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BDWS: Partner für Luftsicherheit

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II<br />

Dauerthema Mindestlohn<br />

Das Grundgesetz biete über Artikel 12<br />

durchaus Möglichkeiten – entweder über<br />

eine Vergabe durch den Staat oder über privatrechtliche<br />

Vereinbarungen, schloss Uhl,<br />

bevor er vorübergehend an der Verlängerung<br />

der europäischen Antipiraterie-Mission „Atalanta“<br />

mitwirkte. Auf Europa bezogen sich im<br />

Manuskript auch Forderungen Uhls zum Binnenmarkt,<br />

die er später nur im persönlichen<br />

Gespräch erläutern konnte. Die vollständige<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 1. Mai 2011<br />

stelle „umfangreiche Herausforderungen“ dar:<br />

„Die deutschen arbeitsmarkt- und sicherheitspolitischen<br />

Interessen müssen hierbei ausreichend<br />

berücksichtigt werden.“ Nur zufriedene<br />

und gut bezahlte Mitarbeiter seien motiviert,<br />

die anspruchsvollen Aufgaben der Sicherheitsbranche<br />

gewissenhaft auszuführen.<br />

<strong>BDWS</strong>-Präsident Wolfgang Waschulewski<br />

würdigte den CSU-Politiker als Mann mit auch<br />

weitreichenden praktischen Kenntnissen. Uhl<br />

war elf Jahre berufsmäßiger Stadtrat (Kreisverwaltungsreferent)<br />

der Landeshauptstadt<br />

München. Waschulewski skizzierte noch einmal<br />

die jahrelange Auseinandersetzung um<br />

eine rechtsverbindliche Lösung beim Mindestlohn.<br />

Für Wäschereien oder die Pflegebranche,<br />

Maler und Gebäudereiniger habe bereits<br />

früher eine Einigung erzielt werden können.<br />

Für ihn sei „diese Situation nicht mehr erklärbar.“<br />

Bei einem Lohnkostenanteil von über 80<br />

Prozent sei diese Frage entscheidend <strong>für</strong> die<br />

Preisgestaltung. Der <strong>BDWS</strong>-Präsident bekräftigte<br />

die Bereitschaft, „Änderungswünschen<br />

Rechnung zu tragen“.<br />

Ein wichtiges Jahr <strong>für</strong> das Bargeld<br />

Auf unmittelbar bevorstehende Änderungen<br />

ging Michael Mewes ein, Vorsitzender<br />

Teilnehmerstimmen<br />

„Diese Veranstaltung ermöglicht einen Austausch mit vielen wichtigen<br />

Persönlichkeiten. An einem Abend kann man hier Gespräche führen,<br />

<strong>für</strong> die man normalerweise ein halbes Jahr braucht. Inhaltlich muss<br />

ich Ihnen sagen, dass wir Vieles bei wissenschaftlichen Veranstaltungen<br />

schon behandelt haben. Vor allen Dingen die Verschärfung des § 34a<br />

Gewerbeordnung, die aber nicht realisierbar ist. Stattdessen setzen wir<br />

uns neuerdings <strong>für</strong> eine Zertifizierung ein, mit der die Anforderungen so<br />

hoch geschraubt werden, dass die Polizei und die privaten Dienstleister<br />

auf einer Augenhöhe sind.“<br />

prof. dr. dr. h.c. mult. rolf stober,<br />

deutsche universität <strong>für</strong> Weiterbildung<br />

6. parlamentarischer abend<br />

der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und<br />

Wertdienste e. V. (BDGW). So führe die Bundesbank<br />

zum 1. Januar 2011 „sortenreine<br />

Normcontainer“ ein. Außerdem beginne der<br />

Einstieg in das „Cash-Recycling“, also den<br />

Umschlag von Zahlungsmitteln ohne die<br />

direkte Einbindung der Bundesbank. Daran<br />

können freilich nur diejenigen Wertdienstleister<br />

(WDL) selbstständig teilnehmen, die<br />

eine Zulassung als Zahlungsinstitut durch<br />

die Bundesanstalt <strong>für</strong> Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) beantragen. Grundlage da<strong>für</strong><br />

