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Preisverleihung 1987 - Theodor-Heuss-Stiftung

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Begrüßung<br />

Hildegard Hamm-Brücher<br />

Seien Sie alle sehr herzlich begrüßt<br />

liebe Preisträger und Ehrengäste,<br />

lieber Herr Altbundespräsident, Herren Minister,<br />

Staatssekretäre,<br />

lieber Herr Oberbürgermeister,<br />

liebe Freunde und Förderer der <strong>Stiftung</strong>,<br />

liebe Familie <strong>Heuss</strong> und liebe ehemalige<br />

Preisträger,<br />

liebe Banner, Stuttgarter und Münchner Abgeordnete<br />

und Stadträte,<br />

liebe hohe Repräsentanten von Kirchen und<br />

Hochschulen, Verbänden . und Organisationen,<br />

seien Sie, meine Damen und Herren, alle sehr<br />

begrüßt zur Verleihung des 23. THEODOR­<br />

HEUSS-PREISES unter der Thematik<br />

»Versöhnung zwischen Ökonomie und Ökologie<br />

Wege zum Frieden mit der Natur«<br />

und seien Sie (statt mit Musik) eingestimmt mit<br />

einem Gedicht Josef von Eichendorff's<br />

o Täler weit, 0 Höhen,<br />

o schöner, grüner Wald,<br />

Du meiner Lust und Wehen<br />

Andächtger Aufenthalt!<br />

Da draußen, stets betrogen,<br />

Saust die geschäftge Welt,<br />

Schlag noch einmal die Bogen<br />

Um mich, du grünes Zelt!<br />

8<br />

Wenn es beginnt zu tagen,<br />

Die Erde dampft und blinkt,<br />

Die Vögel lustig schlagen,<br />

Daß dir dein Herz erklingt:<br />

Da mag vergehn, verwehen<br />

Das trübe Erdenleid,<br />

Da sollst du auferstehen<br />

In junger Herrlichkeit!<br />

Da steht im Wald geschrieben,<br />

Ein stilles, ernstes Wort<br />

Vom rechten Tun und Leben,<br />

Und was des Menschen Hort.<br />

Ich habe treu gelesen<br />

Die Worte, schlicht und wahr,<br />

Und durch mein ganzes Wesen<br />

Ward's unaussprechlich klar.<br />

Bald werd ich dich verlassen,<br />

Fremd in die Fremde gehn,<br />

Auf buntbewegten Gassen<br />

Des Lebens Schauspiel sehn;<br />

Und mitten in dem Leben<br />

Wird deines Ernsts Gewalt<br />

Mich Einsamen erheben,<br />

So wird mein Herz nicht alt.<br />

I.<br />

Diese und viele andere deutsche Gedichte erinnern<br />

besser als alle gedrechselten Worte daran,<br />

wie gefühlsstark die Bindung zwischen Mensch<br />

und Natur zu allen Zeiten war und wie intensiv<br />

die Spannung zwischen dem Tun in der »geschäftigen<br />

Welt« und dem »stillen, ernsten<br />

Wort«, das aus Gottes Schöpfung spricht, empfunden<br />

wurde.<br />

Der Wunsch des Menschen nach Verbundenheit<br />

und Eintracht - nach Frieden mit der<br />

Natur - und nach Verantwortung für diese hat<br />

sich seit der Zeit der Minnesänger immer wieder<br />

neu Ausdruck verschafft.<br />

Noch vor Beginn des Atomzeitalters war es<br />

Albert Schweitzer, der Christen und Nichtchristen<br />

zur »Ehrfurcht vor dem Leben« mahnte.<br />

Anläßlich der Verleihung des Friedenspreises<br />

des Deutschen Buchhandels 1951, bei der <strong>Theodor</strong><br />

<strong>Heuss</strong> die Festrede auf ihn hielt, antwortete<br />

er:<br />

"Der Geist der Humanität ist nicht tot ... Er<br />

ist zur Erkenntnis fortgeschritten , daß<br />

menschliches Mitempfinden erst seine wahre<br />

Weite und Tiefe hat und damit erst die wahre<br />

Lebenskraft, wenn es sich nicht nur auf den<br />

Mitmenschen, sondern auf alles Lebendige,

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