche Zeiten<br />

ging: Zum einen herrschten geistlich und moralisch schlimme Zustände im Land, die<br />

für den Gottesfürchtigen schier unerträglich waren, und zum anderen wurde Israel<br />

von den grausam gewalttätigen Chaldäern (1,6, das sind die Babylonier) angegriffen.<br />

Habakuk fleht ungeduldig zu Gott um Hilfe: „Wie lange, HERR, rufe ich schon um<br />

Hilfe, und du hörst nicht! Wie lange schreie ich schon zu dir: Gewalttat! – doch du rettest<br />

nicht!“ (1,2). Der Prophet hatte gehofft und erwartet, dass Gott erkennbar eingreift,<br />

die Missstände angeht, die Übeltäter richtet und die Dinge zum Guten wendet. Habakuk<br />

wundert sich, dass dies noch nicht geschehen ist: „Warum schaust du den Räubern<br />

zu, schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er?“ (1,13).<br />

<strong>Timotheus</strong> I 07


Als Prophet hatte er das einzigartige Vorrecht, eine<br />

direkte, hörbare Antwort von Gott zu bekommen, und<br />

erwartete diese gespannt: „Auf meinen Posten will ich<br />

treten und auf den Wall mich stellen und will spähen, um<br />

zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich für eine<br />

Antwort auf meine Klage erhalte“ (2,1). Gottes Antwort<br />

kam klar und deutlich – und ist für uns als allezeit<br />

gültige Antwort in der Bibel dokumentiert: „Schreibe das<br />

Gesicht auf, und zwar deutlich auf die Tafeln … denn das<br />

Gesicht gilt erst für die festgesetzte Zeit und kündigt das<br />

Ende an …“ (2,2-3). Gott sicherte Habakuk zu, dass er<br />

tatsächlich eingreifen und das ersehnte Gericht wirklich<br />

ausführen wird – aber nicht sofort im Hier und Jetzt,<br />

sondern zu seiner Zeit. Das steht unverbrüchlich und<br />

unausweichlich fest, aber bis dahin ist Geduld nötig:<br />

„Wenn es sich verzögert, warte darauf (harre aus), denn<br />

kommen wird es; es wird nicht ausbleiben. Siehe, die<br />

verdiente Strafe für den, der nicht aufrichtig ist!“ (2,3).<br />

Wie aber soll der Gottesfürchtige so lange<br />

seine Ungeduld überwinden und damit klarkommen,<br />

dass das Weltgeschehen, das Treiben der Sünder und all<br />

das dadurch verursachte Leid einfach seinen Lauf<br />

nimmt und Gott nicht – wie gewünscht - erfahrbar<br />

eingreift? Die Antwort steht direkt an dieser Stelle: „Der<br />

Gerechte aber wird aus <strong>Glaube</strong>n leben“ (2,4). Der<br />

„Gerechte“ wird also nicht unbedingt Gottes Eingreifen<br />

erfahren, sondern sein Kennzeichen ist, dass er auch<br />

trotz des vorläufigen Ausbleibens von „Erfahrungen mit<br />

Gott“ ausharrt und vertraut. Er lebt aus <strong>Glaube</strong>n, nicht<br />

aus Schauen, Erfahren oder Erleben. Seine Basis ist nicht<br />

sein Gefühl oder seine Erfahrung (auch nicht wissenschaftliche<br />

Befunde etc.), sondern Gottes Wort. Gott hat<br />

versprochen und verheißen, dass er zu seiner Zeit<br />

eingreifen und richten und alles gut machen wird. Diese<br />

Verheißung ist ein Wort, eine schriftliche Zusage Gottes<br />

für die Zukunft – und uns bleibt wie Habakuk damals<br />

nichts anderes übrig, als auf die Erfüllung von Gottes<br />

Verheißungen zu hoffen (wobei biblische Hoffnung nicht<br />

vage, sondern gewiss ist). <strong>Glaube</strong>n heißt ausharren –<br />

beharrliches Festhalten an Gottes Zusagen in seinem<br />

Wort.<br />

Somit können wir festhalten:<br />

a) <strong>Glaube</strong>n bedeutet sich an etwas zu orientieren - sein<br />

Leben auszurichten -, das sich unserer Wahrnehmung<br />

und damit unserer Erfahrung entzieht. Bei Habakuks<br />

berühmtem Zitat „der Gerechte wird aus <strong>Glaube</strong>n leben“<br />

geht es dabei im historischen Zusammenhang um die<br />

angekündigte Erfüllung der Zusagen Gottes in der<br />

Zukunft. Aber auch Gottes Person und Wesen und<br />

Gottes Handeln in der Vergangenheit und im Verborgenen,<br />

im himmlischen Bereich, entzieht sich unserer<br />

Wahrnehmung und Erfahrung (der Gegenstand des<br />

<strong>Glaube</strong>ns – an wen bzw. was glaube ich).<br />

b) <strong>Glaube</strong> gründet sich dabei auf Gottes Offenbarung –<br />

auf sein schriftlich dokumentiertes Reden und sein<br />

ebenso dokumentiertes Handeln. Und diese schriftliche<br />

Offenbarung und damit die Basis unseres <strong>Glaube</strong>ns<br />

haben wir in der Bibel, die uns Gottes Person und<br />

Wesen, Gottes Handeln und Gottes Verheißungen<br />

verkündet (die Grundlage des <strong>Glaube</strong>ns).<br />

Biblischer <strong>Glaube</strong> ist also die Überzeugung<br />

von nicht wahrnehmbaren Dingen, die in der Bibel<br />

schriftlich fixiert sind. Biblischer <strong>Glaube</strong> betrifft dabei<br />

nicht nur die Zukunft (Gottes Verheißungen), sondern<br />

auch sein Handeln in der Vergangenheit: dass Gott die<br />

Welt aus dem Nichts in kurzer Zeit erschaffen hat, und<br />

insbesondere, dass Jesus Christus am Kreuz als Sühnopfer<br />

für Sünder gestorben und nach drei Tagen auferstanden<br />

und in den Himmel aufgefahren ist. Aber auch<br />

verborgene geistliche Realitäten, wie z.B., dass er jetzt<br />

dort als Hoherpriester für uns eintritt und unsere<br />

Gebete hört. Auch das entzieht sich unserer Wahrnehmung<br />

und Erfahrung, ist aber in der Bibel fest zugesagt.<br />

Aus <strong>Glaube</strong>n an diese <strong>Glaube</strong>nsinhalte leben wir.<br />

„GLAUBEN<br />

HEISST<br />

AUSHARREN –<br />

BEHARRLICHES<br />

FESTHALTEN<br />

AN GOTTES<br />

ZUSAGEN<br />

IN SEINEM<br />

WORT.“<br />

08 I <strong>Timotheus</strong>


<strong>Glaube</strong> á la Habakuk im Hebräerbrief<br />

Genau so definiert ja auch der Hebräerbrief den<br />

<strong>Glaube</strong>n: Als „ein Überzeugtsein von Dingen, die man<br />

nicht sieht“ (11,1) Bemerkenswerterweise geht es im<br />

Hebräerbrief, wo unmittelbar vor dieser <strong>Glaube</strong>nsdefinition<br />