ist das im letzten Jahr verabschiedete<br />

Zahlungsdiens teaufsichtsgesetz (ZAG).<br />

Erst wenige Unternehmen hätten einen<br />

solchen Antrag eingereicht, so Mewes. Er<br />

kritisierte die BaFin als zu langsam: „Die Zeit<br />

läuft uns davon!“ Mewes betonte außerdem,<br />

dass der Sicherheitsstandard in der Branche<br />

nach dem Skandal um das Unternehmen<br />

Heros 2006 „enorm verschärft“ worden sei.<br />

Die deutsche Bargeldversorgung sei am sichersten<br />

in der ganzen EU. 2009 habe es nur<br />

zwei Überfälle auf Transporte gegeben, „in<br />

Großbritannien und Frankreich Hunderte.“<br />

Dies habe hohe finanzielle Anstrengungen<br />

erfordert. Zusammen mit den jetzt nötigen<br />

Investitionen werde das Preisniveau der Wertdienstleister<br />

„deutlich höher sein müssen“.<br />

Europäischen Bestrebungen zu erleichterten<br />

grenzüberschreitenden Angeboten stellte er<br />

deshalb eine Bedingung: Das Erfüllungsortprinzip.<br />

Osteuropäische Anbieter dürften hierzulande<br />

nicht heimische Löhne zahlen.<br />

Schlüssel <strong>für</strong> die Volkswirtschaft<br />

Hilfestellung der Bundesbank versprach<br />

deren Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele.<br />

Zum Cross-Border-Transport äußerte er sich<br />

skeptisch. Deutschland lehne den vorliegenden<br />

Entwurf der EU-Richtlinie ab. Die Bundesbank<br />

habe außerdem die Gespräche mit der BaFin<br />

über das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz intensiviert.<br />

Man sei an einem reibungslosen<br />

Übergang zum Cash-Recycling interessiert,<br />

auf der Website der Bank fänden sich auch<br />

entsprechende Merkblätter. (http://www.bundesbank.de/banknotenrecycling/banknotenrecycling.php).<br />

Nötig seien auch Gespräche der<br />

Kunden mit den Wertdienstleistern. Kleinen<br />

und mittleren Betrieben fehle es oft an Mitteln<br />

<strong>für</strong> den erforderlichen Maschinenpark.<br />

Einer Studie zufolge betrage jedenfalls der<br />

Anteil des „Bargeld-Kreislaufes“ – wie auch<br />

des Zahlungsverkehrs – in der deutschen<br />

Volkswirtschaft von der einzelnen Kasse bis<br />

zur Bundesbank ca. 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />

(BIP), so Thiele: Ein „Schlüssel<br />

<strong>für</strong> die Volkswirtschaft überhaupt!“ Bargeld<br />

sei nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel.<br />

Die Kunden nutzten aber – mehr oder weniger<br />

freiwillig – zunehmend Automaten zum<br />

Abheben. Thiele sieht auch Chancen bei verstärktem<br />

Einsatz von Einzahlungsautomaten.<br />

Generell rief er dazu auf, in den neuen Regelungen<br />

auch „neue attraktive Geschäftsfelder“<br />

zu sehen. In der Branche gebe es zwar<br />

starken Wettbewerb. Nicht immer könne kostendeckend<br />

gearbeitet werden. Als Beispiel-<br />

Ideen verwies Bundesbanker Thiele auf das<br />

sogenannte Cash-Back-Verfahren in Einkaufsmärkten<br />

oder die Kooperation zwischen<br />

der Postbank und dem Mineralölkonzern<br />

Shell. Derartige Modelle seien „im Entstehen<br />

oder bereits etabliert“. Die Bundesbank werde<br />

aber keine konkreten Rollenmodelle vorgeben.<br />

„Der Weg zum qualifizierten Recycling<br />

ist geebnet, nun muss er nur noch befahren<br />

werden“, so resümierte Vorstand Carl-Ludwig<br />

Thiele die Perspektiven.<br />

„Diese Veranstaltung und insbesondere die Vorträge waren auch <strong>für</strong><br />

uns als Polizei und als Ministerium des Innern von großer Bedeutung,<br />

da topaktuelle Themen von sehr kompetenten Referenten behandelt<br />

wurden. Auch die Schnittstelle Public Private <strong>Partner</strong>ship ist heute, aber<br />

noch mehr in der Zukunft ein entscheidender Aspekt <strong>für</strong> die Sicherheit<br />

in Deutschland und in Europa.“<br />

Jürgen storbeck,<br />

leiter der polizeiabteilung im innenministerium Brandenburg<br />

Weitere Informationen unter:<br />

matthias.koehler@email.de.

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