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BDWS: Partner für Luftsicherheit

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8<br />

Felix Walz, Abteilungsleiter der Kontrollabteilung<br />

Flughafenpolizei, Kantonspolizei Zürich<br />

Profiling à la Tel Aviv<br />

Ein anderes Instrument zur Steigerung von<br />

Sicherheit und Effizienz fand hingegen mehr<br />

Zuspruch: das zum Beispiel in Israel ausgiebig<br />

angewandte „Profiling“. Laut Dr. Günter Krings,<br />

stellvertretender Vorsitzender der Unions-<br />

Bundestagsfraktion, sollte man „sich mehr<br />

auf die Person des Täters, denn auf dessen<br />

Werkzeug“ konzentrieren. Dazu gehöre, dass<br />

„Personen auch nach ethnischer Herkunft spezifisch<br />

geprüft“ würden. Auch sein Fraktionskollege,<br />

der Tourismuspolitiker Klaus Brähmig,<br />

trat <strong>für</strong> ein europaweites Profiling-Modell ein.<br />

Gewerkschafter Wendt erinnerte daran, dass<br />

dies <strong>für</strong> die Polizei nichts Ungewöhnliches ist:<br />

„Es ist unser tägliches Handwerkszeug, bei jeder<br />

Verkehrskontrolle.“<br />

Wie tief verankert und ausgefeilt es allerdings<br />

im besonders gefährdeten Tel Aviv angewandt<br />

wird, demonstrierte eindrucksvoll Abraham<br />

(Avi) Rimon. Ungewöhnliches Verhalten<br />

sei zu ausgesprochen geringen Kosten identifizierbar,<br />

so der langjährige Sicherheits-Chef<br />

von Luftfahrteinrichtungen. Die israelische Si-<br />

MdB Dr. Günter Krings, stv. Vorsitzender<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

AVIATION<br />

Dr. Steffen Richter, Bundespolizeipräsidium<br />

cherheits-Philosophie konzentriert sich auf die<br />

Ausnahme, wenngleich jeder Passagier begutachtet<br />

wird. Es geht um Geschwindigkeit und<br />

Erfahrung. Auch jedes ankommende Fahrzeug<br />

müsse vom Sicherheitspersonal binnen zehn<br />

Sekunden eingeschätzt werden, so Rimon. Nur<br />

so sei gleichwohl ein reibungsloser Flugbetrieb<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Die einzelnen Sicherheitsbereiche, von Geheimdienstinformationen<br />

bis zum Catering,<br />

müssten dabei jeweils überlappend arbeiten.<br />

Wesentliche Kriterien, potenzielle Bedrohungen<br />

rasch zu wittern, sind <strong>für</strong> alle israelischen<br />

Sicherheitskräfte jedenfalls das Alter,<br />

die Fluglinie, die Ausweispapiere, die Herkunft<br />

und das Ziel der Passagiere. Eine unlogische<br />

Reiseroute oder ein Missverhältnis zwischen<br />

Ticketpreis und Erscheinungsbild müssten<br />

sofort Verdacht wecken. „Wir sollten auf ungefährliche<br />

Bereiche weniger Energie verwenden“,<br />

fasst Abraham Rimon zusammen. Professionelles<br />

Profiling sei im Prinzip weltweit<br />

übertragbar, wenn man örtliche Besonderheiten<br />

berücksichtige.<br />

Matthias Seeger, Präsident des Bundespolizeipräsidium<br />

Holger Kraft, Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV)<br />

1 | 2011<br />

Luftfracht voraus!<br />

Künftig, so Rimon, werde Israel der Luftfracht<br />

noch mehr Aufmerksamkeit widmen.<br />

Die logistischen Schwierigkeiten, die damit<br />

verbunden sind, wurden ausführlich von<br />

Harald Zielinski, Leiter Sicherheit und Umweltschutz<br />

der Lufthansa Cargo AG, erläutert. Dass<br />

die Schwachstelle Luftfracht zuletzt von Terroristen<br />

ins Visier genommen worden ist, hat den<br />

Bundespolizei-Experten Steffen Richter „nicht<br />

überrascht – keinen von uns“. Im kommenden<br />

Jahr sollen bei den dann 4. <strong>Luftsicherheit</strong>stagen<br />

u. a. solche Fragen im Mittelpunkt stehen.<br />

Die Bundespolizei hat zur Luftfrachtsicherheit<br />

kurzfristig 15 konkrete Vorschläge entwickelt,<br />

von denen drei im Detail geprüft werden.<br />

Sie sind auf der Website des BMI nachlesbar<br />

(www.bmi.bund.de).<br />

Wie danken den Fotografen Sven Döbbert,<br />

Mike Menzel, Nicole Ernst und Oliver Arning<br />

<strong>für</strong> die Bereitstellung der Fotos.<br />

Harald Zielinski, Leiter Sicherheit Lufthansa<br />

Cargo

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