Habakuk 2,4 zitiert wird (Hebr 10,38) genau<br />

darum: Die Empfänger des Hebräerbriefes standen in<br />

der Gefahr, in das Schema des alten Bundes zurückfallen:<br />

ins Judentum mit seinen sichtbaren, die Sinne<br />

ansprechenden Zeremonien, einem beeindruckendem<br />

Tempel, feierlichen Ritualen und handfesten irdischen<br />

Vorrechten. Deshalb mussten sie daran erinnert und neu<br />

davon überzeugt werden, dass Jesus und sein Heil viel<br />

höher ist als alles, was der alte Bund zu bieten hatte –<br />

obgleich er weder sichtbar ist, noch die Gläubigen als<br />

Volk Gottes irgendwelche sichtbaren oder erfahrbaren<br />

Segnungen haben – wie es das Volk im alten Bund z.B.<br />

in Form eines gesicherten Nationalstaates hatte (die<br />

„Ruhe“, in die Josua Israel geführt hatte, Hebr 3-4). Für<br />

die Hebräer war es wichtig, sich bewusst zu sein (zu<br />

glauben), dass der Herr Jesus jetzt ihr Hoherpriester im<br />

Himmel ist, der mit seinem eigenen Opferblut durch<br />

das himmlische Heiligtum gegangen ist, entsprechend<br />

wie einst am großen Versöhnungstag des alten Bundes<br />

der irdische Hohepriester durch das irdische Heiligtum.<br />

Die Empfänger des Hebräerbriefes – und alle Gläubigen<br />

des neuen Bundes - können und sollen sich im Gebet an<br />

ihn wenden: zum himmlischen „Thron der Gnade“ (Hebr<br />

4,16) kommen und „mit Freimütigkeit in das Heiligtum<br />

(in Gottes unsichtbare Gegenwart) eintreten (10,19).<br />

An den sichtbaren Genüssen, die die Erde zu bieten hat,<br />

sollten sie hingegen nicht hängen. Sie hatten „den Raub<br />

ihrer Güter mit Freuden“ ertragen (10,34a), und sollten<br />

bedenken, dass sie „einen besseren und bleibenden Besitz“<br />

haben (V. 35b), den sie in der Zukunft erben werden.<br />

Deshalb soll ihr auch ihr „Wandel frei von Geldliebe“ sein<br />

(13,5a), denn Gottes Gegenwart und Fürsorge – wenn<br />

auch nicht sinnlich wahrgenommen, sondern im<br />

<strong>Glaube</strong>n erfasst – sind weit kostbarer: „Denn er hat<br />

gesagt: Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“<br />

(5b). Auch wenn ihnen in der Jetztzeit Unrecht<br />

geschieht, sollen sie ausharren – ja „mit Ausharren<br />

laufen“ (12,1) - und auf Gottes Verheißungen für die<br />

Zukunft vertrauten. Denn: „Mein Gerechter aber wird<br />

aus <strong>Glaube</strong>n leben“ (10,38). Darauf folgt in Kapitel 11<br />

zunächst die oben zitierte Definition des <strong>Glaube</strong>ns und<br />

dann die berühmte Ahnengalerie von <strong>Glaube</strong>nsvorbildern<br />

in Hebräer 11, die sich durch ein Leben ausgezeichnet<br />

haben, das in der Praxis nach eben diesen<br />

<strong>Glaube</strong>nsprinzipien ausgerichtet war. Sie alle „trachteten<br />

nach einem himmlischen“ Land (11,16) und „haben die<br />

Verheißung nicht (zu Lebzeiten) erlangt“ (11,39), sondern<br />

lebten in Erwartung der „Stadt, die Grundlagen hat,<br />

deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (11,10) –<br />

nämlich in der Hoffnung auf die neue, ewige Schöpfung.<br />

Doch eine Sache gibt es, die Gläubige jetzt von<br />

Gott erfahren: die „Züchtigung“ (12,7) – eben nicht<br />

positive, tolle <strong>Glaube</strong>nserfahrungen, sondern genau wie<br />

einst Habakuk Lektionen der Entbehrung und Drangsal.<br />

(Was nicht in Abrede stellt, dass Christen auch<br />

Gebetserhörungen und beglückende Führungen Gottes<br />

erleben).<br />

Das wichtigste Lebensziel von Gläubigen ist nicht<br />

irdischer Natur, sondern danach zu streben, dass sie<br />

gemeinschaftlich „Frieden“, „Heiligung“ und „keinen<br />

Mangel an der Gnade Gottes“ haben (12,14-15).<br />

„Mangel an Gnade“ würde bedeuten, die aktuell unsichtbaren<br />

Vorrechte des <strong>Glaube</strong>ns nicht zu begreifen oder<br />

wertzuschätzen. Das Beispiel dafür ist Esau, für den<br />

sichtbare, erfahrbare Dinge wichtiger waren als geistliche<br />

und der deshalb „für eine Speise sein Erstgeburtsrecht<br />

verkaufte“ (12,16).<br />

Hier kommt der Hebräerbrief schließlich zu einem<br />

Abschnitt, den ich als seinen Höhepunkt bezeichnen<br />

würde: In 12,18-29 beschreibt der Autor, dass wir im<br />

<strong>Glaube</strong>n in einem noch viel ehrfurchtgebietenderem<br />

„Szenario“ leben als die Israeliten des alten Bundes, die<br />

hochgradig beeindruckende Erfahrungen mit Gott<br />

gemacht hatten, als er sich mit überwältigenden Sinneseindrücken<br />

am Berg Sinai offenbarte, und auch später in<br />

ihrer heiligen, prachtvollen Stadt Jerusalem. Wir hingegen<br />

sind – im <strong>Glaube</strong>n schon jetzt! – „gekommen … zum<br />

himmlischen Jerusalem, zu Myriaden von Engeln, einer<br />

Festversammlung …“ (12,22). <strong>Glaube</strong>n heißt, geöffnete<br />

geistliche Augen zu haben, um zu erkennen und zu<br />

erfassen, was das bedeutet – schon jetzt in dieser ewigen<br />

Stadt der wahren Gemeinschaft mit Gott zu leben und<br />

ihn umgeben von einer unzähligen Engelschar anzubeten.<br />

Er wird in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft diese<br />

Welt „erschüttern“ (12,27-28), richten und vernichten,<br />

aber wir haben schon jetzt „ein unerschütterliches Reich<br />

empfangen“ (12,28), das bleiben wird. Wir werden ewig<br />

darin leben – jetzt im <strong>Glaube</strong>n und dann im Schauen,<br />

Erleben und Erfahren.<br />

Wenn wir das jetzige Leben im Reich Gottes auskosten<br />

und ausschöpfen wollen, geht das nicht, indem wir<br />

krampfhaft nach Erfahrungen suchen und uns einem<br />

religiösen Druck aussetzen. In manchen christlichen<br />

Kreisen wird ja vermittelt, man sei umso geistlicher, je<br />

mehr beeindruckende Erfahrungen mit Gott man<br />

vorzuweisen habe. Sondern Leben im <strong>Glaube</strong>n schöpfen<br />

wir aus, wenn wir unser <strong>Glaube</strong>nsgut und unsere<br />

<strong>Glaube</strong>nsinhalte aus der Bibel uns immer wieder vergegenwärtigen<br />

und verinnerlichen und die Bibel studieren<br />

und so Gottes Wesen, seinen Willen, sein Handeln und<br />

seine Verheißungen immer besser kennenlernen – und<br />

unser praktisches Leben davon bestimmen lassen.<br />

Aber ist nicht einzig und allein die Person Jesu Christi<br />

Inhalt unseres <strong>Glaube</strong>ns? Ja, aber nicht in einem<br />

oberflächlichen Sinne, wie es heute oft vermittelt wird.<br />

Sondern in ihm und seinem Wort sind „alle Schätze der<br />

Weisheit und Erkenntnis verborgen“ (Kol 2,3) – und diese<br />

Schätze gilt es jetzt – in der Zeit, wo wir aus <strong>Glaube</strong>n<br />

leben – zu heben. Wenn wir vom <strong>Glaube</strong>n ins Schauen<br />

übergegangen sind, werden wir im <strong>Glaube</strong>n nicht mehr<br />

wachsen können.<br />

<strong>Timotheus</strong> I 09


»Was hilft es meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe <strong>Glaube</strong>, und<br />

hat doch keine Werke? Kann ihn denn ein solcher <strong>Glaube</strong> retten?<br />

Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und<br />

es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch<br />

würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt<br />

euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer<br />

leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? So ist<br />

es auch mit dem <strong>Glaube</strong>n: Wenn er keine Werke hat, so ist er an<br />

und für sich tot.«<br />

Jakobus 2,14-17<br />

akobus verdeutlicht in diesem Abschnitt die<br />

Beziehung zwischen <strong>Glaube</strong> und Werken. Auf<br />

die Frage: „Glaubst du, dass Jesus Christus stellvertretend<br />

für dich am Kreuz gestorben ist?" werden<br />

viele mit ja antworten, darunter auch solche, die<br />

in Wirklichkeit keinen rettenden <strong>Glaube</strong>n<br />

besitzen, sondern diesen nur vorgeben. Jakobus<br />

spricht davon in Vers 14 und hinterfragt einen solchen<br />

<strong>Glaube</strong>n sofort durch eine rhetorische Frage: „Kann ihn<br />

denn ein solcher <strong>Glaube</strong> retten?" Die Antwort ist offensichtlich:<br />

Nein! In Vers 15 und 16 verdeutlicht Jakobus<br />

dies anhand eines Beispiels und sagt, dass ein bloßes<br />

Mundbekenntnis ohne darauffolgende Taten zu nichts<br />

nütze ist außer zum Selbstbetrug. Im folgenden Vers<br />

unterstreicht er diese Tatsache und schreibt, dass ein<br />

solcher <strong>Glaube</strong> tot ist.<br />

Das Wort Gottes sagt unmissverständlich, dass die bloße<br />

Inanspruchnahme biblischer Verheißungen keinen<br />

rettenden <strong>Glaube</strong>n bezeugt, sondern dass dieser durch<br />

Taten gesehen werden muss. Ohne die ausgegossene<br />

Liebe Gottes im Herzen ist unser Bekenntnis nichts<br />

weiter als ein tönendes Erz oder eine schallende Zimbel.<br />

Also muss auf die Frage nach dem <strong>Glaube</strong>n eine weitere<br />

Frage folgen: Wenn du glaubst, wo ist der Beweis dafür?<br />

Welche Früchte hat der <strong>Glaube</strong> in deinem Leben<br />

hervorgebracht? Christus sagt, dass jeder Baum an der<br />

Frucht, die er hervorbringt, erkannt wird (Lk 6,44) und<br />

dass ein guter Baum keine schlechte Frucht hervorbringt<br />

oder umgekehrt (Lk 6,43). Unsere guten Vorsätze<br />

machen keine Wiedergeburt und unser verändertes<br />

Leben deutet nicht zwingend auf ein verändertes Herz. 1<br />

Aber wenn du wahrhaftig glaubst, dann wird der Wind<br />

des Heiligen Geistes nicht spurlos an deinem Leben<br />

vorüberziehen. Es wird ungewöhnliche Veränderungen<br />

geben, die sich in deinem gesamten Wesen, deinen<br />

Sehnsüchten, deinen Gedanken und deinen Taten<br />

widerspiegeln werden. Du kannst den <strong>Glaube</strong>n bekennen,<br />

wie du willst, letztlich wirst du das leben, was du im<br />

Herzen glaubst. 2<br />

Im Wort Gottes wird von vielen Menschen berichtet, bei<br />

denen die verändernde Kraft des Heiligen Geistes<br />

sichtbar wurde. Dazu zählen Zachäus, der Apostel<br />

Matthäus, der Kerkermeister und die Thessalonicher.<br />

Bedauerlicherweise hält es kaum jemand für nötig, das<br />

gehörte Wort Gottes über diese Menschen im <strong>Glaube</strong>n<br />

umzusetzen. Wir finden immer unzählige Ausreden und<br />

Begründungen, warum ein flaches <strong>Glaube</strong>nsleben<br />

gerade in unserem Fall hingenommen werden kann.<br />

Allzu oft wird verdrängt, dass Gott keine lauwarmen<br />

10 I <strong>Timotheus</strong>


'Anhänger' akzeptiert (Off 3,16). Es ist eine offensichtliche<br />

Tatsache, dass viele bereitwillig die Worte „<strong>Glaube</strong><br />

an den Herrn Jesus Christus, und du wirst gerettet werden"<br />

(Apg 16,31) für sich in Anspruch nehmen, ohne ein<br />

klares Verständnis darüber zu haben, was das wirklich<br />

bedeutet: Wenn du glaubst, dass es eine Hölle gibt, dann<br />

aber weiter einen Lebenswandel mit Kurs auf die<br />

Verdammnis führst; wenn du glaubst, dass ein Leben in<br />

Sünde ewige Strafe nach sich zieht, und dennoch in<br />

Sünde weiterlebst – in wie fern kannst du dich dann<br />

echten <strong>Glaube</strong>ns rühmen? 3<br />

„DU<br />

KANNST DEN<br />

GLAUBEN<br />

BEKENNEN,<br />

WIE DU WILLST,<br />

LETZTLICH WIRST<br />

DU DAS LEBEN,<br />

WAS DU<br />

IM HERZEN<br />

GLAUBST.“<br />

<strong>Glaube</strong> kennzeichnet sich im Gläubigen indem er<br />

überwindet (1 Joh 5,4), - durch den, der die Welt bereits<br />

überwunden hat. Er kennzeichnet sich durch ein<br />

gereinigtes Herz (Apg 15,8.9), in das die Liebe Gottes<br />

ausgegossen ist. Und er kennzeichnet sich, indem er<br />

durch diese ausgegossene Liebe wirksam ist (Gal 5,6).<br />

Die Liebe Gottes ist der Keim und die Lebenskraft des<br />

<strong>Glaube</strong>ns. Sie macht den <strong>Glaube</strong>n wirksam im Gläubigen<br />

durch die täglich sichtbare Güte, Langmut und<br />

Barmherzigkeit des Vaters gegenüber einem verdorbenen<br />

Sünder. Sie macht den <strong>Glaube</strong>n wirksam durch die<br />

unbegreifliche Hingabe des einzigen und unschuldigen<br />

Sohnes für das sündige Geschöpf und erfüllt den<br />

Gläubigen mit Leben, das nicht übersehen werden<br />

kann. Aus dieser brennenden Liebe heraus handelt das<br />

Kind Gottes im <strong>Glaube</strong>n. Deshalb ist der <strong>Glaube</strong> ohne<br />

