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Preisverleihung 1987 - Theodor-Heuss-Stiftung

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Grußworte<br />

Helmut Engler<br />

Verehrte Frau Hamm-Brücher,<br />

meine sehr verehrten Damen und Herren!<br />

Ich bringe Ihnen die Grüße der Landesregierung<br />

und besonders die Grüße von Herrn Ministerpräsidenten<br />

Dr. Lothar Späth. Ich bin sehr<br />

beeindruckt von dem großen Zuspruch, den<br />

diese Veranstaltung gefunden hat. Ein so hervorragend<br />

besetztes Auditorium muß auch für<br />

THEODOR-HEUSS-STIFTUNG Bestätigung<br />

und Ermutigung sein.<br />

Die überparteiliche THEODOR-HEUSS­<br />

STIFTUNG wurde gegründet im Bestreben,<br />

das Wirken von <strong>Theodor</strong> <strong>Heuss</strong>, der durch sein<br />

Leben und Werk allen Mitbürgern ein Beispiel<br />

demokratischer und liberaler Gesinnung gegeben<br />

hat, dieses vorbildliche Wirken weiteren<br />

Kreisen unseres Volkes zum Maßstab und als<br />

Ansporn ihres politischen und sozialen Denkens,<br />

Handeins und Verhaltens zu setzen. So<br />

steht es in § 1 der Satzung der THEODOR­<br />

HEUSS-STIFTUNG.<br />

Verantwortung des Menschen für seine Umwelt,<br />

für die Welt, in der er lebt und in der auch<br />

die kommenden Generationen sollen leben<br />

können, das war der Leitgedanke, an dem sich<br />

der Vorstand und das Kuratorium bei der Auswahl<br />

der Preisträger und Medaillenempfänger<br />

für das Jahr <strong>1987</strong> ausgerichtet haben. Dieses<br />

Thema war schon vorgesehen vor den spektakulären<br />

Ereignissen in Tschernobyl und bei Basel,<br />

die im vergangenen Jahr die Menschen aufgewühlt<br />

und ihnen die Gefahren, die mancher bis<br />

dahin noch nicht genügend ernst genommen<br />

hatte, sehr eindringlich bewußt gemacht haben.<br />

»Versöhnung zwischen Ökonomie und Ökologie«<br />

- diese Bezeichnung des Themas, das gestern<br />

und vorgestern auf der Tagung in Bad Boll<br />

behandelt wurde, gibt Anlaß zum Nachdenken,<br />

zu der Erkenntnis, daß auch das große Umweltthema<br />

sachlich behandelt werden muß, daß es<br />

gilt, den Dingen rational auf den Grund zu<br />

gehen und - das gilt für die meisten Umweltfragen<br />

- das Zusammenwirken sehr unterschiedlicher<br />

Ursachen von Schäden und Gefahren richtig<br />

zu erkennen. Wie schwer das ist, sehen wir<br />

an der großen Zahl von Theorien und Thesen,<br />

über die Medien berichten und die manchmal<br />

innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeiträume widerlegt<br />

oder gar widerrufen werden.<br />

Versöhnung von Ökologie und Ökonomie - das<br />

kann sicher nicht im Sinne einer formalen<br />

Gleichrangigkeit verstanden werden, bei der es<br />

nur auf einen ausgeglichenen Saldo der Interessen<br />

ankäme; es kann nicht bedeuten, daß man<br />

bleibende Schäden der Natur in Kauf nehmen<br />

darf oder gar muß, wenn nur der mit einem<br />

Eingriff augenblicklich erzielbare Nutzen groß<br />

genug ist. Vielmehr muß es unser aller Bestreben<br />

sein, die Nutzung der natürlichen Ressourcen<br />

unserer Erde, auf die die immer noch rasch<br />

wachsende Menschheit zum Überleben angewiesen<br />

ist, so bald wie möglich auf ein Maß<br />

zurückzuführen, das die Grenzen zum Raubbau<br />

nicht überschreitet. Und das ist in einer Welt,<br />

zumindest gerade in den Teilen der Welt, zu<br />

deren elementaren Ordnungsprinzipien die<br />

Freiheit auch der wirtschaftlichen Betätigung<br />

gehört, besonders schwer. Wenn wir dieses<br />

Prinzip der Freiheit nicht aufgeben und die Reglementierung<br />

weiterhin - ich sage ausdrücklich:<br />

im Grundsatz - auf das unbedingt notwendige<br />

Maß beschränkt sehen wollen , dann muß<br />

es unser nachdrückliches Bestreben sein, das<br />

Bewußtsein der Menschen von der Notwendigkeit<br />

der Schonung der natürlichen Umwelt zu<br />

fördern , die Einsicht zu vertreten, daß verantwortliches<br />

Handeln in vielen Bereichen auch<br />

den Verzicht auf Annehmlichkeiten oder einen<br />

höheren Preis für ihre Beibehaltung einschließen<br />

muß.<br />

Eine solche Bildung oder Veränderung des Bewußtseins<br />

der Öffentlichkeit wird vor allem<br />

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