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BDWS: Partner für Luftsicherheit

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1 | 2011<br />

dem europäischen Ausland als auch <strong>für</strong> inländische<br />

Anbieter.<br />

arning: Und wo liegt da der Unterschied<br />

zum jetzigen Zeitpunkt?<br />

rieBschlÄger: Zum jetzigen Zeitpunkt<br />

besteht die Herausforderung in der Tatsache,<br />

dass nicht in allen Bundesländern unsere Tarifverträge<br />

<strong>für</strong> allgemeinverbindlich erklärt sind.<br />

Somit können zum Teil völlig willkürlich Preise<br />

aufgerufen werden. Das gilt allerdings nicht<br />

<strong>für</strong> die Mitgliedsunternehmen im Bundesverband<br />

Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen,<br />

die aufgrund ihrer satzungsmäßigen<br />

Verpflichtung an die Tarifverträge gebunden<br />

sind und zum Teil heute schon nachteilige<br />

Wettbewerbsbedingungen in einem Bundesland<br />

vorfinden. Erschwerend kann es sogar<br />

bei <strong>BDWS</strong>-Mitgliedern dazu kommen, dass<br />

insbesondere an den Grenzen des räumlichen<br />

Geltungsbereiches von Tarifverträgen<br />

Herausforderungen bei der Kalkulation von<br />

Dienstleis tungspreisen entstehen. Bekommen<br />

wir einen Mindestlohn-Tarifvertrag, dann gilt<br />

<strong>für</strong> alle rechtsverbindlich der Tariflohn auf der<br />

untersten Stufe <strong>für</strong> den Erfüllungsort.<br />

arning: Dennoch bleibt ein gewisses<br />

Restrisiko. Der vorliegende Mindestlohn-Tarifvertrag<br />

vereinheitlicht zwar die Tarifstruktur<br />

auf der untersten Lohnstufe <strong>für</strong> alle, jedoch<br />

bleiben Lohnunterschiede beispielsweise<br />

zwischen Hessen, Rheinland-Pfalz und dem<br />

Saarland. Während eine Sicherheitsdienstleistung<br />

in Hessen ab Juni 2011 mit 7,50 € brutto<br />

Grundstundenlohn in die Kalkulation eingeht,<br />

könnten Dienstleister aus dem Saarland und<br />

Rheinland-Pfalz mit 6,53 € rechnen. Herr<br />

Wisser, wie glauben Sie kann man verhindern,<br />

dass es in den Grenzregionen nicht doch zum<br />

Tariflohn-Hopping kommt?<br />

Michael c. Wisser: Weil wir in der Reinigung<br />

die Erfahrung gemacht haben, dass der<br />

Mindestlohn-Tarifvertrag unter dem Schutz<br />

des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes insbesondere<br />

dem Zoll deutlich schärfere Prüfmechanismen<br />

an die Hand gibt. Kommt es bei einer<br />

Überprüfung durch den Zoll zu Verdachtsmomenten,<br />

dann handelt es sich in der Regel sofort<br />

um Straftatbestände. Diese können dann<br />

völlig andere Konsequenzen <strong>für</strong> die Reputation<br />

des Unternehmens haben als bisherige<br />

Ordnungswidrigkeiten. Ferner wird durch das<br />

Arbeitnehmer-Entsendegesetz auch der Auftraggeber<br />

in die Mitverantwortung <strong>für</strong> tariflich<br />

korrekte Bezahlung einbezogen. Obwohl uns<br />

bisher aus dem Bereich der Reinigung keine<br />

Kenntnisse über eine rechtliche Würdigung<br />

eines Auftraggebers bekannt ist, könnte dieser<br />

Martin Riebschläger Michael C. Wisser<br />

bei Nachweis von Überprüfungsverfehlungen<br />

mit bis zu 500.000 Euro in die Haftung genommen<br />

werden. Die Erfahrung aus der Reinigung<br />

zeigt, dass allein die potenzielle Gefahr einer<br />

Zoll-Überprüfung zu einer merklichen Erhöhung<br />

der Entlohnungsdisziplin geführt hat.<br />

Das wiederum ist förderlich <strong>für</strong> die Leistungsbereitschaft<br />

der Mitarbeiter und steigert die<br />

Anerkennung der Branchenleistungen in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