Werke tot.<br />

Es ist wichtig und notwendig unseren <strong>Glaube</strong>n auf die<br />

Waagschale zu legen, um zu erkennen, ob wir nicht zu<br />

leicht befunden werden. Apostel Paulus fordert uns<br />

sogar auf, unseren <strong>Glaube</strong>n zu prüfen und auf die Probe<br />

zu stellen (2Kor 13,5). In Anbetracht der Ewigkeit sollte<br />

niemand diese Frage leichtfertig beantworten, sondern<br />

absolute Gewissheit suchen. Es ist zu bezweifeln, dass<br />

ein Mensch in Christus wiedergeboren ist, wenn er sich<br />

dieser Frage aus Furcht nicht stellen will, und stattdessen<br />

nur die verheißenen Worte der Bibel berücksichtigt.<br />

Petrus schreibt in seinem ersten Brief, dass „die Bewährung<br />

des <strong>Glaube</strong>ns, Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge<br />

habe" (1Petrus 1,7). Sich darauf zu beschränken immer<br />

wieder die gleichen Verse zu rezitieren, ist keine Bewährung<br />

des <strong>Glaube</strong>ns; es ist auch keine <strong>Glaube</strong>nsgewissheit,<br />

sondern eine Beschwichtigung des eigenen Gewissens.<br />

Die Verheißungen des Wortes Gottes sind in der<br />

Tat Gotteskraft, doch nicht jedem, sondern nur dem,<br />

der glaubt (1Kor 1,18).<br />

1 Was ist rettender <strong>Glaube</strong>, Arthur Pink, 2 Auflage 2003, Betanien, S.62<br />

2 Mark Hall<br />

3 Was ist rettender <strong>Glaube</strong>, Arthur Pink, 2 Auflage 2003, Betanien, S.63<br />

Was<br />

ist rettender<br />

<strong>Glaube</strong>?<br />

von<br />

Arthur W. Pink<br />

Schon zur Zeit Jesu gab es viele, die<br />

„an ihn glaubten“, kurz darauf aber<br />

"Steine aufhoben, um auf ihn zu<br />

„werfen“ (siehe z.B. Joh 8,30.59) Sie<br />

verließen ihn und forderten später<br />

sogar, dass er gekreuzigt werde.<br />

Arthur W. Pink hat die Bibel ausführlich<br />

studiert, um den wichtigsten<br />

Unterschied der Welt aufzuspüren -<br />

den Unterschied zwischen dem<br />

fatalen Irrtum, man sei gläubig, und<br />

wahrem rettenden <strong>Glaube</strong>n. Das<br />

Katastrophale ist, dass dieser Analyse<br />

zufolge ein Großteil der heutigen<br />

Christenheit in falscher Zuversicht<br />

auf das Verderben zusteuert.<br />

Das Buch ist im Betanien Verlag<br />

(www.cbuch.de) erschienen und<br />

kostet € 4,50.<br />

<strong>Timotheus</strong> I 11


GEORGE WHITEFIELD (1714-1770)<br />

ANDREAS SCHNEBEL Der Ehemann und Vater<br />

ist einem breiteren Publikum als reformierter Blogger und<br />

Autor des Weblogs Apologet.de bekannt.<br />

Kürzlich rief er die Website Familienandacht.de ins Leben,<br />

um Ressourcen für Familienandachten zur Verfügung zu stellen.


achahmung, ein instinktiver Impuls, ein natürliches Prinzip; jeder<br />

Mensch ist damit durch Biologie (Mimikry), Erziehung (Imitation)<br />

und selbst der Technik (Bionik) vertraut. Eltern sind die ersten<br />

Vorbilder in unserem Leben.<br />

Wir alle lernen – insbesondere in den ersten Tagen 1 , Monaten und<br />

Jahren – wesentlich dadurch, dass wir unseren ersten Bezugspersonen<br />

nacheifern, deren Mimik, Gestik und Worte imitieren 2 .<br />

Später stehen in der Regel andere –<br />

gute oder schlechte – Vorbilder, Idole<br />

im Vordergrund, zu denen aufgeblickt,<br />

welche teilweise verehrt und<br />

manchmal sogar vergöttert werden:<br />

Hollywood - und TV-Stars, Sportler,<br />

Musiker, aber auch Personen wie<br />

Dietrich Bonhoeffer und Martin<br />

Luther King, Ghandi oder Mutter<br />

Theresa etc.<br />

In den Gemeinden setzt sich dieses<br />

Phänomen bzw. Prinzip fort. Jugendoder<br />

Gemeindeleiter, nach denen<br />

sich viele ausrichten und nicht selten<br />

bis in den Sprachgebrauch kopieren.<br />

Buchautoren, Leiter von Megagemeinden...<br />

„christliche Superstars“…<br />

Es bedarf nicht extra der Betonung,<br />

dass sich keinesfalls jeder Mensch<br />

bzw. jede öffentliche Person und<br />

auch nicht jeder Christ als Vorbild<br />

eignet.<br />

„SIND<br />

MENSCHLICHE<br />

VORBILDER<br />

DEMNACH<br />

GÄNZLICH<br />

ABZULEHNEN?“<br />

Sind menschliche Vorbilder<br />

demnach gänzlich abzulehnen? Sollte<br />

nicht vielmehr Jesus selbst unmittelbar<br />

zum Vorbild genommen, Jesus<br />

nachgeahmt und – geeifert werden?<br />

<strong>Timotheus</strong> I 13


„LEITEN<br />

UNS<br />

UNSERE<br />

VORBILDER<br />

HIN ZUR<br />

SCHRIFT<br />

UND<br />

DAMIT ZU<br />

CHRISTUS?“<br />

Bei all dem, was manchmal befremdlich erscheint,<br />

durchaus fehlgeleitet sein mag, konnte Paulus ohne<br />

Überheblichkeit sagen, ja, die Gemeinde in Philippi<br />

nachdrücklich auffordern:<br />

„Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf<br />

diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt.“<br />

(Phil 3,17)<br />

Ebenso weist er auf das eigentliche Vorbild hin: Christus<br />

und stellt heraus, dass jeder Gläubige ein ebensolches<br />

Vorbild sein kann und soll.<br />

„…ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden,<br />

indem ihr das Wort unter viel Drangsal aufgenommen habt<br />

mit Freude des Heiligen Geistes, so daß ihr Vorbilder geworden<br />

seid für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja.“<br />

(1.Thes1,6-7)<br />

Sinn und Zweck der Nachahmung<br />

bestand darin, das<br />

Wort Gottes auch unter<br />

Drangsal aufzunehmen.<br />

Gleichermaßen wird<br />

deutlich, dass menschliche<br />

Vorbilder – und seien es<br />

biblische Personen – niemals<br />

das eigentliche Vorbild Christus<br />

verdecken oder gar<br />

verdunkeln dürfen.<br />

Die Auswahl unserer Vorbilder<br />

besitzt einen entscheidenden<br />

Einfluß auf unser<br />

Denken, Handeln, letztendlich<br />

auf unsere gesamte<br />

persönliche und geistliche<br />

Entwicklung. Paulus ermutigt<br />

und ermahnt daher den<br />

jungen <strong>Timotheus</strong>:<br />

„Niemand verachte deine<br />

Jugend, vielmehr sei ein<br />

Vorbild der Gläubigen im<br />

Wort, im Wandel, in Liebe, im<br />

<strong>Glaube</strong>n, in Keuschheit! Bis ich<br />

komme, achte auf das Vorlesen,<br />

auf das Ermahnen, auf das<br />

Lehren!“ (1. Tim 4,12-13)<br />

Grundlegendes Auswahlkriterium<br />

des Apostels für<br />

Vorbilder lautet daher: Leiten<br />

uns unsere Vorbilder hin zur<br />

Schrift und damit zu Christus?<br />

Malt uns der Hebräerbrief im Kapitel 11 eine eindrucksvolle<br />

Liste biblischer Vorbilder vor Augen, gibt es auch<br />

durch die gesamte Kirchengeschichte hindurch immer<br />

wieder Männer und Frauen, welche in ihrer Zeit, aber<br />

auch über diese hinaus, uns Gläubigen als leuchtende<br />

Vorbilder des <strong>Glaube</strong>ns gelten können.<br />

An dieser Stelle darf und muß jedoch auch auf die<br />

religiöse Fehlentwicklung innerhalb der Kirchengeschichte<br />

hingewiesen werden: die Heiligenverehrung<br />

innerhalb der römisch-katholischen Kirche.<br />

Die Verkehrung des biblischen Prinzips der Nachahmung<br />

von Vorbildern hin zu einer schriftwidrigen<br />

Mittlerschaft zwischen besonders heiligen Menschen<br />

und Gott bzw. Verehrung von Menschen.<br />

Das Augsburger Bekenntnis stellt dazu in Übereinstimmung<br />

mit der Schrift fest:<br />

„Vom Heiligendienst wird von den Unseren so gelehrt, dass<br />

man der Heiligen gedenken soll, damit wir unseren<br />

<strong>Glaube</strong>n stärken, wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren<br />

