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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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FRITZ KLEMENS:<br />

8 Jahre “Wohngemeinschaft” mit <strong>Geburtshelferkröte</strong>n und Artenschutzprogramm<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> im Südschwarzwald<br />

Inmitten einer kleinen <strong>Geburtshelferkröte</strong>npopulation leben zu können ist für einen<br />

Herpetologen zweifellos ein großes Glück. Im Garten und Hof bis hoch an die<br />

Türschwelle konnte ich in den vergangenen Jahren interessante Einblicke in die<br />

Biologie der Tiere gewinnen, u.a.. Beobachtungen zu Phänologie, Rufverhalten,<br />

Fortpflanzung und zu Tagesverstecken.<br />

Durch Bestandsaufnahmen im Südschwarzwald und durch die Erhebung ehemaliger<br />

Vorkommen konnte ein starker Rückgang der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n dokumentiert<br />

werden. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken wurde 1991 ein<br />

“Artenschutzprogramm <strong>Geburtshelferkröte</strong>” ins Leben gerufen. <strong>Die</strong> Finanzierung der<br />

Maßnahmen erfolgt über die Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Freiburg.<br />

Folgende Maßnahmen wurden bislang realisiert: Instandsetzung und Neuanlage von<br />

Laichplätzen (kleine Tümpel, ein großer Weiher) sowie die Schaffung von<br />

Lesesteinhaufen, Trockenmauern und Sandböschungen in der Nähe von<br />

Laichgewässern.Aus zwei Löschteichen wurde im Rahmen einer Feuerwehrübung der<br />

Fischbesatz entfernt, nachdem der Kaulquappenbesatz bei Null angelangt war. Mit<br />

Landwirten odern sonstigen Anliegern von <strong>Alytes</strong>-Vorkommen wurden<br />

Informationsgespräche geführt und Steinbruchbesitzer wurden beraten. Viele Projekte<br />

waren leider nicht realisierbar infolge Ablehnung oder Desinteresse der<br />

Grundstückseigentümer.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sind Bestandsaufnahmen im Südschwarzwald, im<br />

Klettgau, Wutachgebiet und im angrenzenden Rheintal.<br />

EISLÖFFEL FRANK:<br />

Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) ist in Rheinland-Pfalz weit verbreitet und<br />

tritt in allen Naturräumen auf. <strong>Die</strong> Schwerpunkte des Vorkommens befinden sich<br />

allgemein in waldreichen Mittelgebirgslagen und besonders dort, wo aufgrund<br />

menschlicher Abgrabungstätigkeit zahlreiche Erdaufschlüsse entstanden sind.<br />

Verbreitungslücken bestehen in der durch intensive agrarische Nutzung und<br />

Siedlungstätigkeit geprägten Oberrheinebene.<br />

In den Verbreitungszentren können bei günstigem Habitatangebot (Abgrabungsgebiete)<br />

hohe Koloniedichten bestehen. Nach Schätzungen können die Koloniestärken mehrere<br />

100 bis über 1000 Tiere erreichen. Demgegenüber existiert eine weitgehend<br />

unbeachtete Vielzahl kleiner bis sehr kleiner, aber offenbar stabiler Populationen an<br />

Waldteichen.<br />

Über die Situation und Entwicklung des Bestandes ist wenig bekannt. Allgemein muß<br />

von einem Bestandsrückgang ausgegangen werden. <strong>Die</strong>ser kann jedoch nur durch<br />

wenige Beispiele aus den südlichen Landesteilen konkret belegt werden. Als<br />

naheliegende Rückgangsursachen erscheinen hier die intensive Land- und<br />

Forstwirtschaft sowie die Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrstätigkeit des<br />

Menschen. Dagegen stehen zwei vermutete Zunahmen im nördlichen Rheinland-Pfalz.<br />

<strong>Die</strong>se werden durch künstliche Verbesserung des Gewässerangebots und des<br />

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