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BDWS: Partner für Luftsicherheit

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1 | 2011<br />

Die Allgemeinverbindlicherklärung des Entgelttarifvertrages nahm der Brandenburger Arbeitsminister Günter Baaske zum Anlass, am 27. Januar<br />

2011 in Potsdam eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden der Landesgruppe Brandenburg, Matthias Schulze, sowie dem ver.di-<br />

Fachbereichsleiter <strong>für</strong> Besondere Dienstleistungen Berlin-Brandenburg, Jürgen Stahl, zu organisieren. Den Wortlaut der gemeinsamen Presseinformation<br />

des Ministeriums <strong>für</strong> Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, des <strong>BDWS</strong> sowie von ver.di finden Sie im Folgenden:<br />

Neuer Tarifvertrag <strong>für</strong> Berlin und Brandenburg<br />

Mindestlohn im Sicherheitsgewerbe steigt<br />

auf 6,53 Euro<br />

Beschäftigte des Berliner und Brandenburger Wach- und Sicherheitsgewerbes<br />

bekommen mehr Geld. Rückwirkend zum 1. Januar<br />

2011 wird die Lohnuntergrenze von 6,00 auf 6,53 Euro angehoben.<br />

Der entsprechende Tarifvertrag wurde jetzt durch die Arbeitsressorts<br />

<strong>für</strong> allgemein verbindlich erklärt, wie Brandenburgs Arbeitsminister<br />

Günter Baaske in Potsdam auf einer Pressekonferenz mit Vertretern<br />

von Gewerkschaften und Arbeitgebern bekannt gab: „Damit gilt dieser<br />

Tarif künftig als Mindestlohn <strong>für</strong> alle Unternehmen. Lohndumping<br />

wollen wir damit stoppen!“<br />

Zugleich forderte er bundesweit weitere Mindestlöhne. Baaske: „Am<br />

besten einen allgemeinen Mindestlohn, damit alle wissen, wo die Untergrenze<br />

liegt und die Kleinstaaterei <strong>für</strong> zig Branchen und Nebengewerke<br />

aufhört. Die schwarz-gelbe Bundesregierung wehrt sich dagegen<br />

noch vehement. Viele Arbeitgeber sind deutlich weiter, wie jetzt<br />

das Sicherheitsgewerbe zeigt. Sie haben erkannt, dass gute Arbeit faire<br />

Löhne braucht.“<br />

Mit dem neuen Tarifvertrag wird in Berlin und Brandenburg in der<br />

untersten Entgeltgruppe erstmals länderübergreifend der gleiche Lohn<br />

gezahlt. Ab 2013 soll das <strong>für</strong> alle Lohngruppen dieser Branche gelten<br />

und der Mindestlohn auf 7,50 Euro ansteigen. Baaske: „Das ist ein<br />

wichtiges Signal und hat Vorbildcharakter <strong>für</strong> andere Branchen.“<br />

Der Tarifvertrag wurde zwischen den Landesgruppen Berlin und<br />

Brandenburg des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen<br />

(<strong>BDWS</strong>) und dem ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg<br />

abgeschlossen. Damit er auch <strong>für</strong> Unternehmen verbindlich<br />

ist, die nicht dem Verband angehören, haben ihn die Arbeitsressorts<br />

von Berlin und Brandenburg nach entsprechenden Beschlüssen der Tarifausschüsse<br />

beider Länder jetzt <strong>für</strong> allgemeinverbindlich erklärt. Die<br />

Allgemeinverbindlicherklärung im Bundesanzeiger wurde im Februar<br />

2011 bekanntgemacht. Damit tritt der Tarifvertrag rückwirkend zum<br />

1. Januar 2011 in Kraft. Er gilt <strong>für</strong> rund 7.000 Beschäftigte in Brandenburg<br />

und 13.000 in Berlin.<br />

Baaske: „Immer noch viel zu häufig müssen Beschäftigte ihre Gehälter<br />

mit Hartz IV aufstocken lassen. Mit dem neuen Tarifvertrag ist der<br />

Weg zum Mindestlohn von 7,50 Euro in der Wach- und Sicherheitsbranche<br />

fest abgesteckt. Das ist ein wichtiger Etappensieg im Kampf<br />

<strong>für</strong> existenzsichernde Löhne.“<br />

Gemeinsame Pressekonferenz:<br />

Brandenburgs Arbeitsminister<br />

mit <strong>BDWS</strong> und ver.di<br />

Matthias Schulze, Vorsitzender der <strong>BDWS</strong>-Landesgruppe Brandenburg:<br />