und auch wie ihnen durch den <strong>Glaube</strong>n geholfen<br />

worden ist; außerdem soll man sich an ihren guten Werken<br />

ein Beispiel nehmen, ein jeder in seinem Beruf. Aus der<br />

Heiligen Schrift kann man aber nicht beweisen, daß man<br />

die Heiligen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen soll.<br />

„Denn es ist nur ein einziger Versöhner und Mittler gesetzt<br />

zwischen Gott und den Menschen, Jesus Christus" (1. Tim<br />

2,5). Er ist der einzige Heiland, der einzige Hohepriester,<br />

Gnadenstuhl und Fürsprecher vor Gott (Röm 8,34). Und<br />

er allein hat zugesagt, dass er unser Gebet erhören will.<br />

Nach der Heiligen Schrift ist das auch der höchste Gottesdienst,<br />

dass man diesen Jesus Christus in allen Nöten und<br />

Anliegen von Herzen sucht und anruft: „Wenn jemand<br />

sündigt, haben wir einen Fürsprecher bei Gott, der gerecht<br />

ist, Jesus“ (1. Joh 2,1)“<br />

(Augsburger Bekenntnis, aus Artikel 21)<br />

Fast jeder zweite Satz des Hebräerbriefes Kapitel 11<br />

beginnt mit: „Durch den <strong>Glaube</strong>n…“. Gott aber ist es,<br />

der den <strong>Glaube</strong>n in dem Menschen wirkt (Eph 2,8; Hebr<br />

12,2). Damit bezeugt die Schrift, dass es der von Gott<br />

gewirkte <strong>Glaube</strong> ist, der uns Menschen zu den Werken<br />

des <strong>Glaube</strong>ns befähigt.<br />

George Whitefield<br />

Ein wenig beachtetes <strong>Glaube</strong>nsvorbild der jüngeren<br />

Kirchengeschichte ist George Whitefield.<br />

Geboren am 16. Dezember 1714 in Gloucester, Großbritannien,<br />

in bescheidenen Verhältnissen. Seine erste<br />

Predigt als ordinierter Prediger der anglikanischen<br />

Kirche hielt er mit 22 Jahren.<br />

Am 30. Sept. 1770 – noch keine 56 Jahre alt – starb<br />

Whitefield, nachdem er noch einen Tag vorher – auf<br />

einem großen Weinfaß stehend – mit letzter Kraft<br />

gepredigt hatte. Letztmalig legte er den Hörern die Frage<br />

vor: „Kommt ein Mensch in den Himmel durch Werke?“<br />

Und er antwortete: „Geradeso könnte ich daran denken,<br />

an einem Seil von Sand zum Mond zu klettern.“<br />

John Wesley verglich den Predigtdienst Whitefields in<br />

seiner Grabrede mit dem der Apostel. Er predigte<br />

regelmäßig vor zehntausenden Menschen.<br />

Glaubwürdige Zeitzeugen aus Großbritannien und<br />

Amerika bezeugten, daß durch ihn tausende Menschen<br />

14 I <strong>Timotheus</strong>


„DIE BOTSCHAFT<br />

WHITEFIELDS,<br />

DAS EVANGELIUM,<br />

WAR DIE LEHRE DER GNADE.<br />

DIESE LEHRE BESAGT,<br />

DASS DIE ERRETTUNG<br />

NICHT AN EIGENSCHAFTEN,<br />

TATEN ODER WOLLEN<br />

DER ERLÖSTEN,<br />

SONDERN AN<br />

DER GNADE GOTTES<br />

LIEGT.“<br />

zum <strong>Glaube</strong>n kamen und sich von ihren Sünden<br />

abwandten.<br />

Die Botschaft Whitefields, das Evangelium, war die<br />

Lehre der Gnade (Doctrines of Grace). Diese Lehre<br />

besagt, dass die Errettung nicht an Eigenschaften, Taten<br />

oder Wollen der Erlösten, sondern an der Gnade Gottes<br />

liegt.<br />

Charles Spurgeon erzählte einmal, wie George Whitefield,<br />

„…der große Evangelist des 18. Jahrhunderts, von<br />

einer Gruppe von Kritikern verfolgt wurde, die sich ,Hellfire<br />

Club’ nannten. Wenn Whitefield unter freiem Himmel<br />

predigte, stand diese kleine Gruppe an der Seite und äffte<br />

ihn nach. Sie glaubten kein Wort von dem, was er sagte.<br />

Der Anführer trug den Namen Thorpe. Eines Tages, als<br />

Thorpe vor seinen Kumpanen Whitefield nachäffte, seine<br />

Predigt mit brillanter Genauigkeit wiedergab und auch<br />

seinen Tonfall und Mimik perfekt nachahmte, war er<br />

plötzlich selbst so getroffen, dass er sich setzen musste und<br />

sich auf der Stelle bekehrte.“<br />

<strong>Glaube</strong>nsvorbilder wie George Whitefield machen Mut<br />

in Zeiten der Anfechtung, können Zuversicht geben, da<br />

in deren Leben Gottes Handeln am und mit dem<br />

Menschen aufgezeigt wird. Vorbilder im <strong>Glaube</strong>n<br />

fordern uns jedoch auch heraus.<br />

Der Autor des Hebräerbriefes schreibt im Kapitel 13:<br />

„Erinnert euch immer wieder an die, die einst die Verantwortung<br />

für eure Gemeinde trugen und euch die Botschaft<br />

Gottes verkündeten. Haltet euch vor Augen, wie sie Gott bis<br />

ans Ende ihres Lebens vertrauten, und nehmt euch ihren<br />

<strong>Glaube</strong>n zum Vorbild.“ (Hebr 13,7)<br />

<strong>Glaube</strong>nsvorbilder bleiben dabei immer auch sündhafte<br />

und damit fehlbare Menschen. Dies kann und darf<br />

Trost, wenn auch keine Entschuldigung für uns Gläubige<br />

sein.<br />

1 12 bis 21 Tage alte Säuglinge ahmen Gesten eines Erwachsenen nach »<br />

Lippen spitzen, Mund öffnen, Zunge herausstrecken. (Meltzoff und<br />

Moore, 1977 und 1983)<br />

2 “Theorie des sozialen Lernens“ (A. Bandura & R. H. Walters<br />

(Social Learning and Personality Development, 1963)<br />

<strong>Timotheus</strong> I 15


»Und sogleich<br />

rief der Vater<br />

des Knaben mit<br />

Tränen und sprach:<br />

Ich glaube,<br />

Herr; hilf mir,<br />

[loszukommen]<br />

von meinem<br />

Unglauben!«<br />

Markus 9,24<br />

s ist nicht genug, lehrmäßig richtige<br />

Überzeugungen vom christlichen<br />

<strong>Glaube</strong>n zu besitzen. Du kannst so<br />

konservativ sein, dass es staubt und<br />

gleichzeitig mit einem beschämenden<br />

und von Zweifel durchsetzten <strong>Glaube</strong>n<br />

leben. 1 Zu einem gesunden geistlichen<br />

Leben gehört ein lebendiger <strong>Glaube</strong>. Daher prüfe dich,<br />

wie es um deinen <strong>Glaube</strong>n steht!<br />

Der Vater eines besessenen Knaben bemühte sich<br />

leidenschaftlich um die Heilung seines Sohnes. Aus<br />

diesem Grund bat er den Herrn: „wenn du etwas kannst,<br />

so erbarme dich über uns und hilf uns!“ Der Aufschrei<br />

„Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von<br />

meinem Unglauben!“ war seine Reaktion auf die Aussage<br />

Jesu, dass alles dem möglich sei, der glaubt. Der Herr<br />

hat nicht sofort den Sohn geheilt, sondern sich zuerst<br />

mit dem Vater beschäftigt. Die Macht für die Heilung<br />

des Sohnes war in der Person Jesus Christus da, aber der<br />

<strong>Glaube</strong> daran mangelte bei dem Vater.<br />

Der Aufschrei des Vaters brachte einen inneren Kampf<br />

nach außen hin zum Ausdruck. Eine augenblickliche<br />

Auseinandersetzung mit dem Unglauben fand in seinem<br />

Herzen statt. Dabei lagen die Gegensätze <strong>Glaube</strong>


und Unglaube sehr nah beieinander: Der Vater glaubte<br />

tatsächlich, aber sein unvollkommener <strong>Glaube</strong> war<br />

durchsetzt von Zweifel. Diese alte Geschichte wiederholt<br />

sich häufig – wahrscheinlich auch in deinem Leben.<br />

Du möchtest beispielsweise einfältig auf Gottes Verheißungen<br />

vertrauen, aber gleichzeitig schleichen Bedenken<br />

und Zweifel in dein Herz und ersticken nahezu<br />

deinen <strong>Glaube</strong>n. Zweifel im geistlichen Leben sind eine<br />

Plage, die es zu bekämpfen gilt.<br />

Der Vater sah, dass er die Forderung des Herrn nicht<br />

vollständig erfüllen konnte. Daher hat er sich in seiner<br />

Hilflosigkeit an den Herrn gewandt und rief: „hilf mir,<br />

[loszukommen] von meinem Unglauben!“ Er hat seinen<br />

mangelnden <strong>Glaube</strong>n nicht einfach hingenommen. Die<br />

„ER HAT SEINEN<br />

MANGELNDEN<br />

GLAUBEN NICHT<br />

EINFACH<br />

HINGENOMMEN“<br />

Befreiung vom Unglauben war sein starkes Anliegen,<br />

um die Heilung seines Sohnes sicherzustellen. In Situationen<br />

der Verzweiflung ist der Herr allein die richtige<br />

Zuflucht. Wenn Zweifel deinen <strong>Glaube</strong>n durchdringen,<br />

bete zu Gott; bete ohne Unterlass!<br />

Bemerkenswert ist, dass der Vater weder sich selbst noch<br />

den Herrn in Bezug auf seinen wahren <strong>Glaube</strong>nszustand<br />

getäuscht hat. Aufrichtig hat er bekannt, wie es um<br />

seinen <strong>Glaube</strong>n stand. Der ehrliche Umgang mit dem<br />

eigenen <strong>Glaube</strong>nszustand ist wichtig, um nicht im<br />

Selbstbetrug zu leben. Spätestens in schweren<br />

Prüfungen wirst du allerdings erkennen müssen, wie es<br />

um deinen <strong>Glaube</strong>n steht. Im Falle eines Schönwetterglaubens<br />

