BDWS: Partner für Luftsicherheit

1 | 2011
neuartige, raFFinierte anschlags-
MethOden von Extremisten auf den Luftverkehr
beunruhigen Dr. Steffen Richter nach
eigenem Bekunden sehr. Sie sollen hier nicht
im Detail erläutert werden. Doch welche Trends
zeichnen sich ab? Luftsicherheit ist für Richter
leider ein „Hase und Igel-Spiel“. Er ist im
Bundespolizeipräsidium in Potsdam für dieses
Thema zuständig. In Kooperation mit der Bundespolizei
veranstaltete der Bundesverband
Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen
e. V. (BDWS) die nunmehr 3. Luftsicherheitstage.
Die Veranstaltung stand unter dem
eher allgemeinen Motto „Qualität – Faktor
Mensch – Wirtschaftlichkeit“.
Diverse neue Technologien, Prozesse und
Vorschriften wollen nämlich bewertet oder
umgesetzt sein. Das Spektrum war breit, Politik,
Behörden, internationale Experten, Privatwirtschaft
und Wissenschaft kamen zu Wort.
Mittelbar auch Passagiere, denn in dieser Rolle
finden sich alle Beteiligten häufig selbst wieder.
Von den etwa 200 Teilnehmern einhellig
kritisiert wurde jedoch, dass erneut kein Vertreter
des Luftfahrt-Bundesamtes sich der
Abraham (Avi) Rimon, Israel
Die 3. Luftsicherheitstage
in Potsdam
Mit Angreifern Hase und Igel spielen
Von Matthias Köhler
Auseinandersetzung stellte. Die Behörde untersteht
dem Verkehrsministerium und ist als
Partner für viele Zulassungs- und Prüfaufgaben
im Luftverkehr unverzichtbar.
Kein Geschäft ohne Vertrauen
Zunächst stehen Kompetenzen und Strukturfragen
zur Debatte. Vorfälle wie die gerade
noch rechtzeitig entdeckte Paketbombe
aus dem Jemen haben sie befeuert. Auch die
privaten Sicherheitsunternehmen waren bemängelt
worden. „Politiker äußerten sich nicht
immer kompetent“, so BDWS-Präsident Wolfgang
Waschulewski. „Sicherheit im Luftverkehr
ist extrem komplex.“ Bedauerlicherweise habe
auch die „Werthebach-Kommission“ die privaten
Dienstleister in ihrem Gutachten nicht
erwähnt. Die Experten hatten im Dezember
2010 recht umstrittene Vorschläge zur Reform
der Bundessicherheitsbehörden vorgelegt.
Kritisch zu den Überlegungen äußerte sich
– neben vielen anderen – auch Bundespolizeipräsident
Matthias Seeger: „Werthebach ist
ein Reizthema.“ Seeger gab einen historischen
Überblick über die Entwicklung der Luftsicher-
Matthias köhler ist Dipl.-Pol.
und gelernter Journalist. Er beschäftigt
sich seit elf Jahren als Redakteur
in Berlin im Print- und Onlinebereich
mit Themen Innerer und Äußerer Sicherheit.
(www.prwork.de)
heit seit dem Zweiten Weltkrieg. Dabei wurde
deutlich, dass sich nach ruhigem Beginn die
Herausforderungen in Security-Fragen stets
wandelten. Der Behördenleiter stellte ein
„Wettrüsten zwischen Rechtsstaat und Terrorgruppen“
fest. Seeger warnte daher vor einer
verkürzten Sicht auf Kosten. Ohne das Vertrauen
der Nutzer riskierten die Anbieter nämlich
auch ihren wirtschaftlichen Erfolg.
Glück gehört dazu
„Wir müssen schneller und besser sein als
das Gegenüber“, pflichtete ihm Ralf Göbel bei.
Terrorgruppen seien „nicht mehr nur Wilde aus
Afghanistan“. Der Ständige Vertreter des Leiters
der Abteilung Bundespolizei im Bundesinnen-
Rainer Wendt, Vorsitzender DPolG Olaf Piepenbrock, Geschäftsführender Gesellschafter
der Piepenbrock Unternehmensgruppe
GmbH & Co. KG
AVIATION
5