„Die private Sicherheitswirtschaft gewinnt immer mehr Bedeutung<br />

innerhalb der Sicherheitsarchitektur unserer Gesellschaft. Gerade<br />

in diesem sensiblen Segment kann und darf es nicht sein, dass über<br />

Niedriglöhne zu Lasten der Mitarbeiter ein ruinöser Wettbewerb geführt<br />

wird. Die Tatsache, dass auf Bundesebene die Branche mit ihren<br />

170.000 Beschäftigten und deren Situation kaum Beachtung findet,<br />

ist äußerst bedauerlich. Dass der im April 2010 abgeschlossene Mindestlohn-Tarifvertrag<br />

zwischen ver.di und <strong>BDWS</strong> trotz der Geltung des<br />

Arbeitnehmerentsendegesetzes <strong>für</strong> das private Sicherheitsgewerbe von<br />

Teilen der schwarz-gelben Bundesregierung und nahestehenden Arbeitgeberverbänden<br />

bislang blockiert wird, ist völlig kontraproduktiv.<br />

Umso erfreulicher ist es, dass die politisch Verantwortlichen in Brandenburg<br />

und Berlin mit der Erklärung der Allgemeinverbindlichkeit<br />

einem auf Lohndumping basierendem fragwürdigen freien Spiel des<br />

Marktes einen Riegel vorgeschoben haben.“<br />

Jürgen Stahl, ver.di-Landesfachbereichsleiter <strong>für</strong> Besondere Dienstleistungen<br />

Berlin-Brandenburg: „Mit dem Abschluss des Entgelttarifvertrages<br />

haben wir es geschafft, dass am Ende der Laufzeit ein<br />

einheitlicher Tarif im Wach- und Sicherheitsgewerbe <strong>für</strong> den Wirtschaftsraum<br />

Berlin-Brandenburg gilt, der durch die Allgemeinverbindlicherklärung<br />

abgesichert ist. Voraussetzung ist allerdings, dass auch<br />

der bundesweite Mindestlohn-Tarifvertrag, den ver.di und der <strong>BDWS</strong><br />

abgeschlossen haben, umgesetzt wird. Bisher scheitert dieses an der<br />

Verweigerungshaltung der FDP und der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände. Gerade unter der Prämisse der Öffnung der<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeitsgrenzen zum 1. Mai 2011 ist es wichtig, die<br />

Löhne in dieser Branche abzusichern und nicht dem freien Spiel des<br />

Lohndumpings zu überlassen.“<br />

Die Lohnuntergrenze betrug seit Beginn 2010 in Brandenburg 6,00<br />

und in Berlin 6,25 Euro pro Stunde. Die neue Grenze von 6,53 Euro gilt<br />

<strong>für</strong> Hilfsarbeiten und angelernte Tätigkeiten. Stufenweise wird dieser<br />

Mindestlohn zum 1. März 2012 auf 7,00 Euro und zum 1. Januar 2013<br />

auf 7,50 Euro erhöht. Baaske: „Von 6,00 auf 7,50 Euro, das ist eine<br />

Erhöhung um insgesamt 25 Prozent. Das ist ein guter Sprung, auf den<br />

sich die Beschäftigten zu Recht freuen können.“<br />

Für qualifizierte Tätigkeiten erreichen die Löhne bereits heute 7,50<br />

Euro und mehr. So bekommt ein Facharbeiter in Berlin und Brandenburg<br />

9,50 Euro pro Stunde ausgezahlt. Der Satz erhöht sich mit dem<br />

neuen Tarifvertrag ebenfalls stufenweise ab 1. März 2012 auf 9,70 und<br />

ab 1. Januar 2013 auf 9,90 Euro.<br />

WIRTSChAFT UND POLITIK<br />

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