wirst du einen tiefgründigen <strong>Glaube</strong>n ‚per<br />

Knopfdruck’ nicht herbeiführen können. Daher sei<br />

immer ehrlich im Umgang mit deinem <strong>Glaube</strong>n! Begehre<br />

einen festen <strong>Glaube</strong>n!<br />

Im Alten Testament forderte Gideon von Gott Zeichen<br />

als Bestätigung für den Sieg Israels über eine scheinbare<br />

Übermacht. Zuvor gab Gott ihm die Verheißung: „Weil<br />

ich mit dir sein will, wirst du die Midianiter schlagen wie<br />

einen einzigen Mann!“ (Richter 6,16). Gideon hatte<br />

Zweifel. John MacArthur weist darauf hin, dass Gott<br />

Gideon an keiner Stelle tadelte, sondern sein Erbarmen<br />

zeigte, indem er das gab, was Gideon in seiner Unzulänglichkeit<br />

bat. 2 Wenn Zweifel deinen <strong>Glaube</strong>n durchdringen,<br />

so darfst du dich an Gott wenden. Er wird sich<br />

erbarmen.<br />

Lieber Leser, möglicherweise gehst du derzeit durch ein<br />

tiefes und dunkles Tal. Du kannst nicht absehen, wie<br />

lange du noch in diesem Tal zu gehen hast. Gerne<br />

würdest du aufwärtsführende Wege nehmen, um auf<br />

Hügel zu gelangen. Diese Wege sind allerdings nicht in<br />

Sicht. Du wünschst dir eine weitreichende Perspektive,<br />

aber sie bleibt dir verwehrt. Krankheit, Schwierigkeiten<br />

im Beruf, Ehe oder Familie machen dir zu schaffen und<br />

verdunkeln dir den Blick. Tief in deinem Inneren sehnst<br />

du dich nach Ruhe und Frieden. In deinem elenden<br />

Zustand willst du alles einfach in Gottes Hand legen<br />

und alles auch dort lassen, aber du schaffst es nicht, im<br />

einfältigen Vertrauen auf Gott zu leben. Bitte den Herrn<br />

um Hilfe, von deinem Unglauben loszukommen!<br />

Es mag jedoch sein, dass über deinem Leben die Sonne<br />

scheint. Es läuft alles wie geplant. Du gehst stets mit<br />

aufrechtem Gang und schnellen Schritten auf einem<br />

Erfolgsweg. Neuen Herausforderungen stellst du dich<br />

gerne. Je größer die Herausforderung, desto größer kann<br />

der erzielte Erfolg sein. Pflichten und Aufgaben erledigst<br />

du mit Leichtigkeit und übertriffst dabei oft die Erwartungen<br />

deiner Mitmenschen. An Lob und Anerkennung<br />

mangelt es nicht. Gesundes Selbstbewusstsein, Disziplin<br />

und Freundlichkeit zeichnen deinen Charakter aus und<br />

verschaffen dir Zugang zu nahezu allen Menschen.<br />

Rückschläge und Enttäuschungen gibt es gelegentlich<br />

auch, aber diese kannst du schnell und leicht einstecken,<br />

denn es gilt, den nächsten Erfolg zu sichern. Menschen<br />

mit einem bedrückten Herzen kannst du nicht wirklich<br />

verstehen: Sie sollen auf den Herrn vertrauen, ist deine<br />

Mahnung, und nicht im Sumpf der Verzagtheit untergehen.<br />

Ach, Mensch, dein Erfolgsweg kann schon bald zu<br />

Ende sein und was zählt dann? Du bildest dir möglicherweise<br />

ein, völlig dem Herrn zu vertrauen, aber in Wirklichkeit<br />

ist dein <strong>Glaube</strong> wie eine leere Hülse. Im Kern<br />

deines Wesens dominieren Eigenwille und Unglaube.<br />

Deine großen Werke verrichtest du nicht im wahren<br />

<strong>Glaube</strong>n, sondern mit dem Wunsch, Anerkennung zu<br />

bekommen. Bitte den Herrn um Hilfe, von deinem<br />

Unglauben loszukommen!<br />

1 William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, Seite 1099,<br />

CLV, 1997.<br />

„BITTE DEN HERRN<br />

UM HILFE, VON<br />

DEINEM<br />

UNGLAUBEN<br />

LOSZUKOMMEN!“<br />

2 John MacArthur, Studienbibel, Seite 368, CLV, 2004<br />

<strong>Timotheus</strong> I 17


»Es ist aber<br />

der <strong>Glaube</strong> ein<br />

Beharren<br />

auf dem,<br />

was man hofft,<br />

eine Überzeugung<br />

vonTatsachen,<br />

die man<br />

nicht sieht«<br />

Hebräer 11,1<br />

In allen Religionen ist der <strong>Glaube</strong> ein wesentlicher<br />

Bestandteil. Meistens geht dieser Begriff mit der<br />

Bedeutung „Für wahr halten“ einiger bestimmter<br />

Lehren einher. Es ist daher wichtig, den wahren<br />

<strong>Glaube</strong>n von dem der Religionen abzugrenzen.<br />

Dazu muss der Begriff in der Bibel untersucht<br />

werden, um festzustellen, was für eine Bedeutung<br />

die Bibel diesem Wort gibt, denn nur diese Bedeutung<br />

ist die Rechte und nur dieser <strong>Glaube</strong> biblisch.<br />

Das Kapitel 11 im Hebräerbrief zählt alttestamentliche<br />

Heilige auf, die in ihrem Leben hinsichtlich ihres<br />

<strong>Glaube</strong>ns ein gutes Zeugnis erhalten haben. Ihr <strong>Glaube</strong><br />

war ein rechter <strong>Glaube</strong>, ihr <strong>Glaube</strong> war ein biblischer<br />

<strong>Glaube</strong>, den Gott fordert. Ihr <strong>Glaube</strong> war mehr als nur<br />

ein „Für wahr halten“ bestimmter Lehren wie in den<br />

Religionen, er war wirksam und lebendig in ihrem<br />

Leben. Oft war er so stark, dass Gott sich auf außergewöhnliche<br />

Weise zu diesen <strong>Glaube</strong>nden stellte.<br />

Der Vers 1 ist eine Beschreibung des <strong>Glaube</strong>ns, den die<br />

<strong>Glaube</strong>nshelden in diesem Kapitel hatten. Es sind zwei<br />

Merkmale, die ein biblischer <strong>Glaube</strong> aufweist. Zum<br />

einen ist es ein „...Beharren auf dem, was man hofft...“<br />

und zum anderen eine „...Überzeugung von Tatsachen,<br />

die man nicht sieht...“. Diese Eigenschaften haben alle


Frauen und Männer in diesem Kapitel gehabt. Die einen<br />

mehr, die anderen weniger, aber alle besaßen sie. Es<br />

heißt von ihnen, dass sie durch den oben erwähnten<br />

<strong>Glaube</strong>n ein gutes Zeugnis erhielten.<br />

Um diesen Vers zu verstehen, muss man zunächst<br />

herausfinden, was der genaue Sinngehalt der Worte<br />

<strong>Glaube</strong>, Beharren und Überzeugung vom Griechischen<br />

her ist.<br />

Das hier im Griechischen verwendete Wort für <strong>Glaube</strong><br />

ist pistis. Dieses Wort kann im Deutschen verschieden<br />

wiedergegeben werden: Treue, Zuverlässigkeit, <strong>Glaube</strong>,<br />

Vertrauen, Anvertrauen, Überzeugen und Echt sind<br />

einige davon. Jemand hat den<br />

Sinn des Wortes <strong>Glaube</strong> wie<br />

folgt zusammengefasst: „ein<br />

sich anvertrauen an eine Person,<br />

von der man völlig überzeugt<br />

ist, dass sie treu ist“ 1 . Dies ist<br />

eine sehr treffende Formulierung,<br />

die sehr gut im Verhalten<br />

der Gläubigen in diesem<br />

Kapitel zum Ausdruck<br />

kommt. Von Sara heißt es<br />

beispielsweise, dass sie „durch<br />

<strong>Glaube</strong>n Kraft empfing zur<br />

Gründung einer Nachkommenschaft<br />

trotz ihres Alters, weil sie<br />

den für treu achtete, der es<br />

verheißen hatte“ (V 11). Sie hat<br />

sich Gott anvertraut, weil sie<br />

überzeugt war, dass Gott das,<br />

was er verheißen hat, bezüglich<br />

der Nachkommenschaft<br />

auch treu erfüllen würde. So<br />

hat Gott ihr Vertrauen auf<br />

seine Treue belohnt. Gott ist<br />

absolut zuverlässig.<br />

Das hier im Griechischen<br />

verwendete Wort für Beharren<br />

ist hypostasis. Es ist aus zwei<br />

Worten zusammengesetzt. Das<br />

eine ist hypo, was unten bedeutet.<br />

Das andere ist hystemi, was<br />

stellen oder stehen bedeutet. Es heißt zusammengesetzt<br />

Existenzgrundlage, Wirklichkeit und Wesen 2 . Viele<br />

deutsche Übersetzungen verwenden für dieses Wort<br />

Verwirklichung, Wesen und Zuversicht. Der Bibelausleger<br />

Fruchtenbaum formuliert in diesem Zusammenhang<br />

sehr treffend: „<strong>Glaube</strong> ist der Extrakt einer zukünftigen<br />

Realität“ 3 . Es ist eine Garantie, dass die Verheißungen<br />

Gottes in meinem Leben in Zukunft Realität<br />

werden. An dieser Stelle kann ein zweites Mal auf Sara<br />

geblickt werden. Die Frau war sehr alt, als sie die Verheißung<br />

zur Nachkommenschaft erhalten hatte. Die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Schwangerschaft in so einem hohen<br />

Alter war sehr gering. Sie hatte allen Grund an der<br />

Verheißung, einen Sohn zu gebären, zu verzweifeln,<br />

denn die Jahre eilten, aber nichts geschah.<br />

„IST UNSER<br />

GLAUBE<br />

SO VON<br />

VERTRAUEN<br />

UND<br />

ZUVERSICHT<br />

GOTT<br />

GEGENÜBER<br />

GEPRÄGT,<br />

DASS GOTTES<br />

WIRKEN IN<br />

UNSEREM<br />

LEBEN<br />

SICHTBAR<br />

WIRD?“<br />

Stattdessen beharrte sie, war guter Zuversicht und<br />

verwirklichte die Verheißung, die Gott ihr gegeben hatte<br />

durch <strong>Glaube</strong>n. Sie wusste, dass körperliche Hindernisse<br />

für Gott keine Barriere darstellen, seine Zusagen zu<br />

erfüllen.<br />

Das hier im Griechischen verwendete Wort für Überzeugung<br />

ist elengchos. Es kann mit Überführung, Überzeugung<br />

oder Beweis übersetzt werden. Der <strong>Glaube</strong> ist<br />

überzeugt von Tatsachen, die er nicht sieht. Das Prinzip<br />

des <strong>Glaube</strong>ns versichert den Gläubigen, dass das<br />

Unsichtbare wahrhaftig ist. An dieser Stelle kann ein<br />

drittes Mal auf Sara geblickt werden. In ihrer aussichtslosen<br />

Situation gab es in der Welt keine Hilfe, die ihr<br />

geboten werden könnte, um<br />

ihren verstorbenen Mutterleib<br />

zum Leben zu erwecken.<br />

Wenn etwas abgestorben ist,<br />

besteht keine Option das Tote<br />

zum Leben zu erwecken. Sara<br />

war überzeugt von der Tatsache,<br />

dass Gott existiert und das<br />

menschlich Unmögliche<br />

schaffen kann. Sie war<br />

überzeugt von Gott und<br />

seinem Wirken und wurde<br />

darin nicht enttäuscht. Fruchtenbaum<br />

schreibt dazu: „Der<br />

<strong>Glaube</strong> liefert die Gewissheit,<br />

dass die andere, unsichtbare<br />

Welt tatsächlich existiert“ 4 .<br />

An dieser Stelle ist es<br />

angebracht, sich die Frage zu<br />

stellen: „In wieweit ist dieser in<br />

Hebräer 11 beschriebene<br />

<strong>Glaube</strong> bei mir vorhanden?“.<br />

Sara hat sich Gott anvertraut,<br />

da sie von seiner Treue zu<br />

seinem eigenen Wort<br />

überzeugt war. Sie hatte<br />

Zuversicht, dass Gott seine<br />

Verheißungen in ihrem Leben<br />

verwirklicht und sie lieferte<br />

durch ihren <strong>Glaube</strong>n in ihrem<br />

Leben den Beweis, dass der<br />

unsichtbare Gott real ist und in unser Leben hinein<br />

wirkt. Ihr <strong>Glaube</strong> kam in ihrem Leben praktisch zum<br />

Ausdruck. Ist unser <strong>Glaube</strong> so von Vertrauen und<br />

Zuversicht Gott gegenüber geprägt, dass Gottes Wirken<br />

in unserem Leben sichtbar wird? Wenn nicht, dann ist<br />

unser <strong>Glaube</strong> ein bloßes „Für wahr halten“ einiger<br />

Lehren und entspricht dem <strong>Glaube</strong>n der Religionen.<br />

Dieser <strong>Glaube</strong> ist kein biblischer <strong>Glaube</strong>, da er nicht<br />