arning: Das Bild in der Öffentlichkeit leitet<br />

sehr schön zu einem weiteren Punkt Ihres<br />

Unternehmens über. Zur Weltleitmesse <strong>für</strong> Sicherheit,<br />

der SECURITY 2010 in Essen, hat sich<br />

Ihr Unternehmen unter anderem mit einem<br />

neuen Logo in einem neuen Look gezeigt. Was<br />

hat Sie zu diesem Schritt bewogen?<br />

Wisser: Wir haben bereits 2007 damit begonnen,<br />

uns durch intensive Reflektion über<br />

Firmenphilosophie, Leistungsprofile und Mitarbeiter<br />

im Bereich der Unternehmenskultur<br />

fortzuentwickeln. Dabei haben wir festgestellt,<br />

dass unsere Unternehmenskultur auf drei<br />

Grundpfeilern fußt. Diese haben wir mit den<br />

Begriffen Wertschätzung, Einsatz und „Bunt“<br />

definiert. Dabei spiegelt „Wertschätzung“ die<br />

Achtung vor dem Menschen als Kunden, Geschäftspartner<br />

und Mitarbeiter wider. Unter<br />

„Einsatz“ und das versteht sich fast von selbst,<br />

verstehen wir einerseits den Einsatz <strong>für</strong> unsere<br />

Kunden. Andererseits setzen wir uns <strong>für</strong> unsere<br />

Mitarbeiter ein. Sie sollen gute Aus- und Weiterbildung<br />

erhalten, Karrierechancen und ein<br />

angenehmes sowie motivierendes Arbeitsumfeld<br />

vorfinden. Dazu gehört selbstverständlich<br />

auch eine angemessene, wertschätzende<br />

Bezahlung. „Bunt“ und reichhaltig ist die Palette<br />

unserer Dienstleistungen. Bunt die Vielzahl<br />

unserer Kunden und besonders bunt die<br />

Zusammensetzung unserer Mitarbeiter, die<br />

aus den unterschiedlichsten Berufen, Nationen<br />

und Kulturen kommen. Wir sehen es als unsere<br />

Aufgabe, gemeinsam Farbe in die Welt zu bringen.<br />

Denn sie steht <strong>für</strong> Fröhlichkeit, Vielfalt,<br />

Lebendigkeit und Zukunft!<br />

arning: So viel zur Philosophie. Können<br />

Sie schon einen Erfolg messen?<br />

Wisser: Das ist sicherlich eine Herausforderung,<br />

doch nehmen wir beispielsweise neben<br />

einem Umsatzzuwachs <strong>für</strong> das gesamte Unternehmen<br />

von 5,7 Prozent in 2009 auch einen<br />

Zuwachs von 1,4 Prozent bei den Mitarbeitern,<br />

dann könnte man hieraus den Rückschluss ziehen,<br />

dass wir mit dieser Philosophie auch ein<br />

attraktiver Arbeitgeber sind. Vor dem Hintergrund<br />

der demographischen Entwicklung in<br />

Deutschland und Europa ist es daher mein Ziel,<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch<br />

geeignete Maßnahmen Möglichkeiten <strong>für</strong> Aufstiegschancen<br />

im Unternehmen zu bieten und<br />

sie auf diese Art und Weise zu halten. So wollen<br />

wir ihren Einsatz wertschätzen, denn sie<br />

sind unsere unmittelbaren Repräsentanten bei<br />

unseren Kunden.<br />

arning: Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch und<br />

die interessanten Ein- sowie Ausblicke auf Ihr<br />

Unternehmen.<br />

WIRTSChAFT UND POLITIK<br />

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