BDWS: Partner für Luftsicherheit
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Ralf Göbel, Ständiger Vertreter des Leiters<br />
der Abteilung Bundespolizei im BMI<br />
ministerium verfügt über polizeiliche Praxiserfahrung.<br />
Mehrmals betonte Göbel, allzu wohlfeile<br />
Forderungen müssten aber auch finanziell<br />
unterlegt werden. Wie viele andere Redner trat<br />
er <strong>für</strong> verstärkte internationale Kooperation ein.<br />
Die Kriminalitätsstatistik zeige zwar, dass Luftverkehr<br />
in Deutschland vergleichsweise sicher<br />
sei. Aber selbst hier habe man in einigen Fällen<br />
„Glück gehabt“, so Göbel. Klagen über lange Abfertigungsschlangen<br />
relativierte er. Auf manch<br />
ausländischem Flughafen komme es zu stundenlangen<br />
Wartezeiten. Ralf Göbel bekräftigte<br />
eine alte Erkenntnis. Die Wirkung von Prävention<br />
lasse sich naturgemäß schwer messen.<br />
Dass Kompetenzgerangel nicht nur hierzulande<br />
anzutreffen ist, zeigte sich in den Ausführungen<br />
von Felix Walz aus der Schweiz:<br />
„Jeder Kanton weiß es besser als der andere.“<br />
Nach langjähriger Tätigkeit in Spezialeinheiten<br />
ist Walz Chef der Flughafenpolizei-Kontrollabteilung<br />
in Zürich mit ca. 1.000 Beschäftigten.<br />
Die dortigen Polizisten sind über eine Leis-<br />
Blick in das Plenum und auf das Podium.<br />
AVIATION<br />
Dr. Harald Olschok leitete die Podiumsdiskussionen.<br />
tungsvereinbarung von jährlich 85 Mio. Franken<br />
<strong>für</strong> die Airport AG tätig. Zunächst wurde<br />
die Aus- und Weiterbildung deutlich ausgebaut.<br />
<strong>Luftsicherheit</strong>spersonal wird bereits vor<br />
der Zulassung zum eigentlichen Kurs über vier<br />
Monate intensiv geprüft.<br />
Schweizer Wertarbeit<br />
Mit seinem Mitarbeiter Olive E. Wetter präsentierte<br />
Walz in einem viel beachteten Vortrag<br />
die „hauseigene“ Forschungsabteilung.<br />
Die Wissenschaftler arbeiten direkt mit den<br />
Praktikern zusammen, um deren Expertise<br />
einzubeziehen. Dies führe auch dazu, dass die<br />
Ergebnisse eher akzeptiert würden, berichtete<br />
Wetter. Eines der bisherigen Ergebnisse: Große<br />
Durchsatzschwankungen an den Kontrollstellen<br />
zur gleichen Tageszeit am gleichen Wochentag<br />
lassen sich erklären. Verantwortlich zu<br />
25 Prozent sind die manuellen Nachkontrollen.<br />
Zusammen ebenfalls etwa ein Viertel machen<br />
Außentemperatur und Wetterbedingungen<br />
1 | 2011<br />
aus. Im Winter ist das „Gepäckprofil“ der Passagiere<br />
eben ein anderes.<br />
In einem weiteren Versuch wurde die Arbeitsweise<br />
der spanischen Kollegen nachgestellt.<br />
Dabei weist vor der Torsonde kein Mitarbeiter<br />
die Kunden ein. Zwei sind dagegen in<br />
der manuellen Nachkontrolle im Einsatz. Dies<br />
führt zu deutlich mehr Metall-Alarmen und<br />
mehr Nachkontrollen. Zugleich erhöht sich<br />
jedoch der Durchsatz. Das scheinbar paradoxe<br />
Resultat erklären sich die Forscher damit, dass<br />
das Nachkontroll-Personal besser ausgelastet<br />
wird. Außerdem erfordere die Vorbereitung der<br />
Passagiere sehr viel Zeit, wirke „wie eine Bremse“.<br />
Einziger Haken am spanischen Modell:<br />
Die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter sank,<br />
neben Sicherheit und Effizienz ein wichtiges<br />
Kriterium. Sie bewerteten diese Herangehensweise<br />
auch als negativ <strong>für</strong> die Sicherheit und<br />
Zufriedenheit der Passagiere. Man nahm daher<br />
von einer Umsetzung Abstand.<br />
In Zürich legt man Wert darauf, immer die