homogen ist mit dem <strong>Glaube</strong>n der Gläubigen in Hebräer<br />

11.<br />

1 K.H. Kauffmann, Hebräerbrief Teil 83<br />

2 Elberfelder Studienbibel, S. 2314<br />

3 Arnold Fruchtenbaum, Der Hebräerbrief, S.200<br />

4 Arnold Fruchtenbaum, Der Hebräerbrief, S. 201<br />

<strong>Timotheus</strong> I 19


uf die Frage „Was muss ich tun um gerettet zu werden?“<br />

hört man bei Evangelisationsveranstaltungen oft den<br />

Satz „Du musst nur glauben!“ oder „Alles, was du tun<br />

musst um gerettet zu werden, ist glauben!“. Die Bibel<br />

appelliert an die Verantwortlichkeit des Menschen auch<br />

in der Frage des <strong>Glaube</strong>ns. Doch viele Christen bleiben<br />

an diesem Punkt stehen. Es stimmt, dass ein Mensch,<br />

der nicht an Jesus Christus glaubt und infolgedessen<br />

verloren geht, selbst Schuld daran ist. Doch das ist nur<br />

die eine Seite der Medaille. Es ist sehr wichtig zu verstehen,<br />

dass der rettende <strong>Glaube</strong> an Jesus Christus, der eine<br />

Gabe des Heiligen Geistes ist (1. Kor. 12,9), niemals<br />

vom Menschen selbst ausgeht. In dieser Frage ist die<br />

Bibel deutlich und unmissverständlich. Wie Schade,<br />

dass der Aspekt der Souveränität und Gnade Gottes<br />

beim <strong>Glaube</strong>n an Christus in der evangelikalen Welt fast<br />

vollständig verschwunden ist.<br />

Der <strong>Glaube</strong> kommt nicht aus dir selbst. Jegliche<br />

Anstrengung aus eigener Kraft zu glauben, wird keine<br />

Errettung, kein Heil und keine bleibende Kraft in dir<br />

bewirken: „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den<br />

<strong>Glaube</strong>n, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es“<br />

