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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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Zusammenfassung der Poster (alphabetisch nach AutorInnen)<br />

BLEZER FRANS & ANTON H.P.STUMPEL<br />

<strong>Die</strong> Konstruktion eines Ersatz-Landlebensraumes für eine isolierte Population der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> in den Niederlanden<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist in den Niederlanden eine sehr seltene und empfindliche Art<br />

der Roten Liste. Eine der sechs Populationen lebt isoliert im Bereich einer Dorfkirche.<br />

Das Fortbestehen dieser Population ist dadurch bedroht, dass auf dem Friedhof alte<br />

verfallene Gräber, in welchen die Tiere ihre Landlebensräume haben, renoviert werden.<br />

Eine ähnliche Renovation hat in einem anderen Dorf die dort lebende <strong>Alytes</strong>-Population<br />

verschwinden lassen. Kompensations-Maßnahmen sollten Alternativen zu den alten<br />

Gräbern mit ihren Löchern und Spalten aufzeigen. Geld ist für solche Maßnahmen<br />

verfügbar, hingegen gibt es wenig Erfahrung mit der Konstruktion künstlicher<br />

Landlebensräume. Auf Grund der Resultate eines früheren Versuches ist geplant,<br />

Aushöhlungen von einem Meter Tiefe mit Schotter und Erde aufzufüllen und diese<br />

derart mit Steinen abzudecken, dass Löcher offen bleiben, die Zutritt zur Aushöhlung<br />

gewähren. Solche Aushöhlungen werden einerseits auf dem Friedhof selber angelegt,<br />

damit die Kröten ein unverändertes Mikroklima nutzen können, im weitern aber auch an<br />

anderen Stellen um die Kirche herum im Sinne eines Experiments, um zu untersuchen,<br />

ob die Tiere auch diese Plätze akzeptieren. Wir möchten möglichst viel Erfahrungen<br />

und Ideen zusammentragen, damit das Projekt die besten Erfolgsaussichten hat. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmer sind eingeladen, ihre Erfahrungen und Ideen beizutragen.<br />

MÜNCH DETLEF:<br />

Alte Bruchsteinmauern als Winterlebensraum für <strong>Geburtshelferkröte</strong> und<br />

Bergmolch<br />

Alte, nicht verfugte Bruchsteinmauern sind nicht nur wichtige Habitate für Eidechsen<br />

oder Rufquartiere für <strong>Geburtshelferkröte</strong>n, sondern können auch zahlreichen, adulten<br />

Amphibien als Winterlebensraum dienen, wie die vorliegende Untersuchung aus<br />

Dortmund (östliches Ruhrgebiet, Bundesrepublik Deutschland, 112 mNN) belegt.<br />

Mittels 200 m Kunststofffangzäunen und Eimerfallen sind frühjährlich 81 Bergmolche,<br />

65 <strong>Geburtshelferkröte</strong>n, 11 Kreuzkröten und 6 Teichmolche erfasst worden, die über<br />

Straßen zu ihren Laichgewässern in bzw. an einem stillgelegten Steinbruch gewandert<br />

sind. Das Dominanzspektrum der nachgewiesenen Arten am Fangzaun entspricht<br />

demjenigen in den Laichgewässern.<br />

Als sonnenexponierte Laichgewässer dienen ein stark bepflanzter, 100 m 2 großer<br />

Gartenteich mit mindestens 50 rufenden <strong>Geburtshelferkröte</strong>n sowie ein<br />

vegetationsarmer, flacher Tümpel in der Steinbruchsohle mit mehr als 100 rufenden<br />

Tieren.<br />

57 <strong>Geburtshelferkröte</strong>n (87,7%) und 66 Bergmolche (81,4%) sind auf insgesamt 50 m<br />

Mauerlänge nachgewiesen worden, wobei dies schätzungsweise fast die gesamte<br />

Laichpopulation des Gartenteiches ausmacht. <strong>Die</strong>s ist als Beleg für die große<br />

Bedeutung dieses Sekundärhabitattyps als Winterlebensraum zu werten. <strong>Die</strong><br />

Entfernung vom Winterquartier zum Laichgewässer betrug entweder 25-35 m für 50<br />

„Mauer-<strong>Geburtshelferkröte</strong>n“ (76,9%) oder 100-120 m für die restlichen 15<br />

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