(Epheser 2,8). <strong>Glaube</strong>n ist untrennbar mit Gnade<br />

verbunden. Der rettende <strong>Glaube</strong> wird aus Gnaden<br />

verliehen. Jemand der an Christus glaubt, hat die


unwiderstehliche Gnade Gottes erfahren: „Denn euch<br />

wurde, was Christus betrifft, die Gnade verliehen, nicht<br />

nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu<br />

leiden“ (Philipper 1,29). Eine „Errettung“ ohne das<br />

aktive Handeln Gottes ist keine Errettung, sondern nur<br />

ein trüber Schatten, der den Anschein einer Bekehrung<br />

hat: „Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine<br />

große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn“<br />

(Apg. 11,21). Weil Jesus Christus selbst der Anfänger<br />

und Vollender des <strong>Glaube</strong>ns ist, wird er einen wirklich<br />

wiedergeborenen Menschen bewahren. Ein <strong>Glaube</strong>, der<br />

aus einer Selbsttäuschung und auf Selbstvertrauen<br />

beruht, wird dagegen verschwinden und niemals zum<br />

Ziel führen. Wir können den Kampf des <strong>Glaube</strong>ns nur<br />

bestehen, indem wir allein auf Christus schauen, „den<br />

Anfänger und Vollender des <strong>Glaube</strong>ns, der um der vor ihm<br />

liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die<br />

Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des<br />

Thrones Gottes gesetzt hat“ (Hebräer 12,2).<br />

Auf Golgatha sehen wir eindrucksvoll, wie Gott in<br />

einem elenden Sünder den <strong>Glaube</strong>n bewirkt. Dort hing<br />

Jesus am rauen Holz, das Lamm Gottes, das keine Sünde<br />

kannte, zwischen zwei Schwerverbrechern. Beide<br />

Übeltäter verspotteten Jesus anfangs (Mt 27,44; Mk<br />

15,32). Beide waren zurecht für ihre Taten verurteilt<br />

worden und beide sahen in unserem teuren Herrn Jesus<br />

einen Versager, den sie selbst in ihrer letzten Stunde<br />

verschmähten. Es ist die Lehre von der bedingungslosen<br />

Gnade Gottes, die <strong>Glaube</strong>n an Jesus bewirkt. Es ist die<br />

vollkommene Souveränität Gottes und seine unendliche<br />

Liebe, die alle Vorstellung übersteigt. Es ist das Handeln<br />

Gottes und die Unfähigkeit des Menschen, die uns im<br />

folgenden eindrucksvoll präsentiert werden. Als der eine<br />

Übeltäter wieder seinen Hohn über Christus ergoss,<br />

erwiderte der andere, der eben noch gespottet hatte:<br />

„Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen<br />

Gericht bist? Und wir gerechterweise, denn wir empfangen,<br />

was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes<br />

getan! Und er sprach zu Jesus: Herr gedenke an mich, wenn<br />

du in deiner Königsherrschaft kommst“ (Lukas 23, 40-42).<br />

Mit dieser Aussage bekannte der Schächer seine Schuld<br />

und bewies zugleich seinen <strong>Glaube</strong>n an Christus, indem<br />

er erkannte, dass Jesus unschuldig am Kreuz hing und<br />

sein Vertrauen ganz auf den Herrn setzte. Der Schächer<br />

am Kreuz war davon überzeugt, dass Jesus nach seinem<br />

Tod Herr eines zukünftigen Königreichs sein würde.<br />

Deshalb wissen wir, dass dieser Übeltäter in Jesus den<br />

Sohn Gottes sah und sich infolgedessen an ihn als<br />

solchen wandte.<br />

In seiner klaren Auslegung dieser Begebenheit schreibt<br />

J.C. Ryle in seinem Buch „Seid heilig!“ (OT: Holiness):<br />

„Wir haben kein Recht zu sagen, dass dieser Übeltäter<br />

schlechter war als sein Geselle. Dafür gibt es keinen Beweis.<br />

Es ist klar: Beide waren böse Menschen; beide erhielten den<br />

angemessenen Lohn für ihre Taten; beide hingen neben<br />

unserem Herrn Jesus Christus; beide hörten ihn für seine<br />

Mörder beten; beide sahen ihn geduldig leiden. Aber<br />

während der eine Buße tat, blieb der andere verhärtet;<br />

während der eine anfing zu beten, schimpfte der andere<br />

„WÄHREND<br />

DER<br />

EINE BUßE TAT,<br />

BLIEB<br />

DER ANDERE<br />

VERHÄRTET;<br />

WÄHREND DER<br />

EINE ANFING<br />

ZU BETEN,<br />

SCHIMPFTE<br />

DER ANDERE<br />

WEITER“<br />

weiter; während der eine sich in seinen letzten Stunden<br />

bekehrte, starb der andere als ein schlechter Mensch, so wie<br />

er gelebt hatte; während der eine ins Paradies genommen<br />

wurde, ging der andere an seinen Ort – den Ort des Teufels<br />

und seiner Engel.“ 1<br />

Du wendest vielleicht ein, dass es ungerecht sei. Der eine<br />

hatte Gnade erfahren, der andere nicht. Wir müssen<br />

diesen Einwand aus einer anderen Perspektive betrachten.<br />

Es wäre vollkommen gerecht, wenn beide Übeltäter<br />

in die Hölle kämen. Dass einer gerettet wurde ist nicht<br />

etwa Ungerechtigkeit, sondern die Gnade Gottes.<br />

Ergreife Christus dann, wenn es dir möglich ist.<br />

Verschiebe es nicht auf morgen oder das Sterbebett,<br />

denn du kannst nicht dann <strong>Glaube</strong>n wann und wie du<br />

es willst. Wenn dein Herz nach Jesus verlangt und du<br />

bereit bist, ihm zu folgen, dann zögere nicht.<br />

Es stimmt, „du musst nur glauben!“, aber der <strong>Glaube</strong> ist<br />

Gnade, sei dir dessen bewusst. Das Evangelium ist kein<br />

abrufbarer Service, den du in Anspruch nehmen kannst<br />

wann es dir gefällt, das Evangelium wird dich frei<br />

machen wenn es IHM gefällt. „Der Wind weht, wo er<br />

will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher<br />

er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist<br />

geboren ist.“ (Johannes 3, 8)<br />

1 J.C. Ryle, Seid heilig!, Seite 273, 3L Verlag, 2005.<br />

<strong>Timotheus</strong> I 21


zähl uns etwas über den Titel „Mein<br />

Leben als Volltreffer“ (siehe S. 25)!<br />

Die Idee von „MLaV“ (OT: Crazy Love)<br />

hat mit unserer Beziehung zu Gott zu<br />

tun. Mein ganzes Leben lang hörte ich<br />

die Menschen sagen: „Gott liebt dich.“<br />

Wahrscheinlich ist das die stärkste<br />

Aussage, die man machen kann, wenn man sagt, dass der<br />

ewige Schöpfer dieses Universums in mich verliebt ist.<br />

Darauf sollte von uns Gläubigen eine Reaktion erfolgen<br />

– eine intensive Reaktion auf diese Liebe. Hast du<br />

wirklich verstanden, was Gott für dich getan hat? Wenn<br />

ja, warum ist dann deine Antwort so lauwarm?<br />

Du hast mit deiner Predigt etwas ausgelöst, was nach<br />

Veränderung in der Gemeinde ruft. Worin unterscheidet<br />

sich deine Botschaft und Vorgehensweise?<br />

Als Pastor höre ich oft, wie Leiter dieser Bewegung<br />

darüber reden, was mit der Gemeinde nicht stimmt.<br />

Das wirkt manchmal so, als ob er die Gemeinde nicht<br />

liebt. Ich bin zuallererst Pastor, und ich versuche, eine<br />

Lösung oder ein Modellbeispiel anzubieten, wie die<br />

Gemeinde aussehen sollte. Ich lese in der Schrift und<br />

sehe, wie die Gemeinde in ihrer ursprünglichsten Form<br />

aussah, und ich versuche, das in meiner eigenen<br />

Gemeinde wiederherzustellen. Ich denke mir nichts<br />

Neues aus. Ich rufe die Menschen auf, zu dem zurückzugehen,<br />

was einmal war. Ich mache die Gemeinde nicht<br />

schlecht. Ich liebe sie.<br />

Was meinst du? Warum geben so viele Christen der<br />

Gemeinde die Schuld für ihr eigenes Versagen?<br />

Wir neigen alle dazu, unser Verhalten zu rechtfertigen.<br />

Wenn wir nicht so leben, wie Gott es möchte, ist es das<br />

Einfachste, jemanden oder etwas anderes dafür verantwortlich<br />

zu machen. Das geschieht nicht nur in der<br />

Gemeinde. Man kann es überall beobachten. Die Leute<br />

schieben es auf ihre Eltern, auf eine hormonelle Unausgeglichenheit<br />

– was auch immer –, anstatt auf sich selbst<br />

zu sehen und sich durch den Heiligen Geist verändern<br />

zu lassen. Das Gleiche geschieht in der Gemeinde. Jeder<br />

von uns, der den Heiligen Geist hat, hat auch das Potenzial,<br />

ein Leben zu leben, das diese Art „crazy love“ widerspiegelt.<br />

Aber es ist einfacher, nicht so zu leben und<br />

jemand anders verantwortlich zu machen.<br />

Du sprichst davon, an Gott zu glauben, ohne die<br />

leiseste Ahnung zu haben, wer er überhaupt ist. Wie<br />

ist das als Christ möglich?<br />

Weil so wenig über Gott selbst gelehrt wird, wollen die<br />

meisten Menschen nur wissen, was Gott für sie tun<br />

kann, und haben aber nicht den Wunsch, ihn selbst<br />

kennenzulernen. Wenn wir den Menschen das Evangelium<br />

vorstellen, versuchen wir eine Frage zu beantworten:<br />

Wie werde ich vor der Hölle bewahrt? Wenn diese Frage<br />

beantwortet ist, stellen wir keine weiteren Fragen mehr<br />

über Gott selbst. Obwohl die Gemeinde so besorgt um<br />

ihre Neubekehrten ist, nimmt man sich nicht die Zeit,<br />

dem Menschen das vollständige Bild von Gott darzustellen.<br />

Wir versuchen nicht, tief in der Wahrheit Gottes zu<br />

graben. Wir müssen die Eigenschaften Gottes kennenlernen,<br />

bevor wir wissen können, wie er ist.<br />

Was ist eine „gebende Gemeinde“? Wie praktizierst<br />

du das in deiner eigenen Gemeinde? Warum denkst<br />

du, ist es für die Gemeinde wichtig, an diesen Punkt<br />

zu gelangen?<br />

In meinen Augen<br />

war das für unsere<br />

Gemeinde die<br />

großartigste Sache.<br />

Ich sehe in meinem<br />

eigenen Leben so oft,<br />

wie Gott sich<br />

erweist, wenn ich<br />

gebe. In der Gemeinde<br />

gaben wir nicht in<br />

der Weise, wie ich es<br />

persönlich tat. Ich<br />

fragte dann immer:<br />

Gott, wirst du es in<br />

meiner Gemeinde<br />

schaffen? Ich wollte<br />

die Botschaft „Liebe<br />

deinen Nächsten wie<br />

dich selbst“ in die<br />

Tat umsetzen. Es war<br />

ein Ausprobieren<br />

und auch ein<br />

<strong>Glaube</strong>nsschritt. Die<br />

Cornerstone Community<br />

Church gibt<br />

55 Prozent von<br />

allem, was wir<br />

einnehmen, und<br />

unser Zustand ist<br />

gesünder als je zuvor.<br />

Wir verpflichteten<br />

uns, umgerechnet ca.<br />

770.000 Euro an<br />

Children’s Hunger<br />

Fund (eine Stiftung<br />

für hungernde<br />

Kinder) zu spenden,<br />

und bezahlten alle<br />

drei Monate etwas<br />

über 190.000 Euro.<br />

Während der<br />

Sommerzeit waren<br />

unsere Mittel knapp.<br />

Ich dachte: „Wo<br />

sollen wir nur das<br />

Geld für Children’s<br />

Hunger Fund<br />

hernehmen? Ich<br />

machte während des<br />

Opfers keinen<br />

Aufruf und erwähnte die Situation auch nicht unserer<br />

Gemeinde gegenüber. An diesem Sonntag waren im<br />

Opfer etwa 770 Euro mehr als vereinbart. Gott sagte:<br />

„Genau das sollt ihr tun.“ Und das war die unmittelbare<br />

Bestätigung dafür. Das baut den <strong>Glaube</strong>n der Leute auf,<br />

und unsere Gemeinde sah die Hand Gottes auf dieser<br />

Angelegenheit. Deshalb denke ich, ist es so großartig,<br />

eine gebende Gemeinde zu sein.<br />

„ICH<br />

RUFE<br />

DIE<br />

MENSCHEN<br />

AUF,<br />

ZU DEM<br />

ZURÜCK-<br />

ZUGEHEN,<br />

WAS<br />

EINMAL<br />

WAR.“<br />

<strong>Timotheus</strong> I 23


Es liegt so eine Dringlichkeit in deiner Botschaft.<br />

Wie kommt das?<br />

Ich denke, von zwei Dingen. Zum einen habe ich fast<br />

jede Woche eine Beerdigung. Dabei handelt es sich oft<br />

um Menschen, die jünger sind als ich, und so viele<br />

sterben völlig unerwartet. Wenn ich dann den Schock<br />

ihrer Angehörigen sehe und begreife, dass Gott jederzeit<br />

unser Leben beenden kann, entsteht in mir eine gewisse<br />

Dringlichkeit. Der andere Grund ist meine Erziehung.<br />

Meine Mutter starb bei meiner Geburt. Meine Stiefmutter<br />

starb, als ich neun Jahre alt war. Mein Vater starb, als<br />

ich zwölf war. Ich lernte, dass es vielleicht kein Morgen<br />

geben würde. Ich möchte immer, dass das in meinen<br />

Predigten zur wichtigsten Botschaft wird, falls ich nicht<br />

mehr da sein werde, um eine weitere zu predigen. Diese<br />

Dringlichkeit entstand in mir durch meine Kindheit<br />

und dadurch, dass ich bei so vielen Beerdigungen war<br />

und so viele Freunde sterben sah. Ich kann nicht anders,<br />

als meine Botschaft dringlich zu machen.<br />

Du sprichst darüber, was es bedeutet, ein lauwarmer<br />

Christ zu sein. Du machst hier eine kühne Aussage,<br />

nämlich dass Kirchgänger, die „lauwarm“ sind, gar<br />

keine Christen sind, und wir sie nicht im Himmel<br />

sehen werden. Wie erklärst du das? Wo kommt bei<br />

dieser Aussage die Gnade ins Spiel?<br />

Ich erkläre das mit der Schriftstelle aus Offenbarung 3<br />

und sehe mir diese Passage ganz unvoreingenommen an.<br />

Gott sagt hier, dass er die Lauen aus seinem Mund<br />

ausspeien wird, und das ist ein drastischer Unterschied<br />

dazu, wenn Gott dich annimmt und im Himmel<br />

willkommen heißt. Die Lauwarmen müssen noch<br />

errettet werden. Wie können wir nur behaupten, dass<br />

ein lauer Christ errettet ist? Errettung hat nichts mit<br />

Leistung zu tun. Wenn ich wirklich errettet bin, dann<br />

werden meine Taten das dennoch zeigen. Im ganzen<br />

Neuen Testament wird der <strong>Glaube</strong> eines Menschen in<br />

seinen Taten sichtbar. Die Lehre des Neuen Testaments<br />

ist eindeutig. Wenn jemand Gott liebt, ihm aber nicht<br />

gehorcht, dann ist er ein Lügner und die Wahrheit ist<br />

nicht in ihm. Es ist nicht sehr beliebt, die Taten und die<br />

Errettung eines Menschen infrage zu stellen. Die Schrift<br />

lehrt uns auch, uns selbst zu prüfen und zu erkennen, ob<br />

wir wirklich im <strong>Glaube</strong>n stehen. Ich glaube zu hundert<br />

Prozent an die Gnade, dass ich nichts dazu beigetragen<br />

habe, und dass ich vollkommen errettet bin durch das<br />

Kreuz. Durch die Gnade Gottes glauben wir und<br />

werden wir errettet. Wenn jemand den Heiligen Geist in<br />

sich hat, dann bringt er auch Frucht und es wird kein<br />

lauwarmes Leben geben.<br />

Sag uns etwas über das Kapitel „Des Lebens Bestes<br />

kommt erst“.<br />

Es geht hier nur um den Himmel. Hebräer 11 ist voll<br />

von Märtyrern, die erst hinterher die Erfüllung erlebten.<br />

Die Schrift spricht von dem Leben, das nach diesem<br />

kommt. Wir sollen uns Schätze im Himmel sammeln.<br />

Warum sollten wir uns hier auf der Erde Schätze anhäufen?<br />

Das ist eine Frage des <strong>Glaube</strong>ns. Viele Christen<br />

sagen: „Ich glaube an den Himmel.“ Aber ihr Verhalten<br />

beweist, dass sie es doch nicht tun. Wenn wir wirklich<br />

beweist, dass sie es doch nicht tun. Wenn wir wirklich<br />

glauben, dass wir eine Ewigkeit voller Belohnungen vor<br />

uns haben, wenn wir Dinge auf dieser Erde aufgeben,<br />

dann ist es doch das Einzige, das wirklich einen Sinn<br />

ergibt.<br />

„WIR SIND<br />

DARAUF<br />

EINGESTELLT,<br />

BOTSCHAFTEN<br />

ZU HÖREN,<br />

OHNE DARAUF<br />

ZU REAGIEREN.“<br />

In einem Kapitel schreibst du: „Wage es, dir vorzustellen,<br />

was es für dich bedeutet, wenn du die Worte<br />

Jesu ernst nimmst.“ Was meinst du damit? Warum<br />

denkst du, dass so viele Christen diese Herausforderung<br />

ablehnen würden?<br />

Wir sind darauf eingestellt, Botschaften zu hören, ohne<br />

darauf zu reagieren. Predigten sind zur christlichen<br />

Unterhaltung geworden. Wir gehen in die Gemeinde,<br />

um eine ausgefeilte Predigt und einen überführenden<br />

Gedanken zu hören. Wir sind darauf trainiert zu<br />

glauben, dass unser Job erledigt ist, sobald wir überführt<br />

sind. Wenn du einfach nur das Wort hörst, aber nicht<br />

danach handelst, dann betrügst du dich selbst.<br />

Ich erinnere mich, als ich einmal über Lukas 6 predigte<br />

und die Stelle erwähnte, wo es heißt: „Tut Gutes denen,<br />

die euch hassen“ (Lukas 6,1). Ich bat die Menschen in der<br />

Gemeinde, an jemanden zu denken, der sie hasste, und<br />

dann fragte ich: „Seid ihr bereit, dieser Person etwas<br />

Gutes zu tun? Werdet ihr das tun? Ja oder Nein?“ Ich<br />

sagte: „Dann sage das zu Gott: Nein, das werde ich nicht<br />

tun.“ Diese Aussage wollen wir nicht machen, weil wir<br />

zu Gott nicht Nein sagen wollen, aber trotzdem tun wir<br />

es jeden Tag. Wir denken das Ganze nicht zu Ende, weil<br />

wir die Gewohnheit entwickelt haben, das Wort Gottes<br />

zu hören, ihm aber nicht zu gehorchen. Wenn wir die<br />

Schrift beim Wort nehmen und sie tatsächlich anwenden,<br />

werden wir nicht das bekommen, was unser Fleisch<br />

begehrt, also gehen wir traurig weg, oder wir gehen in<br />

eine Gemeinde, in der auch niemand danach handelt<br />

und scheinbar gut damit zurechtkommt.<br />

24 I <strong>Timotheus</strong>


Was sagst du den Menschen, die behaupten, du<br />

würdest die Bibel zu wörtlich nehmen?<br />

Wenn mir jemand sagt, dass ich die Bibel zu wörtlich<br />

nehme, dann bitte ich sie eindringlich, ihr eigenes Herz<br />

infrage zu stellen. Ich frage sie, ob sie denn wirklich<br />

glauben, dass wir die Bibel nicht wörtlich nehmen<br />

sollten, oder ob es der Einfluss anderer Leute ist, die das<br />

sagen. Ich bringe die Leute gerne dazu, selbstständig zu<br />

denken, und nicht ein- fach mit dem Strom zu schwimmen.<br />

Wenn Gläubige allein mit dem Wort Gottes sind,<br />

kommen sie zu derselben Schlussfolgerung wie ich.<br />

Mein Leben als Volltreffer appelliert an die Gedanken, die<br />

alle Christen haben, wenn sie mit Gott alleine sind.<br />

Denn da erkennen sie, dass sie die Schrift beim Wort<br />

nehmen sollten. Das würde ich die- sem Menschen<br />

empfehlen.<br />

Was hat der amerikanische Traum mit lauwarmem<br />

<strong>Glaube</strong>n zu tun?<br />

Es ist sehr interessant, über den amerikanischen Traum<br />

zu sprechen. In Lukas 12 erzählt Jesus das Gleichnis vom<br />

reichen Jüngling. Da ist dieser junge Mann. Er ist reich<br />

und hat viele Güter. Er baut größere Scheunen, damit er<br />

viel lagern kann. Er sagt: „Seele, du hast einen großen<br />

Vorrat auf viele Jahre, habe nun Ruhe, iss, trink und sei<br />

guten Mutes!“ (Lukas 12,19). Das heißt, er wird sich zur<br />

Ruhe setzen und sich amüsieren – der amerikanische<br />

Traum. Gott sagt: „Du Narr! In dieser Nacht wird man<br />

deine Seele von dir fordern!“ (Vers 20).<br />

Wir sollten uns keine Sorgen um unser Leben machen,<br />

was wir essen, kaufen oder tragen werden. Gott sagt,<br />

dass der amerikanische Traum absolut töricht ist. Aber<br />

genau das praktizieren und verteidigen die Christen.<br />

Gott könnte dein Leben jederzeit beenden. Passe dich<br />

nicht dem Vorbild dieser Welt an.<br />

Glaubst du, dass Gott dich beruft, ein radikales<br />

Leben zu führen?<br />

Nicht dieser Lebensstil sollte für uns das Besondere sein.<br />

Er sollte der einzige sein, der überhaupt einen Sinn<br />

ergibt! Es ist nur folgerichtig, für das „Leben danach“<br />

alles aufzugeben und zu opfern. Es ist doch viel<br />

mehr völlig unsinnig, ein sicheres Leben zu<br />

führen und alles zu horten, während wir<br />

versuchen, unsere Zeit auf dieser Erde zu<br />

genießen, wo wir doch wissen, dass Gott in<br />

einem Sekundenbruchteil unser Leben<br />

beenden könnte. Das ist für mich das so<br />

offensichtlich Widersinnige, aber das ist sehr<br />

einschneidend. Die Dummköpfe sind die<br />

Menschen, die so leben, als gäbe es keinen<br />

Gott. Für mich ist das ein Wahnsinn.<br />

Mein Leben<br />

als Volltreffer<br />

von Francis Chan<br />

rancis Chan veranschaulicht in hervorragender<br />

Weise, dass für Jesus zu leben in<br />

den Augen der Welt absolut unverständlich<br />

ist. Natürlich ist es großzügig, an Weihnachten,<br />

oder bei Katastrophen, den Bedürftigen<br />

zu geben. Aber den eigenen Komfort und<br />

das eigene Wohl für andere zu opfern, wirkt<br />

in einer sicher und versorgt erscheinenden<br />

Welt schon ziemlich verrückt. Eine revolutionäre<br />

Botschaft.<br />

Das Buch ist im Luqs Verlag (www.luqs.de)<br />

erschienen und kostet ca. € 9,90.<br />

Viele weitere Features in Form von Videos und<br />

Übersichten findest du auf der Webseite zum<br />

Buch: www.luqs.de/volltreffer<br />

Wir danken dem Luqs Verlag für die freundliche<br />

Unterstützung!<br />

FRANCIS CHAN war Pastor der Cornerstone-<br />

Gemeinde in Simi Valley, Kalifornien. Er ist<br />

Gründer des Eternity Bible College und ist im<br />

Vorstand von Children’s Hunger Fund und World<br />

Impact. Francis verbringt viel Zeit damit, überall im<br />

Land zu Studenten zu sprechen, und hat sich darauf<br />

festgelegt, direkt aus der Bibel zu lehren. Sein Herzensanliegen<br />

ist es, dass die Gemeinde eine tiefere Liebe zu<br />

Jesus widerspiegelt. Francis lebt mit seiner Frau Lisa<br />

und seinen vier Kindern in Kalifornien.<br />

<strong>Timotheus</strong> I 25


nachlesen<br />

<strong>Glaube</strong> zum Nachlesen<br />

<strong>Glaube</strong>n von A-Z<br />

von R.C. Sproul<br />

Dieses Buch ist ein "Reiseführer" durch die theologische Landschaft. Alle, die<br />

sich nach mehr Tiefgang im <strong>Glaube</strong>n sehnen, finden hier einen guten Anfang.<br />

Der Autor, Dr. Sproul, holt die Theologie von den staubigen Regalen herunter<br />

und erklärt 102 bedeutende Lehraussagen in klarer und verständlicher<br />

Sprache.<br />

Mit diesem Buch wird dem Leser ein Grundverständnis des christlichen<br />

<strong>Glaube</strong>ns zur Verfügung gestellt. Hier gibt es theologische Erklärungen<br />

biblischer Begriffe, die jeder Christ kennen sollte, geschrieben auf eine Weise,<br />

die wir alle verstehen können.<br />

Sprouls Illustrationen aus dem täglichen Leben machen dieses Buch lebendig,<br />

informativ und lesenswert. Biblische Lehre<br />

3L Verlag / € 14,90 / hier erhältlich: www.cbuch.de<br />

Lebenswerte<br />

von Sinclair B. Ferguson<br />

Als Lehrer für Systematische Theologie und später als Pastor fiel Sinclair B. Ferguson auf,<br />

dass in unseren Gemeinden viele bekennende Christen ein alarmierend schwaches<br />

Verständnis von den Grundwahrheiten biblischer Lehre haben.<br />

Es wird vorausgesetzt, dass die Grundelemente der Botschaft des Neuen Testamentes<br />

bekannt sind, doch manchmal reicht die Kenntnis nicht über das Verständnis eines<br />

"Kindes" hinaus.<br />

Der Autor erkannte, dass sich die Verhältnisse bei uns heute nicht sehr von der Zeit des<br />

Apostels Paulus unterscheiden. Paulus sprach immer wieder das an, was die ersten Christen<br />

wissen sollten, jedoch vergessen oder niemals gelernt hatten.<br />

Nach Überzeugung von Sinclair B. Ferguson ist die christliche Lehre einer der wichtigsten<br />

Wachstumsfaktoren im Leben des Christen.<br />

"Wisst ihr nicht?", war die wiederholte Frage des Paulus an die Römer und Korinther - und<br />

ist die entscheidende Frage an uns! Biblische Lehre<br />

3L Verlag / € 11,20 / hier erhältlich: www.cbuch.de<br />

26 I <strong>Timotheus</strong>


„DURCH DIE<br />

GNADE GOTTES<br />

GLAUBEN WIR<br />

UND WERDEN<br />

WIR ERRETTET“<br />

Francis Chan<br />

auf Seite 24<br />

GLAUBE // NR. 02 // 01/2011 // EUR 2,90<br />

diese und folgende Ausgaben sind als Printmagazin<br />

erhältlich. Für € 2,90 (zzgl. Versandkosten)<br />

kannst du es ganz bequem über www.cbuch.de<br />

bestellen. Zudem wird das <strong>Timotheus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

auch weiterhin kostenlos als E-<strong>Magazin</strong>e über<br />

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Artikel Nr. 177600<br />

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Seite 1: © by Ingo Neumann (pixelio.de); Seite 4: © by Ingo Neumann<br />

(pixelio.de); Seite 6: © by Iakov Kalinin (istockphoto.com); Seite 12: © by<br />

John Russell (historisch); Seite 15: © by M.E. (pixelio.de); Seite 18 © by<br />

saschay2k (pixelio.de); Seite 20: © by Almotti (pixelio.de); Seite 22: © by<br />

William Hartz (flickr.com); Seite 25: © by Luqs Verlag. Unser besonderer<br />

Dank gilt Ingo Neumann zur Bereitstellung des Coverfotos.<br />

ALLGEMEINER HINWEIS<br />

Seit der Januarausgabe 2011 „<strong>Glaube</strong>“ wird das „<strong>Timotheus</strong> <strong>Magazin</strong>“ vom<br />

Betanien Verlag gedruckt und vertrieben (€ 2,90 pro Ausgabe; zzgl.<br />

Versandkosten).<br />

Das „<strong>Timotheus</strong> <strong>Magazin</strong>“ ist kein Verein, sondern ein freies Produkt der<br />

Initiatoren. Das „<strong>Timotheus</strong> <strong>Magazin</strong>“ ist mit keiner bestimmten Denomination,<br />

Kirche oder Organisation verbunden.<br />

© der Artikel bei den jeweiligen Autoren. Vervielfältigung nur mit<br />

Quellenangabe.<br />

© der Bilder und Fotos bei den jeweiligen Rechteinhabern (siehe Bildnachweis)


timotheusmagazin.posterous.com<br />

<strong>Glaube</strong> // Nr. 02 // 01/2011 // € 2,90<br />

"DER GLAUBE AN GOTT UND JESUS MUSS EINE VOLL-<br />

STÄNDIGE BIBLISCHE GRUNDLAGE HABEN, SONST<br />

SCHWEBT ER IN DER LUFT."<br />

ABRAHAM MEISTER<br />

"NICHT GROSSEN GLAUBEN ERWARTET DER HERR<br />

VON UNS, SONDERN GLAUBEN AN EINEN GROSSEN<br />

GOTT."<br />

HUDSON TAYLOR

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